St. Petersburg, 28. Juli. (W. T. B.) Seit gestern sind 46 Neuerkrankungen und 33 Todetfälle an Cholera vorgekommen. Die Gesamtzahl der Kranken beträgt 704. '
Theater und Musik.
Neues Königliches Operntheater (Gura-Oper).
Die Gura-Oper brachte in dieser Woche wiederum interessante Gastspiele. Am Montag trat Fräulein Aïno Ackts, die berühmte Pariser Sängerin, als Prinzessin von Judäa in Richard Strau ß?
Salome* auf. Die Künstlerin ist in Berlin nicht mehr un- bekannt, aber so recht würdigen lernte man sie erst in dieser Aufs» enn des Straußshen Werks. Zwar unsere einheimishen Ver- reterinnen der Salome, vor allen Fräulein Destinn und nach ihr Fräulein Rcse und auch Edyth Walker, die unlävgs\t in der Gura-Oper dieselbe Nolle gab, sind stimmlih und gesanglih bedeutender, aber das Wesen der Salome hat wohl keine so erfaßt wie Fräulein Akts, deren shlangenhafte Geschmeidigkeit es ihr au ermöglihte, den Schleier- tanz niht nur anzudeuten, sondern zu einem sinnbetörenden Schau- [oui zu \stempeln. Den S(&luß, über den die Straußshe Musik einen n der Wildeshen Dichtung nicht vorhandenen, erlöjenden Schimmer der Verklärung ausgießt, sang und sptelte sie ergreifend. Hinzuzufügen ist, daß Fräulein Ackts, eine geborere Finnin, in deutsher Sprache fang. Ein eigenartiger, von der Schablone abweichender Herodes war Herr Bolz aus Stuttgart, der bei aller Schärfe der Charakteristik mit Erfolg bestrebt war, der Partie auh gesanglih gerecht zu werden. les den Jochanaan reichte ‘der sympathishe Bariton des Herrn eonhardt niht ganz aus. Unter den anderen Mitwirkenden seten noch Frau Se Dor (Herodias) und die Herren vom Scheidt und Wittekopf (zmei Soldaten) mit besonderer Anerkennung genannt. Die musikalische Leitung des Werks hatte der zuverlässigè Herr Gille.
Gestern begann der \ächsishe Kammersänger Herr Karl Burrían sein lange angekündigtes Gastspiel als Tristan in Wagners «Tristan und Isolde“. Von der Indisposition, die den hochge- chäâßten Künstler zu eirer mehrfahen Absage hon angikündigter
orstellungen zwang, mag wohl noch ein Rest zurückgeblieben sein und thn an der vollen Entfaltung seiner Mittel gehindert haben. Jedenfalls aber wußte er troßdem die anerkannten Vor- zúge seiner künstlerischen Persönlihkeit zur Geltung zu bringen, und es sei noch besonders die Wetihheit seiner Stimme hervorgehoben, die in rubigen Momenten ihren ganzen Zauber ent- altete. Dem berühmten Gast zur Seite stand die in voller Ton- chônhelt warm und leidenschaftlich gesungene Isolde der Frau effler-Burckard. Beide Künstler begeisterten die Zuhörer- haft. Die Beseßung der anderen Rollen durch Frau Langendorff Brangräne), die Herren Wittekopf (König Marke) und vom
cheidt (Kurwenal) genügte ebenfalls allen Anforderungen.
Mannigfaltiges. Berlin, 29. Zuli 1909.
Auf der Hamburger Sternwarte is, wie uns von dem Direktor, Professor Dr. R. Schorr mitgeteilt wird, eine neue Gin- richtung getroffen wotden, welche einerseits einen Ersay für die bisher an Uhr- und Chronometermacher erteilte direkte Zeitabgabe mittels Chronometervergleihung bilden und andererseits dem in weiten Kreisen immer mehr wah}enden Bedürfnisse nah Kenntnis der genauen Zeit in möglichst umfassender Weise genügen soll. Es besteht diese Ein- rihtung in einem telephonishen gert gutes das vollkommen automatisch in jeder Minute, bei Tage und bei Nacht, von der Stern- tvarte erteilt wird und das mit Genehmigung des Neihsposlamts von allen an das Fernsprehneß in Hamburg angeschlossenen oder zum Fernverkehr mit Hamburg zugelassenen Fernsprechstellen jederzeit ab- gehört werden kann.
