1889 / 103 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 30 Apr 1889 18:00:01 GMT) scan diff

bleiben,

wiegende Mehrheit der Arbeiter gewinnen.

de É jo Legreiii® Vgl BUSG E rélfen das S geieif: daß in nationalliberalen Kreisen

anstalt bei der gese es eine starke Verstimmung hervorgerufen hat; eutschland hat man si für diese

betrahtet und darum in der Ablehnun

heit zu Gunsten des nationalliberalen Antrages ist und war von der H

Frage-kihts weniger als

stellt, wesentlih verstärkt und

wendung des Geseßes in Frage Dei der Vertagung zustimmt in

mag cs’ kommen ,. daß man stillen ß

Hoffnung, daß im Herbste auch die Frage, ob Reihs- oder Landes-Versicherungsanstalt, eine andere und zweckmäßigère Ent- Man wird, wie bemerkt, diese Haltung So bedeuts

\cheidung erhalten werde. verstehen, aber sie gleichwohl nit billigen können. au die Errichtung einer Reihs-Versicherungsanstalt ist, den Werth fie doch nit, daß man auf das Geseß ohne sie lieber verzihten,

es mit Landes-Versicherungsanstalten annehmen dürfte. Die Vortheile,

welche es au mit einer verfehlten Organisation der Versicherun anstalten den Arbeitern brinat, sind so bedeutend, daß wir, wenn a mit \{chwerem Herzen, wunsh fahren lassen müssen. wunsh vorläufig zu unterdrücken und au so noch durch das Geseß gefördert wurde. . ..

Möge dan in den nationalliberalen Kreisen der Gedanke das große

die im einzelnen ja gerech!tfertigten Bedenken zurücktret

lassen, möge er vor allem verhüten, daß die Mißstimmung wegen des Seiterns der Einführung der Reichs-Versicherungs-

anftalt die Stellung zu dem ganzen Geseze in nahtheilig Weise beeinflusse. Die nationalliberale Partei hat sich noch imm mit dem Guten begnügt, wenn das Bessere niht zu erreihen wa

und wird auch bei der Entscheidung über das Altersversicherungsgesetz

man in den weitesten Kreisen des deutschen Volks hierfür das vollste Verständniß besitzt,

in Gemäßheit dieses Gedankens handeln; daß

darf als siher angenommen werden.

o sicherer werden sie für ihre Bestrebungen auch die über-

der Abstimmung über die Reihs-Versicherungs- erathung des Alters- und R Ee erade in Süd- la große und einfahe Organisation fehr erwärmt, sie insbesondere unter dem nationalen Gesichtspunkte h einen nit zu unter- \häßenden Sieg des Partikularismus erblickt; man hat es au sehr bedauert, daß die preußische Regierung nit mit G eingetreten altung der badisckden Regierung bei dieser erbaut; die an sich ja vorhandenen -Be- denken wurden durch diesen Mißerfolg, welher die einheitlihe An-

das Opfer bringen und für jeßt den Lieblings-

( Die nationalliberale Partei hat noch

stets verstanden, im Interesse eines großen Werkes einen Herzens- Mängel in einem Seley

mit in den Kauf zu nehmen, wenn das Wohl der Gesammtheit au

erk und seine gewaltige Bedeutung, der Gedanke an die unbestreitbaren Wohlthaten, .welhe es für die Arbeiter enthält,

ver-

Kiel, ne gier nischen des „Vulkan“

29.

so

der

am hat

als Hamburg,

„Borussia“ de

g8- uch

an en er

er 30 000

Gewerbe und Handel.

Kohlenbergbau in Japan. Auf den Inseln Kiusiu Früher waren lächeninhalt von 400, 155, 90 und L Die Karatinkohle bildet ein Flöß von etwa 5 Fuß Mäthtigkeit in der Sandstein-Formation und erstreckt sih über un- gefähr 100 gkm. Auf der Insel Amakusa im Westen von Kiusiu findet sih Anthracit. Ein ausgedehntes Kohlenfeld befindet sich auch in der nähsten Nachbarschaft der Hauptstadt des Landes, Tokio. Außerdem giebt es dort, über alle Provinzen zerstreut, Braunkohlen in reihliher Menge. Nah dem „Iron“ (vol. XXXI Nr. 806) A Im Jahre 1881 betrug die Ausbeute 700 000 t, fie ist aber alljährlich in starkem Wachsthum begriffen. Zur Verwendung gelangen die besten

und Jasso siad reiche Kohlenlager erschlossen worden. p E ohlenbecken mit einem m.

. die Japaner begonnen, von einigen dieser Flöße zu fördern.

europäishen Maschinen, ebenso arbeitet man nah den erprobtesten

Methoden des Kontinents. Der Bezug jener Maschinen erfolgt vor-

Ee aus Deutschland, nur zu einem kleinen Bru(htheile aus ngland.

__— Eisen im Congostaat. Im vergangenen Jahre be- reisie der Direktor des Brüsseler naturhistorischen Museums, Dupont, den Congostaat, um die geologishen Verhältnisse des Thales zwischen dem atlantischen Occan und der Mündung des Kafsaiflusses zu studiren. Nah seiner Rüdlkehr nah Europa veröffentlichte er einige Berichte, die namentlih in Bezug auf die Mineralshäße des Landes Staunen erregen. Im ganzen Gebiet fand er (nach Jron XXXII. Nr. 810) in den Hochebenen, welche der Fluß durhquert, unter einer starken Alluvial\shiht ein Eisenerzlager von 1}¿—3 Fuß Mättigkeit. An vielen Orten, besonders aber an den Abhängen von Kassiori, sah er Stufen von vielen Kubikfuß Größe, welhe durch den Fluß aus-

mit dem

dur die Solisten:

zeichnete sich

13. Mai, 11 Uhr.

Aktiengesellscha

Hamburg kommend, London, 29.

ned ow C und

April.

29. April.

erschienenen Publikums.

Mannigfaltiges.

Seitdem P. Konewka es mit gutem Erfolge versucht hat, der Silhouette künstlerishe Bedeutun

Leuten gefehlt, welche diese „schwarze Kunst“ betrieben und im Großen

ewashen worden waren. Nach seiner Ansicht giebt es kein Lan folie Reichthümer an Eisenerz aufweist M hierbei noch, daß das Erz leid

selbft, erschöpft haben follten,. der Con Zeit damit versorgen könnte.

Submissionen im Auslande.

Egypken. Verwaltung der Daira Sanieh, Lieferung von 200 000 Cantar Kohlen und 149 000 Cantar Briquettes.

Verkehrs - Anstalten.

