1889 / 87 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 09 Apr 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Ohne Debatte {loß ih das Rechnungskommission an, welcher d Das Haus der eordneten wolle 1) Vorbehaltlich der Prüfung und der Erinnerungen der Königlichen Ober-Rehnungskammer die im Etatsjahre 1887/88 vorgekommenen Etatsübershreitungen von zusammen 83 840 769 46 43 S, sowie die noch nit genehmigten außeretatsmäßigen Aus- gaben von zusammen 778 107 4 75 Z nachträglih zu genehmigen ; 2) gut zu heißen, daß g, der Betrag von 318 164 4 69 „K, welcher von der auf Grund des Geseßes vom 14. Juni 1874 ep Saum, S. 250) zur Deckung der Kosten für die Solttung er Eisenbahn von Hanau nag Offenbas aus dem preußischen Antheile an der fran- ¡20ven egsfontribution entnommenen Summe verfügbar ge- lieben ist, auf das Conto des Kredits für die dur das Gefey vom 28. März 1882 (Geseß-Samml. S. 21) genehmigten Aus- gaben zum weiteren Erwerb von Privateisenbahnen für den Staat, b. die Rückeinnahme von 71 4 91 Z, welhe auf Ausgaben aus dem bereits abgeschlossenen, zufolge des Geseßes vom 7. Juni 1876 (Gesey-Samml. S. 154) gebildeten Fonds für den Ausbau der Halle-Kasseler Eisenbahn im M ungbiadre E statt- gefunden hat, auf das Conto des Kredits j r die durch das Geseh

us dem Antrage der

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vom 1. April 1887 (Gescß-Samml. S. 97) genehmigten Ausgaben zur weiteren Herstellung neuer Eisenbahnlinien für Rechnung des R 4 zu sonstigen Bauausführungen auf den Staatseisen-

nen, un

__ Ce der Bestand von 141 032 ( 68 §, welcher bei dem auf

Grund des Gesetzes vom 21. Januar 1883 (Gesey-Samml. S. 3) gebildeten pons zur Beseitigung der im Stromgebiet des Rheins durh die Hochwasser herbeigeführten Verheerungen verblieben ist, auf das: Conto des Kredits für die dur das Gese vom 9. Juli 1886 (Gesetz-Samml. S. 207) nelmigten Ausgaben zum Bau neuer S(iffahrtskanäle und zur Verbesserung vorbandener Swhiff- fahrtóstraßen

übernoötumen worden sind. :

Es folgte die Berathung des Berichts der Rechnungs- kommission über die Allgemeine Rechnung über den Staatshaushalt des Fahres vom 1. April 1885/86, sowie die Rechnung über die Fonds des ehemaligen R für 1, April 1885/86.

/ Der Berichterstatter, Abg. Jansen, beantragte Namens der Rehnungskommission:

Das mans der Abgeordneten wolle beschließen:

i ie für die elugzelnen Verwaltungen unter 1, als Etats- übershreitungen und unter 11. als außerctatsmäßig bezeichneten Ausgaben nad@träglih zu genehmigen;

2) Im Uebrigen die Entlastung der Königlihen Staats- regierung in Béziehung auf die allgemeine Rehnung über den Staatshaushalt des Jahres vom 1. April 1885/86, sowie die Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben der Fonds des che- maligen Staatsschaßes für das Jahr vom 1. April 1885/86 aus-

bg. Cremer envas diese Berichte der Rehnungs- kommission einem sorgfältigen Studium; man könne daraus al lernen, was preußische Finanzverwaltung bedeute, und mit welcher Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt eine jede Aus- abe geprüft werde. Die Berilhterstatter verdienten für ihre Bg und gediegene Arbeit den Dank des Hauses. ex Antrag der Rehnungskommission gelangte darauf zur Annahme. Eine Reihe von Petitionen wurde für ungeeignet zur Erörterung im Plenum erklärt. Es folgte der erste Bericht der Agrarkommission über Petitionen aus der Provinz Schleswig-Holstein, betreffend den Wegfall der sogenannten Jagd- rekognition. i erichterstatter war der Abg. Kash. Derselbe beantragte, über die Petitionen zur Tagesordnung Tae. Das Haus dagegen {loß (@ einem Antrage des Abg. Jürgensen an, die Petitionen zur Berü&sichtigung der Königlichen Staats- regierung zu überweisen. Hierauf folgte der mündlihe Beriht der Kommission für etitionen über die Petition des Besißers Wedler in allugehl, welcher über seine, eines ynoniten, Heran- Pins u Lasten der evangeli hen Kirche seines Wohnorts

eshwerde führt. Der Beri atter Abg. Wuermeling beantragte Namens der Petitionskommiission, über die Petition zur Tagesordnung überzUgehen. (Schluß des Blattes.

Durch Allerhöchste Kabinets-Ordre ist der General- Lieutenant von Blume, Direktor des Allgemeinen Kriegs- Departements im Kriegs-Ministerium, zum Commandeur der 8, Division ernannt worden.

Der Contre-Admiral Valois, Ober:-Werst-Diréktor der Werft zu Kiel, und der Contre-Adniral Mensing, Yspeetur der Marine-Artillerie, sind zur Abstattung persön-

cher Meldungen hier eingetroffen.

Jn der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „R.- u. St-A“ werden die bei dem Ministerium [e Land- wirthschaft 2c. eingelaufenen Mittheilungen über den pee ena de Stand der Saaten in der preußi: chen Monarchie veröffentlicht.

Posen, 8. April. (W. T. B.) Erzbischof Dinder dat heute einen Aufruf erlassen, b wel a eln furcht- are Eleid und die große Noth s{ildert, welhe die Stadt und einen Theil der Provinz us ie Uebershwemmung betroffen, und Alle, die ein miitle S edles Hérz befißen, elbt nal ihren Kräften zur Milderung des Elends bei-

_ Württemberg. Stuttgart, 6. April. (St.:A. f. W.) Die Zweite Kammer erled gte gostern vom Etat des ‘De- partements des Junern die Kapitel 20—25. Heute kam eine außérordentlihe Erigenz, welhe das Departement der Justiz, nämlih das Justizgebäude in “Ulm, berührt, ur Verathung. Die Kammer debattirte darüber 1/2 Stunden, lehnte \{ließlich einen, die Vertagung

r Sache En Antrag der Herren ad, von

ültlingen und Becher mit 41 gegen Stimmen ab und nahm den Kommissionsantrag an, der auf Genehmigung lautet.

