1868 / 175 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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vereinigt bleiben, als die ihr vorliegenden Geschäfte es erfordern, sowie eine Bekanntmachung des Ministeriums des Jnnern, die Ein- führung verschiedener Verordnungen in den in Folge des Friedens- vertrages vom 3. September 1866 neu erworbenen Gebiets- theilen betreffend. ah : die Medizinaltaxe und die Regulative über die Aufnahme und Entlassung der Pfleglinge in der Gr. Landesirrenanstalt und dem Gr. Landeshospital, mit Wirkung vom 1. August 1868 an, auf die fraglichen Gebietstheile ausgedehnt.

Wie die »Darmst. Jtg.« vernimmt, hat Se. Königliche

Hoheit der Großherzog als Beitrag zu den Kosten der von |

Dr, A. Petermann zu Gotha unternommenen Nordpol- Expedition eine Summe von 300 Fl. bewilligt. :

Württemberg. Schloß Friedrichshafen, 24. Juli. Se. Kaiserliche Hoheit der Prinz Peter von Oldenburg ist heute von hier wieder abgereist. :

Bayern. München, 23. Juli. (K. H.) Die württem- bergische Ratifications-Urkunde über den Ulmer Vertrag ist gestern im Ministerium des Au8wärtigen hierselbst eingetroffen.

Der Ausschuß der Kammer der Reich8räthe zur Be- rathung des Militair-Strafgeseßbbuches hat sich am 13. d. kon- stituirt. Zum Referenten wurde Freiherr von Schrenk, zum Correferenten Graf v. Bothmer gewählt. Der Ausschuß besteht aus denselben Mitgliedern, welhe den Ausschuß zur Berathung des Civil - Prozesses bilden, nur ist derselbe verstärkt durch den General Graf von Bothmer.

Der Geseßgebungs-Auss{huß der Kammer der Abgeord- neten wird bereits in den ersten Tagen der nächsten Woche die zweite Lesung des 11. Buches des Civilprozesses zum Ab- {luß bringen und wird sich dann wieder auf so lange ver- tagen , bis ihm das Resultat der ersten Lesung der weiteren A durch den Ausschuß der Kammer der Reichsräthe vorliegt.

Oesterrei. Wien , 25. Juli. Die »Wiener Jeitung« publizirt ein Geseß vom 3. Juli, dem zufolge die Korallen- fisherei an den Küsten von Dalmatien für die öster- reichishen Staat8angehörigen freigegeben ist.

Der Minister-Präsident Fürst Karl Auersperg ist, der »Salzb. Jtg.« zufolge, am 22. d. in Salzburg angelangt und am 23. nach Gastein woeitergereist. O __ Pesth, 24. Juli. Jn der heutigen Sißung der Depu- tirten-Tafel wurde der Beshluß-Antrag Deaks zum dritten Male verlesen. Sodann referirte die Petitions-Kommission über die von Madarasz eingebrachten Petitionen wegen Abänderung der 1867er Geseße. Die Kommission beantragt, das Haus aae Über die Petitionen seine Mißbilligung aussprehen und in Anbetracht der gefälschten Unterschriften dieselben dem Mi- nisterium behufs Untersuchung zuweisen. Der Antrag wurde nach längerer Diskussion von der Majorität angenommen.

__— Die Magnaten-Tafel hat das Geseß Über die Steuer- Eintreibung und den Anhang zum Stempelgeseße angenommen.

Schweiz. Bern, 24. Juli. (N. J. Z) Im Stän de- rath wurde gestern der Grenzregulirungs-Vertrag mit Oester- reich ratifizirt, eben so der HandelSvertrag mit dem Kirchen- staat.— Der Nationalrath genehmigte die Nachtragskredite, ausgenommen 3200 Fr. für Protokollveröffentliczung.

__— Heute bewilligte der Nationalrath den Kredit für die Eisenbahnstatistik , sprach die Garantie der Verfassungen von Baselstadt, Schaffhausen und Solothurn aus, sanctionirte den Postvertrag mit Oesterreich, die Vereinbarung mit dem Kirchen- staat (Verkehrsverhältnisse) und die Grenzbereinigung bei Finster- münz. Morgen findet die Schlußsißung statt.

Der Ständerath gab heute betre}ss der Nachtragskredite dem vom Nationalrathe gefaßten Beschlusse seine Zustimmung.

Großbritannien und Jrland. London, 24. Juli. Der Prinz und die Prinzessin Ludwig von Hessen haben von dem Prinzen und der Prinzessin von Wales Abschied ge- nommen und sih darauf nach Osborne begeben.

