1868 / 172 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

3004 S behufs Ordnung des Verkaufes der dänisch-westindischen Be. S sißungen St. Thomas und St. Jan an die Vereinigten Staaten

Großbritaunien und Jríand, London, 20. Juli. Der Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha ist in der Hauptstadt eingetroffen und hat im Palace - Hotel Quartier

enommen. | s i 9 _—— Admiral Farragut nebst fünf Offizieren seines Ge-

schwaders wurde der Königin durch den Herzog von Edinburg vorgestellt. Der amerikanische Geschäftsträger, M oran, hatte den Admiral nach Osborne begleitet und wohnte der Präsen- tation bei.

21. Juli. Jm Oberhause verlas der Lord-Kanzler gestern ein Schreiben Lord Napiers of Magdala, worin derselbe für das ihm als Chef der abyssinishen Expedition zu- gestellte Dankvotum des Hauses an den Leiter und die Übri- gen Generale, Offiziere und Mannschaften seine Eckenntlichkeit äußert. ' Im Unterhause wurde eine ähnliche Mittheilung Gene- ral Lord Napier’s verlesen. Gelegentlih des Antrages auf Comitéberathung des ganzen Hauses über die Bill Behufs Be- \{leunigung der Wählerregistratur in Jrland kam es zu einer längeren Erörterung. Der Vorschlag der Regierung die Zahl der Abstimmung8plätze , wo solches sih als rathsam erweisen würde , zu vermehren , fand Anstoß, und schließlih zog Lord Mayo den betreffenden Paragraphen nebst Zubchör zurück , unter Protest jedoch y daß er für etwaige gewaltsame Auftritte der Opposition die Verantwortlichkeit überlasse. Der Rest des Entwurfs kam ohne Widerstand zur Annahme.

Die Bill über cinen besonderen Markt für fremdes Vieh in der Hauptstadt kam darauf abermals vor dem zum Comité kfonstituirten Hause zur Erörterung, dieselbe wurde jedo bald darauf bis zum 22. vertagt. Darauf wurde die Bill wegen Ankaufs der Telegraphen durch den Staat genehmigt.

Der Herzog von Argyll, Earl Shaftesbury nebst Ge- mablin, Earl de Grey, Earl Granville, Lord Stanley of Al- derley, Viscount Sidney, Cowper, sowie viele andere Freunde Palmerstons sind nah Broadlands abgereist, um bei der heute stattfindenden feierlichen Enthüllung des Palmerstondenk- mals zugegen zu sein. i

Lord Napier von Magdala wurde heute mit dem Bürgerrechte der City und einem Ehrensäbel im Werthe von 200 Guineen beschenkt. Das dritte Londoner Freiwilligen- Regiment, welchem ausschließlich Handwerker angehören, hat dem Lord Napier den Ehrenposten eines Oberst-Jnhabers an- geboten, welchen derselbe annahm.

Frankreich. Paris, 22. Juli. Der gestrige »yMoni- teur« enthält ein Kaiserliches Dekret, durch welches die Eröff- nung der Sigzungen der Generalräthe auf den 24. August d. J. und der Schluß auf den 7. September d. J., als den äußersten Termin, für alle Departements des Kaiserreichs, mit Ausnahme des Seine-Departements, anberaumt wird.

Die Bezirksräthe treten, mit Ausnahme des Seine-Depar- tements, am 21. September d. J. zu einer zweiten Sißung zu- sammen, deren Dauer auf 5 Tage festgeseßt ist.

Portugal. Lissabon, 22. Juli. (W. T. B.) Das neue Kabinet ist folgendermaßen zusammengeseßt: Marquis de Sa da Bandeira, Präsidentschaft, Aeußeres und Krieg ; Alves Martins, Bischof von Vizente, Jnneres; Pequito, Justiz; Latino Coelho, Marine; Sebastiano Calheiros, öffentliche Arbeiten; Bento, Finanzen.

