1909 / 158 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Jul 1909 18:00:01 GMT) scan diff

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Condor“

am 6. Juli i Su (Fidii-Znfeln) eingetroffen und gestern dl eu-Séeeland) gegangen. |

s S S Tan fi am 5. Zuli in Jaffa ein-

n und geht morgen nah Port Said. | getro Fut # aaa ist vorgestern in Nanning

am Yükiang eingetroffen.

Renten und Schuldverschreibungen der Kommunalverbände, Kom- munen und kommunalen und privaten Grundkreditinstituten fests geseht wird. Die Zinsbogen von Renten und Schuldverschreibungen des Neichs und der Bundesftaaten sollen freibleiben. Dagegen sollen die Kommissionsbeshlüsse zur Tarifnummer 4 abgelehnt werden. Ferner wird beantragt, bei dem Stheckstempel die von der Kommission gestrichGene Besteuerung der Quittungen über Bankguthaben (10 4) wiederherzustellen.

Ein Antrag des Abg. Dr. Baerwinkel (nl.) will nicht bloß die Reichs- und Staatsrentenschuldverschreibungen, sondern ite mündelsiheren Papiere von dem Talonstempel befreit wissen.

Abg. Graf Westarp (dkons.) erstattete den mündlichen Bericht über die Kommissionsverhandlungen.

Abg. Speck (Zentr.): Nachdem die Naglaßsteuer und die Ecb- anfallsteuer im Reichstage keine Mehrheit gefunden haben, anderer- seits die vom Reichstag beschlossene sogenannte Kotkterungsfteuer von den verbündeten Regterungen abgelehnt ist, waren wir in die Nots wendigkeit verseßt, eine neue Form zu finden, die den Besiß trifft, eine Fo: m, die einerseits den Bedenken Nechnung trägt, die von den perbündeten Regierungen gegen diese Steuer bisher geltend gemacht worden sind, und andererseits die Kreise tft, die nach dec Ansicht der Mehrheit des Reichstags getroffen werden sollten. Es sind dies die Besißer des mobilen Kapitals, Nach der Ansicht meiner Freunde ist es nur eine Forderung der Gerechtigkeit, daß diese

| Kreise stärker als bisher herangezogen werden. Gerade diese Kreise haben das allergrößte Interesse an der Santerung unserer Neichsfinanzen. In erster Linie hat diese Sanierung den Zweck, den Kredit und das Ansehen des Reichs zu stüßen und zu heben, und von einer Besserung der finanziellen Verhältnisse des Reihs hat vor allem das mobile Kapital etnen erheblihen Vorteil. Was nun den von den Mehrheits- parteien gestellten Kompromißantrag anbetrifft, so führt er ein neues System der Besteuerung in unsere Gesetzgebung ein; es ist dies die Heranziehung der Gewtnnanteilscheine, der Zin8bogen zur Ver- steuerung. Ih will zugeben, daß diese Art der Besteuerung eine rohe Form ist, daß sich dabei gewlse Härten und Un- gerehtigkeiten niht vermeiden lassen, aber es gibt keine indirekte oder direkte Steuer, die niht unangenehme Nebenwirkungen mit ich führt. Diese rohe Form der neuen Besteuerung liegt daran, daß nicht die Rentabilität der Papiere berücksichtigt wird, sondern der Nominal- wert. Wären wir im Reiche vollständig frei in unseren Beschlüssen über die neue Steuer, dann wäre es zweifellos besser und gerechter, die Rentabilität zu berücksihtigen. Wic haben es hier aber nit allein mit dem Reiche zu tun, sondern wir haben auch Rücksiht zu nehmen auf die Verhältnisse der Bundesstaaten. Wenn wir die Rentabilität zu Grunde legten, fo würde dies von den verbündeten Regierungen als ein Eingriff in die Steuerhoheit der einzelnen Staaten be- ¡eihnet werdey. Allerdings ist in der Verfassung ein solches Reservat für die Einzelstaaten bezg. der direkten Steuern nit s\tatutert.

| Allein bisher hat der Reichstag doch die schiedlihe Scheidung auf dem Steuergebiet \tillschweigend anerkannt, daß die indirekten Steuern dem Reiche und die direkten den Einzelstaaten zukommen. Die gegen diese Form der Besteuerung erhobenen Ginwände kann ih als bereh- tigt nit anerkennen. Das Reih wird aus dieser neuen Steuer eine fortlaufende Einnahme haben. Auch die Bedenken, die aus den Kurs- shwankungen hergeleitet werden, fallen nit ins Gewicht. Die Be- siger folher Papiere müssen einmal mit Kurss{hwankungen renen. Für die festverzinslihen Rentenpaptiere beträgt der Steuersaß nur 2 °/0o und er verteilt sch auf 10 Jahre, ist also ein geringfügiger Betrag. Gerade die Inhaber dieser Rentenpapiere werd?-n Haupt- vorteile von der Hebung der finanziellen Verhältnisse im Reich haben, weil die günstige Wirkung auf den Kurs nit ausbleiben kann. Die Abwälzung der Steuer von den Gesellschaften auf die Aktieninhaber wird auf jeden Fall möalih sein. Bei den Obligationen könnte es zweifel- haft sein, ob eine Abwälzung überhaupt zulässig ist, aber die Gesell- haft, die die Steuer zahlt, ist doch dabei nur die Vermittlerin für den Inhaber, ift also berechtigt, dem Inhaber die Steuer anzurechnen. Es wäre mir von Interesse, ob au das Reichsshaßamt diese Meinung hat. Kann nun die Steuer abgewälzt werden, fo is sie keine Be- steuerung des Einkommens der Gesellschaft. Das „Berliner Tageblatt“ schreibt gestern abend, daß die Börse diese Belastung werde tragen können, und verlangt nur, daß auch das immobile Kapital gleih- mäßig herangezogen werde. Aber es liegt doch niht so, als ob mit der Talonsteuer allein die Finanzreform gelöst werden soll, wir haben auch den Grundbesiß erheblich belastet, z. B. mit der Wertzuwachssteuer. Wie kann man da behaupten, daß dem im- mobilen Besiß eine Ausnahmestellung geshafen würde.

