1868 / 151 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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3) Der Konkurrent hat sich zuerst über seine Zins und seine Studien durch Zeugnisse seiner Lehrer auszuwei en.

4) Die Preis-Aufgaben bestehen in Ü einer achtstimmigen Vocal - Fuge für 2 Chöre, deren Hauptthema mit dem Text von den Preisrichtern gegeben wird, b) in einer Ouvertüre für

roßes Orchester, c) in einer dreistimmigen durch eine ent- R Instrumental - Jntroduction einzuleitenden Cantate mit Orchester-Begleitung, deren gedruckter Text den Bewerbern mitgetheilt wird.

9) Die Konkurrenten haben ihre Anmeldung nebst den be- treffenden Zeugnissen (ad 1 und 2) mit genauer Angabe ihrer Wohnung der Königlichen Akademie der _Künste bis zum 15. August d. J., Mittags 12 Uhr, auf ihre Kosten einzusenden. Die Zusendung des Themas der Vocal-Fuge, sowie des Textes der Cantate an die den gestellten Bedingungen genügend ent- sprechenden Bewerber erfolgt bis zum 1. September d. J.

6) Die Konkurrenz-Arbeiten müssen bis zum 1. März k. J., Mittags 12 Uhr, in eigenhändiger sauberer und leserlicher Rein- R versiegelt an die Königliche Akademie der Künste in Berlin

ostenfrei abgeliefert werden. Später eingehende Einsendungen werden nicht berücksichtigt. Den Arbeiten ist ein den Namen des Konkurrenten enthaltendes versiegeltes Couvert beizufügen, dessen Außenseite mit einem Motto zu versehen ist, das ebenfalls unter dem Titel der Arbeiten selber statt des Namens der Konkurrenten stehen muß. Das Manuskript der gekrönten Arbeiten ver- bleibt Eigenthum der Königlichen Akademie der Künste. Die Verkündigung des Siegers und Zuerkennung des Preises erfolgt in der am 3. August 1869 stattfindenden öffentlichen Sißung der Aa LGen Akademie der Künste, deren Juspektor die uner- öffneten Couverts nebst den betreffenden Arbeiten den sich per- sönlih oder schriftlich legitimirenden Eigenthümern zurückstellt.

R Sieger ist verpflichtet, zu seiner weiteren musikali- schen Ausbildung auf die Dauer von 18 auf cinanderfolgen- den Monaten eine Reise zu unternehmen, die ersten 6 Monate in Jtalien, die folgenden 6 in Paris, und das leßte Drittel seiner Reisezeit abwechselnd in Wien, München, Dre8den und Berlin zuzubringen, um sich gründliche Einsicht von den musika- lischen Zuständen der genannten Orte zu verschaffen. Ferner ist er verpslichtet, als Beweis seiner künstlerischen Thätigkeit an die musikalische Section der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin zwei größere Compositionen von \ih einzusenden. Die eine muß das Fragment einer Oper oder eines Oratoriums, dessen Aufführung etwa eine Viertelstunde dauern würde, die andere eine Ouvertüre oder ein Symphonie-Sayt sein.

8) Das Kollegium der Preis-Richter besteht statutenmäßig zur Zeit aus den Mitgliedern der musikalishen Section der Königlichen Akademie der Künste und zwar: den Professoren Bach, Grell, Commer, Schneider, Kiel, den Kapell- meistern Taubert und Dorn, und dem Concertmeister Ries, ferner aus den Professoren Geyer, Kullack und Stern.

Berlin, am 29. Juni 1868.

Die Königliche Akademie der Künste.

Im Auftrage: Ed. Dae ge. O. F. Gruppe.

Finanz-Ministerium.

Die Ziehung der 1. Klasse 138. Königlicher Klassen-Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung am 8. Juli d. J, früh 7 Uhr, ihren Anfang nehmen; das Einzählen der sämmtlichen 95,000 Loose - Nummern nebst den 4000 Gewinnen gedachter 1. Klasse, wird {on am 7. Juli d. J., Nachmittags 2 Uhr, durch die Königlichen R Ge L N im Beisein der dazu besonders aufgeforderten Lotterie - Einnehmer, Herren Hemptenmacher, Baller und Joseph von hier, öffentlih im Jiehungs8saal des Lotterie-Gebäudes stattfinden.

Berlin, den 30. Juni 1868.

