— Der Schlußbericht über die Blutes der Abgeordneten befin
und umfaßt zu diesem Zwecke du Stall, ein Molkereigebäude, ein rium und Sammlun me.
e im Stall aufgestellten Kübe, Vertreter dec hauptsäclisten Rindvieh-Rassen und -Schläge (Niederungs-, Bergvieh, englische Séläge u. |. w.) ermöglichen es, sowohl die Körperformen und Eigenschaften, den wirthschaftlihen Werth dieser Rassen und Séläge den Studirenden im Anschluß an die Vorlesungen vor Sagen zu führen, als au den die Thierzuht betreffen Fragen durch Demonstrationen und Uebungen (Körpermefsungen, Beurtheilung nach Points und freier Urtheilsbildung 2.) wissenshaftlich und praktis Unterweisung zu ertheilen. Die Thiere dienen ferner zur Ausführung La E Fütterungsversuche, u. A. Feststellung des Einflusses, welchen die verschiedenen Futter- mittel auf die Milch, auf die Butter, auf die Mast, auf dic Be- \caffenheit des Fleishes und Fettes ausüben, ob und welche Unter- \ciede in dieser Hinsicht für die verscbiedenen Raf}en vorhanden sind. Das Klostergut Weende bietet die Gelegenheit, solche Versuche in größerem Maßstabe unter den Verhältnissen der Praxis zur Aus- führung zu bringen, bezw. an der Hand der leßteren zu prüfen.
Während der Stall zunähst mit Rindvieh beseßt wird, besteht
die Absicht, später au andere landwirthschaftliche ußthiere aufzu- stellen. Im Molkereigebäude werden die bei der Verwerthung der Mil in Betracht kommenden Apparate und Geräthe den Studiren- den im Betriebe vorgeführt und erläutert. Es gehören dahin u. A. die hauptsählihsten Milch-Centrifugen für Kraft- und Handbetrieb (Lefeldt, Laval, Burmeister und Wain 2c.), die älteren Verfahren der Aufrahmung (holsteinshes, Schwarß hes, Reimer’ sches), die wichtigsten Arten aus der großen Zahl der Butterfässer, die Geräthe zur Be- arbeitung der Butter, die Herstellung verschiedener Käsesorten. Es finden auf dem Gebiete der Milchwirthshaft nicht nur Demonstra- tionen als Ergänzung der Vorlesung statt, sondern es werden auch besondere praktishe Uebungen in der Molkerei abgehalten. Im Laboratorium wird den Studirenden Gelegenheit gegeben, landwirthshaftlihe Untersuhungen aus dem Gebiet der Thierlehre und Milchwirthshaft unter Benußung des Mikroskops auszuführen. Der Unterricht in der Wollkunde erhält dadurch eine besondere För- derung, daß die altberühmte Kammwollschäferei des Klosterguts Weende zu Demonstrationszwecken zur dl steht.
3) Das thierhemische Institut (landwirthschaftlihe Versuchs- station), Direktor Prof. Dr. Henneberg. Das Hanllgenne enthäl das Laboratorium, Sammlungsräume, Wohnungen sür Assistenten ; das Wirthschaftsgebäude: Stallungen, den Respirations- Apparat, Wohnung für den Diener. Aufgabe des Instituts ist die Ausführung exakter Fütterungsversuhe zur Erforshung der Gesetze der thierischen Ernährung und der Bedingungen ihrer Anwendbarkeit in der Praxis. Von besonderem Interesse sind die Versuhe mit dem Respirations- Apparat, welche z. Z. an keiner anderen Universität zur Ausführung
Königlichen Hoheiten, heute Vöò ag 11 Uhr 25 Minuten hier eingetroffen, von Sr. Königlichen Hoheit dem Min en E nri am hofe empfangen und nach dem öniglihen Schlosse geleitet w i
i” Sfelee ee d Ï died Std 26. Februar, C ¿un
achfolgér des au er Ste au edenen Geheimen i, h
Ministerial-Raths Römer ist E Gro rzog der König- überbringt. Morgen erfolgt die Weiterreise nah St. Peters lih Preußishe Archivar Dr. jur. Sell o in Magdeburg zum Schweiz. Bern, 27. Februar. (W. T. B.)
1. Juni d. J. zum Vorstand des Großherzo lichen jene, aus dem Kanton Tessin und von im Ausl, Haus- und Central-Archivs mit dem Titel Archiv-Rath | lebenden Tessinern dem Bundesrath zugegangener Be \ ch werd ernannt worden. regen E tr L ch Et ge x n en S ti l mre gis
Anhalt. Dessau, 27. : ._St. - A. r die am nähsten Sonntag stattfindenden Neuwa
nee C lediete in Cie ae rg t des Großen Raths richtete der Bundesrath tei — Desgleichen in größeren S). en des Auslandes. — Erkrankungen zweiter Lesung den Geseßentwurf, betreffend die Errichtung ernstes Schreiben an die Regierung von Tessin in Berliner Krankenhäusern. — Desgleichen in deutshen Stadt- und einer Handelskammer für das Kn Anhalt. Dann | in welchem er von dieser bis morgen Mittheilung darü Landbezirken. — Witterung. — Grundwasserstand und aden, wurde die zweite Lesung des Haupt-Finanz-Etats ür 1889/90 | verlangt, wie diese Beschwerden erledigt worden seien, de, tren in L e Die Ziisuias A 2 E E Cataae e Etat) und. er Voriago , betreffend das Salzwerk tonne Der Bunde Milte lor Des Peidungen fasse 79 E Desgleichen in Oesterrei, ' Mvcber, and Dezember 1888.
