1889 / 35 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Feb 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Ra me Pit E itz E R E E A

E S S L E E R R R a r R O R Ü R I E T c A a E: 1 Dir B R. 2M P E C A 4 - FUE M

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Arbeiter pa Abschluß noch nicht gekommen sind. Der Herr Vor- redner hat Ihnen die Correspondenz, welhe zwischen der Kanal-Kom- mission und dem Herrn Bischof gepflogen is}, mitgetheilt. Es ergiebt sih aus diefer Correspondenz, dap gewisse Leistungen von dem Herrn Bischof bereitwillig übernommen sind, daß aber die Unterbringung, Beköstigung und Remuuerirung der geistlihen Kräfte, welche für die Cura der geiliGen Arbeiter als Oen erachtet werden, von der Kanalkommission gefordert ist. Jch bin nit darüber unterrihtet, ob der Herr Bisd:of bereits auf das Schreiben, was die Kanalkommission im Dezember an ihn gerihtet hat, geantwortet hat, weiß also nicht, wie diese Frage augenblicklich steht; ich bin aber gern bereit, wenn die Frage an mih herantritt und wenn noamentlich meine Genehmigung dazu nahgesuht wird, um gewisse Leistungen auf den Kanalbaufonds zu übernebmen, dann auch diese Leistungen, soweit si dies rechtfertigen läßt, wirklich zu übernehmen, und ih würde eine Ermächtigung und Stärkung-darin finden, wenn einer von den Anträgen, die heute das Haus beschäftigen, vom Reichstage angenommen würde. Freilich mache ih dabei auf Folgendes aufmerksam: Es ist etwas Unge- wöhnlies, daß man dem Unternehmer eines Bauwerks ansinnt, die Kosten der geistlihen Fürsorge zu übernehmen. Eine Verpflichtung, insbeson- dere eine geseßlihe Verpflichtung der Uebernahme dieser Koften besteht nirgends. Das soll mi nit abhalten, das Reich, welches ih eben auf eine höhere Stufe stelle, als einen gewöhnlihen Unternehmer, do

für berechtigt zu halten und au seine Berechtigung demnächst, wenn

fie angefohten werden sollte, zu vertheidigen, auf diesem Gebiet mehr zu thun, als der gewöhnlihe Unternehmer, und ih werde mih freuen, wenn aus dieser Uebernahme der geistlichen Aliferde auch andere Unternehmer den Anlaß entnebmen, für das ttlihe Wohl der ihnen anvertrauten Arbeiter zu sorgen. Jh fürchte dadur auch keine sonderlihe Verschiebung des Arbeitsmarktes.

Wenn ih nun hiernach anheimstellen kann, daß die Herren, der ihnen gegebenen Anregung folgend, einen Beschluß fassen, so will ih doch nicht leugnen, daß es mir lieber ist, wenn der Reichs- tag diesen Beschluß in der Form faßt, wie sie der Hr. Abg. Graf Stolberg vorschlägt. Denn das ist klar: der Zweck, den die Herren ee aa Urte verfolgen, der Hr. Dr. Lingens und der Hr.

raf Stolberg, daß nämlich die Kanalverwaltung die noth- wendigen Aufwendungen für die Pastorirung der Kanalarbeiter macht, der wird auf jedem von den vorgeschlagenen Wegen erreicht. Der Weg aber, den der Hr. Abg. Lingens eingeschlagen zu sehen wünscht, unterscheidet sih doch dadurch, daß er weiter geht, und daß man aus diesem Antrage heraus die Nöthigung für die Kanal- verwaltung entnehmen könnte, sämmtliche Kosten der Pastorirung aus dem Kanalbaufonds zu bestreiten. Jch halte das nicht für ricbtig, ih halte das auch nicht für nothwendig; ih bin vielmehr der Meinung, daß die Verwaltung der geistlichen Stellen mit der Kanal-Bau- verwaltung in Verbindung treten ‘und ein angemessenes Verhältniß verabreden muß, in welchem nun beide Instanzen dazu beitragen. Wir haben ja hier {hon die Erklärung des Herrn Bischofs von Osnabrück vernommen; der hohwürdige Herr hat \ich bereit erklärt, gewisse Kosten zu tragen. Es wird wahrscheinlich auch für ihn gar feine Veranlassung vorliegen, von dieser seiner Bereitwillig- keit zurüdzutreten. Ih finde also keine Veranlassung, in dieser zwingenden Form, wie der Hr. Abg. Lingens es vorschlägt, die gesammten Kosten der Pastorirung der Kanalarbeiter dem Kanalfonds zuzuweisen. Ih möchte deshalb indem ich Sie bitte, Vertrauen u haben, daß wir, soweit es irgend möglich ist und es sich rect- fertigen läßt, für die Kosten der Pastorirung aufkommen Ihnen anheimstellen, dem Antrage des Hrn. Abg. Grafen Stolberg den Vorzug zu geben.

Abg. Lingens: Angesihts dieser sehr wohlwollenden Er- Uärung und in dem Vertrauen, an das der Staatssekretär appellirt habe, nehme er seinen Antrag zurü.

Abg. Lorenzen: Ursprünglich sei beabsichtigt, die Kanal- linie unmittelbar an der Stadt Rendsburg vorbeizuführen und Hafenanlagen in Rendsburg zu machen. Jeßt aber sei eine Kanallinie südli der Stadt geplant. Die Stadt werde keine Hafenanlagen bekommen, dagegen werde 2 oder 3 km westlih von der Stadt eine Schleuse errihtet werden, und oberhalb der Stadt solle das Ober-Eider-Bassin vollständig ab- O werden. Der Stadt würde dadurch ein unerseßlicher

aden erwahsen. Es würden von den bisher die Stadt passirenden 5000 Schiffern 4000 Rendsburg nit mehr be- rühren. Alle diese ‘geailkgi besorgten jeyt ihre Einkäufe an Viktualien, Tauwerk und dergleihen in Rendsburg. Das würde fortfallen und es würden nur noch 1000 Schiffer, deren direktes Ziel Rendsburg sei, die Stadt berühren. Rendsburg beziehe jeßt aus dem Ober-Eider-Bassin sein Trinkwasser. Nun wolle die Regierung aus dem 10 bis 11 km entfernten Wittensee das Wasser nah Rendsburg lenken. Nach Ansicht von Sachverständigen genüge aber das Wasser des Sees nicht, um der Stadt Trinkwasser zu liefern und die Kanäle in der Stadt zu \spülen. Wäre die Stadt Rendsburg nicht in schwerer Zeit für unser gutes deutsches Recht eingetreten, so wäre wahrscheinlich von dem Nord-Ostsee-Kanal jegt keine Rede, es wäre die Position niht erreiht worden, wodurch es dem Deut- {hen Reih möglich geworden ist, in unsere Verhältnisse einzu- greifen. Man habe der Stadt {hon das Haupt-Zollamt ge- nommen, worunter sie s{hwer zu leiden gehabt habe, und wolle sie jeßt wieder durch den Kanalbau schädigen. Unser früherer hochverehrter Ober-Präsident, der jeßige Staats- Minister von Boetticher, habe verschiedentlih erklärt, daß Me Ster durch den Kanal nicht geschädigt werden ollten, deshalb habe er das feste Vertrauen, daß er Mittel und Wege finden werde, um dieses Unglück von Rendsburg fern zu alten. Das Ober-Eider-Bassin müsse offen gelassen und die Westerrönfelder Schleuse A der Stadt selbst verlegt werden. Darüber wolle er nicht streiten, ob die südliche Kanallinie für unsere Marine besser sei, als die nördliche, aber nochmals an unsern Staats-Minister von Boetticher ‘via daß er Mittel und Wege finde, um Rendsburg zu

en.

