1868 / 225 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Pallmaille durchwogten und in den. sih immer wieder- holenden Hochruf - einstimmten. Anm 20sten Vormittags, un- mittelbar nach dem Kirchgange Sr. Majestät, erschienen in dem Altonaer Kommandantur-Gebäude, dem Königlichen Ab- steigequartier, die Senatoren Dr. Sieveking und Dr. Kirchenpaur, als Deputation der Stadt, um die Einladung mündlich zu wiederholen, welche bereits während der Reise Sr. Majestät durch die Provinz Schleswig-Holstein angenommen worden war. Nach dem auf dem. Altonaer Rathhause eingenommenen De- jeuner machten Se. Majestät eine Spazierfahrt zu Wagen nach Ottensen und Teufelsbrück, auf welcher eine große Zahl von Hamburger Notabilitäten Allerhöchstdieselben in ihren Equi- pagen begleiteten.

Am Nachmittage um 4 Uhr eröffnete eine Fahrt auf dem Dampfer » Hammonia « die Reihe von festlichen Beranstal- tungen, welche Hamburg für die Bewirthung und die Unterhaltung des Königliben Gastes ren hatte. Leider bewies ih das Wetter als sehr. ungünstig, denn gegen Mittag hatte ein Regen begonnen, der abwechselnd, nachlassend oder heftig bis nah Mitternacht anhielt und viele der mit bedeutenden Kosten und Sorgfalt getroffenen Vorbereitungen wirkungslos ließ. Am Landungs§- plaße stand eine Compagnie des von dem Manöver der 17ten Division aus Mecklenburg zurückgekehrten 2. Hanseatischen Jn-

fanterie-Regiments Nx. 76 mit der. Regimentsmusik aufgestellt,

an deren Front Se. Majestät vor dem Betreten der »Hammo- nig« hinabgingen. Jn dem Augenblike, wo die Slagge des; Königs von Preußen am Maste emporstieg, gaben die Geschüße des Schiffes 21 Salutshüsse. Senatoren und Notable Hamburgs empfingen Seine Majestät an Bord. Das unfreundliche Wetter machte leider den. Aufenthalt „auf

dem Verdeck unmöglich. Mehrere Privat-Dampfschiffe. und der. ahrt des mächtigen

»Cuxhaven« (Dampfer). begleiteten die Fah i Sdiffes, auf welchem mit Reap en D U das Seiner Majestät angebotene Diner in der Ca wourde. Auf den Toast des Bürgermeisters Dr. Sieveking, welcher. dem Königlichen Schirmherrn des Norddeutschen Bundes gal dessen Thaten. den kräftigen Schuß deutscher Schifffahrt im Aus- lande herbeigeführt, wie dies ja die Flagge, unter , welcher die »Hammonia« zu fahren bestimmt sei, die des Norddeutschen Bundes, am Besten beweise, ,tranken Seine Majestät zur Entgegnung und zugleich zum. Dank für die Aufnahme auf das Wohl der Stadt Hamburg und dex Veranstalter dieses s{hönen Festes. Die Befürchtungen , welche mehrere erfahrene Schiffscapitaine hon vor dem Beginn der Fahrt

ausgesprochen, daß es der großen »-Hammonia« kaum möglich |/

sein würde, #0 spät und bei eingetretener Ebbe ungefährdet nach Hamburg zurückzukehren, sollte bedauerlicher Be S in Erfüllung gehen. Wahrscheinlich durch die ungewöhnliche Zahl von. Lich- tern, die von erleuchteten Häusern an den. beiden Ufern her- rührten, wurde der Lootse irregeführt und plößlih war die »Hammonia« in der Gegend des Finkenwerders aufgefahren. Als man den begleitenden Dampfer »Cuxhaven« anrief, um auf ihm die Weiterfahrt des Königlichen Gastes zu ermöglichen, zeigte es sich, daß auch dieses Schiff festgefahren war, fo daß ein Boot ausgeseßt werden mußte, um ein anderes Schiff herbeizuholen. Das aus8gesandte Boot brachte dann end- lih “ein kleines Robinowsches Dampfschiff herbei, auf welchem der König nah Hamburg fahren konnte. Es war indeß fast zehn Uhr, ehe Se. Majestät auf die Soirée im Hause des Senators Hayn erschienen, um welches sich, troß des ununter- brochen strörnenden Regens, eine außerordentlich große Menge ver- sammelt hatte, die das endliche Vorfahren des Hohen Gastes der Stadt mit lautem, und um das ganze Alsterbassin sich fort- pflanzendem Hurrahrufe empfing. Das Alsierbassin war der Mittelpunkt einer glänzenden Jllumination, die Se. Majestät aus den Fenstern des Hayn'schen Hauses übersehen sollten, und da diese nicht weit genug hervortraten, um auch Über die Gegend na der Börse und den Arkaden des Hotels St. Petersburg den Ueberblick zu gestatten, so war ein Vorbau hergerichtet worden, der reich mit Spiegeln und Draperien geschmückt war. Der Blick aus den Fenstern desselben ging auf die prächtig erleuchtete Lombard-Brücke und auf die Mitte. des Alster-Bassins, wo, auf einer künstlichen Insel, eine Nachbildung des Schlosses Babel8s- berg hergestellt worden war, dessen erleuchtete Fenblie weit über die; ebenfalls reich illuminirten Alster-Ufer hinstrahlten.