Das Signal besteht in einem im Hörrohr des Fernsprehers deutlich wahrnehmbaren sirenenartigen Ton, der in jeder Minute genau von der Sekunde 55,0 bis zur Sekunde 60,0 mitteleuropäischer Zeit ertönt, sodaß das Ende des Tones genau die vólle Minute anzeigt. Um die Minutenzahl auch erkennbar zu machen, ist die weitere Ein- richtung getroffen, daß in jeder 5. Minute (und zwar zu den Minuten 0, 5, 10, 15 usw.) fünf Sekunden nah dem beschriebenen Zeitsignal ein rasselr des Weckergeräush im Hörrohr ertönt.
Das Signal ist unter Amt 1ÿY Nr. 4000 an das Fernsprehneßz von Hamburg angeschloffen und kann von jedem Teilnehmer des O kostenlos benußt werden, indem er fich mit dieser
tummer in der gewöhnlihen Weise verbinden läßt. Da das Signal vollkommen automatisch erfolgt, ist ein Anwecken der Stelle 19, 4000 viht erforderlich; sobald die Beamtin auf Amt 1V dem Teilnehmer auf seinen Anruf erwidert: „Sie sind verbunden“, ift die Verbindung hergestellt, und der betreffende Teilnehmer kann am Apparat den Eintritt des Signals erwarten. Die Lautstärke des Signals i} so groß, daß es auch außerhalb Hamburgs, und zwar in allen Orten, welche im Fernsprehverkehr mit Hamburg zugelassen sind, abg: hört werden kann. Angestellte Versuche haben ergeben, daß es von Kopen- hagen, Cöln, Wiesbaden, München und vielen anderen Orten Deutsch- lands sowie auch von Paris aus gut gehört werden konnte, sodaß die Verbreitung einer einheitlihen genauen Zeit über weite Gebiete Miitel- europas hiermit gegeben ist. Bei Benutzung des Signals von außer- Halb ist die Verbindung mit Hamburg Amt 1V, 4000 wie bei jeder anderen Fernverbindung anzumelden und i} hierfür nur die sonst Üüblihe Gebühr im Fernverkehr zu bezahlen. Eine besondere Gebühr für die Zeitsignalabgabe wird nicht erhoben.
Das Signal wird erteilt von einer auf der Zeitzentrale der Hamburger Sternwarte aufgestellten astronomishen Pendeluhr, die mit einer Reihe von Kontakten versehen ift, welhe in jeder Minute die Verbindung der Uhr mit der Fernsprehleitung bewirken und das Ertônen des Signals veranlassen. Diese Pendeluhr steht in dauernder elektrisher Verbindung mit der Hauptuhr der Sternwarte, sodaß das telephonishe Zeitsignal stets innerhalb einer halben Sekunde genaue mitteleuropäijche Zeit angibt.
Das Königliche Polizeipräsidium teilt mit: Am 9. d. M. wurde auf der Eisenbahnstrecke Berlin—Kottbus bei der Station Eichow ein unbekannter Mann vom Eisenbahnzuge über - een und getötet. Er ist etwa 60 Jabre alt, unterseßzt und hat
ark meliertes Kopfhaar und Bart. Bekleidet war er mit dunklem Jacket und Weste, grauer Arbeitshose, blaugestreiftem, wollenem Hemd, graubunter Klappmüßze und Halbstiefeln. „ Mitteilungen über die
De R
Theater.
