1868 / 168 p. 11 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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und Dividenden geniesst, in erster Linie aus dem Reinerträgnisse der ge- nannten neuen Ba-hnstrecke, in zweiter Linie aus dem verlügbaren Rein- erträgnisse der Bahn von Lemberg bis Czernowitz.

Die K. K. österreichische Regierung hat für die Czernowitz-Suczawa- Eisenbahn ein jährliches Reinerträgniss von 700,000 FI. in efffektiver Silbermünze garantirt, und nachdem das Reinerträgniss für die Linie Lemberg-Czeinowitz mit 1,500,000 FI. in essektiver Silbermünze vom Staate gewährleistet ist, und bisher von dem gesammten garantirten jähr- lichen Reinerträgnisse pr. 2,200,000 FI. durch das erste Anlehen der K. K. priv. Lemberg-Czernowitz-Eisenbahn-Gesellschaft nur ein Betrag von 600,000 Fl. in Anspruch genommen wird, s0 verbleibt ein vom Staate garantirtes jährliches Minimal-Reinerträgniss von 1,600,000 FI. öst. Währung in efektiver Silbermünze als Bedeckung für die Zinsen und die Tilgung des gegenwärtigen Anlehens, welchem der erste Anspruch hierauf eingeräumt wird.

Dieses Unternehmen bietet daher diesem neuen Anlehen die vollste Sicherheit und ein bis zum Zeitpunkte der Rückzahlung vollständig ge- sichertes, von der Einkommensteuer und jedem wie immer gear- teten Abzuge befreites Erträgniss.

Die nunmehr 47 Meilen lange Linie Lemberg-Suczawa erreicht die äusserste Grenze der Bukowina und bildet somit den Anknüpfungspunkt an die moldanischen und russischen Bahnen und ein Glied jenes Schienen- weges, welcher bestimmt ist, das Schwarze Meer mit der Nord- und Ostsee zu verbinden.

Die Concession zur Verlängerung der Babn von Suczawa nach Roman-Botuschany und nach Jassy (in der Richtung gegen Bukarest) wurde Seitens der rumänischen Regierung ertheilt und werden die Bau- arbeiten auch auf dieser Bahn e die Lemberg-Czernowitz-Eisenbahn- Gesellschaft demnächst in Angriff genommen, wozu alle Vorbereitungen bereits getroffen sind. Der Bau der russischen Bahn von Odessa über Tiraspol nach Kischineff schreitet rasch vorwärts und unterliegt auch die baldige Inangriffnahme des Baues der Verbindungsstrecke von Jassy nach Kischinesf (eine Strecke von 10 Meilen) keinem Zweifel, nach deren Herstellung die Lemberg-Czernowitz-Eisenbahn ein Mitglied einer der wichtigsten Weltlinien bilden wird.

Subscriptions-Bedingnisse, 1) Die Zeichnung erfol.t am 20., 21. und 22. Juli 1868 bei: der Anglo-Oesterreichischen Bank in Wien, der Filiale der Anglo-Oesterreichischen Bank in Lemberg, / bei den Herren Leipziger & Richter in Berlin, Leipziger §& Riehter in Brealau, v.Erlanger&SöhneinFrankfarta.M., Gebrüder Benedict in Stuttgart, wird aber schon vor dem 22. Juli geschlossen, sobald durch die Zeich- nungen die aufgelegte Summe erreicht wird. Das Resultat der Zeich- E und eine etwa nöthig werdende Reduction derselben wird ehe- möglichst durch die öffentlichen Blätter auf den bezeichneten Plätzen

bekannt gemacht werden.

„, 2) Der Emissionscours für je eine Obligation von 300 Gulden Ostorr. Währung Silber, oder 30 Pfd, Bs oder 750 Francs, oder 200 Thlr. Vereinsmünze, oder 350 F südd. Währ, oder 353 FI, holländisch nominale ist

in Wien und Lemberg FI. 214,50 österr. Währang Silber, auf den auswärtigen Plätzen Thaler 143.—Pr. Crt. (1 Thaler = FI. 1,45 sûdd. Währ.)

Die laufenden Zinsen der Obligationen sind bei Abnahme derselben zu vergüten.

