1889 / 23 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

enbahnen von Mailand nach Giufsano und von i eatohn Näheres bei Th ÿ eno in Mailand und London. Kapital 4 375 000 Lire. bahn von Vercelli nah Biella, tadtverwaltungen.

äheres an Ort und Stelle.

Verkehrs - Anstalten.

London, 24, Januar. (W. T. B.) Die Union-Dampfer gestern von Capet own auf der i Dampfer ,Athenian* | druckd rührender Stimmung eimreise abgegangen. Die | gelangen dem Künstler gleichmäßig unübertrefflih. Man kann von it Recht sagen, daß fie wie ein Waldvögel

leßterer am Dienstag auf der Ausreise in | zwitshere oder wie ein Frauenorgan singe, so wei, so hell und kl ampfer „Warwick | sind die Töne, welhe mit unbeshreibliher Sicherheit und Vollendung

fehlt es aber nickcht an fkraft-

„Durban“ und „Trojan“ sind eimreise abgegangen. Der Uni te von Madeira auf der Castle-Dampfer „Grantully-Castle* und „Dunrobin“ sind, ersterer etown angeklomm

* ift heute au «Ettore“ ist heute Abend aus K

Theater und Musik.

Deutsches Theater. \{reitet die Be voraus\ichtlich Es ist deshalb die nächste Zähmung* auf Dienstag,

en. Der Ca stle-D

f der Ausreise von London abgegangen. dem Instrument entquellen. Daneben Der Lloyddampfer voller Empfindung und klarem, bündigem Ausdruck, wie es ¿. B. das

tinopel hier eingetroffen. | Bruch'she Finale erforderte. In der selbs komponirten Carmen-

getrof Fantasie brachte Sarasate seine glanzvolle Technik A allen Beuaneen

iu Ge M ; Bueln Ca könne In dem Befinden des Frl. Sorma d Ba s c Rad ra

erung in erfreuliher Weise fort, sodaß die Künstlerin ¡edem Saye [Gier bein Ande ne men und, als am Shluß des Con-

r Woche wieder wird auftreten können. r UE S H Zur O ch immer ftürmischer gestalteten und

uffü von , i ä j ; j i M l A eie Dee A Klavierbegleitung zu, deren Vortrag wieder mit lebhafteste: Beifall

Lessing- Theater. Hr. Ernst Possart wird vor seinem Aus- L Dal aufden Um Waniog nd her afte wm egte Met | Men die don dem ulte und Nelotor Hen Prtroml[ § per / a : , ; O anstaltete Wohlthätigkeits- Soirée ftatt. D „Advokaten Berent“ in Björnson's Schauspiel „Ein einige Poesien, darunter eine von la Ib gebitbtele Q NIRE drug

ielen, um sich sodann am Mittwoch als , ichel“ : A : f Frig* und als aaa Eberarkb? A e aa, Kind der Bettlerin* recht eindruck8svoll vor und fand Seitens des

«Der Strike der Schmiede*, der bei im Lessing-Theater zur Dar-

nfangs künsti

seinen berühmten Fallissement* sp in „Freund Scene von François Coppée:

diesem Anlaß zum ersten Mal

leßten Vorstellungen Hr. der diesem viel

wie immer Die bisherige Rolle des Hr

n. Alexander, von Hrn. Worli t 6

München ihr angekündigtes Alliance- Theater mit \{chönstem Erfilae gelangte das von den beliebten Gästen Ae E “Tos Prozeß- er und Hans Neuert, welches mit seiner ; ; seinem volksthümlichen Humor N der Nacmittags-Ziehung: rsprünglihen Volkslebens qus den Bergen Die Darstellung war au gestern e in allen Einzelheiten ganz vor- auptrollen von den hier längst be- | 174132 n beseyt. Hr. Neuert führte uns wieder die ganze Hartnäligkeit und den Stolz des afters in’ drastisher Weise vor. voll brachte Karli Hücker das Wesen der Tochter tung und erzielte durch den warmen Gefühlsaus \ympathisches Organ malie Schönchen darf die alte , e zählkên und hat rührender Natürlichkeit zur Geltung gebracht. gestaltete den Gemeindediener „Schlaucherl“ voll köstliher und übermüthigster Komik. waren ausnahmslos in guten wohlabgerundeten und wohlverdienter Bei Hervorheben wollen ersten Akt wiederholt werden mußte, Hrn, Albert Sageder ra Im Saale der P fate gestern Abend sein e

tit E R atE E A iERO E E E E E En Zes C E S

Anmuthig und reiz-

ergreifende Wirkungen. rl. Boten - Lil“ zu ihren besten stern wieder mit

ermöglicht , dieselbe auch wieder zu einer Figur erfreulichen gestalten halfen.

fall lohnte den Darstellern nach jed : wir aber noch, E tee L nah jedem Akt

E P «M d Ï H # f M 22 E

Sarasate's Geige mit

aufgenommen wurde.

hat sih in den leßten Tagen a Gwank Madame O agen Gehör. Außerdem wurden von H

hilbarmonische Orchester unter der Leitung seines Dirigent

e lombard Road railways G ® A nan Ms po welches wit dew E

eAlademi|MWen Festouverture" von J. Brahms den Näheres bei den | eröffnete. Der berühmte Geiger spielte dann mit s D Orchesters das Concert Nr. 3 in C-moll von Saint- Concert Nr. 1 in G-moll von Max Bruch und eine über Motive aus Bizet's „Carmen“, welche von H Jun arrangirt ift. Ueber die in ibrer Art einzige Meister- haft, mit welcher Sarasate kann fügli Neues nit mehr berichtet

