1909 / 181 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Aug 1909 18:00:01 GMT) scan diff

E E Tre REE O D Deren E n S-A S L Me Po A E E N

Dampfmash. Rotierende Krast- u. Arbeitsmasch. Verbrennungs- mash. Nieten: Baukonstruktiorslehre f. Maschineningen. . Berg- u. Hüttenleute. NRash: Augsgewählte

p. d, prakt. Elektrotechn. Einleitg. i. d. Elektrotehn. Konstruktiontlehre d. Elektrotehn. Elektr. Konsiruktionsübg. Röôtscher: Einleitg. i. d. Maschinenbau. Mechan. Technologie. Uebg. im Labor. f. mean. Tehnologie. Maschinenelemente eins{l. Kinematik. Wallis: Arbeitsmash. Werkzeugmasch. u. Fabrik- betriebe. Bergwerksmaschinen. Dozenten: Finzi: Elektr. Leitungs- anlagen. Hamacher: Praktische Telegrapbie u. Telephonie. Luß: Heizung u. Lüftung. Abriß der Masch.-Elemente (f. Abt. II, Bergbaubefliss. u. Chemiker). Privatdozenten: Folkerts: Dampf- lefselbau u. Kesselfeuerungen. Grunewald: Berg- u, Hütten- werksmaschinen.

Abteilung f. Bergbau- u. Hüttenkunde, für Chemie u. Elektrohemie: Professoren: Borchers: Hüttenkunde d. Metalle außer Eisen u. Elektrometallurgie. Kl. metallurg. Praktik , umfafs. Lötrohr- u. hüttenmänn. Probierkunst u. elektr. Schmelzve: fahren. Großes metallurg. u. elefktrometallurg. Praktikum. Bredt: Organ. Experimentalhemie 11. Organishes Praktikum. Anleitg. 4 e Arb. auf d. G der oraan, Geme, Classen: Allgem. u. anorgan. Experimentalchemie. Experimental- chemie, enc. Kurs. Anorgan. Prafktik. Praktikum f. qual. u. quan- titative Analyse. Spez. analyt. Methoden. Quant. Analyse dur Elektrolyse; Maß-, Gas-, Spektralanalyse. Darst. anorgan. Prä- parate. Ausführ. selbständ. wissenshaftl. Arb. auf d. Geb. d. analyt. u. anorgan. Chemie. Elektrohem. Praktikum. QDarstell. v, Chemikalien mittels Elektrolyse. Galvanoplastik usw. Aus- führ. selbständ. wissenschaftl. Arbeiten auf d. Geb. d. Elektrochemie, Dannenberg: Allgem. Eeologie. Elem. d. Mineralogie u: Geologie (f. Bauingen.) Haußmann: Mark- scheiden u. Feldmefsen u. Uebungen. Markscheid. Zeichen- u. Rehenübg. Ausgleihungsrehnung. Abriß d. Markscheide- u. Feldmeßkunde. Sphärishe Trigonometrie. Trigonometrishe Uebungen. Herbst: Aufbereitungskunde. Brik-cttierung u. Kokerei, Entwerf. v. Aufbereitungs-, Brikettierungs- u. Kokereianlagen. Klockmann : Mineralogie. et ais tert Praktik. Kriftallocraphie, verb. mit Vebg. Anleitg. z. selbst. Arb. auf d. Geb. d. Kristallographie, Mine- 1alogie u. Petrographie. Lagerstättenlehre Mayer: Energie- gewinnung u. -Verteilung. Hüttenmaschinenkunde. Nau: Chemische Technologie I u. 111. Entwurf v. hem. Apparaten u. Fabrikanlagen. Chem.-techn. Praktikum. Scchenck: Physikakl. Chemie 1. Ausgewählte Kap. d. physik. Chemie. Uebg. in pbysikal. Chemie f. Hüttenleute u. f. Chemiker u. f. Fortgeschritt. Schwemann: Bergbaukunde I. Entwerf. bergmänn. u. Tiefbohr- anlagen. Bergreht u. Bergverwaltung. Wüst: Eisenhüttenkunde. Kleines eisenhüttenmänn. Praktikum. Großes eisenh. Prakt. Honorarprofessor Stegemann: Grubenbrände u. Schlagwettier- explosfionen, Dozenten: Cloeren: Analytishe Chemie. Goerens: Materialkunde : .: Hüttenmännishe Kon- struktionen. Verarbeitung d. \{hniedbaren Eisens. v. Kapff: Chemische Tehnologie d. Gespinstfasern (Färberei, Bleicherei usw.). Wieler: Allgemeine B-tanik. Nobstoffletre d. Pflanzenreichs I und II. Mikroskopische botanische Uebg. 11. Anleitg. i. selbst. botan. Arb. aus d. Geb. d reinen u. techn. Botanik. Privatdozenten : Bornemann: Die metallhüttenmänn. wichtigen binären Syteme vom Standpunkte des heterogenren Gleihgewihts. Fischer: Elektrochemie. Ruer: Eisenprobierkunde. Semper: Ver- steinerungékunde. Uebg. in Versteinerungskunde.