3) Bei der Zeichnung sind als Caution 10% von dem Nominale der gezeichneten Obligationen in Baarem oder in börsenmässigen W erth- Papieren zu erlegen. Von dieser Caution wird bei einer etwaigen Re- duction der entsprechende Betrag auf Verlangen zurückerstattet.

4) Die Abnahme der den Zeichnern zufallenden Obligationen hat an der betreffenden Zeichnungsstelle gegen Bezahlung u. z. in Wien oder Lemberg in öst. Währ. Silber (oder zum Tagescourse des Silbers), auf den übrigen Plätzen in der Währung derselben bis längstens

» » » » »

Li Oktober d. J.

beträgen von einer oder mehreren Obligationen erfolgen. 9) Jeder Zeichner ist diesen Suhseri

stens 1. Oktoher 1868 verfällt die Caution. Wien, im Juli 1868.

Montag, ., Dienstag

Mittwoch, 22, Juli a. e. entgegen, EBerIlin. im Juli 1868.

RBelrenstrasse 30,

igen Ermittelungen. enlo.

ult, G 2,612,590 Thlr. E 1867 : für Güter 212,410 Thlr,

461,039 Thlr., bis ult. Juni 2,399,688 Thlr. ; Güter 27,490 Thlr., Summa 18,611 Thlr., pro 1868 weniger: für Personen 8,879 Thlr. Kempen-Venlo , eröffnet am 1. Januar 1868. ult, Juni 12,860 Thlr.

ôln, den 15. Juli 1868.

band-Verkchr via Oderberg der Klasse 1I. sub C. tarifirt, Berlin, den 8. Juli 1868. Königliche Direction der Niede

O / Life A

[1764] E

Krankenwagen.

cines Billets von 5 resp. 10 Sgr.

gegen Lös f befördert. l

Desfall

Rhein-Nahe-Bahn zu Bingerbrück zu adressiren. Saarbrüen, den 18. Mai 1868. Königliche Eisenbahn-Direction.

Bekanntma ; Königliche Ostbahn.

Vom 20. d. M. ab bis auf Weiteres kommt auf der Strecke zwi außer den bisherigen Zügen, cin neuer Lokal-Personenzug mit

Gs Nichtung,

_ y 2

¿4 amm: nah folgendem Fahrplan zur Ablassung:

ung.

Zug XXI1Il. Richtung Berlin-Landsberg.

Zug XR1V. Richtung Landsberg-Berlin

zu geschehen, kann aber auch früher und zwar vom Zeitpunkte der y 1 kanntmachung des Zeichnungs-Resultates an ganz, oder auch in Th,

tionsbedingungen unterw Bei Nichtabnahme der auf ihn enifallenden Obligationen bis ly

In Bezug auf obige Bekanntmachung ne men wir Subseriptionen auf’ die 5°), steuerfreie garantirten Prioritäts -Obligationen der K, j priv. Lemberg - Czernowitzer Eisenbabn- Gese] Schaft (Emission 1867) zum Course von 71“ Pr zent in preuss, Court. exclusive laufende Zins

21, und

Leipziger & Richter.

Rheinische Eisenbahn. Betriebs-Einnahmen na ch vorlä | : I. Für sämmtliche Strecken exkl. Kempq Juni 1868: für Personen 227,000 Thlr. ; für Güter 239,0 Thaler, Extraordinarium 12,750 Thlr., Summa 479/650 Thlr. Vi für Personen 235,879 Thlr xtraordinarium 12,750 Thlr., SummL

pro 1868 mehr: fi bis ult. Juni 212,902 Thlr f I1I. Für die Stre(! f Juni 1868: für Pa! sonen 1,470 Thlr. , la Güter 1,010 Thlr. , Summa 2,480 Thlr. bij!

# Die Dircction. Königliche Niederschlesis{ch-Märkische Eisenbahn. L

1. d. Mts, ab wird im Hambur -Berlin-Oesterreichischen Güter-Val

rtifel »Erze« in der ermäßig

rs{lesish-Märkischen Eisenbahn.

