1909 / 205 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 Aug 1909 18:00:01 GMT) scan diff

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schaft in Tegel. Hier "war ‘es dem Schreiber dieses vergönnt, ihn am Montagvormittag eingehend zu besichtigen. Die sehr geräumige Halle liegt am. Spandauer Weg, gar nicht fern der Stelle, wo am Sonntag „Zeppelin IIT“ niederging und für wenige Stunden im Freien verankert lag. Auf die Abmessungen der großen Halle bezogen, nimmt der Apparat einen geringen Naum ein. er beim ersten An- blick durch den Vergleich gewonnene Eindruck überraschender Kleinheit chwächt sih auch bei näherer Betrachtung nicht ab, zumal gar nicht ern die Gondel eines Parsevalschen Luftschiffes liegt, an die so viel größeren Abmessungen aller Luftvehikel erinnernd, die- leichter als Luft sind. Natürlih, wird man sagen, müssen Apparate, die s{chwerer als Lift find, mit dem Eigengewicht ungleich mehr geizen als jene, und \ch{ließlich ist doch - auch im vor- liegenden Falle ‘ein recht bedeutender Größenunterschied im Vergleich zu den Drachen, die als Vorbild gedient baben. - Nur verglichen mit einem anderen Vorbild, dem die Gebrüder Wright nachgeeifert haben, dem Otto Llienthalschen Gleitflieger, dessen sih viele noch erinnern werden, darf gesagt werden, daß die Erfinder kleinere Maße gewählt haben als ihr großer Vorgänger. Immerhin ist der ganze Apparat noch 365 kg schwer, der mit drei Zylindern versehene Beztnmotor wiegt allein 90 kg. Die Breite des Apparats, also die Entfernung von der. äußern Kante des rechten zur äußern Kante der linken Tragfläche, mißt 12 m, die Höhe m, die Unge auch etwa 12 m, und zwar so, daß das vorn vor dem Führer ange- brachte Höhensteuer um 6 m, das hinten angebrachte Seitensteuer um etwa ebensoviel ausladet. Die Wrightsche Flugmaschine ist ein \oge- nannter Zweidecker; die Tragflächen sind somit übereinander ange- bracht, die unteren etwa im gleihen Niveau mit dem Siß des Führers, der naturgemäß etwa in der Mitte angeordnet ist. Die Tragflächen sind nicht plan, sondern leiht nach oben gewölbt, diese Wölbung kann aber vom Siße des Führers aus geändert, verstärkt oder auf den normalen Zustand zurückgeführt werden. Diese bestehende Möglichkeit ist eine der wichtigsten und wertvollsten Eigenschaften des Wright\chen Flugschiffes. Dieser Erfindungsgedanke ist ihr eigenster eistiger Besitz, seine Verwirklihung hat dem Flugschiff erst die Säbigkeit gegeben, beliebige Kurven zu beschreiben. Denn die \o- genannte „Verwindung“ gauchissement ist die sinnreiche Vebertragung der Art, wie durch Höhberlegen der äußeren Schiene bei Kurven der Eisenbahn fole ohne Gefahr der Entgleisung \chnell befahren werden können. Demgemäß wird z. B. die Wölbung der rechten Tragfläche beim Befahren von Kurven um denselben Betrag vergrößert, wie die Wölbung der linken verringert wird und umgekehrt. In der Mitte des Apparats sind 2 Sitze vor- handen; den linken nimmt der Führer ein, der rechte ist für einen Mitfahrenden, in dessen Ermangelung die rechten Tragflächen mit einem Gewicht von etwa 50 kg belastet werden. Der Motor ist neben dem rechten Sitz angebracht, gleich daneben der Benzinbehälter. Der Führer hat jede Hand an einem Hebel; mit dem linken regtert er das Höhensteuer vor sich, mit dem rechten das Seitensteuer, das er im Nüdcken hat, sofern «er den Hebel in den Richtungen vor ich fort und auf sich zu bewegt, während der gleiche Hebel, nach ‘recht8 und links bewegt, die „Verwindung“ in der oben erwähnten Art ausführt. (Hier hat Mr. Orville Wright bei einem der beiden hiesigen Apparate noch eine zweckmäßige Vereinfachung eingeführt: in der Ueberlegung, - daß Seitensteuerbewegung und Ver- windung zusammengehörige Bewegungen find, vereinigt er die beiden Hebelbewegungen, bewahrt sih aber doh die Möglichkeit, die Ver- windung in verstärktem Grade vorzunehmen.) Daß das Gerippe des Apparats von festem Holz und massiv hergestellt ift, darf als bekannt gelten; allein es is aber nur das Gerippe, einshließlich des Rahmens der Tragfläche, die je mit zwei Lagen festen Baumwollstoffes überzogen find. Alles, was zum Betriebe gehört, ist dagegen von Stahl, meist Stahlrohr, nur die 2,60 m im Durchmesser haltenden zweiflügligen Propeller, einer rechts, einer links binter der unteren Tragfläche, sind wieder von Holz; die eigentümliche Gestaltung dieser hölzernen Flügel bat den Erfindern unsägliche Mühe bereitet; in der ibnen gegebenen Form liegt wohl auch eine Ursache des Erfolges. Nächst dem Apparat ist natürlich auß die Vorrichtung von hohem Interesse, wie er in Bewegung gescßt wird. Mr. Wright nennt dèên mehrere Meter hohen, aus starken Holzstäben und -leisten hergestellten Turm, von dem das Treibgewicht heruntergleitet, „Pylon“. Das fallende Gewicht rückt den auf einer einzigen horizontal liegenden Schnur mit Hilfe einer Rolle gleitenden Apparat vorwärts, wahrend zugleih der Motor die Propeller in Bewegung Ende der Schnur dem Flugschiff {hon einen }olchen Antrieb erteilt