Staatssekretär von Boetticher:

Es wird wohl kaum der Anführung bedürfen, daß es uns durch: aus fernliegt, irgend einen Ort, an dem der Nord-Ostsee-Kanal vor- beigeführt wird, in seiner wirthshaftlihen Existenz zu shädigen, oder die Bedingungen seiner wirthschastlihen Existenz zu ershweren. Eine solche Ansicht hat auh bei Rendsburg durchaus fern liegen müssen, und ih freue mich, meine gg t dem Herrn Vorredner darin kund thun zu können, daß die Stadt Rendsburg wegen ihres alle Zeit loyalen Verhaltens darauf einen Anspruch besißt, daß sie niht ge- \{chädigt wird. Meine Herren, die Sahe in Bezug auf die Ent- widelung der südlichen Linie ift folgende: Jh habe hier die Karte ausgelegt ; die Herren, die sich dafür interessiren, können also leicht auf der Karte den Gang des Kanals verfolgen. Die ¿varte Linie ist die rider prote Kanallinie; die rothe ist die Linie, wie sie If estgestelt ist und demnächst zur Ausführun oll. Es war zunächst eine Linie für den Kanal gewählt worden, welche nördlich von Rendsburg durhgeht. Als wir an die Prüfung dieser Linie gingen, ergaben \sich besondere Schwierig- keiten namentlich in. Bezug auf die S Ula ung der Stadt E SOL Die Stadt Rendsburg sprach die Befürchtung aus, daß, wenn die Kanallinie nördlich gelegt würde, dann ihr Wasserbedarf, der jept aus der Eider entnommen wird, ihr dadurch abgeschnitten werden würde, daß nun die Eider mit Salzwasser durchseßt würde, also dies Wasser zu menschlihem Genus nicht mehr verwandt werden könnte. Bei der näheren Prüfung dieser Bedenken kam man auf die Idee, die Linie südlich von Rendsburg zu verlegen, also Rendsburg in Bezug

kommen

auf seine Wasserversorgung ganz unter den alten Bedingungen, unter denen es bisher existirt hat, zu belassen, und diese südliche Linie hatte au, wie die Prüfung der maritimen und militärischen JInter- essen ergab, einen wesentlihen Vorzug vor der nördlichen. I glaube au, def für die Stadt Rendsburg . die Vorzüge dieser süd- lichen Linie an ih betrachtet, klar zu Tage liegen. Einmal behält Rendsburg, was es bisher hatte: den Eiderstrom resp. den alten Kanal, der im Norden von Rendsburg vorübergeht, mit seinen Hafen- anlagen, und es hat die Mögli(keit, was nach Norden hin nicht gege en sein würde, sih südwärts bis an den Kanal hin auszudehnen.

er Kanal führt übrigens niht weit von Rendsburg vorbei; ih glaube, es ist ein Kilometer.

Auch ist in Rendsburg das Bedènken aufgetreten, daß wenn diese südliche Linie gewählt wird und sie ist bereits gewählt; daran ist nichts mehr zu ändern —, dann die Kommunikation der Rendsburger Shbiffe nah Holtenau, also nah der Kieler Föhrde ers{wert werde; und es ist weiter das Bedenken aufgetreten, daß die Wasserversorgung auch niht in ausreihendem Maße möglich sei. Was diesen leßteren Punkt anlangt,..\so ist es ganz klar, daß es rüdsihtlih der Wasser- versorgung beim Alten bleibt, d. h., es ist allerdings ein Damm vor- gesehen, der bei der Audorfer Enge die Eider abschließen soll. Dafür ift aber eben der Wasserzufluß aus dem Wittensee in Aussicht ge- nommen, und eine tehnische Prüfung hat ergeben, daß die Wasser- zufuhr eine möglihe und ausreichende ist.

Das \chwerste Bedenken, welhes in Rendsburg ih sage nit: bei allen Rendsburgern, denn die Meinungen sind auch dort, wie in ähnlihen Dingen das ja vielfach der Fall ift, getheilt gegen die südliche Linie besteht, geht dahin, daß die Rendsburger meinen, es werde durch diese südliche Linie ihnen der direkte Weg nach der Kieler Föhrde abgeshnitten oder doch wenigstens in einer empfind- lihen Weise ershwert. Meine Herren, wir würden, wie ich so eben von meinem Herrn Techniker höre, ganz gut auf den Damm bei der Audorfer Enge verzichten können; der war nur auf den Wunsch der Rendsburger Interessenten in Aussicht genommen. Wollen sie diesen Damm nicþt errichtet haben, fo ist die direkte Kommunikation mit der Kieler Föhrde ihnen gewährleistet, wie bisher. Selbst wenn aber dieser Damm errihtet würde, so würde doch die Kommunikation und das hat der Herr Vorredner auch ganz rihtig \chon vorher ausgeführt insofern keine er- \cchwerte sein, als die Zeit, welhe dazu nöthig ist, um durch die Westerrönfelder Schleuse nah Holtenau zu kommen, wesentli fürzer ift, als die Zeit, die früher nothwendig war, um auf dem alten Kanal von Rendsburg nach Holtenau zu fahren, weil man da eine Menge von’ Schleusen zu passiren hatte. Indessen, wenn es wirklich der übereinstimmende Wunsh der Interessenten in Rends- burg, insbesondere der s\tädtischen Kollegien ist, die Schleuse, die jeßt bei Westerrönfeld in Aussfiht genommen ist, näher nach Rendsburg zu legen, so bin ich gern bereit, die Frage prüfen zu lassen, ob das ohne Schädigung anderer wichtiger Interessen, namentlich der Interessen, wel@che unsere Marine zu nehmen hat, möglich ist. Jch werde mich freuen, wenn diese Prüfung ergiebt, daß man dem Wunsch der Stadt Rendsburg entgegenkommen kann.