Vaden. Karlsruhe, 8. April. (W. T. B.) Der Großherzog hat, um Le der G der G E eshäste eine Unterbrehung zu vermeiden, für die Dauer eines Aufenthalts im Auslande demErbgroßherzog ollmacht zur Erledigung von - dien ten Besezungen

[owie 7 weir vf ertheili ur Abw Tun anderer erde Engels s-Staats- Ministerium Weimar, 8. April.

LIs wurde Meng be

Sachsen - Weimar - Gisenach. Gu E Am G eburtata a Mete A der Große

“bévor n Ge

unterblieben. die sonst slattfindenden fünge Die Feier be- änkte i en Kreis der Gro erzogl en Familie; Hoheiten die essin. Marie Reuß und die rzogin Johann F t von Meckllenburg - Shwerin waren aus diesem Anlaß Tags vorher hier eingetroffen. Der Landtag hat sch am Sonnabend vertagt. Den lezten Berathungs - Gegenstand bildete das. Steuer- gesey. Der Antrag auf eine Entlastung der Gemeinden dadurch, daß ihnen ein Drittel der alten Grundsteuer zurück-

gegeben werde, wurde von dem Antragsteller zurückgezogen. Der Landtag nahm darauf das Steuergesey sowie den von der Regierung vorgeschlagenen Steuererlaß in Höhe von 0,2 vom Hundert an.

Herzog P

i: En Gurn, 8, April. (U.) Se. Hoheit der Herzog “Fviedrih Wilhelm von Medcklenburg- Schwerin traf gestern zum Besuch bei dem Großherzoglichen Hofe hier ein und kehrte Abends nah Wilhelmshaven zurü. Das am 6. d. M. ausgegebene „Kirchen-Gesez- und Verordnungsblatt“ publizirt den von der Landes- Synode FeNgenerns Voranschlag der Central - Kirchen- kasse pro 1889—91 mit einer jährlihen Einnahme und Ausgabe von 59699,64 #, sowie einen Erlaß des Ober-Kirchenraths, betreffend die Beobahtung der Sonn- und Foliggsornung, ferner den Entwurf einer Verordnung über die Neu: und Umbauten von Dienstwohnungen der Kirchen- beamten und ein Preigausschreiben für die Herstellung einex kurzen Geschihte der Reformation mit besonderer Berück- uen der Einführung derselben in Oldenburg, als Anhang zum Gesangbuch.

Sachsen-Meiningen. Meiningen, 8. April. Ju der heute erzogthum S Nummer des „Regierungsblatts für

das Herzogthum Sachsen: Meiningen“ werden die Geseye vom 20. März 1889, betreffend die Form der Diensteide, vom 30, März 1889, betreffend den Ruhegehalt der Unterbeamten und Diener, und vom 26. März 1889, über die Veräußerung UNY T On En von VBestandtheilen des Landesvermögens publizirt. :

Oesterreich-Ungarn. Wien, 8, April. (W. T. B.) Das Abgeordnetenyaus hat in der heutigen Sißung das Geseh, dur welches die Aufhebung der E YRT T S und Fiume bis zum 1. Juli 1891 hinausgeschoben wird, genehmigt. Der Handels: Minister kündigte die Einbringung eines die Einzelheiten der Einbeziehung der ge- nannten Häfen in das allgemeine Zollgebiet regelnden Ye- segentwurfs für den nächsten Herbst an und hob hervor, daß das hierzu erforderlihe Einvernehmen mit der unga- rishen Regierung bereits erzielt sei.

_ Das Herrenhaus nahm das den Beschlüssen des unga- rischen Reichstages "\yro end abgeänderte Wehrgeset in zweiter und dritter x0 5 bloe an.

Meran, 8. A T a0 T. B.) Der Herzog Carl Theodor in Bayern ist mit seiner Familie heute Abend zu längerem Aufenthalt »hier eingetroffen. Auch die Erb- gronertogtn von Mecklenburg:Streliy hat hier lufenthalt genommen.®,

Pest, 8. April. (S¿T. B.) Jm Unterhause brachte der Minister-Pr fident von Tisza heute das Loos-Sperr- ges ey ein. Dasselbe bestimmt, daß in Ungarn der Verkehr nur solcher ausländischen Loofe gestattet sein soll, welche vor dem Jnkrafttreten des Loos-Sperrgeseßes an der Börse zu Pest notirt wurden und gestempelt sind.

Großbritannien und Jrland. London, 8. April. W. T. B.) Das Unterhaus hat in seiner heutigen ißung die Bill, betreffend die Verstärkung der Flotte, sowie die Bill, betreffend die Lokalverwaltung in Schottland, in erster Lesung angenommen. Der Deputirte Robertson beantragte folgende vier Bills, betreffend die Einführung der Lokalverwaltung in ottland, die Bildung der Grafschaftsräthe durch Vertreter, welche alle 3 Jahre aus Volkswahlen hervorgehen; die Gewährung des Wahlrechts an die Frauen ; die Verwendung des Ueberschusses von 170 000 Pfd. Sterl., welcher \sich aus den den Lokal- behörden überwiesenen Reichssteuern ergiebt, zur Einführung unentgeltlichen Unterrichts.

(A. C.) Das iri he Gefängnißamt hat ein neues Gefängniß-Reglement verfaßt, welhes dem Parlament vorgelegt wurde. Darnach müssen alle Sträflinge die Sträf- Rgntract tragen, „es Jei denn, daß das Gefängnißamt s{hriftlih oder sonstwie entscheidet, däß das Tragen einer der- artigen Kleidung nicht nöthig ist aus Rücksichten der Gesund- heit oder Reinlichkeil“.

