1868 / 182 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

B55 E IGE M: T S E E: SIREAL S FES

E E GER Tr Teer n Ewe

31958 RBice-Admiral Jachmanu, der Oberst v. d. Oslen, Major von | und den alten Zoll, überall ehrfur tSvollsi begrüßt und mit Dicebitsch, Korvetten - Kapitain Batsch,/ Intendant Henry, | begeisterten Hochs empfangen. Der Kronprinz stieg in Seiner Teldprobst Dr. Koh, der ärzkliche Director der Charité, | früheren Wohnung beim Kurator Beseler ab. cheimer Ober-Medizinal-Rath Ur. v, Horn/ der Dekan Die festliche Feier endete mit bengalischer Beleuchtung der der medizinischen Fakultät "Prof. Dr. Virchow, viele Professoren Münsterkirche, der Statue Beethovens auf dem Münsterplaße, und Lehrer der Universität und der med. chir, Akademie für | des Rathhauses und der Denksäule Maximilian Friedrichs auf das Militair, sowie zahlreiche hiesige und auswärtige Civil- | dem Markte gegen 12 Uhr Nachts. und Militair-Aerzte. O : N Heute Morgen trafen Ihre Majestäten der König und Ein aus Studirenden der Anstalten bestehender Gesang- die Königin mit großem Gefolge cin. Die Allerhöchsten verein eröffnete die Feier mit dem Liede: »Salvum lac regem, | Herrschaften besichtigten das czemische Laboratorium zu Poppels- Domine!« Der Direktor der Anjtalien / Generalstabsarzt | dorf und die Universität zu Bonn, geleitet von den Ministern von Dr. Grimm , berichtete darauf über die um verfiossenen Jahre Mühler und Frh. von der Heydt und den Spitzen der Univer- eingetretenen Veränderungen 11 beiden Anstalten. Ent)prechend fitäts- und Stadtbehörden. Ungefähr 94 Uhr seßte sich der Fest- der Vergrößerung des Heeres ist die etalsmap1ge Zahl der Studi- |zug, in dessen Mitte der Rector und Senat und die höchstge- renden des Friedrich-Wilihelms-Jnjuituts um 28 vermehrt worden. | jtellten Ehrengäste, in Bewegung und etwas nach 10 Uhr Militair-gymnastischer Unterricht nebst Fechtuvungen sind nun obli- | begann die Feier inder evangelischen Kirche. Beim Ein- gatorisch eingeführt; der Zweck derselben 1j ein mehrfacher: Kräfti- | tritt der Allerhöchsten Herrschaften mit hohem Ge- ung der Studirenden als Gegengewicht gegen die gesteigerten | folge, der beiden Minister von Mühler und Frhr. von Anforderungen des Fachstudiuums und als BorbereUung sür die | der Heydt, des Ober-Präfidenten v. Pommer -Esche und Anforderungen des Miltair-Feldd1enjles Gewöhnung an mik | anderer hohen Beamten wurde ein Choral und nach Beendi- tairische Dienstformen, Vertrauthcit mit einem auch vom Sanl1- ung desselben cine von F. Hiller komponirte Cantate von täts-Standpunkte so wichtigen Zweige der militairischen Aus- S Sluctinüen und Schülern des Kölner Konservatoriums und

bildung im vaterländischen He. N, | anderen Künstlern aus Köln und Bonn vorgetragen. Darauf Auch auf die Vermehrung der Studienmittel is durch die | betrat der zeitige Rektor, Prof. v. Sybel, die errichtete Redner-

Gründung einer der speziellen fachwijsenschaftlichen Ausbudung | bühne und hielt nach ehrfurchtsvoller Begrüßung der König- der jungen Militairärzte gewidmeten Modell-Kammex für die | lichen Majestäten, Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen und Gegenstände des Verwundeten-Transportes Und der Krankenpflege | der Fest-Versammlung eine Fest-Rede über die Gründung der Bedacht genommen. Durch die Ernennung des General-Ärztes | Universität Bonn. Nach Schluß der Rede geruhten Se. Majestät Dr. Locfsler zum Professor der Kriegbheilkunde ist ein längere | der König, den Rektor huldvoUst anzureden und ihm die Hand