eopoldshall, i: ; E z : ; n 8 ürkei. — ârpolizeili eln. — de a en gor ars lid tas E L leeren Zefo tee die Grundsäße mit, nah welhen eine Anzahl der Bes p er Desgleichen in der Türkei. — Veterinärpolizeiliche Maßregel Ausgaben für Leopoldshall aus dem laufenden Etat und nicht aus der Staatsshuldenverwaltung bestritten werden sollen. Die große Summe, über 33 Millionen Mark, welhe bis zum Schluß des leßten Rechnungsjahres vom Herzoglichen Salzwerk Leopoldshall an die Staatskassen abgeführt worden sei, lasse erkennen , welhes werthvolle Besißthum das Salzwerk sei. Redner verbreitete sih noch weiter eingehend über die Verhältnisse von Leopoldshall und empfahl Namens der Kommission die Annahme des Antrages der Herzoglichen Staatsregierung: „Der Landtag wolle von den Ausführungen über die derzeitige Lage des Heitzoglichen Salzwerks Leopoldshall ‘Kenntniß nehmen und \ich damit 'ein- verstanden erklären, 1) E ‘die zur Ausfüllung der noh offen stehenden alten Grubenbaue benöthigte Summe von 600000 # vorshußweise aus der Herzog- lihen Staatsschulden - Verwaltungs - Kasse gezahlt und zur Rüdcerstattung dieses Vorschusses vom Rechnungsjahre 1889/90 ab alljährlich eine Rate von 100000 # in den Oekonomieplan des Herzoglichen Salzwerks eingestellt wird, 2) daß zur Aus orn einiger weiterer Tiefbohrungen im Grubenfeld von Leopoldshall eine Summe bis zur Höhe von 60000 / verwendet und aus den zu erwartenden dies-
gestrigeSihung des en
— Der Verein für Hamburgische Geschichte hat soeben t sih in der Erst
1888) seiner „Mittheilungen“ (herausgegeben deu 11. Integang E Biciag von W. Mauke Söhne in Hamburg) versandt. Auch dieser neueste Band legt mit der großen
le der darin veröffentlihten, lokalgeschichtlich/ interessanten ufsäße und Notizen Zeugni den rastlosen Fleiß “der Mit- lieder des Vereins für die Aufhellung der Bange der alten Hansestadt rübmliches Zeugniß ab. Im Winterhalbjahr 1887/88 Vorträge gehalten über: „Deutschland und seine Nachbar- nah der Ermordung Philipv's von Schwaben“, Dr. L. Bornemann; „Die auf dem Rathhaus-Markt und bei der Börse gefundenen Baureste“, von E. H. Wichmann ; Die Rechtspflege im Amt und Städten Bergedorf vor dem Jahre 1620“, von Dr. F. Voigt; „Zur Ackerbaugeshihte Gotlands“, von Dr, Q. Rüdiger; „Graf Blücher, Ober-Präsident von Altona, Ebren- bürger von Hamburg“, von Pastor J. Lieboldt; „Der gerichtliche Zweikampf iîn deutschen Dichtungen des Mittelalters“, von Dr, Th. Srader; „Die Hanseatishe Legion“, vom Haupt- mann C. F. Gaedehens. — Der Vorstand des Vereins besteht jeßt aus den Herren Landrichter Dr. Theodor Schrader, erster Vorsteher ; Dr. phil. Wilhelm Mielck, zweiter Vorsteher; Dr. phil. Wilhelm Sillem, Ar(ivar ; Aae g Dr. W. Heyden, Schriftführer; Joa. id Hi enführer. é Tore S D und Naalgewerbe-Zettung für das Deutsche Reih“, mit Album (Herausgeber: A. Nothnagel ; Expedition: Berlin SW., Wilhelmstraße 116; Pr. vierteljährlih 6 75 K) bringt in den neuesten Nummern (3 und 4, Jahrgangs 1889) die Fortsezungen der Aufsäße über Frankfurt am Main und seine Ent- wickelung, sowie über die Borgeshichte des deutschen Kunstgewerbes, von Otto Odrih. Die manches Wahre enthaltenden, in anderer Be- ziehung aber doch auch zu weit gehenden „Keßpereien“ über moderne Bauten und Wohnungs-Einrihtungen von L. Clericus werden darin zum Abschluß gebracht. Interefsant ist au der neue Bei- trag von A. de Slavin über die Kunsttischlerei in Frankrei (mit Abb.). Den weiteren Inhalt bilden , wie sonst: Preis- aus\{reiben und Erledigungen folher, Mittheilungen über Aus- stellungen, technische Notizen, literarische Besprehungen. Vermischtes, Erläuterungen zu den Lichtdrucken des Albums 2c. — Die der leßten Nummer beigegebenen Lichtdrucktafeln 9 bis 16 veranschaulihen her- vorragende neuere Geschäfts- und Wohnhäuser aus Berlin (den Palast des Münchener Pschorrbräu an der Behren- und Friedrihstraßen-Ece mit Castan’'s Panoptikum), Köln und Karlsruhe, ferner einen Theil des ehemaligen Empfangssaals der Günthersburg des verstorbenen Freiherrn von Rothschild in. Frankfurt a. M. Das Kunstgewerbe ist vertreten durch eine Tafel mit drei Stuckvouten im Rococo-Stil und ¿wei Blätter mit Fensterbildern aus dem Institut der Berliner Crysolan-Glasmalerei.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 27. Fey ndes sich in einem außerordentlich witigen Falle so glänzend be- (W. T. B.) Nah iner Meldung aus Batum traf h, Sibrt hat. Hoffentlih ents{ließt man fi R auch im Centrum, dortselbst die aus 6 hohen Würdenträgern bestehende «M fi friedliheren Tendenzen dauernd zu nähern. Anderenfalls könnte sandtschaft des Emirs von Buchara ein welhe man die Erfahrung machen, daß durch das Stellen erfolgloser An- Kaiser ein Dankshreiben des Emirs für den Bau F tige auf die Dauer die Wählerschaft nit zum Ausharren bei der
Eisenbahn dur das Chanat Buchara und reiche Ges Fahne veranlaßt wird.
— pn der heutigen (23.) Sißung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister des Jnnern, Herrfurth, beiwohnte, stand zunächst auf der Tagesordnung: die erste Be- rathung des Gesezentwurfs über die allgemeine Landesverwaltung und die Zuständigkeit der Ver- waltungs- und} Verwaltungsgerihtsbehöxrden in der PELns Posen. X Â
er Abg. von Sczaniecki wies darauf hin, daß die Vor- lage auch in deutschen Kreisen der Provinz nur getheilté Zu- stimmung finde.“ Die Polen erblicktey darin nur ein Aus- gm ey. Sie hätten ihre Vetähigung zur Selbstverwal- tung {hon hinreichend bewiesen und tSauerten deshalb, daß man fie von derselben ausschließen wolle.
