1909 / 180 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Aug 1909 18:00:01 GMT) scan diff

ist eröffnet worden. Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten beträgt: im Verkehr mit sämtlichen Orten je 1 6. Berlin C., den 31. Zuli 1909. Kaiserliche S

Ritter.

BEeranntmaGUn ga

Durch Entschließung des K. württ. Ministeriums des nnern vom 31. Juli 1909 ist der Stadtgemeinde ßlingen die staatlihe Genehmigung erteilt worden, zu

4 Prozent verzinsliche Schuldverschreibungen auf den Jnhaber im Betrage von zwei Millionen Mark, eingeteilt in: Buchst. J Nr. 1—1500 zu 1000 #,

nt K U L000 ¿u 500 m;

in den Verkehr zu bringen. Stuttgart, den 31. Juli 1909. K. württ. Ministerium des Innern.

von Pischek.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 47 des Reichsgeseßblatts enthält unter l |

Nr. 3653 das Abkommen zwischen dem Deutschen Reiche und den Vereinigten Staaten von Amerika, betreffend den gegenseitigen gewerblihen Rechts\chuß, vom 23. Februar 1909.

Berlin W., den 1. August 1909.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

den Geheimen Oberfinanzrat und vortragenden Rat im Finanzministerium Bonnenberg für die Dauer seines Haupt- amtes zum Präsidenten der Generallotteriedirektion im Neben- amte,

die Geheimen Finanzräte und vortragenden Räte im ies viivgaaitas Hergt und König zu Geheimen Ober-

nanzräten, /

den Verwaltungsgerichtsdirektor Dr. Blancenhorn in Cóln und den Regierungsrat Pampel zu Arnsberg zu Ober- regierungsräten, «6G E Ti

den bisherigen Seminardirektor Dr. Karl Heilmann in Raßeburg zum Regierungs- und Schulrat und

den bisherigen etatsmäßigen Professor an der Landwirt- schaftlihen Hochschule zu Berlin und Privatdozenten in der philosophishen Fakultät der Friedrih Wilhelms-Universität daselbst Dr. Eduard Buchner zum ordentlihen Professor in der philosophishen Fakultät der Universität zu Breslau zu ernennen sowie

dem Regierungssekretär Fiedler in Düsseldorf aus Anlaß seines ian aus dem Amte den Charakter als Rehnungs- rat un

dem Polizeidistriktskommissar Emil Leitloff in Wronke aus demselben Anlaß den Charakter als Polizeirat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Eisenbahnobersekretären Durand, auch Dieran in Elberfeld, Biester in Hameln und Barz in Darmstadt, dem Oberbahnhofsvorsteher Hühn in Zeiß sowie den Obergüter- vorstehern Sattler in Emmerich und Borsußky in Ratibor bei dem Uebertritt in den Ruhestand und dem Eisenbahnsekretär Wilhelm Schulz in Wicker, Landkreis Wiesbaden, den Charakter als Rechnungsrat zu verleihen.

Bete,

betreffend die Umzugskosten der Geistlihen der evangelischen Landeskirche der älteren Provinzen.

Vom 10. Juli 1909.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c., verordnen, mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtags der Monarchie, für die evangelische Landeskirche der älteren Provinzen, was folgt: Einziger Artikel.

Das anliegende . Kirchengesez vom 10. Juli 1909, be- treffend Umzugskosten der Geistlichen, wird, soweit erforderli, staatsgesezlich bestätigt. i

Urkundlih unter Unserer Zöchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jnsiegel.

Gegeben Glücksburg, an Bord M. J, „Hohenzollern“, den 10. Juli 1909. F

Wilhelm.

Ge S) Fürst von Bülow. von Bethmann Hollweg. von Einem. Delbrüeck.

Freiherr von Rheinbaben. Beseler. von Breitenbach. von Arnim.

Zugleich für den Minister der geistlihen usw. Angelegenheiten :

von Moltke. Sydow.

Kirchengeseg, betreffend Umzugskosten der Geistlichen.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c., verordnen, unter Zustimmung der Generalsynode, für die evan- gelishe Landeskirche der älteren Provinzen, was folgt:

A 1. Ieder Geistlih? erbält beim Antritte des Pfarramts einer Kirhen- gemeinde von dieser eine Vergütung für Umzugékosten.

„Bei den unter einem Pfarramte vereinigten Kirchengemeinden ent- scheidet über das Verbältnis, in welchem sie zu den Umzugskosten ktet- zutragen haben, in Ermangelung vorbantener B'slimmungen oder recht2gültiger Vereinbarungen das Konsistorium endgültig nach An- höôrung des Kreissynodalvorstandes.

Die Vergütungepfliht hat die Natur einer notwendigen ktrchlißen Aufwendung.

A. :

Die Vergütung beträgt für GeistliGe mit Familie an allgemeinen Koften 300 #4, an Transportkosten füc je 10 km 8 §6.

