1889 / 104 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 01 May 1889 18:00:01 GMT) scan diff

leistung dortselbst, zum Bats, Commandeur in diescm Regt., Jäger, Major des 3. Feld-Art. Regts. Königin Mutter, zum Me:

Commandeur in diesem Regt., v. Reblingen und Haltenberg, -

Hauptm. à la suite des 4. Feld-Art. Regts. König, unter Enthebun von der Funktion als Adjut. der 1. Feld-Art. Brig., zum Battr. Che im 3. Feld-Art. Regt. Königin Mutter, Goll, Pr. Lt. des 14. Jnf. Regts. Herzog Karl Theodor, unter Beförderung zum Hauptm. ohne atent, zum Comp. Chef in diesem Truppentheil, Riezler, Pr. Lt. des 4. Feld-Art. La König, unter Stellung à la suite dieses Regts., zum Adjut. der 1. Feld-Art. Brig., ernannt. Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. 20. April. Frhr. v. Frays, Sec. Lt. à la suite des 5, Chevaulegers-Regts. Erzherzog Albrecht von Oesterreih, zur Landw. Kav. 1. Aufgebots E verseßt. 25, April. Hasler, Oberst-Lt. und Abtheil. Commandeur im 3, Feld-Art. Regt. Königin Mutter, unter Verleihung des Charakters als Oberst, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, Raila, Major und Bats. Commandeur im 9. Inf, Regt. Wrede, unter Verlei ae des Charakters als Oberst-Lt, mit ension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, immerer, Hauptmann und Compagunie-Chef im 14. Infanterie- Herzog Karl Theodor, unter Verleihung des Charakters als Major, mit Pension und mit der Er- laubniß zum Tragen der Uniform, Zimmermann, Pr. Lt. des 14. Inf. Regts. Herzog Karl Theodor, unter Clharakterisirung als Hauptm., mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uni- form, Frhr, Gorup v. Besanez, Pr, Lt. des 2. Jäger-Bats, mit ension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, leßteren eiden unter Verleihung der Ausficht auf Anstellung im Civildienst, der Abschied bewilligt 26. April. Friedl, Rittm. a. D., Narholz, Pr. L. a. D., dio cid auf Anstellung im Civildienst ausnahmsweise nachträglich verliehen.

egiment

_ Aigtamlliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 1. Mai. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen gestern, nah dem Vortrage des Chefs des Militärkabinets, General-Lieutenants von Hahnke, um 1 Uhr militärishe Meldungen entgegen, empfingen darauf den Fürsten zu Salm-Horstmar mit dessen ältestem Sohne und nahmen alsdann die Orden des verstorbenen Generals der Kavallerie, Freiherrn von Schlotheim, von dessen Söhnen, dem Oberst-Lieutenant Freiherrn von Schlotheim im

nfanterie-Regiment Nr. 74 und dem Major Freiherrn von chlotheim vom Generalstabe, entgegen.

Von 21/4 bis 4 Uhr präsidirten Se. Majestät einer Sizung des Staats-Ministeriums.

Nach einer Ausfahrt begaben Sih Se. Majestät der Kaiser und König und Jhre Majestät die Kaiserin und Königin um 61/5 Uhr zum Diner bei dem Reichs- kanzler Fürsten Bismarck und von dort um 81/4 Uhr Abends zum Thee zu Jhrer Majestät der Kaiserin Augusta.

Um 10 Uhr fuhren Se. Majestät der Kaiser mittels Sonderzuges nach Potsdam, von wo Allerhöchstdieselben heute Vormittag um 91/2 Uhr zurückehrten.

Von 11 bis 121/, Uhr hörten Se. Ae heute den Vortrag des Chefs - des Civilkabinets, Wirklihen Geheimen Raths Dr. von Lucanus, und arbeiteten darauf mit dem Kriegs= Minister, General von Verdy du Vernois, sowie dem Chef des Militärkabinets, General-Lieutenant von Hahnke.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin Augusta empfing gestern den General-Feldmarschall Grafen Moltke und den Besuch Jhrer Durchlaucht der Prinzessin Karoline Amalie zu Schleswig-Holstein.

Abends erschienen Beide Kaiserlihen Majestäten bei Jhrer Majestät im Königlichen Palais zum Thee.

Der Bericht über die gestrige (15.) Sißzung des na E, der Schlußberiht über die gestrige ißung des Hauses der Abgeordneten, sowie E er

ih in der

Bericht über die gestrige vereinigte R

beiden Häuser des Landtages befinden Ersten Beilage.

Jn der gestern geschlossenen Session beider Häuser des preußischen Landtages haben die Zu- stimmung beider Häuser ein Vertrag und nachstehende 18, von der Königlihen Staatsregierung vorgelegte Geseß- entwürfe, erhalten :

1) betr, die allgemeine Landesverwaltung und die Zuständigkeit der Verwaltungs- und Verwaltungsgerihtsbehörden,

2) betr. die Erleichterung und Abveräußerung einzelner Theile bon Grundstücken in der Provinz Hannover (Allerh. bestätigt unter dem 25. März 1889, Geseßz-Samml. S. 65),

3) betr. die Errichtung eines Amtsgerichts in Herne (Allerh. be- stätigt unter dem 20. März 1889, Gesez-Samml. S. 63),

4) betr. die Heranziehung der Fabriken u. #\. w. mit Präzipual- leistungen für den Wegebau in der Provinz Schlesien,

5) betr. die BON ans der Fabriken u. \. w. mit Präzipual- leistungen für den Wegebau in der Rheinprovinz,

6) betr. die Errichtung eines Amtsgerichts in Kontopp,

(diese! unter Nr, 1—6 aufgeführten Gesetzentwürfe sind zunächst dem Herrenhause vorgelegt und von diesem an das Haus der Abgeordneten gegangen, welhes den Beschlüssen des Hetren- hauses zugestimmt hat),