Auf Station Bingerbrück is zur Bequemlichkeit kranker resp. f gms Reisender nah Bad Creuznach ein Kranken-Roll.?

agen zur Verfügung gestellt, welcher solche Reisende via Rüdcé l heim vom Trajektschiffe nah Station Vingerbrück und umgekehrt nöthigenfalls au ab resp. bis auf den Perron der Station Rüdesheim?

e Wünsche sind rechtzeitig an den Stations-Vorsteher d i

nd Landsberg und in ‘umgekehrt / ung in 2, 3. und 4. Wagenklass l

Ankunft. Auf- | Abfahrt.

Stationen. Stations- Zeit. [senthalt|Stations- Zeit.

Ankunft. Auf- Stations- Zeit. [enthalt

0 U.

Stationen. Min. U.

Abfahrt.

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U. | M. | Min. Y. | M. Morgens. ; Neuenhagen 6 26 Straußberg 41 Müncheberg Trebnig

43

Cüstrin

Tamsel R Döllens-Radung Düringshof

b b O CODO DO DO DO DO DO

COIINIAAAANND

M O L C Neuenhagen

Landsberg Bromberg, den 11. Juli 1

Vorm. Ankunft.

6 7 7 7 7 8 8 8 9 9 9

Berlin

Abends. 47 56

9 31 48 10 31 51

5 39 54

DO DO C2 DO DO DO O0 P DS m COOINIANAAADNDDD

fand DOSOIIIAANANRD

Königliche

/ Direction der Ostbahn. Hier folgt

30 48 57 11 32 56 12 33

25 Abends Ankunft. die besondere Beilage

,

Besondere Beiílage

des Königlich Preußischen Staats-Anzeigers. Zu A 168 vom 18. Juli 1868.

_ 2 é ry i e o , d ut eius thümer und Kunstdenkmale des Erlauchten Hauses Hohenzollern. (IV.) Die landwirthschaftlichen un S A Berhältnisse ‘des Königreichs Württemberg. (111) Die Nordseebäder. Die Knappschafts-Vereine in Preußen.

Neue kunstwissenschaftliche Werke preußischer Autoren.

Alterthümer und Kunstdenkmale des Erlauchten Hauses Hohenzollern.

IV.

Den zweiten Band eröffnet eine Consanguinitäts- Tafel, ae welcher erhellt, wie die Kurfürsten von Branden- burg und Könige von Preußen und ihre Stammvettern , die Grafen und Fürsten zu Hohenzollern-Hechingen und Sigmarin-