Abteilung für allgemeineWissenschaften, insbesondere für Mathematik und Naturwissenshaften: Professoren: Blumenthal: Höhere Mathematik 11. Ausgewählte Kapitel d. Mathematik (Hydrodynamik). Furtwängler: Höhere Mathes- matik 1. Kähler: Soziale Geseßgebung. Verkehrswesen. Nationalökonomishe Uebg. Kötter: Daistellende Geometrie. Graphische Statik. Ausgewählte Kap. aus der graphishen Stat!ik. Pajsfow: Nationalökonomie 1. Organisation u. Betrieb industrieller u. kommerzieller Unternehmungen. Einführung in d. Verständnis geshäftliher Bilanzen mit bes. Berücksichtig. industrieller Unternehmungen. Reißner: Mechanik 1 u. 11. Ausgewählte Teile d. tehn. Mechanik. Stark: Experimentalphysik I. Teil. Ueba. im physik. Labor. a. Praktikum f. Stud. d. Maschinenfaches, d. Elektrotehnik, d. Hüttenfaches u. d. Chemie u. sonstigen Jater- essenten, b. Photogr. Praktikum, c. Anleitg. zu felbständ. physikal. Untersuhungen. ODojenten: Eckert: Länderkunde v. Afrika, Australien und Asien mit bes. Berücksicht. d. wirtshaftl. Verhältniffe. Allgem. Verkehr8geographie. Die deutschen Kolonien. Geographisches Praktikum. Geograph. Uebg. u. Exkursionen. Gemünd: Allgem. Hygiene. Bau- u. Wobhnungshygiene. Hygiene u. Bakteriologie d. Wassers. Henne: Feuerversicherungs- tehnik Kayser: Nechttenzyklopädie nebst Grundzügen d. Zivilrechts. Wechselrecht. Lehmann: Unternehmer- u. Arbeitgeberverbände. Schatz: Bugthführungéesysteme. Sei: Mecanishe Wärmetheorie. Theoretishe Phy1ik. Experis- mentalphysik erc. Kurs. Storp: Gewerbehygiene u. Unfallver- hütung, verb. mit Fabrikbesiht. Wilden: Grundzüge d. Zivil- prozeßrechts. Handelerecht. Lektoren: Brussow: Russisch I. Rußland, Land u. Leute. Russische Svrehübg. Scharff: E ¿ôofish T. Französische Korre|pondenz. Frankrei, Land u. Leute. Fran- ¿ofishe Sprehübg. Ward: Engli|ch I. Ençcland, Land u. Leute. Englische Sprehübg. N. N. : Jtalienish 1. Vogel: Syanisch I. Privatdozenten: Bernoulli: Optische und elektrishe Eigenschaften der Metalle. Strahlurgstheorie und optishe Temperaturmefsung, Me yer: Radioaktivität.— P ol i s: Allgemeine Meteorologie. Autgew. Kap. d. Meteorologie f. Stud. d. Wasserbauingenieurfachs. Meteoros logishe Technik, verb. mit Uebg. im meteorol. Observatorium. Marwedel: Unterrichtskursus über erste Hilfe bei plötl. Unglüks- fällen. Quadflieg: Ueber die Sefahren im Bergbau u. Hüttens betrieb u. deren Verhütung.

Programm wird nah Einserdung von 60 & § im Jrland, von 80 F nach dem Ausland vom Sekretariat übersandt.

Aachen, den 31. Juli 1909.

Der Rektor. S S:

Borchers.

BekanntmaGung-

Nach Vorschrift des Gesezes vom 10. April 1872 (Gesezsamml. S. 357) sind bekannt gemacht :

1) der Allerhöhste Erlaß vom 29. März 1909, betreffend die Verleibung des Enteignungsrehts an die Gemeinde Mechernich zur Erweiterung des Schußzgebieis für die Wassergewinnungsftelle des Gruppenwasserwerkes der Gemeinden Mechernich, Noggendorf, Strempt und Vussem-Bergheim, dur das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Aachen Nr. 22 S. 147, ausgegeben am 3. Juni 1909;

2) das am 7. April 1909 Allerhöch\ vollzogene Statut für die Wupper-Fischereiaufsihtsgenossenshaft im Kreise Lenney dur das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf Nr. 23 S. 203, autgegeben am 12, Juni 1909;

3) der Allerhöchste Erlaß vom 1. Juni 1909, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an die Gemeinde Petershofen im Kreise Ratibor zur Herstellung einer zentralen Wasserleitung, dur das Amtsblatt der Königlihen Regierung zu Oppeln Nr. 29 S. 283, ausgegeben am 16. Juli 1909;

4) der Allerhöchste Erlaß vom 2. Juni 1909, betreffend die Verleihung des Gnteignungsrehts an die Stadtgemeinde Saarbrücken zur Erweiterung des Nathauses im Stadtteil Saarbrücken-St. Johann, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier Nr. 25 S. 239, ausgegeben am 19. Zuni 1909.

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) Personalveränderungen.

Königlich Preuftische Armee.

Katholishe Militärgeistliche.

28. Juli. Dr. Holßmann, Div. Pfarrer der 28. Div , zum 15. August d. J. von Rastatt nah Karlsruhe versetzt.

__ Nichlamfli@es. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 3. August.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Cormoran“ am 31. Juli in Colombo auf Ceylon eingetroffen und seßt am 9. August die Reise nah Batavia fort.

S M. S. „Planet“ is vorgestern in Yap (West- korolinen) eingetroffen und geht morgen von dort nach der Palau- insel S in See. :

S. M. S. „Panther“ ist vorgestern in Duala (Kamerun) eingetroffen.

S. M. Flußkbt. „Vorwärts“ is gestern von Hankau (Yangtse) nah Tschenglin abgegangen.

Großbritannien und JFrland.

Die Jacht „Standart“ mit dem Kaiser und der Kaiserin von Rußland an Bord ift, geleitet von englischen und russischen Kreuzern, gestern mittag unter dem Salut der Geschüße von Portsmouth in SEE eingetroffen. Sobald die russishen Schiffe Anker geworfen hatten, begaben si, „W. T. B.“ zufolge, der König und die Königin von Tugzon) von Bord der „Victoria and Albert“ zur Be- willlommnung ihrer Kaiserlihen Gäste an Bord des „Standart“. Nachdem dann die Kaiserlihen und Königlichen Majestäten auf der englishen Jacht das Frühftück eingenommen hatten, wurde eine Flottenshau über die auf dem Wege nah Cowes in Parade liegende Flotte, die in einer Stärke von über 160 Kriegsschiffen zusammengezogen war, abgenommen, worauf der „Standart“ und die „Victoria and Albert“ bei Cowes vor Anker gingen. Am Abend fand zu Ehren des russishen Kaiser- paares an Bord der englishen Königsjaht ein Festmahl statt, bei B der König Eduard folgenden Trinkspruch aus- brachte:

Sire! Der berzliGe und freundliße Empfang, den Eure Majestäten der Königin und mir letztes Jahr in Neval bereitet baben, ist von uns nit vergessen worden. Ich bin stolz darauf, Sie beide in den britischen Gewässern willkommen zu heißen. Eure Majestät sowohl als meine teure Nichte sind niht fremd in England, besonders auf der Insel Wight, und ih bin überzeugt, daß Ihre Grinnerung Sie zurückverseßgen wird in dte vergangenen Zahre, wo die Gastfreundsaft meiner geliebten Mutter auf Sie beide sich ezstreckte. Jch bin erfreut, Sire, daß Sie Gelegenheit haben sollten, die mähtigste und größte Flotte zu sehen, die vielleiht j: versammelt gewesen ist, aber ih bin überzeugt, daß Eure Majestät diese Schiffe niemals als ein Symbol des Krieges be- trachten werden, sondern im Gegenteil als ein Mittel ¡um Schutze unserer Küsten und unferes Handels und vor all: m zur Wahrung der Inter- essen des Friedens. IH hatte Gelegenheit, dieses Jahr einige Vertreter der Duma zu empfangen, und ih brauche kaum zu fagen, welhes Vergnügen es mir und der Königin bereitet hat, sie zu sehen. Jch bin überzeugt, daß ibr Aufenthalt hier angenehm war; sie hatten jede Gelegenheit, Menschen und Einrihtungen dieses Landes kennen zu lernen, und ich hoffe, daß das, -was sie gesehen haben, die gute Stimmung, die zwiscen unseren beiden Ländern herr|scht, steigern wird. Nun mödlte ich Euren Majestäten nur noch danken für den Besuch, den Sie uns abstatten, und Ihnen versihern, taß cs der Königin und mir großes Vergnügen bereitet, Sie zu empfangen.

Der Kaiser Nikolaus erwiderte mit folgendem Toast: Es ift mir ein großes Vergnügen, den herzlihsten Dank aut- zudrücken für die freundlihen Worte, mit welchen Eure Majestät die Kaiserin und mi in den britisGen Gewässern willkommen geheißen haben. Die prächtige Parade, dic ih heute seben durfte, legt volles gan ab für Englands Größe. Der großartige Änblick der eimat#- und der atlcntishen Flotte hat einen tiefen Eindruck auf mich gemactt. Fünfzeha Jahre sind vergangen, seitdem ih zum leßten Male nach Cowes gekommen bin. Ih werde immer der glücklichen Tage gedenken, die ih bei Ihrer geliebten und verehrten Mutter, der Königin Victoria verlebt babe, und der Zu- neigung, die sie mir wie der Kaiserin, ihrer Enkelin, erwiecsen hat. Möge der freundlie Gwpfang, den Gure Majestät, die Königin und das englishe Volk den Mitgliedern der Duma und im Winter meinem Geschwader bereitet haben, ein Zeichen des Wahstums der herzlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern sein, die sich auf gemein- same Interessen und gegenseitige Achtung gründen. Im festen Ver- trauen auf die E: füllung dieser Wünsche trinke ih auf die Gesundheit Gurer Majestät, Ihrer Majestät der Königin und der Königlichen Familie sowie auf die Wohlfahrt der britishen Nation. Jn der gestrigen Sißung des Unterhauses kamen die Etatsforderungen für Luftschiffahrt zur Ver- handlung.

Nach dem Ber'ht des ,W. T. B.* äußerte sh der Krie48- minister Haldane über die in dieser Angelegenheit von der Ne-

terur tern enen Schritte und sagte, eine wirkli@e Kriegs- | ¿s brauhbarkeit der Luftsiffe set Wh nis nad a Für die ¡ des merschliden Körpers, wie ih sie bei den Ngi-Zaubereten der Fans

Zwecke der Marine sei beim gegenwärtigen Stand dieser Wissen- haft wohl nur das starre Luftshiff von wirkliGem Wert, für das Landheer dagegen das unstarre das beste. Der Aeroplan könne für die Armee wertvoll werden, doch müsse er zu

Hand des Luftschiffers scin. Abmessungen, mindestens von der Größe des Zeppelinschen, werde in den Werken von Vickers-Barrow gebaut und zur Aufnahme von zwanzig Mann eingerichtet, der Bau eines Luft fes des unstarren

| ungemein fishreih, und in die Sümpfe find die Maka do

System3 sei militärisczerseits ia Anzriff genommen. Auch hoffe ! die Regierung, bald im Besiß zweier Aeroplane zu sein, mit denen |

Versuche angestellt werden folen. Schlieklih erklärte die Negierung habe 78000 Pfd. Sterl. Luftschiffahrt in n Jahre ausgeworfen, und es gar keine Gefahr, da

Nationen zurückstehen werde. übernehmen, zu dem die Mittel von etner Londoner Zeitung auf dem Wege einer öffentlihen Subskription aufgebraht worden seien, und ein drittes Luftshiff solle angeshafft werden, wenn die Versuche mit den anderen befriedigend ausfallen.

Hierauf wurden die Kreditforderungen angenommen.

Frankreich. Der nirhge Fallières is gestern von Cherbourg wieder in Paris eingetroffen.

Spanien.

Haldane,

¡um Studium der | bestehe : England in dieser Frage hinter anderen | Das Kriegsamt werde das Luftschiff

; die Bevslkeruna, und der

Nach einer offiziósen Note über die Ereignisse in Barce-

lona hatten die Truppen seit dem 26. v. M. 3 Tote, 27 Ver-

wundete und die Ausständishen 32 Tote und 126 Verwundete. Die Ruhe ist, „W. T. B.“ zufolge, in Barcelona, Mar- torell und Horta M lederüGtartetit In San Felíu de Guixols, Palamos und Casa de la Selva sind die Auf- ara vg noch Herren der Lage; der Kampf gegen sie wird fortgeseßt. Der Eisenbahnverkehr wishen Barcelona und Cerbère, Saragossa und Valencia U heute wieder eröffnet werden. Der Nahverkehr um Barcelona war bereits Me wieder in Betrieb. Türkei.

Die Deputiertenkammer hat gestern die Budget- verhandlungen begonnen. Wie das ,„W. T. B.“ meldet, belaufen si die Gesamtausgaben auf 29 971 106 fund. Das Defizit beträgt ungefähr 41/2 Millionen Pfund un dürfte sich mit Rücksicht auf die Aufhebung der Militärbefreiungstare auf 6 Millionen erhöhen.

Die vom Kriegsgericht vorgeschlagene Verlängerung des Belagerungszustandes für Konstantinopel bis zum März 1911 ist vom Ministerrat genehmigt und durch Kaiserliches Jrade angeordnet worder.

Nach einer Depesche des Wali von Salonikî ist am Sonnabend eine türkishe Patrouille aus dem Wachhause Kadihan von bulgarishen Truppen beschossen worden ; die Türken erwiderten das Feuer. Die bulgarischen Truppen, die dur die Bevölkerung aus der Umgebung verstärkt wurden, nahmen Abends das Feuer wieder auf.

