1889 / 29 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 31 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Sammlung und der- Bibliotkek haben \ich bedeutend vergrößert, erstere namentlich durch Zuwendung. rüh orisher B ins dur das Entgegenkommen des Kultus-Ministers Dr. von Goßler der [Vei Lalt verstattete, aus den Doubletten-Verzeichnissen der lichen ‘und Universitäts: Bibliotheken eine Auswahl zu treffen. Das fene Jahr ist namentlih dadurch für die Gesellshaft ein sehr bedeutungsvolles geworden, daß die Abhaltung der General- versammlung der Deutshen Geschihhts- und Alterthumsvereine in Posen au ari die Zugehörigkeit der Gesellschaft zu den anderen deutschen Vereinen bezeugte und die Bedeutung bekundete, welche die- felbe in den wenigen Jahren ihres Bestehens dur das treue Alegmenbalten ihrer Mitglieder sich zu erwerben gewußt hat. Die eitshrift bietet einen Cann peE hen Bericht über die General- versammlung (deren Ehrenvorsiß von der Versammlung dem Ober- Fu Grafen Zedliß-Trüßshler übertragen wurde), ihre Ver- andlungen, die damit verbundenen Ausflüge, Besichtigungen, Aus- grabungen, Festlihkeiten sowie die fehr interessante und reihhaltige fulturbistorishe Ausstellung, welche aus diesem Anlaß von Behörden und Privatpersonen zusammengebraht wocden war. Mit dem eHistorishen Verein für den Nepyedistrikkt zu Bromberg“ bat die Gesellschaft eine Vereinbarung getroffen, wona dersclbe die eits{rift der Gesellschaft auch zu seiner Vereins - Zeitschrift erwählt hat. Der Titel der Zeitschrift trägt var von jeßt an den Zusaß: „zugleih Zeitschrift der Histo- rischen Gesellschaft für den Nezedistrikt zu Bromberg.“ Am Schluß finden ih S: der eingegangenen Tausbschriften und Senkungen, der Mitglieder der Histocisthen Gesell\haft für die Provinz Posen sowie derjenigen des Historishen Vereins für den Neßediftrikt zu Bromberg und eine Liste der Akademien, Gesell- schaften 2c., mit denen die Gesellschaft in Schriften-Austausch steht.

Gewerbe und Handel.

London, 31. Januar, Mittags. (W. T. B.) Die Bank von England bat heute den Diskont von 32 auf 3% herabgesetzt.

Verkehrs - Anftalten.

Hamburg, 31. Januar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Polinesia* der Hamburg-Amerikanishen Padckétfahrt- Attiengesellschaft hat, von New-York kommend, gestern Abend Abend 11 Ubr Lizard passirt, die Postdampfer „Hungaria“ und „Colonia“ von dersclben Geselischaft sind, von Hamburg S gestern, ersterer in Vera-Cruz, leßterer in St. Thomas eingetroffen.

Theater und Musik.

Berliner Theater. Se. Hokeit der Herzog Georg von Sasen-Meiningen erschien in Begleitung seiner Gemahlin am Dienstag im Berliner Theater und sah die Vorstellung von „Julius Câsar*, desjenigen Stück8s, welches bekanntlih von der Gesellschaft des Meininger Hoftheaters musterbaft dargestellt wird. Das Haus war vollftändig gefüllt, und die Erscheinung des Herzogs in der Loge erregte begreiflihes Aufsehen. Der Herzog. welcher von der ersten Scene bis zum leßten Fallen des Vorbangs mit größter Tbeilnahme und sihtlihem Intereste der Auffübrung folgte und seine Zufrieden- beit durch lebbaften Beifall bekundete, spra \ich wiederholt dahin aus, daß das Berliner Tbeater auf diese Vorstellung olz sein dürfe, urd taß ibn die Fris&e und Unmittelbarkeit der Darstellung sebr woblthuend berühre. Er habe fich viel von dieser Vorstellung ver- Îprocken, aber scine Erwartungen seien weit übertroffen worden, und von Vielem, was er gesehen, fei er angenchm überras{t.

Im Friedrih-Wilbelmftädtischen Tbeater näbert si der „Mikado“ allmäblich seiner bundertften Aufführung, nach- dem er bereits am Freitag vergangener Woche die fünfzigste erlebt batte. Now ift die Anziebungskraft der so außerordentli beliebten

denselben Händen, wie führung. Hr. Klein versteht es nah wie vor, allabendlich dur seine komische

Wellde dee Meile Ei agde Erfolge zu verbelfen. Hr. | 14 670. 20971. 25 335. 26519. 30304. 31 335

originalen Anstrith

der Yum-Yum -noch

geeignete Vertreterin

nach wie vor als die shauspielerische Seite ihr bringen versteht.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

179. Königli der Nachmittags-Ziehung: 1 Gewinn von 50

er Kl M. au Nr. 40 447.

3 Gewinne von 5000 M auf 29 Gewinne , 11472. 27690. 29668. 41960. 43270. 51 058. E 60 523. 74839. 81 254. 85129. 100059. 101 759. 102 609. Eine Ged ä Htnißfeier für den so plöglich dahingesbie

109 026. 111821. 114047. 114523. 1151392. denen Kro nprinzen

30 Gewinne von 1500

40 Gewinne von 500 #6 auf Nr. 8816. 13 147. 14674. 20 204. 37701.

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 179. Königlih preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor-

ewinn von 40 000 F auf Nr. 89 635.