_ Frankreih. Paris, 8. April. (W. T. B.) Prä- sident Carnot empfing heute den neuen bayerishen Geschäfts- träger von Tucher. Im Senat verlas heute der Präsident Leroyer das Dekret, nah welchem der Senat als Gerichtshof ein- gesezt wird, um zu D liber die gegen die Sicherheit des Staates gerichteten Angriffe, sowie über andere damit in Ver- bindung \tehènde Handlungen, die Boulanger und Anderen, welche die Untersuchung ergeben wird, zur Last fallen. Das Dekret seßt itr Freitag die erste Siyung fest. Léon Réênault bean- gte eine Juterpellation über die Gründe, welche zur Ein- fepun des Senats als Gerichtshof geführt hätten. Der inister:Präsident Tirard erwiderte im Namen der Regierung, daß er eine solhe Jnterpellation niht beantworten werde. Michelin verlangte die Hinausschiebung der Jnter- pellation auf einen Monat. Léon Ró6nault protestirte ggen den hler, welhen die Regierung dur r Vorgehen egebe. Es wurde rat eschlo}sen, die Interpellation auf einen Monat hinauszuschieben. Buffet erkiärte La einverstanden mit der Konstituirung des Senats als Gerichtshof, beantragte aber, daß das Verfahren desselben vorher durch Geseh eregelt werde. Der Justiz-Minister ‘Thevenet erwiderte hierauf daß die Frage der Regelun 'des Verfahrens die Ll ung des Gerichtshofes niht auf- gon dürfe. Jn der Abstimmung wurde der Antrag Buffet odann mit 177 gegen 72 Stimmen verworfen und hierauf die Ta Frtung N g au (of e Rechte des Senats hat beschlossen, ih an den Arbeiten des Senats als Gerichtshof uicht zu derbe e iht über den Antrag, betreffend die Regelung des rihtsverfahrens, durch die Kammer Beschluß geta t sei. Zun der Deputirtenkammer kam es bei Verlesung des

e n Hohe Frau f ogin gesei Mit 9 t auf die {were Eikranku La ders der in, Könige ree Niederlande,

Letzterer wurde zur Ordnun gerufen, Der Abg. Camescas\se brate den Veriht der Kommission ein über den Antrag, betreffend die Regelung des Verfahrens vor dem Senat als Gerichtshof. Entgegen dem Verlangen der Rechten , daß der Bericht verlesen werde, verfügte die Kammer die alsbaldige Drucklegung desselben und beschloß auf den Antrag des Minister-Präsidenten Tirard, die Berathung des Berichts morgen vorzunehmen. Hierauf nahm die Kammer die Be- rathung über den Antrag, betreffend die Sicherheit der Reisenden auf den Eisenbahnen , wieder auf.

Niederlande. Luxemburg, 8. April. (W. T. B.) Jn der heutigen Sigung der Deputirtenkammer verlas der Staats-Minister Eyschen eine Botschaft des Herzogs Adolf von Nassau, in welcher derselbe sich bereit erklärt, ge den Bestimmungen der Verfassung und der Hausgeseße die egentshaft des Landes zu übernehmen. Die Kammer beschloß darauf, in den Abtheilungen zu- sammenzutreten, um eine Prüfung der in Frage koms- menden Aktenstücke vorzunehmen. Bei der Vors legung der Aktenstückte an die Abtheilungen der Deputirtenkammer erklärte der Staats-Minister: Das Leben der Völker habe wie das Leben des Einzelnen seine Trauertage, und das öffentlihe Wohl erhebe bisweilen harte Ansprüche. Ueberaus Ani lih für die Räthe der Krone sei die Erfüllung der Pflicht gewesen, welhe ihnen auf: erlegt worden sei. Sie würden aber niht im Geiste der langen Regierung ihres geliebten und unglücklichen bis- herigen Fürsten gehandelt haben, wenn sie vergessen hätten, daß man im öffentlichen Leben d nur durch die Rüd- siht auf das Gemeinwohl und dur das Geset leiten lassen dürfe. Nah Wiederaufnahme der Sißzung, Nachmittags um 4 Uhr, verlas der D folgende Erklärung: „Die Deputirtenkammer konstatirt aus den vorgelegten Dokumenten , daß der König regierungsunfähig ist, daß zemäß der Verfassung eine Regenlschast nothwendig ist, sowie daß nah dem Familienvertrage die Regentschaft rechtlih dem Her og von Nassau zufällt, und erklärt ih bereit, den ver assngamäßigen Eid des Herzogs entgegen: zunehmen.“ Da Niemand das Wort begehrte, wurde zur namentlichen Abstimmung geschritten und die Erklärung einstimmig gutgeheißen. Der Vorsißende verlas nunmehr uachstehende Erklärung, welhe die Kamuter stehend entgegennahm: „Die Kammer schließt sich den von der Regierung ausgedrücktten Gefühlen an und be- dauert, in die arate Nothwendigkeit versegt zu sein, die oben votirte Maßregel treffen U müssen einem Fürsten gegenüber, dessen Hexriaît vierzig Zahre gedauert und dem Lande Jahre des Ged&ihens, des Glücks und der Freiheit ver- schaft hat.“ Sodaun benachrihhtigte der Staats-Minister Eyscheon die Kammer, daß der Regent am nächsten Donnerstag den Eid abzulegen wünsche. Die nächste Sißung der Kammer wurde auf kommenden Donnerstag festgeseßt.

Rumänien. Bukarest, 8. April. (W. T. B.) Das neue Kabinet, in welhem Lascar Catargi den Vorsitz übernehmen soll, und welchem auch Demeter Bratiano und Vernesco angehören würden, soll aus Elementen der alten vereinigten Opposition mit Ausschluß der Junimisten gebildet werden. Die Konstituirung des Kabinets ößt jedoh noch auf Schwierigkeiten, da Manos und Lahovary, die als Minister in Aussiht genommen sind, sih weigern, in ein Kabinet ein- zutreten, welhem Vernesco angehört.

Serbien. Belgrad, 8. April. (Pol. Corr.) Gestern überreichte der rumänische Gesandte Vacavesco das Antwortschreiben des Königs Karl auf die Notifikation der Thronbesteigung des Königs Alexander, in welchem der dringende Wunsch nah Aufrechterhaltung der be- stehenden vorzüglichen Beziehungen zwischen beiden Monarchien ausgedrüdckt wird.

Dänemark. Kopenhagen, 8. April. (W. T. B.) Der Semalige dänische Gesandte in Berlin, von Quade, ist ge- orben.

Afrika. Egypten. Kairo, 8. April. (R. B.) Die egyptishe Regierun g, welche ihre R T F Befugniß zur Konversion der privilegirten Anleihe außer jedem Zweifel gestellt zu sehen e E holte zu dem Ende auch das Gutachten von drei ELCIIEON Mitgliedern des gemischten Gerihtshofes, nämlich des englischen, fran- zösichen und italienischen Mitgliedes ein. Dieselben bestätigten einstimmig die Ansicht der egyptishen Rechtsgelehrten, daß die Regierung geseßlich vollständig befugt sei, die Schuld zu kon: vertiren oder al pari zurückzuzahlen.