Der Ausschuß, welchem die Bill über die Eigenthu ms- Rechte verheiratheter Frauen vorlag, hat einen Bericht Uber das Resultat seiner Untersuchungen abgefaßt und vorge- legt, worin er eine Aenderung der bestehenden Geseße als drin- ge nothwendig befürwortet , auf der andern Seite aber zur

estsielung einer Menge von Einzelheiten , welche hierbei er- forderlich werden dürften, empfiehlt, in der nächsten Session die Bill einem neuen Sonderauss{uß zu überweisen.

In Wimbledon fand gestern das Preisschießen um den Ehrenschild zwischen den Vertretern der englischen, schottisben und irländischen Freiwilligen statt. Wie gewöhnlich hatte jedes der drei Königreiche acht seiner besten Schüßen als Vertreter gestellt, die auf 800, 900 und 1000 Yards Distanz um den Preis wetteiferten, Wie im vorigen Jahre ficl der Schild wieder auf Englands Antheil.

29. Juli. Disraeli ist heute Morgen na Osborne zu, Jhrer Majestät der Königin gefahren.

Es werden hiernach die Medizinal-Ordnung, |

zurückgekehrt.

für fremde sowohl, wie einheimische Schiffe erklärt worden sind. _ Das Preisschießen des National-Schüßenvereins im Lager von Wimbledon kommt heute mit einer Revue

theilen. bridge werden zur Feierlichkeit erwartet.

zu bestreiten, verworfen worden. Im Oberhause kam die Bill Telegraphenlinien zur zweiten Lesung.

Frankreich. Paris, 25. Juli. Ministerrathe präsidirt.

Angriff genommen. Es entspann dition hervorgerufen hat.

__ Die Kammer verwarf das Amendement Marie , die Entschädigung für die mexikanischen ObligationSinhaber auf

an die Kommission. fortgeführt werden.

kommandant is} der General Lorencez.

Kaiserliches Dekret vom 2

auf den 16. und 17. desselben Monats vertagt worden. 26. Juli.

E Beginn der Arbeiten zu 17 neuen Eisenbahnlinien er- mächtigt. derlichen Kosten bestimmen , und ein Dekret gleichfalls jährli

die Vertheilung derselben auf die dersGinbenen 17 Eiscababn linien festseßen, unter Rücksichtnahme auf die verhältnißmäßige Beträchtlichkeit der von den Interessenten (Departements , Ge-

gewandten Subventionen.

ranken auf das kommende Jahr überwiesen, um die endgÜl- tigen Projekte der im Geseß bezeichneten Eisenbahnen einer ein- gehenden Prüfung zu unterwerfen.

Ein Kaiserliches Dekret vom 11. d. M. ordnet die Aus-

der E zwischen Laroche und Auxerre, an. Die dazu erfor- derlichen Geldmittel in Höhe von 3 Millionen Franken werden

auf das außerordentliche Budget (Kapitel : Stromverbesserungen) Überwiesen.

__ Italien. Florenz, 25. Juli. (W. T. B.) Jn der heu- ügen Sißung der Deputirtenkammer sagkle der Bericht- erstatter der wegen Einführung des JZwangscourses nicdergeseß- ten Kommission, Cordova, es sei unmöglich, in dieser Session den vollständigen Bericht vorzulegen, er stelle aber den durch die Dringlichkeit gebotenen Antrag, die im Umlauf befindlichen Noten auf 700 Millionen Francs zu reduziren.

__ Die Kammer hat der neuen mit den sardinischen Eisen- P E abgeschlossenen Convention ihre Genehmigung ertheilt.

__— Die Verhandlungen zwischen Jtalien und Oesterreich über die Manuscripte und sonstigen Bestandtheile der venetia- niscben Archive sind in den Hauptsachen zu Ende geführt. Einige Detailfragen bleiben noch zu regeln.

Türkei, Belgrad, 25. Juli. Kiamil Bcy, welcher gestern Nachmittag Konstantinopel verließ, wird Dienstag hier erwartet. Derselbe überbringt den Vestallungsberat für den Fürsten Milan.

Die Verhandlungen des Altentatsprozesses sind beendet, Der Urtheilsspruch wird nächsten Montag crfolgen. Numánien. Bukarest, 25. Juli. (W. T. B.) Die Neuwahlen zum Senat sind bcendigt und zu drei Vierthcilen

zu Gunsten der Negierung ausgefallen.

Drouyn de Lhuys is von hier wieder nah Paris |

Die »Gazette« enthält die offizielle Anzeige von der brasilianishen Regierung, daß die Häfen von St. Francisca | und Jtajahy in der Provinz St. Catharina zu Einfuhrhäfen b

zum Abschluß. Lord Napier von Magdala wird die Preise ver- N Der Prinz von Wales und der Herzog von Cam- .