Dieselbe Prüfung will ih noch einmal eintreten lassen in Bezug auf die Möglichkeit des Wegfalls eines Dammes bei der Audorfer Enge. Im Uebrigen kann si, wie gesagt, die Stadt Rendsburg ver- sichert halten, daß es nach keiner Richtung hin auf eine Schädigung ihrer Interessen abgesehen ist, daß wir vielmehr glauben, daß ihre Interessen durch die jeßige Kanallinie gefördert werden und daß wir billigen Wünschen, welche auf noch weitere Förderung ihrer Interessen an uns herantreten, schr gern entgegenkommen werden.

Abg. Lorenzen bittet den Staatssekretär nochmals, die Sadhe in ernste Erwägung zu ziehen, bevor feste Entschlüsse gefaßt würden, namentlich über die Schleuse.

Abg. Fehling: Jm U 1886 habe der Staatssekretär von ‘Boetticher erklärt, daß im Hinblick auf die Benach- theiligung Lübecks durch den Nord-Ostsee-Kanal die Frage des Elb-Trave-Kanals von Neuem zur Erwägung gezogen werden solle. Jnzwischen werde fleißig an dem Nord:Dstsee-Kanal gearbeitet; Verhandlungen zwischen Preußen und Lübeck hätten aber nicht stattgefunden. Er hoffe, daß bei der günstigen Lage der preußischen Finanzen und dem großen Jnteresse, das man für Wasserfragen habe, die Sache wieder in Fluß gebracht werde. Die Stadt Lübeck habe si dur eigene Kraft empor- gearbeitet und stets treu zu Kaiser und Reich gehalten und sie habe Anspruch auf die volle Berücksichtigung ihrer Jnteressen.

Staatssekretär von Boetticher:

Meine Herren! Der Herr Vorredner hat \{hon sehr richtig hervorgehoben, daß es sh hier nicht um eine Reichssache handelt. Allein er hat seine Bitte so freundlih ausgesprochen, daß ich keinen Anstand nehme, auch wenn es sich um cine preußische Angelegenheit dreht, ihm das mitzutheilen, was ih zufällig über diese An- gelegenheit in Erfahrung gebracht habe, Das Interesse am Zustandekommen dieses Elb - Trave - Kanals habe ih bereits in der Aeußerung, die vor drei Jahren in der Kom- mission für den Nord-Ostsee-Kanal gefallen ist, bekundet. Es könnte nun so \ch{einen, als ob seitdem die Förderung des Elb-Trave-Kanal- unternehmens geruht hätte; das ist aber keineswegs der Fall. Es hat innerhalb der preußishen Regierung, wie ja das nicht anders sein kann, Meinungsverschiedenheiten gegeben; ih kann aber sagen, daß diese Meinunrgsverschiedenheiten jeßt ausgeglichen sind, und_ daß gegen- wärtig die Aussicht besteht, daß der hohe Senat der freien Stadt Lübeck in nächster Zeit eine Mittheilung über die Stellung, welche die Königlich preußische Regierung zu dem Unternehmen einnimmt, er- halten wird, und ih kann noch vertraulich für den Herrn Vorredner hinzufügen, daß diese Stellung keine ungünstige sein wird.

Der Etat des Reichsamts des Jnnern wird darauf unverändert nah den Beschlüssen der zweiten Lesung ge-

nen i

Es folgt der Etat der Militärverwaltung. Bei dem Kapitel „Naturalverpflegung“ bemerkt der Abg. Enneccerus : Durch eine Verordnung vom 8. April 1888 werde bestimmt, daß verabschiedete Offiziere nah zweijähriger Vor- bildung und einer Prüfung unter Ueberschlagung der Assistenten- stelle zu Proviantmeistern oder Rendanten befördert werden können. Die Aussichten der ausgedienten Unteroffiziere, in diese höheren Posten einzurücken, würden dadur verringert, und bei einer rücksihtslosen Ausführung der Verordnung, die er allerdings keineswegs vorausseße, würden sie eine Wivëve Verlegung ihrer Jnteressen erfahren.

Kriegs-Minister Bronsart von Schellendorff:

__ Meine Herren! Der Herr Abgeordnete hat keineswegs die gesehz- liche Grundlage der von mir getroffenen Verfügung angegriffen, ih brauche also sie au nit weiter zu rechtfertigen. Im Allgemeinen würde es ja ben Wünschen, die vielfah und wenn ich nicht irre, auc in diesem Bou ausgesprochen sind, entsprechen, daß verabschiedeten Offizieren

elegenheit gegeben wird,in anderweitigen Dienststellungen, sei es im Civil- oder im Militärverwaltungsdienste, Verwendung zu finden, Wenn ih nun mich an die andern Ressorts wende und darum bitte, mir freund- li entgegenzukommen im Interesse der Offiziere, so ist es ja sehr naheliegend, daß ih in erster Linie auch in meiner eigenen Verwaltung etwas dafür thun muß. Das ift geen. Geseßlich haben die ver- abschiedeten Offiziere, denen bei ihrer Verabschiedung die Aus- ibt auf eine Civilversorgung eröffnet wird, für alle Stellen, die den Militäranwärtern vorbehalten sind, dieselbe Aus- sicht, darin angestellt zu werden; geseyliGz hat Niemand einen Anspruch wie auch der Herr Abgeordnete hervorgehoben hat, bis in eine bestimmte besonders hohe Stellung hinein be- fördert zu werden. So liegt also die Sade. Bei der Berechnung der Dienstzeit, die ja auch aufgestellt ist, wird man nicht vergessen können und dürfen, daß sehr oft Offiziere den Abschied nehmen in einem Lebensalter, welches dem der hier in Betraht kommenden

\

Aspiranten gleich ist, während ikre Militärdiektzeit eine längere war als die der civilversorgungsberehtigten Unkroffiziere, welcbe ja, selbst wenn sie niht invalid werden, auf Grind einer 12 jährigen aktiven Dienstzeit {on den Versorgungsschein bëommen. Es würde also unbillig sein, wenn man den verabschiedeten Dffizier, der vielleiht eine sehr viel längere Dienstzeit als ein \olchx ehe- maliger Unteroffizier bat, nun ohne Weiteres nach hinten vershölk und ihn dann erst in die Carrière eintreten ließe.