Zeitungsstimmen. Die „Wiesbadener Presse“ bemerkt:

__E8 wird behauptet, daß dur den Reichszusbuß dem Arbeiter nit mehr gewährt werde, als ibm vorber dur die indirekten Steuern aus der Tasche genommen sei. Diese Darstellung entstellt den wirkiihen Sachverhalt Lezüglib dieser Steuern und ihrer Wirkungöbeziebungen auf die Lage des Arbeiters vollständig. Unfere indirekten Steuern und Zölle sind in denjenigen Kategorien, die in finanzieller Hinsidt am {werten ins Gewicht fallen, ausnahmslos so angelegt, . daß fie zur Erhaltung der Kraft und der Lebensfäbigkeit tnländifcher -Gewerbe “dienen mnd fo, “da die Bküthe “jedes “Ge- werbes von der Kaufkraft der in anderen Produktion8zweigen thätigen Bevöikerungstheile abbäugt, in ihren Wirkungen allen Ge- werben und den von ihnen beshäftigtea Arbeîtern gleihmäßig zu gute kommen. Für den geringen Aufschlag auf den Preis einiger Ver- zebrgegeustände erbält der Arbeiter also in Wabrheit einen voll- ständigen Ausgleich in der Sicherung * feiner Arbeitsgelegenbeit, die ¿. B. auch in der Judustrie prekär werden würde, - jedenfalls einen Werthabschlag erfabren müßte. ‘wenn die Landwirthschaft zusammen- Lede, und so aufbörte, cin Abnehmer der Erzeugnisse der Industrie zu sein.

Es ift ferner die Ansicht aufgestellt, daß man den Arbeiter durch \solde Zubilligungen zu immer neuen Forderungen ermuthigen werde. Man hat wodl niht bedaht, daß man mit dieser Warnung, den kleinen Finger zu bieten, damit nit nach der ganzen Hard gegriffen werde, wieder bei der. Weisheit des Systems des Gehenlafsens und der Nacbtiväthterrolle des Staats angelangt ift; deun jeder, au der kleinste S&ritt vom Wege des brutalen Manchesterthums kann mit LaNA Gegengrund bekämpft werden. “Es ist ja auch zuzugestéhen, daß beispielsweise cin folthes ‘Deruittéthaudelz, e wir es in Satben des Marimalarbeitstages unlängst zwischen Hrn. Dr. Lieber und denSozial- demokraten erlebt haben, zu dem Eindruck führen kann, taß Schacher, cinmal begonnen, auch fein Ende finden wird. Man wuß aber doch nicht überiehen, daß die Lage des Staats in diesen Dingen

ls zu einem heftigen Wortwechsel zwischen dem Finanz: Rouvier und dem Abg. Da Le der Aeitas

eine andere ist, als die Popularitätshasé&erei i Partei, daß der Staat, sobald bie Regierung e igen

vas Bewußtsein haben können, daß er seine Schuldigkeit gethan hat, .auh die Kraft besitzt, ein „Bis bierher- und nit weiter !* aussprechen und aufrecht erhalten zu können, gerade so wie er auch die politische Begehrlichkeit der radikalen Parteien fest in die von der Verfassung gezogenen Schranken zurückweist.

Die „Danziger Allgemeine Zeitun g“ führt aus:

Das Verlangen, daß gewisse Fragen des Arbeitershußes inter- national geregelt werden möchten, beruht auf Gründen, wel@e auf den ersten Blick außerordentlich einleuchtend sind. Ein Fabrikherr, der Kch seiner Arbeiter in jeder Weise anzunehmen und ihre Lebenshaltung nach Möglichkeit zu verbessern wüns{t, wird bei der Ausführung dieser Absicht fehr bald auf starke Schranken stoßen. Je mehr er ausgiebt an Whnen, nicht bloß mittels Erhöhung des Lohnsayes, sondern au in den verschiedenen anderen Formen durch Herabseßzun ‘der Arbeitszeit. durch Gewährung voller Feiertage 2c., was so vie bedeutet, daß für die Herstellung einer bestimmten Arbeitsmnenge mehr bezahlte Kräfte erforderlich werden, die den Ausfall an Arbeitszeit decken —, um so theurer kommt ihm die Erzeugung seiner Waaren zu stehen, d. h. um so mehr wird er seine Romtureentfebigtes mit anderen Fabrikanten, welche in der Fung der Arbeitskraft viel weniger rädcksichtsvoll sind, beshränken und an Mangel von Abnehmern für seine Waaren leiden.

Was für den cinzelnen Unternehmer gilt, gilt auch für das Wirt bs Cie eines Staats. Ein Reich, welches allen Nachbar- ländern im Arbeitershuß weit vorauseilt und dur Geseßze den Unter- nehmern vorschreibt, daß sie die und die Fabrikordnungen innehalten, ihre Maswinen an bestimmten Tagen f\tillstehen lassen müssen und ihre Arbeiter nur eine bestimmte Anzahl von Stunden beschäftigen, Ah der billigeren Arbeitskräfte von Frauen und Kindern wenig oder gar nicht bedienen dürfen ein solher Staat würde bald die Henne geshlahtet haben ,* welche die Eier legen soll, Bei dem riesig entwickelten Weltverkehr würde seine Industrie von den Industrien der Nachbarländer, welche unter Bedingungen, die für die Unternehmer viel günstiger sind, arbeiten, in der Ausfuhr bald ganz und gar lahm gelegt werden, und darauf au gegen das Ein- dringen der billigeren fremdländishen Erzeugnisse nicht einmal den JInlandsmarkt behaupten können.

