1909 / 141 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 Jun 1909 18:00:01 GMT) scan diff

der Opfertiere zwar zunähst die Preise für die Shüleragone ge- nommen werden sollen, ohne daß damit andere Preise aus- geshlossen sein sollen, daß aber von dem Reste alle Hono- atioren der Stadt von den Ratsherren bis zu den Sktegern in den „Preisagonen durch den Gymnasiarhen ihr Stück abbekommen ollen. Als es aber einen Landesfürsten in Pergamon niht mehr gab, da genbgie {hon die harmlose Tatsache, daß ein pergamenischer Gesandter, todoros, der Sohn des Herodes, nah erfolgreiher Tätigkeit aus Rom zurückehrte, dazu, um der Jugend einen neuen Suite Tag, den Etinzugstag des Diodoros, zu verschaffen, der dann wieder die nötigen gane und {öne Preise mit sih brachte. Wurde aber folch einem beliebten Manne ein Denkmal von den dankbaren Mitbürgern errichtet, dann gab es für die Jugend wieder eine festlihe Denkmalsenthül lung, bei der es an Opfer- fleisch und Verteilung von Geld oder Ung der Festteilnehmer nicht fehlte. Bot der offizielle Kalender noch nicht genug Feiertage, so stand es dem Gymnasiarchen immer frei, neue zu schaffen. An Gelegenheit fehlte es niht. Der Tag seines Ämtsantritts konnte leiht zu einem Feste mit Agonen für die Schüler ausgestaltet werden. Am Sthlusse des Jahres aber machte sich ebenfalls ein fest- lier Abgang besonders gut. Gab es etwa einen neuen freigiebigen Bürgermeister wie den Zosimos in Priene, so {lug die Jugend bei seinem Amtsantritt wieder einen Fesltag heraus. Hatte er doch vor seiner Wahl, um die Eltern zu gewinnen, \{riftlich versprochen, die Knaben und Jünglinge zu bewirten, ein Bersprehen, das er am ersten Tage seiner Amtsführung glänzend einlöste, indem er auch die Jugend in seinem Hause bei einem Glase Wein vereinigte. Ferner gab es natürlich eine besondere {ulmäßige Feier der nationalen Gedenktage. Für die Paides bestand diese zum mindesten in einem \{chulfretien Tage. Für die größeren Schüler aber gab es noch eine besondere Feier der großen greGsden Siegestage, ja das ganze Festjahr der attishen Epheben war eigentlih eine fort- laufende Kette von nationalen Gedenkfeiern. Sie begannen gleich am Anfang des Schuljahres, am Jahrestage der Schlaht von Marathon, mit einer Prozession zum Tempel der Artemis. An ihrer Stelle er- folgte in anderen Jahren eine Turnfahrt zum Schlachtfeld von Marathon, wo dann der Grabhügel der Freiheitskämpfer bekränzt wurde und ihren Manen Trankopfer dargebracht wurden. Dem zweiten großen Siegestage, dem Tage von Salamis, galten glei A at Feiern im Jahre. Einmal fuhren die Epheben alljährlich in zwei Schiffen zum Altar des Zeus an der Küste von Salamis, um dort ein Opfer darzubringen, dann veranstalteten sie an den Munythien eine feterliße Pompe zuerst zum Peiraieus, dann von da zu Schiff um die Halbinsel Munychia herum zum Tempel der Artemis in Munychia. Auf der Prozessionsfahrt fand gerade dort, wie es scheint, wo das Grab des Themistokles sich befand, eine Negatta statt. Die Haupifeier des Salamistages aber bestand in einem Ausflug des gesamten Ephebenkorps nach Salamis an dem Tage, wo dort das größte Fest gefeiert wurde. Nach der Landung schritten die attischen Epheben zusammen mit den höchsten Behörden der Insel und der ganzen Bevölkerung im Festzuge zum Altar des Ajax, um dort das Festopfer darzubringen. Dann aber maßen die attishen Jünglinge sh im Wettkampfe mit den falaminischen, veranstalteten zum Schluß eine Segel- oder Ruder- regatta und empfingen den Dank der Salaminier für die Vershöône-

rung des Festes durch ihre Teilnahme.

Land- und Forftwirtschaft.

Die Bedeutung der Buchführung in der Landwirtschaft für das staatliche und soziale Leben.