Wie ferner vom „W. T. B.“ gemeldet wird, belagerten an der türkish - montenegrinishen Grenze 300 Montene - griner eine türkische Grenzstation, von der aus ein

ontenegriner wegen Ueberschreitung der Grenze erschossen worden war. Die Montenegriner zogen erst ab, als die türkishe Station Verstärkung erhielt.

Afrika. -

Nach einer Meldung der „Agence Havas“ aus Fes werden drei Kaids mit einer kleinen Mahalla nah dem Rif gehen, um die Bewohner zur Einstellung der Feindselig- keiten N edor i. Aus der Umgebung von Sefru wird gleihfalls der Abmarsch von Eingeborenen in das RNif- gebiet gemeldet.

Die Mauren haben ein leichtes Gewehrfeuer gegen Alhucenas - eröffnet und sind, wie das „W. D, D! aus Melilla meldet, bei einem Angriff auf ein:n Proviantzug in der Nähe der ersten Station der Bergbahn in die Flucht geshlagen worden.

Koloniales.

__ Nah einem weiteren Telegramm über die aus dem deut \ch- südwestafrikanishen Bergwerks zebiete der South African Territories gemeldeten Diamantfunde (s. Nr. 179 d, Bl.) glaubt, wie „W,. T. B.“ berichtet, der Gouverneur auf Grund der in der Zwischenzeit angestellten weiteren Ermit1tlungen, daß die An- gaben der Prospcktoren über die Funde mit größter Vorsiht auf- zunehmen find. Der Gouverneur ist angewiesen worden, die An- gelegenheit durch die Bergbehörde untersuen zu lassen; bis zu deren Bericht kann das Vorkommen als sicher festgestellt nit gelten.

Einem Bericht des Hauptmanns Dominik über eine im März d. I. gegen die südlihen Maka im Sw(huhgebiet Kamerun ver- anstaltete Strafexpedition entnimmt das Deutsche Kolorialblatt * die folgenden Ausführungen :

Im Interesse der fortschreitenden Kultur der Kolonte ist cs als eine Notwendigkeit zu bezeihnen, daß der bei den Maka o ver- breiteten Menschenfresserei ein Ende gemaht und ein Stamm der Weiterentwicklung zugeführt wird, welcher in hervorragendem Maße bildungsfähig ist. Die Maka sind den verk ältnismäßig intelli- genten Ngumba ebenso nahe verwandt wie die s{heuen Njem den Mabea. Die nördlichen Maka, die im Dumebezirk Azbeiter stéllen und Straßen bauen, haben \fich ia den Strafarbettern, welche ih nah threr Unter- werfung im Januar 1907 dem Etsenbahnamt und der JFaundestation zugeführt habe, als so brauhbar erwiesen, daß die Eisenbahn dringend um weitere Maka bat, und in Jaunde arbeitet eine Anzahl derselben Maka jeßt gut bezahlt als Maurer. Die Hauptförderung für die Stammeékultivierunz und die Abs{@affung der barbarischen Gebräuche bietet aber zweifellos mözlihst reger Verkehr mit Europäern und fort- geschritteneren Stämmen. Bald“ werden bei zunehmendem, fort- shreitendem Verkehr die Mak1 ih des Menschenfressens s{ämen, wie die3 auch bei den übrigen Stämmen der Fall gewesen ist, die dieser Upositte frôönten. Die Maka fressen Menschen- fl-isch aïs Nahrungs mittel, ve:sGonen auch ihre eigenen Toten nit, kaufen Menschen und mah:n fie zum Schlachten fett. Darin untersheiden sie sich wesentlch von den übrigen Stämmen Kameruns, die ich im Urzustand noch menschenfrefsend ange- troffen habe. Am nächsten stehen ihnen wohl die Njem, die aber ihre eigenen Toten vershonen und sie im Walde auvfrecht an Bäumen festgebunden bestatten, angebli, damit sie sh um so schneller in Leoparden verwandeln können. Die ärmeren Volksklassen, welche nit immer frisches Fleisch haben konnten, leisteten sich au kei den Fekabba, Wute und Esum früher Menschenfleish, aber das rührte von ershlagenen Feinden her, und es verband sich mit dem Genuß die íúIdee des Triumphes und der Stärkung des eigenen Mutes, der per- sönlichen Kraft, die von dem Erschlagenen auf den Steger überging. Ganz etwas anderes als diese rein pbysishe Anthropophagie ter Maka sind die religiösen Gebräuche des Essens der Leber oder sonstiger Teile

Stämme, ebenso wie auch bei den Duala fand. Und etwas anderes find auch die pl Tbee Perversitätsgelüste, die mit Menschenfresseret verbunden sind, wie ih sle bei den „Mantigers“ oder „Aligators“ in früheren Zeiten in Jaunde und Duala antraf. S

Rekognoszierungézwecken viel höher auffteigen und au mebr in der | ist es ja, daß die tolle Menschenfrefserei der Maka si aus der Fleisch-

Ein \tarres Luftschiff von sehr großen !

armut ibres Landes erklärt, in dessen Sümpfen man zurzeit keinem Stück Wild auf Läufen begegnet ; dafür sind die zahlreichen Bér ist in den leßten zwanztg Jahren von den vorrückenden Fan-Stämmen (Iengone, Jebekolle) und den Jekabba gedrängt worden. Früher saßen fie un- gestört zu beiden Seiten des Njong von Akonolinga aufwärts.

Das südli%e Makagebiet, soweit es von der Expedition befriedet wurde, zst absolut flach, und ein Teil seiner stagnierenden Sümpfe hat ein Abfluß zum Njong, ein anderer zum Djah, sodaß die verschiedenen Flußsysteme hier in der Tat, jedenfalls in der Hoch- wasserzeit, in Verbindung stehen, ebenso wie im nörd- licen Makalande die Njong- und Sanagazuflüsse durh Sumpfstrecken zusammenhängen. Drei von Osten nah Westen fließende Hauptnjongzuflüsse, die |ch in der Gegend von Sombu yercinigen, werden gleihmäßig Longe-Mapfok T4 Sie sind auf weiten Strecken avch in der Trockenzeit \{chiffbar. Die Bewachsung des Landes besteht größtenteils aus Raphia- wäldern. Nur wo un Land ist , finden E E bäume. Oelyalmen kommen nur ganz wvereinze or, auch die Kidtzien sind wenig zahlreich. Verhältnismäßig stark ift H on von ang Us ROA

ut, Das erklärt daraus, daß viele Maka aus dem befferen Gute, welches die Jebekolle und Jengone tinnehaben, in die Sümpfe zurückgewihen sind, die thnen cinen natürlihen Schuy boten. Ziegen habe ich überhaupt nicht, Schafe nur in wenigen Exemplaren

in Menepetis Dorf gefunden.

priinitiven Anlagen traf, mit denen

fangenen leckten, sobald

Troßdem man überall auf die

wor Led bie Sie bee Delcsie: cel ewinnen, fo war do e Gier der Bekelle na S A dem Europäer schien sich für sie der Begri dieses Würzmittels zu verbinden, denn selbst die Weiker der Ge-

fie einen von uns zu Ge

siht bekamen,

ostentativ an der linken erhobenen Handfläthe, um anzudeuten, daß sie

Salz wollten.