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L setzt und bis an das hat, daß es si frei {webend von der Schnur loslöst. Außer dieser einen kleinen Nolle besitzt der Wrightsche Apparat keine Räder wie die meisten anderen Flugschiffe. Er ruht auf Kufen, ähnlih den Kufen eines Scblittens. In der Werkstatt der Motorluftschiff- Studiengesellschaft sind zurzeit 10 Wrightshe Apparate im Bau be- griffen.

Seine Kaiserliche und verließ gestern die Unfall- 4 . 4 d. % 1

ane :

Bülzig, 31. Königliche Hohei i stelle des Luftschiffes „Z in: L! (vg nach etwa halbstündigem Aufenthalt. Zur festen Verankerun Luftschiffes dient ein Leiterwagengestell, das von 20. Infanterieregiments eingegraben ift, und an dem die Gondel mit ODrahtseilen befestigt is. Im übrigen Verankerung durch Festhalten seitens der Soldaten

; A 2 1 A4 7 N pv ltr o Anh A T S G5 die, wie das auch in Berlin geschah, sorgfältig dem

Ensemblegastspiel des „Neuen Schau- es“: Die Süude. Anfang 8 Uhr. Die Sünde.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- atc i haus. Billettrese ‘vesat IGa. D M2 bonneme : | ständigen s Freipläße Befehl:

Puppecnfe ntomimishes V

J.

onnerstag : von Haßreiter un Musikalische Leit Szenische Leitung : « fang 8 Uhr.

Schauspielhaus. 170. Abonnementévorstellung. Donnerstag Schlagbaum. Volkslustspiel in 3 Aufzüg | hochzeit. Heinri Lee. Regie: Herr Eggelin 7TF Uhr.

Donnerstag: vernhaus. 17 / n stellung. (Gewöhnliche Preise.) Bohème. Szenen O aus Henry Murgers ie de Bohème*“ in vier ¿Freitag Bildern von G. Giacosa und L. Illica. Deuts onnabend : von Ludwig Hartmann. (usik n Giacomo Puccini. Anfang 72 Uhr.

