1889 / 28 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 30 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

macht, daß er die Verpflitungen, die er eingeht, unbedingt zu er- füllen hat, daß er niht auf Pachterlaß und Pachtermäßigung während der Pawtperiode zu rechnen hat. :

Diese Vorschrift enthält die Bestimmung der Ober-Rechnungs- kammer ‘vom Jahre 1825, die heute noch maßgebend i}, daß der Ressort-Chef niht in der Lage ist, einen ges{lossenen Vertrag zu Gunsten des anderen Kontrahenten abzuändern, und das ist eine Ge- seteskraft enthaltende Bestimmung, die für jeden Verwaltungs- Chef bindend ist und auch bindend sein muß. Wollte man in der Richtung irgend welhe Larheiten zur Geltung ge- [langen lassen, so wäre die nothwendige Folge, daß das ganze System des Meistgebots illusorish gemacht wird. Man würde sich wer weiß wie hoh überbieten, in der Zuversicht, daß äußersten Falls eine Pahtermäßigung stattfinden würde, unsere gesammte geschäftliche Moralität untergraben, und ich glaube, daß der Rang, den der preußishe Domänenpächter im Allgemeinen einnimmt, wesentlich dieser strengen, aber au gerechten Handhabung der Pachtbestimmungen mit zu verdanken ist. ; :

Der Hr. Abg. S(ult-Lupiy hat dann darauf hingewiesen, ob niht eine Revision der Verpachtungsbestimmungen si empfehlen möchte. Ich erlaube mir, ihm zu erwidern, daß diese Revision bereits stattgefunden hat, und daß seit dem Jahre 1882 meines Erahtens die Bestimmungen unserer modernen An- \chauung den wirthschaftlichen Verhältnissen durchaus entsprechen und angepaßt sind. Diese Bestimmungen können aber natürli nur. für die Verpachtungen Play greifen, die seit 1882 stattgefunden haben; von den älteren Pachtbedingungen, die zum Theil höhere Bau- lasten und einige \{chwierigere Bestimmungen enthalten, nahträglich zu entbinden, würde ih nit in der Lage sein, ebensowenig eine Pacht- ermäßigung auszuspre{en. Diese älteren Bestimmungen erlöschen mit dem Ende der ges{lossenen Verträge. Es existiren ja aus älterer Zeit Pachtungen, die 30, 40 Jahre und mehr zurückgehen, aber seit einer ganzen Reihe von Jahren finden der Regel nah bloß Verpach- tungen auf 18 Jahre statt, nur ausnahmsweise auf längere Perioden, und ih glaube, daß diese Periode eine ziemli richtig ge- griffene ist, weil sich innerhalb dieser Zeit die witth\Gaft- lihen Verhältnisse doch nicht so vollständig überstürzen und ver- ändern können, während \ih bei einer Pachtzeit von 24, 30, 36 Jahren doch wirthschaftlihe Veränderungen vollziehen, die der ursprüngliche Pachtreflektant nicht hat voraussehen können. |

Was endlich die Frage der besseren tehnisch-landwirthschaftlichen Vorbildung der Domänen-Departements-Räthe betrifft, so ist aus Anlaß der Anregung, die Hr. Graf Douglas im legten Jahre gegeben hat, an sämmtliche Regierungen eine Rückfrage gerihtet worden. Ein Antrag wurde damals niht angenommen, also insofern ist die Regie- rung auch nit in der Lage, auf eine Resolution gewissermaßen eine Antwort zu geben. Die Berichte der Regierungen lauteten in der Beziehung aber keineswegs ungünstig über die Qualifikation der Domänen-Departements-Räthe; dieselben heben hervor. daß der be- treffende Departements - Rath eine landwirthsaftlih - technische Bildung in höherem Maße darum nicht bedürfe, weil es sich bei der Prüfung dieser Sacken viel mehr um die rectlihe Seite der Ver- träge als um die wirthschaftlih-technische handele. Außerdem finden sh in den meisten Regierungskollegien Herren, die auf dem Lande aufgewacsen sind, die eigenen Vesiß haben, die sih aus Neigung mit landwirth\schaf\tlihen Verhältnissen vertraut gemacht haben, sodaß eine Schwierigkeit bei der Beseßung dieser Stcllen im Allgemeinen nit hervorgetreten ist. Dagegen wird es anerkannt, daß es wohl wünschenéwerth sei, daß es für cinige von den jüngeren Herren, die sih für diesen speziellen Zweig besonders interessiren, sehr wohl nüßlich sci, daß sie bei der Auécinanderseßungspartie, sei es bei der Ansiedlungskommission in Posen, wo ja auch immer Hülfskräfte er- forderlich sind, cinen gewissen Vorbereitungsdienst mit Nußen durh- machen. Also nah der Richtung ist die Anregung von einem prak- tishen Werth gewesen.

Abg. Graf von Kanig führte aus, der Abg. Rickert stehe mit seinen Wünschen nach Aufhebung der Getreidezölle auch in der ländlichen Bevölkerung seiner Heimath immer mehr isolirt da; die Landwirthe sähen dort immer mehr ein, daß sie ohne Schuzzölle nicht bestehen könnten. Wie solle ferner der Ausfall, der durch die Aufhebung dieser B entstehen würde, gedeckt werden? Etwa durch Erhö- hung der Klassen- und Kommunalsteuer? Auf diesem Wege würde der Abg. Rickert wenig Begleiter finden. Uebrigens seien die landwirthschaftlichen Zölle mit den in- dustriellen eng verbunden. Die Zeit vor Einführung der in- dustriellen Zölle gehöre aber zu der traurigsten Periode der Industrie in den leßten 20 Jahren. Die Zunahme der Grund- schulden, die in Ostpreußen 1887 allein 27 Millionen betragen hätten und mit 17 Millionen das flache Land treffen, zeige, daß die Lage der Landwirthschaft immer noh eine gedrüdte sei f; 5 liege deshalb keine Ursache vor, die Getreidezölle auf- zuheben.

Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer-Alst bestätigte dem Abg. Rickert, daß er allerdings 1878 gegen Getreidezölle ge- wesen sei. Nach der damals geltenden wissenschaftlichen Auf- fassung habe man die freie Konkurrenz als einen Segen wie für Alle, so auch für die landwirthschaftlihe Produktion angesehen. Die Lage der Jndustrie und der industriellen Arbeiter habe dann mit Gewalt zu den Schußzzöllen ge- trieben, und darauf habe auch die Landwirihschaft ihr Recht reklamirt. E

Abg. Freiherr von Erffa wies darauf hin, ‘daß, ebenso wie die Verminderung der Domänenerträge, die Zunahme der Gütershlächterei in den legten Jahren ein Symptom des Rü- gangs der Landwirthschast sei. Mit dem Worte „Brotver- theuerung“’ werde in der freisinnigen Presse gegenwärtig geradezu ein Unfug getrieben. Sie werde das so lange treiben, bis man einmal dem eigentlihen Urheber der Vertheuerung, dem Zwischenhandel, zu Leibe gehen werde. Nach den jeßigen Getreidepreisen hätten die Bäder keine Veranlassung, mit den Brotpreisen in die Höhe zu gehen. Und wo stehe denn ge- schrieben, daß Jeder das Recht habe, das Brot jo billig zu esien, daß der Produzent darüber zu Grunde gehe? Die höheren Getreidepreise bildeten bei der diesjährigen geringen Ernte den einzigen Trost und die alleinige Entschädigung für die kleinen Landwirthe. Uebrigens könne niht von einer starken Erhöhung der Preise, sondern nur von einer erheblihen Schwankung die Rede sein. Daß die Schußzölle an der Erhöhung der Korn- preise nicht huld seien, beweise der Umstand, daß die Preise - in den Ländern u Schutzölle erheblih höher seien als in Deutschland; die Preissteigerung sei eben in der ganzen Welt eingetreten. Die Landwirthschast würde für die Aufhebung der Zölle keinen Dank wissen; der beste Dienst, den der Abg. Rickert der Landwirthschaft erweisen könnte, würde der sein, sih mit ihr niht mehr zu beschäftigen.

Abg. Szmula brachte gleichfalls die s{hlechte Lage der fleinen Bauergutsbesißer zur rache; der fleine Häusler werde immer mehr von dem größeren Grundbesiß aufgezehrt. e die Aufhebung der Getreidezölle werde im Reichstage keine

ajorität zu finden sein. A

Abg. von Puttkamer-Plauth: Es sei ein Jrrthum des Abg. Rickert, daß er (Redner) sich bei der Berathung des Antrags auf Aufhebung des Jdentitätsnachweises gegen die Getreidezölle ausgesprochen habe. Er habe nur geäußert, daß die östlihen Provinzen nicht denjenigen Vortheil davon hätten wie die übrigen Theile des Vaterlandes; die Aufhebung des

Jdentitätsnachweises habe den Ausgleich zwischen den östlichen und westlichen Tuovazen herbeiführen sollen, um sie in demselben Maße der Wohlthat der Zölle theilhaft werden zu n

Abg. Goldschmidt wies gegenüber. dem Abg. Dr. aris von Schorlemer-Älst darauf hin, daß der Terminhandel die Spekulation erst in die rechte Bahn gebraht habe; während vorher die Schwankung der Preise 14—15—20 Proz. betragen habe, betrage sie heute 4—5 Proz. Die jüngsten eingehenden Untersuchungen über den Kaffeetermin hätten wieder ergeben, daß kein Grund vorliege, das Termingeschäft einzuschränken. Aus- shreitungen an der Börse möchten wohl ju beklagen sein; sie gingen aber zumeist von den kleinen Landwirthen aus, die von dem Ge- triebe der Börse keine Ahnung hätten und deshalb eher Ver- lust als Gewinn ernteten. Der Abg. Dr. Freiherr von Schorlemer-Alst sollte, statt unsubstantiirte Vorwürfe zu machen, lieber helfen, solhe Parasiten los zu werden, die das gesunde und nothwendige Geschäft verdürben. Die Börse sei ein wichtiges Glied in der Kette des Verkehrs, und gerade die, die thr Getreide auf den Markt brächten, könnten dieses Institut am wenigsten entbehren. ;

Abg. Rikert gab seiner Verwunderung über die Bemerkung des Ministers Ausdruck, daß die Getreidezölle sogar verbilligend auf das Brot gewirkt hätten; dieselbe werde nur durch die Be- hauptung des Abg. von Erffa überboten, daß keine Veranlassung für die Bäker vorliege, die Brotpreise zu erhöhen. Der Zorn des Ministers würde nicht so groß sein, wenn er niht in dem Redner immer den alten Kollegen vom Freihandel sähe. Dem Abg. Dr. Freiherrn von Schorleiner-Alst sei die Aenderung seiner Anschauung nicht zu verübeln, nur solle er sich niht zum Schulmeister Derer machen, die auf demselben Boden verblieben seien. Daß die Zollpolitik das Land \chädige, bewiesen die Berichte aller kompetenten Körperschaften. Die Parole von der Brotvertheuerung sei niht neu. Fn den preußischen Thronreden von 1847/48 sei bereits ausgesprochen worden, daß eine derartige Politik im Interesse der Massen nicht zulässig sei.