Außerdem ist vorauszuseßen, daß bei dem höheren Bildungsgade, dessen si die Offiziere im Allgemeinen den Unteroffizieren gegentber erfreuen, sie au für die höhere Stellung in einem derartiien Militärverwaltungsdienste geeigneter sein werden, vielfa wenigstens, als die ehemaligen Unteroffiziere. Darüber bin ih mir ja gar ni unklar gewesen, daß im einzelnen Falle Jemand, der nun son hoffen durfte, vielleicht in eine höhere Stellung zu kommen, zu einem etwas längeren Warten veranlaßt worden ist. Ganz befremdliher Weise ist diese meine Verfügung nun an vershiedenen Stellen so ausgelegt worden, als ob_ die Absicht wäre, diese guten Stellen aus\chließlich den ehemaligen Offizieren vor- zubehalten. Das liegt nun gar niht in meiner Absicht, und ih will hier also dem Herrn Abgeordneten, der die Sache zur Sprache gebracht hat, gegenüber sehr gern die Erklärung abgeben, die ja auch nicht anders lauten kann, daß ih mich der ehemals gut gedienten Unteroffiziere ebenso freundlich annehmen werde im Einzelnen, je mehr sie in den unteren Stellen dieser Partie Tüchtiges leisten und sid also der Verseßung in eine höhere Stellung würdig erweisen. Also nah dieser Richtung hin werde ich ganz gewiß alles Wohlwollen und alle Gerechtigkeit walten lassen. Ich habe nur noch hinzuzufügen, meine Herren, daß die Härte, die ja immerhin durch das Einschieben von Offizieren empfunden werden könnte gerade in dem Augenblicke, in dem Mos mente, in dem diese Verfügung erlassen worden ift, sih do als eine sehr geringe darstellt, weil durch Ueberalterungsverhältnisse in den Höheren Stellen wir in diesen Jahren gerade einen viel stärkeren Ab- gang haben, so daß also eine Verzögerung im Avancement für die- jenigen, die bisher aus\chließlich darauf zu rechnen hatten, nur wenig fühlbar werden wird. /

Zu den „Einmaligen Ausgaben“ liegen zwei An- träge des Abg. Freiherrn von Huene vor. Der allgemeine geht dahin, die Regierungen zu der Erwägung aufzufordern, ob nicht im Sinne einer Verminderung der Anleihebeträge vom Etatsjahre 1890/91 ab - die sämmtlichen Kasernirungs- bauten auf die ordentlihen Mittel zu übernehmen seien. Der spezielle Antrag will shon in diesem. Jahre eine Reihe von Ausgabetiteln aus dem außerordentlichen durch die Anleihe zu deckdenden Etat auf den ordentlichen Etat übernehmen und also aus den laufenden Mitteln decken.

Antragsteller Abg. Freiherr von Huene: Die Abgeord- neten, die die Resolution unterschrieben hätten, seien Die- jenigen, die bei Erörterung der Frage in der Budget- kommission anwesend waren. Es O lde, ih darum, das übermächtige Anwachsen der Reichs]shulden zu verhindern. Ein Amortisationsvorshlag habe keine Zustimmung gefunden, weil man dann nur Anleihen aufnehmen würde, um die Amortisationsquote zu decken. Man sei der Meinung, daß es sich vielmehr empfehle, Mehrausgaben auf den laufenden Etat zu nehmen. it Rücksicht auf die Etats der Einzel- staaten könne man natürlih nur scrittweise vorgehen. Jn Anregung sei gebracht die Uebertragung der Ausgaben für Kasernen auf den laufenden Etat, und zwar generell vom nächsten Jahre ab, während in diesem Jahre nur diejenigen Kasernen in den laufenden Etat aufgenommen werden sollten, für die sich Forderungen sowohl im außerordentlichen wie im ordentlihen Etat fänden. Jm Sinne einer solideren Ge- staltung unserer Finanzverwaltung bitte er, den Anträgen zuzustimmen.

Schaysekretär von Malyahn:

Meine Herren! Wenn der Reichstag, wie dies durch den Antrag auf Nr. 98 von ihm gefordert wird, die verbündeten Regierungen er- sucht, eine Einrihtung in Erwägung zu ziehen, so haben die Ver- treter der verbündeten Regierungen kaum ein sehr erheblihes JIn- teresse, diese Erwägung selbst abzulehnen. Ich glaube also, daß die Annahme einer folcen Resolution nicht gerade als ein großes Unglück angesehen werden könnte. Dennoch möchte ih Sie bitten, diese Resolution abzulehnen, Denn um die verbündeten Regierungen zu einer Erwägung dieser und aller ähn- lihen Fragen zu veranlassen, genügen die Verhandlungen des Reichs- tages au ohne die Fassung ciner besonderen Resolution. Daß aber eine Erwägung dicses Gegenstandes zu einer Stellungnahme der ver- bündeten Regierungen im nächsten Jahre im Sinne dieser Refolution führen würde, vermag ih selbstverständlich niht in Aussicht zu stellen. Ja, ih kann nicht leugnen, daß bei mir persönlich die Bedenken gegen dieses Vorgehen seit dem Tage, als ih in der Budget-Kommission zum ersten Mal Kenntniß von der beabsichtigten Resolution bekommen habe, noch gestiegen sind.

Die Resolution fordert die verbündeten Regierungen auf, in Er- wägung zu ziehen, ob niht im Sinne einer Verminderung der Anleihebeträge vom Etatsjahre 1890/91 ab die sämmtlichen Kaser- nirungsbauten auf das Ordinarium zu übernehmen seien, d. h. die Absicht der Resolution geht dahin, diese Ausgaben aus den laufenden Mitteln des Reichs zu decken. Nun ist die Scheidung der Kasernenbau- forderungen nah der Deckung keineswegs, wie ja auch der Herr Vor- redner auseinandergeseßt hat, willkürlih erfolgt, sondern es ist im Gegentheil bei dem gegenwärtigen Etat mit besonderer Sorgfalt eine Scheidung dieser Forderungen in zwei Theile, von denen der eine auf die Anleihemittel, der andere auf die ordenilichen JFahreseinnahmen verwiesen ist, vorgenommen worden nah dem Charakter der Bauten. Man hat im Großen und Ganzen die- jenigen Bauten, welhe sich als Ersaßbauten charakterisiren, als Neuberstellung von Unterkunftsräumen für solche Mannschaften, welche zur Zeit bereits in Kasernen, die durch den Zahn der Zeit zerstört find, untergebracht sind, auf die ordentlihen Jahreseinnahmen ver- wiesen ; man hat aber, und doch niht ohne Grund, diejenigen Bauten, welhe zu einer Verminderung der Naturalquartier- lasten bestimmt sind, nicht dem einzelnen Jahr zugewiesen, sondern sie dadurch, daß man sie auf Anleihen, auf außer- ordentlihe Deckungsmittel verwies, der Zukunft Me, Nun ist es ja von mir persönlich den Herren, mit welchen ih dem Reichs- tage anzugehören die Chre gehabt habe, bekannt, daß ih selber ein enlshiedener Vertheidiger der Ansicht gewesen bin, daß es nicht ge- rathen sei, der Zukunft, den Kindern, den Enkeln zu viel zuzuweisen, sondern daß eine jede Generation die Ausgaben für die in ihrer Zeit entstehenden Bedürfnisse zum großen Theil selber tragen muß. Jch kann in diesem Gedankengang sogar soweit gehen, daß, wenn dem Reiche neue Aufgaben érwaGfen, welhe in ihrem vollen Grtrage der Gegenwart, dem einzelnen Jahre aufzubürden finanziell unausführbar ist ich brauhe mi wohl nit genauer auszudrücken, an welche Ausgaben ih hierbei vorwiegend denke daß es dann sih empfehlen könnte, der Gegenwart, dem einzelnen Jahres- etat andere Ausgaben zuzuweisen, die an und für sich und der Natur der Dinge nah wohl dur Anleihen gedeckt werden können. Ich kann mir also denken, daß man vielleicht dazu kommen könnte, einen