(W. T. B.) Nachdem der S@nell- „Augusta Victoriä“ adetfahrt-Aktiengesellschaft die Mannschaften ging derselbe heute sofort ._ nach haben sih auf der Die kontraktlich vor-

abgeseßt hatte, Southampton weiter. Fahrt von Swinemünde vorzüglih bewährt. geiiniezene ununterbrochene zwölfstündige Probefahrt wird in der

ordsee ausgeführt werden. Das Schiff wird vor Antritt seiner ersten Reise in Southampton gedockt.

Schiff und Maschine

Die B

bewirkten

wie das Congogebiet.

der Hamburg-A

(W. T. B.)

der

hat am Sonntag die esuher ergößten \ich an den Illumination ,

während im

ahreszeiten“ von Haydn statt.

rn. Zar- Blat. Der

Auch ist vor Allem

rrn. Zarneckow und Schulze Von Letterem,

zu verleihen, hat es niht an

d, das Wichtig ht reducirbar ist. Er- äußert daher. wenn einmal alle übrigén Erdtheile ihre Eisenerzlager gostaat ‘die gesammte Welt für -lange

Cairo :

merika-

Der Postdampfer r Pn nrg- AMertants@en Padcetfahrt-

t hat, von Westindien kommend, heute Lizard passirt. Der Postdampfer „Flandria“ Amerikanishen Padtetfahrt-Aktiengesellshaft ist, von estern in Hävana eingetroffen. pril. (W. T, B.) Der Union-Dampfer „Nubian“ ift heute auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Castle-Dampfer „Norham Castle“ hat heute auf der Ausreise Lissa bon passirt. Der Castle-Dam pfer „Roslin. Castle“ ist am Sonnabend auf der Heimreise in Plymouth und heute in London angekommen, dex Dampfer „Dunbar Castle“ ist am Freitag auf der Heimreise von Cape town abgegangen.

Theater und Musik.

Im Belle-Alliance- Theater Eröffnung der diesjährigen S omwmersaison unter großem Andrange des Publikums stattgefunden. r, | gebotenen mannigfahen musikalishen Genüssen, sowie an der dur Gasflammen i Theater das gegenwärtige Zugstück „Vaterfreuden“ das Publikum in die animirteste Stimmung versetzte. Gestern fand im Saale der Philharmonie eine Auf- führung des Oratoriums „Die J Der Schnöpf'\che Gesangverein hatte sih zu diesem Zweck ilharmonishen Orchester vereinigt und wurde r. Shmidt- Köhne (Hanna),

rn. Ad. Schulze (Simon) unter Verein, der sich seit einer langen Reibe von Jahren dur eifrige Pflege der Haydn'shen und Händel'shen Werke mit diesen. vertraut gemacht hat, auch in diesec Aufführung wiederum durch Schönheit des Stimmenklangs und musterhafte Präzision in der Zusammenwirkung aus. Einige Chöre: „Juchhe der Wein ist da! * sowie der „Lahchor“ nah „Hanna’s Erzählung“, waren von besonders drastisher Os und wurden mit sehr lebhaftem Beifall aufgenommen.

die präzise Ausführung des Doppelhors am Schluß des Oratoriums lobend hervorzuheben. Frau Schmidt-Köhne war außerordentli gut bei Stimme, die bis in die höchsten Lagen hinein ihre Kraft und Frische bewahrte. Die Feinheit und Grazie ihres Vortrags war ent- zükend, besonders in der bekannten Erzählung „Jm Winter“, die auf allge- meinen Wunsch wiederholt wurde. Auch die erwarben sich wohlyverdiente Beifallsbezeugungen. unserem vorzüglichsten Oratoriensänger, hätten wir gern noch die leider fortgelassene Arie „Seht auf die breiten Wiesen hin“ gehört. Der Dirigent des Vereins, Hr. Musikdirektor Paul Schnöpf, sowie die Ae oen haben sich um das Gelingen dieser Auf- ührung ganz besonders verdient gemacht und erwarben si gleihfalls die lebhaftesten Beweise der Anerkennung von Seiten des zahlrei

Hamburg-

und Ganzen auf der künstlerishen Höbe erhielten, zu welcher der oben- enannte Zeichner sie erhoben hatte. Die zierlihen, \{chwar usgefüllten

eihnungen haben stets ihre Liebhaber efunden, und so dürfte leßteren eine Gelegenheit willkommen sein, sich einmal nach Herzenslust über Erzeugnisse der in Rede stehenden Kunst zu freuen. Jn dem Aus- ftellungslokal des Vereins Berliner Künstler (Archi- tektenhaus, Wilhelmstraße 91—92) findet sich nämlich gegenwärtig eine derartige Sammlung, welhe Karl Fröhlich zum Urheber hat, der hier etwas ganz Besonderes leistete. Es sind nämlich nit Bilder, welhe auf Papier gezeichnet sind, wie es auf den ersten Blick scheint, sondern alle diese allerliebsten Sächelhen sind mühsam mit der Scheere aus \{chwarzem Papier ausgeschnitten und dann erst auf weiße Kartons gezogen. Je länger man diese stattlihe Anzahl von Blättern Fetractet, um so größer wird die Bewunderung sein, welhe man der Geschicklichkeit des Silhouettenschneiders zollt ; derselbe hat es zu einer außerordentlihen Fertigkeit gebracht und arbeitet mit einer Sauberkeit und Sett welche ihresgleihen suht. Aber nit diese sorgfältige Arbeit allein ist es, welche Anérkennung verdient, mehr noch ist es die Komposition, die überaus gea ge Zeichnung, die den denkenden und frei \{hafenden Künstler verräth. Da sehen wir Landschaften mit zierlihem Baumschlag und subtil ausgeschnit- tenen Personen, da sind Genreskizzen, Pumoreen u. . w., jedes in feiner Art ein Kunstwerk. Mit der bloßen Gewandtheit im Auf- zeihnen der Silhouette ist es eben niht gethan, und darin liegt eben Pe von vielen niht beahtete Schwierigkeit des Silhouettirens, daß