Statistik und Volkswirtschaft.

Deutschlands Ein- und Ausfuhr von Pferden, Rindvieh, z einen und Geflügel im 2. Vierteljahr Shafen, Sw und I. Halbjahr 1909.

Nah den ¿MonailiGen Nachweisen über den auswärtigen Handel

Deutschlands" war die

infuhr von Pferden im 2. Vierteljahr

1909 im ganzen um 1949 Stück kleiner als im vorausgegangenen 1. Vierteljahr, und ¿war i} es besonders die Einfuhr {hwerer Ardeits- pferde, die in dieser Zeit beträhtlih geringer war, n ährend die Einfuhr von leichten Arbeitspferden und von Kutsch- und Reitpferden noch

zugenommen hat. größer gewesen

Troßdem i} die Einfuhr noch um 548 Stück als im 2. Vierteljahr 1908

und die im

1. Vierteljahr 1909 gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres ein- getretene Abnahme der Einfuhr im 2. Vierteljahr wieder ausgeglichen worden, sodaß die Gesamteinfuhr von Pferden im [. Halbjahr 1909 noch um 13 S1ück stärker war als im I. Halbjahr 1908. Wie die nahftehende Zusammenstellung der Einfuhr erkennen läßt, ist aber die Zufuhr der Arbeitspferde erheblich stärker gestiegen, während die CGinfuhr der Pferde' unter 1,40 Stokmaß im Werte bis 300 4

zurückgegangen ist. Es wurden eingeführt:

1909 gegen

April/Juni Jan./Juni Jan. /IJuni

909

Stü

Arbeitspferde, leihte, Stuten . . 3052 n leichte, Hengste, Wallache 9 186

ü schwere, Stuten . . . 5242

Ï \chwere, Hengste, Wallahe 9 295 Zu@thengste, leite. « 8 v O S E S Ss “wen Rennpferde usw. 1794 Ge ea a a9 Pferde unter 1,40 m Stockmaß 4 437 O e 6 E o oe 195 Saug e e b as d 73 33 299

1909 Stü 5 528 18 246 11 683 20 546 21

63

3 003

8 903 475 79

68 547

1908 Stü +— 364 P 27 4 904 -+ 477 T 11 24 + 35 1225 + 186 42 T B

Diese Verschiebung der Einfuhr hat es auch bewirkt, daß nah der vorläufigen Wertberechnung im 1. Halbjahr 1909 eine Steigerung des Wertes der eingeführten Pferde um 719000 #4 auf 51 447 000 6 gegenüber dem endgültig fest„estelten W-rte der Ein-

fuhr im I. Halbjahr 1908 eingetreten ist.

Die Ausfuhr von Pferden ist im 2. Vierteljahr 1909 eben- falls schwächer gewesen als im vorausgegangenen 1. Vierteljahr, doch ist au hier eine Steigerung gegenüber der gleihen Zeit

des Vorjahres eingetreten.

Für das I. Halbjahr 1909 beträgt

die Gesamtsteigerung der Ausfuhr 203 Stück, die aber hauptsächlich auf eine vermehrte Ausfuhr von S{hlachtpferden entfällt. Im ganzen

find ausgeführt worden:

1909 gegen

Ma Jan. /Juni Jan /Juni

909

Stü

Arbeitspferde, leichte, Stuten . . 137

n leichte, Hengste, Wallaße 145

L schwere, Stuten . . 33

ü \chwere, Hengste, Wallache 42

SUGLDEE E s a e 6 4

¿ E

Kutsch-, NReit-, Rennpferde usw. . 136

Ee C e o 698

ferde unter 1,40 Stockmaß. . . T R e p 69

a e e aa 20 1

1468

1909 Stü 21i 226 70

Ad

34

4

343 2230 92

1

1

3 289

1908 Stück 22 45 30 10

2 6 t 150 58 21 3 203.

+1 1++1 1+1 |++

Da eine Zunahme der Ausfuhr nur bei den billigen Pferden ein- etreten ist, während die Ausfuhr der teueren Pferde abgenommen at, berehnet sih der Wert der Ausfuhr um 120 0€0 0 niedriger,

als er für das I. Halbjahr 1908 festgestellt worden ist; er beträgt nur

1 122 000 6.

Die Einfuhr von Rindvieh ist im 2. Vierteljahr 1909 gegen- über dem vorausgegangenen 1. Vierteljahr um 6720 Stü, gegenüber dem 2. Vierteljahr 1908 um 2884 Stück gestiegen. e anteil an dieser Steigeruyg der Einfuhr, die für das I. Halbjahr eine Me hreinfuhr von 9412 Stück gegenüber der gleiten Zeit

des Vorjahres ergibt, hat wiederum Dänemark gehabt.

Den Haupt-

Nur die

Steigerung der Kälbereinfuhr entfällt auf Ocsterreih-Unçarn und die Schweiz je etwa zur Hälfte, und von der Mehreinfuhr an Kühen stammen reihlich 900 S1ück aus Oesterreich, die ganze übrige Mehr-

einfuhr kam aus Dänemark. folgendermaßen :

April/Juni Jan./ 19

1909

Stü Kälber unter 6 WoWen .., 2371 Jungvieh bis zu 1} Jahr . 3334 Müännl. Jungvieh bis zu 25 I. 12864 Weib. Ï s E 0906 E e «s 90410 Bullen 2951 Othsen 12 572

60 098

Stü 3936 5 693 28 265 6 492 39 537 O 428 24 525

113 476

Im einzelnen gestaltete ih die Einfuhr

1909 gegen

Juni Jan. /JIuni 09

1903 Stü + 1423 +4 792 + 8302 333 + 6601 4 598 +4 104 +9112.

Der Wert der Einfuhr im 1. Halbjahr berehnet sich auf 40 325 000 46 und übertrifft den Wert der Einfuhr in der gleichen

Zeit des Vorjahrs um 2 328 000 4.