Minister für Landwirthschaft 2c.,, Dr. Freiherr Lucius von Ballhausen:

Meine Herren! Ih will bloß konstatiren, daß der Hr. Abg. Rickert die Richtigkeit der Vorwürfe, die ich ihm gemacht habe, lediglich bestätigt hat. Daß er diese unrihtigen Citate des Wortes „Vortheil“ anstatt „Fortschritt", „des scheelen Blickes auf die Politik des Eisenbahn-Ministers“, das erstere als ein Versehen, das zweite als eine humoristische Bemerkung bezeichnet, acceptire ih natürli ohne Weiteres. In jedem Falle aber bleibt die Richtigkeit der meinerseits gemachten Vorwürfe bestehen.

Ferner möchte ih mih auch jeßt hon wieder gegen etwas, was der Hr. Abg. Ricktert aus meiner Rede gehört zu haben \{cheint, ver- wahren. Ich habe in den Ausführungen, die ih gemacht habe, von Brotpreisen überhaupt gar nicht gesprohen. Jch habe lediglich von Getreidepreisen gesprochen, und zwar weil diese ein viel klareres Bild in ihrer Preisgestaltung darstellen und darbieten müssen als die Brot- preise. In den Brotpreisen \teckt nicht bloß das Rohmaterial wie in den Getreidepreisen, sondern der Mabllohn, die Miethe, die Arbeits- löhne, Beleuchtung und was sonst Alles zu einem gewerblihen Be- trieb gehört. Insofern halte ih die Brotpreise für niht so bezeich- nend für die Argumentation über die Einwirkung der Zölle wie die Getreidepreise. In den Anführungen, die ja allbekannter Natur sind, und die man mir also auch nicht als unrihtig wird nachweisen können, habe ih die Aus- führung gemacht, daß troß der erheblih hohen Getreidezölle unsere jeßigen Getreidepreise niedriger sind als in den 9 zollfreien Jahren 1870 bis 1879, und daß sie nicht höher sind als in verschiedenen anderen Jahren, wie noch im leuten Jahre 1888. Es ist also durch die Getreide- zölle eine nahweisbare Erhöhung nicht eingetreten und damit also au ein Argument widerlegt und weggefallen, das von gegnerisher Seite immer gebrauht worden ist. Wohl aber glaube i, daß der jebige Preisstand der ungünstigen Ernte des Vorjahres entspricht, welche das westlihe Europa, Deutschland, Frankreich, England, sowie auch Amerika gehabt haben. In diesen Ländern stehen, soweit wir über- sehen können, die Brotfrüchte in ihren Erträgen erheblih gegen das Vorjahr und sogar gegen den Durchschnitt zurück, während im Osten, in den Moldauländern, in Süd-Rußland und Indien fo große Ernten gemaht wordéên sind, daß sie genügend waren, den Preis auf cinem sehr tiefen Fuß zu halten. Hätten wir die Getreidezölle von dem Maß jeßt niht gehabt, so bin ich gar nicht zweifelhaft, daß diese Produktion des Ostens unsere Preise fo tief herabgedrückt hätte, daß der landwirthschaftliche Ruin unaufhaltsam eingetreten wäre ; und ih meine, gerade das jeßige Jahr ist ein Beweis dafür, daß diese Zölle jeßt zum ersten Mal als Schußzzölle nüßlich und kräftig wirken, ohne den Konsumenten zu bedrücken. Deshalb bin ih auch fest über- zeugt, obgleich ih nit im Reichstage die verbündeten Regierungen zu ver- treten habe das ist Sache des Herrn Schaßsekretärs ; ih bin dort bei den Verhandlungen nur gelegentlich eingetreten; ih habe das Recht, dort zu sprechen, aber keineswegs die Pflicht und auch nicht die Neigung, so lange die zuständigen Herren felbst in der Lage sind, ihre Sache zu vertreten —; ich kann somit hier nit die Meinung der verbündeten Regierungen aussprechen ; ih hoffe aber, daß ih die verbündeten Re- gierungen einer Aenderung des Zolltarifs gegenüber entschieden ab- lehnend verhalten werden, ebenso wie ich überzeugt bin, daß {ih jeßt ane Majorität im Reichstage für die Herabseßung der Zölle finden roûrde.

Der Titel wurde hierauf bewilligt.

Bei Titel 5 „Ertrag von Mineralbrunnen“ brachte der Abg. Dr. Lieber das Sinken der Einnahmen aus diesen Brunnen zur Sprache; die Schuld liege daran, daß die Ver- waltung eine viel zu wenig kaufmännische sei.

Minister für Landwirthschaft 2c., Dr. Freiherr Lucius

von Ballhausen:

Ich will bloß in aller Kürze einige Bemerkungen auf die eben gehörten Ausführungen machen.

Für die fiskalishe Verwaltung würde es ganz zweifellos eine große Vereinfahung der Verhältnisse scin, den gesammten Vertrieb dieser Mineralwasser einem Generalentrepreneur oder einem Kon- sortium zu verpahten. Ohne Zweifel sind solche Konsortien in der Lage, gewissermaßen im Besiß eines Monopols, dur geschäftliche R:klame, indem fie allen Wünschen des Publikums entgegenkommen, eine Steigerung des Absaßes nah allen Richtungen ermögliben zu fönnen, in viel höherem Maße, als das eine fiskalische Verwaltung thun kann und, ih seße hinzu, auch thun darf. Es giebt gewisse Schicklichkeitsrücksichten für eine fiskalishe Verwaltung, die für einen gewöhnlichen geshäftlihen Betrieb nicht unbedingt geboten sind. Wenn also die fiskalishe Verwaltung bisher sich solhen Offerten gegenüber, die finanziell sehr günstiger Art gewesen ph nicht zus. stimmend, sondern mehr abwartend verhalten hat so ist wesentlich die Rücksicht auf die dortige Bevölkerung und die dortige Bade-Industrie dabei maßgebend gewesen. Bei einer solhen Generalverpahtung würden alle die Rücksichten, die die fiskalishe Verwaltung jeßt auf die dortige Bevölkerung, auf die dortige Bade-Industrie, ih meine Krugbäckerei, Kapsellieferung, Korklieferung und was dergleichen mehr ist, die doch immerhin größere Erwerbskreise beshäf- tigen, zu nehmen hat, ich wiederhole, alle diese Rücksihten würden bei einer Konsortial-, einer rein kausmänunishen Verwaltung wegfallen müssen. Alle diese Preise würden herabgedrückt werden, ebenso wie die Löhne, weil eine solche Verwaltung nothwendig nur den pekuniären Erfolg anstreben kann und muß. Es ist also das Gegentheil von fiskalishen Rücksihten dabei maß- gebend gewesen, wenn wir den bisherigen Betrieb behalten haben. In Bezug auf gewisse Verhältnisse aber verändert \sich die Mode

