1889 / 64 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Mar 1889 18:00:01 GMT) scan diff

L 9. April, 12 Ubr Mittags. 's Byks Centraal Magazyn E a O T e (e Ie Rttdat v ) r oblen (in en zu je 6000 Paar) und 188000 Paar Etieselabsäben (in 16 Ab e 8000 Paar

für Meiineeriweie: bei den Armee-Corps. Bedingungen käuflich für 0,50 Fl. im- genannten Uagasyu:

Verkehrs&- Austalten.

Für die Posen-ThorneBromberger Eisenbabn ift ein zweites Geleise fertiggestellt und vorläufig dem Güterverkehr über- geben. In der Stadt Jarotschin (Provinz Posen) sird die Vor- arbeiten zur Vergrößerung des abnhofs in Angriff ge- nommen.

De AUHan dr des bei Georgenburg im Mee Zun ena ift fertiggest t und dem Verkehr übergeben worden. Zu dem Bau einer Cisenbahn Tilsit-Ragnit-Pillkallen werden die speziellen technishen Vorarbeiten bewirkt.

(W. T. B.) , Die Post von dem am 30. Januar aus Sydney abgegangenen Reichs-Postdampfer „Hohenzollern® ift in Brindisi eingetroffen und gelangt für Berlin voraussichtlih am 15. früh zur Ausgabe.

Königsberg i. Pr., 12, März. (W. T. B) Die Strecke Johannisburg—Lyck is seit gestern Abend in Folge Schnee- verwehungen unfahrbar.

Hamburg, 12. März. (W. T. B.) Der Dora pen „Gellert*“ der Hamburg- Amerikanischen PadwLetfahrt- Aktiengesell\chast ist, von New-York kommend, heute Abend auf der Elbe eingetroffen.

Theater und- Musik.

Im Deutschen Theater kam gestern Abend Paul Lindau's „Maria und Magdalena“ zur ersten Aufführung, Das Stück hat bereits vor mehr als anderthalb Jahrzehnten eine Reihe gut besuhter Vorstellungen im Königlihen Schauspiel- hause erlebt, wirkte aber nach der langen Ruhepause gestern Abend beinahe wie eine Novität. Das Schauspiel „Maria und Magdalena“ gehört niht zu den besseren dramatischen Arbeiten des Verfassers; cs ist mangelhaft in der Vorausseßung der Handlung und kann in der Lösung des Konsflikts nicht voll befiiedigen. Im Uebrigen aber besißt es die wirkungsvolle Diktion, weldie Lindau eigen- thümlich ist, und läßt auch seine scenishe En nicht vermifie Die gestrige Vorstellung fand nah den ersten drei Akten vielen Beifall ; der lchte Akt wurde aber sehr ruhig aufgenommen. Es lohnt wohl, die Fabel des Stücks in kurzen Worten zu wiederholen. Ein junges Mädchen, Maria, die Tochter des Kommerzien-Raths Werren, wird in Folge eines kompromittirenden Briefes, welchen sie in der Pension erhält, von ihrem Vater verstoßen. Die Schuldige, welcher das Schreiben eigentlich galt, Magdalena von Hohenftraßen, fleht ihre Freundin an, sie nicht zu verrathen, und so gcht Maria uns{huldig und vor den Augen der Welt s{huldbeladen in die weite Welt. Nach ses Jahren treffen sich die Pensionefreundinnen wieder ; Magdalena ist inzwischen die zweite Frau von Maria’s Vater und Maria selbt eine große Schauspielerin geworden. Es erfolgt eine Versöhnung zwischen Vater und Tochter, welche die reuige Magdalena anbahnt, ohne aber sih als die Swbuldige zu bekennen; gleichsam zum Lohn für die über- wundenen Se-lenleiden gewinnt Maria zum Schluß die Liebe eines hosinnigen Fürsten und als Resultat einer zweiten kleinen Neben- handlung vertobt sich Maria's jüngere Schwester Elly mit einem Maler. Die im Schauspiel vorgeführte Handlung ist aber niht so umfang- rei, wie sie nach der Inhaltsangabe erscheinen könnte; denn der eigentlihe Konflikt, der in sechs Jahre zurüdckliegenden Ereignissen be- teht, wird uns erzählt, und das Schauspiel stellt sh nur die Aufgabe, - den früher entstandenen Konflikt durch das Wieder- sehen der Heldinnen wieder aktuell zu machen und dann die Lösung herbeizuführen. Die humotistishen und sentimentalen Figuren, welche die Hauptvorgänge einleiten und begleiten, bilden nur eine, freilih sehr erheiternde und gemüthv-ll anmuthende Verzierung zu der angegebenen Handlung; deshalb erweist sih diese Arleit dramatisch niht. so wirksam wie die meisten anderen Leistungen des Verfassers. Die ganze Vorausseßung des Konflikts maht schon den Eindruck des Gesuchten und Unnatürlichen. Ein reicher und ehrenhafter Vater schidt seine geliebte Tochter niht auf einen Brief hin, welchen er von der Pension aus ecrhâlt, ohne seine Tochter zu sehen oder ihre Verthei-