en, den Kurfürsten Friedrich 1. von Brandenburg und dessen Semahlin Elisabeth als gemeinschaftlicbe Ureltern zu betrachten haben, und eine Uebersicht der 64 Ahnen des Für- sten Johann von Hohenzollern-Sigmaringen, des neueren Stammvaters der heute noch blühenden Sigmaringen'- schen Linie von Hohenzollern. Als Fllustrationen zu diesen Genealogien dienen: Das Grabmal Eitel Friedrichs I, Grafen zu Hohenzollern, und seiner Gemahlin Magdalena, Markgräfin zu Brandenburg, in der Stifts8kirche zu Hechingen, die hölzernen bemalten Todtenschilde des Grafen Jost Niklaus und seines Vaters (-+ 1439) Eitel Friedrich 1. aus Kloster Stetten, und die Portraits der Grafen Jost Nifklaus, Eitel Friedrich lll, Karl 1, und der Gemahlin des Legten, Markgräfin Anna von Baden, welche nah alten, auf der Burg Hohenzollern befindlichen Originai-Gemälden itgograpdirt find. Von den Grabdenkmälern des schwäbischen Zweiges der Hohenzollern ist das Meiste zu Grunde gegangen, zum Theil des- wegen, weil Eitel Friedrich 11. die Erbgruft seiner Familie von Kloster Stetten nah Hechingen verlegte. Auch sein eigener Sarkophag is beim !‘mbau der Hechinger Kirche zerstört wor- den; aber die prächtige Bronze-Deckplatte desselben, die er bei Leb- zeiten für sih (4 1512) und feine brandenburgisde Gemahlin (4+ 1496), anscheinend in Peter Vischers berühmter Wecrfstatt, anfertigen ließ, vergegenwärtigt noch die Züge des fürstlichen Paares, Das zwischen den beiden Figuren angebrachte Wappen des Erbkämmerer-Amtes (wohl zu unterscheiden von der Erz- kämmerer-Würde der brandenburgischen Hohenzollern), welches dem Grafen 1505 von Kaiser Maximilian verliehen ward, ift umshlungen von der Kette des Schwanenordens, die auch um den Hals und um das Wappen der Gemahlin gelegt ist, wáh- rend auf Seiten des Grafen zweimal die Kette des goldenen Vließes wiederholt ist. Joft Niklaus (7 1488), der Vater des Vorgevannten, erscheint a!2 älterer Mann im Pelagewande, mit dem Hute bedeckt, mit langem Vollbarte, ein Antliß voll hohen, milden Ernstes. Eitel Friedrich E, der jüngste Sohn Eitel Friedrichs 11. , geboren 1495, A d der Jugendgespiele, später Feldhauptmann Kaiser Karls 1, der seinem Liebling auch im Jahre 1515 die Hand einer reiben niederländischen Erbtochter verschaffte; er starb , von seinen Neidern vergiftet, vor Pavia 1525. An allen BVildnissen dieses Fürsten, auch auf der im Holzschnitt hier mitgetheilten Me- daille, kehren zwei Eigenthümlichkeiten wieder: eine auf der rechten Seite des Bartes lang herabhangende Locke und cin an der Halskette als Kleinod befestigtes goldencs Borlegeschloß. Eitel Friedrichs 111. ältester Sohn, Graf Karl 1, geboren 1516 am Madrider Hofe, erfreute sich gleichfalls der besonderen Gunst Kaiser Karls V. und seiner Nachfolger Ferdinands 1, und Maximilians 11, denen er mit hoher Auszeichnung als Feld- herr, als Reichshofraths - Präsident und als Oberhofmeister diente, Darüber vernachlässigte er die Erhebung seiner Familie nicht ; in ein Gedenkbuch derselben schrieb er am 21. April 1562:

Haltet fest, was Euch vererbet,

Strebet fürder, eh’ Jhr sterbet,

Gehen sichrer is als Fliegen,

Doch am Ende müßt Jhr fstegen.

Burg Hohenzollern. Eine Ansicht des so eben vollen- deten Herstellungsbaues hat hier ihre Stelle gefunden mit Bezu auf den Grafen Jost Niklaus, der in den Jahren 1454 146 das in einer Fehde mit den Reich8städten S Stammschloß aus seinen Trümmern wieder erstehen lie O

Verzicht-Urkunde der Magdalena, A Ln zu Brandenburg, Gemahlin Eitel Friedrichs Il, Grafen zu Hohenzollern. 1482. Facsimile in Farben- druck. Eitel Friedrich 11. (\. o.) wurde zu Ansbach unter den Augen Albrecht Achills erzogen; er begleitete seinen Kurfürst- lichen Vetter 1471 auf der Huldigungsfahrt in die Mark Bran- denburg, that sich in mehreren Kriegen, besonders in dem pom-

.