und der Geschmack des Publikums, und diese Dinge sind zuweilen stärker wie der Maas der fiskalishen Verwaltung, Wir haben fünstlih im Interesse der Krugbäcker gesucht, den Absaß in den be- kannten Thonkrügen zu, begünstigen, bezahlten für diese auch Preise die höher sind, als sie wahrsheinlich ein Privatunternehmer zahlen würde, in Mücfsiht auf die ärmlihe Bevölkerung. Aber das Publikum nimmt diese Krüge niht mehr, die Glag- flashen sind beliebter geworden, wie der enorm gestiegene Absaß der Apollinariswässer. die zum Theil wohl als künst- lihe zu betraten sind, gegenüber den natürlichen Wässern beweist, Also das sind Verhältnisse, wogegen auch die kausmärnischen Leistungen einer fiskalishen Verwaltung \{chwerlich aufkommen können, wenn sie niht die Rüdctsiht auf die dortigen- Produktionsverhältnisse beiscite seßen will. Denn au in Bezug auf den Geshmack des Wassers selbst haben \sich Veränderungen vollzogen. Man wünscht offenbar ein noh kohlensäurereiheres Wasser. als es die Natur selbst bietet. Deg- halb wird auch bei einer großen Anzahl von Füllungen von natürlichen Wässern jeßt ein Zusaß von Kohlensäure eingepumpt, um sie mehr moussirend, noch mehr kohlensäurehaltig zu machen. Also auhh die Rücksicht, lediglich ein gonz reines, natürlihes Produkt zu liefern, beeinträchtigt l Pag: 5 die Konkurrenz\ähigkeit der fiskalischen Verwaltung ; bei aller Bereitwilligkeit, um allen den Wünschen ent- gegenzukommen, den dortigen Absay zu steigern, sind doch nah dieser Richtung gewisse Grenzen gezogen, die wir niht ohne Weiteres, und ga ns aus Rücksicht für die dortige Bevölkerung, beiseite eßen können.

0: Berger (Witten) trat den Ausführungen des Abg. Dr. Lieber bei und wies auf die ungeheuren Erfolge des Apollinarisbrunnens hin. Wenn der Staat eine solche Jn- dustrie betreibe, e es mit größerer Energie und den ein- s{hlägigen faufmänni E a geschehen. /

Der Titel wurde bewilligt, ebenso der Rest der Einnahmen und die dauernden Ausgaben.

Schluß 33/4 Uhr. Nächste Sißung Mittwoch 11 Uhr.

Gewerbe und Handel.

London, 29. Ianuar. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen- ladungen angeboten. Das Totalangebot zu der heute eröffneten Wollauktion betrug 250 000 Ballen, davon 55 000 B. Kapwollen, Heute wurden 9457 B. angeboten. Preise für Merinowollen waren wie die Schlußpreise der letzten. Auktion. Kreuzzuhten fehr fest, \{chweißige Kapwolle # d. billiger, hneeweiße und Hautwolle pari bis L beiten Dezemberpreisen. Die Auktion war gut besucht, mäßige

etheiligung.

Manchester, 29. Januar. (W.T. B.) 12r Water Taylor 7, 30r M Taylor 9, 20r Water Leigh 8, 30r Water Clayton 8 32r Mock Brooke 83, 40r Mayoll 9F, 40r Medio Wilkinson 10}, 32r Warpcops Lees 8%, 36r Warpcops Rowland 9, 40r Double Weston 9, 60r Double courante Qualität 123, 32° 116 yds 16 K 16 grey Printers aus 32r/46 169. Fest. j

Amsterdam, 29, Januar. (W. T. B.) Die heute von der Niederländischen Handéèlsgesellschaft abgehaltene Kaffee- Au ktion über 50 599 Ballen Java-Kasfee und 758 Kisten Padang- Kaffee is wie folgt abgelaufen. Es wurden angeboten: 2988 Bl, Preanger gelblih, Taxe Cent 55, Ablauf Cent 553 à 56, 3211 Bl, do. blaß, Taxe 523 à 53, Ablauf 533 à 54, 350 Bl. Tiilatjap, Taxe 52, Ablauf 55, 2625 Bl. do. B. S., Taxe 45{ à 4634, Ablauf 484 à 493, 758 Kist. Padang W. I. B., Taxe 533 à 62, Ablauf 543 à 634, 393 Bl Java W. I. B., Taxe 50s à 54, Ablauf 513 à 54}, 5097 Bl. do. Probolingo W. I. Art., Taxe 50 à 514, Ablauf 497 à 514, 650 Bl. do. grünlih, Laxe 50, Ablauf 49 à 493, 7510 BVl. do. Tagal, Taxe 493 à 503, Ablauf 483 à 50, 22 485 Bl. do, Pasoeroean grün, Taxe 492 à 50¿, Ablauf 49 à 50}, 4092 Bl. do, blaß, Taxe 494 à 51, Ablauf 495 à 513, 52 Bl. Liberia, ; Ablauf 51 à 513, 950 Bl. Ordinär und Triage, Taxe 28 à 48, Ablauf 34 L n Bl. B. S. und Diverse. Summa 50599 Ballen und

Kisten.

