1909 / 202 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Aug 1909 18:00:01 GMT) scan diff

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Ztschang Hanfau eingetroffen und geht am 30. August von

Justizministerium.

Der Rechtsanwalt Dr. Pfennig in Drossen ist zum Notar für den Bezirk des Kammergerichts, mit Anweisung seines Amtssißes in Drossen, :

der Rechtsanwalt Dr. Bellebaum in Siegen zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerihts in Hamm, mit An- weisung seines Amtssißes in Siegen, und :

der Gerichtsassessor Pomp in Völklingen zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerihts in Cöln, mit Anweisung des Amitssißes in Montjoie, ernannt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten. Der Privatdozent Dr. Cra Fischer zu Berlin ist

zum Abteilungsvorsteher am Chemischen Jnstitut der Friedrich- Wilhelms-Universität daselbst ernannt worden.

Nichlamfkliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 27. August.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern vormittag im Schloß Wilhelmshöhe den Vortrag des S des Militärkabinetts, Generalleutnants Freiherrn von

yncker.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Freya“ am 24. August in San Sebastian und am 25. August in Pasages bei San Sebastian eingetroffen und geht von dort am 31. August nah Madeira in See.

S. M. S. „Condor“ ist am 24. August in Brisbane GBZENM und geht am 30. August von dort nach Apia n See.

S. M. Flußkbt. „Vorwärts“ ist am 23. August in

dort nah Hankau ab. S. . S. „Jaguar“ is gestern von Hankau nah Kiukiang (Yangtse) abgegangen.

Wilhelmshöhe, 27. August. um Besuch bei den Kaiserlichen Majestäten trafen, „W. T. B.“ zufolge, gestern vormittag auf dem Schloß Wilhelmshöhe Jhre Durchlauchten der Fürst und die Fürstin zu Waldeck und Pyrmont, am Nachmittag Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen und Jhre Durchlauchten der Fürst und die Fürstin zu Solms-Hohensolms-Li ch ein.

Die Kaiserlihen Majestäten sind heute mit Jhren König- lihen Hoheiten dem Prinzen Oskar und der Prinzessin Victoria Luise nah Fishbeck abgereist.

Großóritannien und Frland.

Jn der gestrigen Sißung des Unterhauses machte der Premierminister As quith Mitteilung von den Ergebnissen der Neihsverteidigungskonferenz.

Der Mêinister bezeichnete, ,W. T. B.“ zufolge, als Ergebnis der Beratungen den Plan, die Kräfte der Krone fo zu organisieren, daß sie s{hnellstens in eine einzige homogene Reichsarmee zusammen- gezogen werden könnten, wenn die Kolonien den Wunsch hätten, zu der Verteidicung des Reiches in einer wirklihen Notlage bei- zutragen. Hinsichtlih der Verteidigung zur See, jo führte Aequith weiter aus, bekannte sh Neuseeland zu der gegenwärtigen Politik der Beitragsleistung zu den Kosten der gemeinschafts liden Seemacht, während Canada und Australien eigene Flotten zu begründen wünschten. Eire Umwandlung der Geshwader in den Gewässern des ferren Ostens wurde in Erwägung gezogen auf der Basis dec Errichtung einer pazifishen Flotte, bestehend aus drei Einheiten für die ostiodischen, australisch-n und chinesis&en Gewässer. Jede von diesen Einheiten foll bestehen aus einem Panzerkceuzer vom neuen Indomitable-Typ, drei Kreuzern zweiter Klafse, sechs Torpedo- bootszerftôörern und s:chs Unteiseeboten. Das Angebct von Neu- feeland und Australien, Schchlach!shiffe zu tellen, wurde a4aenommen mit der Modifikation, daß statt „der Schlacht- {iffe Kceuzer vom Indomitable - Typ gestellt werden sollen. Einer von diesen Kieuzern würde der chinesisheu, ein anderer der australischen Station zugeteilt werden. Aéquith teilte zum Schluß ein von Australien vorgeshlagenes Arrangement mit, wonach die Regterung des Commonwealth mit zeitweiliger Beihilfe von Freunden des Neichsgetankens eine australische Einheit der pazifishen Flotte schaffen wolle, während die Beisteuer Neuseelands zum. Unterhait der chinesishen Einheit verwendet werden solle. Ferner sei vorgeschlagen worden, d2ß Canada einen Anfang machen folle mit Kreuzern zweiter Klasse und Torpedobootszerftörern, die zum Teil im Atlantischen, zum Teil im Stillen Ozean stationiert werden würden.

Frankreich.

Der Marineminister besihtigte gestern den Krieg s- hafen von Rochefort. Vor seiner Abreise erklärte er, „W. T. B.“ zufolge, einer Abordnung des Gemeinderats, daß Rochefort als Kriegshafen erhalten bleiben solle und daß er E alles tun werde, um die Bedeutung des Hafens zu heben.

Spanien.

Nach Meldungen Pariser Blätter aus Barcelona wurden zwanzig Personen, zumeist nationalistishe Lehrer, zur Aus- weisung verurteilt. Vier Lehrer werden noch in Gewahrsam gehalten. Ein gewisser Francesco Norat wurde unter der Anklage festgenommen, der Anführer der Meuterei im Stadt- viertel Campo Galvani gewesen zu sein und Klöster in Brand gesteckt und geplündert zu haben. Ferner wurden 7 Personen, die Mönche auf der Flucht bestahlen, und sechs Frauen und zwei Männer, die in die Ereignisse im Stadtteile der Hospitäler verwickelt waren, gefangen gesezt. Der Militärrichter an der Spigße von 20 Gendarmen verhaftete in Planas 16 und in Villalonga 18 Personen, die an der Zerstörung der Eisenbahn beteiligt gewesen waren.