Der Gedanke, daß das Hemmniß, welches der Fabrikgeseßgebung des einzelnen Staates jo große Vorsicht auferlegt, dur internationale Verständigung abgeschwächt oder beseitigt werde, ist schon frühzeitig in unserem industriellen Jahrhundert ausgesprochen worden, ImElsaß war cs zu Ende der dreißiger, in der Schweiz zu Ende der vierziger Jahre, daß einzelne Fabrikanten für diesen Gedanken Propaganda zu machen uten. Der erste Staat, welcher ihn aufgriff, war die Schweiz im Lbre 1881 uuter dem Drängen ihrer Industriellen, welche sich durch die 1877 in der Schweiz erlassenen Fabrilgeseße in ihrer Konkurtenzfähigkeit beshränkt fühlten. Der Vorschlag der Schweiz, in gemeinsame Erörterungen über eine aleima bige Fabrik geseßz-

einzutreten, fand damals bei den übrigen Industriestaaten einerlei Entgegeukommeu. Und in der That waren die Gründe für die Rechtfertigung der Ablehnung nichl abei und verdient Beachtung, wie ih z. B der Nationalökonom Professor Brentano ausspriht: Wenn man fich der starken Interessen, der Kurzsichtigkeit und Engherzigkeit erinnert, welche selbst in einem ein- zelnen Lande dem Sri und der Durchführung \{chüßender Geseye im Wege stehen, so ist es kaum denkbar, daß es gelingen werde, in allen overo den internationalen Abmachungen die verlangte sleiabewige eactung zu sichern. Die Verschiedenheiten in der Fabrikgeseßgebung der einzelnen Länder sind keineswegs bloß willkürliche ; sie entprehen vielmehr dem verschiedenen Kulturniveau, der verschiedenen Lebens- haltung der Arbeiter und Intensität der Arbeit, welche auch durch die Verschiedenheit von Klima und Bodenbeschaffenheit bedingt ist.

Gleichwohl darf nicht verkannt werden, daß in den Fortschritten, welche die Fabrikgeseßgebung der Industriestaaten im leyten Jahr- ehnt gemahht, sih auch eine größere Annäherung vollzogen hat und E es daher möglich und nüßlih erscheint, nah dem neuerlichen Vorschlage der Schweiz den Versuch der Aufstellung gewiles allgemeiner internationaler Vorschriften zu mahen. Jnöbesondere Deut)chland, wo der MIErIEL QUE I Folge unserer e Versicherungögeseße unter Be- lastung der Unternehmer am weitesten vorgeschritten ist, braucht sich einem solchen Versuche niht zu entziehen und Fürst Bismarck hat \{hon im Dante 1885 im Reichstage gegenüber Anträgen, in welchen verschiedene Parteien ihre Arbeiterfreundlihkeit ohne die nöthige Rücksicht auf die Lage unserer Industrie beweisen wollten, die Erklä- rung abgegeben, daß die verlangte geseßliche Regelung gewisser Fragen des Mrde ari Buges daran gebunden sei, daß auch die übrigen Staaten guf eine gleiche Regelung sich einlassen. Man wird daher der von der Schweiz angeregten Konferenz gewiß großes Interesse schenken müssen, mögen au die dur die ‘Natur der Dinge gegebenen Schwierigkeiten von vornherein weitgehende Hoffnungen aus\s{hließen.

Ueber das Ne der Schweiz für die sozialen Revolutionäre veröffentlihhtder in ric Lgeinende „Stadt- bote“ einen Artikel, in welchem es heißt :

Die DAwei ist zum Sammelplay und Operationöfeld der europäischen Sozialrevolution geworden, Zürih uad Genf sind die Hauptsitße der Verschwörer. n beiden Städten haben \ich- seit Jahren vorbereitet die anarchiftishen und sozialrevolutionären Ver- breher, welche Europa ‘im laufenden Jahrzehnt in Schrecken seßten. ‘Was haben Bakunin und Krapotkin in Genf gethan? Was der Seyer Schulze in Genf, Reinsdorf und Kammerer in Bern, Nowotny in Rorshach? Hat nicht Stellmaher in Zürich gemeinschaftlich mit ein paar Dutzend seiner deutshen Ge- nossen den Plan zu seiner Mordreise ertworfen, wurden nicht hier seine Dynamitbüchsen angefertigt? Wir glauben ja, und es ist be- wiesen, daß dem so ist, Aber noch mehr! Von Zürich aus sollte ‘Neve mit den bier verfertigten Dynamitbomben nah Bregenz abgehen, ‘um den Kaiser von Oesterreich zu ermorden. Jn Zürich hat Nobiling ch im Shrotshuß geübt, bevor er zur Ermordung des Kaisers ‘Wilhelm nah Berlin abging, hier in Zürich hat beim Heimdenkmal der Schuster Lieske seine leßten Weisungen entgegengenommen,

geuR

kurze Zeit vor dem 13. Sanuar 1885, an welchem Tage er dem j alizei?Math Rumpf} sein Mordmesser in den Nacken \tieß. Ein Géhlsen und Karl Moor, die braven Schüßlinge der e L “Post*, haben in Zürich ihr Wesen getrieben, bevor sie aus- gewiesen wurden, von Fipeck, Novacck, Hauser und einer großen, weiteren Anzahl dergleichen Subjekte gar uiht zu reden. Bis zum ‘Sahre 1881 waren es nur deutshe Subjekte, . vertrieben aus ihrem Vaterlande, die ihr Wesen trieben. Seit der Ermor- dung des Kaisers Alcxander von Rußland (13. März 1881) haben Ah Deutshe, Polen .und Russen auf hiesigem Play ver-

ündet, vorerst zum Fürftenmord und sodann zum Umsturze/der be- {ehenden Ordnung. Im Schütßenhaus zu Zürich wurde von schweize- +risWen, deutschen und russischen Revolutionären die „Hinrichtung“ (wie se es nannten) Kaiser Alexander's gefeiert, in Außensihl auf Stell- macher, in {warz ausgeschlagenem Gemach, von Schweizern, Deutschen zund Russen ein Todtensalamander gerieben. Um Allem die Krone aufzu- [even, ist vor wenig Tagen am Zürichberge eine Bombe geplaßt, deren Tragweite für unser Land unablehbar, jedenfalls aber ip i, Puente ist. Was wir {on längst gewußt, trat hierbei zu Tage: die Solidarität zwishen den Führern der deutshen Sozialrevolution und den -russishen Bombenwerfern. Beide sind \{hon seit Jahren verbtündet, haben leider eine ganze Reihe \{hweizerisher Genossen in ihr Neß «gezogen und steuern gemeinsamen Zielen zu. Das wurde uns vollends

ar, als wir mit Erstaunen sehen mußten, wie die deutschen Häupter, Einer nah oder mit dem Anderen, gemein[haftlich mit Brinstein, ¡dem Genossen Dembsky ihre Besuche abstatteten. Die öffentliche Anzeige aber, welche im „Züricher Tagblatt“ vom 11, März d. J. die \hweizerishen Sozialdemokraten Uur Seer oigung hres „Genossen* Brin- Mein einlud, dürfte au ‘dem Blindeften“die en ôfnen. Solidar ind’-die Herren alle. ‘Sie haben dasselbe Ziel, dieselben Mittel. Sind Tag und Stunde ‘des Losbruh% gekommen, so werfen au

