1868 / 145 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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hiftorishen Rückblick über die Schisale des Generals v. Ma- fowsfi, wie dessen Grabstätte. Der Bürgermeister der Stadt Friedland, Biermann, übergab sodann dem Offiziercorps“. des St. Petersburger, Grenadier-Regiments, sowie der Obhut der * Berbdhner -der Stadt -das Denkmal, welches dic Dank- baxfeit des Regiments ihrem heldenmüthigen Führer er- “’ridtet. Am Schluß seiner Ansprache fiel unter präsen- : tirten Gewehr der Ulanen“ und “den Klängen der russi- {en Nationalhymne die Hülle des Denkmals, dem nun durch den hiesigen Pfarrer Hein die kirhlihe Weihe gegeben wurde. Zum Schlusse ergriff der Kaiserlich russishe General von Aller das Wort; cer danfte Allen, die zur Errichtung des Denk- mals. thätig gewesen , vornämlich dem Lehrer Reiter, und bat schließlich , (ihn nun „auch das preußische Volkslied hören zu laffen, nahdem man ihn und seine Kameraden durch die Klänge seiner Nationalhymne erfreut. und. geehrt habe. General von

„Bentheim dankte ihm dafür. An der Spiße der. drei Eskadrons |

betrat die Festversammlung wieder die Stadt und trennte sich auf dem Markte. #4 q

“- Wiesbaden, 19. Juni. Gestern Nachmittag is Jhre Majestät die Königin von Dänemakk hier eingétröffen und in der Villa des Hrn. v. Rößler abgestiegen.

Sachsen. Dresden, 20. Juni. Das »Dr. J.« schreibt: "Wie wir hören, wird der Vorsißende der: in Evangelicis beauf- tragten Staatsminister, Herr ‘Staatsminister Dr. Freiherr von Falkenstein Excellenz, sih nach Worms begeben, um 0E Feierlichkeiten zur Enthüllung - des Lutherdenkmals beizu- wohnen. | :

__ Hessen. Darmstadt, 19. Juni. ‘Se. Königliche Hoheit der'Großherzog haben heute Vormittäg um 10 Uhr den von Ihrer Majestät der Königin''von Spanien in der Eigenschaft eines außerordentlichen Gesandten und. bevollmächtigten .Mi- nisters ‘an dem Großherzoglichen Hofe beglaubigten Don Lopez de la Torre Ayllon, behuss Uebergabe seines Kreditivs, in be- sonderer Audienz zu empfangen geruht. L

21. Juni. Von der zweiten Kanimer der Stände wurde gestern -diVörlägé des Gr. Kriegsministeriums,- der Militärverwaltung zur Bestreitung der ordentlichen Bedürfnisse für das Jahr 1€68 die Summe von 3,038,1814 fl. zu bewil- ligen, bei welcher indessen die bereits in- früheren Verb

für 1868 von den Ständen bewilligte Summe von 1,807,469 fl. 405 fr. in Anrechnung zu kommen hätte , einstimmig abge- lehnt. Der Antrag der Majorität des Ausschusses, die Kammer möge die oben ONgeslpele Summe unter den weiter unten

orausseßzungen bewilligen, wurde mit 21 gegen 21 Stimmen angenommen. Der Antrag der Abgg. Dumont und Dr. Kraft: »Die Kammer wolle „erklären, daß eine in Aussicht genommene Erhöhung der Geldverpflegung Gage der Offiziere und Löhnung der Sol- daten der Truppen nach preußischem Reglement durch die Militair-Convention mit Preußen nicht geboten erscheine, und nur unter dieser Verwahrung den Anträgen der Majorität zu- stimmen«, wurde mit 39 gegen 9 Stimmen bejaht. Die oben- erwähnten, von der Majorität des Ausschusses formulirten

verzeichneten vier

Vorausseßungen, unter welchen die Bewilligung erfolgte, und

über welche einzeln abgestimmt wurde, sind folgende: 1. daß im Laufe des Jahres 1868 von einer Erhöhung der Gagen und Löhne nach preußischem Modus abgesehen werden solle,

angenommen mit 41 gegen 1 Stimme; U, daß pro 1869 |

der Kammer ein spezialisirtes Budget vorgelegt werden solle; 11. daß die Frage der Pensionen dann gleichzeitig mit dem Budget gesetzlich geregelt werde; 1V. daß die Rechenschaft

Über die Militairausgaben des Jahres 1868 vor der gewöhn- | lichen Zeit, also nit dem 2L, sondern dem 20. Landtag zur | L Remuneration zu bewilligen. Lord Montagu erklärt, ebenfalls &erner wurde folgender |

Prüfung vorgelegt werde. Die drei leßteren Boraussezungen wurden einstimmig angenommen.