„Ordnung is die Seele des Geschäfi8!" Dieses Wort gilt sowohl für den Kaufmann und Gewerbtreibenden, als auch für den Landwirt. Obgleich kein Geseß von tem Landwirt die Buchsührung fordert, wie dies beim Kaufmann und Gewerbtreibenden der Fall ist, liegt es doch in seinem ureigensten Interesse, daß er orbnungs- mäßig Bücher führt; aus denen die Lage seiner Wirtschaft urd der Stand seines Vermögens ersihtlich is; denn auh für ihn ergeben sich aus einer ordnungsmäßigen Buchführung dieselben Vorteile. Im Falle des plôöglihen Ablebens werden seine Hinterbliebenen vor Nachteilen bewahrt, sein Kredit wird erhöht. Die Buchführung unterstüßt den redlihen Verkauf und Kauf des Besißtums; sie be- fördert die Sicherheit und die Entshlußfähigkeit, wenn es zu ändern gibt, oder wenn es gilt, neue Erfindungen und Maschinen zu erwerben ; sie beugt unliebsamen Streitigkeiten mit Geshäftsleuten oder in Erb- shaftssahen vor, und sie befähigt endlih au den Landwirt dau, mit Erfolg gegen eine zu hohe Eins{äßung zu den Steuern und Ab- aben zu reklamieren. Man hat vielfah neuerdings, auch in der Presse, den Landwirten vorgeworfen, daß fie ihr steuerpflihtiges Ein- kommen zu niedrig angäben. Dieser Vo1wurf wird sofort beseitigt durch ordnungsmäßig gesührte Bücher. :

Auf des Landmanns Arbeit blickt alle Welt. Ein wichtiger Schritt zur Würdigung der landwirtschastlichen Arbeit ist eine Buch- führung, durch die jede erheblihe Veränderung tin der Wirtschaftsweise, in der Benuzung des Ackers oder in der Viehhaltung aufgeklärt und in Zahlen dargestellt wird. „Dadurh, daß durch Aufzeihnen der Einnahmen und Ausgaben jedes einzelnen Zweiges der Reinertrag be- kannt wird, werden zugleich auch die Vorteile und Nachteile des einen oder des anderen Betriebes entdeckt, und es wird dadurch unbedingte Klarheit geschafen. Derariige Aufzeihnungen geben dem Landwirt ein ganz getreues Bild von dem Erfolge seines Fleißes und machen ihm tur Zahlen klar, ob er den rihtigen Weg eingeshchlagen hat, ob er Fehler macht, und wo der Fehler ist."

Welhe Buchführung \oll der Landwirt dazu wählen? Wir meinen, daß Tabellen für ihn am leichtesten zu führen sind nah Art der „amerikanischen Buchführung", weil dies Zeit und Arbeit spart, weil die Buchführung übersichtlich ist und jederzeit einen provisorischen Abschluß gestattet. Vor uns liegt ein Buch: „Landwirtschaft - lihe Buchführung“ (nebst den notwendigen Tabellen) für länd- lihe Fortbildungsschulen, bearbeitet von P. Thiele, Lehrer in Borlas i. S., mit Tabellen, entworfen vom Bücherrevisor M. Lundtke- Dresden (Verlag von Ferdinand Ashelm in Berlin 19, Preis 1,50 A), das für den angehenden Landwirt 1echt zweckentsprehend ist. „Die Tabellen dienen nicht nur den aus denselben leiht ersichtlichen Zwecken des Gutsbetriebs, sondern sie sollen auch die Unterlagen bieten für die Buchführung. Wer sie sorgfältig ausfüllt, kann dann auch Anspruch auf Zuverlässigkeit und Vollständigkeit seiner Buchführung und Steuere klärung erheben." Wir unterlassen es, die einzelnen Tabellen näher anzuführen, und bemerken nur, daß sie dem nach-

Theater.

Neues Operntheater. Gura-Oper. Sonn-

abend: Meifterfinger von Nürnberg. Sonntag: Triftau und Jsolde. Montag: Barbier vou Sevilla. (Abschied der

Marcella Sembrich.)

Theater.

Deutsches Theater. Sommerspielzeit Held- Runge. Sonnabend: Gelbftern. Anfang 8 Uhr. Sonntag: Gelbstern. Anfang 8 Uhr.