Zeit vacanter Lehrstuhl wieder beseyt und damit eine Lücke |zu reichen.

in der Ausbildung der Studirenden ausgefüllt worden. Werth- _— An dem später stattgehabten Fest - Diner im Poppels- volle Geschenke haben im verflossenen Jahre die Bibliothek und | dorfer Schlosse, welches bis 6 Uhr dauerte, nahmen , wie die Sammlungen der Anjtalt bereichert. Die ftetige Ver- | das »W, T. B.« meldet , Theil: Se. Königliche Hoheit der

mehrung der Zahl der Bewerber um die Aufnahme un die Kronprinz, der Fürst von Waldeck , der Erbprinz von Hohen- Anstalten wird sich voraussichtlich nocy eigern, da die Berech- | zollern, der Fürst von Wied, die Minister von Mühler, Frhr. von tigung zur Konfurrenz über den Norddeutschen Bund ausge- der Heydt, von Bethmann-Hollweg, die Generale Herwarth dehnt worden ist. Die Zahl der Studirenden der Anstalten jt | von Bittenfeld , von Canstein , Unter - Staatssecretair auf 180 gestiegen, von denen 100 auf das Friedricy-Wilhelms- | Sulzer, der nordamerikanisce Gesandte VBancroft und Justitut und &0 auf die Akademie lommen. : Andere. Den ersten Toast brachte der Rektor, Professor Der Ansprache des Generalsiabsarztes Dr, Grimm, in wel- | von Sybel, auf Ihre Majesiäten den König und die Königin aus; her auch dem Danke für die den Anstalten zu Theil gewordenen | es folgte dann tin Toast des Prorektors, Professor Krafft, auf Beweije der Allerhöchsten Huld und Gnade Sr. Majestät des | den Kronprinzen. Se. Königliche Hoheit dankte und trank als- Königs und für die denselben Seitens ihres Kurators, | dann auf das Wohl dér Universität, der Lehrer Und Studiren- des Herrn Kriegsministers, gewidmeten Fürsorge warmer Aus- | den; Höchstderselbe sprach die Hoffnung aus, die Bonner Hoch- druck gegeben wurde, folgte ein Bortrag des Studirenden | schule möge eine Perle bleiben in der Krone deutscher Fürsten. Sommerbrodt über den Kriegstyphus. Demnächst wurden | Während des Makhles liefen telegraphische Depeschen ein von Prämien chirurgische Instrumente und Bücher —— an vier | dem preußischen Gesandten in Washington und vom Herzog dur Wohlverhalten , wijsenscbaftliches Streben und Eifer im | von Coburg. Am Abend war großer Fackelzug und algemel- e E ausgezeichnete e 5 A e ner Kommers. Prabl aus Osterlygum , D». Gusiav Berlling aus Halberjtadt, Ems 8s a O E T : 5 : T : C R ay 0A ms, 3. August. Der diesseilige außerordentliche Gesandte E Friy aus Potsdam und Curt Gutjahr aus Meseriÿ und E O am Hofe zu Petersburg, Prinz N Sans M t der Geb. Ober - Medizinal - euß, ist hier eingetrossen. 5 ATA C L E x V C Frankfurt a. 9°, 2, August. (F. I.) Der amerikanische , As Gesandte am Hofe zu Berlin, George Bancroft, stattete gestern

Schußverlezungen der Gelente. Dieser Bortrag |chloÞ gegen pem amerikanischen General - Konsulat einen Besuch ab und