Vortrage der

Instrument beherrsch{t, leidenschaftliGer Bewegung

der Künstler wit seiner Geige Der jubelnde Beifall wollte nah

Sarasate zwei kleine Piecen mit

zahlreih anwesenden Publikums Königliche Kammermusiker Eugen Sandow

stellung kommt, vom Berliner Publikum vorläufig zu verabschieden. G t A, O

Eine interessante Umbesetu im Walluer-T hen in a

vielen Beifall. und Bruno Oehn

auch techrisch beifallêwürdig zu : i von A Fis M eine Reverie vollzogen. Die Rolle des Jungen Lait Duval spielte in den Empfindung S Ai e j "Grell fene vel vai Aligen ebentoteetae E gle ven Stimme eine Arie aus „Don Juan“, Lieder von Schubert und dur stürmische B fall A Durand und in Vertretung des durch Krankheit verhinderten Hrn sebtèn, Hauses wied bolt as ,„ des | Barons Leo von Heyking einige andere Pidècen. ) d gezeihnet. | und Frl. Thefsa Klinghammer betheiligten fi

ampeaux, wurde | einiger poetischer Gaben wirkun

{ch dargestellt und befand d i : a ae n : nsemble ist heute 0 so s An A quen Publikum, welches für die gcbotenen Gcnüsse reichen Beifall spendete,

ersten Vorstellung, und die Wirkung der „Madame Bonivard® wie des „Dritten Kopf“ noch immer eine überwältigend heitere

Gestern Abend haben die Mitglieder des Königlichen Theaters am Gärtnerplaßg in Gastspiel im Belle - n. Zur Auffü \chon früher hier gegebene hansl* von Ludwig Gangho herben Lebenswahrheit und geeignet ist, ein treues Bild u vor uns erstehen zu lassen wieder eine im Ensemblespiel wi treffliche; allerdings waren alle H kannten und bewährten Darsteller als „Prozeßhansl*® bäuerishen Charakt

Frl. Agnes Freund ch dur Deklamation gsvoll an der Unterhaltung des

Mannigfaltiges.

Preußische Klassenlotterie. (Dhne Gewähr.)

Bei der gestern fortgeseßten

iehung der 4. 179. Königli§ preußisher Klafsenloiterie fielen ie

sjenlotterie fielen in

2 Gewinne von 30000 6 auf Nr. 96 409. 160 437. 1 Gewinn von 15000 # auf Nr. 178 682, 3 Gewinne von 5000 A auf Nr. 57576. 107 140.

27 Gewinne von 3000 auf Nr. 8604. 11205. 14 601. 17 722. 22318. 24402. 33 v 45 363. 62183. 63 608. Its and ce 73 809. (5 473, 86 A 978388. 107 923. 139 458. 143 088. 5 189. i ( . 151 896. druck, den ihr | 178 E 173 895. 175 295. 181 533. T ewinne von 1500 /6 auf Nr. 3509. 10 456. 17 268. 19 252. 23 453. 26 920. 35 355. 36 325. 36 805. 41 076. . Marx Hofpauer | 47 854. 60 764. 66375. 67475. 67782. 67834. 73016. L 75 495. 85 981. 97958. 102 155. 106 770. 107 187. 112 793. gfter Ko Au die Nebenrollen | 116 553, 121236. 124213. 138139, 148 987. nden, die das V rit d einem | 159 061. 160305. 161 815. 165679. 172 400. 172 945. eiher und | 176 212. 618 959. 180 387. 189 121. | «S ewinne von 500 6 auf Nr. 1193. 3244. P e E M 18S SEBOL 0508 B 67141 dire 12 O52. henden Beifall fand und au verbiente. 48 068. 52007. 55113. 71477. 75223. 85507. 86018. ilharmonie gab Hr. Pablo de Sara- | 87056. 88 663. 97 994. 107082. 118 461. ‘118 617. 121 418

Wetterber 5, Januar 1889,

T

Stationen.

Bar. auf 0 Gr.

u. d. Meeressp

red. in Millinr Temperatur C =4 N

Uo M 00 00 l in 0 Celfius

Mull S Mgnmoate

Christiansund Kopenhagen .

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J =I=I=J o S E D O S l | H pk

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amburg winemünde a N aser

Münster. . Karlsruhe . . Wiesbaden .

Ghemni ; : Berlin , E Breslau. Lriest .…

1) Gestern Abend Wetterleuhten.

Uebersicht der Witterung,

Ein tiefes Minimum, ; Nord-Skandinavien , im ziemlih lebhafte westlihe und südwestlihe Veber Deuts@loand ist das Wetter Die Erwärmung,

M 0D b OD C ck —J

I P Po S t 5 D

still bedeckt {till bedeckt

NNOROCW

B

1\wolkenlos

unter 727 mm liegt über Nord- und Ostseegebiete

verursahend. trübe und ziemlih mild. stern im nordwestlihen Central-Europa ih Deutschland ausgebreitet ; döstlihen Gebietstheilen Nennenswerthe Nieder-

Deutsche Seewarte. E | S Theater - Anzeigen.

Bönigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 25. Vorstellung. Reu einstudirt: Ein Feld-

nur in den südlichen und nor herrsht noch leichter Forst. {chläge werden nit gemeldet

Oper in 3 Aufzügen von Meyerbeer. Dichtung von L. Rellstab. Ballet von Paul Taglioni. - Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 26. Vorstellung. Die Weis- heit Salomo’s. Schauspiel in 5 Akten von Paul Pule au 7 e s

onntag: Vpernhaus. Auf Allerhöchsten Befehl : Vorstellung für die Schüler Berlins. S Quitzows. VaterländisGes Drama in 4 Akten von Ernft v. Wildenbruch, Anfang 54 Uhr. Ueber die sämmtlichen Billets ist Allerhöchft ver- fügt Lite : auspielhaus. 27, Vorstellung. Fidelio. Oper in 2 Akten von L. van Beethoven, Dichtung ach

dem Französischen von F. Treitschke. Anfang 7 Uhr. | T

Deutsches Theater. Sonnabend: Die beiden

Aar 3

onntag: Zur Feier des Allerhöchsten Geburts-

tages Sr. Met des Kaisers und Königs: rolog, gesprohen von Marie Pospischill. Hierauf : zum 1, M.: König Heinrich der Vierte. Histo-

risches Schauspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare. Montag: König Heinrich der Vierte.