Niederlande.

Das Schiedsgericht zur Entscheidung der \chwedi\ch- norwegishen Meergrenzfrage hält, „W. T. B.“ zufolge,

Türkei.

Wie „W. T. B.“ aus Saloniki gemeldet wird, jet sich die Lage in Nordkossowa ernster gestaltet. Dschawid Pasha wird zur Unterdrückung des Widerstandes der Albanesen zu den schärfsten Mitteln greifen. Die Regierung stellte ihm das (vie Truppenkontingent zur Verfügung. Der Herd der Bewegung, die nicht reaktionär ist, ist der Sandschak Jpek.

Bei dem Angriff der Aufständischen in Yemen auf ein Munitionsdepot in Sana wurden nah neueren Mel- dungen ca Explosion 172 türkishe Soldaten getötet. Der italienishe Botschafter hat die Pforte in einer Note auf- gefordert, Maßregeln zum Schuße der Jtaliener in Hodeida und anderen Octen zu treffen. Der antigriechi#sche Bo ykott in Konstantinopel und inSmyrna hat abgenommen. Die türkische Flotte ist von Karpathos nah Rhodos ab- gefahren. Der Minister des Jnnern hat die türkischen Pcst- anstalten beauftragt, alle von Kreta einlangenden Post- sendungen, die mit kretishen Postwertzeihen, dem Aufdruck PTLE oder rbe Emblemen versehen sind, einzuziehen.

as- Amtsblatt meldet, daß die Albanesen um Verissowiß zerstreut worden sind. u

Serbien.

Jnfolge des Nücktritts des Justizministers hat, wie er- wartet, auch der Ministerpräsident Nova kowit/ ch seinen Rücktritt erklärt. Da aber nicht alle Minister in Belgrad weilen, kam man, „W. T. B.“ zufolge, in der Minister- kfonferenz überein, die Beschlußfassung über die eingereichten Demissionen bis zum vollzähligen Zusammentritt des Minister- rats zu verschieben.

Afrika.

Das spanische Kanonenboot „Don Alvares da Bazan“ wurde, wie „W. T. B.“ aus Alhucemas meldet, gestern von den Mauren mit Gewehr- und Geschüßfeuer an- egriffen und von einigen Schüssen getroffen, die indes einen Schaden anrihteten. Das Kanonenboot und die Festung erwiderten das Feuer lebhaft und brachten den Feind

zum Schweigen.

Koloniales.