Die Vergütung für Transportkosten ift für eine Entfernung bis ¡u 200 km, falls jedoch die Anstellung auf Grund freier Gemeinde- wahl erfolgt, für den ganzen Transportweg zu gewähren. Bei Berehnung der Entfernung ift die kürzeste fahrbare Straßenverbindung zu Grunde zu legen. Jede angefangene Strecke von 10 km wird für

volle 10 km gerechnet. :

Unter Familie im Sinne dieser Bestimmung sind niht nur Ghe- frau, Kinder oder Eltern, sondern auch andere nahe Verwandte und Pflegekinder zu verstehen, sofern der Geistliche ihnen in seinem Haus- stande Wohnung und Unterhalt auf Grund einer geseßlichen oder sittlichen Üyter agu R gewährt.

Geistlihe ohne Fawislie erhalten die Hälfte der im § 2 fest- eseßten Vergütung. Verheiratet si der Geistliche innerhalb Jahres- frift nah Antritt des Pfarramts, so ist ihn der Mehrbetrag der Vergütung des § 2 na§zugewähren

4.

Ein Verzicht auf die geseßliche Vergütung der Umzugskosten ist unzulässig. Vereinbarungen find nur zulässig, wenn und soweit es sih um etnen neben der Vergütung nah Maßgabe dieses Kirhen- gesezes zu gewährenden Vergütungsanspruch handelt, und bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Genehmiguna ZE kirhlihen Aufsihtebehörde.

Eine Vergütung von Umzugskoften ift seitens der Kirchengemeinde nicht zu gewähren, wenn die Verseßung gemäß § 10 des Kirchen- geseßes vom 16. Juli 1886, betreffend die Dienstvergehen der Kirchens beamten, zur Strafe geschieht.

8 6.

Der Evangelische Oberkirchenrat ist ermächtigt, der Kirchengemeinde im Falle ihrer Bedürftigkeit eine Beihilfe aus dem Hilfsfonds für landeskirchliche Zwecke zu gewähren.

Erfolgt die Berufung in das Pfarramt dur das Kircher- regiment, fo kann, falls ein dringendes fkirchlihes Interesse dies geboten erscheinen läßt, eine Beihilfe auch ohne daß Bedürftigkeit vorliegt und auch zur Vergütung eines mehr als 200 km betragenden Tranéportwegs gewährt werden.

8 7.

Der Kirchengemeinde bleibt es überlassen, etwaige nah bis- berigem Rechte zur Deckung von Anzugs- oder Umzugskoften Ver- pflihtete nah Maßgabe der bestehenden Verpflitung zur Erstattung der Umzugskosten in Anspruch zu R

Alle den Vorschriften dieses Kirhengesetzes entgegenftehenden Be- stimmungen werden aufgehoken.

Eine nach bisherigem Rechte begründete Verpflichtung des Geist- lihen zur Erstattung von Ea erlischt.

I 9.

Die Provinz Westfalen und die Rheinprovinz bleiben von den Vorschriften dieses Kirchengesezes zuräbst ausgenommen. Die Ein- führung des Geseßes erfolgt in diesen Provinzen, fobald defsen An- nahme von beiden Provinztalsynoden oder von einer derselben be- s{lofsen wird, dur kirchlihe, vom Landesherrn zu erlassende Ver- ordnu"g, welche in der dem § 6 der Generalsynodalordnung ent- sprehenden Form zu verkünden ift.

8 10.

Der Zeitpunkt, mit welhem dieses Kirchengesez in Kraft tritt, wird dur Königliche Verordnung bestimmt. _ Der Evangelische Oberkirher.rat wird mit der Ausführunz dieses Kirchengesetzes beauftragt.

Urkundlih unter Unserer Di Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jnsiegel.

Gegeben Glücksburg, an Bord M. J. „Hohenzollern“, den 10. Zuli 1909.

Wilhelm.

(Li S) Voigts.

Finanzministerium.

Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreis- fasse in Liebenwerda, Regierungsbezirk Merseburg, und die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Burgdorf, Regierungsbezirk Lüneburg, sind zu beseßen.

Das Katasteramt Magdeburg im Regierungsbezirk Magdeburg ist zu besezen.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

_ Vei dem Ministerium der öffentlihen Arbeiten is der bisherige Eisenbahnsekretär Riemann zum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator ernannt.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Den Stationshaltern Braucreibesizer A. Meg in Gudensberg, Kreis Frißlar, Landwirt David Bertel- mann in Niedermeiser, Kreis Hofgeismar, Land- und Gastwirt Heinrich Roß in Neukirhen, Kreis Pyenhain, Landwirt Christian Murk in Braunsen, ‘Kreis Arolsen, Gutsbesißer Sperling in Sodehnen, Kreis Dar- kfehmen, Rittergutsbesißer Treppmacher auf Wulka, Kreis Wreschen, MajoratsbesißerLehmann- Nitsche auf Nitsche, Kreis Sehhrimm, Rittergutsbesißzer von Nathusius auf Uhorowo, Kreis Obornik, und Gutsbesißer Bannert in Langenau bei Katscher ift die in Silber ausgeprägte Medaille für Verdienst um die Pferdezucht verliehen.

Die Oberförsterstelle Lühow im Regierungsbezirk Lüneburg ist zum 1. Oktober 1909 zu besezen. Bewerbungen müssen bis zum 15. August eingehen.