Königliche General-Lotterie-Direction.

Ministerium für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten.

Deni Dirigenten der agrikultur-chemishen Versuchs-Station zu Regenwalde und General - Secretair der Pommerschen öfonomischen Gesellschaft Dr. Birner is der Titel »Professor« verliehen worden.

Angekommen: Se. E der General-Feldmarschall und Ober-Befehlshaber der Truppen in den Marken , Graf von Wrangel, von Wildbad in Württemberg.

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Direktor im Ministerium des Königlichen Hauses, von Obstfelder, von Kissingen,

3. April 1855, ziehungswesens im Herzogthum Oldenburg, hervor.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 29. Juni. König trafen vorgestern Morgen 9 Uhr wohlbehalten auf Schloß Babelsberg ein, nahdem Allerhöchstdieselben in Groß. beeren den Extrazug verlassen und zu Wagen nach Potsdam gefahren waren. Als Allerhöchstdieselben Ihre Majestät die Königin begrüßt hatten, nahmen Se. Majestät dex König um 12 Uhr den Vortrag des Militair - Kabinets ent. gegen und empfingen die Besuche Jhrer Königlichen Hoheiten des Kronprinzen und des Prinzen und der Prinzessin Carl.

Gestern begaben Se. Majestät der König Allerhöchstsich mit Jhrer Majestät der Königin und den hier anwesenden Königlichen Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses uen 11 Uhr nach dem Neuen Palais, wo tie Feier des Oestes des Lehrbataillons, in der üblichen Weise mit dem Gottesdienst im Freien beginnend, stattfand.

Nach dem Diner im Muschelsaale statteten Jhre König, lien Majestäten eine Visite in Sanssouci bei Jhrer Majestät der Königin-Wittwe ab.

In der vorgestern stattgefundenen Plenarsizung des Bundeg- rathes des deutschen Zollverei ns wurde auf den Bericht des Aus, schusses für Zoll- und Steuerwesen die Organisation der Jollver. waltung in den Großherzogthümern MeckElenburg-Schwerin und Mecklenburg-Streliß in der vorgeschlagenen Weise genehmigt, Der Ausschuß für Rechnungswesen erstattete Bericht über die Zoll-Einnahmen für 1859 bis 1866 und dic Rübenzucer steuer in den Betriebsjahren 1859/60 bis 1866/67, welche leidh- falls genehmigt wurden. Auf den Bericht der Ausschüsse für ZJoll- und Steuerwesen , sowie für Handel und Verkehr , be- treffend die Bearbeitung des amtlichen Waarenverzeichnisses, betreffend den Beschluß des ZJoll-Parlaments wegen der, bei Revision der ZolUgesezgebung zu beachtenden Gesichts. punkte, sowie betreffend die Vorlage des Präsidiums wegen der Anträge Luxemburg's auf Jollbefreiung von Oléïn, wurden die gestellten Anträge angenommen. Auf den Be- riht des Ausschusses für Handel und Verkehr crtheilte der Bundesrath 4 Vorlagen seine End welche den Vertrag mit Japan, die Gewerbestatistik, den Markenshuß sowie die Behandlung der Handelsreisenden in Schweden und Finnland betrafen. Der Aus\{uß für die Geschäfts-Ordnung erstattete Bericht über den Beschluß des Jollparlaments, be treffend die Einführung des Einpfennig-Tarifs für Eisenbahn- Transporte, die Beschlüsse desselben in Betreff der Wakhlen in Bayern und Württemberg sowie über die Art der Mittheilung der Beschlüsse des Bundesraths an die Regierungen.

Heute Mittag trat der Auss{uß des Bundesrathes des deutschen Zollvereins für Zoll- und Steuerwesen zu einer Sigzung zusammen.

Der Bundesrath des Norddeutschen Bundes Mittag die 22. Plenarsizung ab.

Oldenburg, 26. Juni. Der Landtag ertheilte in seiner 5. Sigung dem mit der Krone Preußen abgeschlossenen Ver- trage wegen Regulirung der Grenze auf der Unterweser nach träglich seine Zustimmung. Der Entwurf eines Gesetzes, betr. Aenderung der Gemeinde-Ordnung für das Fürstenthum Lübe, wurde in erster Lesung angenommen. Lebhafte Debatten ric der Entwurf eines Geseßes, wegen Abänderung des Geseßes vom betr. die Einrichtung des Unterrichts- und Er-

hielt heute

: Neustreliß, 24. Juni. Der Groß- herzog und die Großherzogin sind heute früh 8 Uhr nad England abgereist, um, nach der »Nstr. J. «, dort das Fest der silbernen Hochzeit in der Stille zu feiern. Der Erbgroßherzog wird fih den Allerdurchlauchtigsten Eltern von Göttingen aus unterwegs anschließen.