Seit Januar d. J. erscheint unter dem Titel „Koloniale Rundschau“ eine neue Monatsschrift für die Interessen unserer Schutzgebiete und ihrer Bewohner, deren Herausgeber Ernst Voh]jen und deren Schriftleiter D. Westermann ist (Verlag von Dietri Reimer, Berlin; Preis des Jahrgangs von 12 Heften 10 46). Sie be:weckt nach dem im ersten Heft enthaltenen Programm, für Entwicklung der Kolonien durch Förderung ber Eingeborenenerziehung einzutreten und Mitteilungen über Leben und Kultur der Natur- vôölker, besonders in threm Verhalten zur europäishen Kultur, zu verbreiten. Aus dem reihen Inhalt der bisher vorliegenden ly der Zeitschrift, die sih der Mitarbeit zahlreicher hervorragender männer erfreuen darf, heben wir das Folgende - hervor. Im ersten Hefte zeigt Professor Dr. Anton-Jena in einer Arbeit über „die Nußbarmahung der Verwaltungseinrichtungen der Ein- geborenen im Lichte holländisher Erfahrung“, wie außerordentli wertvoll es fich für die hollänvishe NRegierurg erwiesen hat, die in ihren Kolonien bestehenden einheimischen tammes- und Volks- organisationen für die Verwaiturng zu benußen; nicht nur wurde dadur die Verwaltung vereinfaht und verbilligt, sondern auch die Eingeborenen fügten sich einem solz¿en NRegierungssystem viel williger. Der französishe Kolonialpolitiker Lucien Hukert berihtet üker „Frankreihs Eingeborenenpolitik in Westafrika*, die nach ihm im wesentlichen darin bestand, durch Wokbltaten das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen, um sie dann intellektuell und geistig zu erziehen. Ein für uns im Hinblick auf die südwest- afrikanishe Siedlung wichtiges Thema behandelt Privatdozent Dr. Bonn-München: „die Zukunft der weißen Rasse in Südafrika“ ; er kommt ¡u den Schluß, daß die Entwicklung darauf hinzudrängen scheint, dem Europäer in Südafrika die Stellung einer „aristokra- tishen Oberschicht“ anzuweisen, während die Handarbeit mehr und mehr Domäne der Eingeborenen wird. Ueber die mannigfachen Be- ziehungen zwishen kolonialer Sahe und geographischWer Wissenschaft unterrichtet die im erften Heft wiedergegebene Antrittsvorlesung, die Professor Dr. Paffarge über „Aufgaben und Ziele der geographischen Profefsur in Hamburg“ am Kolonialinstitut daselbst gehalten hat. Im zweiten Heft roird in einem Auffatß übec „Negerarbeit in Afrika“ der Ansicht, daß der Neger nicht oder nur gezwungen arbeite, ent- gegengetreten und na&gewiesen, daß überall in Afrika mit der zu- nebmenden Nachfrage nah Arbeitern sich stets auch das Angebot ge- mehrt babe und unsere Kolorien eine genügend große und kräftige Bevölkerung hätten, um allen Ansprüchen europäisher Unter- nehmungen au für die Zukunft zu genügen. Der Heraus- geber der „African Mail“, E. D. Morel, behandelt unter dem Titel „Die Grundbedingungen europäisher Herrschaft in den Tropen“ die auch uns beshäftigenden s{chwierigen Probleme, die dur das Zusammentreffen und Nebeneinanderwohnen der weißen und der s{warzen Nasse entstehen und zum Teil noch ihrer endgültigen Lösung harren. Im allgemeinen vertritt er den Standpunkt, daß in Gegenden mit subtropischem Klima beide Rassen nebeneinander wohnen können, daß j:edoch die eigentlide beiße Zone nur dur eine ge- hobene, fortsrittli% interessierte Eingeborenenbevölkerung ershlofsen werden kann. Ueber die „Arbriterfrace in den Kolonien“ verbreitet \ch der frübere Gouverneur von Deutsch- Südwesftafrika Leutwein. Professor C. Meinhof veröffentlicht einen Aufsay über „idcale Aufgaben in unseren Kolonien“. Das dritte Heft enthält zunä einen Beitrag über die selbständige Sammel» und Alerbauproduktion der Eingeborenen, in dem nach- gewiesen wird, daß diese selbständige Tätigkeit der „Naturmenschen“ allein in Afrika jährlich für annähernd eine ha!be Milliarde Mark Ausfuhrwerte erzeugt. Der Profefsor an der Columbia- Unirersity in New York Dr. Felix Adler, während des vergangenen Winterbalbjahrs in Berlin, behandelt „das Negerproblem in den Vereini,ten Staaten von Amerika"; er bezeihnet es als Aufgabe der Demokratie, die Neger zu dem zu erziehen, was sie jeßt noch nicht sind, nämlich zu vollwertigen, freien ameri- kanischen Bürgern. “Auf besonderes Interesse dürfen die „Skizzen aus Ovamboland® von H. Tönjes renen, der sich 10 Jahre im Lande aufgehalten hat. Professor Dr. Volkens lenkt die Aufmerksamkeit auf „den Wert der Nuzhölier in unseren Kolonien“ und ¡jeigt, wie diese ausgebeutet und erhalten werden können. Veber „Deuts{land und Brasilien" äußert sich Moriy Schanz auf Grund persönliter Erfahrungen und Eindrüdcke, Von dem Inhalt des vierten Heftes wird besonders der am 18. Ja- nuar in Berlin gebaltene Vortr2g des französishen Deputierten und Kolonialpolitikers F. Chailley über „Frankceich und seine Ein- gevorenenpalitif" lebhaftes Interesse erwecken, in dem eingehend die auch uns beschäftigende Frage der Auswanderung nah den Kolonien behandelt wird. In einem längeren Aufsaze berichtet Dr. Mox Schmidt über ‘„die Negerbevölk-rung des Staates Matto Grosso in Eise mit der er auf seiner dahin unternommenen ors{chungsreise monatelana zusammengelebt hat. Besonders die wirt- \chaftlihen Verhältnisse dieser ehemaligen Sklavenbevölkerung werden sehr inftruktiv beleuhtet; dem Aufsaß sind fünf Photographten bei-

am Sonnabend seine erste Sizung ab.

gegehen. Wirklicher Geheimer Legationsrat von König erörtert „die esteuerung der Eingeborenen im Congostaat", und ein weiterer

rößerer Artikel mit einer Kartenbeilage behandelt „die Entwi Deut \-Ostafrikas im Jahre 1907/8“. Mit leßterem Beitrag Beataue is Serte von Aufsäßen, in denen an der Hand farbiger Uebersichtskarten und unter Berüdcksichtigung der Denkschriften und jüngsten Reichs tacsverhantlungen die bishecige Entwicklung unserer Kolonten und die einzushlagenden Wege für ihre Fortentwicklung Lelpron werden. So berichtet im fünften Hefte ein Kenner südafikanisher Verhältnisse Dr. M. Bonn, jeyt Privatdozent in München, über die Entwicklung Deutsh-Südwestafrikas. Jn diesem Artikel, dem eine farbige Karte des Schuzgebiets beigegeben ist, werden die Zukunft unserer Kolonie und besonders die Autsihten der Ansiedler in otjektiver, nü&terner aber durhaus nit pessimistisher Weise dargestellt. Großes Interesse hervorzurufen, is ein Aufsay von Fraleger Dr. Beer über das Thema „Is der Islam eine Gefabr für unsere Kolonien ?* geeignet, um so mehr, als der Vérfasser, der speziell für Islamkunde am Hamburger Kolontalinstitut angestellt ist, zu einem Ergebnis gelangt, das von den Ansihten der meisten Kolonialprak1iker und der Missionévorsteher durhaus abweicht. Vom Inhalt des fechsten Heftes beansprucht das größte Interesse ein mit Abbildungen versehener Aufsaß des Gouverneurs von Kamerun Dr. Seit über die wirtschaftlihen und sozialen Verhältnisse der Ein- geborenen Kameruns, in dem die Erzielung einer gesunden, starken, zahlreihen und tüchtigen Etngeborenenbevölkerung ais die Haupt- aufgabe des kolonifierenden Mutterlandes nachgewiesen wird. Auch die Islamfrage berührt der Verfasser; er stellt aus setner Grfahrung heraus die Expansionskraft des Jélamals nicht fo siark und aus\ihtsrei hin, wie es in dem Aufsaß von Becker im fünften Heft gesehen ist. In einem Artikel über „die Indianerfrage in Canada und ihre Lösung“ berihtet L. Hamilton aus eigener Anshauung über die mühsamen, aber erfolgreihen Versuche der englishen Regierung, die canadischen Indianer zu seßhaften Ackerbauern zu erziehen. Die Verbreitung der Stämme wird auf einer Karte verarshauliht. Landgerihtsrat und Moers Dr. Fitedrih in Gießen untersucht die Gültigkeit der