roß der einiönigen s{chwarzen Farbe und bei dem Mangel an Linien, Sraffirungen, Schattirungen u. \. w. innerhalb des Konturenumrisses doch eine Charakteristik der dargestellten Persönlichkeit gegeben werden soll, so daß wir \chon aus der Haltung der Figur, aus der Kontur des Antliges crkennen können, welcher seclishe Affekt hier zum Aus- druck gebracht werden soll. Bei diesem Bemühen verfallen viele Sil- houettenschneider oft in das Konventionelle und obenein Stieife, ‘die Figuren {ehen gezwungen und plump aus, es fehlt Grazie und Be- wegung, Ausdruck und Empfindung, welche wir in hohem Maßé in Karl Fröhlih's Originalshöpfungen vereinigt finden; er dürfte mit denselben dem Ideal der Vollkommenheit sehr nahe. gekommen sein. Von dem Meister der Radirnadel, Prof. Mannfel d, sehen wir hier zwei seiner genialen Werke: die Wartburg und den Dom zu Aachen, leßteres ein eigenhändiger Probedruck des Künstlers. Die Wartburg is umgeben von einem reihen Rahmen, der -\ich aus einzelnen Bildhea zusammenseßt, von denen jedes in seiner Art wieder ein Kunstwerk ist; diese kleinen Bilder bringen Darstellungen aus der Geschichte der altberühmten Burg und aus ihrer prächtigen landschaftlihen Umgebung. Auch die Vereinsgabe für das Jahr 1888/89 ist ausgestellt; es ist eine von Fr. Vogel gestohene Re- produktion des Eberle'schen Gemäldes: „Das verspätete Mittagessen“. Unter den Oelgemälden fällt in dem Lichtsaal eine kleine Kollektion auf, die man beim ersten Anblick für Böckin'’she Bilder halten möchte; aber niht der Schweizer selbst is es, sondern offenbar ein eifriger Anhänger desselben, H. Hendrih (Berlin). Wir sahen von Hendrih auf den beiden leyten E Ausstellungen verschiedene Gemälde, so 1887 den Fafner, und im ver- gangenen Jahr zwei mythische Landschaften, bei deren Er- wähnung wir bemerkten, daß die Figuren am besten daraus weg- geblieben wären, und diesen Wunsh können wir beim Anblick der hier ausgestellten Gemälde nur wiederholen. Das Landschaftliche zeugt von Phantasie und kräftiger Farbengebung, die Figuren, meist Niren, sind aber derartig flüchtig in der Zeichnung und verflossen im Kolorit, daß sie die Stimmung cher verderben als erhöhen, von Zeichnung ist bei denselben kaum die Rede. Roechling ist hier mit einem Schlachtenbilde vertreten : Das Füsilier-Bataillon Nr. 74 erstürmt den Spichernberg. Die staubige und dunstige Luft des heißen Sommer- tages ist bei dem hübsch komponirten Bilde ret ge\chickt wieder- gegeben. Auch Nikutowski (Düsseldorf) ist uns dur ein vor zwei Jahren bereits ausgestelltes und jeßt hier befindlihes Gemälde : „Vor dem Bahnhof* bekannt; dasselbe ist etwas bunt und hart in der Farbe; besser gefallen die übrigen Bilder, meist Motive aus dem außersten Osten unseres Vaterlandes. „Italienishe Seiler* betitelt sih cin von Poetsch ausgestelltes Bild; da diese Handwerker in hellem Sonnenliht auf freiem Play arbeitend dargestellt sind, so bat man es hier mit cinem ausgesprochenen Helllihtmaler zu thun, der den Schwierigkeiten seiner Aufgabe recht geshickt gerecht zu werden ver- steht. Von Knab ift eine arcitektonishe Landschaft: „Inneres des Poseidontempels in Pästum* ausgestellt.

Wien, 29. April. (W. T. B.) Einer telegraphishen Meldung aus Steyer zufolge ist daselbft Werndl, der Erfinder des nah

ihm benannten Gewehres, gestorben.

fprL L Lmd T T E L E R R R Ä E E E E —— —————_— I ————————————————————————————————— E L E E E ——————————— a —— R

Wetterbericht vom 30. April, r

8 Uhr Morgens. bru.

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Stationen. Wind. | Wetter. ovelle des

Taglioni.

in 9 Celsius

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Bar. auf 0 Gr U. d. Meeres\p. red. in Mill Temperatur

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wolkig Nebel heiter bedeckt wolkenlos wolkenlos Regen Regen

Guillemin.

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Anfang 7 Uhr.

00

Regen bededckt wolkig heiter halb bed. heiter wolkenlos beiter

bedeckt bedeckt1) beded12) wolkig heiter heiter wolkenlos 763 wolkenlos

. | 762 \still[wolkig

1) Gestern ; Nachmittag Gewitter. Y Gestern Nachmittags 2 Gewitter. Uebersicht der Witterung. Eine Depression unter 742 mm liegt vorm Kanal, | sellschaft. am Georgeskanal stürmische südöstlihe Winde mit | Vorh

751 755 760 760 763 766 767 756 T5T T57 758 759 761 761

Zum 4 Aufzügen von

C5 bd 5 O S bt DD D | bi DD D S5 C1 DD 5

Clémenceau. Dumas und A. d'

Zum 1.

e nog: um 1. Male: u

orher : Regenwetter erzeugend. Ueber Central-Europa dauert die ruhige, vorwiegend heitere und ziemlich warme Witterung fort. Im nordwestlihen Deutschland fanden geftern Gewitter mit Regenfällen statt, auch Kiel hatte Gewitter. In Deutschland liegt die Tem- peratur 1 bis 5 Grad über der normalen. Deutsche Seewarte. M ——— ___ Theater - Anzeigen. Böniglihe Schauspiele. Mittwoch: Opern-

Freitag: Der Anfang 7 Uhr.

litterwochen.

und Halévy. Donnerstag :

haus. 112. Vorstellung. Die Quigows. Vater-

4 Akten von H.

R Caundaule. a

ländisbes Drama in 4 Akten von Ernst v. Wilden- Anfang 7 Uhr. Sauspielhaus. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Dichtung von Hany Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer frodper Mérimée.

Anfang 7 Uhr. onnerstag: Opernhaus. 113. Vorstellung. Der Trompeter vou Säkkingen. Oper in 4 Akten nebst einem Vorspiel von Victor E. Neßler. Dichtung mit autorisirter theilweiser Benußung der Idee und einiger Original-Lieder aus J. Victor von Scheffel!s Dichtung, von R. Bunge. Anfang 7 Uhr.

115, Vorstellung.

Deutsches Theater. Mittwoh: Der Wider- \späustigen Zähmung. Donnerstag: König Richard der Dritte. Le Die Stützen der Gesellschaft. onnabend: Zum Besten der Pensions- und Unterstüßungskasse des Vereins Berliner Presse. 1. Male: Der Compagnon.

Adolph L'’Arronge.

Berliner Theater. Mittwoh: Othello. Donnerstag : Cornelius Voß.

gretag! 33. Abonnements-Vorstellung. Othello. nfang 7F Uhr.

