1868 / 192 p. 9 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Bewerbungen, die sich Über die bisherige Thätigkeit auszusprechen haben, sind Alte eilegung der Zeugnisse bis zum 10. September er. an uns einzureichen.

Liegniß, den 13. August 1868. E Der Magistrat.

2690 | [ ] Breslau-Schweidniß-Freiburger Eisenbahn. Die Herren Actionaire werden zu einer auf | Montag, den 7. September 1868, Nachmittags 3 Uhr, hierselbst im Saale der neuen Börse anberaumten außerordent- lihen General-Versammlung hierdurch ergebenst eingeladen. Zur Berathung und Beschlußfassung liegen folgende Fragen vor:

1) Ob die General - Versammlung die Ausdehnung des Unternch- mens über die bereits beschlossene Erweiterung von Liegniß nah Rothenburg (resp. dem sonstigen Anschlußpunkte an die Märkisch- Posener Eisenbahn) hinaus, und zwar über Cüstrin nach Alt- Damm mit einer Zweigbahn von Pyriß nah Stargard, oder unter Ueberschreitung der Königlichen Ostbahn zu ischen Cüstrin und Landsberg nach Alt-Damm mit Zweigbahnen von Soldin nah Cüstrin und von Pyriß nah Stargard und nach Feststel- lung der Linie durch den Verwaltungsrath die sofortige Jnan-

rifsnahme des Baues genehmige, so wie ferner, ob die General-

Versammlung den Verwaltungsrath ermächtige, mit dem König- lichen Handels8ministerium die für diese Bahnbauten erforder- lichen Geldmittel, die Art und die Bedingungen ihrer Aufnahme nebst Statut-Nachträgen und Emissions-Bedingungen für Stamm- Actien und Prioritäts-Obligationen festzustellen, so wie die Ka- pitalien demnächst aufzunehmen ; : i

2) ob die General-Versammlung geneigt sci, dem vom Herrn Kriegs- Minister angeregten Projekte Alt-Damm—Swinemünde schon jeßt näher zu treten. ; Diejenigen Herren Actionaire, welche der Versammlung beiwohnen

wollen, haben nach §. 29 des Statuts ihre Actien bis \ pätestens Sonnabend, den 5. September, Nachmittags 6 Uhr, in dem Bureau der [Gesellschaft vorzuzeigen, oder sons auf eine dem Direktorium genügende Weise die am dritten Orte erfolgte Niederlegung nachzuweisen, zugleich aber ein mit der Namens - Unterschrift versehc- nes Verzeichniß der Nummern der Actien in zwei Exemplaren zu Übergeben, von denen das Eine zurübleibt, das Andere mit dem Siegel der Gesellschaft und dem Vermerk der Stimmenzahl versehen, zurügegeben wird und als Einlaßkarte zur Versammlung dient.

Breslau, 4. August 1868. Direktorium.

[2752] Thüringische Eisenbahn. Die Herren Actionaire der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft werden auf Grund und nach Maßgabe der §§. 23 . des Gesellschafts- Statuts zu der am j

Montag, den 7. September c, Mittags 12 Uhr im Saale Belle Vue zu Hallea. S. stattfindenden ordentlichen General-

Versammlung eingeladen. Gegenstände der Tagesordnung sind: 1) Der Verwaltungsbericht für das Jahr 1867, welcher nach §. 55.

Ziff. 7 des Statuts vom Montag, den 24. August c, ab bei sämmtktlichen Billet-Expeditionen zu haben ist. 2) Die Wahl dreier Mitglieder des Verwaltungsrathes an Stelle der ausscheidenden, jedoch wieder wählbaren Herren

Commerzienrath Moriß aus Weimar,

Kaufmann M. Franke aus Naumburg,

Fabrikant A. Henneberg aus Gotha. 3) Eine Vorlage, betreffend die anderweite Regulirung der Zuschüsse aus der Gesellschaftskasse an die Pensionskasse. 4) Antrag eines Actionairs aus Leipzig, die Bestimmung unter 94er 4 bes CIZF!ldes Statuts, nah welcher Personen, welche “über zwei Meilen von der Bahn entfernt wohnen, von der Wahl in den Verwaltungsrath ausgeschlossen sind, dahin abzu- ändern: »Personen, welche über zwei Meilen von der Bahn, einschließlich der beiden O von Corbetha nach Leipzig und von Weißenfels nah Gera, entfernt wohnen. Es dürfen und müssen aber nur zwei Actionaire, welche im zweimeiligen Bereiche dieser beiden Zweigbahnen wohnen, Mitglieder des Ver- waltungsrathes sein , die Übrigen sieben Mitglieder des Ver- waltungsrathes müssen im zweimeiligen Bereiche der Stamm- bahn wohnen. Tritt cines der ersten beiden Mitglieder aus, muß ein anderes Mitglied in den Verwaltungsrath aus den Actionairen jener Zweigbahn gewählt werden. Berechtigt zur Theilnahme und zur Ausübung der nach dem Statut den Actionairen zustehenden Rechte in der General-Versamm- lung sind die Besißer von fünf und mehr Stamm-Actien der Thürin- gischen Eisenbahn, welche dieselben jedo ohne Dividendenscheine 1) entweder 4 Tage vor der General-Versammlung, also bis ein- {ließlich den 3. September, bei unserer Le in Erfurt segen as von derselben auszustellenden Depositenjchein hbinter-