2 Uhr die Feler. O begab sich darauf na Homburg, um daselbst einige Tage zuU- : i i ; | A ubringen. Aus Bonn, 3. August, erhalten wir folgende / Mecklenburg. Sch{chwerin, 3. August. Die heute aus-

weitere Mittheilungen: Das von der Stadt Bonn heute | gegebene Nr. 54 des Regierungsblatts enthält als Anlagen: im Kleyschen Garten und auf dem alten _ZoU zu Ehren | ]) Gese, die Besteuerung des im Inlande erzeugten Rüben- des Jubiläums der Universität veranstaitete Fejt ist glänzend | zuckers betreffend ; 2) Geseß, die Vergütung für ausgeführten ausgefallen. Durch Einbrechung elner Mauer hatte man | Rübenzucker betreffend; 3) Bekanntmachung wegen Vergütung den alten Zoll mit dem Kleyscyen Garten verbunden und }o- | der Rübenzuckersteuer für ausgeführten Zuer.

mit den s{chönsten Punkt Bonns zum Orte des Festes aus- Sachsen. Dresden, s. August. Das »Gesceß- und Ver- ersehen. Von Jeil zU Zeit ertönte allgemeiner Gesang, be: | ordnungsblatt für das Königreich Sachsen« enthält u. A. die gleitet von den Mujikcorps des Königin Augusta Garde - Gre- | Verordnung vom 16. Juli 1868, die Handels- und Gewerbe- nadier - Regimenls_ und des Rheinischen KUüra)jier - Regiments | kfgmmer betreffend. F

Nr. 8. Die Festes]ttmmung erreichte ihren Höhepunkt, als um _— Der Staatsminister Frhr. von Friesen hat gestern einen 8 Uhr Se. Kömgliche Hohell der Kronprinz, mit Ge- | [ängern Urlaub angetreten und sich zunächst zum Gebrauche folge von Ems fommend , erschien und, von dem Kuratdr der | der Kur nach Wiesbaden begeben.

Universität und dem Ober-Bürgermeijter von Bonn empfangen Gotha, 2. August. (G. Q.) In der Nacht von Freitag in den Festgarten geleitet wurde. Der Kronprinz sprach | zu Sonnabend traf Se. Königliche Hoheit Prinz Albrecht Seine Freude darüber aus, daß es Ihm vergönnt sei, der Ju- | von Preußen mit Gefolge, bei welchem sich General von Moltke biläumsfeier der Universität, der er eine Zeit lang als Bürger | befand, hier ein und nahm im Hotel zum » Deutschen Hof« angehört , beiwohnen zu können. Im Garten wurde Se. | Quartier. Höchstderselbe begab sich Sonnabend Morgen zur Be- Königliche Hoheit mit nicht enden wollenden Hochs empfan- | sichtigung des Schlachtfeldes nah Langensalza , von w0 die gen. Höchstderselbe ließ si die dort versammelten Herren ein- | Rückkehr gegen Abend stattfand und reiste Sonntag früh über zeln vorstellen und nahm in der festlih geshmücckten und ein- | Reinhardsbrunn nach Salzungen und Kissingen weiter. gerichteten Gartenhalle ein Abendessen ein. Die Bedienung Coburg, 1. August. Der Herzog traf mit dem heutigen geschah durch mehrere Bonner Bücgerssöhne, von denen vier sich | Abendzuge von Gotha kommend hier ein und begab sich als- in der Schlacht bei Königgräß ausgezeichnet hatten. Der Ober- | bald auf Schloß ae

Bürgermeister brachte in begeisterten Worten eln Hoch auf den Anhalt. Dessau, 3. August. Der Wirkb. Geh. Rath, Kronprinzen aus, dem Se. Königliche Hoheit mit einem Hoh | Dr, Carl S intenis, bis vor Kurzem Vorsizender des Here auf die Stadt Bonn antwortete. Später besichtigte Se. König- | zoglichen Staats-Ministeriums, ist gestern gestorben.

lie Hoheit den durch bengalische Feuer erleuchteten Garten Bayern. Kissingen, 3. August. Der Großherzog

von Oldenburg ist heute Morgen hier eingetroffen und attete alsbald dem Kaiser von Rußland einen Besuch ab, den | dieser sofort erwiederte.