7) betr. die Erhöhung der Krondotation (Allerh. bestätigt unter dem 20. Februar 1889, Gesey-Sawml. S. 27),

8) betr. die Ergänzung des Geseßes über die Erleichterung der Volks\{ullasten vom 14. Juni 1888 (Allerh. bestätigt unter dem 31, März 1889, Geseß-Samml, S. 64),

9) betr. die Abänderung und Ergänzung einzelner, die Dienst- vergehen der nicht rihchterlichen Beamten betr. Bestimmungen,

10) betr. die Feststelung des Staatshaushalts-Etats für das Sahr vom 1. April 1889/90 und die dazu gehörigen Etats (Allerh. bestätigt unter dem 1. April 1889, Geseßz-Samml. S. 37),

11) betr. die Erweiterung, Vervollständigung und bessere Aus- rüstung des Eisenbahnnezes (Allerh. bestätigt unter dem 8. April 1889; Ge Baue, S. 69),

12) bett. Abänderungen des Gesetzes über die Erweiterung, Um- wandlung und Neuerrihtung von Wittwen- und Waisenkassen für Elementarlehrer,

13) betr. die Rees der dur die Hochwasser im Sommer des Jahres 1888 herbeigeführten Verheerungen,

14) betr. den Erlaß oder die Ermäßigung der Grundsteuer in Folge von Uebershwemmungen,

15) betr. die Abänderung des Geseges über die Bewilligung von Staatsmitteln zur Hebung der wirthschaftlihen Lage in den noth- leidenden Theilen des Regierungsbezirks Oppeln vom 25. Februar 1881,

17) betr. die inlowe für die Wittwen und Waisen der Geist- lihen der evangelishen Landeskirhe und. der neun älteren Provinzen der Monarchie, 18) betr. die Uebertragung pvolizeiliwer Befugnisse in den Kreisen Teltow und Niederbarnim sowie im Stadtkreise Charloitenburg an den Polizei-Präsidenten von Berlin und 19) der Nattragvertrag zu dem zwishen Preußen und den Thü- ringishen Staaten unterm 11. November 1878 geschlossenen Vertrage Über die Errichtung gemeinschaftliher Schwourgerichte zu Gera und Meiningen. Ges.-Samml. 1879 S. 216.

Die unter 7—19 aufgeführten Vorlagen sind zunähst dem Hause der Abgeordneten vorgelegt und von diesem an das Ae übersandt, welches denselben in der vom Hause der

bgeordneten beshlossenen Fassung zugestimmt hat. Außerdem haben - beiden Häusern des Landtages vorgelegen und sind von diesen erledigt : a, der Bericht über die Ergebnisse des Betriebes der für Rechnung pee ¿IECNAen Staats verwalteten Eisenbahnen im Betriebsjahre

b. die Darstellung des Ergebnisses der im Jahre 1888 ftatt- gehabten Verhandlungen des Landes-Eisenbahnraths, c. die Denkschrist über die Bauausführungen in der Zeit vom

1. April 1887/88 an denjenigen Wasserstraßen, Über welche dent Land- tage besondere Vorlagen gemacht sind. _d der Bericht über die Bauausführungen und Beschaffungen der Eisenbahnverwaltung für die Zeit vom 1. Oktober 1887/88,

e. der Bericht über die Verwendung des Erlöses für verkaufte Stadtbahnparzellen, i f, der Bericht über die Ausführung verschiedener Bestimmungen in den Geseßen über den Erwerb von Privateisenbahn-Unternehmungen dur den Staat,

g. der Rechenschaftsberiht über die Verwendung der flüssig ge- machten Bestände der im §, 94 der Hinterlegungsordnung vom 14. März 1879 bezeihneten Fonds und der im S. 95 Absatz 3 er- wähnten Gelder für das Jahr 1888, Í

h. der vierzigste Berit der Staats\chulden-Kommission über die Verwaltung des Staatsschuldenwesens im Rechnungsjahre vom 1. April 1887/88,

__à, die Denkschrift, betr. die deutshen Ansiedelungen in den Pro- vinzen Westpreußen und Posen,

k. der Rechenschaftsberiht über die weitere Ausführung des Ge- seßes vom 19. Dezember 1869, betr. die Konsolidation preußischer Staats- Anleihen,

1. die Allgemeine Rechnung über den Staatshaushalt des Jahres vom 1. April 1885/86,

m, die Uebersicht von den Staats-Einnahmen und Ausgaben des Jahres vom 1. April 1887/88, :

n die Nachrichten von der Verwaltung der preußischen Staats- Bergwerke, Hütten und Salinen während des Etatsjahres 1887/38,

Unerledigt geblieben sind von Vorlagen der - Königlichen Staatsregierung:

u o der Gesetzentwurf, betr. die Abänderung von Amtsgerichts- ezirken, G

2) die Denkschrift, betr. Maßregeln zur Abwehr der Ueber- \chwemmungsgefahr unter spezieller Berücksichtigung der \chlesishen Gebirgsflüfse,

3) der Entwurf einer Haukergëordnung für den Kreis Oldenkirchen,

4) der Gesetzentwurf, betr. die Kosten der ‘Königlichen Polizei- verwaltungen in den Stadtgemeinden,

5) der Geseßentwrrf, betr. die Unterkaltung der nit \{iffbaren Flüsse in der Provinz S({hlesien.

Abgelehnt wurde im Hause der Abgeordneten: der Gesehz- entwurf, betr. die Theilung des Regierungsbezirks Schleêwig.