1 Oder

2) ebenfalls bis eins{hließlich den 3. September e. bei einer der Billet - Expeditionen der Thüringishen Hauptbahn oder deren weigbahnen präsentirt haben, um sie von dieser couvertiren, einsiegeln und das versiegelte Couvert mit dem Tagesstempel versehen zu lassen, oder 3) falls die Herren Actionaire die Actien unvershlossen im Besiß behalten wollen, sie bei einer der bezeichneten Villet-Expeditionen

Tagesstempel der Präsentation versehene Anmeldebescheinigung

erhalten haben. j Zur Erlangung der Stimmzettel werden demgemäß beim

Eintritt in die General-Versammlung im Legitimations-Büreau als genügend nur angesehen werden: a) im Fall unter 1) die Depositenscheine der Hauptkasse, b) im Fall unter 2) die verschlossenen und abgestempelten Actien-Couverts, sofern deren Verschluß unversehrt ist, c) im Fall unter 3) die offenen Actien zugleih mit den aus. gungen.

lung pünktlih beginnen können, wird das8Legitimations. Büreau präcis 11% Uhr geschlossen, so daß von da ab Stimmzettel nicht mehr ausgegeben werden.

welche daher ebenso wie die Actien selbst bis zu den obenbezeichneten Terminen bei den dabei gedachten Stellen zu deponiren , bezüglich an-

zumelden und vorzuzeigen sind. wieder abzuholen.

haben, vertreten lassen. , ten im Legitimations-Bureau durch einfache schriftliche Vollmacht auszu-

weisen. (§. 28 d. Statuts.)

auf Grund eines blos mündlihch vor oder während der General- Versammlung erhaltenen E ist unstatthaft. i

Den Theilnehmern an der General-Versammlung wird am Tage derselben freie Fahrt auf der Thüringischen Hauptbahn Und deren Zweigbahnen nach dem Versammlungsort und von da zurück gewährt

werden. Welche ZÜ( | e wird durch besondere Anschläge an den Billetschaltern unserer Statio-

nen rechtzeitig bekannt gemacht werden.

Die Befugniß zur freien Fahrt is nachzuweisen : /

1) entweder durch Vorzeigung der von der Hauptkasse in Erfurt auszefertigten Depositenscheine, welhe von der Billet - Ex- pedition der Abfahrtsstation miiï dem Stempel des Tages der General-Versammlung abgestempelt sein müssen, oder

2) durch Vorzeigung des von der betreffenden N mit dem Stempel des Tages der Präsentation der

stempelten Actiencouverts, oder j : 3) durch Vorzeigung der offenen Actien zugleih mit der von der

betreffenden Billet - Expedition ausgestellten und ebenfalls mit

dem Stempel des Tages der Präsentation der Actien versehenen

Anmeldebescheinigung. E /

Frauen und Minderjährige sind zur persönlichen Theilnahme an der General-Versammlung nicht berechtigt (F. 28 des Statuts), haben daher auch keinen Anspruch al freie Fahrt.

Erfurt, am 9. August 1868 Die Direction

der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Königliche Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn. Bis zum 15. Oftober er. werden von Berlin und Frankfurt a. O. nah den Stationen Greiffenberg, Reibniß, erg und Altwasser der Schlesishen Gebirg8bahn Billets, für die Hin- und Rückfahrt gültig, ausgegeben und zwar auf 6 Wochen: von Berlin II, Klafse: III, Klasse:

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» Reibnitß P E » » Hirschberg » » » » Altwasser » 10 von Frankfurt a. O. nach Greiffenbergzum Preise von 4 Thlr. 6Sgr. 6P

» Reibniß » » » 4 » » » s » Hirschberg » » D 2 0 —ck 19 0.9

» Altwasser » » 2.0.2120 2. 6, Q U-ck Schnellzüge Gültigkeit. Berlin, den 2. Juli 1868. Königliche Direction der Niederschlesisch - Märkischen Eisenbahn.

