1868 / 115 p. 14 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

R E A L Lr E ia A E oln p dh n M E E E e E

Y t Säulen, Gesimsen und Galerien von getricbenem Zink- reA an efertigt ‘und dergleichen Fabrikate namentlich auch land abgeseßt. at E Ku a aaren Fabrikation wurde von Jahr zu Jahr Neues geliefert und mit den besten französischen Fabrikaten cine erfolgreiche Mitbewerbung begonnen. Gegenstände der verschiedensten" Art gingen aus den Berliner Fabriken in roßer Zahl hervor. Schon im Jahre 1854 waren {bähungöweise allein bei der Anfertigung der kleinen Leder- waaren 2000 Personen beschäftigt und die von ihnen gefertigten Waaren hatten einen Werth von zwel Millionen Thalern. In Täscbnerwaaren hatte cin einzelner Fabrikant einen Umsaß von 60,000 Thalern ; der Absay an Holzwaaren brachte 100,000 Thaler, und in der Fabrikation von Goldleisten und Rah- men waren gegen 300 Personen thätig , welche für 600,000 Thaler Waare lieferten. Für die Herstellung von Stahlfedern war seit 1860 cine Fabrik mit einem bedeutenden Walzwerke entstanden, welche wöchentlich A) Centner englischen Stahlblech8 zu Federn und 7 Centner cinheimischen Blechs zu Feder- haltern verarbeitet. Eine erneute Thätigkeit begann für diesen Industriezweig mit dem Auftreten der Photographie, nament- ch durch die Nachfrage nah Rahmen und Albums. Auch zu den Einrichtungen für Gas, Petroleum und andere Leuchtstoffe wurden umfangreiche Lieferungen gemacht. Für die Herstellung von Lampen find neuerdings mehrere große Fabriken entstanden. Der Absay aller dieser Gegenstände er- reckt sih jeßt Über ganz Deutschland, sowie nah England, Frankrei, Rußland und Amerika, für die Jnstitute von Phbotographic-Artikeln bis in die Levante und nah Ost- und West-Indien. In Gummi und Guttapercha findet jeßt in Berlin cine ausgedehnte Fabrikation für tehnishe Zwecke, na- mentlich für die Maschinenfabrikation statt, da alle andern bis- her versuchten DichtungLmittel jenen Stoffen nachstehen. Außer- ordentlich ist in den lcßten fünf Jahren die Verwendung von Gummi - Elasticum, das Berlin aus Ost- und West-Jndien, Süd-Amerika und Afrika erhält, gestiegen, nämlich gegen fräher etwa auf das Jehnfache. Berlin gilt in diescm Zweige für D s. Sa erner i Herstellung von fünstlicben Blumen und Pußfedern Erwähnung zu thun. Durch Anwendung von Dampf- kraft und hydraulischen Pressen ist jeßt in der Stroh- hut - Fabricaiion cine Massen - Production und zugleich cine Erzeugung so vorzüglicher Waare ermöglicht worden, daß die Berliner Fabrikate mit allen ausländischen wetteifern und in dem ganzen Gebicte des Zollvereins, nach Holland, Rußland und Amerika, zum Theil sogar nach Jtalien und Franfkreich Absay finden. Das Rohmaterial wird meist von auêwárts bezogen und dann in Berlin gebleicht, appretirt und genäht. Für die Herstellung fünstlicher Blumen giebt es mehrere große Fabriken. Der Absaß ihrer Fabrikate erstreckt sich ebenfalls bis Amerika, und man veranschlagt den jährlichen Umsaß auf cine haive Million Thaler. Ungefähr dieselbe Höhe erreicht der Um- (us in Pußfedern, welche hauptsächlih nach Rußland Absay inden. Die rohen Federn werden zum größten Theile aus Afrika und Judien bezogen und dann in Berlin verarbeitet; im Jahre 1862 bestanden für diese Fabrikation 25 Anstalten mit ungefähr 300 Arbeiterinnen.

Die Gerberei i} in neuester Zeit wegen Mangels von Eichenschälwaldungen in der Nähe Berlins zurückgegangen. Nur für dic Saffianfabrikation bleibt sie immer noch von ziem- liwer Bedeutung; es werden jährlich gegen 700,000 Schaf- und Diegenfelle gegerbt, appretirt und gefärbt. Die Glacé-Leder- ¿rabrikation ist in Folge großer Aufträge für Amerika, wo das

erliner Fabrikat die Konkurrenz des französischen gut besteht, stc:s im Zunehmen begriffen.