Anträge wurden eingebracht im Herrenhause 3, von denen 2 erledigt sind, im Hause der Abgeordneten wurden 14 Anträge ein- GEAE Von diesen wurden 3 abgelehnt, 11 find unerledigt ge-

ieben.

Petitionen gingen beim Herrenhause 112 ein, wovon 52

bei Gelegenheit der Berathung von Geseßentwürfen, zu denen sie ein- gereiht waren, erledigt wurden, 8 * Petitionen sind unerledigt ge- blieben, darunter 3, welhe zu Geseßentwürfen eingegangen waren, welche nicht an das Herrenhaus gelangten. Bei dem Hause der Abgeordneten gingen 1233 Petitionen ein. Von diesen wurden 164 zur Erörterung ün Plenum nicht für geeignet erachtet, 52 dur Uebergang zur Tagesordnung erledigt, 376 der Königlichen Staats- regierung Überwiesen, 309 bei Berathung von Gesetzentwürfen erledigt ; die übrigen sind unerledigt geblieben. Das Herrenhaus hat 15 Plenarsitßungen abgehalten; die Abtheilungen sind zu 5, die Kommissionen zu 34 Sitzungen ver- \sammelt gewesen. Es wurden 4 scriftlihe Berichte, einschließlich des Berichts der Matrikel-Kommission, und 39 mündliche Berichte erstattet. Einmaliger Schlußberathung wurden 13 Vorlagen überwiesen.

Im Hause der Abgeordneten haben 59 Plenarsißungen ftatt- gefunden, 61 Sitzungen der Abtheilungen und 132 Sigungen der ver- schiedenen Kommissionen.

Ein bei den Verstärkungsarbeiten eines Forts beschäftigter Arbeiter durchschritt nah eben beendigter Mittags- pause auf dem Rückwege von der Kantine nach der Arbeits- stelle die durch Ziegelstapel und Karren verengte Hauptpoterne des Forts, als daselbst zwei Wagen, von denen der eine Kies zum Fortbau beibrachte, der andere nah Entleerung des Kieses zurückfehrte, zusammentrafen. Da eine Stockung von Wagen vor der Poterne entstanden war, trieb der Fortwächter, welchem die Regelung des Fuhrwesens beim Fortbau oblag, die Pferde der beiden Wagen mit der Peitshe zur Eile an. Der Arbeiter zog sich hinter einen Karren zurück, - das. Rad des beladenen Wagens erfaßte jedo einen Karren und drückte denselben mit solher Gewalt gegen das rechte Bein des Arbeiters, daß der innere Unterschenkel- knochen gebrochen wurde. Durch Rekursentscheidung (Nr. 699) vom 25. Februar d. J. hat das Reichs-Versicherungs- amt die von dem Arbeiter erhobenen Entschädigungsansprüche anerkannt, weil derselbe innerhalb des Bereichs derjenigen be- sonderen Gefahren, welchen die Arbeiter dur ihre Beschäfti- gung bei dem Fortbau ausgeseßt waren, von diesen besonderen Gefahren Zusammentreffen von dem Fortbau dienenden, durch den Fortwächter in rasche Be- wegung verseßzten Wagen in einem durch Gegenstände des Fortbaubetriebes verengten Durhlaß des. Forts erreicht worden ist (zu vergleihen die Entscheidungen 324, 477, 631, „Amtliche Nachrichten des R.-V.-A.“ 1887 Seite 134, 1888 Seiten 176 und 346).

Ein Wassermühlenbesiger, welcher in seiner Mühle durchschnittlich aht Personen beschäftigt, ließ seinen vom Hoch- wasser durchbrohenen Mühlendamm durch 80 hiersür von ihm angenommene Tagelöhner wiederherstellen. Diese Bauarbeit ist nicht als ein fat oder Nebenbetrieb des Müllereibetriebes (8. 4 Ziffer 4 Absay 2 des Lg es), iondern als eine bei der Versicherungsanstalt der Tiesbau- erufsgenossenschaft verficherte Regiebauarbeit (Absag 1 a. a. O.) anzusejen. Bescheid des Reichs -Versicherungsamts (Nr. 700) vom 1. März 1889 R.-V.. A. 1. 3794,

Der Großherzoglich mecklenburgishe Bevollmä tigte gin Bundesrath, Ober-Zoll-Direktor Oldenburg, ist in erlin wieder eingetroffen.

Der General-Jnspecteur des Ana und SIrU

16) betr. Abänderungen mehrerer Bestimmungen der Geseßgebung über die Stempelstéuer, l

der Kriegsshule Glogau und des Kadettenhauses Kulm an- getreten.

S. M. Kreuzer „Habicht “, Kommandant Korvetten- Kapitän Rittmeyer, is} telegraphisher Nachricht zufolge am 30. April in Kapstadt eingetroffen und beabsichtigt, am 8. Mai cr. die Reise fortzusetzen.

S. M. Kreuzer-Korvette „Sophie“, Kommandant Kor- vetten-Kapitän Herbing, hat am 13. April cr. die Reise von Mauritius fortgeseßt. i

__S. M. Kanonenboot „Wolf“, Kommandant Kapitän- Lieutenant Credner, ist telegraphisher Nachricht zufolge heute in Townsville eingetroffen und beabsichtigt, heute die Reise forlzusegzen.