Die Ausfuhr von Rindvieh, die bisher ganz unbedeutend gewesen war, zeigt in diesem Jahre eine ganz außerordentliche

Steigerung.

Im 2. Vierteljahr ist sie gegen das 1. Vierteljahr

dieses Jahres um 1136 Stück gestiegen, gegenüber dem 2. Vierteljahr 1908 beträgt die Steigerung sogar 1907 Stü, sodaß im I. Halbjahr

1909 im ganzen 2763 Stü L. Halbjahr 1908.

mehr ausgeführt worden sind als im Es hat sih danach die Ausfuhr der Stückzahl

nach um 333 v. H. gesteigert, wobei es, wie die nachstehende Auf- stellung zeigt, noch von besonderer Bedeutung ist, daß es in erster Linie Ochsen, überhaupt fast nur voll ausgewachsene Tiere sind, die ausgeführt wurden. Fast die gesamte Ausfuhr richtete sh nah der

Schweiz. Es wurden ausgeführt:

April/Funi Jan./Juni 1 1909

909 Kälber unter 6 Wohen . . R Jungvieh bis zu 14 Jahr . . 85 Männl. Jungvieh bis zu L, - 108 Weibl. " L E A. 307

E e E Bullen E

A s a O ohe T3617

Stüdck 51 127 139 535 608 222

1910

3 992

1909 gegen Jan. /Junti 1908 Stüdt

13 GL 132 486 465

Der Wert der Ausfuhr beläuft sich nach vorläufiger Be- ;

rechnung „auf 1766 000 46 und stellt sich um 1 332000 4 höher als der s festgestellte Wert dec Ausfuhr im I. Halbjahr 1908. e Ein ewesen, diejenige von Lämmern und Schafen hat aber in diesem ahre noch einen beträhtlihen Rückgang erfahren, und nur einige tegen sind mehr eingeführt worden. Der größte Teil der eingeführten chafe stammte aus Desterreih-Ungarn, do sind au von dort im I. Halbjahr 296 Lämmer und 1858 Schafe weniger eingeführt worden als in der gleichen Zeit des Vorjahrs. Es wurden eingelfhrt 1909 April /Juni geg. Jan. /Juni 1909 1908 Stück Stü Stüdck umer a6 75 297 Schafe . ¿939 1 628 2145 Ziegen . . 150 166 +16,

Der Wert der Einfuhr im I. Halbjahr berechnet s{ch im ganzen auf 2000 46 bei Lämmern (— 10 000 4), 71000 46 bei Schafen (— 94 000 4) und 5000 4 bei Ziegen.

Die Ausfuhr zeigte im 2. Vierteljahr 1909 die gleide Ent- wicklung wie im vorausgegangenen 1. Vierteljahr: einen Rückgang bei Lämmern, eine Zunahme bei Schafen und Ziegen, und zwar ist es wiederum eine beträhtlihe Steigerung der Ausfuhr von Schafen nah der Schweiz, durch die niht nur der andauernde Rü@gang in der Avsfuhr nah Großbritannien ausgeglichen, sondern au die Zunahme der Gesamtausfuhr bewirkt wird. Es wurden ausgeführt :

1909 April /Juni gzg. Jan. /Juni 1909 1908 Stüdck

Stüd

E 1036 3 909 1685

E LC480 28 837 + 83616

C L S 161 275 db 19, Der Wert der Ausfuhr im I. Halbjahr berechnet s{ auf 147 000 #4 bei Lämmern (— 65 000 46), 975 000 46 bei Schafen

(+ 102000 M) und 10 000 # bei Ziegen (— 2000 4).

Die Einfuhr von Shweinen war im 2. Vierteljahr 1909 um 659 Stück kleiner als im vorangegangenen 1. Vierteljahr. Zwar

Jan. /Funt 1909

Jan. /Juni 1909 Stüdck

sind aus Desterreih-Ungarn eiwas mehr Schweine als vorher bejogen, |

dagegen ist aus Rußland das im Handelsvertrog zugelafsene Kontingent nicht voll eingefühnt worden. Im 1. Halbjahr 1909 sind von dem russishen Kontingent rund 8500 Schweine niht geliefert und aus Oesterrelh-Ungarn statt der zugelaffenen 40 000 Schweine nur 874 eingeführt worden. Gegenüber der gleihen Zeit des Vorjahres ift allerdings die Steigerung der Einfuhr aus beiden Ländern beträchtlich. Die Einfuhr der Spanferkel erfolgt aus\{ließlich aus den badishen Zollaus\chlüssen. Es wurden eingeführt:

1909 gegen

April/Juni Japy./Juni JFan./Zunt 1909 1909 1908 Stück Stück Stü A a E C4 S 391 683 +— 303 Schweine em a: ROUDE 57 580 + 18 705. Der Wert der Einfuhr im 1. Halbjahr ist um 3 184 000 46 auf 9 799 000 46 gestiegen. Die Ausfuhr von Schweinen ift meist unbedeutend. Im 2. Vierteljahr 1909 war sie zwar um 287 Ferkel und 171 Schweine größer als im vorau#gegangenen 1. Vierteljahr, aber erbeblih kleiner als im 2. Vierteljahr 1908. Der Gesamtwert der S(weineaus- fuhr im I. Halbjahr belief sh auch nur auf 40 000 4 und hat um 768 000 M gegenüber dem I. Halbjahr 1908 #sch verringert. Es wurden ausgefükrt: 1909 gegen