New-York, 28, Januar. (W. T. B.) Weizen -Ver- \chiffungen der leßten Woche von den atlantishen Häfen der Vereinigten Staaten nah Großbritannien 2000, do. nah Frankreih , do. nach anderen Häfen des Kontinents —, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 64 000, do. nah anderen Häfen des Kontinents 25 000 Qrits.

929, Januar. (W. T. B.) Der Werth der in der ver- gangenen Woche ausgeführten Waaren betrug 7363 116 Dol, gegen 6 618 725 Doll. in der Vorwoche.

Submissionen im Auslande.

, I. Jtalien.

1) 11, Februar. Bologna, Ospedale militare principale; Amputations-Cassetten mit doppeltem Boden, nach Maßgabe des neu adoptirten Modells, nebst den zugehörigen Instrumenten: Voranschlag 22 200 Lire. Lieferung in 45 Tagen.

2) In Ausficht stehend: Livorno, consiglio municipale: Er- rihtung einer Centralmarkthalle von 5000 qm Bodenfläche.

3) Florenz. Direktion der adriatishen Eisenbahn: Bau der Bahnstrecke Ascoli—Antrodoco, Provinz Aquila. Cisernes Baumaterial für 31 Brücken und Viadukte zu 12—70 m Licht- weite. Stahlschienen, Typus Vignole, zu 9 m Länge das Stü, beziehungsweise 36 kg das laufende Meter.

II, Rumänien. |

1) 3. März, 3 Uhr. Bukarest. Finanz-Ministerium. General- direktion der Staatsmonopole. Lieferung von Papier, Pappe und anderen Materialien für die Tabadtregie. 5

9) 4. März. Dieselbe Behörde. Lieferung von Materialien aller Art für die Streichholzfabrik.

III. Spanien. i

1) Ohne Datum. Junta de Administración y Trabajos del Arsenal de la Carraca, Stabeisen zum Bau von zwei Kesseln. Vor- anschlag 8848,91 Pesetas. Kaution 442 Pes. A

9) Ohne Datum. Dieselbe Behörde. Verschiedene Materialien und Geräthschaften für das Arsenalmagazin in zwei Loose eingetheilt, Voranschlag 2834,11 Pes. Kaution für Loos 1: 125 Pes, [ür Loos 2; 16 Pes.

Näheres an Ort und Stelle.

3) 19. Februar 1889, 2 Uhr Nachmittags, Director General de Correos y Telégrafós Madrid. Einrihtung und Betricb eines Telephonneßes in Manresa. i ;

Nähere Bedingungen in s\panisher Sprache beim „Deutschen Reichs-Anzeiger“.

4) Ohne Datum. Junta de Administraéión y Trabajos del Arsenal de Ferrol, Materialien und Geräthschaften für die Kreuzer „Reina Regente*, „JIsabel 11.“ und das Kanonenboot „Mac Mahon“. Vor- anschlag 3546,50 Pes., eingetheilt in drei Loose. Kaution

vorläufig für Loos 1: 45 Pes, endgültig 140 Pes. | 2: 60 , O " «8:6 " v 20 »y ¿Gh

5) Ohne Datum. Dieselbe Behörde in La Carraca. Materialien und Geräthschaften für das Arsenalmagazin. Voranschlag 1287,19 Pel. Kaution 64 Pes.

Näheres an Ort und Stelle.

. 6) Alcaldiá constitucional de Salamanca, Einrihtung der elet- trishen Beleuhtung. Voranschlag für jede Lampe 7,50 Pef, und L für je eine Stunde Beleuchtung. Vorläufige Kaution p el.

Näheres an Ort und Stelle. / l

7) Director de la Compañia de los caminos de hierro de Norte Madrid, Eichenbohlen und Dielen 2c. Nähere Bedingungen n Madrid Oficinas del Consejo de la Compañia, Pasco de Recoletos

No. 17. Näheres an Ort und Stelle.

M 28.

Zweite

Beilage

zum Dentschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 30. Januar

(E u Steckbriefe und Untersuhungs-Satheu.

i, 9, Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen 3, Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

á, Verloosung, Zinszahlung 2c. von ôffentlihen Papieren.

u. dergl.

Beffentlicher Anzeiger.

00 =I O N

1889,

. Kommandit-Gescellshaften auf Aktien u. Aktien-Geseß{ch. é Wg enossen vgs ü

ochen-Ausweise der deuts ttelb J . Verschiedene S A E

1) Steckbriefe

und Untersuchungs - Sachen. [56848 |

Der Former (Tambour) Paul Richard Ley, am 30. Oktober 1859 zu Dobrilugk, Kreis Luckau, ge- bor-n, zuleßt in Nowawes, Auguststraße 25/26 wohnhaft, wird bes{uldigt, als Wehrmann der bandwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetz- Lts in Verbindung mit Art. T. §8. 3 Nr. 8 des Reichsgeseßes vom 6. Mai 1880 (R. G. Bl. S 103). Derselbe wird auf den 17. April 1889, Vormittags 9} Uhr, vor das Königliche Schöffengeriht zu Potsdam, Lindenstraße 54, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unents{chuldigtem Ausbleiben wird der- selbe auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeß- ordnung von dem Königlichen Landwehr - Bezirks- Kommando zu Stegliÿ ausgestellten Erklärung ver- urtheilt werden.