- dem Gatten und Vater ihr Vergehen reuig

t einigen hundert Thalern hülflos in die Welt; te, wenn auch -verzärtelte ter versuht sich doch mindeftens vor ihrem Vater von der Schuld zu en, wenn sie auch {on ihrer Freundin gegenüber das cdelmüthige Opfer bringt, sie nicht zu verrathen. Aus diesen Gründen“ kann denn au kein rechteS E ‘an dem ganzen Stück aufkommen. Im Uebrigen sind“ die Charaktere kräftig und individuel gezeichnet, doch zieht der fer bei seinéx Magdalena niht die nothwendigen ' leßten Konsequenzen ; will as Magdalena ihre Schuld, welche nach ihrem ents Buen ih nit einmal sehr groß war, büßen, daan darf sie nit nur ! und Tochter versöhnen, sondern muß | 7 bekennen. So aber will die Magdalena dur: ein rein äußerlihes Werk ihr Ge- wissen beruhigen. Das--Scchauspiel läßt, wie erwähnt, troßdem die Hand des Les en Dramatikers erkennen, der die Schwächen und Mängel der Handlung häufig durch geshickt arrangirte und unter- haltende Scenen zu verdecken weiß. So wiüikten die Scenen zwischen dem gutmüthigen' und prahlerishen Kommerzien-Rath und dem Maler Lau- rentius wieder überaus ergößlih; der bekannte stimmungsvolle Akts{chluß zu welchem: freilich Goethe's Gedicht an den Mond den \chöneren Theil beiträgt, that auch gestern wieder seine Schuldigkeit, und zeigt jedenfalls, wie Lindau es versteht, die Stimmung zu wecken und vor- zuberciten, in welcher der Vortrag des \{hönen Liedes auf empfänglichen Boden fällt. Die Begegnung zwishen den beiden Frauen war voll dramatishen Lebens und bildete den Höhepunkt des Schauspiels. Die Darstellung war in allen Theilen und im Ganzen vortrefflich. Die „Maria“ gab Frl. Ortwin mit rührendem Ernst und do voll zarter Empfindung. Bei ihrem Zusammentreffen mit Magdalena brachte sie den verhaltenen Groll und das auffteigende Gefühl des Mitleids und der Rührung zu vollkommencr Wirkung. Frl. Pospischill konnte gestern als „Magdalena“ ihre ganze dramatishe Kraft entwickeln und riß in der Scene vor dem leidenshaftlichen Ausbruch der Reue, bei dem verzweifelnden Flehen um Vergebung die Zuschauer zu tiefem Mitgefühl hin. Frl. Hausuer gab den Balfiisch „Elly®* mit thaufrisher Naivität. In der Rolle des Kommerzien-Raths MeE Hr. Engels einen köstlihen Humor ; seine täâppishe Ueberlegenheit, sein mit komischer Aufrichtigkeit dokumentirtes Verlangen nah einem Orden, sein Stolz ‘auf nt Pferde, Cigarren u. \. w. wurden mit guthmüthiger Behag- lihkeit wiedergegeben. " Hr. Kadelburg spielte den Uebens- würdigen, nonchalanten Maler und Hr. Nissen den #sich gegen die hergebrachten Rücksihten sträubenden Fürsten mit gewohnter Laune und Gewandtheit. In kleineren Rollen erwiesen sich die Hrrn. e Nollet, Tewele und auch Steffter als tüchtige Charakter- pieler.

Berliner Theater. Hr. Direktor Barnay hat auf Grund der bei der ersten Aufführung des Schauspiels „Martin Luther“ ge- machten Erfahrungen an dem Werke Kürzungen vorgenommen, fodaß die Vorstellung nunmehr bereits um 10 Uhr endet. Adolf Wil- brandt hat sein neues Schauspiel „Markgraf Waldemar“ dem Ber- liner Theater eingereiht. Das Werk wurde zur Aufführung an der genannten Bühne angenommen. Jn Laube's Drama „Graf Essex“, das am Freitag, den 15, zum ersten Male in Scene geht, |pielt Clara Ziegler die Königin Elisabeth und Hedwig Bleibtreu die Gräfin Rutland. Graf Essex wird vecn Emil Drach, Burleigh von Victor Wachtel, Naleigh von Franz Jacobi und Southampton von August Elmenreich dargestellt.

Im Belle-Alliance- Theater wird gegenwärtig einc dreiaktige Posse: „Das Liebespfand“ gegeben, ein Q eo Werk von Lenri Rochefort und Albert Wolff, für die deutshe Bühne bearbeitet von Paul Blumenreih. Der Bearbeiter hätte {ih viel- leiht vorher genauer über den Werth dieser Posse klar werden sollen, ehe ex sich der Mühe unterzog, dieselbe für die deutsbe Bühne zu Übersctzen, denn einen Gewinn hat die leßtere wahrlih nicht mit dem „Licbetpfand*“ erfahren. Die Bedingungen der Wahrslhein- lichkeit und des logishen Zusammenhanges sind in diesem Theaterstück von den französischen Autoren von vornherein außer Acht gelassen worden, es war ihnen offenbar garnicht darum zu thun, auch nur den aller- nothwendigsten Kunsigeseven Rechnung zu tragen. Troßdem könnte die Handlung wenigstens amüsant sein, aber auch das ist sie nicht, und nur in einzelnen Punkten vermag sie die Zuschauer in Heiterkeit zu verseßen, sodaß nach Schluß der Vorstellung dieselben denn do ziemli enttäusht das Theater verlassen. Jedenfalls muß anerkannt werden, daß die Darsteller es sich nah Kräften angelegen sein lassen, soweit es angeht, das Publikum bei gutec

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Laune zu erhalten. Hr. Unk hat reihlich Gelegenheit, seine

Wetterberi Anfang 7 Uhr.

Morgens. Schauspielhaus.

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\sePung.)

Mia 7 Uhr. Freitag :

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Stationen. Wind. | Wetter.

in ° (Selsius

Temperatur 5°C. = i.