Montague theilte gestern im Unterhause mit, die È Regierung habe Nachricht von dem Ausbruch der Rinderpest | in Aegypten und Volhynien erhalten. Die Bill über die | Wahlbestehung wurde in dritter Lesung angenommen, | nachdem das Amendement, gewisse Wahlkosten durch Steuern

wegen Ankaufs der =

L Ó Die Kaiserin i} heute . früh nah Paris gekommen und hat von 9 bis. 11 Uhr beme E

In der Sigung des geseßgebenden Körpers vom 24sten : Juli wurde die Angelegenheit der E Gläubiger in * ? | j ih zuerst cine Diskussion * Über die Jeker’sche Schuld, die bekanntlich die mexikanische anti L

welches

7,900,000 Fr. steigert; zwei andere Amendements wurden zurück- | ezogen; Josseau, der sein Amendement zu Gunsten dessen von | Sressier zurückzog, beantragte die Zurüweisung des Artikels | Darüber wird die Verhandlung heute |

Das Lager von Lenne-Mezan (an der spanischen Grenze | gelegen) ist dieser Tage eröffnet worden. Der Bischof von Tarbes | stand der Feierlichkeit vor und las die erste Messe. Der Ober- |

Die Ersaÿwahl eines Deputirten zum geseßgebenden : Körper für den zweiten S des Ua anae I durch Þ

. d, Mts. vom 9. und 10. August |

li. Der gestrige »Moniteur« enthält ein Gese / welches den Minister für Ackerbau, Handel und öffentliche A -

Das Etatgesey soll in jedem Jahre die dazu erfor- |

meinden oder Privatpersonen) den Eisenbahnunternehmen zu- | Vorerst is eine Summe von 500,000 [

führung der Arbeiten zur Verbesserung der Stromschifffahrt auf L

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Der »Agence Havas« wird von hier gemeldet: Die rumänische Regierung seßt die Untersuchung, welche in Betreff der durch die bulgarischen Banden hervorgerufenen Unruhen eingeleitet war, eifrig fort. i

Der Minister Bratiano hat sich nach Giurgewo begeben. Auch hat die Regierung bereits einen höheren Offizier dorthin gesandt und die Dorobangen aus 2 Distrikten zusammen- berufen. Eine Compagnie Jufanterie ist nach Giurgewo, zwei Eskadrons Kavallerie sind nah Alexandria und zwei nach ZJimniga, den Centren der bulgarischen Bevölkerung, abgegangen. Außerdem wurden die Grenzwachen verdoppelt , Patrouillen organisirt und bulgarische Versammlungen verboten. Niemand kann die Donau ohne die strengste Kontrole passiren. Die richterliche Untersuchung hat ergeben , daß 150 Bulgaren, die sih in den Wäldern und Sümpfen bei Pietrochani verborgen gehalten, am 18ten auf das türkische Ufer, das in Folge der Truppen - Con- centration an E A Grenze von Truppen entblößt war,

inübergegangen sind. :

P Die heutige Nummer der offiziellen Zeitung »Romanul« meldet den Abschluß einer internationalen Posi-Convention zwi- hen Oesterreich und Rumänien.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 25. Juli. Die Geseysammlung enthält ein am 4. Mai vom Kaiser be- ätigtes zeitweiliges Reglement über die Amur - Equipage. ah diesem Reglement zerfällt die Amur - Equipage in eine Flotten - Abtheilung von 1122 Mann und in eine Hafen - Ab- theilung , welche eine Compagnie bildet und 470 Mann zählt. Der Flotten - Abtheilung werden alle Fahrzeuge der sibirischen Flottille beigezählt. i Ferner veröffentlicht die Gesez-Sammlung den Senats- befehl vom 184 Juni, welcher das Edikt vom 1. Juli über die neuen Grundsäße, nah welchen der Loskauf von der Militair- S und die Stellvertretung einzurichten sind, und die an emselben Tage Allerhöchst bestätigte Verordnung hierüber publizirt. Die Verordnung tritt versuh8weise auf 5 Fahr in Kraft. Für die bevorstehende Rekrutenaushebung im Jahre 1869 ist das Maß der Zahlung für dielenigen, welche sih vom Militairdienst zu befreien wünschen, auf 750 R. festgeseßt.

Amerika. Washington, 15. Juli. Der britische Ad- miral, der das Geschwader des stillen Oceans kommandirt, hat die Blokade des mexikanischen Hafens Mazatlan gemißbilligt, die Aufhebung derselben befohlen und den Capitain Bridge nach

anama citirt. j M 24. Juli. Der Kongreß wird sich am nächsten Mon- tage vertagen.