Ein umfangreicher fabrilmäßiger Betrieb hat \ih mit dem Beginne dieser Periode in der Herstellung von Möbeln ent- wictelt. Die Berliner Fabrikate zeichnen sich in Form und Güte aus. Bei den werthvolleren Stücken wird viel schlesischer Marmor, sowie Bronce- und Bildhaucrarbeit verwendet. Die Berliner Möbel finden ihren Absaß hauptsächlich nah dem At Europas, der Türkci, den Donaufürstenthümern und

gypten.

Sägemüblen und Fournierschneidereien gab c8 19 mit 301 beschäftigten Personen. ]

In der ¡Fabrikation mineralisher Waaren is gegen früher ebenfalls ein Fortschritt zu konstatiren. Obgleich in Folge der Steigerung der Preise aller Brennmateriglien, namentlich des Holzes, nur bei Anwendung der Steinkohle zur Feuerung diese Fabrikation jeßt mit Vortheil betrieben wird und sie sih daher im Allgemeinen mehr und mehr in die Kohlenbezirke ge- zogen hat, so ist sie doch in Berlin cin yhervorragendcr Theil der fabrikfativen Thätigkeit geblieben.

Eine crhcbliche Ausdehnung hatte die Fabrikation

der Strohhut - Fabrikation und der !

chemischer Produkte in. Folge der steigenden Verwendung von Chemikalien in vielen Industriezweigen erhalten. Die Hauptthätigkeit der chemischen Fabriken bildet noch immer die Bereitung der Lacke, Firnisse und Farben. Auf der großen Londoner Ausstellung hatten die Berliner Farben hinter den englischen und französischen an Schönheit und Güte be- deutend zurügestanden, und es wurden in jener Zeit noch viel fremde Farben eingeführt. Gegenwärtig wetteifern jedo die Berliner ¡Fabrikate mit allen ausländischen, sowohl in den Maler- und Waschfarben, als in den zur Färberei von Zeugen bestimmten. Es werden HAeE Farben im Werthe von 14 Million Thaler hergestellt. och mehr würde si diese Fabrication durch größeren Absaß in das Ausland heben, wenn nicht die englische und die französische Patent-Geseßgebung die Einfuhr derjenigen Erzeugnisse verböte, deren Herstellung, wie die der Anilinfarben, dort privilegirt ist. N L, Ferner haben die Fortschritte in der Photographie cine aus- gedehnte Fabrikation von Chemikalien aus organischen und unorganischen Stoffen hervorgerufen. Diese Produkte, namecnt- lid die präparirten Papiere, erlangten {nell cinen Ruf, verdrängten die hierin zuerst sehr bedeutende Konkurrenz aus- ländischer, besonders englischer Fabrikate, und erzielten bald einen bedeutenden Absay in das Ausland, vorzugsweise nach Nord-Amerika. A : Als Fabrikationsort für künstliche Mineralwasser hat Ber- lin den ersten Play im Staate eingenommen. Im Jahre 1861 gab es in Preußen für Herstellung von Mineralwasser 30 Fa- brifen mit ca. 200 Arbeitern , von denen si fünf mit 109 be- shäftigten Personen in Berlin befanden. Seitdem haben diese Zahlen zugenommen. Besonders werden große Quantitäten von Soda- und Selter8wasser fabrizirt und weithin versandt. Stearinlicht- und Secifen-Fabriken weist die Tabelle 20 mit 958, und Wachslicht- und Wachswaaren-Fabriken 3 mit 22 be- schäftigten Personen nach. Seit 1861 hat aber die Fabrikation der Wachs-, Stearin- und Talg-Lichte mit der steigenden Ver- wendung flüchtiger Oele W Beleuchtung abgenommen. Im Jahre 1854 wurden in Berlin noch 100,000 Centner Oel derbraucht, und zwar 85,000 Ctr. raffinirtes Oel zur Beleuch- tung und 15,000 Ctr. für Zwecke der Maschinen-, Tuche und Sc.sfian-Fabrication. Scit 1858 begann die Anwendung von Solaröl und Photogen, scit 1862 diejenige von Petroleum zu- zunchmen. 1864 betrug das an Petroleum verbrauchtle Quantum erst 1300 Ctr. Jm Jahre 1865 dagegen wurden Ver- brauct 3000 Ctr. Solaröl, 2000 Ctr. Photogen und 35,000 Ctr. Petroleum. | 5 | A Im Jahre 1865 wurden noch 3500 Ctr. Talglichte fabrizirt, hiervon aber nur cinige hundert Centner in Berlin selbst kon- sumirt. Die Stearinlichtfabrikation war bis auf 6000 Ctr. heruntergegangen und Berlin bezog für seinen Konsum noch ein gleiches Quantum von auswärts. Gaël bestanden 1861 s{on sieben mit 904 beschäftigten Personen. Pottasch - Sicdereien führt die Tabelle 2 mit 8 Arbeitern auf. Jn größerer Ausdehnung wurde dieser Indusiriezmeig seit dem Jahre 1863 betrieben , da die Lager von Kalisalzen in Staßsurt hierzu gutes Rohmaterial licferten. Die rüher bedeutende Einfuhr von Pottasche aus dem Auslande beginnt