Hamburg, 27. Juni. Jn heutiger Extrasitzung der Bür- gerschaft wurde der mit Preußen rücksichtlih der ZJollverhält- nisse der hamburgischen Enklaven abgeschlossene Vertrag end gültig genehmigt.

In der Bürgerschaftssigung am 23. d. zèigte der Senat an , daß er den Bürgerschaftsbeschlüssen, betreffend Auflösung des Bürgermilitairs, zustimmen und den Tag der Auflösung mit thunlichster Beschleunigung demnächst bestimmen werde,

Sachsen. Dresden, 28. Juni. Das »Dresd. Journ. publizirt eine Verordnung zur Ausführung des Gesetzes, den Wechselstempel betreffend, vom 4. Juni 1868, nach welcher das Geseß über den Wecselstempel vom 11. Mai 1868 am 15. Juli 1868 in Kraft tritt.

__ Ferner veröffentlicht das »Dr. J.« cine Verordnung, dic Einführung von Stempelmarken betreffend, vom 5. Juni Jefüb ¡e Stempelmarken werden vom 15. Juli 1868 an cin- geführt.

MeeFlenburg.

Se. Majestät dex |

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Hessen. Darmstadt, 28. Juni Regierungsblatt enthält die ega Das ges:

Abänderung einzelner Bestimmungen der ea ggeleßgebung, B Gesetzes, die V ¿Und etne Bekanntmachung des Ministeriums des

nnern, die Ausgleihung der Legi 36 fetreferd. gleihung Kriegsfkosten des Jahres 1866

In der gestrigen Sigung nahm die zwei u. A. mit allen Stimmen die aa des Va den Geseßentwurf, die Aufhebung der Schuldhaft betreffend, sowie mit 21 gegen 11 Stimmen der Antrag des Abgeordneten Dümont, an: Großherzogliche Staatsregierung zu ersuchen, für das ganze Großherzogthum, jedenfalls für Rheinhessen, die Zulässigkeit des Sicherheitsarrestes dur gerichtliche Beschlag- nahme und körperliche Haftnahme im Geseßgebungswege zu regeln. Bezüglich des Antrags des Abg. Wernher, die Aufnahme eines Staatsanlehens zur Bestreitung der außerordentlichen NMilitairbedürfnisse betreffend, wurde der Antrag des Aus- {usses: » Finanzministerium zu ermächtigen, die Mittel zur Bestreitung der auferordentlichen Bedürfnisse der Staatskasse bis zum Betrage von 1 Mill. Fl. durch cin unter den zu erlangen- den billigsten Bedingungen aufzunehmendes Anlehen zu beschaffen «, mit allen Stimmen angenommen. Für die Verlegung eines Infanterie - Regiments nah Gießen und die hierdurch nöthige e Die Kone N A E zu ciner Kaserne urden die Kosten bewilligt, ebenso für den i

Militair-Hospitals in Darmstadt, | E

Desterreich. Wien, 28. Juni. Die »Wiener Zeitung« vom 2/sten publizirt das Geseg vom 7. Juni 1868, wodurch das Finanzministerium der im Reichsrathe vertretenen König- reihe und Länder zum Abschlusse der mit dem Finanzministe- rium der Länder der ungarischen Krone hinsichtlich der Ver- waltung des Salzmonopols getroffenen Vereinbarung er- mächtigt wird. Die heutige »Wiener Zeitung« veröffentlicht in ihrem amtlichen Theile den mit der Kaiserlichen Sanction ver- schenen Voranschlag des Staatshaushalts-Etats pr. 1868, ferner das sanctionirte Geseg über die Steuer-Erhöhung für das Jahr 1868, das Gesey vom 26. Juni 1868, betreffend eine Abänderung der für die Kreditirung der Verzehrungssteuer für Branntwein, Bier und JZucker bestehenden Vorschriften und end- lich das Gesey vom 26. Juni 1868, betreffend die Ausgabe neuer Schuldtitel der einheitlichen Staatsschuld an die Stelle der zur Rückzahlung gelangenden Schuldtitel der bisherigen