Abg. von Dziembowski spra zunächst seine Verwunderung darüber aus, daß der Vorredner der Vorlage gegenüber eine ablehnendere Stellung eingenommen habe als sezte Gesinnungs- genossen im Herrenhause. Jmmerhin sei es bédauerlih, daß man niht au eine Kreisordnung mit den “ erforderlichen Kautelen, wie sie die nationalpolitishen Verhältnisse der Provinz erheishten , vorgelegt habe. Jn der Kom- mission würden vielleiht ergänzende Bestimmungen in Bezug auf die N ung der Kreistage geschaffen werden müssen. eine politishen Freunde würden aber eventuell, um das Zustandekommen des I nicht zu ge-
ährden, wegen des sonstigen Guten in demjelben au ihren uns verzichten. Das Gesey könne jedenfalls nur ein Nothgesey sein, welches später einer Ordnung Plaß machen müsse, wie sie in den anderen Provinzen bereits bestehe. Der Redner beantragte \{ließlich die Ueberweisung der Vorlage an’ eine Kommission von 21 Mitgliedern. Er lede e
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Veröffentlihungen des Kaiserlihen Gesundheits- amts. Nr. 9. Inhalt: Gesundheitsstand. — Volkskrankbeiten in der Berichtswoche. — Pocken in Lodz. — Trichinose in Goes. — Sanitätswesen des Rc*ierungsbezirks Potsdam 1883—1885. — Sterbefälle in deutshen St« ‘" mit 40 000 und mehr Einwohnern.
wurden länder von
Medizinal-Geseßgebung (Deutsches Reich.) Vereinbarung mit der Schweiz wegen Anerkennung der Leichenpässe. — (Preußen.) Henne- berg'\{che Desiafektoren, — Fußschweiß. Impfung mit thierischer Wmphe. — (Reg.-Bez. Erfurt.) Geheimmittel. — (Mecklenburg- . Schwerin.) Diphtherie. — Rechtsprehung. — (Landgericht Landau.) Herstellung von Tresterwein und starker Zusaß von Zucker und Wasser zu Traubensaft in der bayerishen Pfalz. — Verhandlungen von geseß- gebenden Körperschaften, Vereinen 2c. (Preußen.) Flußverunreini- gung und Schularztsrage. (Schluß.) — (Elsaß-Lothringen.) Hebammen- wesen. — (Vereinigte Staaten von Amerika.) Gefälschte Nahrungs- mittel 2c. — Geschenkliste. Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 8A. — Inhalt: Maßregeln zur Abwehr von Uebershwemmungsgefahren unter beson- derer Berücksichtigung der \{lesishen Gebirgsflüsse. (Schluß.)
zu Lb sei und bemerkte: er seinerseits wolle das 6, eignete thun, um eine ruhige Abwickelung des Wahlges&hä zu ermöglihen und spätere einshneidende Maßregeln j ias Feb (W B) Die R — 28. Februar. Di ie Regierun
Kantons Tessin hat dem Bundesrath erklärt, daß Fe nit veranlaßt sehe, seinen Weisungen mit Bezug auf di Erledigung - der Wahlrekurse nachzukommen.
__ Griechenland. Athen, 27. Februar. (W. T. B.) J König hat das Entlassungsgesuch des Unterrihts Ministers Manetas angenommen und den Marin
Minister Theotokis einstweilen mit déssen Stellver tretung betraut.
bg. Czwalina {loß sich diesem Antrage an.
der Vorlage im Allgemeinen E gegenüber und wüns nur einige Aenderungen derselben. Den Städten müsse eine bessere Vertretung im Kreistage gesihert werden. Eine Ge- ährdung des Deutschthums werde daraus nicht entstehen. amentlih sei zu wünschen, daß die in Aussiht genommene Bestätigung der Selbstverwaltungsbeamten in objektivster Weise ohne'politishe und nationale Hintergedanken erfolge.
Statistische Nachrichten.
Das „Statistishe Jahrbuch der Stadt Berlin“ für das Jahr 1885 enthält über direkte und indirekte Staats- abgaben folgende Mittheilungen: Die Isteinnahme der Grundsteuer für das Jahr 1885/86 betrug 10761 #, der Gebäudesteuer b 863 275 M4, der Gewerbesteuer 2551880 H, der klassifizirten Ein- fommensteuer 8 194 799 #4, der Klassensteuer 1 879 083 4, die Ein- nahme der direkten Steuern überhaupt 18 499 798 6 Die Zahl
Zeitungsstimmen.
Zu der Ablehnung des Windthorst'shen Schulantragg bemerkt die „National-Zeitung“: sl’shen Schulantrag
Mit allen Stimmen gegen die des Centrums und der Polen hq das Abgeordnetenhaus ten Schulantrag des Centrums verworfen
Abg. Seer meinte, daß die Vorlage Manches bringe, aber au noch Manches zu wünschen übrig lasse. Namentlich fehle es an einer geseßlihen Bestimmung darüber, daß der Kreis- ausshuß mit der Verwaltung der Kreiskommunal-Angelegen- heiten betraut werden könne.
Abg. Bachem erklärte es nach dem Jnhalt der Motive der Vorlage für begreiflih, wenn die Polen ihr mit Miß- trauen ‘gegenüberständen. Eine solche krankhafte Ueberreizung des Nationalismus sei eine sehr bedenklihe Erscheinung; eine solche Auffassung entsprehe niht dem Christenthum, sie sei das reine alte cum, Er stelle den Ausführungen der ‘Motive’ den Ausspruch Döllinger's gegenüber, daß die Unterdrückung einer Nationalität durch die andere einen Frevel gegen eine von Gott gewollte Ordnung darstelle.
Der Minister des Jnnern, Herrfurth, nannte den Vor- redner polnischer als die Polen, die si niht so sharf über die betreffenden Ausführungen der Motive ausgesprochen hä ten. Die nationalpolitischen Verhältnisse in Posen, welche 1872 die Aus- dehnung der Kreisordnung auf diese Provinz verhindert
ätten, müßten ‘auch “jeßt- berücksichtigt werden. Um ein
ampsgeseß handele es sich aber hier niht, das Geseh ‘jolle im Gegentheil zum Frieden führen. Die Vorlage sei nur eine Etappe für die vollständige Ein- ührung der Kreis: und Provinzialordnung. Das Herrenhäus abe schon über den Rahmen der Landesverwaltung hingus unter Beschränkung des *Vérordnungsrechts einen Theil der Provinzialordnung in das Geseß hineingebraht; weiter auf diesem Wege vorzugehen, empfehle sih durhaus nicht.
Abg: von Dergen (Bromberg) spra im Allgemeinen seine Befriedigung über die Vorlage aus und regte an,’ dem Kreis- aus\{uß ‘die Verwaltung’ der Kreiskommunal- Angelegenheiten zu: ‘übértragen. |
_ Abg. Dr. Krause sprach den Wunsch aus, daß die Mit- lata des Kreisaus\{usses* nit ernannt, sondern unter Vor- ehalt des Béstätigungêrechts grn werden sollten.