{hon nachzulassen. E

Die in Schlesien shon im Anfange der dreißiger JaJre cr- folgreih zur Anwendung gebrachte Dünguug mit Knochenmechl blieb in der Provinz Brandenburg unbekannt, bis 1858 in Berlin die erste Dampf - Knochenmehl - Fabrik entstand. Dic Versuche mit dem Fabrikate derselben fielen günstig aus und die Wichtigkeit dieser Düngungsart für Hebung der Landeékul- tur wurde bald in weiteren Kreisen anerkannt. Die Fabri! lieferte an Guts8besiver in der Mark im Jahre 1859: 2451 und 1864 sœon 14,691 Ctr. Knochenmchl, troydem inzwischen in der Provinz mchrere neue derartige Fabriken entstanden waren, An Knochen verarbeitete die Fabrik im

à 48 Sgr. und 1865: 36,613 Etr. à 51 Sgr. Von leßterem

Quantum wurden 27,000 Ctr. Knochenmchl dargestellt und mit}

3 Thlr. pro Ctr. verkauft. Nicht zu verwechseln mit dieser

Fabrik sind die Knocbenkohlenfabriken, deren es jeßt eine zien lich beträcbtlihe Anzahl in Berlin giebt. Der Gesammbt- bedarf dersclben an Knochen beläuft sich jährli auf ungefähr 900,000 Centner im Werthe von 350,000 Thlr. ; Berlin selbsi liefert von diesen Knochen ca. 60,000 Centner.

Für die Leimsiederei war durch die Menge von Abgängen |

der Lohgerberei und der Saffianfabrication {stets cin bedeuten dcs und gutes Rohmaterial vorhanden. In der Tabelle sind 6 Leimsiedercien mit 31 beschäftigten Personen verzeichnet.

Die fabrifkative Thätigkeit zur Erzeugung von _Konsun' tibilicn hat in der neuesten Zeit in der Tabafk- und Cigarren Manufaktur merkliche Fortschritte gemacht. Schon ‘im Jahre 1861 zählte man 97 Tabak - und Cigarrenfabriken mit 2308 beschäftigten Personen. Jn den lehten Jahren

Gasbercitungsanstalten

Jahre 1858: 8380 Ctr, f

hat diese Fabrication noch mehr zugenommen. Tabakshand- lungen gab es in Berlin im Jahre 1865 sechshundert. Jmmer weitere Rüscbritte hat in. neuerer Zeit die Zucker- fabrikation gemaht. Jm Jahre 1861 bestanden nur nochch 2 Runkelrübenzuckerfabriken und eine Zucker-Raffinerie , die Schiklersche, welche zusammen 290 Personen beschäftigten. Seit dem Jahre 1855 wurdè auch die Herstellung von Bonbons in einer Anstalt fabrikmäßig betrieben. Die Bierbrauerei wird in Berlin jeyt, eben so wie auch schon früher, in bedeutendem Umfange ausgefühert. Es ab 1861 36 Brauereien mit 572 beschäftigten Personen. Jm ahre 1864 stieg die Zahl der Braucrcien auf 41, von denen 37 in cinem Jahre zusammen 262,737 Ctr. Malz ver- brauchten. Unter diesen Brauereien L Sh sih mehrere große dur Actien-Unternehmen begründete Anstalten. Die eine der- selben, die Berliner Actien - Brauerei, liefert jährlich ungefähr 52,000 Tonnen Lagerbier. Branntwein- Brennereien führt die Tabelle 92 mit