Ministerium des Fnnern.

Dem Oberregierungsrat Dr. Blanckenhorn is die Leitung der Kirchen- und Schulabteilung bei der Regierung in Cassel und dem Oberregierungsrat Pampel die Leitung der Finanzabteilung bei der Regierung in Schleswig über- tragen worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten.

Der Regierungs- und Schulrat Dr. Heilmann ist der Regierung in Minden überwiesen worden.

Der bisherige Privatdozent in der medizinischen Fakultät der Universität zu Königsberg, Professor Dr. Paul Stenger ijt zum außerordentlihen Professor in derselben Fakultät er- nannt worden.

Dem Privatdozenten in der medizinishen Fakultät und wissenschaftlihen Assistenzarzt an der Augenklinik der Universität zu Bonn Dr. Wilhelm Reis is das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

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Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 21 der Preußischen Geseßsammlung enthält unter

Nr. 10974 das Geseh, betreffend die Umzugskosten der Geistlichen der evangelischen Landeskirche der älteren Provinzen, vom 10. Juli 1909, und unter

Nr. 10 975 den Allerhöchsten Erlaß, betreffend die Ueber- tragung der gesamten Verwaltung der Berliner Wasserstraßen auf den Polizeipräsidenten in Berlin, vom 18. Juni 1908.

Berlin W., den 2. August 1909.

Königliches Fezlammlunggamt. rüer.

Abgereist: Seine Exzellenz der Staats- und Finanzminister Freiherr von Rheinbaben, mit Urlaub;

Seine Exzellenz der Unterstaatssekretär im Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheiten, Wirklithe Geheime Rat Dr. Wever, nah Wiesbaden ;

der Direktor im Reichsamt des Jnnern Caspar.

Angekommen: | der Direktor im Reichsamt des Jnnern von Jonquières,

Niqclamfkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 2. August.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen, „W. T. B.“ zufolge, in Odde an Bord der chSobenarlern vorgestern nahmittag den Vortrag des Vertreters des Aus- wärtigen Amtes, Gesandten von Treutler und gestern vor- mittag die Vorträge des Chefs des Generalstabs der Armee, Generals der Jnfanterie von Moltke und des Chefs des Marinekabinetts, Vizeadmirals von Müller entgegen.

Der Präsident des Reichsversiherung2amts, Wirkliche Ge- heime Oberregierungsrat Dr. Kaufmann is mit Urlaub nach der Rheinprovinz abgereist.

Die Senatspräsidenten beim Reichsmilitärgeriht, Pro- fessor Dr. Weiffenbach und Ritter von Habel haben Berlin mit Urlaub verlassen.

Während der ferneren Abwesenheit des Großherzoglich badischen Gesandten werden die Geschäfte der Großherzoglich badishen Gesandtschaft von der Königlich bayerischen Gesandtschaft wahrgenommen werden.

Der Königlich belgische Gesandte Baron Greindl hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Legationsrat Graf della Faille de Leverghem die Ge- shäfte der Gesandtschaft.

Der Könialih bulgarishe Gesandte, General Niky- phoroff hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der Erste Sekretär Georges J. Groueff die Ge- \hâfte der Gesandtschaft.

Der Regierungsrat Dr. Jentges aus Berlir (Steuer- direktion) ist der Königlichen Regierung in Düsßeldorf zur weiteren dienstlihen Verwendung überwiesen, dem Regierungs- assessor Freiherrn von Müffling_ is die kommissarische Ver- waltung des Lagndratsamts im Kreise Oberbarnim, Regierungs- bezirk Potsdam, übertragen, der Regierungsassessor von Engel- brehten-Jlow aus Merseburg is dem Landrat des Kreises

teseriß zur Hilfeleistung in den landrätlihen Geschäften zugeteilt, der Regierungsassessor Freiherr von Olders3haufsen aus Neumarkt der Königlichen Regierung in Hannover, der Regie- rungsassessor Reymann aus Burgdorf der Königlichen Re- gierung in Marienwerder, der Regierungsassessor von Haug- wig aus Hameln der Königlihen Regierung in Düsseldorf und der Regierungsassessor Dr. Stumpff aus Kiel der Königlichen Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern in Berlin zur weiteren dienstlihen Verwendung überwiesen worden.

Der Regierungsreferendar von Corswant aus Stettin hat die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungs- dienst bestanden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Loreley“ am 30. Juli in Odessa eingetroffen und geht am 5. August von dort nah Galagz in See.

Baden.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ sind die Wahlen für die Erfte Kammer auf den 10. November, diejenigen für die Zweite Kammer auf den 21. November d. J, anberaumt worden.

Frankreich.