April/Juni Jan. /Juni Jan. /Juni 1909 1909 1908 Sitüdck Stück Stü Sal s i t O00 463 521 E ee L206 301 7239, Was den. deutshen Außenhandel mit Geflügel betrifft, so ist die Einfuhr von Gänsen im 2. Vierteljahr 1909 wieder binter der- jenigen der gleichen Zeit des Vorjahres zurückgeblieben; cbenso sind in diesen dr i Monaten weniger Enten als im Vorjahre eingeführt worden. Dagegen bat infolge stärkerer Einfuhr im 2. Vierteljahr die Mindereinfuhr von Tauben gegenüber der gleihen Zeit des Vorjahres fih etwas vermindert und die Hühnereinfuhr weiter zugenommen. Durch eine starke Zunahme der Hühnereir fuhr ift diese wieder auf den Sta:rd von 1907 gebraht worden, Im einzelnen wurden N ERIE, April /Junit Jan. /Juni geg. Jan. /Juni 19€9 1909 1908 anse... . 387161 Stck. 495377 Stck. 64090 Sitck, Hühner aller Art. 22476 dz 47230 dz + 2712 dz E E O Ea Ge L O Der Wert der Geflügeleinfuhr ist auf 8286 000 46 be- rehnet worden; er weist eine Abnahme rm 253 009 6 gegenüber dem 1. Halbjahr 1908 auf. An Seflügel wurden ausgeführt: April /Juni Jan./Juni geg. Jan./Juni 1909 1909 1908 s er 0 178 Glut 3728 Stüdck 2713 Stück Hühner aller Art . 103 dz 164 dz 9 dz E s D L I A «e v 109 ¿ 584 , : Ie L,

Die Ausfuhr ist dauernd unbedeutend; ihr Wert berechnet \ich auf 158 000 4 und weist eine Zunahme von 22 000 4 auf.

Gânse .

Zur Arbeiterbewegung.

Zum Lohnkampf der Berliner S{chlosser (vgl. Nr. 179 d. Bl.) berichtet die „Voss. Ztg.*: Einen stürmishen Verlauf nahm am Sonntag eine Masfsenversammlung der tm Deutschen Metall- arbeiterverband organisierten S{hlosser Groß-Berlins. Die Ein- berufung dieser Versammlung war notwendig geworden, weil die am Mitiwoch abgehaltene öffentlihe Schlofserversammlung zu keinem Beschluß gelangt war. In der vorgestrigen Versammlung warnte der zweite Berlinex Bevollmächtigte Handke dringend vor dem Ein- iritt in den allgemeinen Streik, der keinen Erfolg verspreche. Die meisten Redner verlangten aber, taß am Montag die Arbeit nieder- gelegt werde. Als über eine Resolution abgestimmt war, erklärte der Vorsitzende das Abstimmungsergebnis für zweifelhaft, was lärmende Protestkundgebungen auslöste. Wiederum erklärten die Kommissionsmitglieder, daß sie bei ihren Vorschlägen beharren und den Eintritt in den Streik nicht empfehlen. Sie legten ihre Aemter in die Hände der Versammlung zurück und stellten die Vertrauens- frage. Die Abstimmung hierüber ecgab cine Mehrheit für die Kom- mission. Der Vorsißende erklärte hierauf, daß die Versammlung durch diese Abstimmung sich mit den Vorschlägen der Kommission eins verstanden erklärt habe, und {loß die Versammlung. Darnit haben die Bauschlosser von einem allgemeinen Streik Abstand ge- nommen.

In Hamburg sollten die Bauarbeiter und die Arbeitgeber am heutigen Dienstag vor dem Gewerbegeriht über die Beilegung des seit dem 5. Juni herrschenden Ausstandes beraten. :

Zum Allgemeinen Ausstand in Shweden (vgl. Nr. 180 d. Bl.) meldet ,W. T. B.* aus Stockholm, daß dreißig Fach- vereine am Sonntag Niederlegung der Arbeit bes(hlossen haben. Zur Leitung des Streiks wurde cin Komitee von 25 Mit- gliedern ernannt, Das Landessekretariat hat an die nit organisierten Arbeiter eine Aufforderung zum Anshluß an die Organisation gerihtet. Jeder, der or bis zum 15. August in die Organisation aufnehmen läßt, foll alle moralishen und ökonomis§en

fuhr von Schafen und Ziegen ist stets unbedeutend !

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Unterstüßungen erhalten, die die alten Mitglieder zu beanspruchen haben und die den Folgen vorbeugen sollen, die diefe große Kraft« probe mit fich führen dürfte. Die von der Arbeitgeber- vereinigung ins Werk geseßte Aussperrung, die bisher 50 (00 Mann umfaßte, ist gestern auch auf etwa 30000 Eisen- hüttenarbeiter ausgedehnt worden.

Land- und Forstwirtschaft. BVerzeiGnts

der Verhandlungsgegenstände der I. bis X. Sigzungs- periode des TEOSORB T IETTEN FandeddLouomicFolleg iums

Natdem bereits in dem Edikt vom 14. September 1811 auf das landwirtschaftliche Vereinêwesen als ein geeignetes Mittel, den Sinn für Kulturfortschritte anzuregen und nüßlihe Kenntnisse zu ver- breiten, hingewiesen und die Errichtung eines Zentralbureaus zu dessen

örderung in Aussiht genommen war, wurde im Verfolg dieses Planes durch Allerhöchste Order vom 16. Januar 1842 das

andesökonomiekollegium eingeseßt mit der Aufgabe: a. dem vorgeordneten Ministerium zu dienen, teils als tehnishe Deputation in landwirtschaftlihen Angelegenheiten, teils als Organ zur Ausführung der ihm erteilten Aufträge, b) die landwirt- schaftlihen Vereine in den Provinzen in ihrer gemeinnützigen Tätig- keit zu unterstüßen, ihre Wirksamk-it zu fördern und ihre Verbindung untereinander und mit den Staatsbehörden zu vermitteln. Im Laufe der Jahrzehnte hat mehrfach eine Umgestaltung des Landesökonomie- kollegiums stattgefunden, bis mit Rücksiht auf die Errichtung der Landwirtshafskammern auf Grund des Geseßzes vom 30. Juni 1894 im Jahre 1898 die noch jeßt in Kraft befindlichen neuen Saßzungen erlaffen worden sind. Danach hat das Landesökonomte- kollegtum jeyt die Bestimmung: a. dem Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten als dessen regelmäßiger Beirat in der Förde- rung der Land- und Forstwirtschaft, b. den Landwirtschaftekammern für die Bearbeitung gemeinschaftlicher Angelegenheiten a!s Geschäft3- stelle zu dienen. Es ist befugt, die Interessen der Land- und Forsts wirtschaft dur selbständige Anträge an den Minister wahrzunehmen.