' “Diejenigen ihre Maske ab, die bis jeyt im Vertrauen auf die allzu

große Rückfsicht , ja Schwäche gewisser Behörden den „Rideau“ ildeten, hinter welchdem ih das Verbrechen organisirte. Wird das Sc{weizervolk solch Unerhörtes länger dulden? Wir glauben nein. Die Stunde hat endlih ges{lagen, welhe unsere Behörden zwingen wird, fremdes und einheimishes Vershwöerpack, das sein nieder- trähtiges Handwerk nur \{chon zu el grrieres, am Kragen zu fassen und zu vernichten. Entgegen vielfaher, öffentlich geäußerter Meinung haben wir die Ueberzeugung, daß diesmal die angehobene Untersuchung rücksichtslos und uns durhgeführt wird. Sollten wir uns täuschen, so werden wir nicht ruhen und rasten, um an der Hand authbentisher Beweise dem Schweizervolke klar zu machen, daß es seit Jahren von russischen, volnischen, deutschen und einheimischen Verbrechern zum Operationsfeld ausersehen ist, um das Land in inter- nationale Konflikte zu verwidckeln.

Statistische Nachrichten.

Die Lebens-Versicherungs-Anstalt nt die Armee und Marine hat ihren 16. Rechensch&#ftsbericht über das Jahr 18-8 erstatte. Dana sind in Folge Verwaltungsraths- Beschlusses, die Herabseßung des Zinssußes der Abtheilung 11 der Sparkasse betreffend, Seitens der Anstalt im Berichtsjahre 1 268 500 46 gekündigt worden. Davon wurden 846 500 A in 34% Sparkassen- \cheine umgeschrieben und sind 422 000 # zur Rücllzahlung geonas, Bis zum Schluß des Jahres 1889 soll die Umwandlung vollständig Generalversammlung

beendet sein. In einer außerordentlichen öhe der Prämien

wurden bezüglih der Gefahrözeiten und der Erleichterungen beschlossen und für die in den Ruhestand tretenden Versicherten eine neue Betaoitung eingeführt, Diese Allerhöchst beslätigten Beschlüsse sind unterm 10 November v. J. in den Ver- ordnungsblättern der Armee und der Marine bekannt gegeben worden. Aus dem Verwaltungsrath schieden aus: der Vize-Admiral Freiherr von der Goltz und der Wirkliche Geheime Kriegsrath a. D. Klein; an ihre Stelle traten die beiden stellvertretenden Mitglieder { der General-Major von Holleben und der Wirkliche Geheime Admiralitäts-Rath und vor- tragende Rath in der Admiralität, Hauptmann der Landwehr, Krüger. Qu den vier Aufnahme-Terminen des Jahres 1888 wurden bean- tragt 1126 Versicherungen über 1067 000 6 Versicherungssumme; davon wurdecä angenommen 1084 Versicherungen über 993 000 M4 Versicherungssumme, Rechnet man hierzu den Versicherungsbestand von Ende 1887 mit 13 766 Versicherungen über 17 403 900 (A Ver- sicherungösumme, so ergeben \sich insgesammt 14 850 Versicherungen über 18 396 900 M Beide unte: iervon sind im Jahre 1888 wieder erloschen 291 Versicherungen über 346 300 46 Versicherungssumme. Demnach betrug der Versicherungsbestand am 31, Dezember 1888; 14 559 Versicherungen über 18050600 46 Versicherungssumme, welche si auf 14 115 Personen vertheilten, Im Berichtsjahre waren rech- nungsmäßig 135 Todesfälle mit in Summa 227 100 4 Versiche- rungdsumme zu erwarten, es starben jcdoch nur 101 Versicherte mit 178 200 A Davon kommen jedoch 6 mit 3000 4 Versihherungs- summe in Abzug, weil ihre Todesart niht den rechnungsmäßigen Vora1's\sezungen der Anstalt entsprah, Es kommen also nur 95 Sterbefälle mit 175200 F Versiherungssumme in Rechnung, und es sind demnach 49 Parienen mit 51 900 M Versiherungssumme weniger gestorben, als rehnungsmäßig zu erwarten war, Die Durch schnitts-Versiherungösumme beirug ultimo 1888 1279 In die Sparkasse der Anstalt wurden im Jahre 1888 5946 Cin- lagen im Gesammtbetrage von 691 840,00, gemacht. Rehnet man hierzu den Bestand der Sparkasse am 31, Dezember 1887 mit 4527 889,75 M so ergiebt ih als Summa 5 219 729,75 4 Im Laufe des Jahres 1888 wurden wieder Sagen 739 925,01 M4, demnach verblieben 4 479 804,74 M Hierzu die entsprechende Zinszuschreibung von 4/6 pro 1888, gerechnet mit 93 345,66 4, ergtebt als Gesammtwerth der Spareinlagen am 31, Dezember 1888 den Sparkafsenfonds 4 573 150,40 A Derselbe hat sich demna gegen das Vorjahr um 45 260,65 (A vermehrt, Die durchschnittlihe Höhe der Spar- einlagen betrug 171 A Bei dem erzielten Durchschnitts-Zinsfuß von 4,30% wurde bei der Sparkasse ein Uebershuß von 14614 M erzielt, welcher ven dg dem Sicherheitsfonds überwiesen ift. Die Einnahmen der Anstalt seßten \sich zusammen aus; 1) Prämien 464831 Æ 17 §, 2) Spareinlagen 691 840 M, 3) Zinscn 482164 4 76 H, 4) Gewinn auf Effekten 21546 M, 5) ersparter Schäden-Reserve 500 A Die Ausgaben bestanden in: 1) Sterbefall-Zahlungen 175200 4, 2) Rükkäufen von Policen 2975 MÆ, 3) zurüdgezahlten Spareinlagen 739925 Æ 1 4 und 2 Verwaltungskosten 70273 4 12 &Z. “Die Fonds und das Vermögen der Anstalt beziffern \ich, wie folgt: 1) Garantiefonds 3 000 000 M (vom Reih überwiesen); 2) Sicherheitsfonts (eins{chließ- lih 47381 A Bestand der Sparkasse) 3 642 370 46 70 ck, und zwar Bestand von Ende 1887 3281236 4 19 3, Prämieneinnahme 27562 MA 8 S, Gesammtüberschuß des Jahres 1888 333 571 A 63 §; 3) Prämien-Reservesonds 2091734 A 1 S (235 760 v 62 s mehr als 1887); 4) Sparkassenfonds 4 573 150 40 S. Der Rechnungsabschluß weist in Einnahme und Ausgabe auf 1 630528 M 91 4§., Die Bilanz beziffert \sich auf 13 378819 4 13 K.