Kammerspiele.

Sommerspielzeit Held - Runge. Sonnabend: Ein Skandal in Monte Carlo. Anfang 8 Uhr.

Sonntag: Ein Skandal in Moute Carlo. Lnjang s Uhr.

mann.

Berliner Theater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Ein Herbstman över.

Hebbeltheater. (Königgräger Straße 57/58.)

Sonnabend: Gastspiel des Wiener NRaimund- Maryscha.

Nenes Schauspielhaus. Sonnabend: Mahé. (Titelrolle: Harry Walden.) Anfang 8 Uhr.

Schillertheater. Sonnabend, Abends 8 Ubr: Der Biberpelz. Eine Diebeskomödie in vier Akten von Gerhart Haupt- Ende 104 Uhr.

Sonntag, Abends 8 Uhr: Der Biberpelz.

Charlottenburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Madame Bonivard. Sch{wank in 3 Akten von Alexander Bisson und Antony Mars. Ende 104 Uhr.

Sonntag, Abends 8 Uhr: Madame Bouivard.

denkenden Landwirt mit der gewöhnlichen Schulbildung keine großen Schwierigkeiten bleten werden.

Maunigfaltiges. Berlin, 18. Juni 1909.

Ihre Majestät die Kaiserin und s hat an den Vorstand des Badischen Frauenvereins in Karlsruhe das nachstehende Schreiben gerichtet :

Es gereicht Mir zur besonderen Freude, dem Badischen Frauen- verein vom Roten Kreuz Meine Glück- und Segenswünsche zu der ee seines fünfzigjährigen Bestehens senden zu können. Welche reiche

ntwicklung einer weit umfassenden Liebestätigkeit in Kcieg- und Friedenszeit haben diese fünf Jahrzehnte unter dem Schuß und der Leitung seiner hohen Protektorin hervorgebraht, deren un- ermüdlihe Hingabe, deren nie ruhende, fürsorgende, tragende und helfende Hand, deren stets auf die Lösung neuer Auf- aben gerichteter Sinn dem Verein und seinen Mitgliedern m Badischen Lande Herz und Seele gewesen sind! Aber auh über die Grenzen der engeren Heimat hat der Badische Frauen-Verein in vieler Hinsicht vorbildlih gewirkt und in ganz Deutschland wenden ih die Blicke der Schwestervereine dorthin, wo die \{chöne Feier in dankbar froher Stimmung alle Zweige setnes Wirkens in enger Zu- \sammengehörigkeit vereinigt. Nicht ohne Wehmut wird es empfunden werden, wie viele {hon in dem Kreise fehlen, der in der festlichen Stunde die verehrte Großherzogin Luise umgibt, und gewiß wird auch das mit diesen fünfzig Jahren so eng verbundene Andenken an ihre erlauchte Mutter, die Kaiserin Augusta, in treuer Erinnerung w2ch- gerufen werden.

Meine teilnehmenden Gedanken werden aus der Ferne in Jhrer Mitte weilen mit dem herzlihen Wunsche, daß Gottes Segen, der auf der Vergangenheit geruht hat, Ihr Wirken bis in die fernste Zu- kunft begleiten möge.

Neues Palais, den 15. Juni 1909. Auguste Victoria, T. R.

Berlin, den 17. Juni. (W. T. B.) Heute früh 23 Uhr sind das Empfang8gebäude und der Gütershuppen auf Bahnhof Lautenburg abgebrannt. Die Ursache ist unbekannt.

In der gestrigen Sißzung der Stadtverordneten wurde zunähst über die Errihtung von Groß markthallen verhandelt. Der Magistrat hatte für eine Großmarkthalle für Obst und Gemüse ein vom Fiskus zu erwerbendes Gelände an der Maul raue vors eshlagen, für das die Heidestraße an den Fiskus abgetreten werden \ollte. Ein für die Angelegenheit eingeseßter Ausshuß beantragte, die Vorlage abzulehnen und der Versammlung zu empfehlen, einen vor drei Jahren gefaßten Gemeindebeshluß nunmehr auszuführen, dem- zufolge der gesamte Großhandel in Marktwaren nach der Landsberger Allee zu verlegen sei, Die Halle follte auf dem städtishen Gelände zwischen der Kniprode- und Paul Heyse- Straße erbaut werden. Der Oberbürgermeister Kirschner trat für das Paulstraßenprojekt ein. Der Antrag des Ausschusses wurde troßdem angenommen. Nach Erledigung einer Neihe von Bauvorlagen, die etnem Aus\{chuß überwiesen wurden, wurde die Sitzung wegen der vorgerückten Abendstunde vertagt. Der Vorsteher teilte mit, daß wahrscheinlich noch zwei außerordentlichße Sitzungen vor Beginn der Ferien stattfinden müssen.