2 Gewinne von 15 000 M auf Nr. 28 841. 171 828. 2 Gewinne von 10000 M auf Nr. 133 866. 143 573. E 1 Gewinn von 5000 M auf Nr. 19 562.

e ungesGwädt geblieben, und es fehlt nit an Besuchern, weldhe fi bei diesem eigenartigen Werke und seiner gefälligen Musik

21 Gewinne von 3000 M auf Nr. 6544. 8850. 17 709. 22 223. 30359. 41346. 60566. 71889, 79848. 88454. | Mar geschäßt.

köstlih unterhalten. Die trefliche Darstellung Gen f die aue S H 4 e M ip B 97 L I 582, 11 41 Gewinne von 15 |

sodaß | 74607. 83012. 85586. 86 412. 100653. 103 259, 10608 j 107057. 112556. 122502. 132045. 133315. 135 165

Die Yum-Yum, ursprünglih-von | 136 502. 141 819, 154303. 156538. 157981.

35 Gewinne von 500 4 auf Nr. 8619. 9549, R 16 073. 21636. 25 063. 25 754, 27981. 29916. 41368 42 445. 43312. 47287. 64722. 68973. 72376. 7

olle zu erfreuliGer Wirkung zu | 141 291. 1650692. 151311. 154425. 156847.

Aufz

Die Hrrn. Pagin, Broda, Guthery und Hanno 168 861. 170970. 177524. 178957. 184730. passen sich in gewohnter Tüchtigkeit in das trefflihe Ensemble ein, R O ES A C und so wird der „Mikado® in dieser hübsh abgerundeten Darstellung epertoire des genannten Theaters noch auf lange Zeit hin be- herrschen, und die Direktion dürfte sich, wie glei bei der ersten Auf- führung vorausgesagt werden konnte, für ihre Mühe und Kosten reihlih entschädigt sehen.

Die Einführung der centralen Uhren-Regult in Berlin hat in den leßten Wochen ansehnliche ortscbrite 00 macht. Ministerien und andere hohe Behörden, Ges gee Fabriken, unter ihnen die renommirtesten Firmen, sowie eine Anzahl von Privatleuten, welche der neuen Einrichtung das lebhafteste Interes entgegenbringen, haben si bereits als Theilnehmer at L Mannigfaltiges. den retten sind auc solche, welche auf die centrale Regulirung und

chung großer Uhren mit Schlagwerken abonnirt haben. Anch außerhalb Berlins mat die Entwickelung der Angelegenheit nare Ee E mehreren großen Bahnhofsanlagen sowie eseßten d chung der 4. Klasse U Mereren M adtverwaltungen Deutschlands sind Verträge ent, assenlotterie fielen in. | hat die Stadt

ihrer sämmtlihen Thurmuhren und einer größeren Anzahl

i [ öffentlihen Uhren der hiesigen Central-Ub ó ¡Ol von andere 1 Gewinn von 15000 A auf Nr. 109995. _ Auf Wuns werden übrigens die einheitlih regulirten Uhren auh r. 51 330. 70019. 172336. | mit solhen Zifferblättern verschen, an welchen neben der Ortszeit und

u F ohne die Ablesung derselben irgendwie zu stören, zuglei L von 3000 A auf Nr. 2714. 5352. ine Siriell niauebon Lab. s zugleith eine gemein

âftölokale und

det, Un

geei oder im Abschluß begriffen. Unter Andecem

raunschweig vor Kurzem die centrale Regulirung

rengesellshaft anvertraut,

udolph von Desterreich veranstaltete

158 994. 178683. 179157. | gestern Abend der Ausschuß des Centralvereins für

Hebung der deutshen Fluß- und K l\chi

46 auf Nr. 32829, 33912. | Schlusse feiner im Reichstazdgeba Abaebenteie ata 34 643. 35 683. 47605. 49162. 50885. 55639, 79068, | Sißung. Die s{lichte Feier, die wohl die erste ihrer Art in Berlin 79 415. 80 755. 88 139. 92 792. 94504. 103238. 106 364. | gewesen sein dürfte, entsprah der innigen Theilnahme für den Prinzen,

äude abgehaltenen ge\chäftlihen

136 234. 136 296. 136 750. welcher als Protektor des Internationalen Wiener Binnenschiffahrts, P Kongresses auch vielen Mitgliedern des Central önli 156 436. 169 690. 170 092. näher getreten war und Aller / Ara Vereine Persónli

erzen ebenso durch sein ernstes Streben

und tiefes Wissen wie durch fein leutseliges Wesen gewonnen hatte rofessor Schlichting, « der Vorsitz i ies 40514. 41 743. 46168. 45372. 67017. | mit Be und Der Dorsigende des Centralvereins, wit

73 673. 79 174. 81964. 89116. 96 738. 110802. 115128. | bin, das auch unser Vaterland betroffen; sei doch. Kronyvri 7 138 366. 139 187. 139416. | Rudolph ein N a

Worten auf das tief betrübende Ereigniß treuer Förderer des Deutshthums gewesen,

148 889. 149 160. 151 749. Redner gedachte sodann der besonderen Verdienste, die si der Heim: 167512. 169 232. 170612. | gegangene um die Pflege der Wasserstraßen erworben, und gab daz

186 932. 188 676.