Stocckholm, 5. April. Die Stadt Stockholm hat jeßt 228 218 Einwohner, gegen 222 549 zur geisen Zeit des Vorjahres.

Christiania, 5. April. Die Zolleinnahmen haben in den ersten neun Monaten des laufenden Finanzjahres 15 012 868 Kr., gegen t5 936 759 Kr. in der gleichen Zeit des vorigen Finanziahres er- geben, Der Ausfuhrzoll auf Holz ergab gleichzeitig resp. 294 227 Kr. und 225 685 Kr. Die Einnahmen der norwegischen Cisen- bahnen in der ersten Hälfte des BDetriebsjahres 1888/89 betrugen 4 293 051 Kr. oder 400 000 Kr. mehr als im Vorjahre. Der gröô- ßere Theil der Mehreinnahmen entfällt auf den Güterverkehr.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Mever's Konversations-Lexikon. Eine Gncyklopädie des allgemeinen Wissens. Vierte, gänzlih umgearbeitete Auflage. Mit geographischen Karten, naturwissenshaftlichen und tehnologischen Abbildungen. 13. Band: „Phlegon® bis „Rubinstein“. Mit 25 Jllustrations: Beilagen und 198 Abbildungen im “Text. Leipzig, Verlag des Bibliographishen Instituts. Auch der neueste Band dieser weit verbreiteten encyklopädishen Hanusbibliothek ift in bifto- riser, wissenshaftlicher und tehnologisher Beziehung in allen Artikeln bis auf die Gegenwart mit Sorgfalt ergänzt und berichtigt. Die illustrative Ausstattung ist wieder außerordentli reih. Mehrere Artikel, wie „Pilz“, „Polarlihter*, „Raubvögel“,

«Rinder sind mit prächtig ausgeführten Farbendrucktafeln geziert. Noch rôößer ist die Zahl der einfarbigen Tafeln, z. B. zu den Ab- s{nitten: ePlanetensystem*, „Polarisationsapparate“, „Prot oën“, „Pumpen“, „Raubthiere* (3 Tafeln), „Rauchverbrennung“, „Riefen- \chlange“, „Robben®. Unter den vielen kartographis@en Beilagen und Plänen, die dem Bande beigegeben sind, finden ich instruktive Karten zur Erläuterung der Geshichte von ‘Polen und Preußen. Die neue Auflage dieser vortrefflichen Encyklopädie, welche namentlich in [den die Naturwissenschaften, Technologie, Maschinenkunde, JIn- dustrie 2c., also die epohemachenden rru ften der Neuzeit betreffenden Artikeln ibren Schwerpunkt sucht, nähert sch icht mehr und g ea Abschluß. Derselbe dürfte no% in diesem Jahre zu erwarten sein.

In Carl Heymann's Yeeieg in Berlin ersien soeben : „Das Preußische System der direkten Steuern“ vom Re- gierungs-Assessor Kau þ (Preis 86 1,20). Die Vorlage des în der Thronrede vom 14. Jänuar d. J. ekündigten Gutwourfs eines

welches dazu immt ist, die

Einkommensteuergeseyes : Klassensteuer und rei irte Einkommen in eine eindeitl Zeit erwartet.

Einkommensteuer umzugestalten, wird für die nächste 0 Die obige Gee dürfte daber gerade im gezenwärtigen Augenblick

ganz besonderes Interesse erregen. Dieselbe zérfällt in eine Darstel- ung der gelGiStien Entwickelung (Die Zeit der ständisen

itik Die Entwickelung eines Systems der direkten Steuern Die weitere Ausbildung des Systems bis auf die Gegen- wart) und eine Kritik des Systems. Um des geshihtlihen Theils willen dürfte das Büchelchen auch Nichtfahmännern willkommen sein.

Das Ret des Grundbesißyes in England, von Sir Frederick Pollock, Bart., L. L, D., Professor an der Uni- versität Oxford und an der Innungs-Lehranstalt in London, überseyt von Dr. jur. Ernst Schuster. erlin, 1889, Verlag von Franz Vahlen (W., Mohrenstraße 13/14). Das in (erstens vor- liegende Werk giebt troß der historischen d ein weit klareres Bild von dem jeyt in England geltenden Grundbesigrecht als die reisten dogmatishen Werke. Aus diesem Grunde und weil das FImmobiliarsachenreht vermöge seines Einflusses auf die Anschauungs- weise und Denkart der Juristen den wichtigsten Theil des en e en | v erige bildet, auch mehr als irgend eîn anderer in augenfä iger

eziehung zu der gesellschaftlichen und wirthschaftlichen Entwickelung des Landes s, ist die Ueberseßung der gediegenen Schrift als ein dankenswerthes Unternehmen zu bezeihnen, das des Beifalls der deutshen Juristen gewiß sein dürfte. :

Die Frauen des 19, Jahrhunderts, Biographische und fkulturhistorishe Zeit! und Charaktergemälde. Von Lina Morgenstern. Mit JZllustrationen. 2. Folge, Heft 13 bis 16, Berlin, Verlag der „Deutschen Hausfrauen-Zeitung“. Von diesem bereits an dieser Stelle gewürdigten Lieferungswerk aus der Feder der bekannten, vielseitigen Verfasserin liegen 4 neue Hefte vor, welche die Lebensbilder nachstehender Frauen schildern: Dorothea von Séslözer, Sophie Germain, Nadeshda Durowa, Karoline Pichler, María Malibran, Bertha von Marenholy-Bülow, Fanny Lewald, Maria Augustin, geb von Turnberg, Karoline Bauer, Johanna Kinkel, geb. Mokel, Amély Bölte. In der 16. Lieferung beginnt eine Dar- stellung der as 17 Def in der zweiten Hälfte unseres Jahr-

Steuerpol

hunderts. Für das 17. Hest wird ein umfassendes Lebensbild der Kaiserin Augusta (nah authentishen Quellen) versprochen. Das Q soll in 24 Lieferungen zum Preise von je 50 4 abgeschlofsen vorliegen.