Aus dem Wolff’schen Telegraphen- Büreau.

London, Montag, 27. Juli, Morgens. Lord Cran- worth ist gestorben. i

V A »Daily News« aus Washington vom gestri- gen Tage zugegangenen Telegramm hat der Kongreß dem Prä- sidenten Johnson ein Mißtrauensvotum ertheilt. Der Präsident hat den Befehl gegeben, aus den in die Union wieder aufgenommenen Südstaaten die Truppen zurückzuziehen,

Statistische Nachrichten.

Die ortsanwesende Bevölkerung des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen is bei der Zählung am 3, De- zember 1867 zu 68,076 Einwohner ermittelt worden ; von welchen 38,326 auf die Unterherrschaft und 29,750 auf die Oberherrschaft treffen. Bei der Zählung von 1864 hatte das Fürstenthum 66,189 Einwohner (37,540 in der Unterherrschaft, 28,649 in der Oberherrschaft), es ergiebt sih also für 1867 eine Zunahme von 1887 Einwohnern oder 2,85 Proz. Jn der Oberherrschast war die Zunahme mit 3,84 Proz. eine stärkere, als in der Unterherrschaft, für welche sie sih nur auf 92,09 Proz. berechnet. Die folgende Tabelle läßt die Bevölkerungs- Vermehrung seit 1840 für die einzelnen Zählungsjahre ersehen :

Zunahme in einem Jahre.

Einw. | pEt.

Zunahme in drei Jahren.

Einw. | pCt.

Einwohner- zahl.

leßten 12 Jahre, von 1855—67 , einen solchen von 10,78 pCt., durch- \chnittlid T,90 vCt. im Jahre, nahweisen. Die Oberherrschaft zeigt eine stärkere Zunahme der Bevölkerung als die Unterherrschaft ; sie betrug von 1840—67 in der ersteren 20,80 pCt. (0,77 pCt. jährli, in der leßteren nur 17,46 pCt. (0,65 pCt. jährli). Bei einem Gebiets- umfange des Fürstenthums von 15,63 (Meilen lebten im Jahre 1840 3663, im Jahre 1867 4355 Menschen auf jeder (C1Meile.

Kunst und Wissenschaft.

Unter dem Titel Alterthümer und Kunstdenfkmale des Cisterzienserkflosters St. Marien und der Landesschule zur Pforte is von W. Corssen (Halle 1868, Buchhandlung des Waisenhauses) ein Werk erschienen, welches die Geschichte der bekann- ten Schule durch neue Forschungen bereichert. Wir heben die Haupt- momente derselben nah Anleitung des Verfassers hervor. Das Saal- thal war einst von Sorben (Slaven) bewohnt, die sch vom Fischfang nährten und noch unter der deutschen, durh die Bisthümer Merse- burg, Zeiß, Magdeburg und durh viele Burgen befestigten Herr- schaft erhielten. Jn der Nähe der alten steinernen Brücke von Kösen lag das Sorbendorf Cusene an zwei Landstraßen, von welchen die cine von Ecktartsberga nach Naumburg führte, die andere aber längs der Saale vom Kösener Paß herabkommend , mit der ersteren an der Saalbrücke bei Cusene zusammenstieß. 1103 drang die erste deutsche Kultur in das Kösener Thal. Benediktinermönche von St. Georg zu Naumburg leiteten oberhalb des Kösener Wehrs einen Mübhlengraben , die spätere kleine Saale, ab und erbauten am Wolfsgeschlinge eine Wassermühle. Am 30. Oktober 1137 wurde bei derselben der Grundstein zum Kloster gelegt und 1140 das Kloster mit der Mühle und ihren Umgebungen von dem Bischof Uto von Naumburg den Cisterzienser - Mönchen verliehen , welche Graf Bruno von Pleißen 1132 aus Walkenried nah dem von ihm 1127 begründeten Kloster auf dem Berge unserer lieben Frauen bei Schmöllen an der Sprotta , unweit Altenburg , berufen hatte. Den Namen (Porta, Pforte) erhielt das Kloster von dem Passe, an welchem es gelegen war. Jn Folge der Reformation wurde das Kloster 1540 durch den Herzog Heinrich von Sachsen aufgehoben. Schon am 15. November 1541 machte Herzog Moriß dem Landtage eine Vorlage über die Verwendung der Klöster zu gelehrten Schulen, indessen zogen \s\ch die Verhandlungen beinahe zwei Jahre hin , wäh- rend welcher Zeit die Pforte leer stand; erst unterm 21. Mai 1543 wurde die Stiftung der drei Landes\hulen zu Meißen, Merseburg und Pforte bekannt gemacht. Der Sage nah traf der erste Schüler , Nicolaus Luße aus Kindelbrück am 1. November 1543 in Pforte ein, thatsäch- lih steht aber nur fest, daß die Schule zwischen dem 1. November 1543 und dem Januar 1544 eröffnet worden is. Sie behielt Anfangs den flösterlihen Charakter bei , wurde indessen dur die von der Leipziger Universität ernannten Visitatoren, deren Anordnungen theil- weis noch heutigen Tags maßgebend find , allmälig reformirt. Be- sondere Verdienste um die Schule hatte der Rektor Justinus Bertuch (1601 1626). Der dreißigjährige Krieg verödete die Schule zeitweise auf Jahre und sie erholte sich später nur langsam. Seitdem die Pforte unter preußische Herrschaft getreten, ist ihre Entwielung eine stetige geblieben. Noch ausführlicher als die Geschichte der Schule sind von dem Verfasser ihre Baudenkmale, Bildwoerke, Grabsteine und Inschriften behandelt worden , deren Beschreibung durch mehr als dundert Holzschnitte und Lithographieen erläutert wird.

