1868 / 90 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Die Nr. 16 der »Preußischen Annalen der Landwirthschaft« vom 15. April hat folgenden Jnhalt: Einige Worte über den dem ublifum geöffneten Theil der Sammlungen des Berliner landwirth- chaftlihen Museums. Ueber Kartoffelbau. Von Felix Truszkowski. Ueber Gründung und Fortentwicklung des landwirthschaftlichen Central-Vereins für Schlesien. Ein österreichis(es Ackerbau-Ministe- rium. Anbau-Versuche auf dem Versuchsfelde des landwirthschaft- lichen Vereins zu Oschersleben. Aus der General-Versammlung des Hauptvereins westpreußischer Landwirthe am 27. Februar. Ausstellung des Vereins der Gartenfreunde und Frühjahrs-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Berichte und Kor- respondenzen.

Statistishe Nachricbten.

Der Polizeistrafgelder-Fonds für den Regierungs-Bezirk Köln hatte im vorigen Jahre eine Einnahme an eingezahlten Strafgeldern von 7555 Thlr. 26 Sgr. 7 Pf. und mit Zurehnung des 13,493 Thlr. 28 Sgr. 7 Pf. betragenden Bestandes aus den DoriGeen und einiger anderen Einnahmen eine Gesammt-Einnahme von 22,699 Thir. 23 Sgr. 10 Pf. Die Gesammt-Ausgaben gut A. 3933 Thlr. 15 Sgr. zur Unterstüßung verwaister und verlassener Kinder, 2582 Thlr. an die Stadt Köln als Antheil an den eingegangenen Strafgeldern und 2713 Thlr. 10 Sgr. 8 Pf. als Zuschuß und Beihülfe für Bezirks- straßen auf der rechten unse, etrugen 10,021 Thlr. 11 Sgr. 4 Pf. Vom dem verbliebenen Bestande (12,678 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf.) sind 11,890 Thlr. bei der Provinzial-Hülfsfasse rentbar E

Jn folgenden Städten betrugen nach einer Mittheilung des »Bremer Handelsblatts« in den folgenden Jahren die Gemeindesteuern auf den Kopf: Elbing (1866) 48 Sgr., Kassel (1868 Voranschlag) 69 Sgr. Barmen (1867) 100 Sgr., Elberfeld (1867) 94 Sgr., Magde- as (1867 Voranschlag) 65 Sgr., Königsberg (1866) 109 Sgr. Cöln e 101 Sgr., Breslau (1868 Voranschlag) 116 Sgr., Berlin (1866)

L.

Nort, 2. April. Das Jahr 1867 hat in den Vereinigten Staaten im Ganzen 2124 Denlagggrete in die Oeffentlichkeit gebracht. Nimmt man von dieser Zahl 335 Brochüren und neue Zeitschriften, verschiedene Karten und ein nicht unbedeutendes Kontingent unter der Rubrik »Nachdruck« aus, so bleibt die Zahl 1773 übrig. Die Ge- sgmmtzahl vertheilt sich ihrem Jnhalte nah in folgende Kategorieen:

tomane 2c. 7/417 Tyrvlogie und religiöse Bücher 258, Geschichte 107, Poesie 120, Rechtswissenschaft 121, Medizin ‘(0j Dicisevrschreibung 74, Vermischte Bellctristik 80, Kunst 31, Mechanik und Maschinenbau 142, Sozialismus 32, Erziehung 75, Vergnügungen 17, Philosophie und Moral 25, vermischte, nicht streng wissenschaftliche Gegenstände 21, Re- gierungsformen 38, Biographie 31, Naturwissenschaft 25. Dagu 11 neue Zeitschriften und 34 Werke »anderen Jnhalt8s«.

Kunst uud Wissenschaft.