Antrag des gesammten Ausschusses gegen drei Stimmen bejaht:

»die Kammer wolle ausdrücklich Verwahrung dagegen einlegen, | daß Königlich preußische Geseße über das Militairwesen und die | einshlägigen Geseße des norddeutschen Bundes ohne besondere | | sich auf Veränderungen in Vertheilung der Si id haben sollen, daher die Erwartung aussprechen , daß die auf | U j : M e Grund des Art. 5 der Militair - Convention auf dem Verord- | nungsweg eingeführten Geseßze der Kammer zur nachträglichen | Endlich nahm die |

ständische Genehmigung Geltung für das ganze Großherzogthum

Genehmigung sofort vorgelegt werden «. Kammer mit 28 gegen 14 Stimmen einen Antrag des Abg. Mey an, darauf abzielend, die Kammer wolle an die Regie- rung das Ersuchen richten, durch Vereinfachungen in der Ver- waltung Ersparnisse zu erzielen. die Aufhebung der Schuldhaft, das Niederlafsung8reccht: und die Eheschließung , wurden vorgelegt. Rücksichtlich der Schuldhaft werden die bereits im Norddeutschen Bunde geltenden geseß- lien Bestimmungen auch in Starkenburg und Rheinhessen eingeführt werden,

Worms, 21, Juni. Ein evangelischer Geistlicher aus C hi-

ältnissen

| der Minister für Indien,

Hauje

Die Geseßentwürfe, betreffend |

cago ist hier eingetroffen, um den Feierlichkeiten beizuwo nen, Ee hat dem Comité eine Festgabe von 500 Gulden fe reicht.

Bayern. München, 21. Juni. Fürst Theodor von Thurn und Taxis, General ind Mitglied der Stun der Reichsräthe, ist heute früh gestorben. O

Desterreich. Wien, 20. Juni. Set? K. K. Majestät der Kaiser ist efern Abend von Schönbrunn nach Prag abgereist. Ihre Majestät die Kaiserin hat {on Morgens mit Ihrer K. H. der Erzhcrzogin Marie Valerie die Ischl angetreten. : | Pesth, 19. Juni. Jn der Unterhaussißung iüiiter- pellirte Hodosin das Gesammtministerium, ob es dahin sorgen will, daß das Nationalitätengeseß bis Ende des laufenden Mo- nats eingebracht werde. Hierauf wurde die Spezialdebatte be- züglich der Salzsteuer fortgeseßt. t e __— 40. Juni. Prinz Napoleon empfing ‘im Laufe des Vormittags den Minister-Präsidenten , Grafen Andrassy,

eise nah

, sowie den Deputirten Rogawski , und machte Nachmittags mit

mehreren Deputirten einen Ausflug in das. Ofener Gebirge.

¿Der Prinz reist morgen . früh über. Basiasch, Bukarest nach

Konstantinopel. : ti 13} 7 ___In der Unterhaussizung referirte Kerkapolyi, Referent der Centralsection, über das Geseh bezüglich der direkten Steuer und der Steuereinhebung. Der Finanzminister verlangte die Indemnitätsverlängerung. Maddrasz Überreichte eine. Petition wegen Veränderung der 1867er Geseße, Boböry legte eine ähn- lihe Petition aus Czegled vor. ‘Sodann wurde die Spezial- debatte Über das Salzsteuergeseß fortgeseßt und der erübrigende Theil des §. 9“ mit einer ‘vom’ Finanzniinister beantragten Modification , alle anderen Paragraphen unverändert ange- E Hierauf wurde die Generaldebatte über das Tabakgeses eröfsnet. i E

Prag, 21. Juni. (W. T. B.). Der Kaiser ist heute Mor- gens, 55 Uhr, bier eingetrofsen und wurde von der zahlreichen Bevölkerung auf das Wärmste empfangen. Die Straßen, welche der Monarch passirte, waren festlich geschmüdckt. Die Landbevölkerung strömt in Schaaren herbei, um an der Ein-

“weibungsfeier Theil zu nebmen.

—- Die festliche I der neueén Brücke hat stättge- funden. Auf die böhmische und deutsche Ansprache des Bürger- meisters erwiderte der Kaiser ebenfalls in beiden Sprachen. Der Kaiser wurde von der Bevölkerung überall enthusiastisch begrüßt. Jm Laufe des Nachmittags fand die Vorstellung der Ra e des Adels, der Behörden und ‘dexr orporativo- nen statt.