Staatsschuld. Dasselbe lautet :

F. 1. Jn Ausführung des §. 2 des Geseßes vom 24. Dezember 1867 sind alle seit dem 1. Januar 1868 zur Rüfzahlung bereits ge- langten oder noch ferner gelangenden verzinslichen Kapitalien der all- gemeinen Staatsschuld-Obligationen der durch das Geseß vom 20. Juni 1868 freirten nicht rückzahlbaren einheitlihen Staatsschuld, und war in einem solchen Betrage C T daß der auf die neuen Obli- Men nach Abzug der 16proz. Steuer entfallende Zinsenbetrag genau em für die rückgezahlten Obligationen effffeftiv, d. i. nach Abzug der entfallenden Steuer, zu entrichtenden Zinsenbetrage gleichkommt.

Die Verzinsung dieser neu auszugebenden Obligationen hat mit dem Tage zu beginnen, an. welchem die Verzinsung der betreffenden alten Schuld erlischt. |

§. 2. Dieses Geseß ist nur für das Jahr 1868 gültig.

Dem für den verstorbenen Fürsten von Serbien gestern veranstalteten Requiem wohnten sämmtliche Minister, der Olerft - Hofmeister Fürst Hohenlohe und das diplomatische 20rps bei.

Pesth, 27. Juni. Jn der heutigen Unterhaussizung legte Graf Andra)sy die Geschentwürfe Über die Wehrorgani- sation, die Landwehr, den Landsturm und die vorläufige Re- frutenbewilligung vor und theilte mit, daß das Gesey bezüglich der griechisch-orientalischen Kirche die Allerhöchste Sanction er- halten habe.

Großbritannien und Jríand. London, 27. Juni. Bei dem gestern dur den Prinzen von Wales in St. James- Palast abgehaltenen Herrenempfange waren u, A. der Kronprinz von Dänemark, der Herzog von Cambridge, Prinz Ludwig von Hessen, Prinz Christian, Herzog Philipp von Württemberg, Prinz Tcck und Prinz Eduard von Sachsen- Weimar anwesend. : i __— Nachdem der Herzog von Edinburg in der »Galatea« in Portsmouth gelandet war, nahm er eine Beglückwünschungs- adresse des Port8mouther Gemeinderaths in Empfang, und be- gab sih per Extrazug nah London. Am Bahnhofe vom

rinzen von Wales empfangen, fuhr der Herzog dann zur önigin hinaus nach Windsor, wo ihn troß der späten Abend- stunde eine große Menschenmenge erwartete. Prinz Arthur ist nach Chatham gegangen, um in dem dort stationirten Ingenicurcorps cinen praktischen Dienstkursus

durchzumachen. | Heute Nachmittag fand in der Amts8wohnung des Premicrs

in Downingstreet Ka binetsrath statt.

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esteuerung des Tabaks |

___— Die Sigung des Oberhauses, wo die Debatte über die irische Kirchenbill (Suspensory Bill) am 25. auf der Tages- Ordnung stand, war sehr zahlreih besucht. Eröffnet wurde sie durch Lord Granville, welcher die zweite Lesung der Suspen- jory Bill beantragte und die Behauptung widerlegte, daß die Abschaffung der irishen Staatsfirhe Eigenthumsrehte und Kronenrechte beeinträchtige. Earl of Grey brachte hierauf sein angekündigtes Amendement ein, daß die zweite Lesung der Bill erst nah 6 Monaten vorgenommen, d. h. daß die Bill ver- worfen werden solle. Er ccharakterisirte den Angriff gegen die irische Staatsfkirche als ein Parteimanöver, um die jebige Re- glerung aus dem Amte zu drängen, und sprach die An icht aus, daß eine befriedigende Lösung dieser wichtigen Frage sich nur auf dem Wege des Kompromisses erzielen lasse. Nachdem noch mehrere Redner gesprochen hatten, wurde die Debatte um 125 Uhr Nachts vertagt.