‘Ein ‘Antrag ‘auf Schluß der Diskussion gelangte hierauf
zur Annahme. © Nach einer Reihe Fern her Bemerkungen wurde die Vorlage einer ‘Kommission von 21 Mitgliedern zur Vor-
berathutig überwiésén. (Schluß des Blattes.)
_— Der von den Abgg. von Czarlinski und Genossen
im Hause der Abgeordneten eingebrahte Antrag lautet: Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen :
Die Königliche Staätérxegierung aufzufordern, Anstalten zu treffen,
daß “die. Regiérun(s« beziehentlit D E N blalertassk vom
20.“ September 1872, 24. Juli und 27. Oktober 1873 sowie
die Ministeriälreskripte vom 7. September, 6. und 17. Oktober
1887 aufgéhoben'werden, und in ‘derén’ bisherigem Geltungs-
bereih die Muttersprache der Kinder als Unterritsmittel
und Unterritht8gegétistand wieder'die gebührende Berücksichtigung
und Lie finde -und der Religionsunterriht- denselben - aus- \{ließlich in der Muttersprache- ertheilt werde.
— Die Bestimmungen der 88. 7, 15 des Preußischen Allgemeinen Landrehts, Th. 11, Tit. 15, wona der freie Gebrauch der Land- und Heerstraßen zum Reisen und Fortbringen seiner Sachen einem Jeden insoweit zusteht, als dadurh der Andere an dem gleihmäßigen Gebrguche des Weges nicht gehindert wird, finden nah einem Urtheil des Reich2gerichts, V. Civilsenats, vom 16. Januar d. J., au Anwendung auf die öffentlihen Straßen und Plage der Städte. Auh fält unter “ diesen freien Ge- brau nicht bloß die Fortbewegung von Fuhrwerken, sondern au das Anhalten derselben ‘an einer Stelle ohne Störung des A raus. Die Regelung dieses öffentlihen Verkehrs und“ ‘insbesondere ‘die Anweisung bestimmter Pläße als Haltestellen für gewisse Fuhrwerke ist Sale der Polizei, uns Viäge b dig M EN e A bai Ri n g Straßen un äge hat gegen diese sortgefeßte Benußung bestimmter „ Haltestellen kein Erfpr urs N
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich würt- tembergische Staäts-Minister, Dr. Freiherr von Mitktnacht, ist ‘nah Stuttgart ‘abgereist. i i :
i — Der General - Lieutenant von Schweingel, Com- mandeur der 32, Division (3. Königlich Sächsischen), hat Berlin wieder verlassen.
Ki el, 28. Februar. (W. T. B.) Jhre Majestät die
jährigen Uebershüssen des Herzoglichen Salzwerks entnommen wird.“ Nach kurzer Debatte, an der a der Landesherrliche Kommissar, Staats-Minister von Krosigk, und der Re- gierungskommissar, Regierungs-Präsident Delze, sowie die Abgg. Kraaz und vón Krosigk betheiligten, wurde der Antrag der Staatsregierung einstimmig angenommen. Do die neu eingegangene Vorlage, die Veräußerungen landes- fiskalischer 2c. Grundstücke betreffend, wurde Plenarberathung beshlossen und die Referenten ernannt. Der ebenfalls neu an den Landtag gelangte Geseßentwurf, das Hebammenwesen im Herzogthuni Anhalt betreffend, wurde an die Kommission n e E der inneren Verwaltung zur Vorberathung Überwiesen. E
__ Hamburg, 28. Februar. (W. T. B.) Jhre Majestät die Kaiserin Friedrich ' ist mit den Prinzessinnen Tiehterti- Könif"” 3. Hoheiten, heute, Vormittag 8 Uhr 5 ‘Min. auf dem ck, Jenfoer Bahnhofe eingetroffen und, nachdem Fre Majestät im Waggon den Kaffee eingenommen, nah iel’ weitergefahren. |
Oesterreih-Ungaru. Wien, 27. Februar. (W. T. B.) m Abgeordnetenhause begann heute die Budget- ebatte. Es sind 37 Redner dagegen und 42 dafür an- gemeldet. Heute nahmen das Wort: Carneri, Jaworsky, Scharschmidt,- Herold und Lienbacher. Pest, 27. Februar. (W. T. B.) Jm Unterhause wurde / heute die Berathung des Wehrgesegzes fortgeseßt. Reöthy (gemäßigte Opposition) beantragte ein Amendement, nah welchem den ungarischen Freiwilligen anheim- gestellt wird, die Offiziersprüfung in deutscher oder ungarischer Sprache abzulegen.
Großbritannien und Jrland. London, 27. Februar. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung des Unterhauses A der Staatssekretär des Jnnern, Matthews, mit: die egierung werde “die ‘ geeigneten Schritte thun, um die Auslieferung des geflüchteten Pigott wegen Fälschung zu’ erwirken. j : _Jn der heutigen Sigung der Parnell-Kommission theilte der Anwalt der „Times“, Webster, ein aus Paris ihm ‘zugegangenes Schreiben Pigott's mit, er- klärte, daß: er dié“ veröffentlihten und Parnell zugeschrie- benen Briéfe zurückziehe," und sprach seîn Bedauern über deren Veröffentlihung aus. Auf O Rusfsel's, des Anwalts Pärnell's, erschien Leßterer auf ‘der Zeugen- bank üund versicherte ei dli, daß die fraglichen Briefe nicht von ihm unterzeichnet seien: Auf Verlangen Fei dret vertagte sih hierauf der Gerichtshof bis zum ‘näh- reitag.
sten
— 28. Februar. (W. T. B.) n einem Leitartikel drüdt die „Times“ wiederholt ihr aufähti es Bedauern über die Veröffentlihung der gefälshten Briefe Parnell's aus und erklärt zugleih, daß, nahdem die Briefe zurückgezogen seien, die Untersuhung des übrigen Theils der Anklagen ihren Fortgang nehme.
Frankreich. Paris, 26. Februar. (Köln. Ztg.) Jn der gestrigen Sißung des Pariser Gemeinderaths wur- den der Seine- und der Polizei-Präfekt aufgefordert, alle der Republik feindlihen Beamten ihrer Ver- waltungen zu entlassen. Die beiden Präfekten erklärten, daß sie in dieser Beziehung namentlih gegen die Boulangisten ohne Schonung vorgehen werden; eine Tagesordnung in diesem Sinne wurde hierauf mit 58 gegen 11 Stimmen an-
genommen.
— 27, Februar. (W. T. B.) - Sämmllihe Bot- shafter, mit Ausnahme des russishen, welcher zur Zeit von hier abwesend ist und durch den Botschafts-Rath von Koßebue vertreten war, sowie die meisten anderen Missions- Chefs konferirten heute im Laufe des Nachmittags zum ersten Male mit dem Minister des Aeußern, Spuller.