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bedeckt halb bed. wolkenlos Regen!) wolkenlos bedeckt bedeckt bedeckt

wolki bede Nebel Regen Regen wolkig wolkig beiter

bedeckt Dunst heiter?) bededt balb bed. wolkig bededt bedeckt

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WNW WNW

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Mullaghmore Aberdeen Christiansund Kopenhagen . StodLkholm . St Pet n :

etersburg Moskau

Cork, Queens- town Cherbourg . Helder . (2) 16 mburg ._._| 760 winemünde | 762 Neufahrwasser| 752 Memel ... | 761

Münster. .. | 765 Karlöruhe. . | 769 Wiesbaden . | 768 München .. | 767 Chemniy .. | 767 Berlín .…. | 764

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(Christine : Leipzig, als

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Taubert und E. Anjang 7 Uhr.

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hakespeare, Anfang 7 Uhr.

der lügt! Freitag :

Luther. reitag :

furt a. M.) Sonnabend;

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__ Uebersicht der Witterung.

Ein Minimum, vom Nordwesten kommend, liegt am Skagerrak, an der westdeutsGen Küste auf- frishende \südwestlihe Winde verursahend. Ueber Deutschland ist das -Wetter vorwiegend trübe und durch\chnittlich etwas kälter. Stellenweise ist Regen oder Schnee lata, Im südlichen, theilweise auch |- im öôstlihen Deutschland herrscht leiter Froft.

Deutsche Seewarte.

Theater - Anzeigen. reitag :

Königliche Schauspiele. Donnerstag : Opern- onnabend: Es a s Mleugl, par Sens der e. G ragische r : Richard Wagner. Ballet von Paul Taglioni Di»

Clémenceau. Anfang 7 Uhr.

Gmil Neumann.

t vom 13. März 1889, | rigent: Hr. Sucher.

vom Meere. Schauspiel in 5 Akten aus dem Norwegischen von Henrik Ibsen. (Autorisirte Ueber- In Scene geseßt vom Direktor Anno.

Opernbaus.

Brüll, Dichtung nah dem Französishen von H S, von Mosenthal. rl. Rothauser, vom Stadt-Theater in

ast.) Hierauf: Tanz-Poëm in 2 Akten und 4 Bildern von E.

Schauspielhaus. Prinz vou Dänemark. von

die deutshe Bühne bearbeitet von W. Oe

Deutsches Theater. Donnerstag: Weh’ dem,

König Heiurich der Vierte. Souxabend: Weh?’ dem, der lügt! Die nächste Aufführung von Nomeo und Julia findet am Montag, den 18. März, statt.

Berliner Theater.

26. Abonnements - Vorstellung. 1. Male : Graf Essex. Esser: Enil Drack, vom Stadt-Theater in Frank-

Martiu Luther.

Tessing - Theater. Donnerstag: Der Fall Clémenceau. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d’Artois.

Freitag, Sonnabend und Sonntag:

Wallner-Theater. Donnerstag: Zum 145. M. :

Madame Bouivard. Schwoank in 3 Akten von Alex BVifson und Antonie Mars.

Mitteruachts\sonne. 1 Akt von Hjalmar ieselbe Vorstellung.

Zum 1. Male: Auge s Ver- Posse mit Qeians in5 2 Keller und L, Herrmann. u

Salomon. Die Frau

Regisseur: Hr.

71. Vorstellung. Germania.

Zum 28. Male:

Musik von da.

berg. i Anfang 7 Uhr.

ration.

69, Vorstellung. Das Oper in 2 Akten von Jgnahß Tanz von Paul Taglioni.

Donnerstag: Mit neuer

98, Die Jahreszeiten. i nale

Gracb. Musik von P. Hertel. | von A. Sulivan. Anfang 7 Uhr. Freitag: Der Mikado.

72. Vorstellung. Hamlet, Le Trauerspiel in 5 Akten nah Shlegel's e epu für

elhâuser.

Wallner.

von Fra Zum 1. Male:

Sonnabend:

Kroll's Theater.

Novität !

Donnerstag : Martin Zum

(Elisabeth: Clara Ziegler. Chef : Luigi Arditi.

30, Male: Maat in 3 Akten von

Flott. Der Fall

Mannstädt. Mußk von Freitag: für Oskar Löber. i

Deutsch von Vorher: Zum 14. Male: Die Parodifstisher Schwank in

Knutson. Anfang 7# Uhr.

ildern von sik von Fr. Krause.

VPictoria-Theater. Halbe Preise. Donnerstag:

Großes nationales

Ausstattungsstück in 4 Akten und 12 Bildern mit

Ballet und Chören. a von Ernst Seren- . Rai

Freitag u. folgende Tage: Germauia.

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. länzender Ausstattung, (in deutsher S Mikado, oder: Ein Tag in Titipu. Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert.

Residenz-Theater. Donnerstag : Zum vorleßten u.

75. Male: Nervöse Frauen. Lustspiel in 3 Akten von Ernest Blum und Raoul Toché, bearbeitet Anfang 7X Uhr.

Veritas. Schau-

spiel in 3 Akten von Felix Philippi.

Mittwoch, den 20. März: Eröffnung der italienischen Opern-Saison. Oper in 3 Akten von E. Gondinet und Ph. Gille. Mußk von Léo Delibes. E

Primadonna : Maria van Zandt. I. Tenor : Luigi Ravelli von der ital. Oper in London.

Belle-Alliance-Theater. Donnecstag: Zum

Die Raupe. E Zun tan dames.) . Durand.

c. Freitag: Das elfte Gebot. Hierauf: Madame

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Auf vielfahes Verlangen: Kinder-Vorsftellung zu bedeutend herab- geseßten Preisen. Die Heinzelmännuchen.