Hannoversche Staats -Eisenbahnen.

p Anschlüsse in Kreiensen

ôttingen, Abf. 4 35 Morg.,

ssttemmen-H [ Abf. 315 Nachm., Hildesheim, Ank. 329 3 32 Nachm., Lehrte, Ank. 4 11 Nahm. Hannover, den 13.

8 Tage vor der Versammlung, also bis einsließlich den 30, August e. vorgezeigt und zum Nachweis dessen eine mit dem

Königliche Eisenbahn-Direction. i Hier folgt die besondere Beilage

gestellten und gehörig abgestempelten Anmelde - Bescheini- J Damit die Verhandlungen der General -Versamm- -

Dieselbe Gültigkeit wie die Actien selbst haben alle von öffent. É lihen Behörden oder Jnstituten Über die Hinterlegung von Stamm. actien der Thüringischen Eisenbahn ausgestellten Depositenscheine, b

Die bei der Hauptkasse zu Erfurt deponirten Actien sind am Tage nah der General-Versammlung gegen Rückgabe des Depositenscheines Die zur Theilnahme an der General-Versamm- lung berechtigten Actionaire können sich auch durch Bevollmächtigte, welche sie aus der Zahl der A legitimirten Actionaire zu wählen F Die Bevollmächtigten haben sich als solche

Das Abgeben von Stimmzetteln für einen anderen Actionair E

üge dabei unentgeltlich benußt werden dürfen, |

ctien abge

nach Greiffenbergzum Preise von 6 Thlr. 3Sgr. 6Pf., 4Thlr.11Sgr. 6Pf. ibni 23 4 » 24 » 6.»

3Thlr.—Sgr. 6Pf. AEY H gr. 6Pf

50 Pfund Freigepäck. Billets I[. Klasse haben auch für die

Bekanntmachung. Vom 16. August c. ab treten in

olge Aenderung des Fahrplans auf den betreffenden

/ ay benachbarten Bahnstrecken Behufs Erzielung besserer E Ez U folgende Aenderungen im e S Laufe der nachbezeichneten diesseitigen Züge ein: M auf der Strecke Göttin SES dde t er: bei Zug Nr. 25/93. reiensen, Ank. 542 Morg., Kreiensen,

Abf. 5 53 Morg., Nordstemmen, Ank. 6 52 Morg., Nordstemmen, Abf. 7 2 Morg. Hannover, Ank. 8 10 Morg.; bei Zug Nr. 37. Göttingen, Abf. 1 11 Nachm., Kreiensen, Ank. 1 59 Nachm., Kreiensen, Aer 221 Nachm., Nordstemmen, Ank. 3 11 Nachm., Nordstemmen, Abf. 3 16 Nachm., Hannover, Ank. 3 45 Nachm.; b) auf der Strecke Nord- ildeSheim-Lehrte: bei Sus Nr. 37. Nordstemmen, achm., Hildesheim, Abf.

ug. 1868,

Vefoudere Beilage

des Königlich

Preußischen Staats - Anzeigers.

ZU 192 vom 15. August 1868.

S E E E E A ED A E L E E R

rzeichniß: Die vaterländischen Bildwerke in dem Königlichen Residenzshloß zu

———————— R

otsdam. (I.) Die Bäder der westfäliscen

Gruppe. Aus dem bürgerlichen Leben in Graudenz während der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. G. F. Waagen

Die vaterländischen Bildwerke in dem Köni lichen Resfidenzschloß zu Potsdam. M

I,

Das älteste aller jezt vorhandenen Königlichen Schlösser

PotSsdams, das Königliche Residenzshl in der Stadt, zeichnet sih durch die große Anzahl und den historischen Werth |

seiner malerischen Kunstschäße aus. Zuvörderst erwähnen wir, um die spätere geschichtliche Reihenfolge nicht zu unterbrechen, zwei tleinere Bilder, deren Entstehung in die neueste Zeit fällt.

_In einem Entree zu den Zimmern Sr. Majestät des Königs befindet sich ein Gemälde von August von Klöber (geb. 1793 den 21. August zu Breslau und gestorben 1864 den 31. De- zember zu Berlin als Professor und Mitglied des Senats der Königlichen Akademie der Künste), welches die bekannte Bekeh- rung des Wendenfürsten Jaczo zum Christentzum gelegentlich sciner Rettung aus den Händen verfolgender Feinde und aus den Wassern der Havel im Jahre 1157 darstellt.

