1868 / 178 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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14 Tage in Muskau und kehren dann, vom Kronprinzen von Dänemark begleitet, direkt nah Schweden zurück.

Amerika. Dem französischen »Moniteur« e Nachrich- ten aus Süd-Amerika zugegangen. Darnach nahm der Bür- erkrieg in Venezuela seinen Fortgang. Der Präsident daleon hatte fich am 22. Juni , als er seine Truppen an den horen von Coro geschlagen sah , auf die Jnsel Curaçao ge- flúchtet. Fast sämmtliche Anhänger des Generals Rojas hat- ten denselben verlassen und sich unter den Befehl des überen räsidenten Monagas gestellt, der sich an der Spiße von 2500 ann nach einem hißigen Gefecht zum Herrn von Caracas, dem Hauptorte der Republik, gemacht hatte. Der General Bruzual, Chef der Verwaltung für den abwesenden Marschall Falcon, die bedeutendsten Führer der Verbündeten und die Mit- glieder des Kabinets hatten theils die Flucht ergriffen, theils sich in die Verborgenheit zurückgezogen. Der General Monagas erließ zwei Tage nach seinem Einzuge in Caracas, in seiner Eigenschaft als oberster Befehlshaber, eine Ordre, durch welche er die die provisorische Regierung bildenden Minister einsette. Leßtere wählten alsbald Guellermo Tell Villegas, den Jnhaber des Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten, zu ihrem Präfidenten. Diese Ordnung der staatlichen Angelegenheiten hat den Beifall der Bevölkerung gefunden. Vom Kriegsschauplaße am La Plata sind mit dem am 28. Juli inLissabon eingetroffenen Brafsilien-Dampfer »Seince« nur unerhebliche Nachrichten eingegangen. Sarmiento ist

zum Präsidenten der argeutinischen Conföderation gewählt

wörden. Asien. Shanghai, 5. Juli. Zwischen den Daimios im nördlichen Japan und denen im südlichen is eine freund-

schaftliche Uebereinkunft abgeschlossen.

Aus dem Wolff’shen Telegraphen-Büreau.

Gumbinnen, Donnerstag, 30. Juli, Vormittags. Die hiefige Regierung ‘ist von der benachbarten russischen Gubernial- Regierung ‘benachrichtigt worden, ‘daß in den angrenzenden Kreisen die Viéhseuche ausgebrochen ift; die evforderlichen Vor- sihtsmaßregeln {find getrofsen. Im Nafsawer Forft hat ein großer Waldbrand stattgefunden.

Hamburg, 30. Juli, Mittags. Soeben ist die Auflösung der ' Bürgergarde ‘erfolgt.

London, Donnerstag , 30. Juli , Morgens. Bei dem gestrigen ‘Citybankett sprach Di Srael1i die Versicherung aus, daß die Beziehungen Englands zum Auslande äußerft befriedi- gend seien; die Erledigung der zwischen den'Vereinigten Staaten von Nordamerika und England [noch \{webenden Differenz- punkte nähmen ‘einen günstigen Fortschritt. Betreffs -der 'Zu- stände in Jrland äußerte sih der Premier dahin, ‘daß im-Lande Ruhe herrsche; 'die‘Ernte fei ‘ergiebig O und ein Wieder- aufleben der Geschäfte mache ‘sich ‘bemerkbar.