Das russishe Kaiserpaar ist vorgestern namittag, an Bord der Jaht „Standart“ mit den Begleitschiffen unter dem Salut des französishen Geschwaders in Cherbourg ein- getroffen. Sobald die rusfishen Schiffe ihre Ankerpläße eingenommen hatten/ begab sich der Präsident Fallières in Begleitung der Minister des Auswärtigen, des Krieges und der Marine sowie des russishen Botschafters, „W. T. B.“ zu- folge, an Bord des „Standart“, um die russishen Majestäten willflommen zu heißen. Nachdem der Kaiser Nikolaus auf Einladung des Präsidenten an Bord des Kreuzers „Galilée“ die Nevue über die vereinigten russishen und französischen Schiffe abgenommen hatte, kehrte er auf den „Standart' id und erwiderte von dort aus auf dem Panzer „Vérité“, wohin sih der Präsident nah der Revue bcgeben hatte, dessen Besuch. Am Abend fand zu Ehren des russischen Kaiserpaares an Bord der „Vérité“ ein E L bei dem der Präsident folgenden Trinkspruch ausbrachte :

T Sire] 2. fit mir eine aofriditige Freude, Gure Mojestät und Ihre Majestät die Kaiserin kei Eelezenheit der dritten Neise will-

kommen zu beißen, welGe Sie seit Ihrer Krönung in unser Land maten. Frankrei und seine Regierung wissen Eurer Majestät tiefen Dank für die Zeichen treuer Zuneigung und unwandelbarer Freund- schaft, die sie von Eurer Majestät erfahren dürfen. hre Heutige Anwesenheit im Hafen von Cherbourg ist ein neuer Beweis dafür; sie gibt dem Bündnis, das zwei Regierungen und zwei WölkLer eint, und das, rihtig betrahtet, eine Bürgschaft des Friedens in der Welt ift, eine Weibe, die für die Zukunft nit minder glückliche Wirkungen von ihm zu erivarten gestattet, als diejenigen, die es in _der Ver- gangenheit gezeitigt hat. Indem ih Die Gefühle der AnHängli(hkeit ¡um Ausdruck bringe, die Frankrei für Rußland beat, erHebe ih mein Glas zu Ehren Eurer Majestäten, Ihrer Majestät der Kaiserin

aria Feodorowna und der ganzen Kaiserlihen Familie unD trinke auf die Größe und die Wohlfahrt des mit der franz3K{schen Republik verbündeten und befreundeten Russischen Meiches.

Der Kaiser Nikolaus antwortete mit folgendem Toast: Herr Präsident! Die Worte der Bervillkommnung, die Sie foeben gesprochen, haben die Kaiserin und m! tief gerührt. Mit dem Gefühl aufrihtigen Vergnügens lande ih jede2mal an den Küsten Frankrei. Die Erinnerung an unsere feüheren Aufenthalte in Jhrem F{öônen Lande bleibt tief in unserem Gedähtnis. Abgesehen von den warmen Sympathien, die ih persönlih für Frankreich bege, bleibe ich wie Sie, Herr Präsident, fest überzeugt, daß das Bündnis zwischen unseren beiden Lündern eine wertvolle Bürgschaft für den allgerneinen Miaen bedeutet, daß die engen Freundshaftsbande zwvischen ußland und Frankceih ihre wwoßbltätigen Wirkung*-n in der Zukunft fühlbar mahen w:erden wee fin der WVergangen- beit. Wenn es mir im Lager von BetHeny vergönnt war, die fran- zôsishe Armee zu bewundern, empfinde ih heute wirklihe Freude, der herrlihen Flotte meine Hohahtang bzzeugen zu dürfen, deren Parade ih soeben arg:wohnt habe und die mir einen Tebbaften Œtndrudck gemacht hat. Beseelt bon den GesüßkTen der Herzlichkeit und der unwandelbaren Beständigkeit, die von ganz Rußland geteilt wwoerden, erhebe ih mein Glas auf Ihre Gesundheit, Herr Präsident, und auf die Größe des verbündeten und befreundeten Frankreih und trinke auf die Wohlfahrt der tapferen franzöfischen Flotte. _Gestern abend war der Präsident Fallières von den A Majestäten zum Diner an Bord des „StandDart“ geladen.

Eine an Bord der „Verité“ Note der „Agence Havas“ besagt: L

Die Entrevue des russiscken Kaisers mit dem Präsidenten Falliòres gestattet wieder einmal, die Solidität der Bande fest- zustellen, die Frankrei und Rußland mit cinander vereinigen. Im Laufe der Flottenparade hat der Kaiser zu wi:derholten Malen zum Auédruck gebrat, wie sehr er die aute Haltung der MannsHaften und den \{öônen Anblick der Schiffe sckchäßte, und kat ih in leutseliger Weise mit den Dffiileren des Gesc&wroaders unterbalten, thnen ofen seine Gefühle gezeigt und den Wunsch auszedrückt, daß die Entwiklung der MilitärmaHt Beider Länder eine neue Garantie für die Grhaltung des Friedens sein möge, da beiden daran gelegen, denselben zu bewahren, und dieser Gedanke eben das Ziel ihres Bündnisses ist. In demselben Sinne Haben die Minister Pion und J8woltly die versiedenen Tagesfragen geprüft und ihre vollständige Uebereinstimmung festgestellt in der Anschauung, daß eine Politik befolgt werden müsse, die tarauf au2aebt. eine ges E friedlich: Löfung aller etwa auftaußenden Schwierigkeiten ¡u finden.

ausgegebene

Spanien.