_ Württemberg. Stuttgart, 30. Rpril. (St.-A. f. W.) Die gestrige Sißzung der Kammer der Standesherren eröffnete der Präsident Fürst von Waldburg-Zeil mit folgen- den Worten: „Es ist den hohen Herren wohl bekannt, daß Jhre Majestät die Königin aus großer Gefahr durh Gottes Fügung glüdlich_ errettet wurde (die Mitglieder erheben sich von den Sigen). Jch glaube, bah ih gewiß im Sinne des hohen Hauses handle, wenn ich mir erlaube, Namens desselben Jhrer Majestät der Königin ein Gl ückwunsch-Telegramm sofort zuzusenden.“ Das hohe Haus ist damit einverstanden. Das abgesandte Telegramm hatte folgenden Wortlaut: „An Jhre Majestät die Königin in Nizza. Durch Gottes Fügung sind Ew. Majestät aus großer Gefahr errettet worden; die getreue Kammer der Standesherren erlaubt sich, hierzu Ew: Majestät ihre innigsten Glückwünsche darzubringen. Der Präsident der Kammer der Standesherren, Fürst Wilhelm von Waldburg-Zeil.“ Bei Beginn der heutigen Sißung der Kammer der Standesherren verlas der Präsident folgende telegraphishe Antwort auf das an Jhre Majestät die Königin gerichtete Glückwunsch-Telegramm: „Mit freudigem Dank zu Gott für die glücklih überstandene Gefahr nebine Jch die Glückwünsche des hohen Hauses entgegen und spreche Jhnen, sowie deu Herren Meine wärnmste M aus.

ga.“

Jm Namen der niht versammelten Abgeordnetèn- kammer hat deren Präsident, von Hohl, ein Telegramm mit den innigsten Glückwünschen zur Errettung aus der großen Gefahr an die Königin nah Nizza abgesandt. Auf dasselbe traf heute früh folgende Depeshe Fhrer Majestät an den Kammer-Präsidenten von Hohl ein: „Die Glück- wünsche der Kammer der Abgeordneten als Vertreter aller Stände des Landes nehme Jh mit doppelter Freude ent- gegen und bitte Jh Sie, den Herren Meinen tiefgefühlten Dank auszusprechen. lga.“

Anhalt. Dessau, 30. April. (Anh. St.-A.) Se. Hoheit der Herzog hat den Regierungs - Präsidenten Delze in Dessau auf sein wiederholtes Ansuchen zum 1. Mai d. J. in den dauernden Ruhestand versezt und demselben in An- erkennung seiner Verdienste das Prädikat „Excellenz“ verliehen.

Großbritannien und Jrland. London, 30, April. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung des Unterhauses erklärte der Unter-Staatssekretär Fergusson in Beant- wortung einer bezüglichen Anfrage: der großbritannische Botschafter in Paris habe, da England an der Pariser Ausstellung offiziell niht theilnehme, eine Weisung der Eröffnung der Ausstellung beizuwohnen, nicht erhalten. Das Unterhaus nahm mit 113 gegen 103 Stimmen den von der Regierung bekämpften Antrag des Deputirten Samuel Smith an, welcher sh gegen das lehige Fiskalsystem in Jndien, betreffend den Vertrieb geistiger Getränke und des Oplums, wendet.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 30. April. (W. T. B.) Nach einem heute zur Veröffentlihung gelangten Gesetz unterliegen die Hinterlassenshafsten fremder Staatsangehörigen in Rußland derselben Steuer wie solche russisher Unterthanen, d. h. einer Steuer von 1 bis

8 Proz.

Ftalien. Rom, 30. April. (W. T. B.) Jn Folge der bei den Etats verschiedener Ministerien bewirkten Ersparnisse weist das Budget für 1889/90 eine Ver- besserung von 14/7 Millionen auf. Nah den gegenwärtigen Voranschlägen bleibt darnach ein Defizit von 37 Millionen zwischen den Einnahmen und den effektiven Ausgaben. Außer- dem besteht bei der Etats-Position: „Bewegung der Kapitalien“ ein Defizit von 91/2 Millionen. Der Gesammtbetrag des Defizits stellt sih folglich auf 461/4 Millionen.

Niederlande. Haag, 30. April. (W. T. B.) Jn der heutigen Sitzung der Generalstaaten erklärte der Minister- Präsident: der Gesundheitszustand des Königs habe si seit dem 7. April derart gebessert, daß der Minister- rath auf Grund der Anweisungen der Aerzte und in Ueber- einstimmung mit dem Staat3rath der Ansicht sei, daß der König wieder selbst die Regierungsgeschäfte übernehmen könne, zumal nah einer heu!igen Depesche aus Loo die Besserung von Tag zu Tae fortshreite. Der Vorschlag der Regierung wucde an die Abtheilungen verwiesen.

Serbien. Belgrad, 30. April. (Pol. Corr.) Der neu ernannte rumänische Gesandte, Rosetti, überreichte heute der Regentschaft seine Kreditive und betonte dabei: er sei beauftragt, den Gefühlen der Freundschaft und der Hochachtung des Königs von Rumänien für die Regent- schast und dessen innige Wünsche für das Wohlergehen Serbiens, sowie den Ruhm und das Glück des Königs Alexander auszu- drücken. Er seinerseits werde sich bemühen, die zwischen beiden Ländern bestehenden Bande inniger Harmonie noh enger zu knüpfen, wozu er die Unterstüßung der Regentschaft erbitte. Ristic antwortete im gleihen Sinne und betonte: die zwischen beiden Staaten bestehenden freundschaftlihen Be- D Dc entsprächen den Gefühlen, wie den nteressen beider ationen.