Schauspielhaus. 171. Abonnementévorstellung. | Der König. Colberg. Historisches ifzüger von Paul Heyse. Anfang

Neues ODperntheater. : ( j; reservesaß. Dienst- und Freipläge sind aufgehc Mrs. Dot. Lustspiel în drei Akten W. Somerset Maugham. Deutsch von B. P Anfang 7} Uhr.

i nnnorätaa L'ILELULD Ii

Freitag, Abends 8 Uhr: Ein Erfolg.

Deutsches Theater. Mittwoch: Eröffnung der Minterspielzeit: Faust. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: Faust.

ei Das Lebensfest. onnabend: Einer von unsere Leut.

Hebbeliheater. (Königgrätßer Straße 57/58.) Mittwoch: Revolutionshochzeit.

11nd Und

Neues Schauspielhaus.

70. Abonnementsvor- | Dudelsack. (Operettengaftspiel.) Anfang §8 Uhr. “A

Miß Dudelsacck. Lessingtheater. Mittwoch,

L a, Abends 8 Uhr: Neu einstudiert: Zwischenspiel.

_ Freitag, Abends 7# Uhr: stellung: Rosmersholm.

druck, dem das Luftschiff ausgeseßt ist, nachgeben. Auf èin ‘Tele- gramm, das der Oberingenieur Dürr nach Berlin sandte,“ sind etwa

» 50 Mann vom Lufts{ifferbataillon mit dem 10 Uhr 45 Minuten aus

Berlin abgehenden Schnellzuge in Wittenberg eingetroffen und haben von dort aus den Weg hierher teils zu Fuß, teils zu Wagen zurück- legen müssen. Das Luftschiff „Z. 111“ macht im ganzen den Eindruck, als ob es vollständig intakt ‘wäre. Die nähere Untersuchung ergibt allerdings, daß eine Gaszelle durchschlagen i, ferner daß die Hülle des Luftschiffs an den Stellen defekt ist, wo der PIODeREE hinein- und wieder hinausfuhr. Von Meere Vek- eerungen, über die von hier nach auswärts berichtet wurde, kann keine Rede fein. Am frühen Nachmittag weilte gestern der Major Groß einige Zeit auf der Landungsstelle des „Z. TIT“. Die Ausbesserungsarbeiten der Luftschifferabteilung sind im Laufe des Nachmittags rüstig vorangegangen. Die verleßte Gaszelle ist bereits vollstandig ausgeflickt. Die Füllung wird im Laufe der Nacht erfolgen; das notwendige Gas ist auf der Landungs- stelle eingetroffen. Die aus etwa 500 Flaschen bestehende Füll- anlage ist bereits fertig gestellt. Eine Anzahl Ersaßteile, so vor allem ein Vorgelege und ein Neservepropeller, sind gleichfalls hon zur Stelle. Mit den beiden Propellern des „Z. IT“ sollte gestern abend ein Mann aus Cöln abfahren und heute früh 6 Uhr in Wittenberg eintreffen. Unaufhaltsam niedergehender Negen ershwerte während des Nachmittags die Reparatur. Abends war das Wetter trübe, aber trocken. i Nach einer Aeußerung des Direktors Colsmann wird das Luft- {iff voraus\ichtlich heute abend flugbereit sein, und man rechnet mit seiner Nükkehr zum Bodensee in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag. Infolgedessen wird wahrscheinlih eine Absage des Besuchs von Bundeêrat und Reichstag nicht notwendig werden. Die Entscheidung - darüber sollte aber erst im Laufe des heutigen Vor- mittags fallen.

Die letzten Nachhten von der Landungsstelle lauten:

Von Seiner Majestät dem Kaiser ist dem Oberingenieur Dürr im ufe des gestrigen Tages folgendes Telegramm zu- gegangen :

„Der Kronprinz meldete Mir die Havarie des Luftschiffes. Bitte um Auskunft. Verfügen Sie über alles zur Reparatur Er- forderliche in Berlin.“

Das gesamte Ersaßmaterial is seit heute früh zur Stelle. Infolge starken böigén Windes gehen die Ausbefsserungsarbeiten langsamer vorwärts; sie werden jedoch im Laufe des heutigen Tages beendet werden können. Falls die Wetterlage sih niht ändert, wird man beute abend noh nit weiterfahren.