Tessing-Theater. Mittwoh: . Der Fall Schauspiel in 5 Akten von A.

um Gemischte Ge- piel in 3 Akten von Julius Rosen. e Male: Stephy Girard. rakterbild in 1 Akt von Rudolf Genée.

Artois.

Fall Clémenceau.

Wallner=-Theater. Mitiwoch: Zum 18, Male: Schwank in 3 Akten von L. andillot. Deuts von Emil Neumann.

Pofse in 1 Akt von Meilhac Anfang 7F Uhr.

um 1. Male: Fifi. S eilhac und L. Halévy.

Ballet von Charles

Scauspielhaus. 116. Vorstellung. Die Journa- liften. Lustspiel in 4 Akten von Gustav Freytag.

Lustspiel in

Carmen.

Tanz von Paul

Cha-

Vorher:

chwank in

M

arten :

Victoria-Theater. Mittwoch:

um 352, Male mit glänzender neuer Ausstattung : xcelsior. Großes Auss\tattungs-Ballet in 5 Akten und 14 Bildern von Luigi Manzotti.

von Marengo. thal mit Musik

Mittwoch: länzender Ausstattung

Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Der Mikado.

Concert-Park. Eröffnung: Anfang Mai. Tägli große Militär-Doppel-Concerte. : it

Refidenz-Theater. Mittwoch: Zum 32. Male:

irma Rondinot. (La Securité des familles.) chwank in 3 Akten von Albin Valabrègue. her: Grundsätze.

Donnerstag: Firma Rondinot. Freitag: Firma Rondinot.

Rroll's Theater. Sonnabend: der Opern - Saison. Gastspiel von Marcella Sembrih. La Traviata.

Billets sind vorher zu haben an der Ka d| i. E den bekannten Verkauf sf j us

tellen.

Velle-Alliance-Theater. Mittwoch: 3. 39.M. ; | Ses Vaterfreuden. Volksstück mit Gesang ir 4 Akten Bildern) von Paul Born und Bernhard Willers.

usik von Franz Roth. Im 3. Akt: Bonivard- Parodie.

Im Sa glänzend renovirten Sommer- op

Clemenceau-Parodie.

Großes el - Concert.

Textdihtung von Oscar Blumen- von C. A. Raida. Anfang 7t Uhr. Donnerstag- und folgende Tage: ήxcelfior.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Zum 145. Male:

(in deutscher er Mikado, oder ; Ein Tag in Titipu.

Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Mußk von A. Sullivan.

Anfang 7# Uhr.

Leop. Ely. Die Gesangstexrte theilweise von Gust. Görß. Musik von Fr Roth. Anfang 73 Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elisabeth Matthiae mit Hrn. Jn- genieur Max Zollenkopf (Creuzthal i. W.). Frl. Marie de Boutemard mit Hrn. Pastor Friedr. Seele (Glaß—Creba i. L.). Frl. Antoinette von Restorff} mit Hrn. Hauptmann Hans von Gureßky-Corniß (Radegast). Frl. Anna Plage- mann mit Hrn. Gerichts- Assessor Richard Bock (Neu-Ruppin—Berlin).

Verehelicht: Hr, Albert Schlei mit Frl. Frida id (Berlin). Hr. Bürgermeister Dr, Ebeling mit Frl. Else Schaeckel (Magdeburz). Hr.

Apotheker R. Schneider mit Frl. Elfriede Vreuß

(Koschmin). Hr. Dr. Hermann Sepp mit Frl.

Elsbeth Barth (Magdeburg—Berka a. a 7

Hr. Kapitän-Lieutenant z. D. Thilo von Gehr-

mann mit Frl. Elisa Meyer (Berlin). Hr.

Ingenieur Philipp Balke mit Frl. Therese Disch

(Mainz). Hr. Landrichter Dr. jur. Georg

Frizhen mit Frl. Martha Suck (Berlin). 5

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rechtsanwalt Leist

(Magdeburg). Hrn. Paul Reger (Berlin). a

Eine Tochter: Hrn. Dr. med. Brauer (Berlin).

Hrn. Kanzleisekr. Bruno Kaßner (Berlin).

Hrn. Premier-Lieutenant Bronisch (Straßburg

._E.). Hrn. Generalsekretär Friß Baare

Bo pu. Hrn. Dr. Coranda (Königsberg).

rn. Postsekretär Theod. Bozenhardt (Stuttgart). orben: Hr. Major a. D. Hermann von

Gauvain (Wernigerode). Hr. Sec.'Lieut. Hein-

.rich von Saldern ( gema), Hr. he

Neu einstudirt ;

Balletmusik

Mit neuer Sprache): urleske

Vor-

Eröffnung

Rath a. D. Tupu lietsch (Berlin). Hr. eo

Revierförster Theodor Liedtki leiwiß). Hr. Major a. D. S g Se

. Siegmund von Bosse (Meiningen).

Anfang deg |___ Or. Pfarrer Johannes Zorn (Königsberg).

- Unmöglihkeiten, psychologishe Mißgeburten,

oncerts 6 Uhr, des Theaters 74 Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Central-Theater. Mittwoch: Zum 34. Male:

Leute von heute. Gesangsposse in 4 Akten von Ba unt ‘v Q Blume do s E Ube Donnerstag : Dieselbe Vorstellung. E ú

Adolph Ernst-Theater. ODresdenerstraße 72.

Mittwoch: Zum 97. Male: Die junge Garde.

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen BuGdrudckerei und Verlags- Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage),

und di [t8 b Nr. 5 des öffent- ligen Ledcigecs Commandant Aale T an

Gesangsposse in 4 Akten von Ed. Jacobson und

d Akti [l di *" ‘vom 23. bis 2. April 1p.