merschen von 1477, hervor und ward im Jahre 1482 mit Magdalena, Kurfürst Albrechts Nichte, im Schlosse zu Köln an der Spree vermählt. Von dieser Zeit datirt die engere Berbin- dung der seit dritthalb Jahrhunderten getrennten Zweige des Hohenzollern - Stammes, die zuerst ihren Ausdru in dem Hausvertrage von 1488 fand, fraft dessen bei dereinstigem Ab- gang des gräflichen Mannsstammes das Haus Brandenburg zur Nachfolge in Schwaben berufen ward. d Grabmal Hermanns, Grafen zu Henneberg- Nömhild, und seiner Gemahlin Elisabeth, Marfk- gräfin von Brandenburq. Elisabeth war eine der jüngsten Töchter des Kurfürsten Albreht Achilles, vermählt 1491, gestorben 1507. Das Denkmal, von Peter Vischer ge- gossen , ist dem oben beschriebenen des Grafen Eitel &riedrich 11. ähnlih. Der Schwanenorden liegt auch hier Über der Turnier- Rüstung des Gemahl er fehlt indessen bei der Gemabhlin.' Kreuzgang im Kloster Himmelkron. Mit dem Meranschen Erbe zu Plassenburg kam auch die Schirmherrschaft Über das Kloster Himmelkron bei Baireuth an die Hohenzollern. Anna, die Tochter des Burggrafen Johann 11, war Aebtissin desselben von 1370 bis 1383, wie ihr Grabstein angiebt. Die Culmbacher Linie der Markgrafen von Bairceuth verlegte ihre Familiengruft hierher. Vorzüglich nahmen Johann, der Alchymist, Markgraf von Baireuth seit 1440, und Kurfürst Albrecht Achilles sich des Klosters an. Mit ihrer Unterstüßung wurde der abgebildete Kreuzgang erbaut, an dessen Decken- gewölben man die Embleme von 15 Rittergesell\shaf- ten des 15. Jahrhunderts, darunter auch das des Schwa- nenordens , erblicen kann. : | Kurfürst Friedrich ll, und seine Gemahlin Ka- tharine von Sacsen; Kurfürst Albrecht Achilles und seine erste Gemahlin Margarethe von Baden. Brustbilder, die beiden Herrscher im Kurhabit mit Schwert und Scepter. E Todtenschild des Kurfürsten Friedrich Il. Auf blauem, sternenbesäten Grunde tragen zwei Engel die Kette des Schwanenordens zum Himmel empor. Diese Tafel is in der Kirche zu Heils8bronn 1471 aufgehängt zum Gedächtniß des Stifters (1440) und ersten Großmeisters des Schwanenorden®. An derselben Stelle is ein ganz ähnliches, nur künstlerisch viel scWöneres Bild auf Goldgrund dem zweiten Großmeister des Ordens gewidmet, nämlich der e Todtenschild des Kurfürsten Albrecht Achilles. Ein Verzeichniß der Markgrafen und Markgräfinnen von Brandenburg, welche Mitglieder des Schwanen- ordens gewesen sind, schließt mit den Kindern Joachims I, die nah dem Tode des Vaters und bei ihrem Uebertritte zum evangelischen Bekenntniß die Infignien des halb geistlichen, halb weltlichen Ordens ablegten. Titelblatt des Gebetbuches der Herzogin Ursula von Münsterberg, Tochter Albrecht Achills. Ursula ward, 17 Jahr alt, nachdem sie seit ihrem 5. Lebensjahre schon dreimal anderweitig verlobt gewesen war, mit Herzog Heinrich von Münsterberg, einem Sohne des Königs Georg Podiebrad von Böhmen, 1467 vermählt. Jhr vielbewegtes Leben, welches ausführlicher beschrieben wird, schloß sie im Jahre 1508; sie ruht in der Pfarrkirche zu Glaß. Außer ihrem Siegel ge- langen hier zwei gemalte Titelblätter ihres kostbaren Gebetbuches zur bildlichen Darstellung; auf dem einen erscheint sie selbst in Anbetung der heiligen Jungfrau, auf dem andern das Wappen von Brandenburg. N: 5 Die drei folgenden Blätker zeigen den Dreikönigs-Altar in der Münsterkirche zu Heilsbronn und seine Hohen- zollernbilder. Der Altar der drei Könige, deren Verehrung bei den fränkischen, wie bei den {wäbi schen Zollern so aus- gebreitet war, daß man sie fast als die Familien-Heiligen be- trachten kann, ist von Markgraf Friedrich (geboren 1460, { 1536), dem ältesten Sohne aus der zweiten Ehe des Kurfürsten Albrecht Achilles, kurz vor der Reformation gestiftet. Das bedeutende Kunstwerk, früher dem Albrecht Dürer zugeschrieben, gilt jeßt als eine Arbeit Michael Wohlgemuths und ist im Tondruk hier nach der trefflichen Restauration wiedergegeben, welche ihm in den leßten Jahren zu Theil geworden ist. Auf den Außenseiten der Flügelthüren kniecen rechts der Stifter, Friedrich der Aeltere, Markgraf von Brandenburg, und seine 9 Söhne, der Markgraf gepanzert und mit dem Schwanen-