Neues Operntheater. Gura-Oper. Freitag:
ÆSalome. Aaans 8 Uhr. Sonnabend: Othello. Anfang 7} Uhr. Sonntag: Lohengrin. Anfang 7 Uhr. Montag: Tannhäuser. Anfang 7 Uhr.
10 Uhr.
Theaters. manuöver.
Dentsches Theater. Eomuerspielzeit Held- Runge. Freitag: Ketten. Anfarg 8 Uhr. Sonnabend: Ketten. Kammerspiele. Sommerspielzeit Held - Nunge.
Mimi. Anfang 8 Uhr. Sonnabend: Gelbftern. Anfang 8 Uhr.
Neues Schauspielhaus. Gastspiel des Rleinen Theaters. Freitag: Moral. Anfang S Uhr. Ende 10 Uhr.
manöver.
Freitag :
Sonnabend VBonivard.
Persönlichkeit des Toten nimmt (es olizeirevier und die Kriminal- polizei, Zimmer 321, des Polizeipräfidiums zu 3520 IV. 3, 09. mündlich oder {riftli entgegen. :
Das Museum für Meereskunde îin Berlin, Georgens- be 34/36, ist vom 1. August d. J. an für den unentgeltlichen esuch des Publikums einen D, mehr geöffnet; auch Sonntags ist die S um eine Stunde verlängert. Die Besuchszeiten sind vom 1. August d. J. an dementsprechend folgende: Sonntags von 12 — 4 Uhr, Montags; Mittwochs und Sonnabends von 10—3 Uhr. Außerdem ist das Museum, wie bisher, Dienstags von 10—3 Uhr aber nur für Schulklassen in Begleitung von Lehrern und für Vereine geöffnet. :
Der Planet „Mars" i} jeßt allabendlich von etwa 114 Uhr ab am südösilihen Himmel als intensiv rotleuchtender Stern aufzufinden. Am Sonntag, den 1. August, Nachmittags 5 Uhr, wird in der Treptower Sternwarte der Direktor Dr. f: S. Archenhold im Hinblick auf die im September bevorstehende Erdnähe dieses inter- ces Planeten einen Vortrag über das Thema: „Altes und
eues vom Mars" halten. Abends 7 Uhr findet an demselben Tage ein Vortrag statt über: „Ein Tag auf dem Monde“, und am Montag, den 2. August, Abends 9 Uhr, über „Unser Wissen vom Monde“. Im Anschluß an diese Vorträge, die durhaus leiht- verständlih . sind und dur zahlreihe Lichtbilder erläutert werden, haben die Besucher Gelegenheit, im großen Fernrohr den Mond oder andere Himmelskörper zu beobachten, während tagsüber die Sonne ge-
sichtbar, wie sie in derartig ungeheurer Ausdehnung selten auftreten. — Außerdem stehen den Besuchern kleinere Fernrohre zur Aufsuhung beliebiger Objekte zur Verfügung.
Leipzig, 29. Juli. (W. T. B.) Die JFubelfeter des 500 jährigen Bestehens der Universität wurde gestern durch
zeigt wird. Auf der Sonne find 6 etnigen Tagen sehr große Flecken '
Universitäten teilnahmen.
einen Empfangsabend eingeleitet, an dem Vertreter zahlreicher Zu den Anwesenden zählten auch Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Johann Georg von Sahhsen, der Kronprinz von Rumänien und der Herzog von Sachsen-Altenburg. Heute ist Seine Majestät der König von Sachsen mit Ihren Köntzalihhen Hoheiten dem Kron prinzen und dem Prinzen Friedrih Christian kurz nah 8 Uhr Vormittags hier eingetroffen.