ishehen zwishen Weißen und Farbigen in unseren Kolonien. Dr. Christ-Socin, ein alter Vorkämpfer für die Mershenrechte der Afrikaner, bringt beahtenswerte Mitteilungen über die Kultur- fähigkeit der Congoneger, die bis jeßt nur deshalb in ihren pem aven Verhältnissen stehen geblieben seien, weil ihnen jede

öglihkeit zum Fortshcitt abgeshnitten gewesen sei. Im siebenten Heft wird zunächst eine eingehende Darstellung der Ents- wicklung Togo3 im Jahre 1907/08 gegeben, der eine farbige Karte des Shußgebietes beigefügt ist. Der Aufsaß gewährt eive Ucbersicht über den heutigen Stand der wesentlich auf Gingeborenenkulturen be- ruhenden Kolonisationsarbeit in Togo und behandelt am S{luß die Lage des Islam und der Missionen in ihrem gegenseitigen Verhältnis in der Kolonie. Sodann erörtert Ch. von Bornhaupt die aktuell gewordene Frage der Vereidigung der Eingeborenen. Nah ihm gibt es {on heute in unseren Kolonien Eingeborene, denen der Richter die Zulassung zum Eid unmöglich versagen köane. Natürlich seten dies heute noch seltene Fälle, aber sie würden sih mehren, und es sei deshalb ganz undenkbar, den Eingeborenen auf alle Zeiten von der Eidesleistung auszushließen. Wirkliher Geheimer Legationsrat von König behandelt dann noH die Besteuerung der Eingeborenen in den franzôösishen Kolonien und Stabsarzt Dr. Lion die hygienisck(e Erziehung des Negers.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Die Weinkreszenz in denNegierungsbezirken Wiesbaden h Koblenz und Trier 1908.

Im Arschlufse an den Artikel in der Nummer 148 des ,Neicht- und Staatsanzeigers“ vom 26. Juni d. J., in dem über die vorjährige Weinernte in den einzelnen Kreisen der Regierungsbezirke Wiesbaden, Koblenz und Trier berichtet worden ist, wird nachstehend eine der „Stat. Korr.“ entnommene Uebersiht über die Weinkreszenz der- jenigen Ortschaften dieser Bezirke gebracht, in denen 1908 mindestens je 50 ha im Ertrage standen. In der Nahweisung sind überall weiße Weine anzunehmen, wo auf den Ortsnamen nur eine Zahlen- reihe folgt; bei ¡wei Zeilen bezieht sich die obere gleichfalls auf weciße, dié untere auf rote Weine. Preis f Beurteil

reis für eurteilung Weinorte Zan Most- 12 hl 100 kg des Ertrages

im R.-B. trage ewinn Most Trauben nach Wiesbaden : bl M j g Güte

Aßmanns- 317 450 é mittel haufen E E 1100 L ae ¿ : 2 mitte Braubach L \ 0 s s mittel Eibingen 720 600 s j mittel (SLEDILLE , « « 2197 600-700 836-42 gut Erba .. . 1060 1723 620-650 ¿ mittel Geisenheim . 1775 2200 650 35-40 mitt. b. gut Pan ¿120,0 ALOO 825 3£-50 : mittel attenheim . 119,0 3311 650 36 gut b. mitt. n ¿4 1000 LOOS ; Í : mittel ohannisberg s nue 660 40 / 2 E 05, L U 1/ gu Kamp ( 5,0 50 Z 2 AO gering gut Naub { 7 s : s 1,10 _ Kiedrih . .. 1180 650-700 36-40 3 gering i 1869 600-650 é zieml. gut Lorchhausen / 1039 560 vorzüagl. Mittelh-im .

1 : t 9010 650-700 3644 miltel

Neudorf . . . Z ¿

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876 mittel 300 z ¿ mittel Oestrich . Nauenthal .