Griecenland. Athen, 19. Juli. Die Mutter der Königin, Großfürstin Constantin, ist heute hier zum Be- suche eingetroffen.

Túrkei. Belgrad, 21. Juli. Zur Gründung eines Monumentes als Andenken an den verstorbenen Fürsten und zum Baue einer Votivkirche an der Stelle, wo der Fürst ge- fallen ist , wurde ein Central - Comité in Belgrad gebildet, welches einen Aufruf an das Volk erlicß, Gaben zu diesem Qwecke darzubringen. Jn allen Gemeinden sind Subcomités zu bilden, welche die Gaben sammeln und dem Central-Comité

zustellen werden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 18. Juli. (H. N.) Der Norddeutsche Bundesgesandte am hiesigen Hofe, Freiherr von Richthofen, welcher sih mit seiner Gemahlin während einiger Wochen in Wisby aufgehalten hat , ist vor- gestern mit dem Dampfschiffe »Gotland« in die Hauptstadt zurückgekehrt. Die ebenfalls verreist gewesenen Minister, Frei- herr de Geer und Graf Wachtmeister sind hier au wieder angelangt und der Herzog von Ostgothland wird morgen Abend erwartet,

Dánemark. Kopenhagen, 20. Juli. (H. C.) Der dänische Bevollmächtigte, Gouverneur Carstenson, welcher von der Regierung nah Nordamerika geschickt worden war

ist am Sonnabend zurückgekehrt. 22. Juli.

heute Nachmittag per Dampfschiff nach Stralsund.

Awerika. New-York, 11. Juli. Aus Mexiko wird die

Begnadigung des Kaiserlichen Generals Gutierrez durch den Präsidenten gemeldet.

bis zum August die Ausfuhr von Edelmetall. Die Ernte ist

so s{lecht im Lande ausgefallen, daß man ernstliche Besorgnisse

vor einer Hungersnoth hegt.

Aus dem Wolff’schen Telegraphen- Büreau.

München, 23. Juli, Mittags. In der heutigen Sizung des Schwurgerichts wurde das Urtheil gegen die bei dem Traun-

steiner Exzesse betheiligten Landwehrleute publizirt. Dic Rädels- führer Wernethammer und Plaic wurden zu 8 resp. 4! Jah- ren, sechs Angeklagte zu 47 Jahren und sechs zu 4 Jahren Jucht- hausstrafe verurtheilt. Die übrigen 19 traf eine 2. monatliche

Gefängnißstrafe, die aber als durch die Untersuhungshaft ver-

büßt betrachtet werden soll.

Neuere Funde und Ausgrabungen in Rom.

Ueber die Ausgrabungen in den farnesischen Gärten

auf dem Palatin veröffentlichte die »Wes. Jtg.« kürzlich

einen ausführlichen Artikel, dem wir folgende Viittheilungen L

entlehnen :

In den Jahren 1720 bis 1726 wurden unter Leitung des Monsignor Bianchini die ersten Ausgrabungen, und zwar in 1 G gei Man legte einen größeren |

Saal und zwei kleinere blos und ferner einen Raum, den man | als Bäder der Livia bezeichnete. Bei einem Neubau des Kasinos in Villa Mills stieß man sodann im Jahre 1777 auf einen | antifen Palastbau, welcher, ohne hinreichend genau beschrieben | und aufgenommen zu sein, hinterher wieder verschüttct ward. f Nach langem ZJwischenraume wurden erst 1846 wieder Nach- |

den farnesischen Gärten, gemacht.

e begonnen.

Kaiser Nicolaus von Rußland schenkte damals die von | ihm angekaufte Vigna Nussiner an der Westspiße des Palatin der Stadt, und in dieser Vigna veranlaßte die Regierung Aus- grabungen , welche erhebliche Reste der ehemaligen, aus Tuf- |# blöcken errichteten Umfassungsmaucer der Roma quadrata, sv

wie einen ausgedehnten Complex von Gemächern zu Tage ge fördert haben. Bei einem im

Malerei und prächtige Stuckdecoration zeigten.