__ Auch bier war der fortdauernde Regen hinderlich, denn es kam eigentlich keiner der beabsichtigten Effekte zur vollen Geltung. Die Bevölkerung Hamburgs und seiner Umgebungen hatte sich rings um da® Alsterbassin zahlreich eingefunden. Boote und kleine Dampfer befuhren das Bassin nah allen Richtungen hin, und bengalische Feuer beleuchteten bald hier bald da aufflammend, das ganze. großartige Schauspiel. Se. Majestät äußerten sich wiederholt anerkennend über die Erleuchtung, \o

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in Reinbeck fanden Bewillklommnuungen statt. Auf

eräumigen Cajüte servirk..

neun Ubr îtraf Se. Königl. Hoheit der P

wie über das Hayn'’sche Fest, und bedauerten nur, daß den

Hamburgern die Freude: an der gonmaen Ausstattung im Freien verdorben worden sei. Erst spät kehrten Se. Majestät nach Altona in das Kommandantur-Gebäude zurü.

Am 21sten brachte das Musikchor des 2. hansegti. schen Infanterie - Regiments Nr. 76. Sr. Majestät dem König eine M Darauf hatte der aus Ver. lin eingetroffene Geheime Kabinets-Rath v. Mühler Vor trag bei Allerhöchstdenselben. Mittags erfolgte der V. such der Börse, welche; feierlih geflaggt / hatte und wo gegen 8000 Kaufleute versammelt waren. Se. Majestät nah, men die Anrede des Präsidenten der Handelskammer , A. Schön huldvoll entgegen und antworteten, an Ihre Rede in Kiel qn fnüpfend, indem Sie Jhre Berwunderung aussprachen, daj die so deutliche Versicherung, wie keine Veranlassung zu einem Kriege vorhanden sei, hätte mißverstanden werden können. Hie in diesen Räumen spreche es sich deutlicher als irgendwo aus, daß man nur den Frieden wünschen müsse und brauchen könne Von einer weiten Fahrt durch die Stadt nach Altona zurü. gekehrt, gab der König im Saale des Kommandantur-Gebäudez eine Tafel von 62 Couverts, nach welcher die Abfahrt nach Berlin auf der Verbindungs- und dann auf der Berlin-Hamburger Bahn erfolgte. Auf dem Altonaer Bahnhofe hattén. sich dieselben Personen und Corporationen wie beimEmpfang am 19. versammelt, undSe, Majestät sprachen sich gegen dieselben in hohem Grade befriedigt über Alles aus, was Sie auf dieser Reise gesehen und erfahren, und, wofür Altona wie Hamburg ein würdiger Schlußstein gewglen seicn. Die ganze. Verbindungs-Eisenbahn entlang, auf

em Hamburger Bahnhofe und bei allen Uebergängen auf Hamburger Gebiet, standen Tausende von Menschen, die dem scheidenden Monarchen. ihr Hoch nachriefen. Jn Bergedorf wie

l Preußischem Grund. und Boden war jeder Empfang verbeten. Die Ankunft in Berlin erfolgte Nachts gegen. 12 Uhr.

Das Staats-Ministerium trat heute Mittag unter Vorsit des Finanz-Ministers Freiherrn von der Heydt zu einer Sigzung zusammen.

Se. Majestät der König begeben Sich, wie die »Prov.-Corresp:«. mittheilt , am, Montag Abend |nach Baden Baden, um dort den Geburtstag Jhrer Gemahlin (30, Septbr.) im Kreise: der Königlichen Familie zu: begehen und etwa vier- zehn ; Tage mit - Jhrer. Majestät dort zu verweilen.