(Schluß des Blattes.)

von je 100 des Bestandes des bezeihneten Abschluß- j halbjahres also: 1886/87 1891/92 1899 und 1899/1900, bis bis 1902 und 1902/03, 1891 1895/98 1905 und 1905/06 ey. Theol. nah 6 Halbjahren 25,91 30,54 21,76 kath 39,69

9 » w o 1 57,61 39,82 Juristen 59,08

v 63,22 50,00

Mediziner , 48.21 51,22 51,91 , 4,70

Philologen; ,

9,87 11,60 3,28 Mathemat. |

Belgien.

n der gestrigen Fraktionssißung der Rechten von Kammer und Sidi 8 Ministerprästdent S ch o llaert, „W. T. B. zufolge, bekannt, daß die Militärreform der Regierung sih auf der Grundlage bewege, daß ein Soldat auf die amilie ausgehoben, die Ziehung durch das Los beseitigt, das rsaßzmännersystem aber aufreht erhalten werde.

Türkei.

di ; i Die Deputiertenkammer verhandelte gestern, „W. T. B M M d. Juli, M at a Gohengo ern "Bealcischiffe zufolge, über die Einleitung einer Nevi] l bex Cha Fen Hamburg“ und „Sleipner“ sind, „W. T. B.“ zufolge, gestern | der Offiziere des a M abtredit 1 [Ras ter dem Salut der Forts und der Kriegsschiffe englischen Marinereformer Gamble verlang ) A Un tacmittag unter R von 167 000 Pfund für die Krtiegsmarine a

hier einge überwies einen Geseßentwurf, der die Regelung der Frage der strittigen Kirhen Mazedoniens betrifft, einer gemischten

Kommission.

landes während etx.es Jahres C wie sie an keiner anderen Stelle zu finden ist. Sie unterrichtet in gleiher Weise über die einzelnen aus- ländischen Industriezweige, über die Lage der Landwirtschaft, über die Handels- und Verkehrsverhältnisse in den verschiedenen Ländern. Der nunmehr abges{hlossene dritte Jahrgang weist äußerlih insofern wieder eine Verbesserung auf, als er in Quartformat erscheint, wodurch eine bedeutend bessere Anordnung der Uebersichtstabellen, in denen ein Hauptwert des Werks besteht, sich erreichen ließ.

Franz Courtens, ein Leitwort von Alfred Ruhe- mann; Librairie Nationale d’Art G. van Oest et Cie., Bruzelles, 28 S. n. 33 Taf. In der Ausstellung belgischer Künstler, die im vergangenen Herbst im Gebäude der Berliner Sezession veranstaltet wurde und reihe Genüsse bot, fehlte Franz Courtens, der heute als der bedeutendste lebende Meister Belgiens nit nur in seiner Heimat, auch in Deutschland und Oesterreich verehrt wird. Courtens bereitete eine Kollektivausstellung seiner Werke in Deutshland vor und wollte durch Ausftellung einiger Bilder das Interesse für diese nicht vorwegnehmen. Er isst heute der flämischeste aller belgischen Künstler. In seinen Adern fließt ein Blut, das seiner Kunst ein ähnlihes Temperament verleiht, wie es Rubens und Jordaens hatten. Der reiche, fruchtbare Boden, die üppigen Hoch- wälder, die weiten Auen mit dem sie - fchmüdckenden Herdenvieh, die saftigen und öôligen Farben der vlämischen Landschaft, diese gervisser- maßen beraushenden Farben sind seine Welt. Wohl geht er häufig nach Holland und Seeland, doch sieht er auch dort die Landschaft mit seinen Augen und malt sie flämish, nicht holländish, saftig und üppig, nicht mit jenen nebligen, zarten Tönen, wie die modernen Holländer, die Nachfolger des Cuyp, van Goyen und Hobbema. Stets fließt er von Enthusiasmus über, aber immer angesichts der wirklichen Natur, und {öpft aus der Wirklichkeit seine vergrößernden, leidenschaftlihen Visionen der Landschaft. Er verherrliht und vergöttert alles, was er sieht. Er ershafft die Natur mehr, überseßt sie nicht bloß. Er wetteifert an Glanz und Flimmer mit den Effekten der Sonne und des Herbstes. Das einfahste Motiv liefert ihm Stoff zu den blendendsten Variationen. Da, wo die anderen \ich kon- ¡entrieren, entfaltet er si{ch und gerät in Shwärmerei. Gälte es, einen Vergleich zu maten, so würde ich Courters den Verhaeren der belgishen Malerei nennen. Den Titel, den dieser einer seiner reifften Gedichtsammlungen vorgeseßt hat, könnte auch Courtens seinem Werk als Motto verleihen: „Lo multiple splendeur.“ Ruhemann hat dem Tafelwerk, welches die Hauptwerke des Künstlers in guten Reproduktionen zusammenstellt, ein warmes und verständiges Geleitwort mitgegeben und damit dem Künstler ein literarishes Denk- arts geseßt, das allen seinen Freunden gewiß willklommen sein wird. D.

Personalveränderungen.