„Schweiz. Bern, 18. Juni. Mit Jtalien wird “über einén Nachtrag zum Postvertrag von 1868 unterhandelt, wonach die Taxen der Waarenmuster, Manuscripte und Ge- häft8papiere erheblich ermäßigt werden.

Großbritannien und Jrland. London, 19. Juni.

Im Oberhause wurde gestern die aus dem Unterhause ein-

gesandte Bill über die irische Staatskirche auf Antrag des Earl of Clarendon formell zum ersten Male gelesen. Die zweite Le- sung ist auf Donnerstag , 25. d. , anberaumt. Earl Grey so- wohl wie der Lordkanzler haben bereits Verwerfungs - Anträge angekündigt.

_ Das Unterhaus hatte zu Anfang der Sigzung eine Menge tlleiner Angelegenheiten zu erledigen. Sir Stafford Northcote, : kündet, wie bereits telegraphisch ge- meldet, auf eine Interpellation B. Cochrane's an, die Regierung habe beschlossen, den Truppen der abessinischen Expedition für ihre aus8gestandenen Strapazen den Sold für 6 Monate als

von Seiten der Regierung, die bestehenden Verordnungen über

| die Vieheinfuhr sollten bis zum Qusammentreten des nächsten

Parlamentes verlängert werden. Bei ¿xortsegung der Comité-Berathung über die irische Reformbi zieht Disraeli denjenigen Theil derselben, welcher

weil er zu seinem Bedauern nicht den erwarteten Anklang im gefunden. Der Antrag Chichester Fortescue's , auf Vertretung der Dubliner Universität wird mit 183 gegen 179 Stimmen zurückgewiesen; ebenso ein Antrag Coleman O Loghlens, das mit dem Bürgerrecht verknüpfte Wahl- recht abzuschaffen. Hier erhebt si die Majorität auf 155 gegen 109. Eine fernere Klausel, welche Oberst French beantragt, fordert für Jrland Reduction des armensteuerpflich- tigen Miethwerthminimums, woran in englischen Grafschaften das Stimmrecht geknüpft ist, um ein Drittel. Auch diejer Vor- shiag fällt mit 241 gegen 205 Stimmen. Schließlich wird die Bill ohne nennenswerthe Beränderung, wenn man von den gestrichenen Borschlägen über die Wallver!heilung absicht, ganz erledigt und genchmigt.

Morgens.

1. Oktober d.

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Die Bill über Ankauf sämmtlicher Telegraphenlinien durch den Staat wird alsdann unter dem Vorbehalt der Ueberwei- sung an einen Sonderaus\{uß zum zweiten und die schottis{e Reformbill “unter dem Beifall des Hauses zum dritten Male elesen., ¡worauf ‘das Haus sich vertagt gegen 22 Uhr

Die Schießproben gegen die: eisernen Fortifications-

“scheiben in Shoeburyneß sind mit dem gestrigen Tage geschlos-

sen, und man kann sagen, daß" keine der versuchten Scheiben den gehegten Erwartungen entsprochen hat. welche das Wellenbrecherfort in Plymouth repräsentirt und aus drei Lagen 5zölliger Platten dem Plane gemäß bestehen sollte, hier aber in der Nähe der Schießsharte noch mit einer weiteren ózölligen Platte gestärkt war, is {wer mitgenommen und einige Male ganz durhbohrt worden, centnerschwere Splitter wurden durch einzelne Schüsse im Jnnern des Werkes abge- brochen und wie Scherben A U eaen Am besten noch bewährten sih die eisernen Stüßen der Schußwand und die mächtigen Nieten , von denen keine einzige brah. Was die übrigen Scheiben anbelangt, so haben - wir bereits mitge- theilt, wie die 15zöllige gehämmerte Platte von oben bis unten durch einen Schuß auseinandergerissen und einige 20 Schritte weit auf die Seite geworfen wurde. Die ebenso dicke gewalzte

Platte wurde anfänglich bedeutend gelobt, hat aber gestern ein

ebenso * shimpflihes Ende gefunden. Nachdem eine Granate

_aus-denm 600pfündigen Pallijergeshüße- sie durhbrochen, wurde

dann das noch stehende Stück durch eine Kugel aus der Rod- man Kanone bvollständig zerschmettert. - Aus Suez vom ‘18, Juni meldet der Telegraph das Eintreffen Sir Robert N apiers, so wie des Konsuls Cameron und Generals Stavelsy.

Im Schlosse zu Windsor fand heute Nachmittag bei der Königin eine Sißung des Geheimen Rathes. statt.