Amerika. New-York, 30. April. (W. T. B.) An- läßlih der hundertjährigen Jubelfeier. der Einfüh- rung Washington's als ersten Präsidenten gelangte heute eine Reihe von Ceremonien zur Ausführung, welche, soweit möglich, eine genaue Wiederholung der bei der Fnauguration Washington's stattgehabten Ceremonien waren, indem Präsident

Bildungswesens, General der Jnfanterie von berg, à la suite des Kadetten-Corps, hat eine Reise zur JFnspizirung

Harri}on die Stelle itc ros einnahm. Am bemerkens- werthesten war die militärishe Prozession, welhe an Harrison, der sih auf einer Tribüne in Madison Square befand, votr-

“ver Deutschen Allgemeinen Ausstellung für Unfallverhütung einleitete,

übexzog. An derselben nahmen etwa 50000 Mann der Nationalgarde der verschiedenen Staaten Theil. Abends fand ein Festmahl und ein großes Konzert statt. Die Stadt war glänzend erleuhtet und an verschiedenen Stellen wurden Feuerwerke abgebrannt.

Zeitungsfstimmen.

Das „Deutsche Tageblatt“ sagt: Die Rede Kaiser- Wilhelms, welche den gestrigen Eröffnungsakt

legt ein abermaliges erhebendes Zeugniß ab von dem hohen sittlichen Ernst, den das Herrshergeschlecht der Hohenzollern noch allzeit be- thätigt hat, wo es galt, das Wohl der Gesammtheit zu fördern und auch den Aecrmsten und Geringsten im Volke zum Bewußtsein zu bringen, wie warm das Herz des Monarchen für ihre Interessen empfindet, Der mächtige uls\{chlag der Zeit, der eine gegen frühere Jahrhunderte unerhörte Anspannung aller lebendigen Kräfte der Nation îim Dienste des gewerblichen Betriebes bedingt, hat Zustände geschaffen, welche den Kreis der staatlichen Aufgaben \prungweise vergrößern und deren Lösung nicht dem blinden Ungefähr überlassen werden darf, will man nit die \chwerste Verantwortung auf si laden. Dem ritterlichen Wiederhersteller von Deutschlands Einheit und Größe nah außen, Kaiser Wilhelm I., blieb es vor- bebalten, auh zum Zweck der inneren Wiedergeburt des deut- \chen Volksthums die bahnbrecenden Sritte zu thun. Er \prah in der ewig denkwürdigen Botschaft vom 17. November 1881 das erlösende Wort, welches dem Werk der sozialen Reform Ziel und Richtung gab; er reichte dem im unerbittli harten Ringen um des Lebens Nothdurft - ermatteten Kämpfer und Invaliden der Arbeit die rettende Hand des hülfsbereiten Staats und bereitete so inmitten der {rof aufeinanderplagenden Interessengegen|äße dem Geiste der Versöhnung eine Freistatt an den Stufen seines Yhrones. Und daß der jeßige Träger der Hohenzollernkrone das Vermächtniß seines Kaiserlihen Großvaters im reten Sinn erfaßt hat, daß er nicht nur der Wahrer, sondern auch der Mehrer des von ihm an- getretenen Erbes der volksthümlichen Politik Kaiser Wilhelm's I. ift, deß haben wir in der heutigen Allerhöchsten Kundgebung auf dem Ausstellungsp!ay ein kostbares Unterpfand. Die kernigen Worte des Kaiserlien Herrn, deren \{chlichte, männliche Art allen Zuhörern zu Herzen ging, werden ihren Widerhall finden in allen Werkstätten und Arbeiterwohnungen tes Reichs und weit über Deutschlands Grenzen hinaus, Sie werden den Arbeiter darüber aufklären, wohin er si in seinen Angelegenheiten vertrauensvoll wenden darf, wo er sicher fein fann, stets wohlwollendes Gehör und ehrliche Hülfsbereitschaft zu finden. Die Hohenzollern haben Kraft und Stärke ihres Königthums stets in der unverdrossenen Arbeit am Wohle ihres Volkes gesucht und ge- funden, Kaiser Wilhelm aber hält in echter deutsher Treue fest a den in Recht und Pflicht bewährten Ruhmesüberlieferungen sein Hauses. Insbesondere liegt ihm das Wohl der Arbeiter am Herzen, und er seßt seine ganze Thatkraft ein zur Förderung aller Ver- anstaltungen, welche in Theorie und Praxis diesem Ziele näher zu kommen geeignet und bestimmt sind. Neben diesen Ver- anstaltungen nimmt die heut eröffnete Ausstellung für Unfallverhütung einen hervorragenden Plat ein; irdem Kaiser Wilhelm den Er- öffnung- aft mit seiner persönlichen Anwesenheit beehrte und die Aus- stellung in markiger Rede der deutschen Nation ans Herz legte. bewies er sich auch bei diesem Anlasse wieder treu der Devise, welche er bei seinem Regierungsantritt fich zur Richtschnur gewählt, nämli: der erste Diener des Staats und seyen wir hinzu der beste Freund seines Volks zu fein.