Ueber den Besuch des Bundesrats und des Neichstags ist eine endgültige Entscheidung noch nit getroffen worden, doch wird er vorauss\ichtlich{ch um zwei Tage verschoben werden.

Die Landung des „Z. IIT“ bei Bulzig ist übrigens, wie gegenüber anders lautenden Meldungen bemerkt sei, nahezu obne jede H ilfeleistung erfolgt; wie denn auch die erste Zwischen- landung bei Ostheim von der Besatzung des Luft\schiffes allein bewerk- stelligt wurde.

Friedrichshafen, 30. August. .(W. T. B.) Der Graf von Zeppelin traf um 11 Uhr 15 Minuten in dem Kaiserlichen Salonwagen hier ein und wurde von seiner Nichte, der jungen Gräfin Zeppelin, und einigen Herren empfangen. Ueber die näheren Umstände des Mißgeschicks, das feinem Lustschiff zugestoßen ift, äußerte er sich in ernster, aber ruhiger Weise. Es. set klar, sagte er, daß die Propeller so niht bleiben könnten. Sie müßten gewisse Abänderungen erfahren, vor allem aber wobl etwas beschnitten werden. Ein endgültiges Urteil darüber und über die Frage, ob der- neue Antrieb beibehalten oder ob auf den alten wiéder zurückgegriffen werde, könne er noch nicht ohne weiteres abgeben. Er selbst habe niht auf die Aus- führung des Programms mit dem ungenügend erprobten Fahrzeug ge- rechnet. Es jei thm aber unmöglih gewesen, jeßt noch einmal Berlin durch eine erneute Hinausschiebung des Termins eine Enttäuschung zu bereiten, zumal da s{chlimmsten Falls, wie jeßt, einige Havarien hätten eintreten fönnen. Es freue ibn, daß er auch fo wenigstens bis Berlin babe vordringen können, das ihm einen Empfang bereitet habe, der ihm unvergeßlich sein werde. Gegenüber der Leistung des „Z. TII“ und dem Erfolge der Fahrt trete das kleine Mißgeschick ganz in den Hintergrund.

Friedrichshafen, 31. August. Laut Mitteilung- der Luft- \hiffbaugesellschaft wird die Neparatur des „Z. IIT“ im Laufe dieser Nacht beendet sein und das Luft\cchiff voraussichtlich morgen früh seine Abfahrt antreten. Da aber keine bestimmte Sicherheit besteht, daß das Luftschiff bis zum 3. September sich wieder in fahrbereitem Zustande in Friedrichshafen be- findet, sind die Mitglieder des Bundesrats gebeten worden, ihren Besuch auf den folgenden Tag zu verschieben und gleich- zeitig mit den Mitgliedern des Reichstags die Zeppelinschen Anlagen zu besichtigen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß angesichts der letzten Zwischenfälle mit dem neuen Propeller auch für den Termin des 4. September heute noch keine bestimmte Gewähr geleistet werden Tann.

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Paderborn , 31. August. - (W. T. B) Der Bischof. Dr. Wilhelm Schneider ift beute früh vier Uhr gestorben.

Kammerspiele.

von Hochsattel.

(Erstaufführung.)

57 TO Georges Feydeau.

N +55 R ¿T s Mittwoch: Miß um Ameslie.

sa.

Bauer.

‘fen-Zyklus, 9. Vor-

.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Madame Bonivard. Freitag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Die Abends 8 Uhr: Jm Klubsessel

: d Z Komische Oper. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Berliner Theater. Mittwoch, Abends 7x Uhr: „T Op i

| Das Lebensfest. ung.) _ Donnerstag : Hoffmaunus Erzählungen.

Eiuer von unsere Leut. Freitag: Tiefland.

Sonnabend: HSoffmauns Erzählungen.