8 L ; mittel 3850 650-800 36-40 mittel Nüdesteim . i Winkel .….

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1680 1 mittel 1138 700 x le mittel 2568 650 S mitt, b. gut

Preis für Weinorte 1 hl 100 kg im Most Trauben R.-B. Koblenz : Mb M i Abrweiler, { x 30 1/,; mittel Stadt 24 34 1 gut

Altenahr ( 26 gering gering

36 (2 i. gul Bacharach, Siabi. . 19-20 h mittel

Bingerbrück : | 37 /10 gering

37 1/10 mittel Boppard, 43 1/0 Über mit. Stadt

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35 30 mittel

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Most- gewinn

hl

1010 1200 2359

320 3997 3 6247 40 620 107 400 30 20 960 890 10 139 3520 150 2200 750 969 3l 1000 172 7

90 260 800 324

1510 12004

Preis für 1 hl 100 kg

Most Trauben

M Mh 40 32 35 i

42 34

40 45 34 45 34 ; 337 34 34 45 i 50 35 50 27 324 j 51 39 : 48 40 48 20-30 26-28

Preis für 960 1 100 kg Most Trauben

M 4 34

500 40

500 400-440 24-26

1160

30-34

700 400-430 24-28

1703 3120 1000 3520

2688 1930 1880 3600 2195 1000 3000

2520 1000 2200 2100 3125

500 5600 3200 2000 2400 7000

900 1250 1500 4100 6000 2654

10500

Zur Arbeiterbewegung.

600 36 500 30-36

600-700 40-509

500 26-28

450 26

500 30 Ö 24-30

é 30 400 4 450-500 28-30

, 30 400 24 500-550 28-46

460 30-34 : 32 320-340 é 670 0 30 450-520 830-36 420 30 450-480 830 é 36-44 34-44

460 550 34

620 34 volle mittel 96-30 n

Beurteilung des Ertrages nah Men e Güte

erbt 3 mittel mittel gut

gut mitt. b. gut mitt. b. gut miitel mittel mitt. b. gut miit. b. gut mittel mittel mittel gut gut gut gut gering mittel 3. gut gut gut mittel gut gut vorzügl. gut ut mittel mittel gering

gering mittel

mitt. b. gut gut j: gut les mittel mittel gut gut gut ut mittel mittel mittel gut

gut mittel mittel

gut

gut mittel

gut

mittel mittel mitt. b. gut gut mittel mittel

mittel

mittel

gut mittel mittel mittel mittel mittel mittel

gut

mittel mittel mittel mittel mittel gering mittel

mittel gering gut mittel mittel gering mittel gut mittel mittel mitt. b. gut gut mittel gut b. mitt. aut

mittel 3, mittel.

Eine Versammlung ausfländiger Maler der Borsigwerke zu Tegel, die gestern nahmittag in Tegel stattfand, bes{chloß, der „Vos. Ztg." zufolge, den Ausstand aufzuheben und heute (Freitag)

[ros die Arbeit wieder aufzunehmen.

Verhandlungen, die zwischen

em Arbeiteraus\{chuß und der Direktion stattgefunden haben, führten zu einer Verständigung und zu einer teilweisen Aufhebung der Lohn- abzüge, die die Ursache des Ausstands gewesen waren.

In Hanau baben die Hilfsarbeiterinnen der Buch- und Steindruckereien, wie die „Köln. Ztg.* meldet, beshlossen, mit den Arbeitgebern wegen des Abschlusses eines Tarifvertrages in Unter-

handlung zu treten.

In München haben, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, die Wein-

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küfer (vgl. Nr. 201 d. Bl.) mit den verhandelnden 35 Firmen einen drei Jahre gültigen Tarif mit steigenden Lohnsäßen und besonderem Sah für Nahtarbeit vereinbart.

Jn der Leiter [Missagel des Londoner Hafens ist, wie „W. T. B." meldet, ein Streit wegen der Arbeitszeit ausge- brochen ; die Arbeiter veranstalten eine geheime Abstimmung über den Generalstreik, der fich auf etwa 20 000 Fahrzeuge erstrecken würde.

Literatur.