E Theater. Sonnabend: Cornelius of. Sonntag: Zur Feier des Allerhöchsten Geburts- Po, T tis W lf). M rolog (Juliu olf). inna von B é Montag: Cornelius Voß. R

Tessing-Theater. Sonnabend: Prinzesfin Sascha. Lustspiel in 4 Akten von Paul Heyse. Sonntag: Prinzesfin Sascha. y Montag: um leßten Male: Ein Falisse- ment. Schauspiel in 5 Akten von B. Björnson. (Advokat Berent : Ernst Pofsart, vorleßtes Auftreten.) Anfang 7 Ubr.

Wallner=-Theater. Sonnabend: Zum 108, M.: | 7

Madame Bouivard. Schwank in 3 Akten v

Alex Bisson und Antonie Mars. Dcutsch von Emil Neumann. Vorher: Zum 108, Male: Der dritte Kopf. Posse in 1 Akt. Mit theilweiser Benuzung n ger oliGen Idee von Franz Wallner. Anfang

Sonntag : ur Feier des Allerhöchsten Geburts- un Ee inajesit M B E Rünigs E Fest: | i, erauf; Der tte Kopf.

S{luß: Madame Bonivard. E

Victoria-Theatfer. Sonnabend: Zur Vorfeier

Ali Baba.

in 3 Akten u

von Vanloo u

bearbeitet vo Uh

Sonnabend : burtstages Sr. iser und Königs:

Zum 51. Male: ag in Titipu. Anfang 7 Uhr.

Nervöse Frauen. Blum und Raou

Scherz in 1 Auf, Dramatischer

Belle-Alliance-Theater. Sonnabend: 3. En- ener Mitglieder des Königl- Mex Hefins rn. Max Hofpaur. Oberbayerishes Volksstück Akten von Ludwig Ganghofer Musik von F. Voith. Anfang

Gastspiel der Münwener.

semble-Gastspiel der Mün Theaters am G des Königl. bayer. Hofschauspielers Der Prozefhans[l.

mit Gesang und Tanz in 4 S Neuert.

tât des Kaisers und Königs: | l ärtnerplat,

Sonntag: 4. Prozefßhans[l.

Central-Theater. Sonnabend: Zum 34. Male:

1 Gesangsposse in 4 Akt i Lees, Musik von G. Steffens. E Mnfang

Sonntag : Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72- Sonnabend: Zum 3. Male : Sn bosie l Á a . Die Gesangstexte t Görß. Musik von Fr. Rotb. Mete Sonntag: Dieselbe Vorstellung

Concert-Haus, Leipzigeritr. 48 (früher Bilse). Sonnabend, Abends 7 Uhr: 11. Coinponisten-Abend

Lenchtkugeln.

Die junge Garde.

en von Ed. Jacobson und

Berlin: nfang 7 Uhr.

des Allerhöhsten Geburtstages Sr. Majestät

unter gütiger

Mitwirk i Herrn Emil rung des dänischen Componisten

artmann aus Kopenhagen, Concert

152006. 152308. 157294. 157338. 166 174476. 178779. 181852. 183016. 187174. 187 S3

À Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. K 179. Königlich preußischer A Bey fiele asse

mittagsziehung :

1 Gewinn von 10 000 4 auf Nr. 60899.

a Ne von 5000 #4 auf Nr. 86 290. 152 361.

36 Gewinne von 3000 # auf Nr. T7334. 18 21583. 23464. 26218. 30041. U as 51 095. 59 088 74 972. 75 727. 98617. 99581. 104506. 108 603. 115559 124035. 126095. 128539. 129 121. 129 708 131 961. 137837. 142769. 156635. 158 850. 106 002, 168 565. 172260. 172 752. 173878

52 Gewinne von 1500 (6 auf Nr. 5415. 8988. 10 14192. 18819. 31860. 43302. Po 65617, 73 i 92 769. 93 605. 101 099. 102 661. 110 206. 111 760. 113 176. 125576. 129 302. 130776. 143580. 159275. 168 377. 172 403. 175083. 176 473. 177 328 E 188 894, 4 607, /

ewinne von #4 auf Nr. 1662, 8001. 100 20825. 22128. 22149. 23623. 32009. 38461. 52 Be 63 484, 65 340. 68235. 70451. 75511. 79612. 86 600. 90 981, 91 885. 92161. 96861. 99413. 10397L 108 724 1 118 512. 116 017. 117 411. 117988, 125918. ; j 3 295. 723. 140 272, : 143 431. 169 222. 171 721. 186 141. « Dde