Residenztheater. (Direktion : Richard Alexander.) E E g . _ | Mittwoch, Abends 8 Uhr: Kümmere Dich um lgende Zage: Revolutions- | Kmelie. Schwank in drei Akten (4 Bildern) von

Donnerstag und folgende Tage: Kümmere Dich

Theater des Westens. (Station : Zoologischer

V acaiA Garten. Kantstraße 12.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: d Der fidele Bauer. Operette von Leo Fall.

“L : Donnerstag und folgende Tage: Der fidele

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Prinz Bussi. Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von Kren und | Schillertheater. O. (Wallnettheater.) | Schönfeld, Musik von Victor Hollaender.

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Macbeth. Trauerspiel | in 5 Aufzügen von William Shakespeare.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Der Biberpelz.

Donnerstag und folgende Tage: Prinz Busfi.

Donnerstag und folgende Tage: Liebesgewitter.

Vergangene Nacht 12 Uhr 15 Minuten fuhr kurz vor der Einfahrt i Gleis 4 auf dem Bahnhof Neuß dér D -Zúg Cöln A Ita auf eine in Me n Richtung sich bewegende Rangierlokomotive leiht auf. Von-dem in lang}amer Fahrt-befindlihen D- 91 wurde nur eine Laterne und ein Puffer der Lokomotive beschädigt, eine Ent- gleisung des Zuges fand nicht statt, nur zwei Tenderachsen der

angierlokomotive wurden aus dem Gleise gehoben. Personen wurden nicht verleßt. Die Untersuchung ist eingeleitet.

Crefeld, 30. Uhr i (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet :

aris, 30. August. (W. T. B.) Zu den Festlichkeiten aus Anlaß der Dreihundertjahrfeièr der Entdeckung des Hudson und der Zentennarfeier der ersten glücklihen Befahrung dieses Flusses mit dem Dampfer Fultons entsendet die französische Re- ierung als besonderen Vertreter den ständigen Sekretär der Akademie der Wissenschaften Darboux. Ferner wird eine aus drei Panzerschiffen bestehende Schiffsdivision an den Festlichkeiten teil- nehmen, die vom 25. September bis zum 9. Oktober in New York stattfinden.

Paris, 31. August. (W. T. B.) Wie die Morgenblätter aus Toulon berichten, i\t das Torpedoboot 129 gegen. einen Felsen gestoßen, hat Beschädigungen an der Schraube erlitten und muß ins Dock gebracht werden.

Paris, 31. August. (W. T. B.) Bei Spréngübungen, die im Lager von Sartory gegenwärtig vorgenommen werden, haben nah einer Meldung des „Petit Parisien“ ein Leutnant und ein Korporal vom ersten Genieregiment \{chwere Brandwunden erlitten. Nach einer regelrecht verlaufenen Sprengung hatten \ich- während der Untersuchung der Sprengwirkung in einer Kammer an- gesammelte Gase entzündet und waren explodiert.

Sosnowice, 30. August. (W. T. B.) Die Rettungs- arbeiten in dem: Berawerle „Zan: (val Ne 204 he Bl) das von einem Wassereinbruch heimgesucht- wurde, haben einen glück- lichen Erfolg gehabt. Es gelang, in einen alten Scha{ht vor- zudringen und 22 Arbeiter, die sich dorthin geflüchtet hatten, zu retten. Nach Angaben der Geretteten sind beim Einbruch des Wassers noch sechs Arbeiter in der Grube gewesen, die ver- mutlih umgekommen sind.

_Sewastopol,- 30. August. (W. T. B.) Das am“ 12. Juni d. J. bei einer Angriffsübung gegen ein in den Hafen einlaufendes Geschwader gesunkene Ünterseceboot „Kambala“ ist heute ge- hoben worden.

Stockholm, 30. August. (W. T. B) Det Dampfer „U ppland“ stieß gestern abend bei Stora Essingen mit einem M otorboot mit 11 Insassen zusammen. Das Motorboot, das keine Uchter führte, wurde in zwei Teile ges{nitten und sank sofort. Sechs Personen konnten gerettet werden. ‘Die Um- gekommenen find jugendliche Arbeiter.