Königlich Preuftische Armee.

e usw. Travemünde, an Bord Aan tiA 3. Gi. R: O a raunschweia. Inf. Regts. Nr. 92, zum Kommandeur de

nt P i n Er (1. Thüring.) Nr. 31 ernannt. Prinz Heinrih XXXR. Reuß Durchlaucht, Oberstlt. und Bats. Koms- mandeur im Füs. Negt. Königin (Schleswig, Holstein.) Nr. 86, zum Stabe des Braunschweig. Inf. Regts. Nr. 92, v Stwolinskti, Major aggreg. dem 1. Kurhess. Inf. Regt. Nr. 81, als Bats. Kommandeur in das Füs. Regt. Königin (Schleswig- Holstein.) Mr 90, versetzt. raf v. Villers, Oberstlt. und Kommandeur des Kür. Regts. von Driesen (Westfäl.) Nr. 4, unter Verleihung des Charakters als Oberst, der Abschied mit der geseßlihen Pension und der Grlaubnis zum Tragen der Regts. Uniform bewilligt. v. Keudell, Major beim Stabe des Kür. Regts. Graf Geßler (Rhein.) Nr. 8, unter Verseßung zum Kür. Negt. von Driesen (Westfäl.) Nr. 4, mit der Führung dieses Regts. beauftragt. v. Grone, Major im Kür. Negt. Graf Geßler (Rhein.) Nr. 8, unter Enthebung von der Stellung als Eskadr. Chef, zum Stabe des Regts. übergetreten. v. Gagern, Rittm. und Adjutant der 15. Kay. Brig., als Eskadr. Chef in das Kür. Negt. Graf Geßler (Rhein) Nr. 8 verseßt. v. Petersdorff, Oberlt. im 1. Gardedrag. Regt. Köntgin Niktoria von Großbritannien und Irland, zum Adjutanten der 15. Kab. Brig. ernannt. Hartog, Hauptm. im 3. Magdeburg. Inf. Negt. Nr. 66, unter Belossung in dem Kommando nach Japan, zu den dem Großen Generalstabe zugeteilten Offizieren verseßt. Weiß, Oberlt. im Eisenbahnregt. Nr. 1, in das 5. Westpreuß. Inf, Regt. Nr. 148 vers sett; zugleih bis zum 31. März 1910 zur Dienstleistung beim Reth 8- folontalamt kommandiert. v. dem Hagen, Oberlt. im 5. Hannov. Inf. Regt. Nr. 165, unter Verlcihung des Charakters als Hauptm., der Abschied mit der geseßlichen Pension urd der Erlaubnis zum Tragen der Negts. Uniform bewilligt. Otto, Lk. im Gren. Regt. König Friedri I. (4. Ostyreuß.) Nr. 5, der Abschied mit der geseßlihen Pension aus dem aktiven Heere bewilligt; zugleih ist derselbe bei den Res. Offizieren des Regts. angestellt. Mey, Li, im 4. Magde- burg. Inf. Regt. Nr. 67, der Abschied mit der geseßlihen Pension aus dem aktiven Heere bewilligt; zugleich is derselbe bei den Offizieren der Landw. Inf. 1. Aufgebots angestellt. Förster, Lt. im 7. Rhein. Inf. Regt. Nr. 69, der Abschied mit der geseßlichen Pension aus dem aktiven Heere bewilligt; zugleich ist derselbe bei den Ref. Offizieren des Regts. angestellt. v. Uslar, Lt. im 2. Bad. Drag. Negt. Nr. 21, der Abschied mit der geschlichen Pension aus dem aktiven Heere bewilligt; zugleich ist derselbe bei den Offizieren der Landw. Kav. 1. Aufaebots angestellt. Deliß\ch, Lt. im Kolberg. Gren. Regt. Graf Gneisenau (2. Pomm.) Nr. 9, der Abschicd be- wis der Marine scheiden am 15. Jult aus und werden mit dem j 16. Juli 1909 im Heere angestellt: Baumann, Oberlt. im II1. Stamm-Seebat., im 2. Deretsät, Inf. E Rer Zentralftellen zu erfolgen habe. | Nr 99 Kuh s t t Ver Staninbatir. für das II1. Seebat., im Die Sozialdemokraten und die Nen ee Gr: rzoal. Art. Korps, 1. Großherzogl. Hess. Feldart. Regt. leiteten die Ausführungen des Präsidenten mi h 3 githas 7 2 Pbibenen Pfui-Rufen gegen den Minister des Jnnern, die di auch nah dem Schlusse der Sißung andauerten, bis der

* O1 ._ im 1. Naffau. Feldart. Regt. Nr. 27 Oranien, der ine Said a e Su aus N, B und wird mit dem 16. Juli Minister nah geraumer Zeit die Ministerbank und den Saal verlassen hatte.

1909 in der Stammbattr. für das III. Seebat. angestellt. e e uéet . (Königlich Württembergisches) Armeekorps,. Die slavische Union hat sih, „W. T. B.“ zufo ge,

E (Kön L A A: usw, Sétos Bebenbaus ll gestern dahin ausgesprochen, daß RA. in E Br LzMEH.

2 fe dts, Btl: 2 B, o mand hs L | tHu! Kerne see von isuer Preis agugehen Di Bezirks Heilbrorn, bis Ende Juli d. J. zur BVienjUetslung R Sor V eie e um den Generalkommando des Armeekorps kommandiert. Bokmayer, | po itische q A pro i j 14 korp8, unter ierendenÿ. Partsen den Rückzug zu erleichtern, if

Major z. D., zugeteilt dem Generalkommando des Armeckorps, un Ore En alslnzien als ‘ungenügend abgelehnt

8 Patents seines Dienstgrades, im aktiven Dienst ! ; 3/57 Mie i M zum Stabsoffizier beim Bekleidungsamt des | worden. Die obstruiecer. ¿A 4ätteien wollen eine konfrete Kon-

I. noh als | „sion, der Ministerpräsident hat aber eine derartige Anregung roh ee e Sum Dr. Majer (Neutlingen), | d egersen, Heute nahmittag findet noch eine Konferenz

| der Parteien statt. Sollte es in dieser Konferenz zu keiner Pion, 1 Ass Aer t Br iortoeE E E | Cialéea s keiner positiven parlamentarischen Tätigkeit ir A 2 N | so wird hon am Abend die Schließung des Reichs-

Beamte der Militärverwaltung. | kommen,

| lgen. a

Schloß Bebenhausen, 28. Juni. Smidt (Stuttgart), ; E ee ungarische Amtsblatt veröffentlicht einKönigliches Lippoth (Ulm), Schilling (Stuttgart), Unterapotheker der Res. | Handschreiben, durch das der bisherige Minister- zu Oberapotbekern ernannt. La ng (Leonberg), Oberapotheker der | vräsident. sowie" die Ressortminister neuerdings

Nes, Hahn (Horb), Oberapotheker der Landw. 2. Aufgebots, der j Mbit bewilligt. ! ernannt werden. Großbritannien und Frland.