lotterie

Am Sonntag, den 27. d. M, als am Geburtstage Sr. Majestä des Kaisers, wird die Volks-Kaffee- und Speisehallen-Gefellf aft. het erste «Bolks-Kaffee- und Speisehalle“ eröffnen. Dieselbe befindet sich Niederwallstr. 31 (Eke der Kreuzstraße), und die Er- öffnung wirb Mittags 1 Uhr erfolgen, wozu besondere Einladungen ergangen sind, um einem es Kreise die getroffenen Einrichtungen : Nachmittags 3 U Speisehalle dem Verkehr des Publikums übergeben. Die Gesell- schaft will bekanntli unseren minder begüterten Mitbürgern Kaffee d andere Getränke außer Spirituosen, nahr- und \{chmackhafte Speisen, sowie einen freundlichen Aufenthalt bieten. Troß der bil- ligsten Preise sollen die Volks-Kaffee- und Speisehallen ihrem Grund- prinzip gemäß keine Wokhlthätigkeitsanftalten sein, sondern nach gesun- den kaufmännischen Grundsätzen geleitet werden, um si s\elb|t er- halten zu können. Eine Reihe von Männern hat bereits Geldmittel für diefen Zweck zur Verfügung gestellt. Um jedoh die wünschens- e Ausdehnung der Anstalten alsbald zu ermöglichen, wären fernere eins, welche

r wird dann die erste Volks-Kaffee- und

Zeichnungen auf die Antheilsheine des Ver-

an dem Gewinn bis zu 5 9% jährli betheiligt und dur Verloosung rückzahlbar sein sollen, erwünscht. Na ele nimmt außer den Zeichnern von Antheilsheinen au solche Mitglieder auf, welhe seine Bestrebungen anderweit thatkräftig unterstützen. Die definitive Konstituirung der Volks-Kaffee- und Speisehallen- Gesellschaft ift am Donnerstag in einer Generalversammlung erfolgt ; der Reichstags- Abgeordnete Graf von Dönhoff-Friedrihstein hat den Vorfiß in dem von der Generalversammlung gewählten Vor- E Se L e R E Emi N Min R an der Spitze des e LXeltung der Kaffee- und Speisehallen ü Verwaltungsaus\chu}ses steht. a a

Augsburg, 25. Januar. (W. T. B. cute Nacht kam i

hiesigen Bahnhofe eine Feuersbrunst A Masbret ‘wetde den Königssalon, j Bahnhof führenden Telegraphenleitungen zerstörte.

London, 24. Januar. (A. C.) Darh den theilweisen E in- sturz des Eisenbahntunnels bei Cardiff sind - richten zufolge, nur zwei Arbeiter ums Leben e e esl

Madrid, 25. Januar. (W. T. B.) Es wurden bier wei verdächtige Männer verhaftet; der eine wurde bei L Vor- bereitung einer Petarden-Erxplostion betroffen, bei dem

die Bureaux des Bahnamts fowie die nah dem

S ———— des Kaisers M U

usitattungsftüd mit großem Ballet nd 7 Bildern von Ch. E Tes nd Busnah. Für das Victoria-Th n Dr. Mar Bauer (Rusticus)

Sonntag und folgende Tage: Ali Baba.

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Zur Vorfeier des Allerhöchsten Ge- Majestät des Kais FSestvorstellung. Jubel-Ouverture.

(in deutscher Sprache): Der Mikado, oder: Ein Burleske Operette in 2 Akten Mußk von A.

Der Mikado.

Residenz-Theater. Sonnabend u. folgende Tage: Lustspiel in 3 Akten von Ernest l Toché,, bearbeitet von Im Boudoir. von Franz Wallner und Th.

rstes Concert. Zur Mitwirkung war das | 124674. 127254. 129469. 131014. 140220. 14 anderen wurden 40 Pakete D ynamit gefunden i lager in Schlefien.

des Kapellmeisters Hrn. Karl Merder mit seinem aus _75 Künstlern (12 Solisten) bestehenden Sn Sonntag: Fest-Concert. Anfang 6 Uhr.

a R R ————————————————————————

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Anna Telshow mit Hrn. Kaufmann Karl Foerder (Berlin). Frl. Beile von e dorf mit Hrn. Lieut. Frhrn.Otto von Heintze (Berlin). Frl. Margarethe Quincke mit Hrn. Pr.-Lieut. Rudorff (Berlin). Frl. Maria Bonnekamp mit Hrn. Ger.-Assessor Karl Kornweibel (Düssel- dorf—Langenberg). Frl. Luise Ambrosius mit Hrn. Apotheker Georg Lehmarn (Glaß).

Vereheliht: Hr. Amtsgerichtsrath Praël mit

L: Friederike Strottmann (Neustadt a. Rh.). r. Dr. med. Paul Sarganek mit Frl. Elisab von Eijenhart-Rothe (Sólos Diste bed ita

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Reg.-L auführer

Wolfgang Schierer (Berlin). Hrn. Dr. Hans Andreae (Burgbrohl). Hrn. Cin Dr. Bil helm Altmann (Breslau). Hrn. Major Frhrn. von Caniy u. Dallwiß (Potsdam), Eine Tochter: Hrn. Robert Druhm (Berlin). Hrn. Lieutenant von Vabl (Osnabrück). Hrn. Prem.- Lieutenaut von Bernuth (Koblenz). Hrn. Land- rath von E An (Mogilno), Hrn. Apotheker E. Fischer (Leipzig). Hrn. Real- gymnasiallehrer Fischer (Elbing). Hrn, Stabs- Bataillonsarzt Dr med. Büker (Hildesheim).

Gestorben: Fr, Karoline von Negrelli Moldelbe,

geb. von Weiß-Starkenfels (Wels in Oesterrei). Hr. Justizrath Adolf Scheven (Stral r, Dber-Stabs- und Regimensarzt Dr. von even (Wandsbeck). Hr. Geh. Kanzleirath Ludwig Insel (Berlin). Hr. Kaufmann und Organist Rudolf Renner (Berlin). Hr. Lehrer Dr. phil. Hermann Hoffmann (Heiligenbeil). Frl. MoUy Deichmann (Hannover). Hr. Dr. med. Ernst Weber (Helmitedt). Fr. Kreis-Medizinal- Rath Marianne Leube, geb. ieterich (Ulm). Hr. Fabrikant F. Shmidt (Königsberg i. Pr.).