Der König Alfons besichtigte vorgestern die nah Melilla abgehenden Truppen. Zugunsten der dorthin entsandten Reservisten und der verwundeten Soldaten ist eine Hilfsafktion eingeleitet worden, für welhe die Königin Viktoria Eugenia 25000, die Königin-Witwe 15000 und der Jnfant Ferdinand 10000 Pesetas gezeichnet haben.

Jn Barcelona isst die N uhe wiederhergestellt. Wie das „W. T. B.“ meldet, hat der Generalkapvitän von Catalonien den Gouverneur von Gerona amtliß Davon in Kenntnis geseßt, daß in Barcelona wieder Ruhe herrshe. Jn der inneren Stadt find die meisten Läden wieder geöffnet, auh in einigen Fabriken ift die Arbeit con aufgenommen worden. Heute sollen die Blätter wieFer er: j scheinen. Die Zahl der Öpfer ist noch niht genau bekannt. | Gegenwärtig ist man dabei, die übriggebliebenen Teile der Barrikaden zu beseitigen. Jn Reu s und anderen Ortschaften ist die Arbeit in zahlreihen Fabriken ebenfalls wieder auf- genommen worden.

Türkei.

Nach Meldungen Konstantinopeler Blätier haben die S{huÿ- mächte auf die Protestnote der Pforte, betreffend die Hisfsung der griehishen Flagge in Canea, geantwortet, Daß en ge dortigen Konsuln eine \olhe Tatsache nicht fest- gestellt sei.

Dänemark.

Jn dem vorgestern vormitiag abgehaltenen Ministerrat hat das Kabinett, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, beschlossen, seine Demission einzureihen. Am Nach- mittag überreihte der Ministerpräfident Nergaard Dem König das Demissionsgesuch des Kabinetts, der es annahm, die Minister aber bat, vorläufig im Amte zu bleiben.

Amerika.

Der Präsident Taft hat, „W. T. B.“ zufolge, gestern den Patentvertrag mit Deutschland unterzeihnet, der mit dem Tage seiner Verkündigung in Kraft tritt. :

Das amerikanishe Repräsentantenhaus hat vorgestern nah einer Meldung des „W. T. B.“ den Ta rif- berihtdesKonferenzkomitees mit 195 gegen 173 Stimmen angenommen. E

Ueber die Bestimmungen des neuen Tarifgeseßes in n auf Eisen, Stahl usw. werden folgende Angaben emacht:

N Eine Herabsetzung geaen den Dingley- Tarif hat stattgefunden bei Eisenerzen von 40 auf 15 Cents, bei Roheisen von 4 auf Doll. und bei Abfalleisen von 4 auf 1 Doll. für die Tonne. Verschiedene Positionen unter Eisen- usw. Waren find um 5099/9 berabgesetßt, darunter Stahlschienen, während kleine Erhöbungen eingetreten Fnd für fertigen Baustahl, Rasiermesser und versi: dene Sorten Zangen.

Der Staatssek-etär Knox Hat den Kongreß, obiger Quelle zuzolge, in einem Schreiben um sofortige Bewilligung von 100 000 Dollars ersuht, um dem Staatsdepartement die systematishe Förderung des amerikanischen Handels, namentlih mit China und Südamerika, zu ermöglichen.

Der Senat hat die vom Staatssekretär geforderten 100 000 Dollars bewilligt.

Asien.

Wie die „St. Petersburger Telegraphenagentur“ meldet, ist das Verhalten der neuen persischen Regierung Rußland gegen- über nit feindselig. Unter den Nationalisten Habe fich eine Partei der russisch-persishen Annäherung gebildet. Das Teheraner Komitee dieser Partei Habe an die End)chumen

| 137 (134), Stleswig 131 (80),

| worden : 99 5‘ 0" nôrdl. Br und 16° 46' 58° weft. S: der Ursprung des Timbi-Ko, des größten und öftlihsten ter beiden |

der Provinz die kategorishe Weisung erlassen, die rufsenfeind- liche Agitation einstellen,

Afrika.

Nah Meldungen des „W. T. B.“ vom gestrigen Tage herrsht in Melilla zurzeit Ruhe. Vorgestern sind der Panzer „Pelayo“ und ein kleineres Schiff dort eingetroffen und haben zwei Bataillone Soldaten gelandet. Die Truppen werden in ihrem Kampfe gegen die Kabylen von den Ein- wohnern unterstüßt. en meisten kämpfenden Mauren sfoll es an Lebensmitteln und Munition fehlen. Wie amtlich gemeldet wird, wurde vorgestern abend ein Proviantzug in der Nähe der zweiten Station vom Feinde angegriffen, doh konnte der Hug ohne Zwischenfall nah Melilla zurückehren. Aus verschiedenen Batterien wurden die Schluchten des Gurugu, Pa reiche Gruppen der Harka ih fortdauernd ansammeln,

eshossen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Verurteilungen wegen Zuwiderhandlung gegen die Vorschriften über Beschäftigung von Arbeiterinnen, jugendlichen Arbeitern und Kindern im Deutschen Neiche 1906.