Landwirthschaft. j

Uebersicht Über die Weizen - und Roggenpreise auf den Haupt-Getreidemärkten der Monarchie. Um die Vergleichung zu er- leichtern, sind die in den Börsenberichten notirten Preise, der Berliner Usance entsprechend, auf 2100 Pfd. Weizen und 2000 Pfd. Roggen

loco und ohne Säcke) in Thalern berechnet. : / j n, 4. Juli. 11, Juli. 18. Juli. 25. Juli. Königsberg 87% SX Ss 48— 944 Danzig .…...... T751—935 76,—915 82—2 76%—80 Posen 70—92 *®) 75—96®) Stettin 85—94 81—905 81—915 79—89 Berlin 78— 4 R A 75—100 73—97 Breslau 73{— 935 25 —924 ‘ai Magdeburg... 8—9 85—93 735—91%/, T744—934 Sul Miu 18 Sali 96. Juli Roggen: 4, Juli. 11, Juli. . Juli. : s Königsberg 60 60 5977 513;—575 55—60 t 57— 61% 53 Posen 51— 58%) 52% 545 51—58®) Stettin 59— 63 56— 59 58— 60 92—58 Berlin «¿ved 60 53—55 99— 57 544 Breslau r l 9 E L a6 del i N -—0 (5— Magdeburg E S 0 L

0,38 0/45 0,75 0,47 0,33 0,83 1,03

57,257 57,909 652 1,14 217 58,682 TT3 1,34 258 60,002 1320 2,26 440 60,847 845 1/41 282 61,452 605 0,99 202 62,974 1522 2,48 507 64,895 1921 3/05 640 66,189 1294 1,99 431 0,66 1867 68,076 1887 2,85 629 0,95 Seit 1840 i} hiernach die Einwohnerzahl um 10,819 Personen oder 18,89 pCt., durchschnittlich um 0,70 pCt. im Jahre gestiegen ; 1000 Einwohner haben sich in dieser Zeit auf 1189 vermehrt. Jn den ersten 15 Jahren, von 1840— 55, ist der Zuwachs ein langsamerer ge- wesen, er betrug nur 7,33 pCl. oder 0,49 pCt. im Jahre, wogegen die

®) Nach dem Wochenbericht. i

S A, 92. Juli. (Oft\. Ztg.) Der heute hier abgehaltene Coconmarfkft war von 34 Züchtern unserer Provinz und der an- agrenzenden Kreise besucht resp. beschickt. Die von denselben gelieferten Quanta differirten zwischen 35 und 50 Meyen und bestanden durch- weg aus weißen, grünen und gelben Japanesen; von Mailänder- und Balkan-Spinnern waren nur unbedeutende Kleinigkeiten am Markt. Das ganze erzeugte Quantum, soweit es hier zur Ansicht gckommen,

| beträgt 602 Megen, biervon sind durch Herrn Heese aus Berlin, als

alleinigen Käufer, 472 Meßen zum Preise von 18 bis 28 Sgr. (mit Ausnahme des Ausschusses) käuflich erworben. Der Nest von 130 Megen, dessen Produzent Herr Töpffer von hier is, wird von diesem zur Graineszüchtung benußt. Die dicsjäbrige Züchtung is im Ganzen nur als cine mittelmäßige zu bezeichnen. Die vom [and-

wirthschaftlichen Ministium direkt aus Japan importirtcn und an