Wi 103.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

uf Grundlage des Spruches der für die Zuerkennung der rotéflirpreile p. diesmaligen Jahresausstellung der Genossen- Fat der bildenden Künste Wiens gewählten Jury hat Erzherzog Karl Ludwig in Gemäßbeit der Stistungöurtunde die von ibm gestiftete goldene Protektor-Medaille an nachbenannte Künstler verliehen: 1) eine goldene Medaille, bestimmt für einen Künstler des Auslandes, dem Malec und Professor Andreas Achenbach in Düsseldorf für sein Oelgemälde „Marine“ ; 2) zwei goldene Me- daillen, bestimmt für Künstler des Jnlandes, dem Maler und Pro- fessor Karl Leovold Müller in Wien für sein Oelgemälde Kameel- Markt“ gus n e F E anz S mm aus Wien in München elgemälde „Der Stolz der Famil. für 19A Dee Berlag von F. A. Brockhaus in Leipzig läßt \oeben ein Lieferungswerk von ganz aftuellem Muleresse beginnen. Dasselbe ist betitelt: „Ein deutsches Kriegsschiff in der Südsee* und bat den Contre-Admiral a. D. B. von Werner zum Verfasser. Nacdem die neuesten Ereignisse auf Samoa die allgemeine Ausmerk- samkeit nah jenen fernen Inseln der Südsee hingelenkt haben, dürfte dieses aus der Feder eines saverständigen Augenzeugen stammende Merk gewiß willkommen geheißen werden. Dasselbe bietet eine um- fassende Darstellung sowohl der zahlreihen Inselgruppen des Stillen Ozeans, welhe deutsher Unternehmungsgeist \sich nugbar zu machen gewußt hat, als auch der Art, wie unsere deutshe Kriegsmarine ihren hohen Beruf zu erfüllen verstand, dem deutshen Namen allerorten die gebührende Achtung zu sichern. Der Verfasser hatte als Kommandant S. M. S. „Ariadne“ den Auftrag. die deutshen Interessen in der Südsee, insbesondere auf Samoa, zu \{üßen. Er hat in Erfüllung dieser Aufgab- den Stillen Ozean fast zwei Jahre lang durchkreuzt und dabei vollauf Gelegenheit gefunden u Beobachtungen über die verschiedenen Inselgruppen und {hre Bewohner. Besonders eingehend nacch allen Ri@tungen ist die Samoa-Gruppe geschildert; von dieser aus führt er den Leser zu allen näheren und ferneren Insel-Gruppen. Die Grenzpunkte der Schilderung bilden im Norden die Marschall» Jnseln, im Süden Neu-Seeland. Wir sind bei den Bewohnern des Bismarck-Archipels und der Salomon-Inseln zu Gaste, während die Bes reibungen von Sydney und Auckland uns wieder in die civili- Krte Welt der südlihen gemäßigten Zone zurückführen. Auf der Reise nah Samoa lernen wir auch die Marquesas-Inseln kennen und erfreuen uns mit dem heiteren Völkchen des „Paradieses der Süd» see" an der herrlihen Tropennatur auf Tahiti. Ueberall hat der Verfasser es dabei zu seiner Aufgabe gemacht, den Menschen so zu \cildern, daß er mit allen seinen Eigenschaften aus der Natur seiner Umgebung heraus begriffen werden kann. Dadurch erhält die Darstellung einen ganz besonderen Reiz. Den reihen Inhalt des Werks kennzeichnen am besten die nachstehend mit- getheilten Ueberschriften der einzelnen Abschiuitte: Einleitung, Die Magelhaens-Straße, Von Valparaiso nach Panama und Nicaragua, Die Galapagos- Inseln, Auf See, Die Marquesas-Jnseln, Von den Marquesas nach Tahiti, Tahiti, Die U OUGD: Samoa 1, Sydney, Samoa 11, Von Apia na den Marshall-Inseln (Tonga-, Fidiji-, Ellice-, Kingsmill- und Marshall-Inseln), Von den Marsball-Inseln zum Bismarck- Archipel (Neu-Britannien), Neu-Lauenburg (Duke of York- JFnseln) und Neu-Pommern (Neu-Britannien), Vom i8marck-Archipel nach Apia, Die Salomon-Inseln , Samoa II1, Auckland und die heißen Seen auf Neu-Seeland, Die Tonga-Inseln, Heimfahrt. Ein reicher illustrativer Schmuck wird neben dem Text eine werthvolle Quelle der Belehrung bilden; eine Uebersichtskarte der Südsee sowie mehrere Spezialkärtchen sollen über den Schauplaß orientiren. Das Werk wird in ungcfähr 12 Lieferungen (zum Preise von je 1 4) vollständig sein, die in rasher Folge erscheinen sollen. Die erste Lieferung ist iti CUSGEGEOEN und wird in allen Buch- en zur Ansicht vorgelegt. . A L Ibsen als psychologisher Sophist* betitelt ein von Dr. Eugen Heinrih Schmitt herausgegebenes „Zeit- bild* (Berlin 1889, Verlag von Haase & Muet). Der son dur seine Schrift: „Das Geheimniß der Hegel’shen Dialektik“ bekannt gewordene Verfasser beschäftigt sich hier wit einer Persönlichkeit, welhe gegenwärtig das Interesse der literarishen Welt in hohem Maße erregt hat. Auch in Deutschland hat der norwegische Dichter Anhänger gefunden, welche ih als begeisterte Ibsenianer bekunden, die von Jenem eingeschlagene Kunstrichtung gutheißen und als die einzig wahre preisen. Nachdem derselbe mit der „Frau vom Meere auch im Königlichen Schauspielhause zu Berlin seinen Einzug gehalten, erahtet Schmitt es für zeitgemäß, die eigenthümlie Bedeutung, welche den Produktionen dieses Schriftstellers in der O geshichte des Dramas zukommt, näher zu würdigen. Er thut dies, indem er dessen Hauptwerke zunächst kurz analysirt und an der Hand derselben den Beweis für die Behauptung liefert, daß Ibsen ein psychologischer Sophist sei und Zerr- bilder, {tatt wahrhaftiger Charafkterbilder und Sittenschilderungen biete. Judem Ibsen, sagt Schmitt, das Gebiet des gesunden Bewußtseins verläßt und das der Psychiatrie zu betreten scheint, zeigt Kch, näher besehen, daß er eigentlich psychologische Unvercinbarkeiten, innere Unmöglihkeiten dort bietet, wo er lebenswahre Charaktere dar- zustellen vorgiebt. Es ist nicht die Sonne der Zukunft, was uns in Ibsen ersheint, wie seine Anhänger wollen, sondern nur der trübe chaotishe Morgennebel und die \harfe, shneidende Morgenluft, die diesem Auf- gang dèr Sonne vorangeht. Weil diese Grundsäye bei Ibsen so negativ bleiben, darum sind sie die alten abstrakten Schemen geblieben und nicht zur lebendigen Wirklichkeit geworden, nicht zu positiven Ge- stalten der Ethik und nicht zu lebenswahren Gestalten der Kunft. Was Ibsen darstellt, ist, Schmitk zufolge, „nit die Analysis des psychologisch Wahren , On E L Si, Mae i i it dem ein der Wahrhe ]