Der Schul-Kalender für das Jahr 1868 giebt eine Uebersicht der in den Programmen der Gymnasien und höheren Bürgerschulen enthaltenen Abhandlungen. Von denselben beziehen sih auf preußische Geschichte und Landeskunde_ die folgenden: :

Zur Stammes- und Sagengeschichte der Friesen und Chauken von Dr, Carl Volcmar, Direftor des Königl. Gymnasiums zu Aurich ; Der Vertrag zu Verdun von Dr, Math. Wollseiffen, ordentl. Lehrer an dem städt. kath. Progymnasium zu Jülich; Wilhelm von Modena als Legat von Preußen. Ein Beitrag zur ältesten preußischen Kirchengeschihte von Dr. Friedrich Krosta, ordentl. Lehrer an der städtischen Realschule zu Königsberg i. Pr.; Bruno I, Tol von Köln, von Dr. Heinrih Hindorf, Oberlehrer an der ädtischen Realschule zu Ruhrort; Albertus Magnus, von Gerhard

urgarbß, Rektor des städt. kathol. Progymnasiums zu Wipper- fürthz; Rüblick auf den Briefwechsel Philipp Melanchthon's mit Nicolaus Medler, von Dr. G. Neumäüller, Rektor der städt. höheren Bürgerschule zu Naumburg; Die preußischen Landtage während der Regentschaft des Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach von Dr. Max Töppen, Direktor des Königl. ev. Gymnasiums zu Hohen- stein; Ueber einige in der Marienbibliothek zu Halle a. S. aufbe- wahrte hallishe Chroniken von Dr. Knauth, Lehcer an der Real- \chule in den Franke’shen Stiftungen zu Halle; Das Friedensfest am 11. November 1866. Eine historisch-politische Betrachtung als Excurs zu dem Vortrage der preußischen Geschichte auf Gymnasien ; von Dr. Carl Friedrich Rinne, Subrektor an dem ev. Stifts- Gymnasium zu Zeiß; Die Berechtigung und die Schicksale des Ge- dankens deutscher Staatseinheit, nachgewiesen in der Geschichte; von Dr. Reinhold Fo ck, Oberlehrer an der städtischen Realschule zu Stral- sund; Goethe in Schlesien 1790 von Dr. O Wenßtel, ordentl. Lehrer an dem Kösnigl. kathol. Gymnasium zu Oppeln; Die Warthe, nicht die Weichsel, der Grenzfluß des alten Germaniens. Eine historisch - geographische Untersuchung von Fischer, ordentl. Lehrer an der städt. höheren Bürgerschule zu Culm; Das westschles- wigsche Küstenland im 13. und 14. Jahrhundert und die Johannes Meyer'schen Karten des alten Nordfrieslandes v. Jahr 1240; von Chr. Iohansen, ordentl. Lehrer an der Domschule zu Schleswig; Ueber die Bodenbeschaffenheit des Ems8landes; von Hermann Brandi, Oberlehrer an dem Königl. Gymnasium zu Meppen.

Aus Frankfurt \{reibt man der »Allg. Ztg.«: »Die drei Dombaumeister, Denzinger aus Regensburg, Voigtel aus Köln und Schmidt aus Wien, haben, im Verein mit hiesigen Sachver- ständigen, ihr Gutachten über unsern Dom abgegeben. Daraus er- hellt , daß die Umfassungsmauer des Chors, die Fundamente des Langhauses um mehrere Zoll aus- dem Loth gewichen sind. Zerstört ist der untere Theil des Südportals, verleßt sind der untere Theil des Thurmquadrats und die Ecken des Treppenthurms , zum Theil zer-

sört die Rippengewölbe des Mittelstocks; geborsten sind Pfeiler und Rippen, und die Kuppel sehr beschädigt. er Kuppelkranz is 6 7 Zoll tief verbrannt und die Felder der Kuppel gespalten , eine Sen- kung des Kuppelkranzes is} daher erfolgt. Die Dachstühle sollen aus Eisen hergestellt und das Gewölbe des Querschiffes ganz erneuert werden. Sehr fraglih ist, ob die Umfassungsmauer des nördlichen Seitenschiffes erhalten werden kann.« |

Landwirthschaft.

Königsberg, 15. April. Bedeutende Quantitäten ungarischen QaArgides sind durch unsere Stadt nah Litthauen geschafft worden.