— 28, Február. (W. T. B.) Die Patriotenliga at im Namen ihrer angeblih 240 000 Mitglieder eine Er- lärung veröffentlicht, in welcher sie sich aufs Hestigste gegen das Vorgehen der Regierung gegen Atschinoff in Sagallo ausspriét und für die Familien
Kaiserin Friedrich ist mit den Prinzessinnen-Töchtern,
Innerkalb der konservativen Fraktion war eine motivirte Tages ordnung geplant, wonach die Ablehnung damit begründet wêrd sollte, daß „eine spczielle Velen eng welche die Leitung des R ligionsunterrihts Seitens der NReligionsgeseUschaften abgesondert yo dem allgemeinen Unterrihtsgescß zu regeln unternimmt, kein B dürfniß sei und eine befriedigende Lösung dieser Materie nicht va sprehe“. Da die anderen nihtklerikalen erag ihre Zustimmung aber verweigerten, weil sie die shärfere Form der einfachen Able) nung vorzogen, so wurte die konservative Tagesordnung nit ein gebraht. Die Ablehnung eines Antrages, selbst mit allen Stimme gegen die der Urheber desselben, eine so starke Niederlage es fü den Augenblick ist, braucht nit unter allen Umständen \ich für diz Dauer als eine solche zu erweisen. Dies betonte sowohl Hr. Windt „orst in seiner Einleitungêrede, als auch jeder folgende Redner fü den Antrag, um den Eindruck, welchen die heutige Verhandlung voraussihtlich zum Nachtheil des Centrums im Lande machen wird nah Möglichkeit abzuschwächen ; und man ließ si \elbstverständliä auch den sehr naheliegenden TioR mit früheren kirhenpolitis(hen Anträgen des Centrums nicht entgéhen, welche ebenfalls zuerst mit große Mehrheit verworfen worden, dann aber bei dem kirhenpolitischen Autgleid zu Ehren kamen, Der Unterschied zwischen damals und jetzt ist ab allzu klar, als daß er irgendipo, auch in der katholishen Bevölkerung, verkannt werden könnte; damals waren thatsählihe Beschwerden vor handen und heute konnte nit eine einzige angeführt wérden, welhe zu der Forderung abgesonderter Regelung der „Leitung“ des Religion unterrihts vor der allgemeinen Geseßgebung über die Einrichtuna des Volks\{hulwefens den ‘Anlaß gegeben hätte. Sechs klerikale Rede wurden heute gehalten, aber nicht ein“ einziger Fall konnte vor: gebracht - werden, in welchem in einer Volkss{hule de katholische Religionsunterriht unter Bert eang der Lehren der katholischen Kirche wäre ertheilt worden. Die Herren Windthotf und Genossen verlangen ein Nothgeseß — denn das wäre die Vorwez- nahme der Geseßgebung über den Antheil der Kirhe an der Schule vor der Feftstellurig desjenigen des Staats und der Gemeinde —, aber sie können nicht die ‘leiseste Spur eines Nothstandes aufzeigen, Darin ist das tendenziöse, lediglich taktische und agitatorische Wesen des Antrages begründet. Glaubt irgend Jemand, daß der klerikale Sturmlauf gegen die Falk'she Geseßgebung umfassende Unterstüßüng in der fatholishen Bevölkerung En und Erfolg! gehabt hätte, wenn derselbe aus lediglih “abstrakten Erwägungen Fern gegen einen seit Jahrzehnten bestehenden und zu keinerlei that sächlihhen Beschwerde den Lun “ gebenden Rechtszustande ge rihtét worden wäre? Jener Ansturm hatte nicht wegen der Deduktionen des Centrums über das naturgemäße Verhältniß von Staat und Kirhé Erfolg, sondern weil im Verlauf der Anwendung der Falk'shen Geseße — wenngleih durch die Schuld der Kire — eine that\ählihe umfassende Behinderung der katholischen Religions übung eingetreten war. Keine Spur einer Analogie ‘hierzu ist bei der Ertheilung des katholishen Religionsunterrihts in der preuß,ishen Volksschule vorhanden. Das haben sowohl die Gegner des Antrage aus dem Hause, als der Minister von Goßler nachgewiesen, und das Centrum hatte hierauf nichts zu erwidern. Deshalb wird die Nieder lage, welche dasselbe heute erlitt, sich auf die Dauer als eine sole
erweisen, mag der Antrag ia späteren Sessionen wieder eingebradt werden oder nicht. t
Ueber denselben Gegenstand äußert das „Deutshe Tageblatt“:
__ Der Antrag Windthorst is gestern im Abgeordnetenhause in einem Zuge “erledigt worden. Entsprah Herr Windthorst mit der Wiedereinbringung des Antrages einer Verpflichtung, die er den Centrumêswnählern “gegenüber eingegangen war, fo dürfte es nach den Verlaufe der gestrigen Verhandlung fraglich erscheinen, ob der Che der Centrumsöpartei noch weiter darauf bestehen“ mödte, das Hinüberspielen des Kulturkampfes auf' das Gebiet der Schule bei der Wahlagitation allzuweit in den Vorder grund zn stellen. Herr Windthorst meinte zwar, der Umstand, daß der früher von ihm gestellte und wiederholt verworfent Antrag, betreffend die Straffreiheit des Messelesens und Sakramente spéndèns, später doch Geseh gewordeit, érmuthige ihn, au den Schul antrag’ wiederholt ‘einzubringen. Doch ließen ih.“ gestern alle die Momente vermissen, welhe Hrn. Windthorst bei dem * wiederholten Stellen seines früheren Antrages auf Straffreiheit des Messelesens und Sakramentespendens ein Necht gaben, zu hoffen, daß er mit der Zeit doch den Erfolg auf seiner Seite haben werde. Die Einigkeit de: drei Kartellparteien in der Ablehnung des Antrages kam so deutlich und o bindend zur Erscheinung, daß“ auf eine Durhbrechung dieser gt chlosseién Phalänx'üin'\o wenigec' zu rehnen ist, je entschiedener aud die freisinnige! Partei! in diesem Fälle Hrn. Windthorst die Heeresfolgt verweigert. ' Die \{laànke und ‘einmüthige ‘Ablehnung des'' Windk- horst'shen Schulantrages in der gestrigen Sitzung des Abgeordneter hauses wird nach außen hin den niht-zu untershäßenden Eindcud machen, daß gn Versuh, den Kulturkampf von Neuen aufleben zu lassen, .von vornherein gerichtet is. Jn unserem Vaterlande selbst aber wird der Vorgang das vielberufere Kartel in eine um so befriedigendere Beleuchtung rüden, als dur das auênahmslos geschlossene Vorgehen der Konservativen
der Todten und Verwundeten eine Subskription eröffnet.