] größeren Theil der Kasernenbauten auf die ordentlichen Mittel zu

übernehmen; nun aber einfah die sämmtlichen Kasernenbauten heraus- zunehmen und nur bei diesen dieses in ihrer Natur nicht begründete Verschieben der Deckungsmittel vorzunehmen , darin vermag i, ehrlich gestanden, das Prinzip, das der Herr Antragsteller darin zu finden glaubt, nit zu erkennen, denn ganz die gleihen Er- wägungen, die bei den Kasernenbauten eintreten, würden bei einer an- deren Reihe von Bauten vielleicht in demselben Maße zutreffend sein. Sehr wesentlich wird bei Entscheidung dieser Frage mitspielen die

&

weitere Frage. wie hoh der fin

ziellen F s in diesem Momente R rie die Sache in dem einzelnen Jahresbudget kostet.

Bundesrat die volle F

Drucksachen, e ein sehr bedenklihes Verfahren, um eine etwas

lastung zu bewirken, eine

die nehmen a von Ausgaben als fol

Gegensaß. wollen bie Mittel zum Kafernenbau mehr, als nah der verbündeten Regierungen beabsichtigt war, ) deen; aber der Antrag 100 greift aus diesen Kasernenbauten wieder nur diejenigen heraus, welche nach dem jeßigen Etat die ordentlihen Mittel des Jahres, theilweise auf die die außerordentlihen Deckungsmittel verwiesen sind. Ja, meine ist denn diese Scheidung (

für i die e feine bequeme ist, erfolgt ? e i ] Civainäen heraus, welche im vor Le Fahre den R Forderung veranlaßten, eine genaue ( i den Deckungsmitteln im Etat ersichtlih zu machen. Nach den bisher befolgten Prinzipien mußten eben diese Titel theilweise aus Anleihe, tlihen Mitteln des Etats gedeckt werden. Dieses

theilweise aus orden | e un für dieses eine Jahr zu durhbrehen, dazu vermag ich,

- Rudolf Richard von Höpfner, geboren am 10. Ok-

tion fordern, aufs Gewissen fragen, ob E a vollständig klar sind? Ih muß geste nicht in der Lage

Das sind die Gründe, weswegen ih bitten möchte,

iht beizustimmen. Ich kann aber wiederholen, daß, wenn der en E die. Resolution beschließt, eine Erwägung der De Seitens der verbündeten Regierungen eintreten wird, nur muß i h als auch den Reichsbehörden und speziell meinem Amt reiheit der materiellen Stellungnahme zu dieser Frage bei den weiteren Verhandlungen ausdrücklich vorbehalten. : Sehr viel entschiedener aber, als ich mich in Bezug auf die Resolution 0 98 Ie N E pra E ea Sen itten, d ntrag des Freiherrn von Huene und Seno}jen, Lr. bien rid die Zustimmung. zu versagen. Es ist meines Er-

eines Jahres

8 Anleihebudgets M E Ausdruck

Herren werden mir den doch mehr oder weniger

nach den Deckungsmitteln

im Gegentheil erfolgt aus

ehrlih gestanden, einen Grund nicht einzusehen.

Es hat nun ein derartizes Vorgehen aber auch Konsequenzen, welche die Herren Antragsteller selber, glaube ih,

haben. Ich kann doch eigentlich niht annehmen, da

1 Steckbriefe und Untersuchungs-Sacen.

2, Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlihen Pap

anzielle Effekt einer solchen Maßregel ist; und ih möchte die Herren, welche vom Reichstage, der Gesammt-

eit der Vertretung des deutschen Volks, die Fe E Tibae J ba

wild herausgegriffene e zu bezeihnen, welhe niht etwa dauernd den ordentlihen Mitteln zugewiesen werden, sondern nur für dieses Jahr aus den laufenden Mitteln gedeckt werd ; Antrag steht mit der Resolution 98 sogar in einem gewissen Beide beziehen sich allerdings auf Kasernenbauten und

aus den Jahreseinnahmen

ohne inneren Grund

cheidung der Ausgabetitel nah

nit beabsichtigt ß der Abg. von

Huene und die anderen Herren, welche diesen Antrag eingebraht haben,

Deffentlicher Anzeiger.

der verbündeten Regierungen, wie Fall.“ Denn, meine

en, daß i ; A Miete, Zwecke, denen der Antrag des Hrn.

sein würde,

der Resolu- Bavara

diesen Ausgaben wird sehen in Folge dessea gehens in

sowohl dem Huene’\chen Antrags, wo

um 40 000 M erhöht. dankengang des Huene'schen Antrags, den Reichstag

größere Ent-

niht übel Seiten einer so za

en soll. Der der Forderung

theilweise auf Anleihe, auf Herren, , die wahrlich

geändert wünscht.

den gleichèn eihstag zu der

ür Kasernen eine Summe von

ieren.

die Absicht abedi haben, dur diesen Antrag die Gesammtheit der Ausgaben des Reichs für dieses Jahr relativ gegen die

der beiden Lesungen gestellt hatte, zu erhöhen, und das ift der erren, von denjenigen Ausgaben für militärische Abg. von Huene und Genossen jeßt die sämmtlichen sogenannten gemischten Kasernenbauten ih meine, der Ausdruck wird wohl S O zuweist, von eine Quote

auch die dem obersten Saß auf der angegeben wird,

von Bayern in Folge dieser veränderten Gruppirungen im Etat n O L Diese 40 000 M ih folge hier dem Ge-

Frage könnte ja an sih noch zweifelhaft sein) wird Bayern dann nah den bestehenden Verträgen mehr für militärishe Zwecke auf- wenden müssen, ohne daß für die Aufwendung diejer Summe von