New York, 30. August. (W. T. B.) Nah weiteren Mesl- dungen aus Monterey ist das plö liche Steigen des Flusses Santa Catharina (vgl. Nr. 204 d. Bl.) durch unaufhörliche, wolkenbruchartige Negengüsse am Freitag und Sonnabend ent- standen. Es find 174 Zoll Regen gefallen. Am Sonnabendmorgen wurden die Bewohner am Südufer durch das raschsteigende Wasser von Stock- werk zu Stockwerk bis auf die Dächer der hohen Häu ser getrieben. Viele von diesen stürzten plößlich ein und rissen die unglücklichen Menschen in die Fluten. Ein Schulgeb äude begrub auf diese Weise neunzig Frauen und Kinder unter seinen Trümmern. Die Stadt ist zurzeit ohne Trinkwasser und Beleuchtung, obne Straßen- und Eisenbahnen. Nach amtlicher Schäßung dürften Wochen vergehen, bis der Bahnverkehr von außerhalb wiederhergestellt ist. Infolge der Uebershwemmung sind fünfzehntausend Menschen obdachlos geworden. Die Not ist sehr groß und aus- wärtige Hilfe notwendig.

Marblehead (Massachusetts), 30. August. (W. T. B.) Hier begannen heute in Gegenwart einer großen Flotte von Jachten und Fahrzeugen aller Art die Wettfahrten der drei deutschen und drei amerikanischen Jachten der Sonderklasse um den Pokal des Präsidenten Taft. Der Gouverneur von Massachusetts, Draper, hat gleihfalls einen Pokal gestiftet. Die Uceberreihung des ersteren Pokals an den Sieger erfolgt am 6. September an Bord der Negierungsjaht „Mayflower“ dur den Präsidenten Taft.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Mittwoch,

Donnerstag und folgende Tage: Jm Klubsessel. K E E E g S E L: Si Ee E E mis Fe R E T f E D E af T T I Familiennachrichten.

Verlobt: Frl. Elisabeth Gräfin von Oriola mit Hrn. Alexander Grafen von Ballestrem (Uegnitz).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Professor von Walker (Göttingen). Hrn. Geh. Oberregierungsrat Wahnschaffe (Berlin). Hrn. Oberleutnant Hage- mann (Halberstadt). Eine Tochter: Hrn. Hans von Bülow (Tessin). Hrn. Regierungs- assefsor Wilhelm von Born-Fallois (Posen). Hrn. Dr. von Martius (Heidelberg).

Gestorben: Hr. Generalleutnant z. D. Helmuth von Legat (Oldenburg i. Gr.). Hr. General- leutnant Richard von Beck (Minden i. W.). Hr. Oberstleutnant a. D. Otto v. Lossau (Bremen). Fr. Hedwig von Ehrenberg (Eisenach).

Verantwortlicher Redakteur :

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einschließlich Börsenbeilage und Warenzeichen-

De A e),

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent- lichen Anzeigers (einschließlich der unter

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof | Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen),

Charlottenburg. Mittwoch, Abends 8 Uhr: | Friedrichstraße.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Liebes- | betreffend Kommanditgesellschaften auf Aktien Die Ehre. Schauspiel in vier Akten von Her- | gewitter. mann Sudermann.

und Aktiengesellschaften, für die Woche vom 23. bis 28, Angust 1909.

M 205.

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Dienstag, den 31. August 1909.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Un

gering | mittel | gut

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Am vorigen

Durchschnitts - Markttage

E Verkaufs- preis Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner Menge wéi 1 E Durch-

t \chnitts- s zentner preis dem

Verkaufte

Marktorte

höchster | niedrigster | höchster | niedrigster | höchster |Doppelzentner | | | | M | Á | M A

niedrigster M M | Á

Bemerkungen.

Weizen.