Fraufkreih, Paris, 20. Juni. Der gestrige »Mo- niteur« enthält ein Kaiserliches Dekret vom 18. d. M., welches unter B&GugüähntE "auf “die ti 23. Dezember 1865 zwischen O Belgien, Jtalien und der Schweiz geschlossene Münz-

onvention, anordnet, daß die alten Silberstücke voñ zwei ranken, einem Franken, 50 Centimen und 20 Centimen vom I. ab ihren geseßlihen und zwangsweisen Cours für Privatpersonen verlieren sollen. Diese Münzstücke werden bei allen öffentlichen Kassen des Kaiserreihs bis zum 31. De- zember einschließlich angenommen und während der Jeit vom 1. Oftober bis zum 31. Dezember d. J. gegen andere vom Finanzminister zu bezeichnende Münzstüke dajelbst eingetauscht.

Heute hat in Fontainebleau ein Ministerrath unter Vorsiß des Kaisers stattgefunden ; vor Abreise des Kaisers nach Chalons am 26. d. wird noch eine. Sißung des Ministerraths stattfinden. i i ,

Im geseßgebenden Körper wurde die Vorlage, be- treffend die Ostbahn, genehmigt. —' Gestern wurde das Amen- dement von Pouyer-Quertier, welches eine strenge Ueberwachung der transSatlantischen Gesellschaft will, an die Kommission zu-

rückgewiesen.

In Folge der Legung eines Kabels dur die Meer- | F

enge von Messina hat die telegraphische Verbindung zwischen England, Frankreich und Aegypten eine beträchtliche Erleichte- rung erfahren. i

Aus Tananariva is} die Nachricht vom Tode der Königin Rasohberina eingegangen. Dieselbe is am 1. April d. J. verstorben. Jhre Base, die Prinzessin Ramoma, ist zur Königin von Madagaskar unter dem Namen Ranavalo Man- jaka proklamirt und ist ihr der Eid der Treue geleistet worden. Der erste Minister bleibt in Function.

Italien. Rom, 20. Juni. (W. T. B) Der Papst hat, anläßlich des Jahrestags seiner Krönung alle Gefangenen begnadigt, die sich nicht wegen Diebstahls oder Fälschung in Haft befinden und die weniger als sechs Monate ihrer Straf- zeit noch zu verbüßen haben; den übrigen Slräflingen dieser Kategorie soll ein Drittel ihrer Strafzeit nachgesehen werden.

Türkei. Belgrad, 20. Juni. Heute wurde unter allge- meiner Theilnahme in allen Kirchen des griechisch-orientalischen,

fatholishen und protestantischen Ritus, so wie auch in der |

israelitischen Synagoge ein solennes Requiem für den Fürsten Michael abgehalten, Jn der Metropolitankirche celebrirte der Erzbischof mit zwei Bischöfen und erschienen auch daselbst sämmt- lie Repräsentanten der fremden Mächte.

Ein Tagesbefehl des Krieg8ministers dankt der Armee und der Volksmiliz für das feste und aufopfernde Verhalten in der leßigen Krisis, wo man das Land verrätherish zu Grunde rihten wollte; dieselbe wird aufgefordert, auch künftighin dem Rufe ihrer Befehlshaber zu folgen, die fie auf dem Wege der Ehre und des militarisen Ruhms führen werden, damit wir

Die große Scheibe, |

| Privathäuser stehen

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eine feste Stüye dem jungen Fürsteu und der Größe des Vater- landes werden.

„_ Numánien. Bukarest, 19. Juni. Die Kammer be- willigte eine jährliche Subvention von 23,500 Fr. für die rumänischen Schulen in Siebenbürgen und einen Kredit von

000 Fr. zur Prägung rumänischer Silbermünzen. Am Sb der Sißung war- die Versammlung nit mehr beshluß- äbig. i

‘— 20. Juni. Heute Mittags flog das Laboratorium des Arsenals in die Luft, Acht Mann bliebèn todt und gegen dreißig Personen wurden verwundet. Die Explosion erfol te wahrscheinlih durch Unvorsichtigkeit der Arbeiter. » fis

._ Nußland und Polen. Kronstadt, 19. Juni. (P. Z.) Das Schraubenboot von der Kriegsmarine. »S alun«, Com- mandeur Lieutenant Grenquist, scheiterte am 16. Juni um 8 Uhr Abends auf- den Klippen bei der Insel Bijörk-ö: Das Boot: hatte: ein eisernes Frachtfahrzeug mit Ladung im Schlepp- tau. ‘Ein’ Theil der Mannschaft rettete sich, die Übrigen Leute der Bemannung mit dem Commandeur R EN auf dem Schiffe. Auf dem’ Schraubenboot »Schaglun« efanden _fich sieben Offiziere und 54 Mann Besaßung. | n