Die Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn - Verwaltungen Nr. 26 vom 26. Juni enthält u. A.: Die Ermittelung der durch- \{hnittlihen Stations- und Transportkosten für den Personen- und Güterverkehr. Die verschiedenen Systeme der Verdingung von Eisen- (Lier pri Mittheilungen über Eisenbahnen. Vereinsgebict. Eisenbahn-Geseßgebung und Staatsverträge: Herzberg-Osterode-Seesen, Staatsvertrag zwischen “Preußen ‘und Braunschweig. Thorn - Inster- burg, Privilegium wegen Ausfertigung von Kreis - Obligationen. Projekte: Die Eisenbahn Haälle?éSorau-Guben. Bau: Die neuen Linien ‘und Projekte \der [Magdeburg - Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft. Mannheim-Karlsruüher -Rheinthalbahn. ‘Bauten -der Kaiserin Elisabeth- bahn. Pferdebahn von Lägerdorf bis zur Stadt Jßehoe.— Betrieb: Magdeburg-Leipziger Eisenbahn, General-Versammlung und Geschäfts- bericht für 1867. Berlin-Stettiner Bahn, Niederschlesische Zweigbahn und \ Saarbrücker Eisenbahn, ‘Geschäftsberichte pro 1867. Ungarische Nordbahn, Gencral - Versammlung. Oesterr. Südbahn, Rheinische Bahn, Württembergische Staatsbahnen. Ausland: Wilhelm- Luxemburger Eisenbahn, Vertrag mit der Französischen Ostbahn. Rußland, Koslowo - Tambow, Konzession. Kursk - Charkow-Eisen- bahn. Telegraphenwesen: Reglement Über ‘die ‘Benußung der innerhalb des Norddeutschen Telegraphen-Gebietes-gelegenen Eisenbahn- Telegraphen zur Beförderung solcher Depeschen, (welche! nicht. den Eisen- bahndienst / betreffen.

a Er E Ez LE-

Statistische Nachrichten.

In den »Mittheilungen aus dem Gebiete der Statistik« ist ein Aufsaß von J. A. Schimmer über die Mortalität und Vi- talität der cisleithanishen Länder Oesterreichs: enthalten, nach welchem im Ganzen ‘bis zum 138. Lebensjahre mehr als- die Hälfte'der Geborenen wieder verstorben ist. Jn, Kärnten waren. von den Geborenen bis zum 38, Lebensjahre nur 47,9.,pCt. verstorben, auch in Krain und Tirol blieb die Sterblichkeit unter dem Durch- schnitt, ‘dagegen überstieg ‘sie in ‘Dalmatien , Obex-Oesterreich, Steicr- mark, Schlesien, Böhmen und ‘Salzburg 50; pCt. „und erreichte in Mähren 55,9! pEt., «in der: Bukowina 56,7 Ct, im, Küstenlande 57,3

pCt., in Galizien 62,5 pCt. und in Nieder-Oesterreich 67,2 pCt der Geborenen männlihen Geschlehts. Jn einigen Ländern, namentlich in Krain, i} die Sterblichkeit in den erfie) Lebensjahren sehr stark, später relativ gering, in anderen

(Dalmatien, Küstenland, Galizien) umgekehrt. Bis zum 20. Lebens, jahre überwiegen die Todesfälle bei dem männlichen Geschlehte, später 0

(bis zum 38, Lebensjahre) bei dem weiblichen. Die Tabellen machez

auch ersichtlich, daß die in Nothjahren geborenen Generationen rascher /

L A: als die in guten Jahren Geborenen. Eine zum Schluß an. gestellte Vergleichung der Sterblichkeit nah Altersjahren zwischen Oester. reich, Bayern, Belgien, England und Schweden ergiebt, daß in Bayern die meisten Kinder im ersten Lebensjahre sterben (von 2,32 : 1), in Oesterreich sterben von 3,33 : 1, in den übrigen Ländern weniger (von 6:1). Für das zweite bis zehnte Lebensjahr zeigt Oesterreich die intensiveste Sterblichkeit, vom 11. bis 18. Belgien, vom 19. bis 22, wieder Oesterreih und dann bis zum 38. wieder Belgien. Bayery und Schweden exreichen im Allgemeinen die geringste, England die mittlere Sterblichkeit. i

Ueber die wirthschaftlichen Verhältnisse der Herzegowina enthält die »Austria« einen Aufsaß, dem wir Folgendes entnehmen: Das 200 (]-Meilen große, von mehr als 200,000 Menschen bewohnte Land hat weder Industrie noch Handel. Die durch 1wenige, unvoll- kommene dalmatinische Handwerker vertretenen Gewerbe genügen nicht, um die einfachsten Bedürfnisse der Dorfbewohner zu befriedigen und der Handel beschränkt sich auf den Lokalverkauf der aus Triest und Sarajewo importirten Artikel. Weder Buchdruckerpressen noch Zei- tungen sind im Lande vorhanden; das Lesen nichttürkischer Blätter is untersagt. Nur in den Städten existiren cinige Elementarschulen, Die vorzüglichsten Erwerbsquellen des Landes sind Aerbau und Viehzucht. Das fruchtbarste Land liegt an der dalmatinischen Grenze,