Die Rechtsprechung des Reichs8gerihts in Siraf- sa chen in wortgetreuem Auszuge, systematisch geordnet und zusammen- gestellt von F. Pinoff, Landgerihtspräsidenten. 1. Band: Die Rechtsprehung zur Strafprozeßordnung. VIIl und 662 Seiten. Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Geh. 13 A, Der großen Bedeutung der Rechtsprechung des Neichsgerihts in Strafsachen entsprechen nicht die vorhandenen Mittel ihrer Zugänglich- mahung. Mit dem Umfange der reich8gerihtlihen Iudikatur, mit der Fülle gleihartiger Erkenntnisse wächst die Schwierig- keit der Orientieruna zumal da, wo die Judikatur ge- \@wankt hat. 40 Bände „Entscheidungen des Neichsgerihts in Strafsachen“, 10 Doppelbände „Rechtspre{ung des deutschen RNeihs- gerihts in Strafsachen“, viele Jahrgänge des „Archivs für Straf- recht und Strafprozeß* und der zahlreichen juristishen Zeitschriften, in denen die Judikatur des Reichsgecichts jahrgangêwetse veröffentlicht ist, bilden ein so urafangreihes Quellenmaterial, daß es einer langen und mühsamen Nachschlagearbeit bedarf, um die gewünschten Urteile herauszufinden. Hat man sie gefunden, so ist noch ein vergleihendes Studium erforderlich, um sich über den gegen- wärtigen Standpunkt der Rechtsprehung zu vergewissern. Diese Schwierigkeiten dexr Nachschlage- und Sichtungsarbeit zu be- seitigen bezw. zu vermindern, bezweckt das vorliegende Buch. Fn ihm sind die sämtlihen auf dem Gebiete des Strafprozesses ergangenen Entscheidungen des NReichsgerichts, geordnet nach den einzelnen Paragraphen der Strafprozeßordnung, zusammengestellt und an ‘den betreffenden Stellen der Legalordnung in s\ystematischer NReibenfolge wiedergegeben. Die Sentenz ist an die Spiße, die Gründe sind in zwar gekürztem, aber die Leitsäße möglichst wortgetreu wiedergebendem Auszuge thr nahgestellt. Dann folgen bet jeder Entscheidung in erster Linie Datum und Quellenangabe des- jenigen Urteils, aus dessen Gründen der Auszug entnommen ist, sowte die Daten und Quellen sämtliher Entscheidungen gleicher oder ähn- liher Sentenz. Bei Rechtsfragen, in denen die Judikatur geschwankt hat, gibt der Text des Buches diejenigen Entscheidungen wieder, die den gegenwärtigen Standpunkt der Rechtsprehung darstellen, während auf frühere abweihende Entscheidungen in Fußnoten verwiesen i. Marginalien in kurzer Fassung gewähren der Samm- lung große Uebersichtlihkeit. Auf gleichartige, zu verwandten Rehts- gebieten ergangene Ents@eidungen ist unter genauer Angabe der be- treffenden Stelle des Budes verwiesen. Wo der Entscheidung ein niht ganz einfacher Tatbestand zugrunde liegt, dessen Kenntnis das Verständnis der Entscheidungsgründe bedingt oder erleichtert, ist dieser unter der Aufschrift „Sachverhaït" zwishen Sentenz und Gründen zu kurzer Darstellung gebraht. Das Buch wird für diejenigen, denen die Sammlungen der Entscheidungen des Reichsgerichts zur Hand sind, ein \chäßenswertes Hilfsmittel zum Gebrauche derselben und zur Ginsiht in die Judikatur des Reichsgeriht sein, allen denjenigen aber, denen jene Sammlungen niht zur Verfügung stehen, diese zu erseyen vermögen. Seine Benußung ermöglicht dem Kriminalitten, daß er auch bei großer Arbeitshäufung sich nicht mit dem Texte des Gesetzes und Zitaten von Reich8gerichtisentenzen zu begnügen braucht, sondern \sich in jedem Einzelfalle leicht und {nell auch Hyon den Gründen der eins{lägigen Ent- scheidungen des höchsten Gerichtshofes sichere Kenntnis verschafft. Berücksichtigt sind die sämtlihen in den amtlien Sammlungen „Rechtiprehung des deutshen Reichsgerihts in Strafsachen" und „Entscheidunaen des NReichsgerihts in Strafsachen“ bis zur Heraus- gabe dieses Butßes publizierten Sale oungen sowie die wichtigsten derjenigen Urteile des Reich#gerichts, die in Goltdammers „Archiv für Strafrecht und Strafprozeß“, in den „Annalen des Reichs-

erihts*, in der „Deutschen Juristenzeitung“, in der „Juristischen

oGenschrift* und im „Recht* veröffentliht worden sind. Das vorliegende Bu is als der erste Teil eines Gesamtwerkes gedacht, das alle auf dem Gebiete des Strafrehtes, des Strafprozefses und der Nebengeseße ergangenen Entscheidungen des Reichs8gerichts um- faffen soll, ist jedoch in sih vollständig und von den anderen Teilen unabhängig. Ein sorgfältig zusammengestelltes Sachregister erleichtert die Benutzung des Werkes als Hand- und Nahschlagebuches.

Die Konkursordnung nebst Anfehtungsgeseßz, er- läutert von Willenbücher, weiland Geheimer Justizrat und Ober- lande8gerichtsrat. Dritte, vollständig neu bearbeitete Auflage von Dr. Friß Günther, Landrichter am Landgericht T zu Berlin. VI und 408 Seiten. Verlag von H. W. Müller, Berlin. Geb. 10 4. Die heute viel benußten sogen. Handausgaben von Gesetzen, die eine Mittelstellung zwischen den ausführlihen Kom- mentaren und den Textausgaben mit Anmerkungen einnehmen, von den ersteren das Prinzip einer gleiGmäßigen, nicht auf zu- fällig ergangene Gntscheidungen, Monographien oder einzelne verwert- bare Feststellungen in den Motiven und Kommissionsberihten be- \hränkten Erläuterung des gesamten Stoffs, von den leßteren die kürzere Form und den Auss{luß grundlegender theoretisher Betrach- tungen entnehmen, haben ihr Ur- und Vorbild in den Arbeiten des verstorbenen Oberlandesgerihtsrats Willenbücher. Von einem seiner dahin gehörigen Werke, seiner kommentatorischen Bearbei- tung der Kozakursordnung und des Anfechtung3gesez-8, er- hien vor kurzem die hier angezeigte dritte Auflage. Der neue Herausgeber hat ih die Arbeitsmethode des früheren Ver- fassers völlig zu eigen gemaht, sodaß die neue Auflage als voller Ersaß des früheren Werkes anzusehen is. Materiell ist der größere Teil völlig neu, da in den beiden ersten Auflagen die Erläuterung noch die alte Konkursordnung zum Gegenstande hatte, leßtere und ihre Nebengesetze aber durch die Novelle vom 17. Mai 1898 viele und bedeutungêvolle Aenderungen erfahren haben. Die seitdem ergangene Necht prehung ist überall berücksichtigt. Ein sehr ausführlihes und übersichtlißes Sachregister bildet den Schluß des Buches.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- : maßregeln.