Gelübde ab, daß der Verein dem Verewigten stets ein treues An- denken bewahren werde, Zum Zeichen der Theilnahme ei U Anwesenden ih von den Pläten.

München, 30. Januar, Abends 10 Uhr 45 Minuten, (W. T. Die Sudhäuser der großen Bierbrauerei Bun Spatel sind heute dur eine Feuersbrunst zerstört worden. Das Feuer ist noch niht bewältigt, vielmehr im Zunehmen begriffen.

häusera dee Serail Bun Ea

haujern der Bierbrauerei „Zum Spaten" ausgebrochene Feuersbrunst o vobsbmtis gelöst und jede Gefahr beseitigt. Mee sind i erle orden,

Die gestern in den Sud-

Der Schaden wird auf mehrere Hunderttausend

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2) Fhends Regen. ?) Nachts Regen. ?) Nabts | 1) Nebel. 2) Nas&ts und Morgens Schnee.

Vebersicht der Witterung.

E Y Â | Gegenüber einem Maximum von 765 mm üb Das Méirimuw , wel&es geflern nörblih von mos, gr ien A unter 729 dm bei i g. tff nord 24 n 4 Finnmartien, welches bei Christiansund Weststurm, ritten, während eine neue Depression bei den | zu StoZbolm ftürmisben Nordwest verursacht. ebe:

ante ersdienen ift, wilde auf ibrer Sübtscite | Gentral- Europa ist bei ms igen südwestlichen bis ide tbewegung Hervor- | nordwestlichen Winden das ruft. Dei meist ichwaGen westlihen Wioden ift | vielfa regnerisch. In Deutschland, wo fat überall das Wetter über Deutschbland vorwiegend trübe und Sagen O g&allen d, liegt die Temperatur 1—6 Grad

bber normalen,

urid Morgens Schmee. Vebersit der Witterung.

S&ottland Lag, i nerdoftwärté nab Finnmarfen fort- |

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milt ; vielfa fd Nieders läge gefaller. Deutsche Seewarte.

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[WSW 6'Regen

Cbriftiansund | 738 Kopenhagen . | 749 Stockbolm . | 739 Haparanda . | 732 St Petersburg 744 2 wolkenlos Moskau... | 759

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| 762 Cherbourg . | 764 Helder ... | 758 T Hamburg .. | 755 Swinemünde | 752 Neufabhrwafser| 748

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Deutsche Seewarte.

Theater - Anzeigen.

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der Vierte.

L in 2 Akten mit Ta: : As: 2 r mi az von Mozart u

A spielbaus 23. Vorftellung, Zum 1 Male: Schauspiele. Sréiiag: Opern- | Weltuntergang. Lolfksshauspiel in % Akten von Bater- aul “br In Scexe geseyt rom Direktor Anno,

und Tanz in 4 Aubligen von A SIndvoler un e,

Deutsches Theater, Freitag : König Heinrich | H euert. Musi

Sonnabend: Doctor Klaus.

Sonrxtag: König Heinrich der Véíerte. Gerrgottschniter,

Berliner Theater. Freitag: 20. Abonnements-

Vorstellung. Cornelius Voß.

Sonnabend: Demetrius. Sonntag: Cornelius Voß.

Tessing-Theater. Freitag: Zum 1. Male:

S Os, Sqauspiel in 4 Akten von Richard 0

Sonnabend und Sonntag: Alexaudra. Anfang 7 Uhr.

Wallner-Theater. Freitag: Zum 114. M.:

Madame Bonivard. Schwank in 3 Akten von Alex Bisson und Antonie Mars. Deutsch von Emil Neumann. Vorher: Zum 114, Male: Der dritte Kopf. Posse in 1 Akt. Mit theilweiser Benuzung E enamiGen Idee von Franz Wallner. Anfang L T

Sonnabend und folgende Tage: Madame Bonui-

vard. Der dritte Kopf.

Victoria-Theater. Freitag: Halbe Preise.

Zum 118, Male: Die Kinder des Kapitän Grant. Ausftattungstück mit großem Ballet in 12 Bildern von D'Ennery und Jules Verne. Musik von C. A. Raida. Anfang 7 Ühr.

Sonnabend und folgende Tage: Die Kinder des

Kapitän Grant.

In Vorbereitung: Germania. Großes Aus-

stattungsstück von Ernst Scherenberg.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Freitag: Mit neuer glänzender Ausstattung,

¡um 57. Male (in deutsher Sprahe): Der

O oder! Ein Tag Ls Titipu. ) Burlee erette in en von . S. Gilbert.

von A. Sullivan. Anfang 7 Uhr. e - E

Sonnabend: Der Mikado.