_, Nah der Kriminalstatistik für das Jahr 1906 (Band 185 der „Statistik des Deutschen Reis") sind im Berichtsjahre von deutschen Geri#ßten wegen Zuwiderhandlung gegen d'e Vorschriften über Bes {äftigung von Arbeiterinnen bezw. jugendlichen Arbeitern sowte von Kindern 5577 (im Vorjahre 1905 5171) Persoaen bestraft worden, darunter 3886 (3512) evangelische, 1302 (1307) fkatholische Christen und 372 (315) Juden. Besonders hobe Zablen weisen auf: im Königreih Sachsen mit insgesamt 665 (595) verurteilten Personen die Kreishauptmannschaften Zwickau mit 221 (219), Cbemniß mit 195 (155), Leipzig mit 128 (53) und Dresden mit 105 (149), in Bayern mit inegesamt 398 (185) die Pfalz mit 186 (62), ferner Hamburg mit 197 (149) und in Hessen mit in8gefamt 215 (179) die Provinz Rhein- befsen mit 123 (107) Bestraften. In Berlin wurden 620 (530) Personen verurteilt, in den preußishen Regierungsbezirken Düsseldorf 376 (35), Potsdam 288 (334), Arnsberg 190 (259), Cöln 152 (212), Oppeln Breslau 121 (128), Minden 109 (92).

Zur Arbeiterbewegung.

Zum bevorstehenden allgemeinen Ausstand in Schweden (vgl. Nr. 178 d. Bl.) wird dem ,W. T. B.* aus Stockbolm ge- meldet, daß der \chwedische Arbeitgeberverein mit einem Kon- sortium von seSzehn Banken ein Abkommen über einen Acht- Millionenkcedit für den Verein g-trofen bat. Aus Malmsö wird berihtet, die Polizei habe aus Anlaß des angekündigten General- ausftandes den Verkauf und Ausshank vou Spirituosen von beute ab verboten.

Kunft und Wissenschaft.

Die Niger quellen sind 1879 von Zweifel und Moustier auf-

gefunden, später von Trotter und anderen aufgesuht und 1899 dur |

die französfi'ch-englishe Kommiision zur Festseßung der Grenze zwischen Guinée française und Sierra Leone der Lage nah genau bestimmt Es ist dieses

Quellarme, die \ih [südlich des franzöfisden Postens Faranna unter 45' nôrdl. Br. zum Niger vereinigen ; : k Djoliba bekannt. Die Landschaften im Nigerquellengebiet Kuranko,

Kulo, Kissi usw. sind den Franiosen unterworfen, und es |

berrs@en dort jetzt friedliche Zuftände. Aber unsere Kenntnis von der Gegend war biéher noch nit fonderlih groß

jener Kenntnis in geographischer, ethnographischer und naturbiftorisber Hinsicht beitragen können, worüber er, wie wir der illustrierten Zeit- |hrift für Länder- und Völkerkunde „Globus“ entnebmen, in einem Briefe an _die Pariser geozraphishe Gesellschaft berihtet bat. Die

Höhe der Quelle des Timbi-Ko, die er bis ins einzelne beschreibt, hat |

Chevalier auf 745 m Höbe ermittelt. Andere seiner Höhenmefsungen bes treffen die zahlreichen isolierten Granitmassivs, die dort in oft sehr auffälligen Formen in den gebirgigen eigentlichen Quellgebiet empor- ragen, während nördlich von 30‘ ab Ekene berrs{t. Der höchste Gipfel, der Tafora, hat 1087 m. Die Vegetationsform geht von der Parklandshaft nach Süden in den Wald über. Die Be- wohner find Kurarko, nur im Südoften mit Kissi gemis{ht. Sie find A@erbauer und arbeiten während der Regenzeit unermüdlich in ihren Reisfeldern. Jn den fünf Trockenmonaten maten sie sich das Leben etwas leiht.r, überwachen die Herden, ernten Kolanüffe und Tabaksblätter, machen Bienenkörbe, geben auf die Jagd, weben Baumwollstoffe usw. In jedem Kuranrkodorf gibt es einen Schmied. An vielen Stellen in der Ebene sieht man Schlackenhaufen, einen Beweis sehr langer Eisengewinnung aus dem zutage liegenden eisenhaltigen Sandstein. Die Dörfer im Quellgebiet find boch an den Bergabbängen zwischen Granitb!öcken und im Walde versteckt und recht {wer zugänglich. Zwischen den Blöôen liegen die Gehöfte voneinander getrexnt, oftmals, wenn die Neigung des Abbanges groß ift, amphitbeatralisch übereinander. An günstigen Punkten halten fi die jungen Leute den Tag über auf und beobaŸten alles, was unter ibnen in der Umgebung des Dorfes vorgeht. Ferner gibt es in oder bei jedem Dorfe von den Blôcken gebildete Höhlen, die miteinander dur labyrinthische Gänge in Verbindung stehen und draußen im Walde verborgen endigen. Hierhin floh man früher, wenn man angegriffen wurde. Chevalier meint, diese Höhlen möchten wobl manchen ethnogravbis{en und prähistorishen Fund bergen. Er selbst hat si solhen Nathforshungen nicht viel widmen könnea, aber doh manche vorgeshich!lihen Stücke von dea Eingeborenen erworben. Man begegnet in sehr großer Menge, im ebenen sowohl wie im gebirgigen Teil, polierten Steinbeilen von höSst vollendeter Arbeit, die für das „Nigerneolithikum“ Desplagnes? charakteristisch sind. Die Eingeborenen nennen diese Beile ,Sankuru*" und meinen, sie seien

vom Himmel gefallen. Meste aus jener Zeit sind auch aus |

funstvoll gearbeitete Figuren von

weihem Gestein oft sehr

Menschen und Tieren, die die Eingeborenen beim Anlegen ihrer | und die ih, auch in den verlassenen ' Die meisten dieser in Kuranko „Nieni* genannten |