Im Fürstenzimmer des Bahnhofs begrüßte der Rector Magnificus, Exzellenz Bindin g Seine Majestät, wobei er ausführte, durch die Ans wesenheit des Rector Magnificentissimus erhalte tas Fest erst die rechte Weihe. Nachdem Seine Majestät der König aus dem Bahnhof ge- schritten war, brachte der Rektor ein Hoh auf den König aus, in welches das vor dem Bahnhofe harrende Publikum enthusiastish ein- 1 06A e d d As DEAles der n E den Peinien nen nach dem Palais und von da nah kurzer Zeit zum Fe st- gottesdienst in die Universitätskirche. f
Friedrich8hafen, 28. Juli. (W. T. B.) Das Luft\chiff
„Zeppelin I1.* ift heute abend 5 Uhr zu einer neuen kurzen V ebungs8fahrt aufgestiegen und um 6} Uhr wieder gelandet. Nah dieser zweiten Probefahrt sind, wie die Luftschiffbau- Gesellschaft mit- teilt, alle Bedingungen für die Abnahme des Lustschiffs durch das Neich erfüllt und das Luft\chtiff ist nunwehr in das Eigentum des Reichs übergegangen. Der Aufstieg zu der Fahrt nah Frankfurt a. M. soll urter allen Umständen am Sonnabend früh 3 Uhr erfolgen.
Bremen, 29. Juli. (W. T. B.) Die Rettungsstation Laboe der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegraphiert: Am 29. Juli von dem auf der Kolberger Heide ge- strandeten deutshen Schiff „Theodora“, Kapitän Frahm zwei Sti durh das Nettungsboot „Walter Wolf gang Ernst * der Station gerettet.
Paris, 28. Juli. (W. T. B.) Der Aviatiker Blöriot ist heute nahmittag bei seiner Ankunft in Paris von einer ungeheuren Menschenmenge enthusiastisch begrüßt worden, Der Minister B arthou hieß den Aviatiker am Nordbahnhof im Namen reis willlommen. Millerand {lôß sich ihm an. Im Aer9o- kFlub wurde Blóötriot mitgeteilt, daß ihm die große goldene Medaille verliehen sei und daß. an scinem Startplaß ein Denk- stein errihtet werden solle.
rank-
(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wetterbericht vom 29. Juli 1909, Vormittags 9} Uhr.
Name der
station
Beobachtungs-
Wind- rihtung, Wetter flärke
verlauf Ï 4 der lezten 24 Stunden
E f Witterungs- F
Borkum
SW ssbedeckt
Keitum Hamburg Swinemünde
Rügenwalder- münde
W
NW 4\[wolkig
4|halb bed.
WNW 5 Regen NNW 8|Negen
_12 lanhalt. Niederschl. _26_ Schauer 17 |Nach1s Nieder\ch[.
17 [Nachts Nieders{l.
18 |Nachm. Nieders.
R E R T M
Wind- rihtung, Wind- stärke
Witterungs- verlauf der leßten 24 Stunden
Name der Beobachtungs- ftation
in 45° Breite in Celfius 24 Stunden
y Niederschlag in
Temperatur
Barometerstand auf 0° Meeres sniveau u. Schwere
752,9 |WNW 3\wolkig 750,8 |N 4/halb bed. 749,7 |WNW 2|bedeckt 748,8 |D 2\MNegen 750,3 NO 2\bededckt 750,2 |O 2\bededckt 751,7 |DSD 1\woltig
Kopenhagen Karlstad Stockholm Wisby Hernösand Haparanda Riga
M OONB
a
Neufahrwafser
SW wolkig
Nachts Niederschl.
Wilna 751.4 |S Regen
Memel Aachen
SO
3|Negen
SW 3\wolkig
Nachis Niederschl. Vorm. Niederschl.
751,6 |SO wolkig 753,0 |W halb bed.
Pinsk Petersburg
Hannover
WSW6 |halbbed.
Schauer
O O I] vf d
Pom OOONS
ps
Wien
Berlin
WNW 6|wolkig
Sauer
p
Prag 761,1 |W heiter
Dresden
WNW 4\bedeckt
Gewitter
Rom 757,4 NW wolkenl.
Breslau
W
bibededckt
Gewitter
1 1 1 2 761,0 [W 4/halb bed. 9 2 1
Florenz 758,4 |[SO wolkenl.