Residenz-Theater. Freitag u. folgende Tage:

Nervöse Frauen. Lustspiel in 3 Akten von Ernest Blum und Raoul Toché , bearbeitet von ranz S Ne: Jm Voudoix, L Dramatischer

ufzuge von Fra h Brandt. Anfang 74 Uhr. 7 E E

Belle-Alliance-Theater. Freitag: 9, Gast-

piel der Münchener, unter Leitung des Königl. ayerischen Hofschauspielers Hrn, ‘Va ge

um 2, Male: Der Herrgott chni a Er: mmergau. Oberbayerishes Volks\stück mit Eesang von F. W, Prestel nfang

Sonnabend: 10, Gastspiel der Münchener, Der

Central-Theater. Freitag: Zum 40. Male:

Leuchtkugelu. Gesangspofse in 4 Akten von W, A E Musik von G. Steffens. Anfang r.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. N Zum 9. Male: Die junge Garde,

Gesangspofse in 4 Akten von Ed. Jacobson und Leop. Ely. Die Gesangstexte theilweise von Gust, Görß. Mußk von Fr. Roth. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Gestorben: H

Berlin;

M

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl, Martha S{söbel mit Hrn. Kauf-

mann Peter v, Polheim (Berlin). Frl. Hedwig Kunz mit Hra. Otto Herrmann (Berlin; Frl. Martha v. Steinkerg-Skirbs mit Hrn. Gym: nasiallehrer Dr. Ernst Meyer (Königsberg i. Pr.). Frl. Félicie v. Könneriyß mit Hrn. Geh. Reg. Rath Georg v. Me \{ch (Dredden). Frl. Klara Bojak mit Hrn. Müblenbesißer Ernst Winkler (Brieg—Kosel). Frl. Martha Holtze mit Hrn. Direktor Richard Pachen (Magdeburg —- Dessau). Frl. Elisabeth Stahn mit Hrn. Landschafts giriner Karl Weigelt (Prausniß—Berlin).

rl. Anna Goeß mit Hrn. Assistenzarzt I]. Kl. Dr. med. Œdua:id Winkler (Leipzig).

Verehelicht: Hr. Reg.-A}sessor Oskar Simon

mit Frl. Hedwig Leyel (Neinerz).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pfarrer Bendel

(Wittendorf), Hrn. Julius Sülzner (Danzig). Hrn. Albert Gmeinzius (Leipzig), Eine Tochter: Hrn. Apotheker Dr. Thiel (Militsch). Hrn. Otto Schmidlin (Mannheim). Hrn. Dr. Ryrielcis (Gronau).* Hrn. Julius Bucold (Berlin). Hrn. v, Wedell (Altenfließ). Hrn. Lieutenant Baath reis Trin r. Fr. Wilh. v. Buhhol runt- lad), Frau Bibel (Ewers, M tShneider (Stegliß). Frau Oberlehrer Hermandine ischer, geb, Dietrich (Berlin), Hr. Ernst ilsher (Charlottenburg). -— Frau Bertha Ro- anes, geb, Eger (Breslau), Hr, A und Mühlenbesiger Heinrih Müller (Weißmühlen). rau Amtsrath Pauline Biebrach, geb. Stilke Breslau). Hrn, Landgerichts - Direktor Grise- ach Sohn Friedrich (Osnabrück), Frau Rektor Kurts (Brieg),

Redacteur: J. V.: Siemenroth. Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags*

Anstalt, Berlin 8W,, Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

6542. 12449

auf Nr. 10843. 10949

dargestellten Figuren einen : 33301 zu geben, hat die Gestalt des Oberrichters mehr 36 123. 42729. 44 704. 51 948. 54030. 55 328 j und mehr mit einer Fülle charakteristisher Züge ausgestattet, der von ihm damit erzielte Eindruck ein ftets sehr nachaltiger au den cle Gesin N M len S, C grjringti ema aftin hier fungirenden Frl. Collin gespie at in Frl. | 166 707. 168 071. 169 098. i

Globig, dem früheren Mitglied unserer Hofoper, eine dur A D a a R ea E ( efunden, welche das Naiv-Shelmische der jungen Koketten allerliebst wiederzugeben versteht; sie wird allabendlih

von den Damen von Herger und Schubert treffli terstügt. Frl. me Gägentwerthe Kraft. ae Bel ffene | 90 575. 91 936. 119 343. 124 249. 133 854. 137 61 er

Nichtamlliches.