Pflanzungen aus8graben, Höhlen finden. Statuetten scheinen sehr alt zu sein; anscheinend aber stellt man solche in gewissen Dörfe:n Kissi3 noch heute her. In Kalo ist die Tradition üter die Herkunft dieser „Nieni“ seit langem verloren gegangen, und man schreibt ihnen wte den „Sankuru* einen himmlishen oder teuf- lischen Ursprung zu Kuranko und Kissi der Stein ein Kultgegenstand. Man Keht am Eingang mancher Dörfer aufgerihtete Granitblöcke, eine Art Menhirs; sie deuten den Ort an, wo die berühmtesten Krieger begraben liegen, die seinerzeit gegen die Sofas des Samory kämpften.

Land- und Forftwirtschaft. Saatenstand und Ernteaussichten in ODesterreih-Ungarn.

Mehrfache Niederschläge im Monat Junt haben den Saaten noch eine kleine Besserung gebracht. Die Noggenernte im Küstenlande und in Dalmatien kaun als eine „mittlece“ und die Weizenernte als eine „ziemli gute" be¡zeihnet werden. Hinsichtliß der Weizen» ernte in Kratn erwartet man ein „mittleres* Ergebnis. Die Gersten- ernte dürfte in Dalmatien und in Kecain „mittel“ und die Hafer- ernte in Dalmatien, Küstenland und Krain „mittel“ bis „ziemli gul“ ausfillen, Der Mais hat ih infolge des nassen Welters sehr

N ha Hk val | R L 1 E L i Bon da ab wird der Name | vom 30. jum 31 Juli 39 Personen erkrankt und 19 gestorben, seit

: s Im Januar dieses | Jahres hat der Botanik-r Auguste Chevalier, der auf einer neuen | Studienreise in Westafrika begriffen if, manches zur Vermebrung |

Heute noch ift bei den Bergbewohnern von |

erholt und verspriht eine gute Ecnte. Die Kartoffeln gedeihen im ganzen die8feitigen Amtsbezirk prächtig und werden, E daß si keine Kartoffelkrankheiten einstellen, eine „gute“ bis „sehr gute* Ernte ergeben. Die naßkalte W'tterung im Junt ist der Rebe nit gut bekommen, troßdem wird in Kai, Fstrien und Dalmatien eine gute Lese erwartet. Die Oliven haben in JIstrien und Dalmatien gut verblüht.

Saatenstand und Ernteaussichten in Frankrei.

Das Kaiserliche Konsulat in Havre berihtet unterm 24. d. M.: Die amtliche Schätzung desWStandes der Feldfrüchte in Frankrei am 1. Juni d. J. hat das nachstehende Ergebnis gezeitigt:

Note

Anbau- ; ¡S7 À sehr item | seid, mittel, Fruchtart flähe gut gut L li | mäßig

Frucht,

Anbau oder ohne Schäßung der

Anzahl der De- partemenis ohne

ha

Anzahl der Departements

1 546 370 a al al f 232 194 M e A

DL 2001 13 640 000] 49 3000570j . 43 270 075] 0 | 49

4718745] d | 34

Kartoffeln Zuckerrüben Destilla- tionsrüben Futterrüben Kunsfstwiesen Zeitweilige Wiesen . . Natur- wiesen Jährliche Futter- gewähse .. Aepfel und Birnen zur Cider- bereitung i E Oa 5 7 59.

Die Güte der diesjährigen Früchte bleibt im allgemeinen be- deutend binter der des Vorjahres zurück. Nach der anhaltenden Trockenheit im Monat Mai seßten Regengüfse ein, die fast den ganzen Monat Juni über andauerten. Die Pflanzen litten durch übergroße Trockenbeit und später durch Nässe. Die Kartoffeln follen noch ein leidlihes Aussehen zeigen. Dagegen befürhtet man in einzelnen Departemen18 einen Minderertrag an Futtermitteln von bi8 59%. Die Kunstwiesen werden überall eine bessere Ernte geben als die Naturwiesen, die durch Troenheit sebr zurüdgeblieben find. Die Aepfel und Birnen zur Ciderbereitung litten in der Blütezeit unter Frost, die voraussihtli&e Ernte wird aber doch ncch als eine befriedigende, normale bezeihnet.

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Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrung®s- maßregeln. Schweden.