Frankfurt a. M, 15. April. Das Direktorium des Rheinischen Rennvereins stellte in seiner vorgestern stattgehabten Sißung die Pro- positionen für die am 22. bis 24. August stattfindenden Rennen fest. An jedem der drei Tage finden sech8 Rennen statt. Die Anmeldung hierzu i} eine sehr bedeutende. Die Sammlungen für den Bürger- preis haben ein sehr erfreuliches Resultat, mehrere Tausend Gulden, ergeben. Die den hiesigen Markt besuchenden Pferdehändler haben auch heuer wieder einen Preis gestiftet.

Gewerbe nund Handel.

Dem Jahresberichte der Handelskammer zu Gera für 1867 entnehmen wir folgende ittheilungen: Es bestehen dort 2 Wollspinnereien, welche mit ca. 12,000 Spindeln arbeiten und jährli ca. 330,000 Pfund Kammwollengarn produziren. Die L:

rication von Kammwollenstoffen bildet die Hauptindustrie des Bezirks, sie hat einen jährlihen Umsaß von 35 bis 4 Millionen Thaler. Obgleich gerade dieser O lezweg ein schweres Geschäfts- jahr zu bestehen hatte, so hat er sich doch in seiner Rührigkeit nicht ab- Mhreden lassen. Es sind im Laufe des verflossenen Jahres namentlich die mechanischen Webereien wieder erheblih erweitert worden, so daß in den C Etablissements ca. 700 me- chanishe Webstühle im ange sind. Die Fabrication halbseidener Waaren, welche allerdings {hon seit Jahren nicht mehr die frühere Au8dehnung behauptet, Tut durch die allgemeine Geschäftskrisis empfindlich gelitten haben. Jndeß soll es dur Ver- mehrung der Artikel dieser Branche gelungen sein, den nöthigen Absaß, besonders nah dem Orient, zu behaupten und die Arbeiter meist fort zu beschäftigen. Das Lederge\shäft, welhes von 48ZGerbereien etrieben wird, die jährlich 6—7000 Ctr. Leder verarbeiten, hatte unter der allgemeinen Nahrungslosigkeit weniger zu leiden, da die Konsu-

menten slch in Folge der außeracwöhnlichen Vertheuerung des Roh- stoffes zu namhaft höheren Preiten S N ® Sebautenb

soll der Versandt von fabrizirten Kips- und Lafirfellen nah Amerika gewesen sein. Die Harmonifa- und Akkordionfabriken, welche bei geregeltem Geschäftsbetriebe 3—400 Arbeiter beschäftigen, und jährlih circa 300,000 Stück Ziehharmonikas, 250,000 Dupgend Mundharmonikas und 3000 Stück Melodions oder Drehorgeln fabri- ziren , mußten wegen Geschäftsstockung fast §4 ihrer Arbeiter entlassen. Die hohen nordamerikanischen Zölle schadeten diesem Fabrikate weniger, weil alle Produzenten davon gleihmäßig betroffen wurden und Nord- amerifa selbs feine derartigen E n besißt. Dagegen wurde die Wiener Konkurrenz dieser Tndustrie nachtheilig, da die fast das ganze Jahr über niedrige österreichische Valuta die Arbeitslöhne dem Aus- lande gegenüber außerordentlich billig stellt. Die Roßhaarspin- nereien, 3 an der Zahl, die mit 70 Arbeitern einen Absaß von circa 100,000 Thalern erzielen, hatten über bedeutend steigende Preise des Rohmaterials zu klagen, denen gegenüber die Verkaufspreise nicht angemessen erhöht werden konnten. Die Raucch- und Schnupf- tabaffabrifen, welhe mit ca. 100 Arbeitern jährlich 12,000 Ctr. Tabak verarbeite, haben den gewohnten Absaß behauptet. Das Maschinen- und Eisengießereigeschäft istbegünstigt durch die für die neue städtishe Wasserleitung übernommenen Arbeiten, in rühriger Weise betrieben. Es arbeiten gegenwärtig in Gera und Umgegend 77 Dampfkessel mit 1182 Pferdekraft, 39 oie mit 448 Pferdekraft und 3 Lokomobilen mit 20 Pferdekraft, die zum bei Weitem größten Theil in Geraer Anstalten gebaut worden sind. Die Saline Heinrihshalle war mit dem Absaß ihrer Producte bisher auf ein bestimmtes, abgeschlossenes Gebiet beschränkt und konnte daselbst nur ca. 40,000 Ctr. Koch-, Vieh- und Düngesalz jährli verkaufen, obwohl es ihr möglich gewesen wäre, das 6fache zu produciren. Nach Eintritt der freien C Iharrenz hat sie jeßt ihre Siedepfannen bereits wesentli} vermehrt, \o daß sie jedem Bedarf entsprechen kann und jährlich wenigstens 70 bis 80,000 Ctr. zu verkaufen hofft. Was den Kohlenkonsum betrifft, so sind im Jahre 1867 nah Gera und Umgegend verladen worden per Gößnißer Eisenbahn 410,000 Ctr. und per Achse 114,000 Ctr. tien M ¿ außerdem gingen per Thüringer Bahn 84,700 Ctr. Braun- ohlen ein.