Central-Theater. Donnerstag: Zum 82. Male:

Leuchtkugeln. Gesangsposse in 4 Akten von W. G. Steffens. Zum 83. Male: Leuchtkugeln. Benefiz

In Vorbereitung: Leute von heute. Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72.

Donnerstag: Zum 50. Male : Die junge Garde. Gesangspofse in 4 Akien von Ed. Jacobson und

komischen Künste zu verwerthen und seine Vielseitigkeit in den ver-

l

chiedenften Verkleidungsr ollen zu zeigen. Hr. Niedt weiß durch seinen l nie verlassenden Humor auch die wenig dankbare Rolle des Auktionators wirksam zu machen, Hr. Swoboda und Hr. Bach sind gleichfalls hervorzuheben; die D [berti, Walden, Werner und Berkany. thun gleicfalls, was in ihren Kräften steht, sodaß Alles in Allem çcenommen das Publikum sich leidlih unterhält.

Frl Esmeralda Cervantes gab gestern im Saale der Sing-Akademie ein Concert, in welhem fie durch virctuoses Spiel auf der Harfe, vollendete Technik! und: den poefievollen Ton ibres Instruments glänzte. Es gelangten zum Vortrage: „Adieux des Hirondelles“ von Thomas, „La dansge des Sylphes“ von Godefroid. sowie eine große Phantasie über „Moiïse“ von Parifh Alvars. Obwohl die Künstlerin die großen tehni» \chen Schwierigkeiten leiht überwand. und den Gharakter der Stücke vollkommen traf, so wirkt die Harfe für sih allein do bald monoton ; es wäre daher wünschenswerth ee wenn au Kompositionen mit an- deren Instrumenten gemeinschaftlich zum Vortrag gebracht worden wären. Dennoch fehlten den Leistungen der Künstlerin weder der lebhafte Beifall ‘und He1rvorruf von Seiten des zahlrei ershicnenen Publikums, noh zahlreihe kostbare Blumenspenden. Den gesanglichen Theil des Concerts hatte Frl. Anny Horowiy übernommen; die Dame erfreute die Zuhörer dur ihren \{chönen kräftigen und wohlgeschulten Mezzo- Sopran sowie temperamentvollen Vortrag. Der beliebte Cellist S Heinrih Grünfeld vervollständigte das Programm dur verschiedene, brillant ausgeführte Soli und erntete damit, gleihwie au die vor- genannte Sängerin, reihen Beifall.

_ St. Petersburg, 13. März, (W. T. B.) Die gestrige Auf- führung der Walküre“ von Richard Wagner, unter Leitung des Direktors Angelo Neumann im Kaiserlichen Marien-Theater fand namentlich nach dem 1. und 3. Akt deu lebhaftesten Beifall , während der zweite Akt etwas kühler aufgenommen wurde. Die Darsteller der Hauptpartien, Therese Malten, Katharina Rosen, Wallnhöfer, Thomaschek und Emblad wurden wieder- holt hervorgerufen, der Kapellmeister Muck, das Kaiserlihe Orchester und der Ober-Maschinenmeister Lautenschläger dur lebhaften Beifall ausgezeihnet. Die maschinellen Einrichtungen, vor Allem der „Feuer- zauber“, erzielten außerordentlice Wirkungen. Mit Ausnahme des Katsers und der Kaiserin, welche ihren Besuch für den zweiten Cyklus der Vorstellungen in Aussicht gestellt haben, wohnten die Mitglieder des Kaiserlichen Hofes), das diplomatishe Corps, darunter der österreihisch-unzarishe Botschafter mit Gemahlin, ferner General von Werder, der Ober - Polizeimeister Gresser u. A. der Vorstellung bei. In den Zwischenakten erschien der Großfürst Constantin auf der Bühne und besichtigte die maschinellen Einrichtungen. Am S{ch{luß der Vorstellung. mußten Angelo Neumann, Kapellmeister Muck, Ober-Maschinenmeister Lautenschläger und sämmtliche Künstler nochmals vor dem Publikum ersd)einen. Die Vorstellung fand auch gestern vor völlig aus- LaNtan Hause statt. Mergen soll „Siegfried® zur Aufführung gelangen.

Mannigfaltiges.

Der Kreistag des Kreises Grä (Provinz Posen) hat den Bau eines Ständehauses beschlossen, und noch in diesem Frühjahr: soll mit demselben begonnen werden.

Der Verein für Hamburgische Geschichte begeht am: 9, April d. J. die Feier seiner vor 50 Jahren erfolgten Stiftung. Die correspondirenden Mitglieder sowie die mit dem Verein durch freundschaftliche Beziehungen verb undenen Korporztionen und Vereine werden von dem Vorstande durch ein \{chön ausgestattetes, in alterthümlihen Typen gedrucktes Schreiben eingeladen, sich an dieser e persönlich bezw. durch entsandte Deputirte zu betheiligen. Die eier wird bestehen aus einer am 9. April abzuhaltenden Festßung und einem dann folgenden Festmahl. Anmeldungen werden bis spätestens zum 1. April unter der Adresse des ersten Vorstehers, 4 Dr. Th. Schrader (Hamburg-Eilbeck, hinter der Landwehr 6)- erbeten.

Hamburg, 12, März, (W. T. B.) Der Dampfkessel der Zollbarkasse „Hamburg“ ist heute explodirt, wodur der an Bord des Schiffes befindlihe Maschinenmeister im Gesicht leiht verleßt wurde. Der Kessel flog heraus.

Leop. Ely. Die Gesangstexte theilweise von Gust. Görß. Musik von Fr. Roth. Anfang 7+ Uhr. Freitag : Dieselbe Vorstellung.