wo im Winter selten Schnee fällt und im Mai {on 35 Gr. Wärme E

im Schatten sind. Weizen und Mais sind hier die Hauptgewächse, doch werden auch Gerste und Hirse gebaut. Die ausgedehnten wald. reichen Gebirge zwischen Mostar, Gaco, Nifksis' und der bosniscen Grenze dienen nur zur Sommerweide; das Vieh verkümmert indessen

im Winter, weil für Stallfütterung nicht gesorgt wird. Jn mittleren

Jahren produzirt die Herzegowina 1,200,000 Ctr. Getreide, wovon ein nicht unbedeutendes Quantum ausgeführt wird.

(Statistisches über die ru}\sische Armee.) Das »Militair- |* Magazin« bringt die Analyse eines Artikels des unlängst erschicnenn »Militair-Almanachs« für 1868, dem die »St. Petersburger Ztg.« u.

A. Folgendes entnimmt :

Von den Stabs- und Oberoffizieren hatten 43 pCt. eine | | spezielle militärische Ausbildung in den Verkehrsanstälten und !

Junfkecshulen exhalten, 20 pCt. waren vor ihrem Eintritt

in den Miklitgirdienst in einer der höheren, mittleren oder ünteren Lehranstalten des Civil-Ressorts gebildet worden und 37 pCt. ‘hatten

feine wissenschaftliche Ausbildung erhalten. Dieses Verhältniß ge: |

staltet si mit Rücksicht auf die Waffengattungen für die JTnfantérie wie 39.01 20,4 und 44, sür die Kavallerie wie 46/5, 18.2 und N für die Artillerie wic 84.3, 8.4 und 7.3, für die Ingenieure wie 83.9 7.9 und

8.2 und für die Lehrtruppen wie 76,4, 17.8 und 5.8. Von den Unteroffizieren und Gemeinen fonnten 23,6 pCt. lesen |

und schreiben, 22/pCt. nur lesen und 54,4 pCt. waren des Lesens und | Schreibens unkundig. ‘Da von den eintretenden Rekruten durchschnitt: | lich nur 8 pCt. lesen fönnen , ‘ist der Erfolg des Unterrichts ‘bei den |

oldaten als ein sehr bedeutender zu bezeichnen.

Nach der Wa ans gestaltete fich obiges Verhältniß für die | itetle wie 233/ 23.2 Und 53.5, für die Kapallerie wie 15.9, 188 und 65.3, für die Artillerie wie 43,3, 3862 und 20.5, für die Ingenieur: truppen wie 50.6, 21.5 und 27.9, für die Lehrtruppen wie 49,5, 10 und 40.5, für die Reserve - Bataillone wie 91.4, 17,5 und 31, .für die

Infanteüe wie 23

Lofaltruppen wie 16.9, 18 und 65.1.

Die Stärke der Armee betrug zum 1. Januar 1867 (mit Aus- | nahme einiger Truppentheile, Über Wwelche- keine genauen Angaben. vor- | lagen) 719,045 Mann, darunter 21,908 Offiziere. Davon tamen guf 4

die Jnfanterie (mit Einschluß der Reserve-Bataillonc) 77,3 pCt. , au

die Kavallerie 9,1 pCt., auf die Artillerie 11,5 pCt. und auf die Jn- P genicur- und Lehrtruppen 2,1 pCt. Das eigentliche Cadre der Feld-

truppen belief sich auf 500,000 Mann.

Der Zuwachs an Offizieren hatie jun Jahre 1866 4259 .Maun betragen. Davon waren 11/5 pCt. aus den Militair - Lehranstalten; 41,5 pCt. gus den freiwillig Eingetretenen befördert, 4,4 pCt. aus Verabschiedeten wieder angestellt und 62,6 pCt. aus anderen Ressorts

üÜbergesührt worden. ‘Der Abgang war 5399 Mann stark gewesen.