Bromberg
SW
bedeckt
Nachts Niederl.
Cagliari 759,7 /NW d\wolkenl.
Mey Frankfurt, M. Karlsruhe, B.
SW SW SW
wolkenl.
bede
Nachm. Nieders{l. Schauer Nachm. Niederschl.
p
[do ODCION
751,2 |WNW 2 bedeckt _759,2NO Asvedeckt |__ 754,3 |Windst. [wolkenl.
Warschau Thorshavn Seydisfjord
München
W
4 2 6|heiter 3 F
heiter
P O Go] f Of DO
Gewitter
p
Cherbourg 764,1 [W 4|bedeckt
Stornoway Malin Head Valentia Scilly Aberdeen
S W SW
2|[Regen 3\bedeckt 3/bedeckt
WNW s wolkig SSW 1 Regen
(Wilhelmshav.) anhalt. Niederl. (Kiel) anhalt. Niederschl. (Wustrow i. M.) Schauer (Königsbg., Pr.) Nachts Niederschl. (Cassel) Schauer
Clermont Biarriy Nizza Krakau Lemberg Hermanstadt Triest
_766,8 NW 2hheiter 771,0 [WNW 4 |bedeckt 758,4 |Windft. |wolkenl.| 756,0 |WNW 4 halb bed. 753,2 |W 2\Regen 757,1 |ONO 4lwolkenl.| 25,7 Brindisi 757,8 |WSW 1wolkenl.| Livorno 758,0 /NO 1\wolkenl.
oll |olololea]-]1]1
| |
Shields
Holyhead Jsle d’Aix
W
| WSW 2|bedeckt
4|wolfkig
WNW ö|bedeckt
(Magdeburg) Schauer (GrünbergSckt.) Nachts Nieders{l. (Mülhbaas,, Els,) Schauer
St. Mathieu
Paris
Helder
Grisnez ___|_7(
Vlissingen | 7(
W
5, 4 |SSW 2 bedeckt SW s\wolkig
WSW 3|wolkig WSW 4bedeckt
(Friedrichshaf.) Gewitter
(Bamberg) Schauer
DO| DD O e | — — S | |= Ddo
2|bedeckt
| l
|
Bodoe Christiansund
N N
2 Regen Nebel
Skudesnes Skagen
Sonnabend: Moral.
Sonntag, 1. August : Dudelsack. (Operettengastsptel.)
Berliner Theater. Gaftspiel des Operetten- Freitag, Abends 8 Uhr: Ein Herbst
Ein Herbst-
Srchillertheater. 0. Freitag, Abends 8 Uhr: Schwank in 3 Akten von Alexandre Bisson und Antony Mars. Ende 10 Uhr. und folgende
Charlotteuburg. Der WBiberxpelz. Akten von Gerhart Hauptmann.
Sonnabend und folgende Tage: Der Biberpelz.
Vestervig
Sonnabend und folgende Tage:
Freitag,
Abends
Anfang 8 Uhr. um ersten Male: Miß
(Wallnertheater.) Madame Vouivard.
Madame 8 Uhr:
Eine Diebeskomödie in vier Ende 10} Uhr.
NNW 6 bedeckt NNW 1 halb bed. WNW 6 halb bed.
Ende
_
Komische Oper.
Freitag: Demi-monde. Sonnabend und folgende Tage: Demi-monde.
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Freitag, Abends 8} Uhr: Jm Café Noblefse.
Sonnabend: Jm Café Noblefse.
Sonntag, 1. August: Zum leßten Male: Ju o — In Vorbereitung: Bussi. Schwank mit Gesang und Akten von Kren und S{hönfeld, Musik von Victor Hollaender.
Lustspielyaus. (Friedrichstraße 236.) Freitag, Abends 8 Uhr: Familie Schimek. Sonnabend und folgende Tage: Familie Schimek.
Café
Noblefse.
Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12) Sonntag, 1. August:
(Direktion:
Belgrad — “—— — Helfingfors — —— ——- Kuopio — t — Zürich 765,6 |N 1 |\wolkenl. Genf 765,4 |N 2\wolkenl.| 15,3 2 1
I ol
— —
[1
Lugano 759,1 |NO 2\wolkenl,| 23,0 Säntis 565,7 |[SW 1\wolkenl. | —0,9 Dunroßneß 756,4 /NO 2\[wolkig 9,4 Portland Bill| 762,9 |WSW 4[kalbbed.| 15,0
Ein Minimum unter 746 mw, das sich {nell ostwärts ver- lagert hat, liegt über der öôstlihen Ostsee, ein neues Minimum ist im Nordwesten ershienen. Ein Maximum über 765 wm hat sich weiter ostwärts über Südwesteuropa ausgebreitet. In Deutschland ist das Wetter kühl bei frishen, meist nordwestliGhen Winden, im Westen wolkig, im Osten regnerish; der Nordwesten hatte gestern ergiebige Niederschläge. Deutsche Seewarte.
R E
Der fidele Bauer. Operette von Leo Fall. An- fang §8 Uhr.
F S SRDE S E R S N S UESE D A R EFH B H Sa Vit
Familiennachrichten.
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Regierungsafsessor Dr. von Loeben E,
Linsemann.)
Gestorben: Domherr Julian von Echaust (Posen). -— Hr. Rittmeister a. D. Ernst Graf und Edler
Prinz Herr zur Lippe-Weißenfeld (Berlin).
Tanz în drei
Verantwortlicher Redakteur : F. V.: Weber in Berlin.
Verlag der Expedition (J. V.: Koye) in Berlin.
Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).
zum Deutschen Reichsanze
M 177.
Erste Beilage
Berlin, Donerstag, den 29. Juli
Verichte von deutschen Fruchtmärkten.
Qualität
gering
mittel gut Verkaufte
Marktorte
Gezablter Preis für 1 Doppelzentner
Menge
niedrigster d 0
hôdster
niedrigster | böchster | niedrigster | höchster [Doppelzentner
b M b d
Dur@hschnitts- Verkaufs- preis
ür 1 Doppel- zentner
t #6
wert
Am vorigen Markttage
dem
iger und Königlich Preußishen Staatsanzeiger.
1909.
Außerdem wurden am Markttage
Spalte 1 nad Eeeidläglidher Schätzung verkauft
Doppelzentner (Preis unbekannt)
O N Aa E, Frankenstein i. Schl. PUPen 1, Sl, « DARLDETTIADE «4 Gen dUrt «6 Marne . Goslar . Paderborn « . Dinkelsbühl. . Ueberlingen .
T LLLaLVT La 23
D go
Weißenhorn . « Ia e Veberlingen . 6
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Insterburg „
Pyritz R A Stargard i. Pomm. . Schivelbein . Bromberg
Militsch .
G C Ae i. Schl. üben 1. Sl... . Halberstadt . Eilenburg
L C L N Goslar
Paderborn . Dinkelsbühl ., Weißenhorn . O e a 9 M (b 4
Insterburg .
Borip - E r E targard i. Pomm. .
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Halberftadt .
Eilenburg
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Insterburg .
Glbing . Luckenwalde . l E Stargard i. Pomm. . Schivelbein . 0 Die 6 Militsh .
t e Ran E i. Schl. üben 1, SML «¿s alberstadt . ilenburg » + » E oq o 6 Goslar . Movervorn
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19,60 21,20 19,40
20,50
Dinkelsbühl . Weißenhorn . Biberach . Ueberlingen . i Alien buta . «4
Bemerkungen.
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkau}8wert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. D
Weigen. 25,00 26,00 27,70 27,80 28.20 28,80 28,00 28,25 27,16 27,16 25 50 27,50 26,50 27,00 27,00 27 00 25,50 26,00 27,50 27,70 27,80 28,00 28,00 28 50 28,50
Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Feseu).