Wandeldeko-

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Hedwig Kiegel mit Hrn. Lieut. Otto von Schrader (Friedenau— Torgau). Frl. Thekla von Krosigk mit Hrn. Karl Grafen Ritt- berg (Potsdam—Polanowiß). Frl. Thekla von

ape mit Hrn. Lieut. Werner von Lenthe (Hildes- eim—Oldenburg). Frl. Charlotte Taubert mit Hrn. Prerm.-Lieut. Braun (Berlin). Frl. Meta Sculta mit Hrn. Kaufmann Friß Bastian (Spandau). Frl. Luise Koh mit Hrn. Kauf- mann Karl Konrad (Halle a. S ). Frl. Klara Hildebrandt mit Hrn. Staatsanwalt Gustav Hennig (Wanzleben Schneidemühl). Frl. Emma Falckte mit Hrn. Otto Jsensee (Stendal).

Geboren: Ein, Sohn: Hrn. G. Gerdemann (Gronau i. W.). P Richard Ahlemann (Wolmirsleben). rn. Hauptmann Stark (Mergenthin). Eine Tochter: Hrn. Prem.- Lieut. Frhr. Emmo Grote (Trier). Hrn. Oberst-Lieut. v. Meyer (Tilsit). Hrn. Dr. Ehlers (Berlin). Hrn. H. Naumann (Berlin). Hrn. Eduard Ataor (Charlottenburg). Hrn. Pastor Weber (R2th-Schönberg) Hrn. D. Sudheim (Aschersleben). Hrn. Ed. Thiemann (Magdeburg).

Gestorben: e Betty Hartwig, geb. Brode Es Frau Sophie Wurm, geb. Böhm (Berlin). Verw. Frau Forstmeister Ida von Scebach , geb. Wagner (Gr.-Fahner). Freifrau Therese von Herder, geb. von Wolf (Weimar). Verw. Frau General Luise von Lindheim, geb. von Borstell (Berlin). Frau Olga von Klißing, geb. von Eckartsberg O: Frau Ober- Amtmann Katharine Heute, geb. Ziemann (Marx- dorf). Hr. Fabrikant Martin Hofer (Wai Éngen). Hr. Dr. med, Franz Johann Zaczek (Zoppot).

prache): Der Burleske Musik

Lakmé.

Orchester-

Anfang

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buhdrulkerei und Verlaç:8» Anftalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Ne. 32.

Sechs Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

Anfang 7{ Uhr.

Er

ste Beilage

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 64,

Berl

in, Mittwoch, den 13. März

1889,

Deutsch

es Reich.

ZudlLkermengen,

welche im Monat aus

] unter Verleihung des Charakters als Gen.

ebruar 1889 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspru ul Steuervergütung abgefertigt und ederlagen gegen Erstattung der Vergütung in den freien Verkehr zurüdg

ebracht worden sind.

[710: Rohzudcker von mindestens 90 Proz. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens

90 Proz. Polarisation. P b O

Kandis und Zucker in weißen vollen harten Broden 2c., oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert,

sogenannte Krystalls 2c.

712: Aller übrige harte Zucker, sowie aller weiße trockene (niht über 1 Proz. Wasser enthaltende) Zucker in Krystall-, Krümel- und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polarisation.]

AIENY

Mit dem Anspru auf Steuervergütung wurden abgefertigt :

Aus öffentlichen Niederlagen

Staaten bezw. Verwaltungs-Bezirke.

zur unmittelbaren Ausfuhr

lihe lichem

zur Aufnahme in eine sfent- Niederlage oder Privatniederlage unter amt-

oder ege unter amtlihem Mitvers{hluß wurden gegen Erstattung der Vergü- tung in den freien Verkehr zurüdgebracht

eine

Mitverschluß

710 711 kg kg

710 kg

711 712 710 711 712 kg kg kg kg kg

Preußen. Provinz Ostpreußen. e. Westpreußen . Brandenburg . Doi h

156 900 22 545

1225 764 200 150 700 100

1491 203 75 022 7 144 624

114 662 202 408 361 579

7 479 724 256 849

79 321 10 373 326 804| 1 698 414

osen : S S Sa(hsen, eins{chl. der \{chwarzb. Unterherrshaften .. Schleswig-Holstein. . . Hannover . i

Westfalen . Rheinland .

8

99 540 2915 661 50 000 1028 061

| 1108 440

5 044 935 144 580

329131

1849| 190 000

476 83 185

33 760 000

9 356 047 | 150000

1466 671

1 261 267 445 802

5214 173 665

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939 872

11 422 433/10 124 009/| 1 3 195 7559| 680 373

F 38 932 150 000 78 301

511 741| 1737871| 1 1 663 088

100 000 U E 688 760 ¿ : 946 893 608

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Me e Baden. . Hessen cs ecklenburg . Braunschweig Anhalt... Been 6 Hamburg . . . .

70 709]10 541 217 11166 022

39723) 68 629] 1 141 836

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—— m ——

Ueberhaupt im deutschen d Hierzu in der Zeit vom 1. Augu

gee . 115 656 971/12 681 793| 15 bis 31. Januar 1889) .

t 1888 «1177 536 744/60 330 555

79 061/12 849 075

8 842 977/145257409/10 654 052

185 557) 5 016 432 1 921 989127 932 052

3 455 660

670 649| 178 832

Zusammen . In demselben Zeitraum des Vorjahres*)

195 062 819/66 743 945

193 193 715/73 012 348/10 422 038/158106484/14 109 712 3 983 735183 747 7661

695 587) --178 832 438 156 96

2107 B 948 484/

8 454 935| 1878 240/17 655 748

*) Die Abweichungen von der vorjährigen und der zuleßt veröffentlihten Uebersicht beruhen auf nachträglih eingegangenen Berichti-

gungen. Berlin, im März 1889,

Kaiserliches Statistishes Amt. Becker.