mit den Freikonservativèn und' den Nationalliberalen dex auf die Verstärkung dés ‘inneren Friedens abzielende Zweck des Drei-Parteien
ver steuerpflihtigen Gewerbtreibenden mit Ausschlu der Umkherziehenden betrug im Jahre 1885/86 60011 A, t ih also um 3,47 9% vermehrt. Von der Klassen- und Einkommen- steuer befreit waren 1885/86 wegen Einkommens unter 420 46, wegen beeinträchtigter Leistungsfähigkeit 2c. im Ganzen 1237 913 Perjonen. Die Zahl der Klassensteuerpflihtigen belief sih 1885/86 auf 395 604, und dei der Einkommensteuer waren in demselben Jahre eingeshäßt 32 625 Personen. Die ga [l der berechtigten Reklamationen belief ih bei der Klassensteuer auf 20509, bei der Ein- fommensteuer auf 4442, Durch die Verbrauch8abgaben, wie Salz- fteuer, Branntweinsteuer 2c., sind 1885/86 33 288 419 vereinnahmt worden, per Kopf der Civil - Bevölkerung 25,21 M — Bei den \tädtis@en Gemeindeabgaben betrug die Hundesteuer, die 1885/86 auf 31 700 Hunde erhoben wurde, 283 203 „#6, außerdem famen ein: Für Hundemarken 3710 H, durch die Haussteuer 3 939 673 M, Miethssteuer 11 268 076 , Gemeinde-Einkommen- fteuer 12 120126 #4, Braumalzsteuer 430 605 A, überhaupt 98 045 393 M4 Die Entwässerungsabgaben brachten eine Einnahme von 152445 M Der Ausfall an Gemeindesteuer durch ge- seßlihe Befreiungen stellte sich auf 1511 529 M (im Vor- jahre 1 449763 4), wodur sich das Soll an Klassen- und Einkommensteuer von 3864162 bezw. 8 773254, zusammen 12 637 416 auf 11 125 887 „ (im Vorjahre 10 477 142 46) ermäßigte. Die Gesammtzahl der dem Steuereinziehungsamt überwiesenen Posten betrug 1885/86 2 891 186, die Zahl der AÄbpfändungen im Betrage von 4017 M 200. — Nah dem Final-Abshluß der Stadt-Hauptkasse war der Kassenbestand am 1. April 1885: 4998 310 #, 1886: 5617925 M Die Einnahme-Reste betrugen am 1. April 1885: 1521337 M, 1886: 2541594 e Die Ausgabe - Reste be- trugen nach der Aufstellung des Finanz - Bureaus 1885: 4705344 M, 1886: 6691926 M, die Kaufgelderreste 1885 : 303 000 M, 1886: 300000 Æ, die städtishen Anleihen 1885: 149 999 150 M, 1886 : 154 765 675 4 Den Anleihen stehen die rech- nungsmäßigen Forderungen der Stadt an die besonders verwalteten Unternehmungen gegenüber , nämlich an die Gaëanstalt 188%: 20 092 894 4, 1886: 20199986 M, an die Wasserwerke 1885 : 36 980 265 M, 1886: 36 323532 M, an die Kanalisation 1885: 62417 749 4, 1886 : 64 322 763 #6, an die Schlahthaus-Verwaltung 1885 ; 12 130 922 A6, 1886 : 11 993 842 M, an die Markthallen 1885 : 8 590 000 4, 1886 : 11 000 000 Æ, sodaß als eigentliche Kämmerei- \{uld 1885: 9790320 4, 1886: 10 910 552 „4 verbleiben.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
“ Jn Hamburg findet im Anschluß an die große Hamburger Ai ie E vom 15. Mai bis 1. Oktober 1889 eine A u s- stellung von Werken lebender Hamburger Künstler statt. Diese Kunst- Ausstellung, für die ein besonderes feuerfestes Gebäude errichtet wird, erhält, wie die „Kunst für Alle“ schreibt, noch dadur einen besonderen Reiz, daß auch der reiche Hamburger Privatbesiß in abgeschlossenem Bilde vorgeführt werden sol. Eine würdige Vertretung der lebenden Generation der aus Hamburg und den Nachbarstädten gebürtigen Künstler, unter denen sich Meister ersten Ranges finden, wäre besonders wünschenswerth, da der Plan vorliegt, dur eine große Publikation die Erinnerung an diese Ausstellung fest- zuhalten. Das ausführlihe Programm nebst Anmeldeformularen ist an alle Kunstgenossenshaften Deutschlands versandt worden. Nähere Auskunft ertheilt die Kunsthalle zu Hamburg, i
— Kaiser Wilhelm 1. Sein Leben und Wirken. Von Albert Pfister, Major im 8. Württembergishen JInfanterie- Regiment Nr. 126, Stuttgart, Verlag von W. Kohlhammer, (Preis 1 M, in Partien billiger.) — Diese weitverbreitete Lebensbeschrei- bung des Holhseligen Kaisers Wilhelm ist vom Verfasser nunmehr in der vorliegenden Ausgabe bis zum Tode des Kaisers fortgeführt worden. Dürch die knappe Fassung und volksthümliche Darstellung eignet sich dieselbe besonders als Gedächtnißbuch für die Schuljugend, für patriotische Vereine, die Angeyorigen der Armee 2c.