‘Das zweite Bild entstand im Anschluß an ein größeres von

Fönig Friedrich WilhelmlV. dem Dichter und Maler Aug. Kopisch (geb. 26. Mai 1799 zu Breslau, gest. 6. Februar 1853 zu Ber- lin) aufgetragenes Werk, welches die Garten-Anlagen, Bauten und sonstigen Kunstwerke Potsdams in Wort und Bild dar- stellen sollte, von Kopisch nicht vollendet und erst nach seinem Tode von Professor Dr. C. Bötticher der Oeffentlichkeit über- geben worden ist. Das Bild enthält ein getreues Portrait nicht nur der Stadt Potsdam, sondern auch des ganzen Pots- damschen Werders, d. h. der von der Havel gebildeten Insel, an deren Ostrande die Stadt liegt, wie selbige im 17. Jahr- hundert den vorhandenen Nachrichten gemäß ausgesehen haben muß, Man erblickt an der {hon damals vorhandenen Brücke welche die Insel mit der Zaucbe verband, das alte Schloß, aus welchem das jetzige Stadtschloß unter dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm durch vollständigen Umbau P A anfing. Weit davon im Osten, wo jeßt die Heiligegeist-Kirche steht, erhebt sich der Nuthemündung gegenüber die Bürg, die das Endglied der Kette von befestigten Häusern bildete, welche fih chemals an der Nulhe entlang gezogen haben. Die Stadt ivar noch unbedeutend; denn die auf dem Kiez und in der Nähe jener Burg betriebene Fischerei bildete noch ihre Haupt- nahrung; den Werder selbs bedeckte meistentheils Wald und SumpPfland. __ Der Kurfürst Friedrich Wilhelm faßte eine besondere Borliebe für Potsdam und hielt sih gern in den Jagd- und Lustschlössern auf, welckc er zu Caput, Kl. Glinike und Bornim erbaute. Vor allem aber strebte er danach, wieder in den festen Besiß des am wichtigsten Havelübergange gelegenen Schlosses in der Stadt zu kommen, das seit 1611 durch Verpfändung von Johann Sigismund an die Hakesche Familie übergegangen war. 1660 erreichte der Kurfürst sein Ziel; er trennte sogleich das Schloß von den übrigen Amtsgütern und weil er es für sih Und feine Regierungs- Nachfolger zur Residenz ausersehen hatte, ließ er es bis 1660 um- ausbauen und konnte es 1666 in der Hauptsache als vollendet vetrachten. Die nach Süden gerichtete Mitte des Scblosses nahm elnen durch die beiden obern Geschosse gehenden Hauptsaal auf, zu dem man mittels eines rampenartigen Nufganges, der von beiden Seiten her anstieg, gelangte, Diesen Saal sollte die Kunst würdig und mit Rücksicht auf die vaterländiscbe Geschichte ¡chmüdcken. :

Zwei große hier befindliche allegorishe Gemälde sind von Th. van Tulden, geb. 1667 zu Herzogenbusch in den Nieder- landen, Schüler von Rubens, zuleßt Direktor der Akademie zu Antwerpen. Die beiden Gemälde hangen, wenn man von der Mitte der Rampe her den Saal betritt, an der gegenüber be- findlichen Nordwand desselben, zu beiden Seiten der in die Galerie hinausführenden Thür. Das eine, linker Hand, bezieht sh auf die 1657 zu Königsberg in Preußen erfolgte Geburt des Kurprinzen, nahmaligen Kurfürsten &Griedrich des Dritten oder Königs Friedrich des Ersten; es erhielt später die Inschrift : Rlegia progenies 1657. Das andere, zur Rechten der Thür, ist auf den im Jahre 1679 zu St. Germain gesclossenen Frieden zu deuten und trägt die Worte: Pax facta 1679. Ein drittes eben so großes Gemälde an der Westseite des Saales malte Jacob Vaillant, genannt Lewerik, der 1628 zu Lille geboren ward und ein Schüler seines älteren Bruders

und ;