357 beschäftigten Personen auf. Es sind dies fast sämmtlich

Sprit Fabriken, welche tägli gegen 100,000 Quart rectifiziren. Der Absaß derselben erstreckt sich hauptsäcklich nah Jtalten, Spanien, Portugal und England. Die Branntweinbrennerei selb] wird fast garnicht betrieben, jedoch ist Berlin Hauptnieder- lage für den Verkehr von Spiritus in das Ausland.

die Tabelle 11 mit 37

Holzessig- und Essig-Fabriken weist beschäftigten Personen nach.

Die Tabelle führt ferner auf: 17 Fabriken zur Bereitung von Chokolade und Kaffee-Surrogaten mit 283, zwel Fleischpöfeleien mit 11 und eine Stärkefabrik mit 5 beschäftigten Personen, sowie 8 Dampfmahlmühlen mit 127 Arbeitern.

Im Jahre 1855 entstanden die beiden ersten Brod bâde- reien mit Anwendung von Dampfkraft. Seit dem Jahre 1865 ist cine Dampfbäckerei auf Actien, »die Berliner Genossenschafts- Bäkerei«, in Betrieb gescßt worden, welche wöchentlich über 3000 Brode liefert und in der das Brod bei seiner ganzen Zu- bercitung mit Menschenhänden gar nicht in Berührung gelangt.

Die Entwickelung in der Fabrikation des Papiers und der Erzeugnisse aus demselben, sowie die Thätigkeit in den Anstalten für den literarischen Verkehr läßt cinen Fortschritt gegen die früheren Perioden nicht verkennen. Papier- und Papp-Fabriken weist die Tabelle 11 mit 392 beschäftigten Personen nah. Alle Sorten des feinen Luxuspapiers werden fast von den Berliner Papierfabriken, die jeßt sämmtlich mit Anwendung von Dampfkraft arbeiten, in derselben Güte, wie die ausländischen. hergestellt.

Von den Erzeugnissen aus “Papier finden die Cartonnage- Arbeiten und die für Zwccke der Photographie zubereiteten Papiere ‘den besten Absay. Einen aroßen Umfang hat die Fabrikation der Stein- und Dach-Pappe erreibt. Von den im

Jahre 1561 im Staate vorhandenen 31 Steinpappe- und Papicr-

maché-Fabriken mit ungefähr 200 Arbeitern, befanden sich drei- zchn mit 116 beschäftigten Personen in Berlin.

Schr bedeutend ist neucrdings die Papiertapeten-Fabrikation vorgeschritten. Die Tabelle weist 10 Fabriken mit 430 beschäf- tigten Personen na. Jm ganzen Staate gab es 58 derartige Fabriken mit 1400 Arbeitern.

Außer den vorerwäbnten Fabriken weist die Tabelle noch cine Epielkaitenfabrik mit 11 und eine Landkartenfabrik mit 4 be- schäftigten Personen nach.

Die Zunahme in den verschiedenen Arten der Anstalten für den literarischen Verkehr erhellt aus den bezüglichen Zahlen- angaben der Tabelle, auf welche wir hier verweisen. Nähere Nachrichten stehen uns nur hinsichtlich der v. Decker’schen An- stalt zu Gebote. Diese besißt jeßt in ihrer Druckerei circa 6000 Centner Schriften und Stercotypplatten, 2 Dampfmaschinen, 13 verschiedene Druckmaschinen, 19 Handpressen, 4 hydraulische und 1 Walzen-Glättpresse. An der Schriftgießcrei der Anstalt sind 30,686 Stahlstempel und 75,795 Kupfermatrizen vorhanden ; Stercotypgießerei und Galvanoplastik sind damit verbunden.

Von den litbographischen Anstalten liefert jeßt eine so: che fontraftlih für Nurd-Amcrika wöchentlich cine halbe Million von Halskragen und Manschetten aus Papier. Auch Damen- spizenkragen werden auf diese Weise hergestellt.