Offiziere, S. M. Ee „Hohenzollern“,

¿ 10,42 27,43 22,63 28,02 14,67 20,19 5,97 u. Natur- 6,43 13,17 19,05 wissen\{ftl. 22,44 21,96 28,76. Hkernah beenden die Juristen und die Mediziner am häufigsten ihre Studien in der vorgeschriebenen Zeit. Die katholischen Theologen stehen thnen am nächsten. Dann folgen erst die evangelischen Theologen, hinter denen dite beiden Gruppen der Philologen und der Mathematiker und Naturwissenschoftler nur in dem Falle noch zurück- bleiben, daß man auch bei dicsen nur ein dreijähriges Studium in Anrechnung bringt. Nur ein Bruißteil der gesamten Studentens@aft beschränkt seine Studien auf das vorgeshriebene Maß. Will man nun die durch- s{nittliGe Dauer des Aufenthalts auf der Universität feststellen, so ermittelt man zunächst weiter die Zahl sämtlicher Studierenden, die ihre Studienzeit über die vorschriftsmäßige Dauer ausgedehnt haben, und zwar in der bereits gesilderten Weise, berechnet sodann die Zahl der Studtenhalbjahre, die für jede der auf solche Weise ge- wonnenen Halbjahrsgruppen in Anrehnung zu seßen is, und gelangt {ließlich durch Division der ermittelten Halbjahre durch die Summe aller errehneten Abgegangenen zu einem brauchbaren Zahlenwert für die durchs{nittliGe Dauer des Aufenthalts auf der Universität, ins- besondere dann, wenn die Studierenden mit ungewöhnlich hoher Semesterzahl ausgeschieden werden. Nach dieser Berehnung stellt sich die durschntiitliche Dauer des Untversitätsaufenthalts der Studierenden auf Halbjahre 1886/87 1891/92 1899 und 1899/1900, bis bis 1902 und 1902/03, 1891 1895/96 1905 und 1905/06 7,14 7,12 C01 (A1 6,77 7,01 6,67 6,61 6,86

10,05 9,93 9,95

931 9,08 8,93

wissenschGästller .. , (892 8,69 8,81. Das sind Sätze, die der Wirklichkeit im ganzen sehr nahe kommen dürften und auch anderweitig Bestätigung finden.

V U T P

Elsaß-Lothringen. Im Landesaus\chuß wurde gestern die Beratung der Anträge auf Einführung des obligatorischen franzö- sishen Unterrichts in den Volksschulen fortgeseßt.

Wie das „W. T. B.“ berichtet, erklärte der Staatsfekretär Fret- herr Zorn von Bula ch auf mehrere Ausführungen, es möge bedauerlich sein, aber na der heutigen Diskussion habe die praktische Frage eine po- litishe Schattierung bekommen. Wenn man sie weiter in diejem Sinne bebandele, werde man zur gedethlihen Enlwicklung des Landes und zur Versöhnung der Bevölkerung niht beitragen. Die Regierung ver- lange von den Beamten volle Pflichterfüllung, Unparteilichkeit und Entgegenkommen, von der Bevölkerung aber, da _sie den Beamten Vertrauen entgegenbringe. Man müsse auf beiden Seiten Versöhnung suchen. In diesem Sinne werde er sein amtliches Wirken einrichten.

Amerika.

einer Meldung des „W. T. B.“ hat sih cin Dl der DuUppen in Baärranquilla am 4. d. M. gegen die columbishe Regierung er- hoben, die Mitglieder der Munizipalität gefangen ge- sezt und Gonzalez Valencia zum Präsidenten aus- gerufen. Nachrichten aus Colon besagen, daß die aus- gebrochene Revolution einen Zusammenschluß aller politischen Parteien gegen die Regierung des zurzeit in London weilenden Präsidenten Reyes bedeute. Die Aufständischen haben außer Barranquilla auch Savadilla, das nur geringen Widerstand leistete, besezt und sollen auch Santa Marta ein- genommen haben.

Im chilenishen Abgeordnetenhause hat der Finanzminister gestern, „W. T. B.“ zufolge, die Erklärung ab- gegeben, daß die Regierung nicht beabsichtige, über die Auf- nahme einer neuen Anleihe zu verhandeln.

Asien.

Der englishe und der russishe Geschäftsträger in Teheran haben dem „Reuterschen Bureau“ zufolge beschlossen, die Verbindung mit den militärishen Führern der Nationalisten ah- zubrehen. Wenn es auch möglih is, daß die Meldung, eine russishe Abteilung habe Baku verlassen, um sich na

Teheran zu begeben, dem Vormarsch der Nationalisten Ein- halt tut, so maht sich der Oberst Liachow doch jeden Augenblick auf einen Angriff gefaßt. Die Bachtiaren unter Sardar Assad haben sich nach einer Meldung der „Kölnischen Zeitung“ mit Kaswiner Nationalisten unter Sipahdar

bei Keredsh vereinigt.

Nach

Oesterreich-Ungarn.

m österreihischen Abgeordnetenhause brachte ivi der Abgeordnete Dr. Slama als Obmann des Jmmunitäts- Ausschusses zum Schluß der Sizung einen energishen Protest gegen die Weigerung der ge- ladenen Polizeifunktionäre, vor dem Jmmunitäts-

usse zu erscheinen, vor. Au A e Bait des ,W. T. B.“ erklärie der Präsident Dr. Pattai, der Minister des Innern hake sich im Gespräch mit ihm darauf berufen, daß die Protokolle über die Angelegenheit, die außerdem bereits geri{tlich* anhängig sei, dem Auss{huß vorlägen. Weiter habe sich der Minister auf die Bestimmung der Geschästs- ordnung berufen, wona jeder Verkehr zwischen dem Hause oder seinen Autshüssen und den Behörden lediglich auf dem Wege über die

für

eyvangelische Theologen katholishe Theologen . Uen Dee Philologen und Historiker Mathematiker und Natur-

Land- und Forstwirtschaft. Saatenstand und Ernteaussichten in Rußland.