In Betreff der Glaubensbekénntuisse- gehörten unter den Offizieren P

762 pCt. der griechischen und unirten, 14.6 pCt. der katholischen,

7 pCt. der protestantischen, 1.1 pCt. der armcenischen Kirche und |

1,1 pEt. dem Jslam, unter den Offizieren und Gemeinen 87.4 pCt der griechischen, 7.6 pCt. der tatbolidien , 2,3 pCt. der vròtestal-

tischen ‘Kirche, 1.1 pCt. dem Jslam und-6.6 pCt. dem mosaischen ;

Glauben an.

In sanitätlicher Hinsicht ist zu bemerken, daß im Laufe des Jahres :

1866 10 'Kranfe von je 21 Mann. in den Lazarethen behandelt wurden. Davon; genasen 89.2 pCt , starben 43 pCt. und verblieben 65 pCt. in Dea dung.

Ueber die Zustände in Persien berichtet der britische Gesandt- \chafts-Secretair Thomson in Teheran: »Von der Bodenfláde Persiens,

648,000 Quadrat-Meilen, is cin großer Theil vollkonunene Wüste, .

und die ‘Bevölkerung vertheilt fich im Durchschnitt mit 7 auf die

1A

Quadrat-Meile. Tabris- mag ungefähr 110,000, : Teheran 85,000, Jd- :

pahan 60,000 ‘Einwohner haben. Nechnet man 1: Million auf die Städte, 1,700,000 für die über “Persien zerstreuten Deter, A i und Araberstänunme, Und 1,700¡/000 für die, übrigen Einwohner, so be- ixâgt: die ganze- Bevölkerung etwa. 4,400,000 Seelen. Jm Königlichen Shjate soll ein. Baarvorrath, von 1,500,000 L, Kronsuwelen im Be-

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trage von 2 Mill. L. und Goldgeräthe (der Krone gehörig) von 500,000 L, Werth deponirt sein. DieStaäkseinnahmen übersteigen die AusLgaben, unter

[eßtérén figuriren 700,000 L. für das Heer und 200,000 ‘L. - für »äaußergewöhnliche Zivecke«. Die Nennstärke des Heeres beträgt 105,500 Mann, von denen jedoch nur cin’ Drittel aktiv ist; der Rest bildet eine Art Reserve , die, obgleich meist unbewaffnet und mit Ackerbäu beschäftigt , zu jeder Zeit eingezogen werden kann. Die Waffen der Truppen bestehen aus altmodischen französishen und englischen Mus- feten ‘und einigen Tausend in Teherán atgefertigten. Das Land hat höchstens 100 schießtüchtige Kanonen, alle leichten Kalibers, aufzuweisen. Die Einfuhr Perfiens mag auf 2,500,000 L. , die Aufuhr ‘auf 1,500,000 L. veranschlagt werden. ‘Leßtere hat während der drei leßten Jahre in Folge der shlechten Ergebnisse der Seidenzucht in Ghilan um 1,000,000 L. nachgelassen. Seide is die werthvollste Ausführwaare Persiens, und ian ‘hofft, dem Hahdel dur Einfuhr von Eiern aus Japán neues Leben zu geben.«

Kunst und Wissenschaft.

Breslau, 29. Juli. Der Geheime Medizinal-Rath, Professor Dr. Middeldorpf ist im Alter von 44 Jahren heute Abend''ahn Unterleib8entzündung hierselbst gestorben. E