Hesterrci. Ischl, 3. August. (W. T. B.) Der Adels- |

Î marschall von Moskau, Fürst Gagarin, sowie dessen Sohn, Î find in Folge eigener Unvorsichtigkeit heute im hicsigen Mühl- hach ertrunken. FSranfreics. P avi, D: Angus, Per »Moni- Î teur« vcröffentlit, wie bereits gestern telegraphisch ge- E meldet ist, das Gescß, betreffend die Aufnahme einer An- (cihe von 429 Millionen Franken. Der Finanzminister wird darin ermächtigt, in das große Buch der öffentlichen Schuld die zur Erreichung eines reinen Kapitalgewinnes von 499 Millionen nothwendigen dreiprozentigen Renten nach Maß- N gabe des Emissionscourses eintragen zu lassen. Der Supple- I mentar-Kredit für die Kosten dieser Finanzoperation soll ein- I (ließlich der während der ersten 4 Quartale zu deckenden Zins§- Î rücfstände von den auszugebenden Renten die Summe von Ï 512 Million Franken nicht übersteigen. Die Anleihe ist mit Ï 131,922,000 Franken für den Etat des Kriegs-Ministeriums mit 30,052,354 Franken zu Marinezwecken und mit 83,419,646 Ï Franken für den Etat des Ministeriums für Handel, Ackerbau I und öffentliche Arbeiten bestimmt. A Die Zprozentigen Renten werden zu einem Emissionécourse von 69 Fres. 25 Cents., vom 1. Juli d. J. ab verzinslich, aus- gegeben. Die Subscription beginnt nah dem Publikandum des Finanz-Ministers vom 2. d. M. am 6. August d. J. und läuft am 13. desselben Monats zu Ende. Dieselbe ist auch am Sonn- tag, den 9 August, gestattet. _ Der Deputirte Vicomte Kerveguen, gegen welchen die Ÿ grofcn Pariser Journale unlängst einen Vecläumdung8prozeß F angestrengt hatten, ist gestorben.

Fralien, Florenz, °, August. Der Bericht des Comites über die Tabaks-Convention ist an die Deputirten vertheilt worden. Der wesentliche Jnhallt des Vertrages isi folgender :

Es wird eine anonyme Gesellschaft gegründet, die- zum Zwecke hat , das Tabaksmonopol auf 20 Jahre, vom 1. Januar 1869 an, in Pacht zu nehmen, zU cinem festen Preis oder ciner bestimmten Pachtsumme un& mit Betheiligung des Staats N an dem Nuzen , und dasselbe nach einem óôkonomischeren und Pproduf- E tiveren Systeme zu verwalten ; sie verpflichtet sich außerdem, dem Staat [180 Millionen Lire in Gold vorzuschießen gegen Ausgabe von Obli- gationen ihrer Gesellschaft, deren Amortisation die Regierung binnen % Jahren garantirt; die Obligationen tragen 6 pCt. Zinsen und kön- nen niemals mit einer Steuer belegt werden. Durch cine besondere E Convention wird alles Nähere über den Emissionspreis , die zu be- E willigende Provision und die anwachsenden Unkosten festgeseßt. Die © Gesellschaft fonstituirt si mit einem Kapitale von 50 Millionen Lire, N welches, wenn es der Bedarf erfordert, vergrößert werden kann. Die * Statuten müssen vor Eröffnung derSubscription die Königliche Sanction Ï erhalten haben. Während 920 Jahren verbleibt der Gesellschaft das

ausschließliche Privilegium der Fabrication, des Kaufs und Verkaufs Ï des Tabaks im Großen und im Detail in allen den Landestheilen, in E en dengegenwärtig das Regierungsmonopol besteht. Der Pachtzins N wird für 5 Perioden von je 4 Jahren festgeseßt. Die Gesellschaft garantirt für 20 Jahre eine bestimmte Pachtjumune. Die Regierung ist an dem Nutzen in folgender Weise betheiligt. Nachdein die Pacht- summe und die 6 pCt. Zinsen der Obligationen bezahlt sind, erhält die Regierung 30 pCt. vom Nußen in der ersten, 40 pCt. in der zweiten Periode und 50 pCt. in den folgenden Perioden. Die Gesellschaft fann ihren Tabak im Julande oder im Auslande in jeder ihr beliebigen Weise kaufen und frei einführen, die Sorten unterliegen aber der Billigung des Finanzministers und die fabrizirten Tabake dessen Inspection. Wenn die Regierung Privaten er- laubt, Tabak cinzuführen, so gehören die dafür eingehenden Zölle der Gesell- haft. Der für dic Königliche Familie und das diplomatische Corps