Die „Norddeutsche \chreibt : i Als erster unter den Kulturstaaten Europas hat das Deutsche Reih die Sozialfürsorge zu einer seiner vornehmsten Aufgaben, ge- macht. Indem die Reich8geseßgebung sich mit der Regelung diejer den Arbeitern gewidmeten Fürsorge befaßte, wandte man \ih von den Lehren des Manchesterthums ab, welches mehr noch _auf sozialem als auf wirthschaftlihem Gebiete das sogenannte „freie Spiel der Kräfte als allgemeinen und einzigen Regulator betrawtet wihjen will. Sobald aber das Reich aktiv die Sozialfürsorge zu feiner Ausgabe mate, lag es in der Natur der Sache, daß sich diese Fürsorge zuerst mit jenen Schädigungen der wirthschaftlichen Lage des einzelnen Arbeiters be- \cäftigte, welhe demselben aus der mit setner Berufsart verbundenen Unsfallsgefahr erwahsen. Die reihsgesegliche Regelung der Unfall- versicherung als erste sozial reformarorische Bethätigung des Deutschen Reichs in Angriff genommen, blieb jedo zur vollen Ausführung des der Sozialreform durh die Allerhöchste Botschaft vom 17. November 1881 gegebenen ethishen Grundgedankens nicht dabei stehen, einen Scadenersay geseßlich für den von einem Unfalle bei Ausübung seines Berufes betroffenen Arbeiter zu sichern , sondern von vornherein wes die Aan mit an _den M der geseßlihen Regelung in er rihtigen Erwägung eîn- Sa, p so wichtig immer die den wirthswaftlichen Schaden des Unfallbeschädigten deckende Sicherstellung ist, es doch noch wichtiger sein muß, das Eintreten von Unfällen nah Möglichkeit zu verhüten. Wenn auch \{chon vor der Epoche der Sozialreform die Unfallver- hütung eine bedeutsame Rolle spielte, so empfing dieselbe doch gerade durch die ihr in der Sozialreform eingeräumte Stellung einen gewal- tigen Impuls, und wenn heute dur Se. Majetât den Kaiser die Er- öffnung einer Ausstellung für Unfallverhütung erfolgen konnte, welche zur Anschauung bringen wird , was auf diejem vorsorgenden Gebiete zum Schutze des Arbeiters geschehen kann, so vollzieht fich damit eben auch ein sozialreformatorisher Erfolg; denn hätte niht Kaiser Wilhelm I., indem er dem Deutshen Reich die Bahnen der Sozialreform vor- zeichnete, der Unfallverhütung neue verallgemeinerte Aufgaben gestellt und die Aufmerksamkeit immer weiterer Kreise auf deren Wichtigkeit hingelenkt, so würde Me sein Kaiserlicher Enkel heute eine solche N ellung eröffnet haben. t E hn e Ausftellung \sich verkündende Erfolg der aktiven Sozialpolitik des Deutschen Reichs fällt nun gerade in eine Zeit, welche über eine beim Eintreten in die Soziaireform vielfa für eine mit unüberwindlihen Schwierigkeiten verbunden gehaltene Aufgabe, über die dem Arbeiter zu tand n und Invaliditätsfursorge i t\heidung zu treffen berufen it. j O L (Wenn in mo nicht einem Jahrzehnt die Sozialfürsorge des Reichs auf dem Gebiet der Unfallverhütung solhe Erfolge gezeitigt hat, wie sie die heute eröffnete Ausstellung aufweist, so liegt darin zugleih eine ernste Mahnung an Diejenigen, welhe, aus welchen Gründen immer, das Zuitandekommen der Alters- und Invaliditäts- versicherung vereiteln möchten : eine Mahnung, welche eine vergebliche nicht sein dürfte! : Die „Deutsche volkswirthshaftlihe Corre- denz“ bemerkt: : : U [o nts des vergangenen Geschäftsjahres ist bekanntlich in fast allen Zweigen der Eisenindustrie und des Maschinenbaues eine sehr ansehnliche Steigerung der Produktion wahrzunehmen gewesen. Wenn dem gegenüber zu bemerken ist, daß die Lage der deutschen A industrie als eine voll befriedigende noch niht angesehen werden kann, so liegt der Grund vorzugsweise darin, daß die Einführung der neueren technishen Erfindungen und Verbesserungen nur mit Aufwen- dung sehr beträchtlicher Anlagekapitalien zu realisiren war und die auch im vergangenen Jahre noch mehrfach erzielten zu, niedrigen Preise die für industrielle A nehmungen angemessen er M ftverstà Rentabilität, ie e n sogenannten guten Jahren elbstverständlih den landesüblichen Zinsfuß übersteigen muß, um den Ausfall der shlechten Jahre vi va zu decken, nur ausnahmsweise erreichen ließen. Aus den nunmehr