Preußen. Berlin, 31. Januar. Jm weiteren Verlauf der gestrigen (30.) Sigung des Reichstages erklärte bei der dritten Berathung des Geseßentwurfs, betr. Be- kämpfung des Sklavenhandels und FOuL der deutschen Jnteressen in ODst-Afrika, der Abg. Sabor: Die Missionare hätten, abgesehen von einigen Fehlern, auf die z. B. Dr. Fischer in seinem Buche hinweise, in der That jenen uncivilisirten Stämmen gegenüber durch Liebe und Güte mehr erreicht, als man sonst durch die Fuchtel des Zwanges erreihe. Aber einen Kreuzzug könne man doch nicht von Reichs- wegen nach Ost-Afrika unternehmen, wie ihn Hr. Windthorst zu wollen scheine. Mit der Religion 00e dieser Aufstand direkt nichts zu schaffen, und auch Hr. Stöder habe ihn niht vom Gegen- theil überzeugt. Ein neuer O MNLO könnte ganz. un- überschbare Folgen haben. Selbst der Kardinal Carigerte habe sich niht auf die Bibel, sondern auf Menschenliebe und Menschenrehte berufen, während man auf der großen Ver- sammlung in Köln an die Kreuzzüge erinnert habe. Man möge über Religion denken wie man wolle, jedenfalls seien in der heutigen Menschheit die religiösen Znstinkte und Be- dürfnisse geringer, als früher. Es wäre also viel ricti- ger, sich heute auf das rein e Moment zu vereini- gen. Wolle man Geretigkeits)inn, er wolle gar nicht einmal sagen, Liebe zeigen, so habe man in Deutschland ein weites Feld: hie Rhodus, hie salta! Hr. von Kardorff habe den Sozialdemokraten vorgeworfen, sie seien nur deshalb gegen dieses Geseß, weil es dem Reih nügen könne. An und für sich sei eine solche Begründung der Art, daß er sie, wenn der Ausdruck parlamentarisch wäre, mit absurd bezeihnen würde. Die Sozialdemokraten hätten zwar eine gewisse pessimislische Auffassung über das, was sie von der Gegenwart zu erwarten hätten, aber eine Politik des Pessimismus trieben sie nicht. Nur deshalb, weil sie die Ueberzeugung gewonnen hätten, daß diese kolonialen Unternehmungen für Deutschland kein Segen seien, würden sie auch heute gegen dieses Abenteuer stimmen.

Abg. Windthorst: Er hätte eigentlih erwartet, daß das Haus heute ohne weitere Diskussion abstimmen würde. Die Worte des Hrn. Stöcker indessen forderten eine Erwiderung heraus. Der erste Theil dieser Rede sei sehr geeignet, die gestern gewonnene Einheit zu stören. Das Centrum habe klar und bestimmt ausgesprochen, daß es die Bekämpfung der Sklaverei, der Sklavenjagden und des Sklavenhandels in den Vordergrund, aber keineswegs für andere Nebenzwede Mittel zur Disposition stellen wolle, Es werde auh heute für die Vorlage stimmen, aber nicht in dem Sinne, wie ihn Hr, Stöcker im ersten Theile seiner Rede vor- getragen habe. Denn der Herr habe die Angelegenheit der Mission zur Sprache gebraht. Er (Redner) sei ganz mit ihm einverstanden, daß ohne die Mission aller christlichen Kirchen eine Kultivirung in Ost-Afrika niht mögli sei und daß Alles geshehen müsse, was „diese Mission fördere, und daß das auch in der Congoakte liege. Jndessen würde er doch niht glauben, daß das Reih von sih aus Missionen stiften oder mit Geld unterstüßen sollte. Auf dem Missionsgebiet verlange das Centrum vom Reih gar nichts Anderes, als volle freie Bewegung. Allerdings verlange er vom Reich auch, daß den Missionaren Schuß gewährt würde. Wenn aber Hr. Stödler gemeint habe, daß die E Ea so gemacht werden solle wie in Kamerun, so protestire er (Redner) da- gegen. Alle Bekenntnisse möchten in freier Konkurrenz Das- jenige erstreben, was das Centrum wolle. / / :

Abg. Richter: Der Abg. Stöcker habe gemeint, die Frei- sinnigen würden wohl anders stimmen, wenn sie nicht sicher wären, in der Minorität zu bleiben. Bisher habe es ihm (Redner) nicht angemessen geschienen, Jemandem Motive unter- zuschieben, zu denen er sih nicht bekenne. Wenn die Mehrheit den Standpunkt der Freisinnigen theilte, so würde es si einfah darum handeln, die Vorlage so zu beschränken, daß die Herrschaft in Ost-Afrika auf dasjenige bescheidene Maß zurüdck- geführt werde, für welches die Ostafrikanische Gesellschaft die Mittel besie oder zu erlangen im Stande sei, oder die ost- afrikanischen Besitzungen aufzugeben. Das leßte sei zweifellos niht ohne Beispiel. Auf den Karolinen-Jnseln und in Dubrika in West-Afrika habe man die Flagge ebenso feierli eingezogen, wie man sie aufgehißt habe. Daß die Herren selbst niht so sehr an Ost-Afrika hingen, gehe daraus hervor, daß inmitten dieser Wirren nah dem Weißbuch der Bezirks- Commandeur von Bagamoyo nah Deutschland zurückgekehrt sei, weil sein Kontrakt abgelaufen gewesen wäre. Der Herr habe also an der Sahe genug gehabt. Man spreche davon, daß deutsches Blut geflossen ei, daß deutsche Landsleute ge- \chädigt jeien. Sei das ein Grund, nun noch mehr Vlut ju vergießen ? Die Opfer, welche schon die deutsche Marine ge-