—_—

bestimmte Tabak bleibt jedoch zolifrei. Den Schmuggel hat die Re- gierung auf eigène Kosten zu überwachen. Der Betrag der in jedem Monat verkauften Tabake muß sofort in der Staatszeitung Ppubli- zirt werden. Jm Fall die Fabrication durch höhere Gewalt ver- hindert wird, Hört für die Dauer dexselben die Verpflichtung der Ge- {sellschaft zur Zahlung der Pachtsumme auf, und die Regierung hat so viel zuzuschießen, als zur Verzinsung der bprozentigen Obligationen erforderlich ist. / i

3. August. Die Deputirtenkammer hat unter Beli- stimmung des Finanz - Ministers den Antrag angenommen, durch welchen der Betrag der in Umlauf befindlichen Bank- billets auf 750 Millionen reduzirt wird. E

Rom, 2. August. Der vom 16. Juli datirte Bertrag zroischen dem Kirchenstaal und der Schweiz ist jeßt publizirt und am 1. August in Kraft getreten. Derselbe räumtk der Schweiz die Vortheile der am meisten begünstigten Natio-

nen ein.

Rußland und Polen. Sf. Petersburg, 2. August. Jur Widerlegung der Nachrichten , denen zufolge die Wald- und Torfmoorbrände die nächsten Dörfer und besonders die Pulverfabriken bedrohen sollten, und zur Beruhigung der Be-

-

A E R AA H LAE

ZDO : «

|

j

|

3159 :

wohner der Hauptstadt meldet der Ober-Polizeimeister auf Grund einer ihm vom hiesigen Gouverneur, General-Adjutan- ten Leroascheff, mitgetheilten Nackricht, daß der Weiterverbrei- tung des Feuers durch dic ergriffenen Maßnahmen vollständig Einhalt gethan ist und die Pulverfabriken, die fich drei Werst von der Brandstätte entfernt befinden, außer aller Gefahr find.

Amerika. Zu dem am 1s8ten Juni d. J. zwischen den Vereinigten Staaten und China abgeschlossenen, seiner Zeit in dicsem Blatte erwähnten Vertrage sind unter dem 4. Juli 9 Zusaß - Artikel hinzugefügt worden, aus denen wir das Wesentliche hervorheben. Art. I. ver- bietet den Vereinigten Staaten, falls sie mit einer anderen Macht in Krieg verwickelt, die in China wohnenden Unterthanen dieser fremden Macht anzugreifen. Jn Art, 111, wird bestimmt, daß die von China für die Vereinigten Staaten angestellten Konsuln den von Großbritannien und Rußland in Amerika angestellten völlig gleichgestellt werden follen. Art. IV. und V. verfügen vollkommene Freizügigkeit und freies Recht der Uebersiedelung, und verbieten den Bürgern der Vereinigten Staaken , chinesische Unterthanen gegen deren Willen nach Amerika oder irgend einem anderen Lande zu entführen. Art. V. stipulirt, daß im Falle des Zustande- kommens einer internationalen Einigung von Münz-, Maß- und Gewichtssystem die chinesische Regierung das ihrige thun werde, sih ihr anzuschließen. Jn Art. VIII. ift den Amerika- nern das Recht verlichen, an allen Pläßen Chinas, wo Frem- den überhaupt vertrags8mäßig des Ansiedelungsrecht gestattet ist, freie Schulen mit vollkommener Religionsfreiheit zu errichten. In Art. 1X. schließlich verpflichtet sich die Regierung der Ver- einigten Staaten, falls China Eisenbahnen oder Telegraphen- linien anlegen will / ibm nach geschehener Anfrage geeignete Ingenieure auszuwählen und zu agutorisiren, wogegen die chine- sische Regierung verspricht , diese Angenieure in Person und Eigenthum zu s{üßen und ihnen entsprechende Bergütungen für ihre Arbeiten zu gewähren. Diese Qusagz-Artikel wurden, wie der Hauptvertrag vom 18. Juni, dur Scward ecinerseils und Burlingame, Chich-kang und Sun Chiafu andererseits ab- geschlossen und unterzeichnet.