Während der langjährigen Tätigkeit des Kollegiums hat ih in seinen „Verhandlungen" eine große Menge wertvollen Materials angesammelt, das um so größeres Interesse beanspruchen kann, als si in ihm alle die Geistesströmungen und Bewegungen widerspiegeln, die die Zeitepohe des Ueberganges von der alten, rein empiris{hen Wirt- schaftsweise zum heutigen, modernen Landroirtschaftsbetriebe ausfüllten. Da jedo bisher kein übersichtliches Register über die Verhandlungs- gegenstände vorhanden gewesen ist, war ein Zurückgreifen auf frühere Berhandlungen und überhaupt jeglihe Benußung des Stoffes mit großen Schwierigkeiten verknüpft. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, ift seitens des Bureaus des Landesökonomiekollegiums ein „Vers zeichnis der Verhandlungs8gegenstände der I. bis X. Sißyzungs- periode des reorganisierten Köntalih preußishen Landesökonomie- kollegiums 1879 Þis 1907 und der ständigen Kommission desselben 1899 bis 1907" nebst einem Stiwortregister zusammengestellt und vor kurzem der Oeffentlichkeit übergeben wooden. Das Verzeichnis berück- sichtigt einstweilen nur die leßten 30 Jahre der Tätigkeit des Kollegiums, während dite vorhergebenden Jahre infolge von Mangel an Zeit und Mitteln noch unberücksihtigt geblieben sind. Doch dürfte das Ver- zeihnis auch in diesem beshränkten Umfange für die interessierten Kreise wertvoll sein, da es ein rashes Zurechtfinden in dem umfang- reihen Stoffe der Verhandlungsberichte ermögliht. Die stenographischen Verkandlungsberihte des Landesökonomiekollegiums erscheinen seit dessen Reorganisation im J2hre 1879 in Ergänzungsbänden zu den vom Ministerialdirektor Dr. Thi el herausgegebenen „Landwirt- \chaftlihen Jahrbüchern" und seit 1890 auch in kesonderer Ausgabe bei P. Parey in Berlin (Hedemannstraße 10). Die Berichte über die Verhandlungen der 1I.—XVII. S ißungsperiode des alten Landesökonomiekollegiums, seit dessen Begründung im Jahre 1842, finden sich in den „Annalen der Landwirtschaft in den Kal. Preußischen Staaten“, diejenizen über die Verhandlungen der XVIII. und XIX. Sizungsperiode (1872—1873) in den „Landwirt- schaftlihen Jahrbüchern“, 1. und I1. Jahrgang, die Berichte üher die Verhandlungen der XX.—XX[IV. Sizurgsperiode (1874—1878) in Ergänzungsbänden zu den „Landwirtschaftlihen Jahrbüchern®.

Das erwähnte, 96 ODruckseiten starke Verzeichnis der Ver- handlung8gegenftände kann von dem Bureau des Landesskonomie- kollegiums in Berlin (W. 9, Königgräger Straße 19) zum Preise von 2 4 bezogen werden. Es enthält außer der Wiedergabe der Ver- handlungsgegenstände in zeitliher und sachlicher Zusammenstellung nebst Stichwortregister au einen Ueberblick über die geschichtliche Entwicklung des Kollegiums sowte einen Abdruck von dessen jeßt gültigen Saßzungen.

Verdingungen im Auslande.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Neichs- und

Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Woghentagen in dessen

Expedition während der R von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden,

Türkei.

Etstes türkisches Armeekorps in Konstantinopel. 9. August Vergebung der Lieferung von 200 000 m Tuch für Soldaten- mäntel nah dem zur Verfügung der Interessenten gehaltenen Muster. Angebote sird unter vershlossenem Unschlag einzureien und müssen von einer Sicherheitsleistung in bar von 10% begleitet sein. Die Stoffprobe, von ter ein Slück entnommen werden darf, liegt aus in der Intendantur des genannten Korps, Kommission für Ankäufe, wo auh die näheren Bedingungen zu erfragen sind. Interessenten können si, mit Ausnahme des Freitags, täglih dorthin wenden. Norwegen.

31, August 1909, 2 Uhr. Waffenfabrik Kongsberg: Lieferung von 150 000 kg Feuerungskohlen und 3C0 h1 Koks. Versiegelte An- gebote mit Preisangabe für das Kilogramm und Hektoliter franko Eisenbahnstation Kongsberg und mit der Aufschrift „Anbud paa Kul og Koks“ werden im Bureau der Waffenfabrik Kongsberg ents

egengenommen. Proben der angebotenen Waren müssen beigefügt ein, ebenso muß auch die Lieferungsfcift in bindender Weise angegeben werden.

Verkehr®sanftalten.

Die Handelsflotte der Erde.

Das englishe Klassifikationsbureau von Llovd3 bat sein neues Schifföregister für 1909/10 herausgegeben und darin auch die Statiftik der Handeléflotte, die am 30. Juni d. J. abges&lofsen ift, veröfentli Troß der unerfreulihen geshäftlihen Lage der Schiffahrt, di mehr {hon ¡wei Jabre andauert, zeigt der Bestand der Weltbandel6- flotte doh wieder eine Zunabme voa rund 40,9 Mill. Brutto-Reag.- Tons auf 41,4 Mill., also um rund F Million Tons. Gegenüder der Zunahme in früheren Jahren fäUt diese allerdings gewaltig ab, so hatte die Steigerung im Vorjahre 1,9 Mill, vor jiwei Jahren 1,6 Mill., vor drei Jahren 1,2 Mill. Tons betragen, und man muß bis zum Iabre 1898 zurückzehen, um eine Steigerung von weniger als 1 Mill. Tons zu finden. Die s{lechte Geihüftälaze bat alo augenscheinlich gewirkt, aber die S@iffahrtekreise find ciria in der Ansidht, daß der Zuwacks der Handelt flotte noS für längere Zeit FFS in bescheidenen Srenzen halten muß, damit eine Grfundung der Ver- bältnifse eintritt.

Die deutshe StFifahrt trägt diesem Prirzip NeSrung, d der Bestand der deutschen HandelsAotte bat fd seit dem Vorizäee nur don 4232145 auf 426713 Tons vermehrt. Szärker zugs nommen haben die englisde HandeltAotte, dem UV 708 527 zuf 18 826 442 Tons, und die amerikanis§e, die Übrigens zum rôfiten Teil aus Fahrzeugen bestebt, die af dem ammern Ddacitraa verkedren, don 44 787 f 4WLY2 Loms. Die