Die Banken im Norddeutschen Bunde. I

Von C. Roepell, Rechtsanwalt und Mitglied des Hauses der Abgeordneten für Danzig, ist fürzlih eine ta bellarische Dar- stellung über die Bewegung der deutshen Banken in den Jahren 1864—1866 (Berlin, F- A. Herbig) veröffentlickt worden, welche als Fortseßung der von demselben Autor verfaßten Scbrift: »Die Bewegung der neuen Preukßiscben Kettelbanfken in den Jabren 1857 18634, dienen soll und biumerkendwerthe Daten über diese

ange Unternehmungen enthält. Da der größte Theil der in

| Deutschland bestehenden Banken jeßt im Gebiete des Norddeutschen Bundes

liegt, und zu den verfassungsmäßigen Aufgaben des leßteren auch die Geseßgebung über das Bankwesen gehört, so geben wir aus e gedachten Schrift die folgenden Mittheilungen über die Bewegung der Norddeutschen Banken. i

Zettelbanfkfen. Zu Ende des Jahres 1866 bestanden im

Norddeutschen Bunde 28 Zettelbanken, nämlich: die Preußische Bank

zu Berlin, die Privatbanken zu Berlin, Breslau, Danzig, Eöln, Königsberg, Magdeburg, Posen, Stettin, Görliß, Bs, Bade schweig, Bremen, Bückeburg, Dessau, Frankfurt a. M., Gera, Gotha, Hannover, Homburg, Leipzig, Lübe, Meiningen, Rosto, Sonders- hausen, Weimar, die Landesbank zu Wiesbaden und die Sächsische Bank zu Dresden. Das eingezahlte Stammfapital derselben be- lief sich ult. 18€6 auf ‘79/453,594 Thlr., wovon 26,796,000 Thlr. oder fast 34 Prozent auf die erstgenannten 10 Banken in den älteren preu- Fischen Provinzen (16,897,000 Thlr. auf die Preußische Bank) treffen; der angesammeslte Reservefonds wird zu 8,300,000 Thlr. angegeben, darunter 5,768,709 Thaler bei den 10 preußischen Banken. Der Gesammtum saß mit Auss{luß der Notenrealisation betrug 1864 4232 Mill, 1865: 4826 Mill., 1866: 5260 Mill. Thlr., ist also von ult. 1864 bis ult. 1866 um 24 Prozent gestiegen. Den bedeutendsten Umsaß weist die Preußische Bank nah 1864: 1970 Mill, 1865: 22735 Mill., 1866: 2304 Mill. Thlr. ; die Zunahme stellt \sih bei dieser in den genannten 3 Jahren aber nur auf 17 Prozent, ihr Gesammkt- umsaß verhält sich zu dem der übrigen deutschen Banken wie 4 : 5. Der Betricbsfonds aller Banken betrug ult. 1866: 114,435,336 Thaler, wovon 53,602,601 Thlr. auf die 10 in Preußen bestehenden Banken, und darunter 39,175,055 Thlr. auf die Preußische Bank treffen. In Berlin hat der Zettelbanken -Umsaß nach 3jährigem Durch- {nitt bei der Hauptbank, abgeschen von den Filialen, 612 Mill, beim Kassen - Verein 803 Mill. , überhaupt also 1415 Mill. Thlr. betragen. Bei den übrigen preußischen und im Norddeutschen Bundesgebiete be- legenen Zettelbanken ist der Gesammtumsay 3358 Mill. Thlr. gewesen. Es verhält sih also die Berliner Zettelbank-Bewegung zu der in den übrigen Städten des Norddeutschen Bundesgebicets wie 3: 7. Wäh- rend der Berliner Umsaß von Ende 1864 bis Ende 1866 um 71 pl. gestiegen ist , hat die Zunahme desselben an den übrigen Bankpläßen nur 8 pCt. betragen. Jm Durchschnitt ist umgescßt worden : : das Stammkapital der Betriebsfonds bei den Banken des Norddeutschen Bundes 66mal 44mal der Preußischen Bank 142 » 59 » » Berliner Privatbank 1098 » 955 » den altpreußischen Banken 139 » 70 » __ Die Gesa mmt-Activa