26.80 26,80 27,00 27,00 231
27,00 27,60 —— 85 — — 28,50
29,003 32 Rogg gen.s 20,00 17,80 18,50 18,50 18,40 18,00 18,40 19,00 18,15 19,26 18,70 20,00 19,00 20.00 17,10 17,60
18,80
Gerxsite.
| 16,00 16,50 17,20 17,00 14,80 17,30 18,25 16,00 20,00 18,50
af er. 19,00 20,00 21 00 19,80 18,00 20,20 21,00 19,30 19,60 18,75 21,66 21,00 20,00 20,50 20,50 14 50 19,00 20,10 22,00 20,60 21,00
26 00 28,70 28,80 28,50 28,00 28,0I 27.00 27,50 27,90 66 28,00 n
25,00 26,80 28,20 27,75 26,33 24,85 26,50 26,50 29,00
20,00 10 18,00 40 18,50 43 18,50 14 18,40 2 18,00 0
19,00 19,00 18,40 20,00 19,20 20,00 19,30 20,795 17,20 17,609
18,80
18,40 18,25
17,40 18,30 18,40 17,90 19,26 18,70 19,50 19,00 19,50 17,00 17,20 18,20 18,60
18,40 18 2
17,40 17,90 18,40 17,65 13,53 17,75 19,50 18,50 19,50 16,80 17 20 18,20 18,60
16,00 17,09 17,20 17,00 15,00 17,30 18,50 17,00 20,00 19,50
a c O
16,60 16 50 14.70 17,00 18,00 16,00 19,60 18,50
16,60 16,50 14,40 17.00 17,75 15,00 19,50 18,00
19,00 20,00
21,00 19,80 18,00 20,20 21,00 19,80 19,60 19,00 23.00 21,50 20,00 21,00 21,50 59 14,50 49 19,00 39 20,20 29 22,00 46 21,00 115 22,00 16
21,20 20,50 19,40 17,60
20,80 19,20 19,00 18,50 21,66 21,00 19,50 20,50 20,00
18,00 20,00 21,60 20,40
21,20 20,50 19,40 17,60
20.80 18,70 19,00 18,25 20,33 20,00 19,50 20,00 20,00
18,00 19 80 21,20 21,60 20,00 20,20
QOS SSS
D
. R RRRRE F
20,50 14,50 18,50 20,68 21,60 | 20,27 22,00
1134 20.62 580 14,50 648 18,50 497 19,89 994 21.60
2371 20,62 349 21,81
J J l 3 l I
20,50 t a 21,00 | 21/00 i
er Dur(§schnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen bereSnet.
Ein liegender Stri (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ift, ein Punkt ( . ) in den legten sechs Spalten, daß entsprechender Beritt fehlt
Berlin, den 29. Juli 1909.
Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.
Handel und Gewerbe.
us den im Reichsamt des Innern zusammengestellten d „Nachrichten für Handel und Industrie “.)
Deutsh-Südwestafrika.
Besteuerung der im Schuyzgebiete hergestellten Biere. Laut Verordnung des Gouverneurs von Deutsch-Südwest- afrika vom 20. Februar d. J. unterliegen die im gewerbsmäßigen Brauverfahren im Schußgebiete hergestellten Biere einer Biersteuer,
welche beträgt: L für da Liter obergäriges Bier (Weiß-, Braun- usw. Bier) 3 Z, b. für ein Liter untergäriges Bier ((vaenanntes Lagerbier) 5 S. Die Biersteuer s aus A d m Schutgebtete hergestellten bierähnlihen Getränken und g erhoben. Bei der Mager bleiben Beträge, welhe volle 10 Z nit erreichen, außer Ansayß.