Allgemeine Zeitung“

1388 bereits eine wesentlihe Erhöhung des dur{chschnittlichen Rein- gewinnes dieser Gesellschaften gebraht Hat, und das laufende Jahr \heint aller Ausficht nah noch günstigere Resultate zu versprechen. Die bessere Lage der Eisenindustrie wird ferner konstatirt durch die höheren Einnahmen der Eisenbahnen, undzwar dur einen der- artig gestiegenen Verkehr, daß zu dessen regelrehter Bewältigung das vorhandene Eisenbahnmaterial fi als unzureichend erwies. Mit Aus- nahme des Kohlenbergbaues verfügt kein Erwerbszweig über so große Massenfrahten wie die Eisenindustrie und der Maschinenbau, und selbst von den Kohlen nimmt bekanntlih die Eisenindustrie ca. 30 9/0 der esammten Produktion für"{ih in Anspruch, Eine Mehreinnahme der Bahnen, wie sie kürzlich der preußische Minister darthun konnte und für das neue Rechnungsjahr weiter in Aussicht stellte, steht denn doch im direktesten Widerspruch zu der von freihändlerisher Seite unagus- gesetzt wiederholten Behauptung, die neue Zollpolitik habe das Land ruinirt, Handel und Verkehr lägen fortgeseßt darnieder. Im Gegen- theil : der Aufshwung, dessen sih die deutihe Industrie zu erfreuen beginnt, ist in erster Linie auf unsere neue Wirthschaftspolitik zurük- zuführen, und gerade bezüglich der Eisenindustrie liegen die namhaften Erfolge bei allen A welhe nihcht von vornherein widersprechen wollen, klar auf der Hand. | : i i Durch Q der nationalen Arbeit geseplih gewährten Schuß ist es der Eisenindustrie möglich geworden, ihren Erzeugnissen bis zu einem gewissen Grade den einheimishen Markt zu sichern. Sofort mit dem Inkraftt1eten des neuen Zolltarifs sank die Einfuhr fremder Eisenwaaren aller Art um mehr als die Hälfte, in manchen Fweigen sogar um zwei Drittheile. Die Deckung dieser Mindereinfuhren ist scit 1880 von der einhelmisMen Indu ee übernommen worden, und diese Versorgung des vaterländischen Marktes gab derselben erst die nothwendige Sicherheit der Produktion. ; Mit dem zurückehrenden Vertrauen wendeten sih der Cisen- industrie größere Kapitalien zu, der Kredit wurde besser und billiger. Ausreicendes Kapital zu niedrigerem Zinsfuß und erweiterter Be- trieb ermäßigten die Generalkosten der Produktion, die Industrie konnte billiger liefern, und in den Staud geseßt, zu ermäßigten Preisen zu verkaufen, konnte sie auch auf den ausländishen Märkten die fremde Konkurrenz besser bestehen und ihren Export erweitern. Von unseren. freibändlerishen Gegnern ist mit besonderem Nahdruck stets behauptet worden, durch die eingeführten Zölle werde unser Export auf das Empfindlichste benachtheiligt werden ; sie haben sich gründlih geirrt; der Export ist seitdem in nahezu allen Industrieerzeugnissen ansehnlich gestiegen, und auch nach : dieser Richtung hat sich die neue Wirthschaftspolitik mit ihrer Tendenz, Rohstoffe in der Regel zollfrei zu belassen, von den Halbfabrikaten nur Zollsäße von durchs{nittlich mäßiger Höhe zu erheben, recht gut bewährt. Vor 1880 finden wir empfindlihen Mangel an Aufträgen, und falls solche erlangt wurden, Offerten zu Verlust bringenden Preisen; geringen, durch die ausländische Konkurrenz empfindlich ein- geengten Absaß im Inland; unvermeidliche Reduktion der Arbeits- kräfte; fallende Lohnjäße; geringe Rentabilität der Anlage- und Be- triebéfapitalien ; nahtheiiige Einwirkung auf die Transportanstalten ; Schwächung der Steuerkraft für Staat und Gemeinde; nach 1830 dagegen erfreulihe Zunahme in der Verjorgung des heimi- \{chen Marktes, steigenden Export, vermehrte Produktion ; Einstellung neuer Arbeitskräfte ; bessere Löhne; wachsende Rentabilität ; erhöhte Steuerfähigkeit ; Belebung des Verkehrs; steigende Einnahmen der Transportgewerbe; Rückkehr des früher geschwundenen Vertrauens. Na(h langer trüber Zeit sind dics Lichtblide, welche die dunkle Nacht mühevollen, aber crfolglosen Ningens mit nit zu beseitigenden Hemm- nissen und Schwierigkeiten unterbrechen ; es sind nur erst Lichtblide, noch niht der volle Glanz eines zu hoher Blüthe entwicktelten Ge- \cäftsganges; aber es ist doch boffentlich das Morgenroth für den Eintritt eines langen Sommertages voll Licht und Wärme, der Be ginn einer besseren Zukunft.

mtsblatt des Reihs-Postamts. Nr. 17. Inhalt: A vom 20. April 1889. Wegfall besonderer Quittungen über die Beiträge zur preußischen General-Wittwenkasse.

Nr, 18. Inhalt: Verfügungen : vom 26. April 1889. Post- Dampfschiffverbindung auf der Linie Stralsund—Malmö; vom 27. April 1889. Berehnung des Frankos für Postfrachtstücke nah Rußland und Persien auf dem Wege iber Oesterreich.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Anciennetäts - Liste der Offiziere des deutschen Reichsheeres für das Jahr 1889. Fm engen Ans{luß an die Reihenfolge der Ranglisten zusammengestellt nah dem Stande vom 1. April 1889. Verlag von E. S. Mittler und Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin 8W. 12, Kochstraße 68—4«0. (Preis 5 M, gebunden 6 #) Diese Liste gewährt einen genauen Ueberblick über das Dienstalter und die Avancementêverhältnisse der Offiziere des deutshen Heeres. Jeder Truppentkeil wird im ersten Theil des Buches einzeln, in der Reihenfolge der Rang- listen, unter Angabe des e Patents der Offiziere und des Tages der Ernennung zum econd-Lieutenant aufgeführt. Dieser Anciennetäts-Nachweis jedes einzelnen Regiments giebt genauen Auf- \chluß über die Alters- und Beförderungs-Verhältnisse jedes Truppen- theils Um einen gleih leihten Ueberblick über die Avancements- Verhältnisse nit bloß der Regimenter, sondern der Waffengattungen und des ganzen Heeres zu erhalten, giebt das Werk in seinem zweiten Theil cine Liste, welhe die Generale, Stabsoffiziere und die ältesten Jahrgänge der Hauptleute und Subaltern-Offiziere aller deutschen Truppentheile ohne Rücksiht auf Waffengattung oder Armee- Angehörigkeit nah ihrer Anciennetät aufführt. " :

In Carl Heymann's Verlag in Berlin ersien foeben: „Das Preußische Gesetz, betreffend das Spiel in außer- preußischen Lotterien, vom 29. Juli 1885*, erläutert vom Gerihts-Assessor Dr. Delius. (Preis 80 S.) Das Verbot des Spielens in auswärtigen Lotterien besteht in Preußen chon seit Mitte des vorigen Jahrhunderts. Cs darf wohl behauptet werden, daß gegen dieses Gescy recht oft gesündigt wird. Obwohl vor einigen SFahren die Loose der preußischen Staatslotterie, zu deren Schuß haup!sächlich das Lotteriegeseß dient, verdoppelt sind, werden Loose der Braunschweiger, Hamburger, Sächsischen u. #. w. Lotterien in sehr erhebliher Menge in Preußen gespielt. Eine Erläuterung des Lotteriegeseßes, welhe bisher nicht erschienen ist, dürfte daher nit überflüssig sein. Auch die civilrehtlihen Folgen desselben sind in dem vorliegenden Werkchen erörtert, insbesondere die Fragen, ob Anspruch auf einen etwaigen Gewinn, welcher auf das verbotene Loos gefallen ist, erhoben werden kann, oder ob der preußische Fiskus den- selben tonfisciren darf. S