Se. Majestät der Kaiser von Rußland trifft, der- selben Correspondenz zufolge, am Sonntag früh zum Besuche am Hofe - unsers Königs ein, wird den Sonntag und Montag hier zubringen und am Montag Abend die Reise {zunächst nah: Warschau fortseßen.

Die Provinzial-Landtage für. Hannover und Schleßwig-

olstein werden, nach der »Prov. Correspond.«, spätestens zum onntag, 11. Oktober, berufen werden.

Die Kommunal-Landtage für Hessen und Nassau, zu welchen die. Wahlen noch nicht -durchweg beendigt sind, werden in der zweiten Hälfte des Oktober zusammentreten.

Der Hannoversche Provinzial-Landtag wird unter Anderen eine Vorlage in Betreff der Verwendung und Verwaltung des

Hannoverschen - Provinzialfonds zu berathen haben ; au soll’

derselbe über die endgültige Einrichtung der oberen Verwallung

. der Provinz gutachtlich gehört werden.

Nach den beim Ober - Kommando der Marine eing gangenen Nachrichten ist S. M. Brigg »Musquito« am 2. bjs. von Dartmouth nah Vigo in See gegangen, und S. M. Schiff » Vineta « am 23. hjs. von Simonsbay in Ply- mouth angekommen.

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Stralsund, 21. September. (St. J.) Gestern Abend gegen j rinz Adalbert von Preußen, von Kiel über Rostock kommend, mittelst Extrapost M ein und nahm im »Hotel. de Brandebourg« Quartier. Heu Í früh um zehn Uhr begab der Prinz _\ich in Begleitung f Adjutanten, des Capitain-Lieutenants Graf. Waldersee - N Inspizirung nah dem Dänholm und seßte alsdann nah A : im Hotel eingenommenen Dejeuner um #2 Uhr die Reise Þ Dampfaviso »Adler« nach Danzig fort. A

Kiel, 21. September. (K. J.) Das Panzerschiff 4 “(8 a n wird Et E GeS und nach Ka rona gehen, um dase edoctt zu werden.

Me#Xlenburg. Doberan, 21. September. (M. 2 Am vorgestrigen Abend traf Se. Königl. Hoheit der Fu gle Adalbert von Preußen auf dein Kanonenboote »Ha i bier ein, übernachtete im Badehause, nahm gestern früh u Leitung des Bade-Intendanten von Suckow die Badeansta n und die Ufergegend in Augenschein und fuhr um 10 Uhr mittags weiter nah Warnemünde.

Ynted e Deaks bezüglich der Behandlung | auf ordent

| éntwurf über die Ablösung des Weinzehents vor,

amburg, 22. September, Der Bürgerschaft ist Seitens des Senats bel M des ‘Anschlusses -hamburgischer Ge- hietstheile an denZollverein ein dringlicher Antrag zugegangen, welcher dahin géht, daß das preußische Zollstrafgejez von 1838 in Verbindung ‘mit der ‘éntsprehénden Verordnung von 1867 mit unmwesentlicher Modification angenommen werde.

Sachsen. Leipzig, 22. September. Die Prinzessin Heinri ch der Niederlande traf gestern Abend von Dresden hier ein und ‘reiste ohne Aufenthalt weiter nah Altenburg ; von dort aus ist die Prinzessin heute Vormittag wieder hierher zu- cudckgekchrt und auf der Thüringischen Bahn nach Luxem- burg gereist. Gestern Abend trafen die Prinzessin Friedrich der Niederlande, sowie deren Tochter, Prinzessin Marie, von Interlaken hier ein, traten in Stadt Nürnberg ab und reisten heute weiter nah Görliß.

Reuß. Greiz, 22. September. Dás 26. Stück dér Ge- sezsammlung des Fürstenthums Reuß älterer Linie enthält eine Regierungs - Verordnung vom 21. September 1868 , die Aus- führung des Gesetzes Über die Aufhebung des befreiten Gerichts- standes betr., vom 12. ‘September d. J.