Der Kaiserlihe Konsul in Kowno berichtet unterm 29. v. M.: Na den leßten, vom Ende Mai d. J. datierenden amtlihen Nach- rihten war der Saatenstand in den Gouvernements Wilna, Grodno und Kowno nicht befriedigend. Die Entwicklung des Wintergetreides wurde überall durch das kalte Wetter aufgehalten, die Aussaat des Sommergetreides war noch im Gange. Anfang Juni hat wärmeres Wetter eingeseßt, au sind in der leßten Zeit reihlihe Niederschläge E gewesen, sodaß sich die Ernteausfichten etwas gebessert

aben.

Das Kaiserli@e Konsulat in Pernau berichtet unterm 1. d. M. : Infolge des kalten und trockenen Frühlings sowie des Mangels an Landregen im Spätfrübling sind die Ernteaussihten im Amtsbezirk zurzeit nicht günftig. Der Winterroggen kann bei günstiger Witterung in nächster Zeit noch das Prädikat mittel erreichen, der Stand des Hafers und der Gerste ist gegenwärtig {wach. Heu und Klee ver- sprehen geringen Grtrag. Der Flachs ist im Wachstum zurück- geblieben und steht unregelmäßig.

Zur Arbeiterbewegung.

Die im Verband der baugewerblihen Hilfsarbeiter orga- nisierten Staker Berlins haben, der „Voss. Ztg.* zufolge, in einer Versammlung beschlossen, in den Teilausstand zu treter, um die Anerkennung threr Forderungen, die {on vor einer Woche dem Ob- mann der Arbeitgeber unterbreitet, aber niht beantwortet worden sind, zu erzwingen. In erster Linie wird ein Stundenlohn von 65 Z und ein Zuschlag für Ueberstunden von 10 H verlangt. Außer- dem fordern die Staker auch eine Erhöhung der Akkord- preise und die Einrichtung verschließbarer Baubuden. Von der Verkündigung des allgemeinen Ausstands wurde in der Ver- fammlung Abstand genommen und beschlossen, zunähst die Fordes- rungen einzelnen Firmen zu unterbreiten und bei Ablehnung dieser Forderungen bet den betreffenden Firmen die Arbeit niederzulegen. Gestern ist in dieser Weise bereits bei vier größeren Firmen vor- gegangen worden.

Die Tarifbewegung der Notenstecher ist, wle der „Korrespondent für Deutschlands Buchdrucker usw." mitteilt, ergebniélos verlaufen. Die Unternehmer, die einen durchweg ablehnenden Standpunkt einnahmen, fstüßgten {ch im wesentlihen darauf, daß der er- höhte Tarif vom Jahre 1906 infolge der andauenden Krise im Gewerbe noch gar nit rihGtig hätte durhgeführt werden können. Gs gehe dies u. a. au daraus hervor, daß in der leßten Tarifpertode jeder Notenstecher wegen Arbeitsmangels durch\chnittlich nur 73 Stunden täglich beschäftigt war. Unter diesen Ümftänden haben die Gehilfenversammlungen in Leipzig und Berlin beshlofsen, eine abwartende Stellung einzunehmen. Der alte Tarif bleibt vorläufig in Kraft.

Zur Tarifbewegung der Leipziger Töpfer teilt die „Lpz. Ztg.“ mit, daß, wie in einer Versammlung der Töpfer- und Öfen-

band mit den Unter-

Afrika.

Wie das „W. T. B.“ berichtet, sind nah Meldungen von Eingeborenen die zum Schuße von Fes zusammengezogenen Mahallas zerstreut worden. Der NRoghi soll unter den Mauern der Stadt stehen. Mulay Kebir ist im Begriff, in

Mekinés einzumarschieren.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sizung des Reichs- tags Linda e in der Ersten und Zweiten Beilage.

Jn der heutigen (278.) Sißgung des Reichstags, welcher der Finanzminister Freiherr von Rheinbaben und der Staatssekretär des Reichsschazamts Sydow beiwohnten, wurde die zweite Beratung der Novelle zum Reichs- stempelgesez fortgeseßt und die Diskussion über den A iy L Tr ie auiiarát 1—4 des bestehenden eseßes) gemeinsam eröffnet. : \ ieses) gen I Nr. 1 schlägt der Entwurf eine Erhöhung des Stempels auf Aktien und Reichsbankanteilsheine auf

Getreidemarkt in Antwerpen.

Das Kaiserliche Generalkonsulat in Antwerpen berihtet unterm 2. d. M.: Nachdem Ende Mai die Preise für Brotfrucht auf dem Antwerpener Getreidemarkt etwas zu weihen schienen, seßte sehr bald wieder eine festere Tendenz ein. Insbesondere wirkte befestigend, d Argentinien anhaltende Trockenheit und in einzelnen Bezirken au he g meldete. Unter diesen Eindröcken haben die Preise im aufe des Monats Juni anhaltend eine e Richtung verfolgt.

Die Vorräte in Antwerpen wurden Gnde Juni ungefähr, wie

folgt, geschägt:

Mrmeiorys ernanut; derselbe bleibt bis Ende Juli d.

Weizen Gerste . Roggen . Mais .

100 000 dz 100000 , ¿ =BOOO 150000 ,;.

J ,

Angekommen:

Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister der öffentlihen Arbeiten von Breitenbach,

Nichlamlliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 8. Juli.