Bien. E, a : 2100| 2100| S E glatt ; 18,70 O 080 2050 1 2050| SLTO Strehlen i. Schl. : 18,50 2000| | +2000 j - 2150 1/2150 Grünberg i. Schl. ch6 20,80 | 20,80 2100 1 91,00 Löwenberg i. Schl. ; 21,40 2160; | 121804 2180 [92:00

Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen). Babenhausen ¿ ; 16201 | / 1620 | 17,00 17,00 Sllertissen . í ( i 20,80 20,8 21,00! | 21,00 22,40 22,40 Aalen . A 2 á 22,40 2 23,94] 2400 | 24,80 24,80 Geislingen . A : , 20,00 2100 f 2140. 2200: (1. 22,40 24,40

Roggen.

A e i: | 16,00 | 16,00 | 16,50 16,60 N 14,50 15,40 15,50 16,40 | 16,50 - | 17,00 L Ó Strehlen i. Schl. s : ; 15,80 159/80 4 16,30 1630 | 16,80 | 16,80 5 16,30 Grünberg i. Schl. ¿ E —— N 4000| 16,00 Í l

Löwenberg i. Schl. . ; 16,30 16,80 f 16/504 | 1600: 1 1000 f 16,00 i; ¿

Den Cd 15,20 15,20 Y- 1540! | 1540 | ‘15/80 | 16,80 1 063 15,40 e f : f 1 - ‘18,60 18,60 37 18,60

Gerste.

ID,20: 15/20 f} 4 s 14,20 14;30- | 14,50

Posen. . : / C 15,20 Breslau . 13,50 13,80 1390 | ; q E —- | 10:00 | 16,40 Strehlen i. Sl. A 14,00 14,00 f 1450 | !| 1460 Grünberg î. Schl. : L A h | 15,50 | 15,50 Löwenberg i. Schl. . Dae 1550| 1660 V 160001 |ch: 1600 16,50 | 16,50 n n Et A = L 1720|! 1290 | M E

16,50 17,00

i Braugerste | : : L FDOO | 15,00 14,50

Hafer.

t T Í Ie AS | | 14.80 | 1500| 16,00 | 16,00 Sra L 2; mner k 12,80 18,60 |- 1870 | 1920 | 19,30 19,80 z S N . -. Neuer 13,20 1400 | 14,10 | 14,60 1470 | 15,20 i

Strehlen i. Sl... O 14,00 1400 | 1430| 14230 1460 | L460 150

Grünberg î. Schl. . e t E | 1000 | 15,00 1040| 15,40 d

Löwenberg i. Schl. . . 6/6 Aer 18,80 | 18,80 || 18,90. | 18,90 | 19,00] 19,00

. neuer 14,20 | 14,20 | 14,30 | 14,30 | 14,40 | 14,40 s L j i

19/00 | 13,80 13,80 14:00 -| 14,00 279 3 8! 3,80 14,85 | | |

Oppeln . A S 13,60 | | erer L O 1890 1680 | 1680 L E 0 0 E 15,00 15,00 15,52 15,60 S a E i o di -—- 20,40 | 20,40

100 125 17,00 é 4 ¿ s O00 | 16,00 65 2 15,57 1814 R 6 2 20,40 20,00

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (. ) in den leßten sechs Spalten, daß. entsprehender Bericht fehlt.

Berlin, den 31. Augus L E E Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

1909.

Vorbemerkungen :

Staa ten

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungsmaßregeln. T 1LELEUMER m Ausl au de (Nach den neuesten im Kaiserlihen Gesundheitsamt eingegangenen amtlichen Nachweisungen.) 1) Ein Punkt in einer Spalte der Uebersicht bedeutet, daß in der betreffenden Nachweisung eine Angabe für diefe Spalte nicht enthalten is; ein Strich bedeutet, daß Fälle der betreffenden Art

nach den vorliegenden Angaben nicht vorgekommen sind. 2) Die Bezeichnung „Gehöfte“ {ließt ein: Ausbrüche (Großbritannien), Ställe, Weiden, Herden (Schweiz und Frankrei), Besißer (Luxemburg und Niederlande), Ställe

(Norwegen,) Bestände (Dänemark). i Die in der Uebersicht nicht aufgéführten wichtigeren Seuchen, wie Rinderpest, Naushbrand, Wild- und Rinderseuche, Tollwut, Lungenseuche, Schafpocken, Geflügelholera, Hühnerpest, Büffel-

feuche, Hämoglobinurie usw., sind in der Fußnote nachgewiesen.