Personalveränderungen.

Königlich Preufeische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Verseyzungen. «em aktiven Heere. Berlin, 7. März, Drews, Hauptm. und Comp. Chef vom 2. Hanseat. Jnf. Regt. Nr. 76, von dem Kommando bei der Seer Dee Sees entbunden. Kupfer, Pr. Lt. vom Füs. Regt. von Ste ne (Westfäl.) Nr. 37, komman- dirt als Assistent bei der Gewehr-Prüfungs-Kommission, bis auf Weiteres zur s als Mitglied zu dieser Kommission, v. Oven I., Pr. Lt. vom O o Inf. Regt. Nr. 91, als Assistent zur Gewehr-Prüfungs-Kommission, kommandirt. Frhr. v. Cornberg, Sec. Lt. von der Res. des 4, Bad. Inf. Regts. Prinz Wilhelm Nr. 112, früher in diesem Regt., kommandirt zur Dienstleistung bei dem 5. Thüring. Inf. Regt. Nr. 94 (Großherzog von Sachsen), im aktiven O und zwar als Sec. Lt. mit Patent vom 12, Oktober 1887 im

: Thüring. Inf. Regt. Nr. 96, wiederangeftellt.

Berlin, 8. März. v. Goßler, Oberst-Lt. à la suite des 1. Hef. Hus. Regts. Nr. 13, unter T in dem Verhältniß als Adjutant des Chefs des Generalstabes der Armee, zum Thüring.

us. Regt. Nr. 12, à la suite desselben, Johann28s, Sec. Lt. vom ‘Inf. Regt. von der Gol (7. Pomm.) Nr. 54, in das 4. Oberschles. Inf. Regt. Nr. 63, verseßt.

Berlin, 11. März. Stobbe, Hauptm. vom Gren. Regt.

König Friedrich I. (4. Ostpreuß.) Nr. 5, dem Regt. aggregirt. Raue, r. Lt. von demselben Regt., zum überzähligen Hauptmann befördert. chnaase, Hauptm. und Vorstand der Arbeiter-Abtheilung zu

Königsberg i. Pr., die Grlaubniß zum Tragen der Uniform des Gren.

Regts. König Friedrich. I. (4. Ostpreuß.) Nr. 5 ertheilt und is der-

selbe à la suite dieses Regts. zu führen. :

Abschiedsbewilligungen. Im aktivenHeere. Berlin, 7. März. Lademann, Oberst-Lt. z. D., zulegt im 3, Dberschles. Inf. Regt. Nr. 62, der Charakter als Oberst verliehen.

Im Sanitäts-Corps.- Berlin, 2 März. Dr, Weiß- gann, A N 2. Kl. der Res. vom Landw. Bezirk Erbach, der Abschied ertheilt.

tin, 7, März. Dr. Lommer, General-Arzt 2. Kl. und

Corpsarzt des 1V. Armee Corps, zum General-Arzt 1. Kl., Dr,

Siemon, Stabs- und Garn. Arzt zu Küstrin, zum Ober-

Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Hannov. puf. Regts. Nr. 15,

Befördert. Dr. Marseille, Assist, Arzt 1, Kl. vom Ulan. Regt. rinz August von Württemberg (Posen.) Nr. 10, zum Stabs- und

Bats. Arzt des 3. Bats. des Inf. Regts. Fürst Leopold von Anhalt-

Dessau (1. Magdeburg.) Nr. 26, Dr. Hoffmann, Assist. Arzt

1. Kl. vom Hess. Feld-Art. Regt. Nr. 11, zum Stabs- und Bals. Arzt

des 2. Bats. des Inf. Regts. Frhr. Hiller v. Gaertringen (4. Posen.)

Nr. 59, Dr. Schian, isi t, Arzt 1. Kl. vom Husaren-Regiment

Graf Goecten (2, Schles) Nr. 6, zum Stabs8- und Bats. Arzt des

3. Bats, Schles. Füf. Regts. Nr. 38, Dr. Dormagen, Assist. Arzt

1. Kl. vom 2. Rhein. Feld-Art. Regt. Nr. 23, zum Stabs- und

Bats. Arzt des 4. Bats, 5. Rhein. uf: E r. 65, Lorenz,

Assist. Arzt 1. Kl. vom Ulan. Regt. Kaiser Alexander II1. von Ruß-

land (Westpreuß.) Nr. 1, zum Stabs- und Abtheil. Arzt der Rei- tenden Abtheilung des Feld - Art. . Regts. von Holyendorff

(1. Rhein.) Nr; 8, befördert. Dr. Braune, Marine-Ober-

Stabsarzt 2. Kl, Dr. Schneider II.,. Marine-Stabsarzt, ein

Patent ihrer Charge verliehen. Dr. Opiß, General-Arzt 2. Kl.

und Corpsarzt des I. Armee-Corps, in ee Eigenschaft zum

III. Armee-Corps, Dr, Martius, Stabsarzt vom medizinish-

Ame mes d C E H EE 14 EE O e e L T M A S T

chirurgischen 2, Bat. des

Küstrin, Dr. G Nr. 64, Dr.

medizinisch-chiru kamp,

Streli vom Nr. 11, Bataillons-Arzt

Dr. Nolten

Ober-Stabsarzt

bei der Medizina in Torgau, mit

Bezirk Hagen, Assist. Arzt 1. Darmstadt, der

4, Div., in Ge des Charakters hamer,

Angstwurm Genehmigung se

Disp. gestellt. 2 FußArt. Re

5, März.

des Inf. Regts. Pr P uf ch, Stabs- und Bats. Arzt vom 3. Bat. des Inf.