Der Bundesrat versammelte sich heute nahmittag zu ;

i lenarsizung; vorher hielten die vereinigten Aus- Case für Ende und Ber für Justizwesen und für Zoll- und Steuerwesen, der Aus|chuß für Handel und Verkehr, die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für das Landheer und die Festungen sowie für Rehnungswe]en und ür Elsaß-Lothringen, 1

für tale fe für Handel und Verkehr und für das Seewesen Sihungen.

Der Botschafter E Französishen Republik bon hat Berlin verla}jen. / h führt dée Bol Hatidrat Baron de Berckheim die Geschäfte

er Botschaft.

Vereinigten Staaten von Amerika | D See r i hat Berlin verlassen. |

7 nourable David Jayne Hill é r Lab seiner Abwesenheit führt der Erste Botschaftssekretär Reynolds Hitt die Geschäfte der Botschaft.

Kaiserlihe Ministerresident in Cettinje (Montenegro) vis RAUW S altazzi hat einen ihm Allerhöchst be- willigten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Ministerresidentur von dem K. u. K.

öfterreihish - ungarishen Gesandten daselbst Freiherrn Kuhn

von Kuhnen feld geführt.

der Ersten Beilage und Fioateenceittin? aco eine Zusammenstellun Berichte von deutschen Fruchtmärkten für den Zuni 1909 veröffentlicht.

der onat

; ; | Die Deputiertenkammer seßte in der gestrigen Sizung der Ausschuß für Justizwesen und die

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! bei der Parade über die Territorialtruppen von Westlancashire : | in Liverpool auf eine Ansprache des Lordmayors, er hoffe zu von Saßniß. | Gott, daß sich keine Gelegenheit zu einer Einberufung der | Truppen für den Ernstfall bieten werde. Die Bereitschaft zur | Verteidigung sei aber die stärkste Bürgschaft des Friedens, und er sei davon überzeugt, daß die Bürger von Liverpool keine | Mühe sheuen würden, für die Verteidigung des Landes zu

| sorgen.

f è ° y 10 | Admiralität eine Anfrage Lonsdales, ob die Admiralität von | der ibe durch das Bude des laufenden Jahres erteilten Voll-

Pabcit Während seiner Abwesenheit -

|

| im Bureau der Kammer 24 Tagesordnungen,

zur heutigen Nummer des „Reichs-

| laut. | Ait lebhaften Worten an den Rednér.

| sodaß der

Der König Eduard erklärte gestern, „W. T. B.“ zufolge,

Im Unterhause beantwortete der Erste Lord der

macht, zur Vorbereitung für den Bau von vier weiteren B Lu ahis Geschüße und anderes Material zu bestellen,

bereits Gebrauh gemacht habe, verneinend. Frankreich.

die Beratung des Berichts des Marineuntersuchungs-

es fort. aut ei eriht des ,W. T. B." stellte der Berichterstatter Michel fest, daß die Uebel, an denen die Marine kranke, Mangel an Zusammenhang, gegenseitige Verdächtigungen und Vielschreiberei seten und bat zum Schluß den Marineminister, alles, was in seinem Ressort an Fähigkeiten und gutem Willen vorhanden sei, nuybar zu machen, und so neue Hoffnungen für eine glänzende Zukunft der Marine zu erwedcken. Ftalien.

Seit dem 30. Juni verhandelt die Deputie rtenkammer Über die i von Verträgen über den Postdienst

ine. ie das „W. T. B.“ berichtet, sind der Handelsmarine. Wie E

sganträge und ein ergänzender Artikel eingebraht worden. "n d gestiigen Sibuns bewerkie der Abg. Colajanni (Nepublik.), wenn ein Minister (Nasi) vor den Staatsgerihts hof gestellt worden sei, weil er sich einige Gegenstände angeeignet habe, müßten jeßt mit viel größerem Recht ein Senator und einige Minist.r zur Nechenshaft g-¿ogen werden. Gegen diese Be- wer ling wurde os V Fit erbpb Nl unh wanpie rpräfiden A4 Borten anf Der Prie us T egr ben, inister Dr. Schanzer versuchte sih in äußerster Grregung vter- wig h 40 i Colajanni zu slürzen, wurde aber von seinen Ministerkollegen und Abgeordneten daran gehindert. ; (ine große Anzabl von Abgeordneten pendeten Schanzer lebhasten Beifall.

Im ganzen Hause herrschte stürmische, lärmende Erregung, s gangen Dae ric die Sißung suspendierte un

21 roz., der Anteilsheine der Kolonialgesellshaften au 1 ees, 2. Die Finanzkommission hat beide Säße au 3 Proz. erhöht. Ausländische Aktien und Anteilscheine sollen 3 Proz. tragen, womit die Kommission einverstanden gewesen ist. Für Kuxen war ein Steuersaÿ von 3 # vorgeschlagen; diesen hat die Kommission auf 5 46 erhöht. :

Art. T Nr. 2 enthielt den Vorschlag einer Erhöhung des Stempels auf inländische, für den Handelsverkehr bestimmte Renten- und Schuldverschreibungen auf 1 Proz., für aus- ländische auf 1 bezw. la Proz. Die Kommission hat diese

äße durhweg verdoppelt. j

E irt, P Nr. 3 schlug einen Steuersaÿ von 3 pro Mille auf inländishe Renten und Schuldverschreibungen der Kommunal- verbände und der Kommunen, der- Korporationen ländlicher und städtischer Grundbesißer, der Grundkredit- und Hypotheken- banken oder der Eisenbahngesellshaften vor; die ommission hat den Saß auf 5 pro Mille erhöht.