__ Das Projekt einer Gera-Saalfelder Eisenbahnlinie ist seiner Realisirung insoweit näher getreten, als für eine Linie von Gera, vorläufig bis Eichigt, die meisten der dabei betheiligten Staaten eine Zinsgarantie bereits ausgesprochen haben und von den übrigen das Geleise demnächst zu erwarten steht.

Der am 5. Juni 1867 abgehaltene Wollmarkt war mit 4400 Stein Wolle befahren, die mit Ausnahme eines geringen Quantums zu verhältnißmäßig hohen Preisen verkauft worden sind. Von den Geraer Actien-Gsellschaften konnte die Gas - Actiengesellschaft eine Dividende von 11 pCt. gewähren; der gemeinnüßige Bauverein zahlte für sein zweites Betriebsjahr wiederum 4 pCt. Dividende. Dagegen konnte die Geraer Bank nur 54 pCt. gewähren, da bei der Geschäftslosigkeit des vorigen Jahres es nicht möglich war, dem Betriebe eine den Mitteln der Bank angemessene Ausdehnung zu ver-

schaffen.

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1579 Oeffentlicher Anzeiger.

Steeckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

Steckbrief. Königliches Kreisgericht, l. Abtheilung zu“Sorau, den 26. März 1868. Der ehemalige Mühlenbefißer, jeßige Tagear- beiter Gottlieb Schefter aus Drosfau, Kreis Sorau, soll wegen Diebstahls verhaftet werden. Er ist im Betretungsfalle anzuhalten und an uns abzuliefern

Steckbrief. Die Ehefrau des Schneidergesellen AugustEduard Gehrfe, Maria Magdalena Margaretha, geb. Augessen, aus Broacker, Herzogthum Schleswig, gebürtig, 40 Jahre alt, gegen welche wegen Verdachts der Kuppelei die Voruntersuchung eingeleitet is hat am 5. d. M. mit ihrem Ehemanne sich von hier heimlich entfernt, ohne daß hat ermittelt werden können, wohin sie sich begeben. Es werden daher alle Civil- und Militair - Behörden des Jn- und Auslandes hierdurch ersucht, auf die Ehefrau Gehrke Acht zu haben, sie im Betretungsfalle E IeIigen und an den Schließer Hansohm im Gefängniß auf dem Markte hierselbst abliefern zu lassen. Wir versichern die sofortige Erstattung der entstehenden Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes auch eine gleiche Rechtswill- fährigkeit. Zugleich wird Jeder, welcher von dem Aufenthalte der Ehefrau S Bolia Kenntniß hat, aufgefordert, davon der nächsten Ge- rihts- oder Polizei-Behörde unverzüglich Mittheilung zu inachen. Ein Signalement kann nicht gegeben werden, doch wird bemerkt; daß die Angeschuldigte mit dänischem Accent spricht. Kiel, den 11. April 1868.

Königliches Kreisgericht. Untersuchungsrichter.

Steckbrief. Gegen Conrad N agde Conrads Sohn, von Neuenheim , ist wegen Diebstahls die Untersuhungshaft beschlossen, und werden alle Behörden , da der Aufenthalt des 2c. Wiegand unbekannt is , ersucht , . denselben im Betretungsfalle verhaften und anher abliefern zu lassen. Signalement: Alter: 29 Jahre. Größe: 5/ 90, Haar: dunkelblond. Stirn: frei. Augenbrauen: s{chwarz. Augen: grau. Nase: spiß und länglih. Mund: mittel. Zähne: gut. Kinn: oval. Bart: keinen. Gesichtsfarbe: gesund. Statur: schlank. Besondere Kennzeichen : keine. Borken, den s. April 1868.