rat habe, überwögen Alles, was bei jenem Aufstand in Frage gekommen sei. Die Congoakte verp ihte in Bezug auf die Sklaverei Deutschland zu nichts, als wozu sie auch England verpflichte. Nun verwahre sih der englishe Premier aus- drücklih dagegen, daß England in irgend einer Weise Opera- tionen zu Lande unternehme, seine Gesellschaft zu unterstügen, die über 20 Millionen Mark besize. Hr. Stöcker ziehe doch sonst gegen das Großkapital ju Felde und werfe den Freisinnigen vor, sie ihm Vortheile zuwenden wollten. Hier wolle er 2 Millionen flüssig machen für eine kolonialpolitishe Unter- nehmung, die \{hließlih nur einer beschränkten Zahl von Groß- händlern zu Gute käme. Das Bus solle der Gesellschaft dabei B, on sie gesicherte Zolleinnahmen beziehe. Gegen die Thätigkeit der Missionen habe er nichts einzuwenden. Bisher hätten sie allerdings sehr langsam und bescheiden und unter den s{wierigsten Verhältnissen gearbeitet. Pr. Fischer abe in 7 Jahren in Afrika keinen einzigen bekehrten erwachsenen

eger gesehen. Die Thätigkeit der Missionare beschränke ih denn auch vorwiegend auf die Unterwerfung der Kinder. Herr Stöker scheine eine Art von Aa den Herren Militärs zur Seite seyen zu wollen, um sie zu hindern, allzu schneidig vorzugehen. Dagegen würde er unter Umständen au nichts einzuwenden haben, Die Missionsthätigkeit sollte aber nicht in Konflikt kommen mit den materiellen Jnteressen der Ein: wohner, Dies bestätige gerade das Buch des Hrn. Wißmann.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 29.

Berlin, Donnerstag, den 31. Januar

befürchte, daß, wo die Missionen mit den Handelsinteressen e Eider be Konflikt kämen, auch die Wirksamkeit der Missionsstationen begrenzt sein würde. Dagegen müsse er sich aber verwahren, daß Hr. Stöcker sih dahin versteige, daß er zu einer Parallele übergehe, ob das Kreuz oder der Halbmond dort herrschen solle. Die Congoakte schreibe gerade vor, daß man alle Religionen, nit bloß die christlihe, sondern au den Muhamedanismus dulden solle. Alle Staaten, die mit Erfolg Kolonien begründet und behauptet hätten, zeichneten sich aus durch größte Rücksicht und Schonung der Religionen der Eingeborenen. Die Niederländer hätten sogar aus Staatsmitteln Gelder zum Bau von Moscheen und Bet- häusern für heidnische Bevölkerungen gewährt. Hr. Stöcker meinte, daß die deutshe Einigung seit 1871 auch zur kolo- nialen Politik führen müßte, aber unmittelbar nah 1871, wo Deutschland schon in der Lage gewesen, Kolonien erwerben u können, als es sich darum handelte, ob es von Frankrei bie Abtretung von Kolonien verlangen sollte, habe der Rei

8: ¿ kanzler gesagt: Wir wollen keine Kolonialpolitik für Deut,

land treiben, das würde mich an polnische Wirthschaft erinnern, das wäre gerade so, als ob man ein seidenes Kleid über ein zerrissenes Hemd ziehen wollte. Die Kolonialversuche des Großen Kurfürsten und Friedrih's des Großen seien nicht mehr wiederholt worden. Hr. Stöcker sagte, die Freisinnigen Men niht den Muth, an die Zukunst Ost- Afrikas zu glauben.

och mehr Muth gehöre dazu, wenn 1/9 des S sih einer Vorlage gegenüberstelle, für welche die Mehrheit si auf die Ehre der deutschen Flagge, auf nationale Jnteressen, das Christenthum und die Gesittung berufe. Die Freisinnigen glaubten, daß sie diesen Juteressen eher shade als nüße, und darum stimmten sie gegen die Vorlage. E

Die Diskussion wird geschlossen. Persönlich bemerkt Abg. Stöcker: Hr. Windthorst habe thn mißverstanden. Er habe ausdrücklich Kamerun und Ost-Afrika unterschieden. Als er von Kamerun gesprochen, wollte er keineswegs die römisch- katholishe Mission ausgeschlossen wissen; er habe nur daran erinnert, daß die Reichsregierung den Missionen in Kamerun in erfreulicher Weise entgegengekommen sei, was er selbstver- ständlih auch den katholischen Missionaren wünsche. Er würde auch die katholischen Missionare in Ost-Afrika willkommen

eißen. 9 Abg. Windthorst: Er sei zufrieden, wenn Hr. Stöcker auch der katholischen Kirche dasselbe Reht und - Entgegen- kommen von Seiten der Reichsregierung wünsche, wie für die evangelische Mission. Hr. Stöcker werde dann aber auch für seinen (des Redners) Antrag, der demnächst berathen werden würde, stimmen müssen.

8. 1 wird angenommen, ebenso der Rest des Geseßes und ließli das Gefes im Ganzen zit „derselben Mehrheit, welche gestern für das Geseß- gestimmt hat. Die Petitionen des Vorstandes der Abtheilung Kassel der Deutschen Kolonial- gesellschaft und des Direktionsraths der Ba far Dlediat SCIN werden durch die gefaßten Beschlüsse für erledigt erflärt. ;

Graf Bismarck und Hauptmann Wißmann verlassen den Saal, von dem Leßteren verabschieden sih mehrere Abgeord: nete, da seine Abreise unmittelbar bevorsteht.