fophistisGe Kunstgriffe mi / Cbimdces der flimmsien Art, mehr oder weniger ge\chickt verhüllte Absurditäten“. Der erfasser nennt Sen den vspchologischen Sophisten par excellence; ihm liege es nur daran, wie den alten Sophisten, immer das- enige als wahr und falsch darzustellen, was er jeweilig v1 n den Zu- E als wahr oder fals anerkannt wissen wollte. Wie den Sopbhisten versinken auch ihm Sitte, Religion, alle Grundsäye der Moral und alle Pfeiler des Rechts, die für eine Ewigkeit gegründet chienen, in dem s einer bloß vecneinenden Skepsis, der \ih l seinen Werken austbut, Mit dem Umsturz aller objektiven Formen, aller von einer vorgegangenen Epoche für heilig gehaltenen Grundsähe im Gebiete der Familie, des Staates, der Gesellshaft und mit der ganz souveränen Geltendmachung der jeweiligen Ansihht des Indivi- duums, das an allen diesen Säulen rüttelt, kommt er dahin, wohin die Sophisten kamen, als sie behaupteten, daß gut und recht nur E jenige sei, was der Einzelne jeweilig für recht und gut halte. Seine Darstellung vergleiht Schmitt auch deshalb mit deriengen der Sophisten, weil diese reich an sinnig erfaßtem Erfa Ange material, an feiner Lebensbeobahtung und arm an on ideellen Grundsäßen waren, denen Ibsen gerade \o wie y Z Sophisten überall verneinend gegenübersteht. Wie sons kein Dichter suche er den Say des Protagoras zu demonstriren, daß der Mensch das Maß der Dinge ist, der Mensh im Sinne der subjektiven Absonderung und subjektiven Willkür des Individuums er, der mit diesem Denker des Alterthums, so charakteristis, au

Samoa IV, Die

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

1889.

—Verlin, Dienstag, den 30. April

isten Hippias von Elis: Das Gese sei der Tyrann der Dien Res se zwinge, gegen ihre Natur zu handeln, sei bsen aus der Seele „ge\prochen, der ja betone, d

eseß und Ordnung alles Unheil stifteten. So fürhterli beredtigt solhe Säye in Zeitaltern des Ueberganges seien, so wenig enüge die bloße Verneinung, die in ihnen liege. Mit den kühnen Versuchen, mit denen Ibsen das geTogNO Unvereinbare zu ver- einigen suche, verleihe er seinen Werken einen eigenthümlichen Reiz, verwirre er sein Publikum und halte selbst geistreihe Menschen im Banne seiner Zauberkünste gefangen. Aus dem hier Angedeuteten erhellt, daß Schmitt mit dem norwegischen Di@ter \{arf ins Gericht geht ; er wird andererseits aber au der genialen Bedeutung Ibsen's gerecht und betont die hiftorishe Nothwendigkeit seiner Erscheinung. Sowohl die Gegner wie au die Anhänger a s werden die Schmitt'she Abhandlung mii großem Interesse lesen. Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Englishe Schulbildec in deutshem Rahmen nach einer Studienreise aus der Bismarck-Schönhausen-Stiftung geschildert von H. Raydt, Subrektor in Ratzeburg. Hannover, Verlag von Carl Meyer (Gustav Prior), 1889. Der Verfasser hat im Sommer des Jahres 1886 mit den ihm aus der Bismarck - Schönhausen - Stiftung gewährten Mitteln eine Studienreise durch England gemacht, deren Beobachtungs- Ergebnisse in Bezug auf die Organisation der englishen Schulen, besonders aber die nationa!+n englischen Jugendspiele auf Schule und Universität in ausführlichen Schilderungen mit daran geknüpften vergleitenden Betrachtungen über unsere eigenen Shuleinrihtungen, und bezüglihen Vorschlägen in diesem erk niedergelegt sind. Neidlos erkennt der Verfasser die Dorade des englishen Systems an ohne sie jedoch auch zu übershäßen. Offen legt er dar, was er be uns fôr besser erahtet, aber ebenso wenig verhehlt er die Mängel unserer Erziehungsmethode, welche allerdings in die Gefahr gerathen ist, Über der geistigen Ausbildung des heranwachsenden Geschlehts die förperlihe zu vernachlässigen. Die Ausführungen des Verfassers gipfeln in nachstehenden Thesen: „Die Jugendspiele und Leibesübungen, wie sie in England und Schottland betrieben werden, sind etwas außerordentlih Gutes; sie tragen 1) zur Kräftigung der Jugend und Stärkung der Nation bei und sind 2) ein erziehliches Mittel ersten Ranges. Die Jugendspicle werden bei uns nicht zu allgemeiner Ver- breitung und guter Entwickelung auf den höheren Schulen ge- langen, wenn die Regierungen sich niht entschließen, die- selben ebenso obligatorisch zu machen wie das Turnen. Ebenso wie die männliche A turnen, baden, \{chwimmen, laufen und kräftig in freier Luft spielen soll, ebenso muß es auch die weibliche, wenn anders ein gesunder Geist bei ihr in einem gesunden Körper wohnen soll. Die für Knaben empfohlenen Spiele Kricket und Fußball passen niht für Mädchen, wohl aber können diese rudern, laufen und springen, soviel sie mögen, ‘und Fangballspiele (Fives und Lawn- Tennis) treiben.“ Pan ist zu bemerken, daß der Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten, Dr. von Goßler, den Jugendspielen sehr wohlwollend gegenübersteht und si erst kürzlich in einem Briefe an den Abgeordneten von Schendckendorff über die von der Stadt Görliß ein- geführte Pflege dieser Spiele mit großer Anerkennung ausgesprochen hat. Sicherlich kann man derartige Bestrebungen nur gutheißen, doch wäre dabei doch au zu erwägen, ob nit unsere eigenen vielartigen volks- thümlichen Spiele dabei etwas berücksihtigt werden könnten, damit man nicht im Verfolg derselben sich den uns Deutschen so oft und mit leider allzu großem Reht gemachten Vorwurf der Nachäffung des Ausländischen zuziehe. Gleichwohl bietet das Werk, welches übrigens keineswegs aus\chließlich für Pädagogen geschrieben ist, sondern sich in anziehender Form direkt an das Volk, an die Eltern der heran- wahsenden Jugend wendet, einen. werthvollen und auregenden Beitrag zur Löfung einer wihtigen Schulfrage. Das Buch ist mit vielen Abbildungen ausgestattet, welhe in instruktiver Weise den Text äutern. : :