Regts. von Boyen (5. Ostpreuß.) Nr. 41, Dr. Kowalk, Stabs- und Bats. Arzt vom 3. Bat. des Schles. Füs. Regts. Nr. 38, zum

migung seines Abs zegrtutS unter Verleihung des Gen. Lt. mit dem Präd

als Gen. Lt. mit dem

leihung der Aus mit der Grlaubniß zum Tragen der Uniform der Äbschied bewilligt.

riedrich-Wilhelms-Institut, als Bats. Arzt zum isenbahn-Regts.,, Dr. Baerensprung, Stabsarzt

vom medizinish-chirurgishen Friedrich-Wilhelms-Institut, als Garn. Arzt nah Torgau, chirurgishen Friedrih-Wilhelms-Institut,

Stabsarzt vom medizinis{- als Garn. Arzt nah O heider, Stabs- und Bats. Arzt vom 2. Bat.

nz. Friedrih Karl von Preußen (s. Brandenburg.)

Dr. Stenzel,

rgishen Friedrih-Wilhelms-Institut, Dr. Uppen-

Assist. Arzt 1. Kl. vom 1. Westfäl. Hus. Regt. Nr. 8, zum 1. Garde-Feld-Art. Regt., Dr. Noetel, Assist. Arzt 1. Kl. vom Infanterie-Regiment Venag Zat von Medlenburg-Streliß (6. Ost- preuß.) Nr. 43, zum 1. Dr. Arndt, Assist. Arzt 1. Kl. vom Füs. preußishes) Nr. 33, zum (6. Ostpreuß.) Nr. 43, Dr. chleswig. Feld-Art. Regt. Nr. 9, zum Hess. Feld-Art. Regt. Dr. Düsterhoff station der Ostsee, zur

estfäl. Husaren-Regiment Nr. 8, verseßt. egt. Graf Roon {n t-

Inf. Regt. Herzog Karl von Medlenburg- Loewe, Assist. Arzt 1. Kl.

Marine-Stabsarzt von der Marine- rmee und zwar als Stabs- und

zum 2. Bat. des Infanterie-Regiments Prinz

Marine-

Friedrich Karl von Friben (8. Brandenburgisches) Nr. 64,

ius, \sistenz-Arzt 2. Klasse der

Res. vom Landw. Bezirk Kiel, zur Armee und zwar zu den Sanitäts- offizieren der Res. desselben Landw. Bezirks, verseßt. Dr. Peiper,

1. Kl, unter Entbindung von der Stellung als

Referent bei der Medizinal-Abtheilung des Kriegs-Ministeriums, mit Wahrnehmung der Geschäfte des Corps-General-Arztes des I. Armee- Corps beauftragt. Dr. Vahl, Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom 1. Garde-Feld-Art. Regt., zur Dienstleistung als Referent

l-Abtheilung des Kriegs-Ministeriums, vorläufig auf drei

Monate, kommandirt. Dr. v. Stuckrad, General-Arzt 1. Kl. u. Corps- arzt des III. Armee-Corps, mit Pension und seiner bisherigen Uni- form der Abschied bewilligt.

Dr. Prast, Stabs- und Garn. Arzt Pension, Dr. Muthrei h, Stabs- und Bal1s. Arzt

des 2, Bats. des Inf. Regts. Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. Westfäl.) Nr. 57, mit Pension und seiner bisherigen Uniform, Dr. Rintelen, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landw.

mit seiner bisherigen Uniform, Dr. Schreiner, Kl. der Landw. 2. Aufgebots vom Landw. Bezirk I.

Abschied bewilligt. Königlih Bayerische Armee.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 4. März. Frhr. v. Freyber

-Eisen erg, Gen. Lt. , Commandeur der ebun ung seines Abschieds8gesuches, unter Verleihung als Gen. der Kav., mit Pension, Ritter v. Lind-

Gen. Major, Commandeur der 5. Inf. U in Geneh- a

D un ea s es als fat „Ercellenz“, mi ension, Ritter von Gen. Major, Commandeur der 3. Inf. Brig., in ines Abschiedsgesuches, unter Verleihung des Charakters rädikat „Excellenz“, mit Pension, zur Reureuther, Oberst-Lt., Bats. Commandeur im t., unter Charakterisirung als Oberst und unter Ver- ficht auf Anstellung im Civildienst, mit Pension und

itter v. Gramih, Gen. Major, Commandeur

der 2. Feld-Art. Brig, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, Lt. wit dem Prädikat

„Excellenz“, mit Pension zur Disp. gestellt.

XTIL. (Königlich Württembergisches) Armee-Corps. Ernennungen, Beförderungen und Versezungen.

Im aktiven Heere. 6. März. Herzog Franz von Teck

Hoheit, mit den Abzeichen eines ol à la suite des Drag. Regts.