Gegenüber diesen vereinzelten und wenig ausgedehnten Unternehmungen hat dann seit dem Jahre 1861 eine umfassende, * planmäßige Erforschung des Gebietes der farnesiswen Gärten

begonnen. Dieselben nehmen fast die ganze nordwecstliche Hälfte des Hügels ein. E A

Kaiser Napoleon überlassen.

Aufklärungen gebracht haben.

Die Ausgrabungen begannen mit einem Durchstich, den |- man vom Circusthale her quer über den Hügel gegen die Via Sacra zu machte, wobei der von Vianchini im Jahre 1720 ent- | be Nach Ausführung jenes Durchschnitts kamen bald Reste einer mit großen Lavaplatten belegten Straße zum Vorschein hart an der Mauer, welche, mit | der nordwestlichen Seite des Hügels ungefähr parallel laufend, |

deckte große Saal die Are bildete.

die farnesischen Gärten gegen den nah S. Bonaventura führen- den Weg und gegen die Villa Mills abschließt.

Die Niederungen, in denen das Forum und das Colosseum |

liegen, sind durch einen vom Palatin auslaufenden Höhenzug

G auf welchem, über dem höchsten Punkt der beide häler verbindenden Via Sacra, noch heuzutage der Titusbogen sich erhebt. Wo die im Alterthume Clivus Palatinus genannte * Straße in die Via Sacra einmündet, stand in der romulischen | ] | Zur Rechten findet man große Backsteinmassen, in deren Fundamenten Quaù er-Constructionen

Stadt die Porta Mugonia. sichtbar sind: die Reste vom Tempel des Jupiter Stator.

Ueber eine Stelle, an welcher chemals das alte Palastthor » Bon diesem

sh erhob, gclangt man zu einem freien Playe.

(W. T. B.) Die Königliche Familie traf E um 15 Uhr von Aarhuus in Klampenborg cin und fuhr sogleih nach Schloß Bernstorff. Der Kronprinz geht

Eine Verfügung des Leßteren untersagt

i Jahre 1866 auf Kosten der Re- gierung in der Nähe von St. Bonaventura unternommenen | Versuch kamen mehrere Gänge zum Vorschein, die cine feine |

es Aus dem Besiß der Familie Farnese gingen sle in den des spanischen, später des neapolitanischen Königs- | hauses über und wurden im Jahre 1861 von Franz il. dem | n i Auf dessen Kosten und unter der F Leitung des römischen Architekten Rosa wurden noch im No- F vember desselben Jahres die Ausgrabungen in Angriff genom- | men, welche, ununterbrochen fortgeseßt, cine Reihe Denkmäler dem Tageslicht wiedergegeben und für die Topographie wichtige *

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steigen Treppenanlagen zu einer künstlih geschaffenen Platt- | unterstüßter Bachus und ein jugendlicher Herkules, entdeckt - form hinan, derselben, auf welcher Bianchint seine Nachforschun- | beide jeßt im Museo nazionale zu Neapel. Seit 1861 fand man