V Sie n S GEer biete bestehenden Gemeinden sind befugt, mit Genehmigung d rk ushläge zu vorgenannten Steuer- äßzen für eigene Rehnung zu erheben. i:
o Die Vexwalbüng dee Biersteuer übernehmen die Zollämter. Aus- nahmen werden besonders bestimmt. ¿
Die Bereitung von Bier zur Verwendung im eigenen Hauthalt — sogenannter Haustrunk — bleibt von der Steuerentrihtung be- freit, wenn sie ohne Brauanlage erfolgt. Die Steuerfreiheit bedarf der Genebmigung der zuständigen Amtsstelle. i
Die Verabfolgung des Haustrunks darf nur an die zum Haus halt gehörigen Personen und an angenommene Arbeiter oder Dtenst«
leute unentgeltlich als Teil der Beköstigung erfolgen. Bei Verleßung der an die Steuerfreih:it geknüpften Bedingungen kann Entziehung der Steuerfreiheit eintreten.
Brauer und Bierverkäufer haben auf die Bewilligung des steuer- freien Haustrunts ?kcinen Anspruch.
Zur Entrichtung der Bierfteuer if derjenige verpflichtet, der die Bierbereitung für seine Rechnung vornimmt oder vornehmen läßt.
Die Steuerpflicht tritt ein, sobald die Absicht der Bierbereitung in das Braubuch eingetragen wird oder hätte eingetragen werden sollen.
Bei der Ausfuhr von im Schußzgebiete hergestellten Bieren wird auf Antrag bei der zuständigen Amtsstelle die gezahlte Biersteuer zurückvergütet.
Ein Erlaß oder eine Erstattung der Biersteuer wird dann ge- währt, wenn erwiesen ift, daß die angemeldete Bierbereitung aus Anlaß unvorhergesehener Umstände nicht hat stattfinden können, und wenn der Anspru auf Erlaß oder Erstattung sofort nach Eintritt des Hindernisses bei der zuständigen Amtsstelle angemeldet worden ist.
Für „verdorbenes oder umgeshlagenes Bier, das ih noch in den Räumen der Brauerei befindet, in der es hergestellt worden ist, wird die Steuer auf Antrag nicht erhoben, wenn die Vernichtung des Bieres unter amtlicher Aufsicht erfolgt.
Ein Erlaß oder eine Erstattung der Biersteuer tritt nur bet einem Mindestbetrage von 10 # ein. :
Die Bestimmungen der Verordnung des Gouverneurs von Deutsch- Südwestafrika, detreffend die Einfuhr und den Vertrieb gien Ge- tränke im südwestafrikanishen Schußgebiete, vom 16. August 1907 werden dur diese Verordnung nicht berührt.
Die zu dieser Verordnung am 20. Februar 1909 erlassenen Aus- führungsbestimmungen find ebenso wie die Verordnung selbst am 1. April 1909 in Kraft getreten. (Deutsches Kolonialdlatt.)
Kamerun.
Löschen und Laden von Seesdiffen an Sonn- und Feiertagen. Laut Verordnung des Gouverneurs don Kamerun vom 24. Mai d. J. ist das Lösen und Laden im Seeihiföverkehr an Sonn- und Feiertagen verboten. AuSgenommen find:
1) der Pafsagier- und Pofiverkehr,
2) das Löschen und Laden von Arzneimitteln, lebenden Pilanzen, lavennen Vieh, frishem Fleis und fonstiger fris@er Nahrung un L 3) das Löschen und Laden in Seenot mit besonderer Genehmigung ves Gouverneurs, j
4) das Löschen urd Laden von längsseit der Dampfer gebra@Sten Leichtern durch das Schifspersonal. s
Als Feiertage im Sinne dieser Verordnung gelten der erfie Weihnattstag, der Karfreitag. der Himmelfahrtktag, der Neuz und der Geburtstag Seiner Majestät des Deutschen Kaisers.
Die Verordnung tritt mit dem 1. August d. I. in Kraft. Mit diesem Zeitpunkt it die Verortnung für den Hafen von Kamerun, betreffend das Löschen und Laden an Sonn- und Feiertagen, tom 8. März 1892 außer Kraft gesezt worden. (Deutsches Kelomialbiztt.)