___— DieSizung am 26. war ebenso besucht und belebt, wie die am 25. Nachdem Lord Brougham, der den Titel seines Bruders erbte, den vorgeschriebenen Eid abgelegt hatte und abermals eine Reihe Petitionen gegen die Abschaffung der irischen Staats- kirche elngebraht worden waren, wurde die abgebrochene De- batte über die zweite Lesung der Suspensory-Bill durch den Earl of Carnarvon wieder aufgenommen, der am Schlusse seiner Rede die Erklärung abgab, für die Suspensory- Bill stimmen zu wollen. Nachdem noch verschiedene Redner für und Zegen die Bill gesprochen haben, wurde die Debatte auf den 29. vertagt.

Im Unterhause kamen gestern die verschiedenartigsten Gegenstände zur Sprache. Auf eine Anfrage Baxters abi Da der Schaßÿsecretair Sclater - Booth, daß die Verhandlungen mit Washington Über den Abschluß der neuen Post-Convention zwar verzögert, aber keineswegs abgebrochen seien. Auf eine bezügliche nterpellation W. E. Fortters erwidert Lord Stan- ley: es habe die Regierung der portugisischen wiederholt Vor- stellungen wegen der sogenannten Kuli-Aus8wanderung zwischen Macao, Cuba und Peru gemacht und sie, bisher vergebens, aufgefordert, mit Frankreich, England und den übrigen Mäch- ten ein befriedigendes Arrangement anzubahnen. Lord Stanley giebt dabei zu bedenken, daß England sich der Kuli-Aus wande rung gegenüber auf freundliche Rathschläge beschränken müsse. Auf eine andere, von Griffith gestellte Interpellation, ob sämmtliche Schugmächte der serbischen Nationalversammlung vollständige Freiheit bei der Wahl ihres Fürsten lassen werden, erwidert Lord Stanley, wie |chon telegraphisch kurz gemeldet, Folgendes: »Es liegt nicht in der Absicht der britishen Regie- rung, 1rgend eine Beeinflussung der Regierung oder des Volkes in Serbien bei ihrer Fürstenwahl zu versuchen, A lange natürlich die von ihnen elngegangenen völferrechtlihen Verbindlichkeiten eingehalten werden, wie sie nach allem, was vorliegt, zu thun beabsichtigen. Nach den mir gewordenen Mittheilungen habe ih allen Grund anzunehmen, daß die übrigen Großmächte fich in ähnlicher Weise, wie die englische Regierung, verhalten werden. c Sodann beschloß das Hau® in namentlicher Abstimmung mit 182 gegen 71 Stimmen, die kürzlih vor dem Parlaments- Gebäude aufgestellte, von Marochetti gefertigte Statue Sir Ro- bert Peel’s wegen ihrer Unschönheit von diesem Plate zu ent- fernen. Nach einer langeren Conversation, welche Grant Duff durch eine Interpellation bezüglih Disraeli's Rede bei den Merchant Taylor's veranlaßte , wurden eine Reibe auf der O E t Se L erledigt, darunter die dritte

eung der iri]chen Reformbill, worauf ih das Haus ge 2 Uhr Morgens vertagte. : E E Bei dcm Ministerium des Jnnern ist eine von 143,235 Unterschriften bedeckte Petition der »Frauen JIrlands« an die Königin eingegangen, welche sich gegen die Abschaffung der irischen Staatsfkirche ausspricht. ;

Die Ausstellung der äronautischen Gesellschaft im Krystallpalaste, der im nächsten Jahre eine nah größerem Maß- stabe angelegte folgen soll, ist gejtern eröffnet worden.

Frankreich. Paris, 27. Juni. Der »Moniteur» ent- hält ein Geseg, welches den Minister für Ackerbau, Handel und öffentliche Arbeiten ermächtigt, die Nußung der Thermen von Bourbonne-les-Bains im Departement Haute-Marne bis auf einen Zeitraum von 60 Jahren zu verpachten.

Am 26. d. M. liep der Kaiser im Lager von Chalons neue Uebungen ausführen und wohnte den Schießversuchen bei. Gestern um 8 Uhr passirten die Truppen Revue, darauf verließ der Kaiser um 1 Uhr das Lager, um direkt nah Fontainebleau zurückzukehren.

Nacbdem in der gestrigen Sißung des Gesehßgebenden Körpers sämmtliche Amendements verworfen waren, wurde der die transatlantiscbhe Dampfschiffsgesell schaft betreffende Geseß- entwurf in seiner Gesammtheit mit 175 gegen 25 Stimmen angenommen,

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