gen anstellte und auf welcher die neueren Ausgrabungen einen einheitlichen, bis an den jenseitigen Rand des Hügels reichenden Bau haben erkennen lassen. Die Ziegel - Construction weist in die Epoche der Flavier ; aus den Stempeln muß man schließen, daß der größere Theil Domitian seine Entstehung verdankt, und es fann mithin keinem Zweifel unterliegen, daß wir den Domitianischen Palast vor uns haben. Die Fronte desselben war dem eben genannten freien Playe zugekehrt, der dem Gebäude als Atrium diente; noch ist die Säulenstelluüg erkennbar, welche die Vorder- und beide Langseiten schmückte. Tritt man ins Tabli- num ein, cinen Raum, welcher, ursprünglich zur Aufbewahrung des Hausarchivs bestimmt, vom Kaiser als Empfangs- und Audienzsaal benußt ward, so hat man zur Linken das Heilig- thum der Laren in dem durch cine Nische abgeschlossenen Saale, zur Rechten die aus den Märtyrerprozessen bekannte Basilica Aovis; hinter beiden befinden sich kleinere Gemächer. Auf das Tablinum folgt das Peristylium, cin von einem Porticus um- \chlossener unbedeckter Hofraum, dessen Gesammtisläche, den noch nicht bloßgelegten Theil eingerechnet, über 3000 Quadratmeter betragen haben muß. Von den Säulen, aus kararischem Mar- mor, hat man Fragmente an ihre alte Stelle seyen können. In der Mitte der Halle zur Rechten geht man in ein achteckiges Gemach , zu- dessen Seiten je vier in den äußeren Porticus mündende Zimmer neben dem Peristylium sich hinziehen; im Fries desselben öffnet sich der Eingang zum Triclinium , dem Speisesaal , mit einer großen Apsis. Ein Garten und ein Nymphaeum schließen sih zur Rechten an das Triclintum an, Räume , an deren einstige Pracht eine ziemlich wohl erhaltene Anlage noch heute erinnert. Es is} dies ein elliptischer , mit Marmorplatten ausgelegter Graben , in dem eine von einer doppelten Nischenreihe geschmückte Jnsel sih erhebt. Hinter dem Triclinium find in einer Tiefe von 12 Metern Reste von Gebäuden aus sullanischer Jeit zum Vorschein gekommen ; von dem Porticus , der oberhalb derselben hinlief , hat man sechs Sáulen und Säulentrümmer wieder aufgerichtet. Von da bis zum Rande des Berges befinden sich noch zwei Räume , in deren ersterem man eine Bibliothek, dem lehteren dagegen einen für deklamatorishe Vorträge bestimmten Saal hat erkennen wollen.

Oberhalb des Circusthales finden sich zwei Gebäude, deren Construction Quaderbau aus dem Gestein der nächsten Um- gebung Roms in vor-sullanische Zeit zurückweist. Der rechteckige Unterbau des ersteren ist nur durch einen schmalen Gang vom Triclinium des domitianischen Palastes, oder rich- tiger vom Garten und Nymphaeum des Tricliniums getrennk. Eine lange durch Treppen und Terrassen gebildete Skiege führt zum Portal empor, zu dessen Seiten je drel Säulenstumpfe an ihrer ursprünglichen Stelle aufgerichtet sind. Offenbar haben wir es mit einem Tempel zu thun; ob dieser indeß dem Jupi- ter Victor, wie Rosa annimmt, oder einer andern Gottheit ge- weiht war, is schwer zu catscheiden. Räthselhaft ist das zweite Gebäude. Man erkennt zwei Terrassen, eine die andere Überragend, und auf der höheren einen viereckigen Aufsayÿ. Rosa sicht hier das Auguratorium, ein für die Vogelschau be- simmtes Heiligthum. 5

Auf der nach dem Capitolinus hin gelegenen Seite , ober- halb des Velabrum, dehnt sich hinter dem zuleßt genannten Ge- bäude eine Reihe von Zimmern aus, vor denen Spuren einer antiken Straße sihtbar sind. Die Zellen gehörten zum Haus des Tiber und dienten wahrscheinlich den Soldaten zum Auf- enthalt. Die mit dem Palast verbundene Vibliothek, in welcher Aulus Gellius arbeitete, ging beim großen Brande unter Coms- modus zu Grunde. An der NoLdspige haben die Ausgra- bungen eine alte Straße, den Clivus Victoriae, blosgelegt und damit die Lage der Porta Romanula am Fuß des Hügels festgeseßt. Die imposanten Bogengänge und Zimmer, an deren Wänden noch stellenweise Malereien und Stuckdecorationen sich wahrnehmen lassen , sind Trümmer vom Palast des Caligula, welcher über die Dächer der Tempel am Forum eine Brücke nah dem Capitol legte. Die Fronte des Palastes war dem Clivus Victoriae zugekehrt; spätere Kaiser , von Nero bis Hadrian, wie die Ziegelstempel ergeben, haben erweiternde Bau- ten bis an die Straße, ja Über dieselbe hinweg bis an den Nordwestrand des Hügels vorgeschoben. Die einzelnen Theile werden mehr und mehr zugänglich gemachk. i