Potsdam, den 25. Januar 1889,

: Couvreux,

Ecric Dscreiber dcs Königl. Amtsgerichts, Abth. V.

{560£07] Oeffentliche Lavung.

Der Shisfer Otto Emil Fichtmaun aus Falken- walde, Kreis Königsberg N.-M., zur Zeit unbekannten Arufenthalts, am 7. Januar 1865 zu Posen geboren, wird beschuldigt, als Wehrpflihtiger in der Ab- iht, sih dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß dasBundesgebiet verlassen zu haben resp. na erreihtem S Alter sich außerhalb des Bundes- gebictes aufzuhalten. Vergehen gegen §. 140 Nr. 1 Str. -G.-B. Derselbe wird auf den 9. Mai 1889, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgeriht zu Küstrin zur Haupt- verhandlung geladen.

Bei unent\chuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der na §. 472 Str.-Proz.-Ordn, von dem Herrn Civilvorsißenden der Ersaßkommission zu Posen über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. M 2, 51/88.

Landsberg a. W., den 19. Januar 1889,

Königliche Staatsanwaltschaft.

[55606] Oeffentliche Ladung.

tedrih Wilhelm Frouhöfer, am 31. April 1866 zu Königsberg N.-+M. geboren, daselbst zuletzt gewöhnlih aufhältlich gewesen, wird beschuldigt: als Wehrpflichtiger in der Absicht, si dem Ein- tritte iz den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, oíne Erlaubniß das Bunde9- ebiet verlassen oder nah erreihtem militärpflihtigen Alter sich außerhalb des Bundetgebietes aufge- halten zu haben Vergehen gegen §..140 Nr. 1 Str -G.-B,

Derselbe wird auf den 9. Mai 1889, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer bei dem König- lien Amtsgericht zu Küstrin zur Hauptverhand- lung geladen.

Vei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Str. P. O. von dem Herrn Civilvorsizenden der Kreis-Ersaß-Kom- mission zu Königéberg N.-M. über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Er- Tlärung verurtheilt werden. M 2, 24/88.

Landsberg a. W., den 19. Januar 1889.

Königlihe Staatsanwaltschaft.

[53474] Oeffentliche BAdUng,

1) Der Seefahrer Berthold Georg Magnus Vunge, geboren am 7. Januar 1865 zu Stralsund, zulegt wohnhaft daselbst,

2) der Seefahrer Georg Carl Iobann Clemeus, geborcn am 28. November 1865 zu Stralsund, zu- leßt wohnhaft daselbft,

3) der Seefahrer Hermann Ludwig Anton Glaue, geboren am 18. September 1865 zu Stralsund, zu- leßt wohnkbaft daselbft,

4) der Seefahrer Carl Heinrich Johann Frit Hanne, geboren am 20. April 1865 zu Stralsund, zuletzt wohrhaft dafelbst, i E Garvier Q Stan Köppen,

m 10. Feoruar 1869 zu Stralsund, Z wohnhaft daselbst, | | E

6) der Seefahrer Paul Friedri Wilhelm Julius Kühl, geboren am 27. Juni 1865 zu Stralsund, zuleßt wohnhaft daselbft,

7) der Seefahrer Johaun Joachim Christoph Pahnke, geboren am 20, Juni 1865 zu Stralsund, zuleßt wohnhaft daselbst,

s) der Seefahrer Friedrib Magnus Christian

chwerin, geboren am 28. Februar 1865 zu Stral- sund, zuleyt wohnhaft dafelbît, aide an O O Vans Siebert,

m 23. Juli 1865 zu Stralsund, zuleßt wohnhaft daselbst, | a eil der Seefahrer Bernhard Ecnst Carl Friedri chult, geboren am 24, Juli 1865 zu Stralsund, zuleßt wohnhaft daselbst, E 1) der Seefahrer Johann Franz Albert Christian ult, 444 am 17, März 1865 zu Stralsund, gulept wohnhaft daselbst, wein o E e E

L « Aprî jo zu raljund, zulegt wohnhaft daselbst, | | A Pie der Seefahrer Cark Johann Theodor Christian

eritz, geboren am 10, Juli 1863 zu Stralsund, " Pader RbALE dle Wet

en beschuldigt, als chrpflihtige in der idt, sich dem Eintritte in den Vienst des ehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, d Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah erreichtem militärpflihtigen Alter

Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah

Stadtkreises Stralsund über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausges.ellten Erklärung verurtheilt werden. Das Vermögen der Angeschul- digten ist zur Dekang der sie möglicherweise treffen- den Geldstrafe und der Kosten drs Verfahrens in poe von je 300 4 turch Beschluß der 111. Straf- ammer des Königli®en Landgerichts zu Greifswald mit Beschlag belegt worden. Greifswald, den 24. Dezember 1888, Königlihe Staatsanwaltschaft.

[56849] Gegen die nahgenannten Wehrpslicbtigen, nämlich: 1) Kaufmann Theodor Richard Kuntz, geboren am 25. Juli 1865 zu Friedrichroda, 2) Wagner Wilhelm Eduard SGrünukorn, ge- boren am 23. September. 1864 zu Ruhla, 3) Wilhelm August Schmidt, geboren am 91. August 1865 zu Ohrdruf, 4) Seemann Hugo Edmund Bernhard Witzeck, geboren am 3. Mai 1864 zu Gera, von welchen Kung und Witzeck in Gotha, Grünkorn in Ruhla, Schmidt in Ohrdruf ihren letzten be- kannten Wohnsiß oder gewöhnlichen Autenthait innerbalb des Deutichen Reichs hatten, ist das Haupt- verfahren wegen Ee der Wehtpfliht nach S. 140 Abs. 1 des St -G, eröffnet und Termin zur auptvechandlung auf den 9. April 1889, Vormittags Uhr, vor der Strafkammer des Herzogl. Landgeri®ts hier anberaumt worten. Zu diesem Termine werden die Genannten biermit vorgeladen unter der Verwarnung, daß sie bei un- ents{uldigtem Ausbleiben auf Grund der na §. 472 der Strafprozeßordnung von den zuständigen, mit der Kontrole der Wehrpflichtigen bcauftragten VBe- hörden über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen wert 1 ver- urtbeilt werden. Gotha, den 19, Januar 1889. Der Staatsanwalt: Kiesewetter, i. V.