40 000 M ein innerer Grund vorhanden wäre. ; : Ich glaube, meine Herren, diese kleine Konsequenz zeigt deutlich, daß es wirkli schr \chwer ist, solche Korrekturen, an dem einmal in monatelangen C festgestellten Etat [reihen Körperschaft, | i vorzuschlagen. Ih glaube, ohne freilich dem Reichstage seine Befug- nisse in irgend einer Weise beschränken zu wollen : wenn sih aus dem ganzen Gang der Verhandlungen ergiebt, bündete Regierungen ein und dasselbe Ziel verfolgen, \o empfieblt es ih mehr, die Anregungen, welche der Reichstag zu geben für nötbig hält, so zu geben, daß man die verbündeten Regierungen auffordert. bei dem näthstjährigen Etat diesen Anregungen entsprehend zu ver- fahren, als daß man in den einmal vorliegenden Etat in einem T) späten Stadium der Verhandlungen dasjenige hineinbringt, was man

Abg. von Wedell-Malchow : Die Resolution wolle eigentli nichts Anderes, als was der Herr Schaßsekretär für wünschens- werth bezeichne. Der Reichstag würde sich au einverstanden erklären, wenn die verbündeten Regierungen einen besseren Modus L e würden. Die Kasernen seien nur deshalb

erausgegriffen er persönlih würde die Marine gewählt aben —, weil sie nah einem Durhschnittssas des Verbrauchs

tirten, und man dies für eine Summe hielte, um die die Reichsanleihe vermindert werden könnte. Antrag bitte er nicht anzunehmen. ( 1 Etatsberathungen zeigten ihm, daß es - sehr bedenklih sei, in jeziger Stunde an einem Etat zu rütteln,

Forderung

ße sich nah dem Resultat

inkonsequent. zugewiesen. Sie Konsequenz dieses Vor-

zweiten Seite des daß die Quote

den ih für richtig halte; (die mit dem ihren

cines Jahres von wie der Reichstag ift,

daß Reichstag und ver-

spruchreif. Finanzen,

ätten.

in der

sie nicht so viel hätten sie shon 10 Millionen Mark repräsen- | in der

Den speziellen Seine Erfahrungen in

der bereits

die zweite Berathung passirt habe. auch s um eine kleine Summe, die Heer werden solle, um 1 Million Mark, was gegen die großen leihe nichts sagen wolle. Außerdem sei der Antra Wenn es aber den He! thun sei, könnten diese ohne komplizirte Rehnung bei dem Nachtrags-Etat verwendet werden. Huene abzulehnen. Abg. Ridckert : Ministers vom vorigen Jahre würde er (Redner) sehr bedauern, wenn dem Hause wieder ein Nachtrags: Etat vorgelegt würde. Im Uebrigen befinde er sih in der j ( errn Staatssekretär einverstanden sein f können im Gegensaß zur Majorität. Beschluß wesenheit seiner Freunde gefaßt. ) vermeiden sollen, eine Sache von so großer finanztehnischer Tragweite ohne Vorbereitung vor das Haus zu bringen. Man habe gar keine Veranlassung, Summe willen den ganzen Etat zu ändern. | : r n Antrag zurücßziehen. Gegen die Resolution jei er nicht im Prinzip, ) ‘in ein solhen Frage sei auch etwas werth. Man könne hinsichtlich der Kasernenbauten dann operiren nah den Verhältnissen des betreffenden Jahres. i oh Dieselben Herren spr*chen hier von Solidität der welche in der Kommission für die Alters- und S das Kapitaldeckungsverfahren beschlossen

ihn deshalb zurüd.

Abg. Rickert : seiner Freund ommission nur deshalb betont, um die Einstimmigkeit

des Ol in das rechte Licht zu stellen.

Es handele sich do ummen der An- eigentlih Herren um Er parnisse zu Er bitte also, den Antrag

Nach der Erklärung des Herrn Kriegs-

glüdlichen Lage, diesmal Die Budgetkommission habe

kurzen Sißung in Ab-

in einer : Man hätte es überhaupt

um einer so geringen Er hoffe, Jener

aber die Freiheit der Bewegung in einer

Jedenfalls sei die Sache noch nicht

Abg. Frhr. von Huene: Daß die Freunde des Hrn. Rickert ommission niht anwesend gewesen, j Schuld. Glaube jener denn, daß andernfalls ein anderer Beschluß zu Stande gekommen wäre? Auf den Antrag legten

sei nicht seine

Gewicht, wie auf die Resolution. Sie zögen An der Resolution hielten sie fest, sie bei der zweiten Lesung in Aussicht gestellt.

Er habe die Abwesenheit seiner Freunde

Die Resolution wird gegen die Stimmen der Freisinnigen und Sozialdemokraten angenommen. :

Um 5 Uhr vertagte das Haus die weitere Berathung des Etats auf Donnerstag 1 Uhr.

, Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\ch. , Berufs-Genofsens\ . Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken. , Ver\hiedene Bekanntmachungen.

asten.

1) Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

51812] Steckbrief. h : Gegen den unten beschriebenen Sornsleinfeger- esellen Gustav Avoif Choinowsfki, unbckannten Aufenthalts, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuhungshaft wegen Widerstandes Staatsgewalt und Verübung groben Unfugs ver- hängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Kulm abzuliefern. Y, D, 200/88.

Kulm, den 2. Januar 1889.

Königliches Amtsgericht.

Beschreibung : Alter 20 Jahre, Größe 1,65 m, Statur unterseßt, Haare blond, Stirn niedrig, Augenbrauen blond, Augen grau, Nase gewöhnli, ähne fehlerhaft, Kinn \spiß, Gesicht länglich, Ge- ihtsfarbe braun, Sprache deutsch, Kleidung : 1 blaues Jaquet, 1 blaue Weste, 1 Paar dunkle osen, 1 Paar weiße Unterhosen, 1 Paar kurze

tiefel, 1 gestreiftes Hemd, 1 weißes Vorhemd, 1 \{chwarzer Hut. Besondere Kennzeichen : Schorn- steinfegerwappen auf dem rechten Arm.

Jeu die

[56848] :

Der Former (Tambour) Paul Richard Ley, am 30, Oktober 1859 zu Dobrilugk, Kreis Luckau, ge- boren, zuleßt in Nowawes, Auguststraße 25/26 wohnhaft, wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgeseßz- buchs in Verbindung mit Art. I. F. 3 Nr. 8 des Reichsgesetzes vom 6. Mai 1880 (R. G. Bl. S. 103). Ders elbe wird auf den 17. April 1889, Vormittags 94 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Potsdam, Lindenstraße. 54, zur Hauptverhandlung eladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird der- elbe auf Grund der nah §. 472 der Straf rozeß- ordnung von dem Königlichen Landwehr - ezirks- Kommando zu Stegliß ausgestellten Erklärung ver- urtheilt werden.

Potsdam, den 25. Januar 1889,

Couvreurx, /

Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts, Abth. V.

[53653] Oeffentliche Ladung.