Ueber dem Clivus, wenn man von der Tiefe aufsteigt zur Linken, sicht cin modernes Häuschen, in welchem man die bei den Ausgrabungen gemachten Funde: Münzen, Inschriften, DZiegelstempel, Architekturstücke, Marmorproben und andere Dinge vereinigt hat. Für die Kunst ist die Ausbeute sehr ge- ring gewesen. Bei den bianchinishen Ausgrabungen wurden die zu Florenz befindliche Wiederholung des farnesischen Herkules und zwei Kolossalbildsäulen aus Basalt: ein von einem Satyr

bei der oben beschriebenen Fontaine die s{hône fragmentirte Statue eines Amor mit großen Flügeln und an der Westecke den Torso einer Venus, am Clivus Victoriae wurden eine weibliche Statue und sech8s weibliche Köpfe ausgegraben. Jn einem derselben hat man Domitia, die Gemahlin Vespasians, in einem anderen Julia, die Toch‘er des Titus, erkennen wollen. Gyp8Sabgüsse dieser Werke befinden sich in der pala- tinishen Sammlung; die Originale find ins Museum des Louvre gewandert.

Statistisbbe Nachrichteu.

Nah den Angaben einer umfassenden Abhandlung im »Brem Handelsbl.« betrug das Rein-Einfommen Indiens in dem am 31. März 1868 abgelaufenen Finanzjahr in runder Summe 39 Millionen Pf. St. Davon trafen auf Bengalen (213,714 engl. Quadratmcilen und 37,969,304 Einwohner) 13,482,780 Pfd. ; auf die Präsidentschaft Madras (104,438 Quadratm. und 28,276,265 Einw.) 6,561,270 Pfd. ; auf Bombay (78,014 Quadratm., 12,051,831 Einw.) 7,088,180 Pfd. ; die nordwestlichen Provinzen (83,280 Quadratm., 30,014,921 E) 5/419,630 Pfd. ; das Pendschab (86,184 Quadratm., 14,230,424 Einw. 3/047,910 Pf. ; Audh (19,241 Quadratm., 8,326,647 Einw.) 1,177,340 Pfd.; Central-Provinzen (120,874 Quadratm,, 7,044,549 Einwohner) 699,150 Pfd.; British Birma (2546 Quadratm., 2,129,501 Einw.) 1,048,100 Pfd.

Die Bevölkerung des Herzogthums Sachsen-Coburg- Gotha is bei der Zählung am 3. Dezember 1867 zu 168,290 Ein- wohnern ermittelt worden, hat also gegen 1864 um 3763 Einw. oder 2/29 pCt. zugenommen. Die Bevölkerung des Herzogthums Gotha ist von 116,561 auf 118,966, also um 2405 Einw. oder 2,06 pCt., die des Herzogthums Coburg von 47,966 auf 49,324, also um 1358 Einwo. oder 2,83 pCt. gestiegen. Seit 1840 stellte sich die Zunahme im Ge- \sammt-Herzogthum folgendermaßen:

Zunahme in einem Jahre.

Einw. | pEt.

Zunahme in drei Jahren.

Einwo. | pCt.

Einwohner- zahl.