Redacteur: J. V.: Siemenroth. ; Verlag der Expedition (Schol z).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-

Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

n in der Vor:

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

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Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 25 Januar

1889,

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Aichtamkliches.

Vreußen. Berlin, 25. Januar. Jm weiteren Verlauz, der gestrigen (26.)Sißung des Reichstages erklärte bei der zweiten Berathung des Etats, Zölle und Ver- brauhssteuern, der Abg. Struckmann: Aus der dies- jährigen Uebersicht der Entschließungen des Bundesraths über die Beschlüsse des Bundesraths gehe hervor, daß der Bundesrath dem Antrag auf Errichtung eines Reichs- Tarifamts keine Folge gegeben habe. Dagegen vermisse er (Redner) in der Entschließung, welche Stellung der Bundes- rath zu dem Gesetzentwurf, betreffend eine anderweitige Regelung des Petroleumfaßzolles, eingenommen. Er gedenke auf das Materielle der Sache erst bei Erörterung der Petitionen wegen Aufhebung des Petroleumfaßzolles einzugehen.

Staatssekretär von Malyahn:

Der Bundesrath hat in einer Sißung vom März des vergangenen Fahres den Beschluß gefaßt, den vom Reichstage angenommenen Gesetzentwurf, um den es sich hier handelt, abzulehnen, und den Ein- gaven, betreffend die Zellbehandlung der Petroleumfässer, keine Folge

eben.

a amit glaube i, ‘ist formell die Anfrage des Herrn Abgeordneten beantwortet, er selbst wünscht ja die materielle Diskussion auf einen späteren Moment verscchoben zu schen. Es bleibt mir also nur übrig, in Bezug auf die von ihm auß anzeregte Frage der Errichtung eines Reichs-Tarifamts auch einige Worte zu sagen. Der Herr Abgeordnete hat seinerseits bereits hervorgehoben, daß die verbündeten Regierungen dex gegebenen Anregung keine Folge gegeben haben. Jch kann dem hinzufügen, daß bei den schr eingeßenden Erörterungen dieser Frage, welche diescr Entscheidung vorhergegangen sind, ein Hauptmomwment und das für die fschließlice Entscheidung, wie mir scheint, ausschlaggebende Moment, das gewesen ist. daß man die Vor- züge, welche etwa die Einführung cines Reichs-Tarifamts haben könnte, nicht für so zweifellos und nicht für so erheblich angeseben hat, daß sie geeigzet wären, die Bedenken zu überwinden, die der Einrichtung eines sol&cn Amts vom verfassungsrehtlihen Stand- punkte aus mit Rücksicht auf die verfassungsmäßig oewährte Selbst- O der Zollverwaitungen der einzelnen Buziteëstaaten entgegen- anden. Abg. von Kardorff: Bei dem Zollanschluß Hamburgs habe es si herausgestellt, daß in den Orten vor Hamburg reßhefefabriken für den Export bestanden hätten, welche es ihrem ganzen Betriebe nah für unmöglih angesehen hätten, sich nunmehr in das Freihafengebiet zu begeben. Diese Fabriken petitionirten daher, man möchte thnen für die Ueber- gangszeit gewisse Erleichterungen gewähren, um ihnen die Kon- kurrenzfähigkeit dem Auslande gegenüber zu erhalten. Es sei ihnen für die recht lange Frist von 12 Jahren zugesagt worden, daß, wenn sie mindestens 60 Proz. ihrer Erzeugnisse* exportirten, sie den für ausländishes Getreide bezahlten Zoll zurückerstattet er- M Daneben seien aber die Brennereien natürlich als in- ändishe Brennereien kontingentirt worden, sie hätten ein be- stimmtes Quantum Spiritus zugewiesen erhalten, was sie zu einem geringen Zollsaße brennen könnten. Nun sei Folgen- des eingetreten. Einmal habe man diesen Brennereien eine Prämie darauf geseßt, ausländisches Getreide zu verbrennen; denn da sie den Zoll sür ausländishes Getreide zurückvergütet erhielten, so würden sie sehr thöricht sein, wenn sie nicht ausländishes Getreide ver- brennten, darin liege also eine Benachtheiligung unserer inländishen Getreideproduktion; daneben seien sie so kontingentirt, daß sie unter günstigeren Bedingungen arbeiteten, als unsere gesammten inländischen Preßhefefabriken, worüber sich diese mit Recht beklagten. Natürlich hätten jene Fabriken ein gewaltiges Geschäft gemacht. Eine Fabrik in Wandsbeck habe sogar beschlossen, sich zu vergrößern. Er wisse nicht, ob der Bundesrath Hamburg auch noch diese Latitude zugesichert habe. Eine Vergrößerung der Fabriken würde denselben Effekt haben, als wenn ganz neue Fabriken in diesem Gebiet errichtet würden. Er richte an den Bundesrath die Frage, ob dieser seinerseits nit irgend etwas thun könne, um wenigstens der Vergrößerung dieser Brennereien entgegenzutreten. i

Staatssekretär von Malyahn: i:

Diese Privilegien gewisser Fabriken in Folge des Zollanschlusses ¿s handelt sich nicht um Hamburg allein, sondern eine liegt in Wandsbeck von denen der Herr Vorredner ge)prochen hat, beruhen auf denjenigen Abmachungen, welche bei den ersten Verhandlungen über den Zollans{luß zwischen den Hamburgishen Bevoll- mäwtigten und den Vertretern des Reichs vereinbart worden sind. Die Darstellung der gewährten Vergünstigungen, welche der Herr Vor- redner gegeben hat, zeigt, daß die Vergünstigungen selbst sich inner- halb des Rahmens dieser Bestimmungen - so genau bewegen, daß sie auch die 12 Jalbre, welche die damals geschlossene Vereinbarung als den äußersten Zeitraum solcer Vergünstigungen in Ausficht nahm, genau innegehalten haben. Ich muß aber in Bezug -«auf die leßten Aubführungen des Herrn Vorredners anerkennen, daß bei allen diesen Verhandlungen damals über besondere Ver- günstigungen in Folge des Zollanschlusses von Hamburg die Absicht gewesen ist, daß man die dur den Zollanshluß voraussicht- lih ges{ädigten Gewerbe in den Stand seßen wollte, ihr bis- heriges Geschäft weiter treiben zu können. Ih bin zweifelhaft dar- über, ob man aus dem damals geshlossenen Abkommen auch folgern kann, daß man Vergrößerungen des Geschäfts, namentlih solche, welche nach dem Momwment des Zollanschlusses erfolgten, von vorn- herein mit gleichen Privilegien versehen wollte, als sie für die Fortführun der bestehenden Geschäfte gewährt werden sollen. Ih möchte annehmen, da solhe Absicht niht bestanden hat, weil sie der Grundanschauung widerspricht, welche die Vertreter der verbündeten Regierungen damals meines Erachtens gehabt haben. j :

d bin also, nachdem der Herr Vorredner diese Angelegenheit zur Sprache gebracht hat, bereit, von diesem Gesichtspunkt aus in eine weitere Erörterung einzutreten. Selbstverständlih kann ih über ad dba dieser Erörterungen weitere Erktlärungen meinerscits nicht abgeben.

Abg. Gamp: Er könne nit zugeben, daß die Vortheile, welche von Seiten des Bundesraths diesen Fabriken zu Theil geworden seien, sich in dem Rahmen bewegten, welchen die damaligen Verabredungen vorschrieben. Diejenigen Fabriken, welche sih nit im Freihafengebiet ansiedeln könnten, dürften do nicht besser behandelt werden, als diejenigen, welche si im Freihafengebiet angesiedelt hätten. Es wäre korrekt ge- wesen, diese Fabriken ebenso zu behandeln, wie diejenigen, welhe si im Bollausland angesiedelt hätten. Jn Folge der Ae Getreidepreise hätten jene Fabriken ihren Betrieb und den Export ihrer Fabriken ungemein erhöhen können.

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Man sollte die Fabriken so behandeln wie das Haus den Zoll- anshluß, aber sie nicht zugleich als inländische und auslän- dische behandeln. Er möchte also bitten, daß man nochmals die Sache im Jnteresse unserer heimischen Spiritusfabrikation wohlwollend erwägen möge.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Neumann: Der Bundes- rath habe die Vereinbarungen nicht in diesem Sinne auffassen können. Die in Rede stehenden Fabriken auf den Export allein zu beschränken, hieße sie einfah außer Betrieb. segen. Sie könnten unmöglih ihren E so ausdehnen, daß sie den Betrieb in der alten Weise fortseßen können. Daß diese Hafenbrennereien mit einem Fnlandskontingent arbeiten könnten, sei eine Konsequenz, die ih unmittelbar aus der Ver- einbarung er¿ebe. Daß diese Vereinbarungen den Jnteressen unserer Spritinteressenten niht gerade durchaus entspreche, habe wohl Niemand verkannt ; indessen handele 6s sich um das große Ziel der Arrondirung des deutschen Zollgebiets, darum, den Zollverein endlih bis zum Schlußpunkt seiner Entwickelung zu bringen. Diesem großen Ziel gegenüber habe man diese wenig ange- nehme Seite mitnehmen müssen. Daß eine so große Fabrik wie die Wandsbecker von dem neuen Branntweinsteuerge'eß in Folge seines bedeutenden Kontingents bedeutende Vortheile ziehe, liege auf der Hand. Eine Beschränkung dieser Fabrik auf den Expórt allein hätten die verbündeten Regierungen niemals in Aussicht nehmen können. Wenn eine Fabrik sich auch ver- größert habe, wenn auch Bedenken vorhanden seien, ob sie mit der Vereinbarung übereinstimme, so sei es doch bedenklich, die Fabriken auf den Standpunkt zurückzuschrauben, den sie vorher gehabt hätten. Die Hauptsache bei einer solchen Vereinbarung fei, daß sie auf gegenseitigen Konzessionen beruhe, und daß man nicht die eigenen Vortheile durhdrücke zu Ungunsten des anderen Theils. /

Abg. Brömel: Die von Hrn. von Kardorff angeregte Frage stehe in engster Verbindung mit der Authebung des dentitätsnahweises. Als im vorigen Jahre der Antrag Ampach wegen Aufhebung des Jdentitätsnachweises berathen worden sei, sei man von der Ansicht ausgegangen, daß es wünschenswerth sei, diesen Jdentitätsnahweis nicht blos zu beseitigen für den Getreidehandel, sondern auch für eine Reihe von Jundustrien, welche das Getreide als Rohmaterial be- nugten, speziell die Preßhefesabriken. Es wäre deshalb sehr an der Zeit, daß die verbündeten Regierungen endlich zu der Frage des Jdentitätsnachweises in irgend einer Weise Stellung nehmen, resp. ihren ablehnenden Standpunkt motiviren. Der Neichstag habe die Erwartung ausgesprochen, derBundesrath werde in der nächsten Session dem Reichstage seine Entschließung mit- theilen. Seit 1885 befinde sih die Angelegenheit in der

Schwebe. Ueber die Sache selbst zu-sprehen, werde der An-

trag auf Aufhebung der Getreidezölle Gelegenheit geben.