Königliches Amtsgericht. Wegner. R Steckbrief. - ider den Rentbeamten des Prokuratur- und Landesschul-Rent- amtes Meißen, Hauptmann a. D. Hans Heinrich von Elter- lein f wegen Unterschlagung mit der Voruntersuchung zu verfahren beschlossen worden.

Da \sich von Elterlein unter dem 6. d, Mts. von hier ent- fernt hat und die zumm Zwecke seiner E Quaang von der Königlichen Staats-Anwaltschaft bereits unter dem 8. d. Mts. ergriffenen Maß- regeln zur mer ohne Erfolg geblieben sind, so ergehet nunmehr an sämnmtitliche Behörden , sowie [onst an Jedermann hierdurch das Er- alies den genannten von Elterlein im Betretunzsfalle anzuhal- E und festzunehmen, und solchenfalls Nachricht anher gelangen zu assen.

Meißen, am 14. April 1868. 1H j

Das Königlich Sächsische Bezirksgericht daselbst. Der Is: Dr. Francke. Signalement.

Der 2c. von Elterlein is 49 Jahr alt, 73 Zoll lang, hagerer Statur, von militairischer Haltung, fast ohne Haupthaar, trägt blonden Schnurbart und war bei seiner Entfernung dunkel bekleidet.

Bekanntmachung. Der in der Untersuchungssache wider den Colporteur Alfred Vollmann aus Berlin auf den 18. April 1868 anberaumte Audienztermin ist aufgehoben. Sorau, den 15. April 1868. Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

Bekanntmachung. l i

Am 25, v. M. is der Schänker Miehlke aus Sipiory hiesigen Kreises in Bromberg verschwunden und liegt dringender Verdacht vor, daß er vorsäßlih von ruchloser Hand in den Brahefluß gestürzt und umgebracht worden ist. L /

Er war etwa 89 Jahr alt, 5 Fuß groß, {wächlich. Sein Haar (kleiner Backenbart) dunkelblond. Eine kleine Narbe an der Nasen- wurzel bildete ein besonderes Kennzeichen. E

Seine Bekleidung bestand aus 1) einem dunkelgrünen Wollenrocfe mit Unterfutter von grau - weiß geflectem Parchent,- 2) einem Paar dunfelgrünen Zeughosen, blau karrirt, 3) einer dunkelgrünen Weste von wollenem Zeuge, 4) einer schwarzen Barankenmüßte, ganz _ wollig, 5) einem weißen Leinwandshemde, 6) einem Paar kurzen Stiefeln, 7) einex blauen Unterjacke von eigengemachtem Zeuge.

Die Leiche is} bisher nicht uftiündin: Alle Diejenigen, welche über den Verbleib des Miehlke oder dessen Leiche irgend welche Aus- kunft zu geben vermögen, werden hiermit ersucht, es entweder schrift- lih uns anzuzeigen oder bei ihrer nächsten Polizeibehörde sich darüber vernehmen zu lassen. /

Schubin, den 7. April 1868. ,

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. Ediktal-Citation. Folgende Personen : - L 3 der Friedrih Wilhelm Paul Büttner aus Flensberg, der Sattlergeselle Wilhelm Eduard Schoechert, zuleßt in Gold-

ber 3) der Paul Friedrih Louis Schuhmann aus Goldberg,] 5 der Müller Johann Karl Robert Kudel aus Goldbe