Rußland.

Nath einer Bekanntmachung der russisGen Kommission zur Be- kämpfung der Peftgefahr gelten in Rußland: i :

a. als choleraverseucht: Stadt St. Petersburg mit Vorstädten, die Städte Kronstadt und Schlüsselburg, der Kreis Nowoja on Stadt Archangel, Stadt und Kreis Wologda, Stadt Polozk im Gouvernement Witebsk, Stadt und Kreis Ostrow im Gouvernement Pskow, die Städte Riga, Witebsk und Nowgorod, sowie Kreis Nowgorod;

b. als cholerabedroht: Gouvernement St. Petersburg, die Eisenbahnlinien des St. Petersburger Knotens, Stadt und Gou- vernement Moskau, Gouvernements: Twer, Pikow, Nowgorod, Est- land, Livland, Wilna, Fluß Newa und die Ladoga- Kanäle, Gou- vernements: Archangel, Wologda, Rjasan, der Fluß Oka im Gou- vernement Rjasan und stromabwärts bis zu seiner Mündung in die Wolga, Gouvernements: Witebtk, Olonez, Kurland, Minsk, Véohilew, Kreis Jelatomsk im Gouvernement Tambow, Gouvernement Kowno, die Städte Jaroslaw und Rybinsk sowie die Kreise Jaroslaw und Rybinsk.

Veber den Stand der Cholera in Rotterdam äußert ih in | der Bürgermeifter, wie ,W. T. B.* |

der gestrigen Magistratsfißun meldet, folgendermaßen: Vier Personen sind an Cholera ge- storben. Neun Personen sind in Baracken untergebra@t ; bei dreien von ihnen ist der Cholerabazillus festgestellt worden, bei drei weiteren hat die Untersuhung ein negatives Ergebnis gehabt, bei den leyten

drei ist das Ergebnis der Untersuhung noch niht bekannt. Zweiund- '

vierzig Personen, die zwar vollkommen gesund, abec mit Erkrankten in Berührung gekommen sind, sind abgesondert worden und befinden ih unter rzliider Beobachtung.

Verdingungen im Auslande.

{Die näheren Kngaben über Verdingungen, die beim. „Reic8- und

Staatsanzeiger“ autliegen, können în den Wogentagen in dessen

Expedition während der Vienllunden von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden.

ODefsterreih-Ungarn. 10. September 1909, 12 Uhr. K. K. Staatsbahndireklion in Lemberg: Lieferung von Holzmaterialien für das Jahr 1910. Näheres bei der genannten Direktion und beim „Neichtanzeiger".

Theater und Musik.

Im Königlihen Opernhause \{chließt morgen, Sonn- abend, die erste diesjährige Gesamtaufführung dez Bühnenfestsptels „Der Ring des Nibelungen“ mit dem dritten Tag: „Götterdämmerung*“, unter der musikalishen Leitung des Kapellmeisters Bleh. Die Vor- stellung bedeutet zugleich die 100. Wiederholung des genannten Werkes an der Königlichen Oper, das in seinen Hauptrollen durch die Herren Grüning (Stegfried), Griëwold (Hagen), Bronsgeest rk Bt Krasa (Alberih) sowie durch die Damen Plaichinger (Brünnhilde), Gkeblad (Gutrune), Goeße (Waltraute), Herzog, NRothauser, von Scheele-Müller, Ober (Nornen und Rheintöchter) besegt ist. Anfang 6} Uhr.

Im Königlichen Shausptelhause geht morgen, zu Goethes Geburtstag, „Iphigente auf Tauris“ in Szene. Die Titelrolle spielt Fräulein Lindner, den Orest Herr Staegemann, den Pylades Herr Werrack, den Thoas Herr Kraußneck, den Arkas Herr Mannstädt.

In der am Mittwoch im Berliner Theater stattfindenden Erstaufführung von Karl Rößlers Lustspiel „Das Lebensfest* spielt Albert Heine die \. Zt. von Hans Fischer dargestellte Rolle des Albert Roderich. Herr Heine spielte diese Rolle im Hoftheater in München anläßlich der dortigen Erftaafführung. :

In der Komischen Oper wird morgen „Tiefland“", mit Maria Labia als Martha und Willi Merkel als Pedro, wiederholt.

Mit der morgen, Sonnabend, im Lustspielhause beginnenden Wintersptelzeit treten folgende neuverpflihtete Mitglieder in den Ver- band dieser Bühne: Die Damen Milly Elsinger vom Leipziger Stadt- theater, Poldi Müller vom Wiener Hofburgtheater, Klara Kretshmer vom Breslauer Stadttheater, Nely Ridon, die Herren Franz Schöne- mann vom Hoftheater in Braunschweig, Leo Peukert und Max Herrmann.

Der Schwank „Kümmere Dich um Amelie“ beherrscht den Spielplan des Residenztheaters bis zum 9. September. Am Freitag, den 10. September, findet die Erstaufführung der Grotesfe : „Gretchen“, mit Richard Alexander, Maria Dewal und Maria Reisenhofer in den Hauptrollen, statt.