2794 1,98 931 0/66 147,216 3171 2,20 1057 0,73 149,753 2537 1/72 846 0/57 150/412 659 0/44 220 0,15 150,878 466 0,31 155 0,10 153/879 3001 1,99 1000 0/66 159,431 5552 3/61 1851 1,20 164,527 5096 3/19 1699 1,06 168,290 3763 2,29 1254 0,76

Nach dieser Tabelle hat sich die Bevölkerung in cinem Zeitraum von 27 Jahren um 27,039 Einwohner oder 19,14 pCt., durchschnitt- lih in einem Jahre um 1001 Einwohner oder 0,71 pCt. vermehrt. Stark i} die Zunahme seit 1855 gewesen; sie betrug in den leßten 12 Jahren 11/54 pEt. (durschnittlich 0,96 pCt. im Jahre), während fie in den vorhergehenden 15 Jahren von 1540—55 sih nur auf 6,82 pCt. (0/46 pCt. jährli) gestellt hat. Jm Herzogthum Gotha war die Vermehrung der Bevölkerung eine etwas stärkere, als im Herzogthum Coburg; im ersteren belief sie sich von 1840—67 auf 19,503 Einwohner oder 19,61 pCt. (0,72 pCt. im Jahre), in Coburg dagegen nur auf 7536 Einwohner oder 18,03 pCt. (durchschnittlich 0,67 pCt. im Jahre). Die Einwohnerzahl pro Quadratmeile war im Gesammt - Herzogthum 4710; Gotha i| mit 4660 Einwohnern pro Quadratmeile weniger dicht bevölkert als Coburg, welches 4835 Men- schen auf 1 Quadratmeile enthält.

Nach der neuesten Darstellung besißt das Großherzogthum Baden zur Zeit im Ganzen 233/456 Morgen 5 Ruthen Staats- waldungen, und zwar 207,115 Morgen 145 Ruthen Hohwald und 26,340 Morgen 260 Ruthen Mittel- und Niederwald, welche in 75 Forstbezirke abgetheilt sind.

Im Bezirk Bruchsal sind die meisten Staatswaldungen, nämlich 11,406 Morgen 58 Ruthen Hochwald, sodann kommt der Bezirk Wolfsboden mit 9971 M. 32 R. Hochwald, Herrenwies mit 9834 M. 17 R, Schwegingen mit 9417 M. 211 R. Hochwald und 906 M. 372 R. Mittel- und Niederwald, Kaltenbronn mit 9229 M. 245 R. Hochwald, St. Blasien mit 8334 M. 269 R. Hochwald, Kirchzarten mit 7708 M. 313 R. Hochwald, St. Leon mit 7494 M. 228 R. und Pforzheim mit 7284 M. 217 R. Hochwald. Nach diesen kommen Freiburg, Bonndorf, Ziegelhausen mit je 6000 M. Hochwald 2c.

Die Wald-Kulturfkosten betragen jährlich ca. 55,000 fl, für Zu- richtung der Walderzeugnisse beiläufig 280,000 fl. oder für ein Klafter 1 fl. 55 fr. bis 2 fl. 3 fr. Für die einzelnen Jahre stellen sich diese Kosten auch noch höher.

Die Kosten für Verwerthung der Walderzeugnisse betragen 4000 fl. und die für Ausstellung der Looszettel ca. 600 fl. Zu diesen Kosten fommen noch die Besoldungen für 93 Bezirksförster mit 117,580 fl , für die Bezirksforstei-Gehülfen 9250 fl. für Bureaukosten der Bezirks- förster 7449 fl, für Diäten und Reisekosten derselben 69,000 fl, end- [ih für Vermessung und Einrichtung der Forste 9531 fl., sodann end- lih für 384 Waldhüter 90,000 fl. Die ganze Summe der Kosten be- N ca. 643,000 fl, während die Einnahmen sih auf ca. 1,500,000 f. belaufen. i

2 Die Realitätenwerthe in Oesterreich. Die K. K. siati- stische Centralkommission in Wien hat eine »Darstcllung der Realitäten»

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