Von na(chstehenden Mannschaften:

1) M Wilhelm Eduard Rast, geboren am 18. März 1862 zu Memel,

2) Wehrmann, Franz Johann Oskar Scoda, ge- boren am 24. Dezember 1856 zu Spandau,

3) Wehrmann 1. Aufgebots, Tischler Franz Meter, itgres am 4. März 1857 zu Hertwigswalde, Kreis Münsterberg,

4) Gefreiten der Reserve, Maler Gustav Adolf Otto Grohmaun, geboren am 7. Oktober 1860 in

li 2 O Reservisten, Gymnasiasten Hermann Johann

tober 1864 in Alt-Tarnowitz, Kreis Tarnowiß, 6) Vizefeldwebel der Landwehr I. Ausgebo, Kaufmann Max Herrlinger, geboren am s. Ok- tober 1856 in Eventin, Kreis Schlawe, 7) Wehrmann I. Aufgebots, Lairer Carl Gott- E geboren am 8. April 1856 in elLoronn, 8) Wehrmann 1. Aufgebots, Zimmermann Josef Grabary e am 16. Juli 1855 in Polajewo, eis Obornid, 9) Wehrmann I. Aufgebots, Sattler Julius vitciRa, geboren am 3, Mai 1852 in Wies-

baden, 9 Reservisten, Arbeiter Carl Hampel, geboren

geboren am 95. April 1855 in Targowagorka, Kreis Schroda,

12) Reservisten, Schlosser Johann Lux, geboren am 14. Januar 1861 in Nowag, Kreis Neisse, /

13) Gefreiten, Barbier Otto Hermann Kuhno w, geboren am 1. März 1861 in Rothenburg a. Oder, Kreis Grünberg, |

14) Reservisten, Fleischer Eduard Franz Kluck ow, pre am 21. Januar 1860 in Gonsawar, Kreis Schubin,

15) Reservisten, Arbeiter Johann Carl Samuel Liersh, geboren am 17. Juni 1859 in Bensko, Kreis Kosten, ; E

16) Gefreiten, Zimmermann Albert Heinrich Kersten, geboren am 6. März 1858 in Kathkow, Kreis Bütow,

17). Wehrmann, Arbeiter Hermann Krause, ge- boren am 15. April 1855 in Drendkau, Kreis Grünberg,

18) Wehrmann, Maurer Adolf Georg Kierstein, eboren am 25. Mai 1858 in Wormditt, Kreis raunsberg,

19) Wehrmann, Schmied Hermann Eduard Rein- hold Kersten, geboren am 20. Januar 1857 in Beierort, Kreis Arnswalde,

20) Wehrmann, Kaufmann Isidor Lewy, geboren am 14. Iuli 1857 in Woltersdorf, Kreis Nieder- barnim,

21) Wehrmann, Tischler Louis Wilbelm Peter Kayser, geboren am 18. JIañuar 1859 in Rogasen, Kreis Obornick,

99) Wehrmann, Tapezierer Carl Gustav Adolf Albert Kierstein, geboren am 3. November 1856 in Berlin,

23) Wehrmann, Arbeiter Johann Wilhelm Ernst Kopsch, geboren am 19. November 1853 in Dobersaul, Kreis Krossen a. D, L

24) Wehrmann, Arbeiter Johann Friedri Leo- pold Breu, geboren am 8. Februar 1851 in Loch- N Kreis Krossen a. O.,

5) Wehrmann, Klempner Eduard Benjamin Pfenning, geboren am 25. 1854 in Osterode,

26) Wehrmann, Schuhmacher Hermann Ernst August Ramm, geboren am 7. Juli 1849 in Müncheberg, Kreis Lebus,

27) Reservisten, Lithographen Bernhard Radlauer, geboren am 8. September 1859 in Polawowißt, Kreis Kreuzburg,

28) Wehrmann, Metzger Carl Josef Alexander Michalke, geboren am 1. März 1853 in Prausniß, Kreis Militsch,

29) Unteroffizier, Arbeiter Gustav Eduard Paetz- nidck, (oren am 10. Dezember 1856 in Glashütte, Kreis Czarnikau, i

30) Abebrutann, Kellner Carl Wilhelm Mundt, ren n 11. Dezember 1851 in Lenzen, Kreis

estpriegnitz,

3 Mann, Maurer Johann Christof Paasch, P au 7. Januar 1854 in Schneidemübl, Kreis Kolmar,

32) Reservisten, Oekonomen Erih Oswald Mar- Trt D am 13. Januar 1864 in Döllen, Kreis Ostpriegnit,

33) ea Knecht Ernst Lebereht Prawitz,

eboren am 2. Februar 1858 in Nieder-Wuyow,

reis Königsberg in der N.-M.

34) Reservisten, Schlähter August Adolf Carl B grvoren am 13. Oktober 1861 in Unter- Lindow, Kreis Lebus,

35) Reservisten, Schlähter Wilhelm riedrich Reek, geboren am 2. Januar 1864 in ielawy, Kreis Wirsitz,

36) Reservisten, Tischler aua Hugo Müller, geboren am 19. März 1848 in Berlin! i

37) Reservisten, Arbeiter Georg Johann Mar- quardt, geboren am 3. August 1864 in Müllheim,

38) Reservisten, Tischler Carl Ferdinand Georg

erdinand ovember

39) Wehrmann, Commis Christian Moriß Philipp

Marquardt, geboren am 21. Oktober 1858 in

Friedland O.-Pr., | :

40) Ersatreservisten, Infanterie, Sekretär Gustav

Julius Wilhelm Krieg, geboren am 27. August

1860 in Trebbin, Kreis Teltow, i

41) Ersagzreservisten, Infanterie, Tapezierer Adolf

Ferdinand Fandrei, geboren am 17. September

1862 in Neu-Beelitß, Kreis Sa

42) Ersagreservisten, Infanterie, Kneht Johann

Martin Klimpel, geboren am 21. Juli 1862 in

Grune, Kreis Fraustadt,

43) Webrinann, Metalldre{sler Ernst Marx

N Het, geboren am 30. November 1851 in erlin,

44) Wehrmann, Schmied Friedrih Hackbarth,

eboren am 17, Dezember 1850 in Groß-Karyen-

urg, Kreis Schlochow, /

45) Wehrmann, Handelsmann Simeon Haase, geboren am 22. Januar 1854 in Miloslaw, Kreis Wreschen,

46) Gefreiten, Kaufmann Carl Gehrhardt, ge- boren am 11. April 1850 in Holzminden

47) Gefreiten, Weber Julius Hornisch, gen

am 4. Februar 1851 in Katscher, Kreis Leob\chÜüß, 48) Wehrmann, Schlächter Eduard Johann Lud- wig Hering, geboren am 8, Februar 1852 in Polczen, Kreis Bütow, : 49) Wehrmann, Tischler Franz August Gottlieb Hartung, geboren am 31, Oktober 1850 in Halle a. S. 50) Wehrmann, Maurer Julius Carl Golz, ge- boren am 26. Juli 1853 in Annafeld, Kreis Teltow, 51) Wehrmann, Kellner August Gudeword, ge- boren am 28. November 1852 in Jessen, Kreis Schweinit,