Die Handelsh ochschule Berlin hat ibr Personalverzeichnis für das Scmmerhalbjahr im Druck herausgegeben. Nach der bei- gefügten vorläufigen Uebersicht ist die Zahl der Studierenden, die bet Eröffnung der Hochschule 213 betragen hatte, und im letzten Halbjahr auf 402 gestiegen war, troß des in Berlin sonst üblihen sommerlihen Rükgangs ungefähr auf derselben Höhe geblieben (399). Einschlteß- lih der Hospitanten sowie der Hörer beträzt die Gesamtzahl aller Besucher 854. Von den 399 Studierenden sind 312 Reichs- angehörige. Weitaus die meisten von ihnen (182) find gelernte Kaufleute mit Einjährig-Freiwilligenzeugnis. Auh von den 57 Abiturienten haben 24, ohne dazu verpflichtet zu sein, Zeug- nisse über bereits erfolgte fkaufmännishe Ausbildung bei- gebracht. Die übrigen sind Lehrer, die sch zu Handelslehrern ausbilden, und Studierende, die auf ausdrücklihen Beschluß des Auf- nahmeaus\{husses immatrikuliert find. Außerdem sind 6 Damen, von denen eine das Lehrerinneuzeugnis besißt, als vollberechtigte Studie- rende eingeshrieben. Die Zahl der Ausländer, die im erslen Halb- jahr 26 betrug, hat sich auf 87 gehoben. Von den ausländischen Staaten, die Studierende an die Hantelshohs{chule entsandt haben, steht der, Zahl nah an der Spitze Oesterreih-Ungarn mit 23, Ruß- land mit 19 Studierenden. Auffallend hoch ist die Zahl der Studierenden aus den s\kandinavishen Ländern, die, wenn man den \{chwedis{ch redenden Teil Finnlands dazunimmt, 18 beträgt. Außerdem find von aueländishen Staaten vertreten : die Schweiz, Holland, Eng- land, Portugal, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Türkei, Chile, Bolivia, China und unter den Inländern fast alle Bundesstaaten und

sämtliche preußishen Provinzen.

Bei der jeßigen Reisezelt fei darauf aufmerksam gemacht, daß auch in diesem Jahre von den erwachsenen Zöglingen der städtishen Blindenanstalt eine große Anzahl Hängematten in allen Größen und im Preise von 2,50 bis 6,75 46 aus bestem Material angefertigt worden ist. Der Verkauf findet in der Anstalt, Berlin, Oranienstr. 26, werktäglich von 8—4 Uhr statt. Auch an die Stuhlflechterei die die Anstalt betreibt, set bei dieser Gelegenheit erinnert. Die Stühle werden auf schriftlihe oder telephonishe An- zeige lostenlos abgeholt und wieder zugestellt.

Der Verein deutsher Gartenkünstler wird seine dies jährige Hauptversammlung in den Tagen vom 7. bis 10, August in Görliß abhalten.

O. (Wallnertheater.)

Komische Oper. Sonnabend: Demi-moude.

(Direktion: Linsemann.) Anfang 8 Uhc. Sonntag und folgende Tage: Demi-monude.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.)

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Im Café Noblesse. Spiybubenkomödie in 3 Aufzügen von Carl Schüler. Sonntag und folgende Tage: Jm Café Noblefse.

Lustspielhaus. (Friedrihstraße 236.) Sonn- abend, Abends 8 Uhr: Der fesche Rudi.