Wallerant war. Nachdem ex in Italien gerei fi : oa Itali t war und ee Jahre in Rom aufgehalten hafte, kam 7 E den Kurfürst u es Berlin, wo er verschiedene große historische E E e. Das im Schlosse zu Potsdam befindliche Bild zeig „dle Eroberung der Jnsel Rügen im Jahre 1678. Der urfürst ist darauf zu Pferde dargestellt, ihm zur Seite seine zweite Gemahlin Dorothea auf einem neptunischen Triumph- wagen, Eine Pyramide hat die Inschrift: Suecico milite insula 11a ecJecto. Die dritte, nach Ôsten gerichtete Seite des Saales E von dem Sohne und Nachfolger Friedrich Wilhelm's Í ursüest Friedrich T], mit dem entsprechenden Gemälde versehen. Paul Carl Leygebe, geb. 1664 zu Nürnberg, der den Nuf eines ge- N Pferde-, Schlachten- und Jagdmalers erwarb, und nah /90 als Professor der Kunstakademie zu Berlin starb, wurde mit der Anfertigung derselben beauftragt. Friedrich 111 be- \Gloß, das Andenken des Kurfürsten Friedrich Wilhelm's dur ein großes allegorisches Gemälde zu ehren. &Griedrih Wilhelm erscheint darauf sizend auf einem von vier weißen Pferden gezogenen Triumphwagen, den Minerva und Herkules , als Repräsentanten der Weisheit und der Kraft, in Gemeinschaft anderer Gottheiten begleiten. Indem Schlüter im Jahre 1694 den Sims dieses Saales mit Drnamenten und Kinderfiguren schmückte, die seine erste hiesige größere Arbeit waren, und dann zwischen den später dur den Freiherrn v. Knobelsdorf, den Baumeister Königs Friedrich Tl., unter dem alten Gesims angebrachten korinthischen Pilastern von rothbuntem schlesischen Marmor Kriegstrophäen und über den Thüren noch Allegorien auf die Thaten des Kurfürsten von vergoldetem Erz hinzu- famen, vollendete sih der Shmuck dieses Saales so weit, daß Carl Amadé Philipp Banloo, den König Friedrich 11. nah Pesne's Tode an seinen Hof berief, nur noch das Deckengemälde eine D ps auszuführen hatte : n anderen Räumen des Schlosses sind unter den & und neueren Gemälden insbesondere O Bildnisse ven Mitgliedern des Hobenzollernhauses oder treuen Dienern des- selben bemerkenswerth. Namentlich i} eines größeren Bildes zu gedenken, auf dem wir den Kurfürsten Friedrich Wilhelm und seine Gemahlin nebst drei Kindern, von denen das jüngste e E e O au finden ; ein von links oben er Engel breitet die Händ i i

Gruppe nus g le Hände segnend über die / on sonstigen Portraits in der großen Galerie des sind besonders hervorzuheben: [) das des alten Georg Dersllas ger, der aus dem faiserlichen zum s{wedischen und endlich zum brandenburgischen KriegSdienst überging und 1670 dritter bran- denburgischer Feldmarschall, 1674 Reich8graf, 1678 Statthalter in Pommern wurde; 2) des ersten brandenburgiscben Feldmar- shalls Otto Christoph von Spar, welcher bis 1649 auch in Kai- \exrlichem Dienst stand, dann aber fur-brandenburgischer General- Major, nachher Ober-Kommandant aller Festungen und Gehei- mer Kriegsrath wurde, in Folge des Sieges bei Warschau Zur höchsten &eldherrnwürde emporstieg, fich später noch gegen die TUrten auszeichnete und, nadem er am 9. Mai 1668 zu Berlin gestorben, in der dortigen Marienkirche ein Marmor-Denkmal erbielt; 3) Georg Johann, Fürst von Anbalt, der, 1627 geboren, erst in |{wedischen und 1657 in brandenburgischen Dienst trat,

| 1658 General der Kavallerie, 1666 Chef eines Kürassier-Regi-

ments und 1670 zweiter brandenburgischer General-Feldmarschall wurde; im Jahre 1678 zum Statthalter in der Mark ernannt,

starb er am 18. Februar 1693 zu Berlin.

Außer diesen sind noch vorhanden die Bilder der Generale von Kannenberg (+ 1673), Alexander von Spahn oder Spaen (7 1693), Georg Adam von Pfuhl (+ 1672), Bogislav Fürst von Radziwill (Rassewyl) (4+ 1669), von Göße (+ 1678), Ober- Kammerherr Friedrih Graf von Dönhoff (+ 1696), Tobann Ernst von Poellnig (+ 1679) und Joachim Rüdiger Freidgerr von Golgen, welcher Lettere 1677 den Kurfürstlihen Dienst verließ, um erst in die dänische und dann in die \äcsisce Armee einzutreten.

,_ Am 18. Januar 1701 erfolgte die Krönung des Kur- fürsten Friedrih 111. zum Könige zu Königsberg in Preußen. Jn feierlihem Zuge kehrte dann König Friedrich I nach Berlin zurü und begab \ich ebenso noch im März desselben Jahres über Spandau und Nedliz nah Potsdam, von der Stadt festlich empfangen, wobei die große Schule der lehteren ihn mit einer anagrammatischen Gedächtnißschrift