T9/ der Johann Karl Friedrich Herrmann Bunzel aus Goldberger Vorwerken,

6) der Schmiedegesell Ernst Herrmann Ehrlich aus Petersdorf 7) gt A August Kirst alias iri n aus Bee - Nieder- isersdo sind von der Königlichen Staats - Anwaltschaft zu Loewenberg am 14. März 1868 angeklagt, ohne Erlaubniß die Königlichen Lande ver- lassen und sich dadurch dem Eintritte in den Dienst des stehenden Pen T genu! zu E ist daher gegen diese Personen durch Beschluß des unterzeich- neten Gerichts vom d. April d. J. auf Grund des 0 des Se s resp. §§. 4 seq. des Geseßes vom 10. März 1856 die Unter- uchung eingeleitet und zur Verantwortung derselben, so wie zur öffentlichen mündlichen Verhandlung der Sache Termin auf _den 9. September 1868, Vormittags 11 Uhr, in unserem Sißungssaale Nr. 2 des hiesigen Rathhauses,

angeseßt worden, zu welchem dieselben unter der Verwarnung vor- gea werden, daß im Fall ihres Ausbleibens gegen sie mit der

ntersuhung und Entscheidung der Sache in contumaciam verfahren werden wird. Dieselben haben die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche uns dergestalt zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbei- geschafft werden können.

Goldberg, den 6. April 1868. Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung. Deputation für Strafsachen.

Handels-Negister. Handels-Register des Königl. Stadtgerichts zu Berlin. A u E Firmen - Register des unterzeichneten Gerichts is unter

der Kaufmann (Herrengarderobegeschäft) Eduard Sachs zu Oels in Schlesien, gesa M Ort dex By uug: E A g jeßiges Geschäftslokal Friedrichs\tr. 217 Firma: Eduard Sachs, s zufolge heutiger Verfügung eingetragen. Der Kaufmann Eduard Sachs zu Oels in Schlesien hat für seine vorgedachte Handlung seinem Sohne Louis Sachs zu Berlin Prokura ertheilt. Dies is} zufolge heutiger Verfügung unter Nr. 1223 in das Pro- kuren - Register eingetragen.

M E Firmen - Register des unterzeichneten Gerichts i} untcx t. | der Kaufmann (Agentur und Kommissions-Geschäft) Heinrich August Ms Quistorp zu Stettin, A Ort der Ns: Stettin mit ciner Zweigniederlassung zu Berlin, hiesiges Geschäftslokal: Oranienburgersir. 13/14, Firma: Heinr. Quistorp, zufolge heutiger Verfügung eingetragen. ] Der Kaufmann Heinrih August Julius Quistorp zu Stettin hat für seine vorgedachte Handlung dem Kaufmann Albert Schubandt zu Berlin Profura ertheilt. Dies is zufolge heutiger Verfügung unter Nr. 1224 in das Pro- kuren -Register eingetragen.

Die unter Nr. 3150 des Firmen - Registers eingetragene hiesige

Firma: Rudolph Stolt, Inhaber: Kaufmann Rudolph Otto Friedrih Stolt, ist erloschen und zufolge heutiger Verfügung im Register gelö\ccht.

Die Gesellschafter der hierselbs| unter der Firma J. Henschel Söhne (Bank-, Fonds- und Kommissions-Geschäft) (jeßiges Geschäftslokal: Charlottenstr. 33 ), am 9: April 1868 errichteten offenen Handelsgesellschaft sind: 1) der Kaufmann Theodor Henschel, 2) der Kaufmann Albert Henschel, beide zu Berlin. j Dies ist in das Gesellschafts-Register des unterzeichneten Gerichts unter Nr. 2294 zufolge heutiger Verfügung eingetragen.

Der Kaufmann Heinrih Siegmund Blanckerß zu Berlin hat für

seine hierselbst unter der Firma Heinße & Blanckerp bestehende, unter Nr. 5056 des Firmen-Registers eingetragene Handlung dem Adolph Heinrich Pahl zu Berlin

Profura ertheilt. :

Dies i} zufolge heutiger Verfügung unter Nr. 1222 in das Pro- kuren - Register eingetragen.

Berlin, den 14. April 1868. N

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

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In das hiesige Firmen-Register ist unter Nr. 74: Col. 1: der Ziegeleibesißer und Holzhändler Albert Schmidt, Col. 2: Ort der Niederlassung: Koßen, Col. 3: Firma: A. Schmidt, Mas eingetragen zufolge Verfügung vom 8. April 1868 an demselben Tage. Rathenow, den 8. April 1868. i Königliche Kreisgerichts-Deputation.

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