„Die Bewohnbarkeit der Welten“, über die der Direktor Dr. F. S. Archenhold am Sonntag, Nachmittags 5 Uhr, im großen Vortrags- saal der neuen Treptower Sternwarte einen Vortra bält, gehört zu den Fragen, die den Laien auf astronomishem Gebiet mit am lebhaftesten interessieren. Außer diesem Vortrage wird Dr. Archen- hold an demselben. Tage, Abends 7 Uhr, über „Entstehen und Ver- gehen der Welten“ und am Montag, Abends 9 Uhr, über die Planeten „Uranus und Neptun“ Vorträge halten, die gemeinverständlih und mit zahlreihen Lichtbildern ausgestattet sein werden. Im Bs Fernrohr wird tagsüber die Sonne, Abends der Planet „Jupiter“

eobachtet. Außerdem stehen den Besuchern noch klieinere Fernrohre zur Beobachtung beliebiger Himmelskörper frei zur Verfügung.

Ein P na ertaes Naturschauspiel hatte der Dampfer ¿nalania, der Hamburg: Amerika-Linie auf seiner lezten Reise nah ew York zu beobachten Gelegenheit. Der Kapitän Niß, der Führer des Schiffes, berichtet darüber folgende Einzelheiten: „Jn der Nacht vom 15. auf den 16. Mai der Dampfer befand sich unweit des Nantucket-Feuershifs sahen wir ein seltsames Nordlicht. Von etwa 10 Uhr Abends bis nach Mitternacht stand im Nord- westen und Nordosten je .ein großer heller Fl ck rein weißen Lichts in der Form einer ' Ker;enflamme. Die Naht war \ternentklar und windstill. Von den Flecken giny ein Schein aus, der bald die Stärke eines milden Mondlich:es, bald eine fo intensive Helligkeit hatte, daß man auf der Kommandobrüccke fast dabei lesen konnte. In den hellen Intervallen {ofen Strahlentündel bis zum Zenit empor und vereinigten si zu einem großen Lichtbogen. In dem Licht felbst waren Sterne von größerer Helligkeit deutlih erkennbar. Beide leckden erschienen in einer Höhe von ungefähr 40 ° scharf abgeschnitten. hre Lichtstrahlen sandten sie nur in der Nichtung des Vertikals nah oben. Im Raum zwishen den Unterrändern der Flecken und der Kimm waren keinerlei Lichtersheinungen zu beobahten. Gleichzeitig zeigte sih im Westen häufig Wetterleuhten. Als der Dampfer gegen 22 Uhr Moraens das Nantucket - Feuershifff passierte, war das Nordlicht im Nordwesten verschwunden, und das im Nordosten hatte sih langsam nah Osten verschoben, wo es bis zum Tagekanbruh sichtbar blieb. Wenige Stunden später lief das Schiff in eine Nebel- bank hinein. Hier matten sich sofort \tarke magynetische Störungen am Kompaß bemerkbar. Es zeigte sich, wie durch Beobachtungen fest- gestellt wurde, eine plöglihe Zunahme der östlihen Deviation um etwa 1,5%. Als der Nebel gegen 10 Uhr Morgens verschwand, vershwanden au die magnetischen Störungen, Wir glauben nicht zu irren, wenn wir zwischen diesen Störungen und den geshilderten Naturersheinungen einen ursählihen Zusammenhang vermuten.“ (Hamburger Beiträge.)

Belkow i. Pomm., 18. Juni. (W. T. B.) Hier sind gest 16 Gehöfte mit 40 Gebäuden e P

Münster in Westfalen, 18. Juni. Amtlihe Meldung. Heute vyormittag 6 Uhr wurte vom D-Zug 128 Berlin—Vli)singen am südlihen Wegübergang des Bahnbofes Dülmen i. W. ein Fuhr- werk mit drei Personen, einem Mann und zwei Frauen, infolge offener Wegeshhranke überfahren. Die drei Personen sowie das Pferd wurden getötet, das Fuhrwerk zertrümmert. Die Namen der Verunglückten konnten noch nicht festgestellt werden.

München, 17. Juni. (W. T B.) Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent, bei welchem Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen für heute nahmittag seinen Besuch angesagt hatte, kam seinem hohen Gaste zuvor. Er fuhr um 54 Uhr in das Hotel „Vierjahres;eiten“ und begrüßte dort den Prinzen. Wie die Blätter melden, sind aus der Prinz Heinrich- E folgende 12 Herren als Sieger hervorgegangen: Wilhelm

pel (Opel), Willy Pöge (Mercedes) Friß Mousson (Opel), Gdward Forchheimer (Benz), Ernst Sa chs (Opel), Dr. Ludwig Opel (Opel), Graf Kolowrat (Laurin und Klement), Willy JIesserun (Opel), Erich Lohner (Opel), Franz Heine (Adler), Frig Erle (Benz), Dr. Groß (Benz). Heute früh ist Seine Köntg- lihe Hoheit der Prinz Heinrich im Automobil von hier nach Kiel abgefahren.