Nat einer Bekanntmachung des Königlih \{chwedishen Kommerz- follegiums find die russishen Gouvernements Novgorod und Vologda als choleraver\eucht erklärt worden.

St. Petersburg, 1. August. (W. T. B.) An der Cholera find gestern 41 Personen erkrankt und 22 gestorben. Die Zahl der Kranken ift auf 589 zurück

Verdingungen im Auslande.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs- und Staatsanzeiger" ausliegen, können in den Wotdentagen in defsen

| Grpedition während der Dienststunden von 9 big 3 Uhr eingesehen

werden.) Oesterreih-Ungarn.

14. August 1909, 12 Uhr. _K. K. Staatsbahndirekiion Villa ch: Bau einer gedeckten Umladebühne mit Kanileigebäude und eines doppelten Wächterhauses in der Station St. Michael. Näheres bei der erwähnten Direktion und beim „Reichsanzeiger.

16. August 1909, 12 Uhr. K. K. Staatebahndirektion Wien: Vergebung der Hochbauarbeiten anläßlich der Errichtung von Wätter-

| wohnhausankagen in der Strecke Hütteldorf—Bad-Weidlingau— Wurzs

bachtal der Linie Wien—Salzburg im Kostenbetrag von annähernd 30009 K. Näheres in der erwähnten Direktion und beim „Reich8-

Türkei. Marineministerium in Konstantinopel: Die Versteigerung alter Kriegsschiffe erfolgt nah folgenden vier Klassen: Panzerschiffe, Torpedoboote, hölzerne und eiserne Schiffe. Jede Klasse kommt

| anzeiger*.

| einzeln zur Versteigerung. Teilnehmer baben als Sicherheit zu leisten :

für die Panzerschiffe 6000 Ltqs., für die Torpedos 1000 Ltqs3., für die hölzernen Schiffe 1000 Ltqs., und für die eisernen 2000 Ltqs. Der vorläufige Zuschlag erfolgt, falls vorteilhafte Angebote vorliegen, am 31. Juli/13. August 1909.

Marineministerium in Konstantinopel: Lieferung von Hosen und Hemden (mit und ohne Kragen) aus weißem Leinen, Hemden und Hosen aus Soldatentuch (Chayak) fowie Mänteln aus Abbas für Marinesoldaten; Jacken und Hosen aus Stoff für die Schüler der Maiineshule und der Gießerei; Hosen aus Leinen (Dock). Bewerber haben sih an den Konseil des obengenannten Ministeriums zu wenden. Kautionsleistung erforderli.

Minifterium für Ackerbau, Minen und Forsten. Vergebung der Ausbeutung der Kupfermine von Arghana-Sou (Wilajet Diarbekir)

| zu folgenden Bedingungen: 1) Die Vergebung erfolgt an eine

ottomanishe Gefellshaft für 60 Jahre. Die Konzession um- faßt den Abbau des Materials sowie die Schanelzung desselben in einer neuen Weikstätte, die etwa 2 km von den Haupt- minen entfernt ist, Ecforderlich sind die notwendigen Geld- mittel für die Neuinstallation der Minen und Werkstätten sowie zur Ausbeutung der vorbandenen hydraulish:n Kräfte für die Erzeugung von elektrisher Energie. Die Ausbeutung der Mineral - lazer muß nach der neuesten und rationellsten Methode des Mineral- abbaues und der Metallgewinnung erfolzen, um di? bedeutenden Mineralvorräte mit ntiedrigem Metallgehalt, die bisher in kostspteliger

| Weise dur direkte Shmelzung auf Shwarzkupfer verarbeitet wurden,

vorteilhaft ausnüßen zu können. 2) Der Verkauf des Reinkupfers im In- und Auslande geschieht aus\chließlich durch die Gesellschaft. Die Negterung b-hält sihch jedoch das Neht vor, mindestens 400 t Kupfer gegen Bezahlung nah dem Tageskurs für ih zu beziehen. Der

| Reingewinn jeder Rehnungsperiode, nah Abzug der Spesen, der | Zinsen und der statutarishen Abschreibungen wird ¿wischen der Ne-

gierung und der Gesellschaft geteilt. Der der Regterung danach zu-

| fallende Teil sowie die Steigerung in der Gewinnung von (bis zu

etwa 97 9/6 gereinigtem) Kupfer, die der Bewerber vom 2. Jahre der

| Ausbeutung an zu erreihen ih terpflichtet, ist beim Angebot anzu» Das Kaiserliche Konsulat in Triest bericktet unterm 24. v. M.: |

geben. 3) Nachweis der Leistungsfähigkeit durch Empfeblungen von erstklassigen hiesigen oder ausländischen Finanzinstituten sowie die Hinterlegung von 2500 Ltgs. wird verlangt. 4) Die Negterung verpflihtet sch, die zur Installation erforderlichen Ländereten kostenlos zur Verfügung zu stellen und die frete Eng der vorhandenen hydraulishen Kräfte in der Hoch- ebene von Arghana-Sou zu gestatten. 5) Die Regierung bebält ih die Aufficht über die Geshäftsführurg der Gesellschaft vor. Mit Ausnahme des tehnishen Perfo1als sind die Arbeitskräfte der eins