Die vier Temperamente bei Kindern. Ihre Acußerung und ihre Behandlung in Erziehung und Schule. Als Anhang: Das Temperament der Eltern, Lehrer und Erzieher. Von Bernhard Hellwig. Vierte Auflage. Paderborn, Verlag von J. Esser. (Pr. 1 6) og Eltern und Lehrer ist es von Wicbtig- keit und ohne Anleitung sehr {chwierig, die Individualität der Kinder, die durch ihr Temperament bedingt wird, rihtig zu erkennen, um danach bei der Erziehung die passende Methode {wählen zu können. Der Verfasser, ein vorzüglicher Kenner der Kindesnatar, hat es daher in obiger kleinen Schrift unternommen, die verschiedenen Temperamente nach allen ihren Eigenschaften und Aeußerungen lebensvoll und fklar nach seiner praktischen Erfahrung zu

mente an, sondern auch- Winke und Rathschläge für eine rationelle Behandlung und Erziehung der nach diesen Temperamenten sehr unter- \chiedlihen Kindesnaturen. Die vortrefflihe kleine Schrift hat in cen Kreisen der Pädagogen und Schulmänner längst die gebührende Beachtung gefunden und ist bereits in drei Auflagen verbreitet; auch die jeßt ershienene vierte kann namentlich Eltern, welche ihre Kinder einsihtig und der natürlihen Anlage gemäß zu einem brauchbaren Mitgliede der menschlichen Gesellschaft erziehen wollen, warm empfohlen werden. :

Geschichte des römischen Kaiserreihs von der Schlacht V und der Eroberung Egyptens bis zum Einbruch der Barbaren von Victor Duruy. Ueberseßt von Professor Dr. Gustav Heryberg. Mit ca. 2000 Illustrationen. 90. bis 92. Heft à 80 §. Verlag von Schmidt u. Günther in Leipzig. Der Inhalt obiger drei Lieferungen ist folgender: T1. Kapitel : Die Donatisten, die Arianer und das Konzil von V\ikäa. N Die neuen Kirchen. Die Donatisten. 3) Das Konzil zu Nicäa (325). 4) Constantin's lepte Jahre, 326 «bis 337; Die Gründung von Con C N IV. Kapitel: Organisation der Verwaltung; Die sozialen Zustände in dem neuen Reihe. 1) Die Hierar(hie. Von den vielen Volbildertafelnn und CTegxtillustrationen erwähnen wir nur einige der interessantesten, als: Das Christus- bild der Byzantiner: Mosaikbild in der Kapelle Marterana in Palermo. Das Innere der Constantinischen Basilika, die im 16. Jahrhundert durh die St. Peterskirhe erseyt worden ist. Christus (nach einem byzantinishen Cameo). Silbernes Gefäß aus dem 4. Jahrhundert mit christlicher In- rift. Constantin mit einem Helm, welcher das Mono- gramm trägt. Thore von Nicäa. Christus erweckt den Lazarus nah einem vergoldeten Glase). Kastor und Pollux, s einem christlichen Sarkophage zu Arles, Der Hippodrom zu Konstantinopel. Das eilige Grab, dargestellt auf einer Schnalle aus Elfenbein. Bru(ch- fd eines Mosaik emäldes aus der Kirhe zu Bethlehem. Ein Sarkophag aus rothem Porphyr, angeblich der der heiligen Helena.

irkusspielen. ;

TeN Jm Bn nage E J, I. Weber in Leipzig ift ieten er ienen und durch alle Buthhandlungen zu beziehen: ie assage und verwandte Beate ty eden. Von Sanitäts-Rath Dr. Bes Direktor der Wasserheilanstalt zu Ilmenau in T ûrin en. Mit 7 in den Text gedruckten Abbildungen (154 Bogen 89; Preis gedeftet 3 H, in g Einband 4 #6). er bekannte Leiter der Wafßer- heilanstalt zu Ilmenau in Thüringen, welcher auf dem Gebiete der Massage d drotherapie und Heilgymna e als orität angesehen ist, Vebentlicht in vorliegenden Schrift igs langjährigen Gr-

zeichnen. Er giebt niht nur die Mittel zur Erkenntniß der Tempera- .

wungenen Stil \chreibt, is es gelungen, den Stoff, den er dur Usterrihtskurse und bedeutende Praxis gr beherrscht 6 in anshauliher Weise darzustellen und somit ülfsbuG zu \chaffen, welches den Laien, der sich über Massage informiren e (sei es, daß er sie auszuüben oder ar sich anwenden zu lassen ged ), vortrefflich zun orientiren vermag. Da kein Laie ohne ärztlihe An- ordnung und Kontrole massiren soll, so wird ein Werken, welhes dieses Band zwishen Arzt und Laien festknüpft, auch dem Ersteren willkommen sein. Aerzte und-Nichtärzte können sih überhaupt erft aus einer so fahkundigen Schilderung einen vollkommenen Begriff von der vielseitigen Leistungsfähigkeit dieser heutzutage sehr ausgebildeten

eilmethode mahen. Wie sie hinsihtliG ihres wissenshaftlichen Bete den anderen Methoden der Heilkunde ebenbü f fe worden is, wie sie, unter ärztliher Kontrole, von spezialisti\ch ausgebildeten Laien ausgeübt werden kann, auf welchen ana- tomishen Grundlagen ein geordneter Unterriht in der Massage be- ruhen muß und wie ihre physiologishe Wirkung is alles dies hat Preller eingehend geschildert. Daneben ist die praktishe Seite, also die Darstellung der Handgrifse, die Malage der einzelnen Körper- theile und die Beziehung der Methode zu den verschiedenen inneren und chirurgishen Krankheiten sorgfältig gejdern Die Reihe der treffflihen „Fllustrirten Ges undheitsbücher“ aus I. J. Weber's Verlag wird dur dieses neueste Werkchen, welches Prof. Erb in Heidelberg durch Annahme der Widmung ausgezeichnet hat, in werthvoller Weise bereihert. Das Buch wird sicher dazu tragen, der Massage viele neue Freunde und Jünger L aten.