Jn der »Hamb. B. H.« befindet sih das Referat über eine Untersuchung, welche am 18. Juli d. J. angestellt ist/ um zu ermitteln, wie der Salzgehalt des Elbwassers nach der Sce hin allmälig zu- Und die Temperatur abnimmt. Das Wassér im freien“ Ocean enthält bei 14° R. 4 pCt. Salz. ‘Die Reduction des ermittelten Re- sultats auf 14° R. ergab bis Brunshausen, 17 Seemeilen von Hamburg unverändert 0,02 pCt: Salzgehalt (Abnahme der Temperatur des Wassers von 18° 50 R. bis 17° 62); bei Glückstadt, 27 Seem. 0,is8 pCt. (16° 90); ‘bei Freiburg, 32 Scem. 0/26 pCt.' (16° 85)" bei Bruns- büttel, 40 Seem., 0,55 pCt. (17°); bei Otterndorf, 48 Seem./1,20’pCt. (16 ° 85); bei Cuxhaven, 55 Scem., 1,57 pCt. (16° 64);7 bei der Treib- bake, 58 Séem., 1,88 pCt.; bei den Feuerschiffen Nr. lI[., 64 Seem., 1/95 pCt.; Nr. 11/67 Seem., 1,32 pCt:.7 Nr. L, 79 Seem., 2,40 pCt.; unter Helgoland, 89 Seem./ 2,48 pCt. Die Temperatur konnte nur bis Cuxhaven gemessen werden. A

Für die neueröffnete polytehnische Schule in München sind durch Königliche Verordnung vom 12. April d. J.“ ‘organische Bestimmungen erlassen worden. Danach gert die Schule' ‘in fol- gende Abtheilungen: 1) die allgemeine Schule mitder Aufgabe, die Aneignung allgemein bildender Wissenschaften zu vermitteln und den mathematischen, naturwissenschaftlichen ‘und' graphischen Unterricht in jener Au8dehnung zu ertheilen, welche cinerseits die nöthige*Grund- lage für den Beginn der technischen Fachstudien bildet, andererseits für die -Ausbildung zum Lehramt in den genannten Fächérn erforderli ist; 2) die JnugenicurschUle für das Fach der Bäuü- und Kultur- Ingenieure; 3) -die HohbaushUle für das arthitektonisch® Fach; 4) dié inechanisch-téchnis{che S(huüule“ für das Fach“ der Maschinen- Techniker; 5) die chemishch-technische Schule für“ das “Fah *dér technischen Chemiker. i : E 4

“1Wien/, 27. Juli. Herr Dojvleans, Mitglied des Jndia-Museum in London, hat dem ds\terrei{hishen MUseum' eine A von 70 Stück moderner indisher Originalgegenstände, darunter Metail- gefäße, Juitaätionen' von Früchten, insbesondexe' aber Stickercien und Weberçien der seltensten Und kostbarsten Art zum Geschenke gemacht, eben so Herr A. Câmesina, Korrespondent des Museums, eineSämm- lung von Zeichnungen“ und von féraett nach den Neustädter, Straß- A Heiligenkreuzer und Klostérneuburger mittelälterliczen! Gläs- enstern. :

London, 27. Juli. Die hundertste Ausstellung der Royal Academy wurde am Sonnaßend geschlossen. i

Verkehrs-Anstalten.

Osterode, 26. Juli. (Oftpr. Z.) Die Vorarbeiten zum Eiscn- bahnbau ‘in der Nähe unserer Stadt gehen rüstig vorwärts. Da dabei mit den schwierigsten Punkten der Anfang gemacht ist; so galt es hier vor Allen) der Bahn durch den Schillingsee einen Grund zu legen. Bei dem ca. 2 Mälen längen Schiiingsee “hat derselbe durchgehends, besonders an dieser Stelle, ‘cine geringe Vreite, weit unter 1000 Fuß, und óbglcich die tiefste Stelle 30 Fuß beträgt; so sind doch ‘die Ziän- der zu beiden Seiten weithin flah. Die qu. Schüttung soll 60 Fuß den Wasserspiegel überragen, und arbeitet man \cit Anfang März ‘cin dieser Auffchüttung. |