[56850] Beschluß. Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschast wird gegen den Hironimus Adolf ‘Fränkel, zuleßt zu Hannover, jeyt unbekannt, welcher hinreicénd verdächtig erscheint, als Webrpflichtiger in der Ab- sickt, sich tem Eintritt in den Dienst des \teheuden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah erreichtem militärpflichtigen Alter sh außerhalb des Bundes- gebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen S. 1401! des St. G, Bs, das Hauptverfahren vor der Strafkammer T. des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet. Die Beschlagnahme des Vermögens des Ange- klagten, insoweit es zur Dekung der ihn möglicher- weise treffenden höchsten Geldstrafe und Kosten des Verfahrens erforderli ist, wird angeordnet. Hannover, den 19, Januar 1889. Königliches Landgericht, Strafkammer Ik a. gez. Meder. v. d. Beck Lindenberg. Die Richtigkeit der Abschrift beglaubigt : L Mandel, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgericbts.

2) Zwangsvollftreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

(56873) Stvangsversicigerung.

Im Wege der ZwangsvolUstreckung soll das im Grund- bucve von der Halsenhaide und den Weinbergen Band 20 Nr. 756 auf den Namen des Maler- meisters Gustav Werner hierselbst eingetragene, in der Bärwaldsiraße Nr. 14 belegene Grundstück am 18. März 1889, Vormittags 160} Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, Neue Friedrichstraße13, Hof, Flügel C, parterre, Saal 36 versteigert werden. Das Grundstü ist mit 3,84 6 Reinertrag und einer Fläche von 8 a 19 qm nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuhblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts\chreiberei, ebenda, Slügel D, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von seibst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- hoten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge- ringstea Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die be- rücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeid in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 18. März 1889, Mittags 1 Uhr, an obenbezeihneter Ges rihtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 25. Januar 1889.

ih außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu Ua Vergehen gegen §. 140 N 1 St.-

S. 472 der Straf-Prozeßordnung von dem König- ;

G-B, Diesellen werden auf den 25. März : (56872] «6 6 : 1889, Mittags 122 Uhr, vor die Stcaflammer j} ) Zwangsversteigerung. bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Stralsund zur i

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im | Grundbuche von der Friedrichstadt Band 10 Nr. 687 | auf den Namen des Baumeisters Bernhard Hoffmann

zu Berlin cingetragene, nah dem Kataster: „an der

lihen Civil-Vorsißenden der Ersaß-Kommission des | verlängerten Zimmerstraße“, nah dem Grundbuche:

| «Wilhelmstraße Nr. 97, 98, 99* belegene Grundftück am 8. April 1889, Vormittags 10} Uze, vor dem unterzeihneten Gericht hier, Neue Friedrichstr. 15, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück is mit einer Fläôhe von 25 a 54 qm weder zur Grund- steuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch- blatts, etwaige Absbäzungen und andere das Grund- ftück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden, Alle Realberechtigten werden aujgefordert, die nicht von selbst auf den Erfteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Srundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige- rangsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Pebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi- ger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen. widrigensalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots niht berücksihtigt werden und bei Ver- theilung des Kaufgeldes gegen die berücksihtigten Ansprüche im Range zurütreten. Dicjenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks be- anspruchen, werdeu aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungötermins die Einstellung des Ver- fahrens herbeizuführen, widrigenfalls na erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Uctheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 8. April 1889, Mittags 124 Uhr, an oben- bezei&ücter Gerichtsstelle verkündet werden. Verlin, den 24. Januar 1889. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 51.

(56868)

In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des durch Zwangsveollstreckung gegen den Post- sekretär Friedrih Weyl zu Berlin aus dessen Gehalt beigetriebenen und hinterlegten Betrages von 744,E8 4, ist zur Erklärung über den vom Gerichte angefertigten Theilungêplan sowie zur Aus-

führung der Vertheilung Termin auf den 13. März 1889, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst, im I. Stock, Zimmer Nr. 66, bestimmt worden, Der Theilungspian liegt vom 30. diefes Monats ab auf der Gerihts\hreiberci IV., Zimmer Nr. 30, zur Einsicht der Betheiligten aus. Zu diesem Termine werden Sie auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts geladen.

Breslau, den 22. Januar 1889.

/ _ (Untershrift), S Sr areiner des Königlichen AmtsgeriGt82. n

a. den Agenten Herrn August Dauiels, angeb- lih in Euglanud,

b die Uhrmacher A. Silcherodt’schen Erben aus Berlia, jeßt unbekaunten Aufeuthalts.

[44739] Aufgebot.

Der Instrumentenmaher Felix Bartholdi zu Züllichau bat das Aufgebot des angebli verloren gegangenen Pfandbriefes der National - Hypotheken- Credit-Gesellsbaft eingetragene Genossenschaft Steitin Serie C. Nr. 6516 über 600 A beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, svätestens in dem auf den 18. Juni 1889, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer 48, anberaumten Aufgebotstermine seine Rehte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Utkunde ere folgen wird. i

Stettin, den 12. November 1888,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung TII.