Aus dem Schoße der Kommission ist ferner zu Nummer 4 des Tarifs die Abänderung vorgeschlagen und von der Kom- mission angenommen worden, daß der bestehende Kauf- und Anschaffungsstempel von 2/19 pro Mille nur von Renten- und Schuldverschreibungen des Reichs und der Bundesstaaten weiter erhoben, für alle anderen Wertpapiere der Tarifnummern 2 und 3, soweit sie zum Börsenhandel zugelassen sind, auf 8/10 pro Mille erhöht werden soll; für sonstige N die unter die Nummern 1—3 fallen, soweit sie zum Börsenh ndel zugelassen sind, soll der Stempel hinfort 4/10, für ausländische Banknoten, ausländishes Papièrgeld, ausländishe Geldsorten 3/10 pro Mille betragen (jeßt 3/19 und 2/10).

Die linksliberale Fraktionsgemeinshaft (Abgg. Gothein und Genossen) beantragt durhweg die Wieder- herstellung der Säße der Vorlage; der Abg. von Gamp will in Tarifnummer 3 statt „der Kommunalverbände und Kom- munen“ seßen: „der Kommunalverbände, Kommunen und Kommunalkreditinstitute“.

Von der Rechten, dem Zentrum und den Polen (Abgg. von Gamp, von Hertling, Graf Mielzynski, Raab und Genossen) ist ferner folgender Abänderungsantrag eingebracht worden :

ifnummer und 2e (Rente und Schuldverschrei- iun in ee Staaten) die Sätze auf 1 und 2 9/6 zu er- mäßigen; 2) in Tarifnummer 3 den Text nah dem Antrage yon Gamp zu gestal!en ; 3) etne neue Tarifnummer 3 A. einzustellen, in der ein vom Nennwert der Wertpaptere zu kerehnender Stempel von 19%/ für Gewinnanteilshein- und Zinsbogen yon inländischen und autländishen Aktien, Reihsbankantetlscheinen und von Anteil scheinen von Kolonialgesellshaften, von } 9/6 von Zinsbogen pon für den Handels-

den Befehl zur Räumung der Tribünen gab. Als dieErregung uben Coridauierie, {loß der Präsident die Sißung.

verkehr bestimmten Nenten- und Schuldverschreibungen, von 2 °/0o von

sezergehilfen berihtet wurde, die Ver

Statistik und Volkswirtschaft.

Dauer des Aufenthalts der reihg9angehörigen Studierenden auf den preußischen Universitäten.

Die preußishe Universitätsstatistik (pel 204 der „Preußischen Statistik“) bringt u. a. auch ausführlihe Zahlenreiben und daran sh anschließende Erörterungen über die Dauer des Aufenthalts der Studierenden auf der Universität, aus denen hier einiges mitgeteilt: werden mag.

Bestimmungsgemäß wird von den Medizinern jeßt ein vierein- halbjähriges, von allen übrigen Studierenden, soweit sie fich überhaupt etner staatlichen frntuna unterziehen, ein dreijähriges Studium ver- langi. Die Zahl der Studierenden, die ihre Studienzeit auf diese borshriftsmäßige Dauer beshränkt haben, läßt sich nun so gewinnen, daß man von dem Bestande an Studierenden, die für das letzte der vorgeschriebenen Studienhalbjahre nachgewiesen wurden, jedesmal den stets kleineren Bestand des darauf folgenden Halbjahres tin Abzug bringt. Dieses Verfabren ist allerdings niht ganz einwand- frei, aber man darf annehmen, daß wenigstens die Mehrzahl der Studierenden des betreffenden Faches, die ih gerade in dicsem be-

immten Studienalter befinden, aus keinem andern Grunde als dem m Abschlusse ihrer Studien liegenden die Universität verlassen haben. Die folgenden Zahlenreihen sind auf diesem Wege ermittelt worden.

Mit der geringsten zulässigen Studiendauer haben ihr Studium beendet im Durchschnitt der Studienjahre

1886/87 1891/92 Eis bis 1891 1895/96

ù dure über- über- haupt schnitt- haupt

[ih ey. Theol. nah 6 Halbj. 987 804 kath E 266

99 D G 607 Fursten 2371 9237 2851 Mediziner 1448 144 1238

78 8 Philolog.*)

89 52 H Mathemat. |

1899u.99/1900, 1902u 1902/03, 1905 u. 1905/06

durh- iber- durdh- schnitt ULel* shnitt- 56 017

138 10

im ganzen

223 268 2642 796 205 159 393 69 216 264

37 45 440 133

163 61 199

420 42 184 20

16 146 16

u. Natur- 6 76 8 20 110 12

wissensch. *)

*) Den Philologen wie den Mathematikern und Naturwissen- s{aftlern is zwar au nur eine Studienzetit von 6 Halbjahren vor- geschrieben, aber nur ein geringer Teil dieser Gruppe von Studierenden

nehmern zu einer Einigung dahin geführt haben, 1 der Stunden- lohn für allgemeine Arbeiten von 70 auf 75 H erhöht und auf zwei Jahre festgelegt, der Stundenlohn für bessere Arbeiten aber von 85 4 im erften Jahre auf 90 Z und im zweiten Jahre auf 95 4 erhöht worden ist, während die Akkordsäße eine durchshnittliGe Erhöhung um 59/0 erfahren haben. Die Versammlung stimmte diesen Ab- machungen zu und sprach die Erwartung aus, daß die weiteren Ver- handlungen zum endgültigen friedlihen Abschluß eines Tarifvertrages führen werden. L

In Plauen sind, wie der „Vogtländishe Anzeiger*® berichtet, gestern etwa 600 Maurer und Zimmerleute in. den Ausstand getreten, weil ihre Forderungen auf Lohnerhöhung von den Arbeit- gebern abgelehnt worden sind.

Infolge in den leßten Tagen während des Ausstandes der Stallburschen in Maisons-Laffitte (vgl. Nr. 155 d. Bl.) verübter Gewaltätigkeiten beschlossen die Nennstallbesißer, eine Ver- einigung zum Schuße ihrer Interessen zu bilden. Gleichzeitig er- klärten fie fich bereit, gewisse Forderungen der Stallburschen einer Prüfung zu unterziehen,

Literatur.