Breslau, 28. Juli. (Scchles. Ztg.) Der Glogauer Kreistag hat heute besehlossen, der Breslau-Schweidniß-Freiburger Eisendahn-Gésell- \chaft zum Vau der Bahn Liegniß-Grünberg 45,000 Thlr. Beihülfe zu abe A sobald über Polkwiß und Gramshüß nah Glogau ‘@e-

aut wird. i

Die »Oldenburg. Ztg.« theilt cine Uebersicht der Kosten mit, welche im Herzogthum Oldenburg in den Jahren 18581866 all- jährig aus!' der Landeskasse für Chaussce-Neubauten verausgabt sind. Darnach wurden in den leßten 3 Finanzperioden von 1858 bis 1866 incl. aus allgemeinen Staatsmitteln auf Chausscebauten in Summa verwendet: 985,713 Thlr. rund, davon kommen auf die Jahre 1858—1860 incl. im Ganzen 164,803 Thlr. rund, auf die 3 folgénden Táhre von 1861—1863 incl. im Ganzen 450,290 Thlr. rund, Und“ auf die: 3. Jahre von 18641866 incl. im Ganzen 370,619 Thlr" rid. Der größte Betrag entfällt auf die zweite Finanzperiode, und ‘in dieser wieder auf ‘das Jahr 1863 (203,698 Thlr. rund). Durchschnitt- lih fommt auf jedes Jahr 109,524 Thlr. rund, Für die 3 Jahre der Finanzperiode 1867—1869 sind in dem Voränschlage für folchen Zweck 299,290 Thlr, ausgeworfen. i : iat

London, 28. Juli, Seit zwei Tagen ist das Kabel zwischen Dover und Calais Unterbrochen und Depeschen zwischen England und

rankreih müssen den Umweg Über Boulogne und Folkestone oder ber Dieppe machen. i

Die Kaiserlih russische Geseßsammlung veröffentlicht die am 14. Mai’ Allérhöckch}st| bestätigten Statuten dér" Gesellshaäft “der ‘Orel- Witebsker“ Eisenbahn. Na diesén Statuten ‘verpflichtet si“ dié E sellschaft, den Bau der Bahn derartig“ zu beschleunigen, daß“ zut 2. April 1870 die ‘ganze Linie wird befährert werden können Und zum 2. ‘April 1871 vollständig beendigt sein“ toird.' e M

Telegraphische Witterungsbertehte v. 29. Juli

St. Bar. ¡Abw|Temp.|Abw 4 Allgemeine Mg or: P.L.|v. M. R E M Wind. Eimmelsandiéht. T [Moskau .../330,9| | 12,9| |Windstille. |bedeckt.

» ¡Petersburg |338,2| | 13,1| |Windetille. heiter.

» [Helsingfors 337,8/ | 13,8] [Windstille. heiter.

30. Juli. 6 [Memel 336,2 0,0 11,8 --0,80., s. schwach. sjheiter. u Königsberg. 336,8 10,7 1á,o +0,6/NO., schwach. |bedeckt. 6 Danzig... 336,2 -0,3| 14,5|+1,6/Windstille. heiter. 7 [Cöslin .….. 1335,4| 0,0 15,5/+2,6/80., mässig. bewölkt. 6 [Stettin 334,7| =1,8) 15,4/+3,0/080., mässig. |heiter. » Putbus... .1333,5} -1,0| 15,5] +3,1|80., schwach, |wolk,, gst. blauec : i i | Dunst. ¡ » [Berlin 333,5| -1,9| 16,6| +4 o[W., schwach. |bew., gst. Abds. é i E Réegen 6 Posen 33 5|—-0,8| 14,1|+1,5|/0NO0., schwach. beitet » Ratibor .….4 | » ¡Breslau .. 229,4 13,8/11,0/0., sehwach. wolkig. . ganz bed., gest.

f Géw. u. Regen. 13,7|+2,5|SW., schwach. |\trübe.