Nr. 35.

9 \

d)

Schweineseuche ?)

Maul- A Sis » ÿ » (Z f Schafräude Rotlauf der Schweine 1) (einschließlich Schweinepest)

Miss 7 N Y Milzbrand Roß und Klauenseuche

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Zeitangabe. | Ges a : (Ges Fal B l, e d Gel lane i

d Bezirke C Geböfte| Bezirke “ba Gehöfte | Bezirke V So N Afto A Seböfte C Behöfte l Bozirfo S oH Af ezirke | neinden| Schöfte] Bezirke | neinden Zehöfte| Bezirke meinden | Dehôfte meinden | Schöfte meinden| Schöfte| Bezirke Gehöfte

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ke (Provinz Sperrgebiete 2.) | über- | haupt

1909,

Zahl der vorhandenen

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X

Oesterreich

Ungarn.

Kroatien-Slavonien S: B; Part O2

Serbien

MNuinänien. Bulgarien .

Jtalien. Schweiz

Außerdem:

Wöcheutliche, bezw. viermal im Mouat erscheinende 42. N 13 LOL, 7 M M 10 430. L P E e M U 1 A 3 - - - El h y

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Í C, ¿4 A E, O Qu 1B (8. ¡E O4! : : S6). 1 64 3 r R T 2/8, Cl N A : j E 3 90 Gl 76 2

12 69 E 4 20 )./8.— 22

Rauschbrand: Desterreich 6 Bez., 11 Gem., 12 Geh. überhaupt verseucht; Ungarn 30 Bez., 88 Gem., 99 Geh. überhaupt verseuht; Kroatien-Slavonien 3 Bez., 4 Gem., 5 Geh. über- haupt verseuht; Italien 9 Bez, 9 Gem., 9 Geh. überhaupt verseuht; Schweiz 6 Bez., 18 Gem. neu verseucht.

Tollwut: Oesterreich 16 Bez., 30 Gem., 42 Geh. überhaupt verseuht; Ungarn 55 Bez., 322 Gem., 355 Geh. überhaupt verseuchßt: Kroatien-Slavonien 5 Bez., 9 Gem., 12 Geb. über- haupt verseucht; Serbien a. 2 Bez., 2 Gem., þ. 2 Bez.,, 8 Gem. überhaupt verseuht; Rumänien a. 9 Bez.,, 9 Gem., 15 Geh., b. 4 Bez.,, 4 Gem., 7 Geh. überbaupt verseudt; Bulgarien 3 Bez., 4 Gem. neu verseucht; Jtalien 11 Bez., 14 Gem. überhaupt, 4 Geh. neu verseucht.

Schafpocken: Ungarn 15 Bez., 56 Gem., 94 Geh. überhaupt verseuht; Rumänien a. 9 Bez., 20 Gem., 79 Geh., b. 8 Bez., 19 Gem., 151 Geh. überhaupt verseucht; Bulgarien 6 Bez., 12 Gem. neu verseucht.

Geflügelcholera: Oesterreich 5 Bez., 7 Gem., 38 Geh. überbaupt verseucht; Ungarn 6 Bez.,

Hühnevrpestz Ungarn 1 Bez., 1 Gem., 12 Geh. überhaupt verseucht.

Beschälseuche: Rumänien a. u. b. 1 Bez.,, 2 Gem., 2 Geh. überhaupt verseucht.

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11 Gem., 26 Geb. überhaupt verseucht.

') Schweiz: Stäbchenrotlauf und Schweineseuche. *) Jtalien: Schweineseuchen (allgemein).

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