stellen sich nach Zjährigem Durchschnitt für sämmtliche Banken des Norddeutschen Bundes auf 3225 Millionen Tblr. oder 11% 6 Tblr. pro Kopf der Bevölkerung, für die Preußische Bank allein auf 208*/, Mill. Thlr, für die übrigen altvreußischen Banken auf 252 Mill. Thlr., überhaupt also für Alipreußen auf 10% Thlr. pro Kopf. Von Ende 1864 zu 1865 ergab sich bei allen Banken zu- ien eine Zunahme der Activa um 57 Mill. Thlr , bei der Preu- ischen Bank allein von 48 Mill. Thlr., wogegen sih von Ende 15865 zu 1866 cin Winus herausstellte, das bei allen Banken zusammen 30 Mill., bei der Preußischen Bank allein fast 33 Mill. Thlr. betragen hat. Die Gesammt-Activa bestanden in: Mctallbeständen 874/, Mill. Thaler oder 27 Proz. (die Preußische Bank 654% Mill. , die übrigen Banken in Altpreußen 2/, Mill. Thlr.), Wechsclbestäänden 136 Mill. Thlr. oder 42 Proz. (die Preußische Bank 78!/; 5 Mill. , die übrigen Banken in Altpreußen 15 Mill.) Lombardbeständen 334 Mill. Thlr. oder 10 Proz.) die, Preußische Bank 17?/; Mill , die übrigen Banken in Altpreußen 44 Mill.) Effektenbestäuden und andere Activen 63 Mall. Thaler oder 20 Proz. (die Preußische Bank 145 Mill. , die übrigen Banken in Altpreußen 2 Mill.) Außerdem befanden sich unter den- selben noch etwa über 4 Mill. Thlr. oder 1 Prozent in Kassenanuweci- sungen und fremden Noten. Bie Gesammt-Pas sfiva aller Banken im Norddeutschen Ge- biete werden nach Z3jährigem Durchschnitt zu 236 Mill. Thlr. oder 8 Thlr. pro Kopf der Bevölkerung angegeben; von diesem Betrage sind für dic Preußische Bank 145!/, Mill. Thlr., für die übrigen alt- preußischen Zettelbanken 13/16 Mill. Thlr. in Ansaß gebracht, so daß also in Altpreufen 85 Thlr. auf den Kopf der Bevölkerung treffen. Von Ende 1864 zu 1865 ergiebt \ich cin Plus der Passiva, welches bei allen Banken zusammen ca. 18 Mill., bei der Preußischen Bank allein etwas über 14 Mill. Thlr. betragen hat. Dagegen hat sich von Ende 1865 zu 1866 cin Minus bei allen Banken zusammen von ca. 13 Mill. Thir., bei der Preußischen Bank allein von 7,759,000 Tblr. ergeben. Als Passiva kommen in Ansaß: Notcn im Umlauf 1735 Mill. Thlr. oder 74 Prozent (für die Preuß. Bank 121? Mill., für die übrigen Banken in Altpreußen 75 Mill.) Zu Ende 1866 belief \ich der Notenumlauf bei allen Norddeutschen Bundes - Banken auf 1762/, Mill. Thlr., worunter 77" Mill. Thlr. ohne Metalldeckun warcn; bei der Preußischen Bank allein betrug derselbe 125?/, Mill. Thlr, davon 55% Mill. ohne Mectalldeckung. Unter den Depositen waren ferner 35, Mill. Thlr. oder 15 Prozent Depositen E die Preuß. Bank 20 Mill , für dic übrigen Banken in Altpreußen 3/, Meillioneny und 26 Mill. Thlr. oder 11 Prozent verschiedene Gut- aben incl. Giroverkehr (sür die Preuß. Bank 3% Mill. , für die übrigen Banken in Altpreußen 34 Mill) : Der durcbschnittlihe Notenumlauf bei sämmtlicen KZettelban- fen des Norddeutschen Bundes is für 1€66 annähernd auf 173 Mill. T haler anzunehmen, bei der Preußischen Bank hat er nah amtlichen Ausweisen 1224/, Mill. Thaler betragen. An Zahlungen aus dem Wecbsel- und Lombardverfkehr sind im Jahre 1266 bei \sämmilicden Norddeutschen Bankcn 2067 Mill. , bei der Preußischen Bank allein