Friedrichshafen, 17. Juni. (W.T. B.) Die Zeppelinsche Luftschiffbaugesellschaft teilt mit: Die Blättermeldungen über Verhandlungen wegen Anlage eines Luftschiffkafens am Süßen See bei Eisleben sind völlig aus der Luft gegriffen. Falsch sind ferner die Nachrichten über die Vergebung von Lustshiffhallen. Die Gesellschaft betont wicderholt, daß an die Ausfübrung folher Pläne fo lange niht gedacht werden kann, als niht eine Geselischaft gegründet ist, die den Verkehr mit Luftschiffen aufnimmt. Schließlich erklärt die Gesellschaft die Nachricht für falsch, daß der Reichstag am 6. Zuli in Friedrihshafen eintreffen wird. Die Gesellschaft kat im Hinblick auf die wichtigen Verhandlungen des Reichstags noch gar keine Ver- handlungen über den Zeitpunkt geführt, zu dem die Mitglieder des Reichstags der seinerzeit wegen des Göppinger Unfalls yerschobenen Einladung des Grafen Zeppelin Folge leisten werden.

Bremen, 17. Iunt, (W. T. B.) Die englishen Geist- lihen trafen, von Bielefeld kommend, heute abend hier ein, wo sie vom Empfangskomitee begrüßt wurden. Morgen vormittag findet einz kirchlihe Feier statt, am Abend ein vom Senat gegebenes Fest- mahl im Museum. e

St. Petersburg, 17. Juni. (W. T. B.) In den leßten dret Tagen sind durch große Brände in Warenntederlagen der Vorstädte Waren im Werte von mehreren Millionen Nubel vernihtet worden.

(Fortsezung des Amilihen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittmeister von Haeseler (Torgau). Hrn. Leutnant - von Bis- marck (Stendal). Cine Tochter: Hrn. Hauptmann Frhrn. von Meerscheidt - Hüllessem (Cha!lottenburg). Hrn. Rittmeister Fritz- August Hopfen (St. Avold: Charlottenburg).

Gestorben: Hr. Landgerichtsrat Rudolf Dietz (Berlin). pr Marie von Koge, geb. von Arnim (Kl.-Oschersleben).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verehelicht: H

Ü ARCIAPE M R G S O N T CRENSE N I EENENT F L G MTNRTE L TTA

Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Kati Heinrih mit Hrn. Oberleutnant Arthur Elsner (Breslau— Cassel).

r. Gerichtsassessor Dr. Fischer mit

Frl. Lizzie Grospietsh (Breslau).

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Zehn Beilagen

einschließlich Börsen-Beilage und Warenzeichen- id Beilage Nr. 22 A und 22B).

zum Deutschen Reichsanzei

Erste Beilage

——————————————————— E —————

Amlsiches.

Deutsches Reich. Doktoringenieurpromotionen an der Grofßzherzoglichen Technischen Hochschule zu Darmstadt im Winterhalbjahr 1908/09,

Juni

ger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Freitag, den 18.

Name des Promovierten.

Vor- und Zuname. Ort und Zeit der Geburt. Heimatsort.

Neifezeugnis.

Anstalt. Datum der Ausftellung.

(Te einschl. der Unive

Ten

Studiengang.

eit des Besuchs.

te Holhschulen nische und sonstige täten).

Diplomprüfung. Fachrihtung. Hochschule. Datum des Diploms.

Ta.

Titel. Verlag bezw. Zeitschrift.

Dissertation.

Referent und Korreferent.

Mündliche"

Prüfung.

Datum.

Datum des Doktor- ingenieurs diploms.

Prädikat.

Hermann Ahrlke, Ems a. d. L. 19. August 1881. Landau (Pfalz),

Königliche Industrieshule Kaiserslautern. 14. Zuli 1900.

Eugen Altmann, Moskau. 20. Juli 1881. Charlottenburg.

Realgymnasium Charlottenburg. 12. September 1900.

bis Herbst 1906.

Technische Hochshule Darmstadt von Herbst 1901 bis Ostern 1905.