— Deutschlands Kolonien. Kurze Beschreibung von Land und Leuten unserer außereuropäishen De Nach den neuesten Quéllen bearbeitet von Carl Frenzel, Konrektor. Mit vielen Abbildungen und ciner Uebersichts-Karté der teutschen Kolonien. Han- nover, Verlag von Carl Meyer (Gustav Prior), 1889. — Das vor- liegènde Werk, welhes G. Wende in Liegniß aus dem Nachlaß des inzwischen verstorbenen Verfassers edirt und fertig gestellt hat,
iebt auf Grund ‘dér vorhandenen Quellen und Neiseberichte, wie sie n Werken und Zeitschriften erschienen sind, eine kurzgefaßte populäre Beschreibung der deutschen Kolonialbesißungen und Schußländer. Das kleine Buch - ist sehr gut ausgestattet und reich mit landschast- lichen Ansihhten, Typen der Bewohner inte fietiet Behausungen und
ä i qud einer großen Kartè ausge : 2 N boben Welke: er Rehtsbeistand im Geschäft und Haus, Deutsches Reichëgeseßbuch für Industrie, Handel und Gewerbe, (mit allen zugehörigen Formularen), ein prafti]sher Rath- geber sür die deutshe Geschäftswelt in allen Angelegenheiten des ge\chäftlihen Verkehrs, bei Prozessen 2c.“ (Hamburg-Berlin, Verlag von Bruer u. Co.) liegen drei neue Lieferungen, 8 bis 10, vor. Das
Von Julius Lohmeyer's „Deutscher Jugend“, illustrirte Monaisheîte für Knaben und Mädchen (Stuttgart, Verlag der Gebrüder Kröner; Preis des Hefts 40 4), liegt uns das 5. Hest des VII. Bandes vor, aus dessen Inhalt wir besonders die lebens- volle Schilderung der interessanten Seegeshihte: „Das versunkene Schiff“ (mit den carakteristishen Illustrationen von C. W. Allers), die ergreifende Ballade: Marschall Davoust, „Die Ordre is voll- zogen!“ von Edwin Bormann (mit einem wirkungsvollen Farben- dructbilde von R. Knötel), die Alpenerzählung: „Der Lähnentoni® von M. Reymond (mit Illustrationen von Math. Schmid) und die Fort- sezung des Lebensbildes der „Gebrüder Grimm“ von J. Ludwig (illustrirt von Allers) hervorheben wollen. Außerdem findet die Jugend auch in diesem E Se Paregungen zu kleinen Kunstarbeiten und Verstandesübungen aller Ark.
2 Dir am 2. Marz erscheinende Nr. 2383 der „Illustrirten (Leipzig, I. I. Weber) enthält u. a. folgende Abbil- liebter Narr. Nach einem Gemälde von Hermann Kaul- bach. Der belgischè Abg. Coremans, Vorkämpfer der vlämischen Bewegung in Belgien. — Bilder von Massovah. 6 Abbildungen. — Karte der Niagarafälle und ihrer Umgebung. — Unser Kaiserpaar auf einer Spazierfahrt im her arten. — Von der deutschen Kriegs- marine: Der neue e „Wacht“. — Professor Heinrih Ritter von Brunn, der neue Direktor der Glyptothek in München, — Hein- rich Freiherr von Pechraann, dér neue Liréktor der Neuen Pinakothek in München. Die durch den Orkan vom 9. Januar zerstörte Niagara-Hängebrücke. — Die Niagarabrücke vor der Zerstörung. — Auf die Mensur! Originalzeichnung von Herm. Vogel.
gert dungen : Ber
Land- und. Forstwirthschaft.
Das landwirthschaftlihe Studium an der Universität Göttingen. ;
ür ein wichtiges Gebiet der Landwirthschaft, die Thierzucht, feblt bis jeßt in Göttingen die erforderlihen Anstalten und Ein- richtungen zur Forshung und zu fruchtbringendem Unterricht; au einige Spezialgebiete waren bisher nicht in vollem Maße vertreten. Da für den Unterriht in allen übrigen für die Landwirthschaft wichtigen Disziplinen vortreffliche Einrichtungen in Göttingen vor- handen sind, und dur die bestehende Verbindung des landwirthschaft- lichen Instituts mit dem nahegelegenen Klostergut Weende für die Ausführung praktischer Demonstrationen in einer Weise ge- sorgt werden kann, * wie es in dieser Art an keiner anderen Universität möglich ist, so hat der Herr Minister für die geistlichen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten sich veranlaßt gesehen, den bestehenden Mängeln abzuhelfen. Es tritt mit nächstem Sommer-Semester den {hon vorhandenen Instituten ein neubegründetes landwirthschaftlihes Institut für Thierlehre und Maas hinzu. Zum Direktor des Instituts ist der als ordentlicher Professor nah Göttingen berufene Professor Dr. Kirchner, bisher in Halle, ernannt, Vorträge über landwirthschaftliche Baukunde sind über- nommen von dem Herrn Regierungs-Baumcister Wewer, Vorträge über Obstbau und Obstverwerthung von dem Präsidenten des hanno- verschen Obstbauvereins, Herrn Land-Bauinspektor a. D. Parisius.
Nah dieser Vervollständigung kann nunmehr den an der Üniver- sität Göttingen studirenden Landwirthen in allen Haupt- und Neben- zweigen der Landwirthschaftslehre eine gründliche und vollständige wissenshaftlihe Ausbildung gewährt werden. Die Institute, Vor- lesungen und Uebungen, welche den Studirenden zur Verfügung stehen, sind die folgenden:
I. Fat s ;
1) Das landwirthscaftlihe Institut, Abtheilung für Pflanzenbau etriebslehre, Direktor Prof. Dr, Dréchslér. Ueber Lage und Einrichtung \. d. Schrift: Drechsler „D. landw. Studium an der Universität Göttingen“ (Berlin, P. Parey) mit 7 Tafeln. — Das Versuchsfeld (6,11 ha) und der landw. Garten (95,8 a sind un- mittelbar hinter den Institutsgebäuden gelegen. Das Versuchsfeld wird z. Z. namentli zu Düngungsversuhen und zu Versuchen über Getreidezühtung benußt; der Garten enthält alle landw. Kulturpflanzen der gemäßigten Zone in ihren wihtigeren Varietäten. Die Wirth- chaftsgebäude enthalten Scheunenräume, Boden, Keller, Pferde- tall, Samenkammer, Wohnräume für Assistent und Gärtner, Geräthehalle; das Hauptgebäude enthält : Auditorium, landwirthscaft- lihes Laboratorium, Bibliothek, Lesezimmer, Sammlungsräume, Arbeitszimmer für den Direktor; im Souterrain Fischbrut-Anstalt. Angeschlossen an das Institut ist eine Samen-Kontrolstation und eine Prüfungsstation für landwirthschaftlihe Maschinen und Geräthe. Wie die Beziehungen zum Klostergut Weende (678 ha) geregelt sind, ergiebt die genannte Schrift S. 14 f Hier mag nur bemerkt werden, daß die Dozenten. für Landwirthschaft mit ihren Zuhörern, so oft sie es für gut finden, die Hof- und Feldwirthschaft von Weende und den dazu gehörenden Vorwerken besuchen dürten, um die zur Erläuterung der Vorträge dienenden Demonstrationen (auch An- S äßungen). über landwirthschaftliche Gegenstände daselbft vorzunehmen. : : 2) Das landwirthschaftlihe Institut, Abtheilung für Thierlehre
und Milchwoirtbschaft, Sa ltioe Prof. Dr. Kirchner, dient der Lehre
und
Tommen. mittel,
lih-technologishe Institut, Direktor: Prof. Dr. Tollens. y Neben Vei Unterriht in der Chemie durch Uebungen
Untersuchung aller für die Pflanzenernährung wichtigen Sto
Lösungen. — [andu i Technologie ist das Institut namentli ausgerüstet mit den Ap und Instrumenten zu Untersuchungen und Üebungen auf den der Zuckerfabrikation, der Brennerei und der Brauerei.
athologie der landw. Hausthiere, F l stationären Klinik werden jährlich 600 bis 700 (Pferde und Rinder), a } Klinik behandelt. Die behandelten Thiere dienen zu
Pferdes und Rindes. Das Institut enthält außer mehreren lungen für Großvieh und Kleinvieh eine Operirhalle, räume, Auditorium und Laboratorium, namentlich in der Histologie und Parasitenlehre.