Aus dem Wolff’shen Telegraphen- Büreau.

Bonn, 4. August, Vormittags. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz wohnte gestern nach dem Festdiner auf dem Poppelsdorfer Schlosse dem allgemeinen Commers bei, und ist heute Morgens 6 Uhr abgereist.

Gewerbe und Handel.

Nach der »Weserz.« beabsichtigt die Erste deutsche Nord- \cefisherei-Gesellschaft, ihre mit 18 Kuttern gefangenen Fische nach englischen Märkten zu senden.

Vom 1. Januar bis 30. Juni 1868 wurde in Bremen ein- geführt : Westindischer und südamerifanischer Tabak 160,599 Ctr. (im Juni 19,501 Ctr.) nordamerikanischer Tabak 99,917 Ctr. (im Juni 23,834 Centner), Stengel 50,232 Ctr. (im Juni 15,854 Ctr.). In derselben Zeit wourden ausgeführt von Bremen: Westindischer und südamerifa- nischer Tabak 181,784 Ctr. (im Juni 18,976 Ctr.) nordamerifkanischer Tabak 211,880 Ctr. (im Juni 19,042 Ctr.), Stengel 43,058 Etr. (im gun 5127 Ctr.); Bremer Cigarren 32,2174 Mille (im Juni 56302

tille).

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 5. August. Jm Opernhause. 135. Vorst. Flick und Flock. Komisches Zauber - Ballet in 3 Akten und 6 Bildern von Paul Taglioni. Musik von P. Hevtel., / DOple: Frl. David. Anfang 7 Uhr. -Mittel -Preise.

Donnerstag, 6. August. Keine Vorstellung.

Das Schauspiel und die Oper haben erien.

Frodukten- und Wi aaren - BÜÖrSse. Berit, 4. August. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Präs.): | Von Bis Mittel Von} Bis !Mitte! ki 3. [pf ihr (8g. | Df. ihr! Bg ip [sg ipf. sg Pf.tsg.iP- Ee S O99 G! 3116! 3/ 8) 1 OjBohnen Metze; T(—10,—] 811 198. 91 2/10/—! 2! 6 11iKartoffeln i G2! 6! 2—

Roggen | |

4, Geraio 1/23 g: 2 5!—} 1129 9¡Rindfleiseh Pfd.j 4!— T:—| D D E {zu W, {1 3! 9j 1112! 6j U 8 2iSchweine- | | | | Hafer | Zu L. | 110—! 110, 8 110, 4| fleish | 5—| 7/4 5,10 Heu pr. Ctr.\— 17 6— 28 22 9¡Hammelfleisch j 4j—j 9, 6j 4 9 Stroh Sechek. 815 —| 8.15— 8 15 —(Kalbfleisch | 3| 6j 6\—| Zl Erbsen Meitzel— T—— 1— B 7,—sButter Pfd. 8|— 11— 9 6 Linsen e | 8! ——| 8 —i— 8, —iEier Mandell 5'—i 5 654

Berlin , 4. August. (Kiehtamilieher Getreidebericht.) Weizen loco 172 84 Thlr. pr. 2100 Pfd. nach Qualität, pr. August 65%k—5 Thlr. bez, September-Oktober 64 Thlr. bez., Oktober - Novem- ber 62 Thlr. bez., November-Dezember 63 Thlr. bez. , April-Mai 614

bis 624 Thlr. bez.