52) Wehrmann, Arbeiter Gustav Ewert, geboren am 22. November 1851 in Ackmenischken, Kreis HELEeng, i

53) ehrmann, Opernsärger Hermann August Wilhelm Hovemaun, geboren am 9. August 1853 in Friedland, Kreis Neu-Brandenburg,

54) Wehrmann, Handlungsdiener Paul Richard 2A Edel geboren am %. Juli 1851 in rünberg, :

55) S bunioun, Musikus Gustav Rudolf Köhl, geboren am 21. April 1853 in Berlin, i

56) Wehrmann, Destillateur Friedrih Wilhelm Lehmann, geboren am 2. Dezember 1851 in Kronheide, Kreis Greifenhagen, A

57) Gefreiten, Geheimen Kanzlei-Diätar Richard Carl’ Kluge, geboren am- 6. Juni 1851 in Rippach, Kreis Weißenfels, i

58) Wehrmann, Glaser Amadeus August Friedrich Kalisch, geboren am 16. Januar 1852 in Sievel-

ein, 59) Unteroffizier, Kaufmann Emil Limann, ge- boren am 31. Oktober 1851 in Berlin, i 60) Wehrmann, Schankwirth Carl Wilhelm Lube, geboren am 28. Juli 1852 in Jacobsdorf, Are uo ant, Tischler Julius Kaeding, ge ergeant, er Juliu a „_ge- boren am 5. November 1852 in Brüssow, Kreis Prenzlau, 62) Wehrmann, Brauer Eugen Rudolf Kriegel, geboren am 18. Oktober 1850 in Wigora, Kreis

Thorn, » ¿ 63) Unteroffizier, Kaufmann Johannes Friedri Wilhelm Krüger, geboren am 27. Dezember 185 in Podelzig, Kreis Lebus, - 64) Gefreiten, Kaufmann Oskar Koch, geboren am 27. April 1852 in Halle a. S., 65) Wehrmann, Böttcher Albert Louis Katschke, Go am 11. April 1851 in Königl. Freist, Kreis auenburg, 66 ehrmann, Gustav Liehr, geboren am 24. orie 1855 in Kiaulacken, Kreis Stallu-

geboren am 29. Mai 1847 in Glöwen, Kreis West- riegniß, U : Pes ehrmann, Zimmermann Friedrich Wilbelm Koch, geboren am 16. Februar 1851 in Neu- Schöneberg, Kreis Teltow, j 69) Wehrmann, Knecht Friedrih Kurth, geboren am 27. Oktober 1850 in Herzsprung, Kreis Ost- Priegnitz, * : i 70 ehrmann, Schneider Ferdinand Friedrih Wilhelm Porath , geboren am 10. Februar 1851 in Teschendorf, Kreis Regenwalde, 71) Gefreiten, Arbeiter Friedrich August Adolf Meles, geboren am 24. Dezember 1850 in ‘Berlin, 72) Wehrmann, Kaufmann Ignaß Meyer, geboren am 8. April 1851 in Silbach, Kreis Brilon, 73) Wehrmann, Schneider Heinrich August Wil- helm Peckmann, geboren am 18. Dezember 1851 in Bendorf, Kreis Neuhaldensleben, 74) Wehrmann, Knecht Franz Ruuau, geboren am 4. Juli 1854 in Oppen, Kreis Braunsberg, 75) Wehrmann, Weber Ernst Emil Münch, ge- boren am 3. November 1853 in Merane, Kreis Glauchau, : 76) Wehrmann , Maurer Carl Prömel , ge- boren am 19. November 1850 in Nikeln, Kreis Fraustadt, 77) Wehrmann, Kaufmann Paul Franz Münch- meyer, geboren am 8. August 1850 in Havelberg, Kreis West-Priegnit, i

78) Wehrmann, Schuhmacher Carl Mielewsky, geboren am 20. April 1852 in Margrabowa,

79) Wehrmann, Kutscher Christian Reschke, ge- boren am 11. April 1848 in Schönfeld, Kreis Krossen, :

80) Wehrmann, Tischler Johann Gottlieb Rieten- bah, aeboren am 7. November 1849 in Petersdorf, Kreis Wehlau, : i

81) Wehrmann, Tishler Eduard Müller, ge- boren am 28. Juni 1852 in Dolsenheim, Kreis Rocblit,

82) Wehrmann, Arbeiter Johann Carl Ernst Mathiske, geboren am 31. August 1851 in Trebschen, Kreis Züllichau, :

83) Wehrmann, Hausknecht Wilhelm Pernow, geboren am 3. Juli 1852 in Ballethen, Kreis Dar- ehmen, i

84) Reservisten, Shuhmacher Johaûn Carl August Wilhelm Kobryn , geboren am 25. Februar 1862 in Berlin,

85) Wehrmann, Rechtsanwalt Feora Dyrenfurth, geboren am M September 1853 în Magdeburg,

reis Magdeburg, i

86) Wehrmann, Kommis Friedri Adolf Heinrich Martin T + vidio am 17. Oktober 1856 in Schwerin, Kreis werin,

S7) Wehrmann, Kaufmann Louis Leopold Eduard Tepper, geboren an 2. Januar 1861 in Berlin,

88) Gefreiten der Landwehr, Schlächter Carl Wilhelm Otto Osburg geboren am 3. Februar

1853 in Görliß, Kreis A K 89) Wehrmann, Arbeiter Johann Cypris, ge- E Reincaei ‘Kreis

S ¿M 7. März 1855 in ngerburg, i 90) Wehrmann, Swneider Ernst Louis Friedrich, eboren am 10. Juli 1855 in Lubast, Kreis Witten-

erg, 91) Gefreiten, Kaufmann Gottlieb Heinrih Carl iei geboren am 16. März 1858 in Staßfurth,

eis Kalbe a. S., n b Schneider Gustav Julius

92) Wehrmann , Schlaak, geboren am 6. November 1859 in Jaftrow,

Kreis Dt.-Krone,

93) Wehrmann, Schneider Lutes as, g aa nhiy am 2. Dezember 185 s Vramdurg, L 94) Gefreiten, Korbmacher Friedrih Wilhelm ois Cctmide, geboren am 13. Januar 1868 in

in Giesen,

14, Juli 1858 in Alt-Popplau, Kreis Oppeln, 1) &êihrmánn, Arbeiter Ludwig Daniel Lierseh,

Runge, geboren am 30. November 1859 in Leipzig,

ônen, y 67) Wehrmann, Knecht Johann Christian Kublauk,

Tilsit,