Darauf wird- die am Montag abgebrochene Berathung über den Einnahmetitel „Branntweinsteuer“ (Etat der Zölle und Verbrauchssteuern) fortgeseßt.

Abg. Ulrih: Bei der Ausarbeitung des neuen Brannt- weinsteuergeseßes sei man bemüht gewesen, den kleinen Brennern Vergünstigungen zu Theil werden zu lassen, die sich aber in der Praxis als nicht hinreichend erwiesen. Das Quantum, welches sie zu einem Steuersaß von 50 brennen könnten, sei ein sehr kleines. Die Brennereien in Mittel- deutshland und speziell in Hessen seien durch die besser ge- stellten Brennereien Bayerns in eine {limme Lage gerathen ; sie müßten aufhören zu brennen oder mit großem Verlust ar- beiten. Durch die s{hlechten Preise der Körnerfrüchte hätten sich viele Leute der Brennerei zugewandt, die sie jeßt abermals verlassen zu müssen in Gefahr seien. Welche Be- deutung die Brennerei für die kleinen Landwirthe habe, gehe daraus hervor, daß früher in Hessen 1700 Brennereien be- standen hätten, 1885 nur noch 435. Heute seien in dem ee e Hessen nur 165 000 s angeseßt, während 1884/85 425 t. gezahlt worden seien. Durch den Niedergang der Brennereien verschlehtere sich auch der Viehstand, weil für diesen die Schlempe ein unentbehrliches ae sei. Ferner dürfte die Vergünstigung, die den Obstbrennern nah 8. 2 des Gesetes zu Theil geworden sei, auch auf die be- treffenden kleinen Brennereien ausgedehnt werden können. Auch der Reinigungszwang müßte so geordnet werden, daß er den kleinen Brennern Nugen schaffe. Kostspielige Apparate könnten diese hierzu niht beschaffen, das würde einen voll- angen Ruin der Brennereien bedeuten. e

taatssekretär Freiherr von Malßahn: Diejenigen Begünstigungen der kleinen Brenner, welhe der Vorredner ür wünschenswerth erklärt habe, würden im Rahmen des estehenden Geseßes kaum gewährt werden können. (Redner) habe ihn auch dahin verstanden, daß er zum Zweck des Eintretens der von ihm gewünschten Einrichtungen eine Aenderung des Geseßes in Vorschlag gebracht habe. Er möchte dem gegenüber erklären, daß man auf Seiten der verbündeten Regierungen den Zeitpunkt zu einer solchen Aenderung dieses Geseges noch niht für gekommen ansehen könne. Es werde zunächst doch abzuwarten sein, wie die Be- stimmungen des Geseßes in der Praxis wirkten. Die Frage der Kontingentirung betreffend, würden etwa im gegenwärtigen Moment entstandene Schwierigkeiten und rten zunächst Ausgleichung finden können auch nah dem bestehenden Geseß. Nach heutiger Lage der Sache könne er einen Geseßentwurf im Lauf dieser Session nit versprehen. Was die Frage des Reinigungszwanges betreffe, so erkenne er mit dem Vorredner an, daß aus dieser Beunmuag I 8. 4 namentlih für die kleinen Brenner eine L elastung werde E können. Der §. 4 des Geseyes sei nit in ursprünglidhen Vorlage der verbündeten ierungen enthalten gewesen, jondern auf den Wunsch des Reichstages dem Ges eingefügt worden. Wie dieser Paragraph den Reichabehdrdets

1889,

uweise, seine Ausführung rechtzeitig vorzubereiten, so seien ie Behörden bemüht gewesen, diese Vorbereitung eintreten u lassen. Bis zu einer Beschlußfassung des Bundesrat Mien diese Verkardlungen noch niht gediehen. r nehme aber heute bereits aus der Anregung der Frage Anlaß, darauf hinzuweisen, daß die Schwierigkeiten, wel bei Ausführung des 8. 4 sich herausgestellt hätten, doch jo verschiedenartige seien, daß es ihm persônlic zweifelhaft sei, ob die Durchführung dieser Bestimmung wirkli is zum 1. Oktober laufenden Jahres sich werde bewirken lassen. Sollte das Gegentheil sich mit Nothwendigkeit herausstellen, so- würde er eine Abänderung der geseßlihen Bestimmungen für nothwendig halten. /