Die Erbauung eines Seuchenhauses, um die
maßregeln bekannt zu machen, ist in Aussicht genommen. M . Naturwissenschaftlihe Institute. : Für das Studium der Naturwissenschaften, welches für a
As ermei enes AORA ist, olgenden Institute vorhanden: | Rieke): das allgemeine chemishe Laboratorium (Prof. Victor der botanishe Garten (Prof. Peter), das pflanzenphysiolo ische (Prof. Berthold), das zoologish-zootomishe Institut
das mineralogis - petrographishe Institut (Prof. geologish-paläontologishe Institut (Prof. von Koenen).
ITI. Die wichtigeren Vorlesungen, welche im Laufe eines Jahres sämmtlih gehalten werden, der Fahwissenshaft die folgenden: Allgemeine und spezielle A lehre — Bodenkunde — Wiesenbau —
Laboratorium. — Allgemeine und spezielle landwirthschaftliche
Lehre C tbiere — Beurtheilungslehre des Pferdes und rungslehre — Molkereiwesen mit Demonstrationen — \chaftlihe Uebungen — Thierheilkunde — Sektionsübung
Rindes —
el
Landwirthschaftlihe Geräthe- und Maschinenkunde. a Nivelliren — Landwirthschaftliche \haftsrecht
aukunde. —
Vorlesungen und Uebungen in der Fachwi enschaft, in den und in den Staatswissenschaften werden für jedes
Uebersicht in Form eines Stundenplans zusammengestellt,
Gewerbe und Handel.
nach Mittheilungen der Vertrauensmänner des Vereins der
Interessenten in Deutschland. (Woche vom 20.—26.
Abschlüsse in Kartoffelfabrikaten eingegangen. | E e bi ist überhaupt kein Verkauf gemeldet worden. trockener Ta Kartoffelstärke wurden 200 Sack zu 26,75
amburg, prompt zu liefern, verkauft. — 7 tärke wurde uns der Verkauf von 100 Sa zwischen Frankfurt a. O. und Schwiebus, ab Station im Kreise Niederbarnim sowie L 8 ab etheilt. — Station in Hinterpommern 4,25 # pro 100 kg bezahlt. icherungs-A (N erbschlüse für das Jahr 1888, nah dem standes bei der ordentlihen Generalversammlung, 26. März d. J. berufen werden soll, die von 8 9%/% zu beantragen.
Vors(hlage d a je
“ Ztg." : In der zweiten Hälfte des laufenden Monats La feit der Witterung îim Ss ang mit dem
ünbel ba für die erhöhten Winterpreise die
l
ständig nahen des S egangene Eistarkung e Selbstredend erfuhren die Bezüge über die
Werk erscheint in 20 Lieferungen zu je 60 S in 14tägigen Zwischen- räumen.
und Forshung auf dem Gebiete der
Thierzuht und Milchwirths\chaft,
Eindeckung des nächstliegenden Bedarfs hinausgehenden
Angeschlossen an das Institut ift eine Kontrolstation für Dünge- Na und Nahrungsmittel, Vorstand : Dr. Pfeiffer. 4) Das agrikulturchemische Laboratorium und. das landwirth\{aft-
in der
emischen Analyse und in der Anstellung chemisher Versuche erhalten e Studirenden e Laboratorium Unterweisung in der E O e ie ers, pte i E O we pflanzlidhen rodukte ; besonders instruktiv ie Zucht von Pflanzen in U Für den Unterriht in der landwirthschaftlih-chemishen
erigen
araten ebieten
5) Di ierklinik, titut für Anatomie, Physiologie und L L E P Diretior Prof. Dr. Efser.
Thiere
außerdem etwa doppelt so viel in der ambulanten leich als Demon- ftrations-Objekte für die Vorlesung über Beurtheilungslehre des
Stal-
Sammlungs- leßteres für Untersuhungén
Studirenden mit den Erscheinungen der Seuchen, sowie mit den Tilgungs- und Desinfektions -
[le ftu-
direnden Landwirthe, die \sich eine gründliche wissenschaftliche Aus- nd an der Universität die das physikalische Kabinet Tee,
eier),
Institut (Prof. Ehlers), iebish), das
Uebungen und Demonftrationen,
nd in erbau-
Obstbau und Obstverwer- thung — Uebungen im agrifultur-chemischen und landwirthschaftlihen
Thier-
Wollkunde — Gesundheitslehre der landwirthschaftlichen
Fütte-
Milchwirth-
en.
Landwirthschaftlihe Betriebslehre — Uebungen in landwirthschaft- liGen E (Buchführung, Maschinenkunde, Tarxation). —
dmefsen
andwirth- Alle für das Studium der Landwirthschaft in Betracht kommenden
Natur-
Semester in einer
welcher
von der Direktion des Landwirthschaftlihen Instituts zu beziehen ist.
Bericht über den Handel mit Stärke, sulemmeagene :
ebruar 1889.) -
Auch in der verflossenen Woche sind nur wenige Mitt Ce
In 6 frei
n feuchter Kartoffel- zu 12,60 (A ab Station von 200 Sack zu 12,70 M4 von einem Posten ju
10 „ Provision, 8 Meilen westlich von Berlin, mit- Lu Schlamm aus dem Fruchtwasser wurden ferner ab
— Der Aufsichtörath der Preußischen Hypotheken-Ver- N A Saft les auf Grund der Rech-
Vor-
auf den Vertheilung einer. Dividende
— Vom oberschlesishen Steinkohlenmarkt beciiet die
Heran- vorauf-
d Kohlenverkehr niht unbeeinflußt. in dem Kohlenverkeh A E.
ufen Mengen