Dem Schöpfer des kürzlih in Berlin ausgestellt gewesenen Kolossalgemäldes : “Die Apotheose Kaiser Wilhelm's I.*, Prof. Ferd i- nand Kell er, ist ein von F. Pet geshriebener Aufsaß in dem 13. Heft der „Kunst für Alle“ géwidmet. Keller, das gegenwärtige Haupt der Karlsruher Malschule, ift am 5. August 1842 als der Sohn eines VFngenieurs, des Ober-Bauraths Keller gteten, Den ersten Unter- riht im Oelmalen erhielt er von seinem Vater, der auch ein tehnisch begabter Kolorist war. Als der junge Keller vierzehn Jahre alt war, folgte der Vater einem ehrenvollen Ruf nah Brasilien als Eisenbahn-Ingenieur und nahm den Sohn mit, welcher die dort gewonnenen fünstlerishen Eindrücke in einem mit seinem ebenfalls künstlerisch reih begabten Bruder gemeinsam glänzend illustrirten Prachtwerk: „Am Amazonenstrom“ verwerthet hat. Ferdinand Keller 1862 endlih nach Karlsruhe zurüdckehrte, brate er ein reihes Material von Bildern und Studien mit. Er ward nun Schüler Schirmer's und Gude's und kultivirte vornehmlich die Land- shaftsmalerei ; erst als Canon sih ein paar Jahre in Karlsruhe fest- seßte, ward er dessen Schüler und ging unter seiner Leitung 1864—67 zur Historienmalerei über. Auf der Pariser Weltausstellung 1867 erregte er mit seinem Gemälde „Tod Philipp's 11." Aufsehen. Die Fahre 1867—70 brate Keller in Rom zu und nahm dann eine Professur an der Karlsruher Kunstshule an, an welcher er jeßt noch thätig ist. Dem Aufsaß ist eine Abbildung der von Heinrich Welt- ring modellirten Büste Keller's baigegerrs, In einer diesem Artikel ih anschließenden Untersuhung über die Erfindung der Pano- ramen kommt S. Hausmann zu dem Schluß, daß das heutige Pano- rama in feiner ganzen Eigenart um die Wende dieses Jabrhunderts ent- standen ist. Der Ruhm der Erfindung wird von einer Seite dem 1776 geborenen deutschen Professor Breysig, von anderer dem Eng- länder Barker zugeschrieben. Noch im Jahre 1800 bezeichnete das weitverbreitete „Journal des Luxus und der Moden“ als Erfinder aus\chließlich den Engländer Barker, bis es, von irgend einer Seite aufmerksam gemacht, dem Professor Brevsig Gerechtigkeit widerfahren ließ. Für die „AUgemeine Zeitung* i} es im Jahre 1801 unent- schieden, wer auf den Ruhm der Erfindung wirklihen Anspru hat; dem „Verkündiger“, einer angesehenen Nürnberger Zeitschrift, if es im Jahre 1803 wohl „wahrscheinli“, daß diese Erfindung einem Deutschen zükomme. Vier Jahre später nennt das große Ie Werk des alten Krüniß der dann die Quelle für Ersh u. Gruber (1838) bildet als „Erfinder oder denjenigen, welcher zuerst ein Gemälde im Großen ausführte“, den englishen Maler Barker, während von Breysig nur nebenbei gesagt wird: er habe nah Barker die gleiche Idee ausgeführt, nahdem er vorher zu Rom von selbst auf eben den Gedanken gekommen sei. Fiorillo aber, der in seiner Geschichte der englischen Malerei im Jahre 1808 dem Panorama und seinem Er- finder Barker mehrere Seiten widmet, hat in seiner einbändigen Ge- {ichte der deutshen und niederländishen Malerei (1815—1820) niht einmal den Namen Breysig's zu erwähnen für gut befunden. Ebenso

ist 1817 bei Donndorf in seiner Geschichte der Erfindungen Breysig niht erwähnt. EGrs|st im Jahre 1820 nahm Breysig in einem Artikel der Spener’schen „Berliner Nachrihten von Staats- und ge- lehrten Sachen“ den Erfinderruhm für {ih in Anspruch, jedo ver- eblih. Hausmann wünscht mit seinem Aufsaß dem deutschen Erfinder zu seinem Recht zu verhelfen. j 4 Die „Bau- und Kunstgewerbe-Zeitung für das Deutsche Reih, mit Album“ (Herausgeber: A. Nothnagel) hat mit dem 1. April d. I. eine beifallswerthe Erweiterung erfahren. Als Gratis-Beilagen erscheinen jeßt regelmäßig am 1. und 16. jeden Monats „Blätter für kunstsinnige Frauen“. Bisher fehlte es obengenannter Zeitung an einer Rubrik, welche speziell die Woh- nungs-Einrihtung, die Handarbeit, kurz denjenigen Theil des Kunst- gewerbes bebtandelt, der vorzüglich für die Damenwelt Interesse hat. Diese Lücke sollen die „Blätter für kunstsinnige Frauen“ ausfüllen. Ihre Hauptaufgabe wird darin bestehen, den Familien Rath und An- weisung zu einer gediegenen, aber auch gleichzeitig gesundheitlichen Ein- rihtung und Ausstattung der häuslichen Räume in Wort und Bild, theils dur Text-Illustrationen, theils aber auch dur besondere künstlerish aus- eführte Lihtdruck-Beilagen, zu bieten. Ferner werden diese Blätter tets das Wissenswertheste und die bedeutendsten Neuerscheinungen auf dem Gebiete der Kunst und des Aug soweit es die Damen- welt interessirt, in ihren Spalten bringen. Hierdurch, wie durch ädagogische und ästhetishe Abhandlungen, durch Besprechung der ein- @läcicen Literatur und Theatershau, als auch durch Vorlagen und

bei-

leitungen zu feineren Handarbeiten, werden sie erzieherisch auf Geist und Eemüth der reiferen weiblichen Jugend einwirken können. Endlich wird den Abonnenten ein Briefkasten zur Verfügung gestellt, in welhem die Redaktion aus den Kreisen der Leser u es ende en beantwortet. Der Abonnementspreis pro Quattal für das Bla e 3 bis 4 Lichtdrucktafeln beträgt bei Franko-Zusendung nur 1 beiden ersten Nummern liegen bereits vor und enthalten folgende Beiträge: Carmen Sylva, von Otto Odrihz; Die textilen Künste, von Mar Oratelli (mit AHILIaO Im Bür erhaus, von Cornelius Gurlitt, Ausftell 1ngen im König ihen Kun gewerbe-Museum zu Berlin, Vüchertish, Vermischtes, und endlih eine Rubrik , und Gesundheitspflege“, in welher über Kurorte und Sommerfrischen, sowie über die esten und billigsten Reiserouten auf eingehende bezüg, lihe Anfragen Auskunft ertheilt wird. Das bringt in den leßt ershienenen Nummern 5—8 nachstehende A : rankfurt a. M. und seine Entwickelung; Vorgeschichte des \tgewerbes, von Otto Odrih; Der Fachunterriht für die ehörigen des Baugewerbes in Deutschland; Die Farbe des Bern- fteins und dessen Nahahmungen; Giniges über den Palazzo Pomp el,

das jetzige museo civico in Verona; Die altegyptishe und Dae istorishe Bedeutu ortl na G L

den Zweifel an der mathematischen Wahrheit theilt. Das Wort - des

ines für Aerzte und gebildete Laien bestimmten e rbuchs. va S Bera E der einen Lbéabgen, en Bela un-

Preidau Hieran reihen si die reih gen Nube :

isaus\{reibungen, Preiserledigungen, e ee Beilagen des Album verans@aulithen das

X. —_— Lessing]