[56932] Aufgebot.

Dec Rechtsanwalt Dr. Mann in Mainz, in seiner Cigenschxft als Konkursverwalter der Firma Keller- mann und Sander in Oppenheim, hat das Anfgebot eines am 28. September 1885 von dcr Firmg Kellermann und Sander în Oppenheim an eigne Ordre ausgestellten, auf die Firma Marshall und Holland in London gezogenen und von dieser accep- tirten, am 23, Januar 1886 fälligen Wecbseïls über £ 195 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf deu 22. Ofk- tover 1889, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Oppeuheim, den 25. Januar 1889.

Großberzoglilh):s Amt2gericht. Dr. Kepplinger.

{44731} A usfer

__ Da bei den im Nabstehenden aufgeführte rechtmäßigen In babern sruchtlos geblieben und ven

Aufg

tigung.

cbot.

a Hypothekforderungen die NahhforsGungen nach den dem Tage der ketten auf diese Forderungen si be-

ziehenden Hancklungen an gerehnet dreißiy Jahre verstrichen sind, werten auf Antrag der untengenannten Pfandobjektsöbesißer Diejenigen, welche auf diese Forderungen ein Recht zu Vebin glauben, n deren persönlicher oder \ckriftliher Anmeldung innerhalb fechs Monaten späteftens aber in dem auf Freitag, den 5. Juli 1889, Vormittags 9 Uhr, beim K. Amtsgerichte Wegscheid anberaumten Aufgebots- termine mit dem NRechtsnachtheile öffentli aufgefordert, daß im Falle der Unterlassung der Anmeldung die Forderungen oder die Ansprüche jür erloscen erklärt und im Hypothekenbuche gels\{ch1 werden.

Bezeichnung der Forderungen und Ansprüe

Nr.

Besitzer curr. d

er Pfandobickte

Bezcichnung Datum der i des Forderurgsberechtigten | Eintrags

Hupotheken- bub der Geweinde

Krinninger, Josef, Haf- | 37 fl. Muttergut ner in Breitenberg, Hauer, Ludwig, Oekonom | Bleibensreht ohne von Erlau, Anschlag Hutsteiner, Georg, 45 fl. Kapital ohne Häusler von Gegenbach, | Angabe des Schuld-

grundes Hagenbucer, Gottlieb, 15 fl. Elterngut Hâusler von Germanns- dorf, Luger, Michael, Wirth und Oekonom in Getts- ___ dorf, Krinninger, Georg, Bauer in Renfting,

100 fl. Zebrpfennig, 300 fl, Elterngut

300 fl. Elterngut

Kopfenberger, Georg, Zimmermeister von ; bernzell, Reisach, Karl und Maria, Slofserseheleute von Obernzell, Lang, Anna, Häuslers- wittwe von Obernzell,

100 fl. Erbtbeile

113 fl. und 75 fl. 394 fr. Darlehea

150 fl, Elterngut, 8 fl. Jahresanschlag für ein Wohnrecht 400 fl. Zehrpfennig,

50 fl. Austrags-

anshlag

15 fl, Muttergut

Bauer, Josef, Zimmer- maun von Obernzell,

Pilsl, Maria, Hâäuslers8- wittwe von Scaibing,

Maria, Inwohnerêtcchter

11, Januar 1847

9, Januar 1850

16, Juni 1839

6. November 1837

Krinninger, Ignatz, Häutlersfohn, Duklinger, Alois, Häus- lerssobn von Erlau. sogenannte Langbruck Theres,

Breiténberg Bd.1.S. 576. (derl!sdorf Bd.1.S. 195.

agenbuder, Ignatz,

S von Ser

n manns8dorf,

Stephan u. Anna Luger,

Simon, Josef,

Maria u. Anna Luger, Krinninger, Jakob,

Häuslerssohn von Renf-

ting,

Anna, Maria, Nofalia, Juliana und Anna Maria Auer, Franz und Iosef Huebner von Obernzell,

Bd.1. S. 528.

Gottédorf Bd.1. S. 212.

Sahrdorf Bd. I. S. 590.

Obernzell Bd. II. S. 521.

Obernzell Bd. 11. S. 513.

Obernzell Bd. II. S. 525.

Obernzell Bd. II. S. 541.

S(zaibing Bd. II, S. 79.

17, Januar 1838

14, September 1837

20. Angust 1827

921, Januar 18483

21. August 1857

21. März 1848

Kronawitter, Jobann Nep., Härslerssohn von Obernzell, Braunauer, Anna Maria, Schiffinanns- tohter von Obernzell, Steinbacher, Anna 4. Ns 1837

Wegscheid, am 10, November 1888.

Einsle, K.

Wegscheid, den 20. November 1888. Gerichtsschreiberei des K. Der K. Kalk

von Radling, Amtsrichter.

Den Eleic(hlaut vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift bescheiniat.

Amtsgerihts Wegfscheid.

Sckretär :

hof.

[56411] Aufgebot. | 1) Der Vormund Carl Käsgen von Bruhertseifen, gleichzeitig für sch und für die Minorennen Carl und Wilhelmine Käsgen zu Bruchertseifen,

2) die Wittwe Heinrih Fuchs, Elisabeth, geborne Kaesgen, von Haderschen und

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 51.

3) die Henriette Kaesgen zu Hofater,

haben das Aufgebot des Sparkassenbuics Nr. 3111 der Kreissparkasse zu Altenkirchen, über einen angebs lihen Betrag von 55 # oder annähernd lautend auf den Namen der Wiitwe Conrad Käsgen zu Hof- ader, beantragt. Der Jnhaber dcs Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 13, Augnst 1889, Vormittags 10 Uhr, vor