Württemberg. Schloß Friedrichshafen, 19. Sép- témber. Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Frie- drich der Niederlande mit der Prinzessin Marie ist gestern zum Besuche der Königlichen Familie hièr angekommen und gestern Abend wieder abgereist, Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar ist heute zum Besuche der! Königlichen Familie hier eingetroffen. ;

Bayern. München, 22. September, Mittags. Die Er- öffnung der süddeutshen Militair-Konferenzen wird erst piergen stattfinden. Die Bevollmächtigten aus Stuttgart und KarlS8ruhe find eingetroffen. i

(N. K.) Am 2lsten d. M. is der zur Berathung des Militair-Strafgeseßbuches einberufene besondere Aus- {uß der Abgeordnetenkammer zusammengetreten. Auch der Staatsminister der Justiz, von Luß, und der Kriegsminister, Freiherr von Pranckh, wären erschienen. Zuerst wurde die Frage bezüglich des zu erwartenden neuen Militair -Straf- prozesses angeregt. Die Königliche Staatsregierung erklärte, daß die Vorlage desselben an den Landtag aufgeshoben wor- den sei, weil bei ‘der in Angriff genommenen Revision des Civilstrafprozesses der militairische Strafprozeß mit dem bürger- lihen erst wieder in’Einklang gebraht werden müsse, und gab ‘die Zusicherung, daß die Königliche Staatsregierung die ‘be- treffenden Geseßes8vorlagen an den dermaligen Landtag noch so rechtzeitig zu machen beabsichtige, daß ihre Erledigung durch denselben ermöglicht werden könne. In Folge dessen nahm der Ausschuß keinen Anstand, sofort in die Berathung des Mi- litairstrafgesezbuches einzutreten, und in fünfstündiger Sißung wurden die ersten 9 Artikel desselben theils nach den Vorschlägen der Staatsregierung, theils nah denen des Referenten ange- nommen.

__Dessterreich+ Wien, 21. September. Die Frau Groß- fürstin Alexandra von Rußland is mit den Großfürsten Nikolaus und Wjatscheslaw am 18. d. M. in Salzburg ange- kommen und hat nah mehrstündigem Aufenthalte Abends die Reise nah Gmunden fortgeseßt. |

_— Der bisher der K. K. Gesandtschaft in Florenz zuge- theilte Legationsrath Freiherr von Br uk geht als interimisti-

her Geschäftsträger nah Darnistadt. : l

22. September, Abends. Feldzeugmeister Gyulai ist

| gestorben. Der Tyroler Landtag hat 13 italienische Ab-

nete, welche niht erschienen waren, ihres Mandats ver- ustig erklärt. :

Die »Wiener Abendpost« veröffentlicht ein Telegramm aus Madrid, wonach die seitens der Insurgenten der Königin

| Isabella vorgeléätéèn Bédingungen in Abdankung zu Gunsten

des Kronprinzen und Einberufung der Cortes zu einer konsti- tuirenden National-Versammlung beständen. esth, 21. September, (Sihung desUn terhause®.) Die

des Budgets für 1868 d 1869 ourden angenommen. Der Gegenantrag des Grafen Raday auf Verlängerung der Indemnität des Seis für bis sum Jahresschlusse und der Gegenantrag Bobori's

iche Behandlung dieses Budgets wurden abgelehnt.

er vom Finanzminister im Sinne der Anträge Deaks vorge-

| legte Gesegentwurf bezüglich des Budgets für 1868 wurde den

inister Gorove legte sodann den Geseh-

Sectionen zugewiesen. welcher den

ectionen überwiesen wurde. l _, Kaschau, 22. September. (W. T. B.) Der ‘Zuständ des Ninister-Präsidenten Andra ssy hat s verschlimmert Prag, 21, September. Stöhr begründete“im Wn

Landtage den Antrag wegen Aufhebung der politischen Hei- raths-Bewilligungen; derselbe wurde sodann einer -Kommissión

Überwiesen, ‘Bei Berathung des Kommissionsberichtes, betref-

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“Ministeriums genehmigt.

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fend den Zustand "der ‘öffentlihen Sicherheit auf dem Lande, entspann sich eine längere Debatte. Der Statthalter versprach, bei der Regierung eine ausgiebige Vermehrung der Gendar- merie- zu beantragen ‘und auch sonstige Vorkehrungen zu treffen.

Die »Correspondenz« meldet: Das Stadtverordneten- Kollegium beabsichtigt , dem Kaiser eine Petition wegen Nicht- sanctionirung des Gesezentwurfs bezüglih Trennung ‘der Tech- nik zu Überreichen.

Lemberg, 22. September. Jm galizishen Landtage wurde pu die Adreßdebatte eröffnet. Statthalter ‘Graf Go- luchowsfi erklärte den Antrag Smolka's für rechtlich unhaltbar und politisch gefährlih. Die Resolution sei inopportun und S zu weit gehend. Der Statthalter rügte die leichtfertige

chándlung der wichtigsten Vérfassungsfragen. Diese gewohnte Leichtfertigkeit habe mehr zur Noth des Landes beigetragen als alle Fehler der Regierung.