Aus dem Wolff’schen- Telegraphen - Büreau. __ Bremen, 22. Juni, Mittags. Um 104 Uhr Vormittags ist heute hier wieder großes Feuer ausgebrocben. Zwei Speicher stehen in Flammen (von W. A. Fritze u. Co.), ein anderer Speicher (von Oetling u. Sohn) ist: bereits nieder-

nig und Baunnvolle. | Der Schaden wird auf 4 Million Thaler ‘veranschlagt. Die naheliegende Stephanskirche 'ift ge- fährdet, wenn sich dás. Feuer noch weiter verbreitet. Fünf leichfalls. bereits in Flaninien. A an London, Monkag, 22. Juni, Morgens. - Die ersten Ab- theilungen der abyssinischen Expeditionstruppen sind laut ein- gegangener Meldung gestern in Plymouth angekommen.

_BVelgrad, Montag, 22. Juni. Die Wahlen zur Skupt- shina sind in. größter Ordnung -von Statten gegangen. Die- selben sind durchweg zu Gunsten der Thronfo ge Milan's Obrenovich ausgefallen. Die Betheiligung der Stimmbe- rechtigten war sehr groß. Von Gemeinden und Truppenkörpern der Volksmiliz livefive fortwährend Zustimmungsadressen bei der provisorischen Regierung ein. :

Landwirthschaft.

Berlin, 22. Juni. Auf dem hiesigen Wollmarkt belief fich die Zufuhr am 20. Morgens auf 157,906 Ctr.

Uebersicht über die Weizen - und Roggenpreisc auf den Haupt-Getreidemärkten der Monarchie. Um die Vergleichun zu er- leichtern, sind die in den Börsenberichten notirten Preise, der Berliner Usance entsprehend, auf 2100 Pfd. Weizen und 2000 Pfd. Roggen (loco und ohne Säcke) in Thalern berechnet.

Weizen: 30. Mai. 6. Juni. 13. Juni. 20, Juni. Königsberg 921 87! 9 i 755 —0D5 82;—915 87%— 92 82;—91+ 71—91®*) 66¿—874*) 71 —89®%) 79—96®) 79—89 79— 94 79—94 83— 98% 74— 94 72— 90 74—90 74— 95 79%— 99% 864—934/. 95

nd ebenso eine bedeutende Anzahl Boyer mit Tabak, Th

Stettin Berlin Breslau - 715— 865 759% —934 Magdeburg... 84—95 81;—894/, 845—934/, Cóôln 85 85 89% Roggen: 30. Mai. 6. Juni. 13. Juni. 20. Juni. Königsberg 57% Ä 627 62% Danzig 525—614 52— 561 005— 72% 559, —585 Posen 48— 52%) 46— 52%) 934—998) 52—59®) Stettin 50—60 50— 58 54—63 56— 65 Berlin D3—-54 02—6 D1—54 96— 97 Breslau 403 5904/ —6, 925—58 521—583 Magdeburg... 54—60 53—56 56—60 57—60 Cóln 60 55 60 60

®) Nach dem Wochenbericht.

Berichte über den Stand der Saaten im »Preuß. Handels- Archiv« aus Königsberg, Posen, Stralsund, Magdeburg, Halle a. d. S ,; Nordhausen, Bielefeld und Crefeld und in den »Pr. Ann. d. Landw.« aus den Regierungs-Bezirken Bromberg und Coblenz lauten durchweg befriedigend, zum Theil sehr günstig.

Westfalen, 17. Juni. (H. C) Das anhaltend trockene Wetter ist für die Entwickelung mancher Feldfrüchte bis jeßt sehr vortheilhaft gewesen. Roggen, Weizen und Gerste stehen hoh und fräftig im Halm und versprechen an Quantität und Qualität viel. Doch müßte der Roggen nunmehr etwas Regen haben, wenn er nicht nothreif werden soll. Jn einigen (Hegenden steht der Hafer \c{lecht, namentlich da; wo er wie hier sehr häufig geschieht zu früh gesäet ist. Er steht dünn und niedrig und hat eine zu sehr gezeitigte und daher ver- fümnmerte Aehre. Das Obst, besonders Kernobst , leidet durch die Hiße bedeutend. An Aepfeln und Birnen fallen die rein verdorrten und verschrumpften Fruchtansäße massenwecise von den Bäumen,