Die Weltwirtschaft. Ein Jahr- und Lesebuch, unter Mit- wirkung zahlreiher Fachleute herausgegeben vom Würlklichen Admiralitätsrat Dr. Ern} von Halle, i an der Universität und Technischen Hoschule zu Berlin. 111. Jahrgang 1908, Ill. Teil: Das Ausland. Geh. 5 #6, ermäßigter Preis für alle 3 Teile ge- beftet 12 M, in 1 Band gebunden 13,20 4. Verlag von B. G. Teubner in Leipzig. Zum dritten Male liegt nunmehr das von dem kürzlich verstorbenen Professor von Halle begründete und herausgegebene „Jahrbuch der Weltwirtshaft“ vollendet vor, und dieser dritte Band läßt als Ganzes aufs neue erkennen, in wie hervorragender Weise das Unternehmen geeignet ist, dem Fahmann wie dem Laten in übersichtlicher Term eine zusammenfassende Darstellung der Geschehnisse auf allen Gebieten des Wirtschaftslebens zu bieten. Der im dritten, das Ausland behandelnden Teile mit wenig Aus- nahmen dur{geführte Grundsaß, jeweils Fahmänner der einzelnen Länder über deren wirtshaftlihe Entwicklung berihten zu lassen, ver- [leiht diesem cinen besonderen Wert ; denn die im Wirtschaftsleben der ver- schiedenen Länder stehenden Mitarbeiter vermögen am besten zu beurteilen, welhe Probleme bei ihnen im Mittelpunkte des Interesses gestanden und die Entwicklung entscheidend beeinflußt haben. Es gelangen zu- nächst die drei größten Reiche: das britische, die Vereinigten Staaten von Amerika und Rußland, zu ausführlicher F dann folgen Berichte über die nordischen Königreihe: Schweden, Norwegen und Dänemark, über Holland, Belgien einsließlich des Congostaats, Oefterreih, Frankreih, die Schweiz, Spanien, Jtalien, Ostasien, Süd- und Zentralamerika und endli eine allgemein eat und vergleichende Uebersicht über die Finanzen der europäischen und der wich- tigeren außereuropäishen Staaten (von dem Geheimen Oberfinanzrat im preußischen Finanzministerium Schwarz), die den vorliegenden 111. Band

erreiht in 3 Jahren den Abschluß der Studien.

Ernteaussichten in der Türkei.

Der Kaiserlihe Generalkonsul in Aleppo berichtet unterm 22. y. M.: Die Hoffnungen auf eine gute Ernte, welche dur günstige Witterungsverhältnisse, den guten Saatenstand im Westen der Provinz Aleppo und dadur bervorgerufen waren, daß die Heuschrecken anfangs in viel geringerer Zahl, als erwartet wurde, auftraten, beginnen ile und mehr zu s{winden. Was das voraussihtlihe Ergebnis der Ernte von Weizen und Gerste betrifft, so wird angenommen, daß es im Dur&schnitt für die ganze Provinz nur die Hälfte einer normalen Ernte betragen, also geringer sein wird, als das der legtjährigen Ernte. Aus Furcht vor den Heu- shrecken, welhe im vorigen Jahre Eier in ungeheuren Mengen zurückgelafsen hatten, ift überhaupt von den Bauern weniger ausgesät worden, als in normalen Jahren. Einzelne sehr heiße Tage im Anfang des Mai haben der Saat geschadet, und viele Bauern baben, als in der Nachbarschaft die Heuschrecken erschienen, ihr Getreide vor erlangter vollständiger Reife zu früh geschnitten, sodaß die Körner klein und unansehnlih geblieben und die gleihe Anzabl Körner, die sonft ein volles Maß füllte, diesmal nur die Hälfte desselben füllt. Der von den Heuschrecken direkt angerihtete Schaden verteilt fich in n Weise im Wilajet. Im ösöftlihen Teile, wo sich die aus8gedehntesten Anbauflähen in den Kazas Bab, Membidi und Racca befinden, welhe fas T der Gesamt- produktion liefern, wird er auf fast F der Produktion ge- eshäßt, d. h. statt des bei dem Weizen erwarteten 8 fachen, wird die rnte durchs{hnittlich nur den zweifahen Ertrag ergeben, im Süden dagegen, wo si die früher dem Sultan, jeßt der Regierung grhirigen großen Domänen befinden, wird der Ausfall nur auf eiwa die Hälfte, im Norden nur auf ein Viertel ge{äßt. Im Sands@ak Urfa, das in anderen Jahren besonders von den Heuschrecken beimgesu@t wurde, ist der Schaden bisher verhältnismäßig gering und wird auf weniger als die Hälfte ges{häßt; auch von Maras, wo die Ernte später er» Se a Mag den anderen Teilen der Provinz, lauten die Nachrichten noch günstig.

Dänemarks Grundbesizverteilung

muß im Hinblick auf die wirtschaftliGen und sozialen Verhältnisse des Landes als günstig bezeichnet werden. Nach einem Bericht des deutshen landwirtshaftlihen Sachverständigen für Skandinavien, veröfentliht in den „Mitteilungen der Deuts@en Landwirtschafts- esellschaft“, gibt es in Dänemark drei in sozialer Beziehung zu unter- scheidende Gruppen von Landwirten, nämlich 2000 Großgrundbesißzer, 70 000 Bauern und 120 C00 Kleingrund , die fih in den

des Bodens teilen. Auf die Großgrundbefiger kommen 15 9% des Bodens, auf die Bauern 72 9/0 und auf die Kleingrundbesizer reihlidch 10%, während hs der Rest in Haus-+ und Gartenparzellen der um die EGisenbahnstationen neu emporgewachsenen Dorfansiedlungen des Land« handwerks aus der landwirtsaftlichen Industrie zersplittert. Der ge» samte landwirtsaftliße Grundbefiß wird in der Form von ge»

abschließt. So wird eine Uebersicht über das wirtschaftlitde Leben des Aus-“

\{lossenen Höfen bewirts@aftet.