Abg. Graf Mirbah: Zu seiner großen Freude und Ge- nugthuung befinde er sih viesmal in voller Uebereinstimmung mit den Ausführungen des Vorredners. Er glaube, daß die Disparität der Preise zwischen dem Osten und Westen dur Aufhebung des Jdentitätsnachweises außerordentlich gemildert werden könnte. Er könne also auch nur bitten, daß der Bundesrath eine authentishe Erklärung über den Stand der

.Saqhhe geben möge.

Staatssekretär von Maltahn:

Ich kann diese von den beiden Herren Vorrednern gewünschte Auskunft dahin geben, daß die Frage der Aufhebung des Identitäts- nachweises im Schooße der verbündeten Regierungen eingehend erörtert ift, daß aber diese Aufhebung zur Zeit einer ablehnenden Haltung der verbündeten Regierungen begegnet. Es ist in neuester Zeit, im De- zember v J.,, von den verbündeten Negierungen der Beschluß gefaßt, vie dem Bundesrath vorliegenden Petitionen, welche auf Aufhebung des Identitätsnaweises gerichtet waren, abzulehnen. E

Den Beispiel der beiden Herren Redner folgend, gehe ih in diesem Augenblick nit ausführlih auf diese Angelegenheit cin. Ich will nur zwei Punkte hervorheben, welche entscheidend gewesen sind für die Stellungnahme der verbündeten Regierungen. Die cine Erwägung ist die, daß in dieser Frage die Juateressen ganz Deutschlands keineswegs ganz gleiche und einheitliche find, daß diejenigen Landestheile, welche vielleiht dur cine Aufhebung des íüIdentitätänahweises ih sage auch nur vielleiht cinen Vortheil haben würden, nur einen Theil Deutschlands ausmachen. Jn anderen Theilen des Landes würde das Gegentheil eintreten, und aus diesen Landestheilen finden daher die Wünsche zur Aufhebung des Identitäts- nacGweises den allerentshiedensten Widerspruch. Die andere Er- wägung, welche mit zu der für jeßt ablehnenden Stellung geführt hat, ist die, daß man keineswegs sicher sein kann, daß die Aufhebung des Identitätsnachweises wirklich diejenigen Folgen haben würde, welche die Freunde dieser Maßregel davon erwarten. Der hier mit- wirkenden Faktoren -sind so viele und so verschiedenartige, - daß es zur Zeit kaum möglich ift, z. B. in Bezug auf die Preisbildung, mit einiger Sicherheit vorherzusagen, welches die Folgen der Aufhebúng des Identitätsnachweises sein würden.

Abg. von Kardorff: Diese Begründung für die Haltung des Bundesraths sei so unrichtig, daß dieser selbst sich bald

von seinen irrthümlihen Voraus]ezungen überzeugen werde.”

Er (Redner) müsse den Bundesrath um so mehr um Auf- hebung des Nachweises bitten, als ein großer Einfluß auf die sonstigen Preise niht wahr)cheinlih, ein Vortheil für die Getreidepreise aber möglich sei. : Staatssekretär von Malyahn: Er habe nicht behauptet, daß ein derartiges Vorgehen unter keinen Umständen einge- schlagen werden könnte, aber es müßten doch zuvor über: wiegende Gründe für den Versuh sprehen. So lange dieses ebe der f N sei, sei es richtiger, das Bestehende weiter be- ehen zu lassen. Der Titel Zölle wird hierauf unverändert bewilligt. Es folgt der Titel Tabacksteuer (10 023 000 4). Die Kommission beantragt die Bewilligung des Titels und die Annahme folgender Resolution: Die verbündeten Regierungen g ersuchen, den mehrfach hervorgetretenen Klagen und ünshen von inländischen Tabackbauern gegenüber in eine Prüfung der Frage einzutreten, in wie weit eine Erleihterung der Formen der Veranlagung! und Erhebung der Tabacksteuer sowie der T Urte für Taback ih empfiehlt und das Er- gebniß dieser Untersuhung dem Reichstage baldthunlichst vor- zulegen. i / Referent von Wedell-Malhow: Einer Erleichterung in Betreff der Veranlagung und der Hebung der Tabasteuer

e die Kommission zugestimmt, und auch der Staats- ekretär habe eine wohlwollende Prüfung dieser Frage zu- esagt. Jn der Frage der Ermäßigung der Steuersäße sei er von den meisten Petenten vorgeschlagene Weg einer Er- höhung der Zollsäze niht als gangbar befunden worden, eine Ermäßigung der Steuersäße aber als möglich vor- gestellt, weil bei den gegenwärtigen Preisen die inländischen Tabadcktbauer kaum die Konkurrenz des Auslandes aushalten könnten. Der Vertreter der verbündeten Regierungen habe zum Theil die Forderung der Ermäßigung der Steuersäße unterstüßt; doch habe er ernstliche Bedenken bezüglich einer dann etwa eintretenden Ueberproduktion, wie sie im Jahre 1880/81 stattgefunden, niht zurüchalten können. Es handle sih hier vorzugsweise um die Jnteressen von 180 000 kleinen Pflanzern, deren Klagen der Reichstag eingehend zu unter- suchen verpflichtet sei.