„Der Shorgelan g*, Zeitschrift für die gesammten Inter- essen der Sangeskunst mit besonderer Berücksichtigung der gemischten Chöre, Männer- und Frauen-Gesangvereine. Herausgegeben unter Mit- wirkung hervorragender Komponisten für Chorgesang, Musikdirektoren, Chor-Dirigenten und berühmter Musifschriftsteller von A. W. Gott- \{halg, Großherzoglih Säwsijhem Hof-Organisten und Lehrer an der Musikshule zu Weimar. Verlag von Hans Licht, Hof-Musikalien- hantlung in Leipzig. (Abonnements-Preis 2 Æ pro Quartal.) IV. Jahrgang 1889, Nr, 9—13. Die vorliegenden Nummern dieser vortrefflih redigirten Zeltschrift find außerordentlich reihhaltig an gediegenem textlihen Inhalt (mit Jllustrationen) fowohl wie an musikalishen Beilagen, Chorgesängen x. Die Zeitschrift ist aufs Neue den Gesangvereinen, Musikdirigenten, sowie überhaupt allen Freunden der Musik zu empfehlen.

Altpreußishe Monatsschrift neue Folge. Der Neuen Preußiscben Provinzial-Blätter vierte Folge. De lgetever von Rudolf Reicke und Ernst Wichert. (Der Monatsschrift XXVI., der Provinzialblätter LXXXXI11I. Band ) Königsberg i. Pr, Verlag von Ferd. Beyer's Buchhandlung. Erstes und zweites Heft. Fanuar—März. Mit 2 autographirten Karten. Das vorliegende Doppelheft der Zeitschrift bringt folgende Abhandlungen: Das preußishe Eisenbahnney im Often der Weichsel, ein Beitrag zur Verkehrsgeshihte und Statistik der deutshen Nordoftmark, von Paul Neuhaus; Zur Beurtheilung von Kaat's Kritik der reinen Vernunft und Kant's Prolegomena, 111. Abhandlung, von Emil Arnoldt ; Vipera berus Dand, eine ethnologisch-faunistishe Skizze, von A. Treichel; Noch einmal das Lied auf die Danziger Fehde von 1576, von Johannes Bolte; E zu dem Aufsaze „Ueber die Danzker x.“, von C. Beckerrn. Dann reihen sih an Bücher-Kritiken und Referate über die Alterthumsgesellshaft Prussia 1888. (Scharnhorft in der Sélacht bei Pr. Eylau von Oberst-Lieutenant z. D. Grabe, mit 2 autogr. Karten.) Den Schluß bilden Mittheilungen und Anhänge.

Die Nr. 13 Jahrgangs 1889 von „Schorer's Familien- blatt“ (red. von Dr. Franz Hirs, N hat folgenden Inhalt : Hofluft. Roman von Nataly von Eschstruth. (12. sep) Ostergespräh. Von U. von Reuß. Das Spiel. “Von (Et von Hartmann. Ungarishe Hochzeitsgebräuhe. Zu den Bildern aus dem Prahtwerk: Die österreichish-1.ngarische Monarchie in Wort und Bild. Pestfricdel. Von Richard Markolf. Mit Vigaette von W. Weimar. Wo is das Leben? Von Otto Neumann-

ofer. 1) Eine astronomishe Entdeckung. Der kleine Finger.

ine unheimliche Gefehichte von John Henry . —Slauderede. Beilagen. Kunstblätter: Der ungläubige Thomas. Nah dem Gemälde von Louis Feldmann. Ungarische Brautwerbung. Un- garisher Hochzeitétanz. Aus dem Prachtwerk: Die öfterreihisch- ungarishe Monarchie in Wort und Bild.

Gewerbe und Handel.

Das in Rußland bestehende Verbot der Einfuhr von Kartoffeln, Kartoffelabfällen und des für dieselben verwen- deten Ver packungsmaterials aus dem Auslande auf dem See» wege ift neuerdings auf die Einfuhr tiefer Gegenstände über die deutsche Landgrenze auëgedehnt worden.

Theater und Musik.

Berliner Theater. Für das neue Freitags-Abonnement werden Anmeldrngen an der Hauptkafse riftli und mündli (von 10 bis 1 Ubr) entgegengenommen. Die Abonnements, welche diesmal

faffen, werden durhweg unperfönlichen Charakter ; herigen Abonnenten bleiben die früher innegehabien

Be reservint, fofern sie bis zum 25. d. M., B Ubr, ire Erklär betreffend Erneuerung des Abonnements « ßaben. Lesfing-Theater. Der „Meineidbauer“ wird nah den zabl- reihen Proben, zu welchen der gele Erfolg des Schauspiels „Der Fall Clémenceau“* hinrei@ende e fen bat, nunmehr am nächsten Donnerftag zur erïten g gelangen. Außer Hra. Adolf Klein, der die Titelrolle spielt, find in ververragenden Partie Eugenie Frauenthal, Marie Meyer und Ida Staegemann, fowie die

xxn. Gustav Kober, Eduard ansfy, Hugo Ranzenberg, ranz S@önfeld und Carl ow be? Die egen ekorationen ftammen aus dem Atelier von I. in Zu der Wohlthbätigkeits-Matinée, welhe am den 14. d, ftattfindet, beginnt der Billetverkauf an der bereits morgen, Mittwoch. Den “gran ron Stammfigen werden ibre gewöhnlichen Reservat-Pläße dis Donneritag, 11 ULr Mittags, zurüdckgelegt, während später, mit Rückscht auf die vielen dereits cin» gelaufenen Vorbestellungen, auch die Stammfize nicht mebr zurü»

gehalten werden können. : Wallner-Theater. Morgen, Mittwot, begeht „Madame Sulivan’s

Bonivard® das Jubiläum der 150. D. Friedrih-Wilbelmstädtishes Theater. L Mikado“ feiert morgen fein fünftes lèum, dena dic lustige perette an diesem Tage zum 125. in Scene. Belle-Alliance-Theater. Am 1. Mai eröffnet das: Belle» Alliance-Theater seine diesiährige Somaner-Saifon. Der i t Theaters e großartigen Anlagen g

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