Die Direktion der Volksoper (Bellealliancetheater) hat die Bestimmung getroffen, daß alle ihre Erstaufführungen und Neuein- studierungen um 74 Uhr beginnen; zu dieser Stunde wird au die am Dienstag, den 31. d. M, stattfindende Eröffnungêvorstellung, die Berdis vieraktige große Oper „Ernani* bringt, thren Anfang nehmen. Die vorausbestellten und in geringer Anzahl noch nicht erhobenen Billeite können nur bis Or TTRy reserviert bleiben und werden vom Sonntagmorgen ab verkauft.

In Cassel fand gestern jur Eröffnung des neuerbauten Königlichen Theaters auf Allerhöchsten Befehl Théütre paré statt. Ueber den größten Teil der Pläze war Allerhöchst verfügt. Der Zuschauerraum bot bei glänzender Beleuhtung durch die Fülle der militärishen und Ziviluniformen und die reihen Toiletten der Damen ein vornebmes Bild. Die Spigen der staailihen, militärishen und \tädtishen Behörden waren ver- treten. Geführt vom Oberhofmarschall Grafen zu Gulenburg, dem Generalintendanten Grafen von Hülsen-Häseler und dem Intendanten Grafen von Bylandt-Rheydt, erschienen in der großen Hofloge Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, Seine König- liche Hoheit der Großheriog von Sachsen, Ihre Durchlauchten der Fürst und die Fürstin zu Waldeck und Pyrmont und die wetteren hier anwesenden Fürstlihen Herr- schaften, während die Umgebungen der Majestäten und die S die Neberlogen füllten. Neben Ihrer Majestät der Kaiserin nahmen Play: Seine Königlihe Hoheit der Groß- herzog von Sachsen und Seine Durchlaucht der Fürst zu Waldet, neben Seiner Majestät dem Kaiser Ihre Dur(laucht die Fürstin zu Waldeck und Seine Königliche Hoheit der Prinz Oskar. Die Majestäten wurden mit Fanfaren empfangen, deren Vläser in friderizianishem Kostüm in den oberen Rängen Aufstellung genommen hatten. Der Oberbürgermeister Müller brate cin dreifahes Hoh auf Ihre Majesiäten den Kaiser und die Kaiserin aus, in das alle Anwesenden begeistert einstimmten. Die Majestäten wver- neigten \sich wiederholt dankend. Gegeben wurde Lorßings „Undine“ mit einer Zwischenakis- und Scchlußmusik nach Lortingshen Motiven von Joseph Scchlar. Der Ober- regifseur Herter, der Kapellmeister Dr. Beter, der Maschineninspektor Waßmuth und der Garberobeninspektor Haag hatten bei der Infzenierung zusam mengewirkt. Die Dekorationen sind von den Gebrüdern Kautsky und Rottonara gemalt. Die Hauptrollen wurden von Fräulein S@uster (Berthalda), Fräulein Kramm (Undine) und den Herren Kögel (Hugo), Wuzél (Kühleborn) und Warbeck (Veit) dargestellt. Der n und das Publikum zollten der {chôn abgerundeten Vorstellung lebhaften Beifal. Die Inszenierungskunst erreichte ihren Höhenpunkt im lehten Akt, wo der Hochzeitssaal von den Wassern überflutet wird und sch so in den Meeresboden ver- wandelt. In der Pause hielten Ihre Majestäten in dem Vorraum der Hofloge, der auf das Foyer hinausführt, Cercle, während das Foyer selbst dem Publikum freigegeben war. Seine Majestät der Kaiser zeichnete u. a. Friedrih Haase durch eine längere Ansprahe aus. Der Generalintendant hatte nach der Vorstellung zu einem Herrenabend, an dem auß Seine Majestät der Kaiser teilnahm, Einladungen ergehen lassen.

————ck

Richard Wagner - Festspiele im Prinz - Regenten- Theater zu München. Für die am 3. September ftattfindende zweite Aufführung des „Tannbäuser“ sind als Vertreter der Haupt- rollen in Ausfiht genommen: Herr Heinrich Knote als Tannbäuser, Fräulein Morena als Elisabeth. Die endgültigen Besezung8pläne auch für die übrigen Rollen sowie Billette find dur die General- agentur Schenker u. Co.,, München, Promenadeplay 16, erbältli§.

Mannigfaltiges.

Berlin, 27. August 1909.

Die neue Orgel der Garnisonkirche ist vollendet und gestern, Donnerstag, von dem musikalishen Satverständigen, dem Königlichen Musikdirektor Berndard Irrgang, abgenommen worden; sie ist von dem Hoforgelbaumeister W. Sauer în Frankfurt a. Oder erbaut und enthält in 4 Manualen und Pedal 80 klingende Stimmeon Dazu kommen eine große Zabl von Nebenregïftern, Kovpeln undKom- binationen. Die Orgel ist von außerordentlider Séhönheit: Fe bofitt eine große Zahl herrlicher Charakterstimmen, und der SeiamtLlang des Wetkes ift von imponferender, majestätSer Külle Sin FSern- werk, bestehend aus 10 Stimmen, die drm 1. Manual zynpgeteilt sind, ist eine Stiftung des Erbauer® der Orgel. Das Piettermer?

| dieses Fernwerkes befindet Ft üder der Orgel auf dem Viribedrn | Der Ton wird von dort durd einen über 30 ra Tangen S@Saltanai | über den Kirhboden geführt bit zu etner Oeffnung, diz F Über dem Altarck raum befindet. Das Ferner? E von rigenartiger umd zauderhefter