Abg. Barth: Seine Wünsche richteten sih gegen das Ver- fahren des Bundesraths, welcher den Rahmen seiner Befug- nisse überschreite und den Zweck gehabt habe, die Produktion, speziell diejenige der Brenner, des kontingentirten Branntweins zu begünstigen. Bereits in der Budgetkommission hätten die Berechtigungsscheine eine große Rolle gespielt. Man habe vorgestern bereits durch den Referenten gehört, wie sih in der Kommission der Herr Staatssekretär über die Berehtigungs- scheine geäußert habe. Diese Einrichtung solle den Zweck ver- folgen, im Sinne des Geseßgebers die Härte des Geseßes zu mildern. Es werde von den Freisinnigen der Nachweis ver- langt, daß die Bestimmung einer Vorschrift des Geseges entgegenstehe. Er wolle versuchen, diesen Nachweis - zu liefern und müsse dabei zunächst an die Diskussion über das Branntweinsteuergesey von 1887 erinnern. Wenige Punkte dieses Geseßes hätten eine so lebhafte Diskussion her- vorgerufen wie die Frage, welche Wirkung das Differential- Steuersystem auf die Preisbildung haben würde. ährend die Gegner des Geseßzes damals von der Vorausseßung aus- gingen, daß der innere Verbrauch größer sei als der kTontin- gentirte Branntwein, daß dann nach einem ewissen Ueber- gangsstadium nothwendigerweise eine Preisbildung eintreten würde, bei der der Konsument den ganzen Betrag von 70 M zahlen müsse, hätten dies die Freunde des Geseßes entschieden bestritten. Der Abg. Oechelhäuser hätte damals versucht, ge- rade diesen Punkt zu widerlegen: Nur eine völlige volkswirth- schaftliche Pans und eine politishe Demagogie könne auf den Gedanken kommen, daß die Differenz: bei der Die A voll zur Geltung komme. Nach seiner Annahme sollte der Jnlandspreis nicht viel höher stellen als der Weltmarkts- preis. Auch der Finanz-Minister habe diesen Standpunkt zum Ausdruck gebracht, daß die volle Differenz von 20 in der Preisbildung nicht zum Ausdruck kommen würde. Jett habe der Bundesrath durhaus entgegen den Anschauungen des Finanz-Ministers eine Einrichtung durch die Berechtigungsscheine getroffen, wodurch gerade das herbeigeführt werde, was dic Freisinnigen damals als die Folge des Geseßes bezeichnet hätten. Ein Berechtigungsschein bedeute weit mehr als sein Name sage. Man könnte ihn einen Kassenschein nennen, denn er sei so gut wie baar Geld. Wenn dann heute ein Brenner etwa 100 bl von Spiritus zum Steuersaß von 50 F in den Verkehr seße, gebe er auf Grund der Berechtigungsscheine ihn zur Abfertigung auf; der Spiritus werde Es jo behandelt, wie der nihtkontingentirte 70 Spiritus. fönne dann wünschen, diese 100 b1 auf sein Kontingent anzurechnen. Er bekomme dann 'einen Berechtigungsschein, den er für eine Summe von 2000 Æ in Zahlung geben könne. Die Wirkungen der Berechtigungsscheine seien also anderer Art, als der Finanz-Minister fie sih dähte. Wenn man hier Ver- gtinstigungen schaffen wollte, hätte man diese leichter durch ein Gesetz selbst geben können. Man Se hineinshreiben müfsen : Alter Spiritus unterliege einer Verbrauhsabgabe von 70 #; Diejenigen, welche jeßt berechtigt seien, zu 50 M zu brennen, sollten einen Zushuß von 20 F erhalten. Es werde den privilegirten Brennern niht ein Geschenk von 40 Millionen Mark gemacht, wie die Freisinnigen es vorausgesagt hätten, sondern von 411/, Millionen. Habe dieses der Geseggeber in der That gewollt und sei der Bundesrath berehtigt gewesen, der natürlihen Entwickelung durch die Berehtigungssheine vör- zugreifen? Von dem Schaßsekretär sei darauf hingewiesen, daß unter einer gewissen Vorausseßung diese Berehtigungs- scheine auch einen Schaden für die Reichskafse herbeiführen könnten, wenn der innere Konsum unter dem Kontingent bleibe. Gerade dieses seien die Voraussezungen der En

das

gewesen ; wenn das Kontingent größer sein sollte wie innere Verbrauch, dann hätte gar kein Anlaß vorgel dieser Zuschlag sfih auf 70 A erhöhte. Für das ] rechne nah den zahlenmäßigen Unterlagen des Etats die Regierung selbs nur auf einen ganz geringen Uebershus des inneren Konsums, der der höheren Verbrauhsabgabde unter- liege. Es spielten aber nit bloß die fiskalishen Gesichts- punkte eine Rolle. Der Abg. Oechelhäuser wie der Finanz- E seien der D daß e Daa ans rt eintreten müßte, ß ein ; ag 50 und 70 Æ auf den Preis der Produktionstoften Lune es Jn dem E T, sei auch ein solcher Zustand eingetreten. eßt m man einen Eingriff in die freie Preisbildung zu Gunsten der privilegirten Brenner. Dadure eben sei der Bundesrath aus dem Rahmen der Be- fugnisse herausgetreten und habe etwas ethan, was mit der Absicht des. Gesezgebers in Widerspr stehe. Die Be: rechtigungsscheine bildeten ein vollständig neues Jnhaber- papier, das wie ein Kafsenschein bei der Zahlung von Steuern zur Geltung gebracht werden könne. man ja au schließlich die rohey Kartoffeln in : Der Bundesrath werde fh Das aber müsse schon E N rath auf das E den Produktionskosten der Brennereien, Fixirung der Verbrauchsabgabe in dem bis auf den lezten Pfennig zum Ausdruck zu Staatsfekretär von

hrungen des Vo s in auf die Beredciaungs mgt fra erwidere er, daß ihm der Nachweis A O

Pflicht

den derselbe, wie in der ersudt tbe sat, ds de Dandeteutd fe deswinl pen Sl

der hen Maßregel gehadt habe.