Ueber die die Tabacksteuer betreffenden Petitionen be- rihtet der Abg. von Goldfus: Alle Petitionen führten die Abnahme des Tabackbaues auf das Geseß von 1879 zurück. Ein Blick auf die Statistik weise denn au einen bedeutenden Rückgang der bebauten Flächen auf. Ebenso sei ein Rückgang in der Zahl dér Tabackpflanzer erfolgt, während anderer- seits die Einfuhr gestiegen sei. Ursache hierfür sei zum Theil die unterlassene Sperre bei der Einführung des Gesetzes, zum Theil die Unterlassung der Nachtteuer, {ließlich auch die Mängel der Staffelsteuer. Durch diese Umstände seien massenhaft Vorräthe aufgespeihert worden, deren Wir- kungen man noch jeßt verspüre, so vorzugsweise in dem Preis- rüdckgang. Jn einer schlesishen Petition sei dafür ein drastisches Beispiel angeführt. Es wecde angenommen, daß der Morgen mit Taback bebauten Landes eine Ernte bis 8 Centner ergebe; das gebe einen Ertrag von 216 6 bei einem Preise von 27 6. pro Centner. Von diesem Betrag gingen 144 M Steuer, 30 6 als Pachtsumme und 30 A mindestens auf andere Ausgaben. Es blieben also dem Pflanzer als Gewinn und Prämie für sein Risiko nur 12 /( Auch das Kredit- verhältniß sei für den Tabackbau äußerst drückend, da die Steuer bei demerstmaligen Verkauf zu bezahlen sei und der Pflanzer häufig durch Vorschüsse hierfür in die Hand des Käufers gegeben sei. Endlih werde. bemängelt, daß der Taba ohne Rüd- sicht auf die Qualität besteuert werde, sondern nach Flächen, deren Erträge auch stets shwankend seien. Rücksiht auf die die Qualität des Tabaks beeinflussenden Naturereignisse, wie Reif und Frost, hätte das Gesey auch nehmen mssen. Eine Versicherung, wie die gegen Hagel, würde die Unkosten nohch wesentlih erhöhen. Auch die Wünshe auf Abänderung der Bestimmung über die vor Ende März zu machende glaubhafte Angabe der bebauten Fläche dur den Pflanzer seien gereht- fertigt, . weil korrekte Shäßungen hier sehr schwierig seien. Vielleicht könnte man die Beamten mit einer solchen Shäßung betrauen. Einheitliche Bestimmungen über den Zeitpunkt der Gewichtsermittelung seien ebenfalls wünschenswerth. Er beantrage \{chließlih, durh die Beschlußfassung über die Re- Mea der Budgetkommission die Petitionen als erledigt zu

etrachten.

Abg. Menzer: Die Zollgeseßgebung von 1879 habe eine außerordentliche Verschiebung zu Ungunsten der inländischen und zu Gunsten der ausländischen Tabackproduktion zur Feige gehabt. Die jährliche Ausfuhr sei seitdem von 11!/2 auf 41/2 Millionen Mark zurückgegangen, während die Einfuhr von 24 auf 76 Millionen Mark gestiegen sei. Aus den Kreisen von Tabackbauern wie Tabackhändlern würden die schwersten Klagen über den Niedergang unserer heimishen Tabacindustrie geführt. Die drei leßten Nachwahlen in Baden, welche ein erheblihes Anwachsen der sozialdemokratischen Stimmen zeigten, gäden ein Bild von der weitverbreiteten Unzufriedenheit in den ländlichen Kreisen. Es müßten helfende Maßregeln er-

riffen werden, wenn der deutsche Tabackbau nicht im aussichts- osen Kampf mit der ausländischen Konkurrenz erliegen solle. Wenn der ausländische Tabak allerdings einmal aus unseren Kolonien zu uns kommen sollte, so würde er auch gegen eine Zunahme des Jmports nichts einzuwenden haben; denn dann hätte das deutsche Vaterland doch einen Antheil daran. Aber der Jmport bewege sih aus einer anderen Richtung. Es seien hauptsählih die Holländer, die hier Konkurrenz machten. Die Gegner der „unpraktishen Kolonialshwärmerei“ könnten an der Entwickelung von Sumatra innerhalb der leßten zwei Jahrzehnte erkennen, welhen Gewinn eine Kolonie in einem jo kurzen Zeitraum abzuwerfen vermöge. Vor eiwa zwanzi Jahren sei Sumatra der Tabackultur erschlossen, 187 habe sich die Tabackeinfuhr {hon auf 30 000, und 1886 sogar auf 140 000 Ballen belaufen. Er gönne diesen Gewinn den Holländern, aber lieber wäre es ihm,, wenn etwas davon den deutschen Tabackbauern zu Gute käme. Die Süd- deutschen hätten die Erhöhung aller landwirthschaftlichen Zölle ut geheißen, obgleih sie z. B. an den Getreidezöllen kein Knteresse gehabt hätten. Um so mehr müsse es uns s{hmerzen, daß der Tabak immer noch als ein Kräutlein „Rühr' mich niht an“ gelte. Die Verhältnisse beim Tabadbau seien die- selben wie beim Getreidebau. Das Ausland erdrücke Deutsch- land geradezu durch billige Preise; ausländischer Tabak werde inklusive des Zolls mit 45 A geliefert, da könne Deutsch- land absolut nicht konkurriren. Er bitte auch den Handel und die Jndustrie, unsere Bestrebungen zu unterstüßen. Nur so könne man dem Scidsal des Vollmonopols, dessen Gegner er auch sei, ent- gehen. Durch eine Ermäßigung der Steuersäße würde aller- dings ein Ausfall an den Reichseinnahmen entstehen. Aber selbst wenn er einige Millionen betrüge, dürfte er in keiner Weije in Betracht kommen gegenüber dem Umstand, daß es darauf ankomme, das Schilsal von nahezu 200 000 Taback- pflanzern wieder erträglich zu gestalten und ihre Familien vor dem Ruin zu bewahren. Angesichts der Aussichtslosigkeit weitergehender Anträge würde er dankbar sein, wenn die Resolution der Budgetkommission von der großen Mehrheit des Reichstages angenommen würde. Aber er betrachte \i nur als erste Etappe auf dem Wege, den, wenn cia dieser, so doch der nächste oder der dann folgende Reichstag werde gehen müssen.