Technische Hochschule Berlin von Herbst 1901 bis Herbst 1904 und von Herbst 1905

hemite. Darmstadt. 24. Juli 1905,

Berlin. 8. November 1906.

Maschineningenieurwesen.

Ueber die Bildung und Synthese der Caroshen Säure (Monosulfo-

persäure).

Bucdruckerei von H. Uhde,

Darmstadt. Referent :

Geheimer Hofrat, Professor Dr d Staedel f

Korreferent :

Geheimer Hofrat, Professor

Dr. O. Dieffenbach.

Ueber die Entwicklung und Be- deutung der Kartelle in der deutschen

Eisenindustrie.

Buchdruckerei Berthold Levy, Berlin. Neferent : Professor Dr. Berghoff-Ising.

Professor von Roeßler.

Korreferent :

22. Juli 1908,

16. Dezember 1908.

Mit Auszeihnung bestanden.

28. Dezember 1908.

Bestanden. 27. Februar

1909,

Qualität

Berichte von deutschen Fruchtm

| mittel

Marktorte

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

niedrigster 6

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niedrigster höster

Verkaufte Menge

Doppelzentner

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Am vorigen Markttage

Außerdem wurden am Markttage eia na er Stn verkauft Doppelzentusx (Preis unbekannt)

dem

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U Sau Hirschberg i. Sl. E L ais Göttingen . Geldern . Ï Neuß .

Döbeln . Winnenden . , Château-Salins ,

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Geldern .

V St. Wendel Döbeln .. Winnenden . . « Langenau i. Wrttbg. . Château-Salins .

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner

Sl.

Bemerkungen.

Berlin, den 18, Juni 1909.

22,00 26,80 21,90 28,40

26,20 26,70 26,20 26,80 21,00 24 80

Weizen.

22,00 27,70 27,00 28,40

26,20 26,90 26,20 27,00 21,00 25,00

23,00 * 27,80 28,10 28,60 28,00 26,80 26,90

27,30

| 23,00 | 28,50 28,50 28,60 28,00 26,80 27,20

27,50

Kernen (enthülfter Spelz, Dinukel, Fesen). [27,60

27,40 | 17,80

18,80 18,40 18,90 19,00

18,50 19,90 18,50 18,00

17,50

14,40 18,00 18,00 15 50 18,00

19,00

17,80

19,90 18,00 18/90 19,00 19'80

20,20 19,50 16,90

19,40 20,60 19/20 18,00

27,50

Roggen.

17,80

19,00 18,80 19,10 19,C0

18 50 20,30

18,50 18,60

18,00

G

14,70 18,40 18,50 15,50 19,00

20,00

17,80

19,90 18,60 19,40 19,20 19,80

20.20 20,00 16,90

19 60 21,00 19,40 19,00

18,00 19,00 19,10 19,10 18,90 19,30 19,50 19,00 19,00 20,30 19,50 18,90 19,00

erfie. 17,00

|

14,80 18,50 19,00 16,00

17,00

afer. 18,00 21,00 20,19 18 80 19,50 19,60 20,00 20 00 21,00 20,00 18,40 20,00 19 80 21,60

| 27,80

18,00 19,00 19,15 19,20 19,50 19,50 19,50 19,00 19,00 20,60 19,50 19,10 19,00

17,09 15,00 19,09 19,50 16,00

17,00

18,00 21,00 20/19 19,00 20,00 19'80 20,00 21,00 21,00 20,50 18,40 90,00 20.00 21/60

und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mit

Kaiserliches Statiftishes Amt. van der Borght.

138

15 40 50

20

25 10 20 38 580 60 30 22 96 10

eteilt.

340

445 199 366 750

11 890 1 200 507 440 530 193

27,46

17,80

19,08 18,80

19,00

20,13 19/00

19,00

16,51

17,00

17,80

19,90 18,30

19,73 20,50

20 00 16,90 20,00

20,77 19,30

17,80 |

19,90 18,30

19,40 20,00

18,67 16.90 19,12

20,15 19,18

e Der Dur itispreis w Gin liegender Stri (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nit vorgekommen ist, ein Punkt (. ) in iy lebten “sechs ‘Spar t anab E

—_— Bs O RPDND B R

Lai e OP, O

ablen bereSnet. eridt fehli