Königin Olga Nr. 25 gestellt. Graf v. Scheler, Oberst-Lt. und [ügel-Adjutant, der Rang eines Regts. Commandeurs verliehen. g x eischach, Major und Flügel-Adjutant, zum Oberst-Lt.

rdert.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 13. März. weiteren Verlauf der gestrigen (32,) n a des Hauses der Abgeord- neten bemerkte bei der Fortseßung der Berathung des Tit. 1 Kap. 122 des Etats des Ministeriums der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten dor Abg. Dr. Virhów: Daß die Kommission von den Mitteln e Vermehrung der Sammlungen etwas gestrihen habe,

edauere er. Troßdem die H Ee und das Museum für Völker- kunde räumlic getrennt seien, habe man im Etat die Verbindung zwischen beiden in den Fonds für Neuanschaffungen aufrecht

erhalten. Dadurh würden die ethnologishen Sammlungen

beeinträchtigt. Für die ethnologishen Sammlungen sei noch

viel zu thun. Gegenüber dem Zustand vor 15 Jahren habe

sich das Ethnologishe Museum zu dem ersten in der Welt ent-

widelt, aber große und bedeutungsvolle Zweige der mensh-

lichen Kultur Lte überhaupt bei uns noch sehr shwah ver-

treten. Jeßt stehe eine Sammlung altchinesischer Kunstshäße zum Kauf, die ein sehr verdienter Mann hierher gebracht

abe. Aber für solhe Sachen reihe unser Extraordinarium

eider nicht aus. Die Verwaltung müsse eine gewisse Quote

haben, mit welcher sie vorgehen könne. Es handele sich um

Erwerbungen, die vielleicht später überhaupt niht mehr zu

machen seien. Die Gemäldesammlung werde mit den berühmten

Galerien anderer Städte niemals konkurriren können; és sei

heute niht mehr möglich, solhe Schäße anzukaufen, aber die ethnologi)chen S, könne man für billiges Geld noch vervollständigen. Nah 10 Jahren werde auch das nicht mehr mögli sein. egenüber der Eifersuht zwischen den Provinzial-Museen und dem Landes-Museum müss eine. gewisse Verständigung herbeigeführt werden. Vor Allem sei darauf Werth zu legen, daß die Denkmäler aus alter Zeit, welche schon einigermaßen in Sicherheit gebracht seien, wie die großen monolithishen Denkmäler im Hannoverschen, vor der räuberishen Hand der Nachbarn geshüßt würden. Ebenso folle man jeßt, wo man für den Hafenbau bei Saßnig die anzen Steine aus der Stubbniy zusammens{hleppe, dafür a daß die Steine der Hünengräber geschont würden. Jn Bezug auf die Erhaltung solcher Alterthümer sei eine Centralisirung niht möglih. Er bitte, die von der Regierung vorgeschlagenen Summen zu bewilligen und nichts abzuseßen.

Minister für Landwirthschaft 2c., Dr. Freiherr Lucius von Ballhausen:

Obwohl es vielleiht ungewöhnlich ift, bei der Berathung des Kultus-Etats meinerseits das Wort zu ergreifen, so will ih doch nicht unterlassen, dem Herrn Vorredner in einem Punkte zu ant- worten, wo er mi gewissermaßen interpellirt hat. Die Angelegen- heit, die er zur Sprache gebraht hat în Bezug auf nicht gehörige Schonung von Hünengräbern auf der Insel Rügen, is bereits hier zur Sprache gebracht worden und ich habe bereits Gelegenheit gehabt, daravf zu entgegnen, daß nur in einem Falle es bekannt geworden ift, daß irrthümliher Weise Steine aus einem Hünengrab nicht zum Saßnigzer Hafenbau, sondern zu einem Wegebau benußt worden find. Der betreffende Lokalbeamte ist in der Beziehung bereits rektifizirt worden, und selbstverständlich ist. allgemein angeordnet worden, daß jede Schonung im Interesse der Erhaltung dieser denkwürdigen Alter- thümer beobachtet werden soll; ih glaube also, daß diese Frage durchaus in wünschenswerther Weise augenblicklich bereits erledigt ist.

Der Titel wurde bewilligt.

Zur Vermehrung und Unterhaltung der Sammlungen werden 400 000 A (bisher 325 000 (6) verlangt.

Die Budgetkommission beantragt, die mehrgeforderten 75 000 M abzuseten, dagegen unter den einmaligen Ausgaben neu einzuseßen : 50 000 4 zu Anschaffungen des Museums für Völkerkunde. i :

Abg. Dr. Sattler beantragte, diese Summe auf 75000 M zu erhöhen. |

Abg. Freiherr von Non beantragté, statt 400 000 nur 340 000 M zu bewilligen.

Abg. Dr. Sattler beantragte, für den Fall der Annahme dieses Antrages im Extraordinarium statt 75000 # nur 60 000 M zu bewilligen. A

Berichterstatter der Budgetkommission Abg. Mithoff : Schon seit dem Jahre 1873 sei die Summe im vorliegenden Titel 325 000 M dieselbe geblieben, und, außer den für diesen Zweck ins Extraordinarium eingestellten Mitteln, hauptsählih auch E das ethnographishe Museum verwendet worden, zum großen

i der anderen Sammlungen. Die Preise der Kunst- egenstände hätten \sich ganz bedeutend gesteigert, und die bis- erige Summe reiche in keiner Weise mehr für die viel- achen Zwecke aus, deshalb sei in diesen Etat cine Mehr- orderung von 75 000 4 eingestellt worden. Die Regierung habe die Neuforderung in foluetSer Weise spezialisirt: fie wolle 50000 /( für das etnes, 15 000 / für das rähistorishe Museum und 10 4 zur Ausfüllung einer ehr empfindlihen Lücke in der Sammlung vorderasiatischer, namentlih assyrischer Alterthümer verwenden. Die Kommission habe das Bedürfniß theilweise anerkannt, aber sih der Ueber- zeugung nicht erwehren können, daß die Vermehrung der ethnographishen Sammlungen in außerordentlih ‘rashem Tempo geschehe, und daß man bei der Auswahl nicht mit der wünschenswerthen Umsicht vorgegangen fei. Dabei sei zu befürchten, daß die großen Räume des Museums bald nicht mehr ausreichten, und ein Neubau ein werde.

Auch glaube man, daß es sih nit feststellen lasse, wie groß

die Bedürfnisse dauernd sein würden. Aus diejen Gründen