Agrám, 21. Septémber. Jn der heutigen Sißung des Eroatishen Landtages konstatirte Voncina abermals die Beschlußunfähigkeit des Hauses, weil nur 49-Mitglieder an- wesend und somit die Beschlüsse des Landtages ungeseßlich seien. Darüber wurde zur Tagesordnung übergegangen ‘und nach Lesung méhrerér Petitionen Und deren söfortiger Uebergábe án die betreffenden Aus\{üsse die Sißzung geschlossen.

Schweiz. Bexn, 21. September. Der Minister des Aeußern von Shwedèn Und Norwegen zeigte dem Bundesrath an, daß die Regierung von Schweden den Oberlieutenant Staäff zu Aar Abgeordneten beider internationalen Konferenz in Genf érnannt habe.

Belgien. Brüssel, 21, September. Jn dem Befinden des Kronprinzen -ist seit mehreren Tagen keine Aenderung eingetreten.

_ Großbritannien und Jrland. London, 21. Septbr. Die Königin wird bis zum 2. November in Balmoral blei- ben, und dänn bis Dezember in Windsor residiren ; die Weih- nachtsfeiertage gédenft sie in Osborne zuzubringen und von dort für die Wintersaison nach Windsor zurückzukehren. _ Der Prinz und die Prinzessin von Wales beab- sichtigen, ‘eine kurze Zeit der Jagdsaison im November in San- dringham zuzubringen. _ Lord Bloomfield, der diesseitige Botschafter in Wien, ist zum Begräbnisse seiner Mutter aus Wien hier ‘eingetroffen. General :M’Elellan is ‘nach einem zweijährigen Aufenthalte in England und auf dém Köntinénte nebst Familie nach New-York zurückgekehrt. __— Die chinesische Gesandtschaft, welche per »Java« in Liverpool ‘eingetroffen war, seßte nah kurzem Aufenthalte daselbst ihre Weiterreise nah London fort, wo sie im Grosve- nor-Hotel abgestiegen ist und so weit bis jeßt fêéststeht 2 bis 3 Monate zu bleiben gedenkt, ehe sie ihre Reise nach dem Continent antritt.

_Frankreih. Paris, 23. September. (W. T. B.) Weitere Nachrichten aus Spanien melden: Es bestätigt sich, daß ganz Andalusien sich in den Händen der Insurrection be- findet. General Cabarello soll sich an der Spiße von 13,000 Mann in XFeres befinden. Die hiesigen Zeitungen veröffent- lichen das Programm des spanischen Jnsurrection8comité's.

_ Spanien. Madrid, 21. September. Die amtliche »Gaceta« enthält ein Dekret, welches die Entlassung des ganzen Der mit der Präsidentshaäft des Con- seils betraute General Jose de la Concha hat noch nicht die Bildung eines neuen Kabinets zu Stande gebracht.

Die »Gaceta « meldet ferner, daß der Aufstand in Cadix und Sevilla ausgebrochen sei. Die Regierung habe drei Di- visionen zur Bekämpfung des Aufstandes gebildet, und der Be- fehl Über die Armee in Catalonien ist dem Marschall Pezuela, in Castilien dem Marschall Manuel de la Concha, in Andalu- sien dem Marquis von Novaliches übergeben worden.

__— 24. September. Der »Moniteur« meldet aus Spa- nién: General ‘Concha hat energische Maßregeln ergriffen, um weiteren Fortschritten der Jnsurrection vorzubeugen. Jm ganzen Lande ist der Kriegs8zuständ proklamirt. Der- Marquis Duero hat das Kommando der in ‘den mittlèren Provinzen aufgestellten Truppen übernommen; Graf Cheste ist zum Kom- mandirenden in Catalonien, Aragon und Valencia ernännt, während Novaliches- den Oberbefehl in Andalusien érhaltén hat.

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“Die ‘»Agence HavasL« veröffentlicht folgende De- pesche aus Madrid vom 22. September: Nachdem der Bri- gadièr Topete ‘die ‘Mannschaften einiger Kriegsschiffe in

der Bai von Cadix ‘zur Empörung verleitet ‘hatte, i}

in Sevilla General Yzquierdo sammt der Gariisón ‘diesem 'Bei- spiel gefolgt, General Concha hat die wirksamsten Gegenmaß- regeln ergriffen. Der Kömmaändant in Andalusten, Novalithes,