-2,5

Torgau ..1331,3| —2,7| 17,4/+45,1/8., mässig. Münster .… .1334,1| -0,9 0,0

» [COIR ..« « « 335,0 13,2/ T0,2,W., schwach. trübe, gest.Morg. T 4 9U.26éw, ist. Rg. u. 2maligem Einschlag. Trier... 330,6|—-1,7| 10,4|+7T1,4|S., schwach. heiter, gést, Nm. ; Gew, u. st. Rêég. 7 enburg 334,4| | 15,9] 109., schwach. bezogel. Faris s. —|— |—| _— 7 [Brüssel .…../336,8| 11s |WSW., schwach.|schön,vorb.st.Rg. » [Haparanda |337,4| | 14,4| |S.; schwach. hätte » |Helsingfors (337,1/ | 413,1) [Windstille. \heiter. » |Petérsburg.|337,3| | 13,4| |Windkstille. 1Nebel. » [Riga 335,6| | 15,6| 80., mässig. wolkig. Libau .... —_— |—| —|—9| oakau ..|— i —| 4 » [Stockholm . (337,6) | 11,7| |Windstille. st. Nebel, gst. Ab. j E _0S0. schwach. 29, Max. +18,8. ' in. +8,2. »/Skudesnäs .|336,1| | 16,7| /0., schwaeh. wolk,, ruh: See. 21 : S. schwach. Gröningen .| |— | |— ; Hélder.…..| |—| |— » |Hernösand./336,8| —.| 11,4j |Windstille. heiter. » |Christians. 335,5] | 14,4] ¡SSO., séhwach. |wolkig, ruh. See.

FProdukten- und Waaren-Börse. EYerlin, 30. Juli (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Präs.): Von Bis Mittel; Von | Bis Mittel

: sg. Ipf,feg. ¡pfileg.| pt. 326: 31 3/11-11{Bohnen Aetzei 7—/10/— §79 n 3! 2/7 „TKartoffen 2—1 2) 6/2 3

Weizen Schff, Ch Roggen P 2—,

gr. Gerste 14/23 9 5 a] 1/29! 5iRindfleisch Pfd, 4j 6 7— 154

A zu W106 3) 115|—! 1110 8ISchweirne- ) 4 E Hafer | zn L.! ola H E fleisch i zl Ti 6 Heu pr. Ctr —AlBäminelfleiseb | 4—] 5 6/14/10 Stroh S a Ole Ha l leme ä albfleisch 31 6 6] 4/58 Erbsen Metret— Tb —-| 8 —|—| 7 Z3\Butter Pfa B12 —140 Linen «d 8 ——110 —|—| 8 SlEier Mandell 5lch-],5- 6þ5[:1 Werkärs, 30. Juli, (Nichtamtliebher Gétreidebericht.)

V eizen locó T3 90 Thlr. pr. 2100 Pfd. nach ‘Qualität, bunt poln. 78—80 Thlr. ab Bahn ‘bez., pr. Juli 69 685 "Thlr. bez., Juli - Aügüst 664—ck Thlr. bez., September- Oktober 63{—% Thlr. bez., "Okt.-Novbr. 63 Thlr. bez. i

Roggen loco alter 51% Thlr. pr. 2000 Pfd. bez., neuer 54 55 Thlr:, pr. ‘Juli 50/—51{/—51 Thlr. bez., Juli-August 50—51—50% Thlr. bez., September-Oktober 49{—X% Thlr. bez., Oktober-November 484% Thir. bez., Novewber - Dezémber 4T;—K% Thle. bez., April-Mai 47% Tülle. bez.

Gerste, grosse und kleine, à 45-—92 Thlr. per 1750 Pfd.

Hafer locó 29 -335 Thifr., schles. 305—32 Thlr.’ab Babn bez., pr. Juli ‘304 Thlr, Juli - August 28%—29 Thlr. bez. , Séptember- Oktober 284 Thlr. bez., Oktober - November 28 Thlr. bez.

Erbseu, Kochwaare 63-67 Thle., Futterwaare 55—62 Thir

Petióleum loco 77 Thir. Br., Septembér “Oktober “T4 Thlr. Br., Oktober-November 74 Thir. Br., November-Dezember 7%, Thlr. Br.

Winterraps 72—76 Thle., Winteräübsen 70—75 Thlr.

Rüböl loco 93 Thir. bez., pr. Juli 97 Thle. bez., pr. Juli-August u. August-September 927 Thlr. bez., September-Oktober 98; Thlir.,"No- vember-Dezember 9% Thlr., April-Mai 9% Thlr. bez.

Leins} loco 12% Thir.

Spiritus loco ohne Fass 195;—!/ Thlr. bez., pr. Juli u. Juli-August 187—S Thlr. ‘bez: u. G, 185 Br., September - Oktober 174—#4 Thlr. n, Bè., 1777 G, Oktober-November 166; Thlt:berz.