Den Lektions - Katalogen der Königlih preu- Fischen Universitäten sowie der beiden Akademien zu Münster und Braunsberg für das Sommer- Halbjahr 1889 entnehmen wir die Titel der nastehenden gef chihtlichen Vorlesungen, welhe Deutschland bezw. Preußen insbeson dere zum Vorwurf haben: Königliche Albertus-Universität zu Kön igs8- berg: „Deutsche Wirthschaftsgeschichte“ (Dr. von Below), „Deuts ch- lands politische, soziale und religiöse Verhältnisse in der Zeit vor der Reformation“ (Dr. von Below), „Geschichte von Ost- und Westpreußen im 15., 16. und 17, Jahrhundert

Prof, Dr. Lohmeyer) und „Altpreußische Historiographie (Prof Dr. Lohmeyer). Königliche Friedrih-Wilbelms-Universität zu Berlin: „Geschichte der deutshen Städte“ .(Dr. Rodenberg), „Geschichte des hanseatishen Bundes" (Dr. Schiemann), Deutsche Verfassungsgeschichte von der Goldenen Bulle bis zum Ende des alten Reichs, 1356—1806* (Prof. Dr. Breslau), „Reformations- geshihte von 1517—1648* (Prof. Dr. Weizsäcker), „Preußishe Ge-

esPichte im Zeitalter der Freiheitskriege, 1813—1815 (Dr. Smitt), Ge Gi e Ne Geshichte im Zeitalter des drei iglährigen Krieges (Dr. Schmitt). Königliche niversität Breslau: eshihte des deutshen Städtewesens bis auf Stein“ (Prof. Dr. Lenz), „Ge ite des preußischen Staats" (Prof. Dr Caro) und „Leben Friedrih's des Großen“ (Prof. Dr. Grünhagen). Königliche vereinigte riedrihs- Universität Halle-Wittenberg: „Deutsche Geschichte eit 1840 (Prof. Dr. Ewald) und „Deutshe Städtegeschihte“ (Dr. von Heinemann) Königzihe Geor -Augusts-Universität zu Göt- tingen: „Deutshe Geschichte von 1786 an“ (Prof. Dr. Kluckhohn). Königliche Rheinische Ge G- Ems versität „zu Bonn: „Deut che Kaisergeschihte bis zum Ausgang der Staufer“ (Prof. Dr. Ritter), „Deutshe Geschihte vom Ausgang der Sta1fer bis auf Kaiser Max“ (Prof. Dr. Lamprecht) und Deutshe Geschichte im Zeitalter der Reformation, 1486—1559" (Prof. Dr. Dove). Königliche theologishe und philosophische Akademie zu Münter: „Verfassung8geshichte des Deutschen Reichs von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart“ (Prof. Dr. Kaufmann) und „Ueber die Quellen der deutschen und Kirchengeshihte“ (Dr. Finke). / Fulius. Straube's Spezialkarte der Umgegend von P.-otsdam und Werder. (Verhältniß 1 : 60 000). Berlin 8W. 61, Geographisches Institut und Landkarten-Verlag, Jul. Straube (Gitschinerstr. 109). Diese soeben ausgegebene Karte dürfte zur jeßigen Frühjahrszeit den vielen Naturfreunden in der Reichs- haupt\stadt willkommen sein. Dieselbe bietet ein treffliches Hülfs- mittel zur Orientirung in den {{önen Umgebungen der mit landschaft- lichen Reizen so rei ausgestatteten Nahbarresidenz und des Städtchens Werder, das in den nächsten Tagen wieder in seiner berühmten, duftigen „Baumblüthe“ prangen wird. Die Karte erschien in zwet Ausgaben, wovon die eine, „in Generalstabsmanier mit 11 Farben ausgeführt“, zum Preise von 1, die andere in 2 Farben ausgeführt, zum Preise von 50 S käuflich ist.

i Gewerbe und Handel.

Frankfurt a. M., 30. April. (W. T. B.) Die hiesige Handelskammer. hat die ats Makler darauf auf- merksam gemacht, da) ihnen der Handel in Werthen, welche nicht zur offiziellen Notiz zugelassen sind, untersagt sei. Diese Maßregel ist dur tie in d V ier D Zeit R anonyme Einführung verschiedener exotisher Werthe veranlaßt worden. i 30. April. (W. T. B.) In der heutigen Aufsichtsraths- sißung der Internationalen Bau- und Cisenbahnbau- gesellschaft un o O der Stammaktien auf 9 9/0, der rioritätsaftien auf 6 9/o festge]eßt. E 7 München, 1. Mai. (W. T. B.) Gewinnziehung der 4 9% Bayerischen Prämien - Anleihe von 1866. 120 060 Æ Nr. 55 961, 36 000 „6 Nr. 66 612, 18 000 46 Nr. 112 496, 4800 4 Nr. 93796, je 2400 f Nr. 11 122, Nr. 55 149 und Nr. 145 480. Braunschweig, 30. April. (W. T. B.) Prämienziehung der, Braunschweiger 20 Thlr.-Loosfe. Haupttreffer Nr, 39 Sêr. 307, 12 000 6 Nr. 13 Ser. 6152, 6000 M Nr. 40 Ser. 9680, 3000 A Nr. 11 Ser. 9390, je 300 46 Nr. 15 Ser. 105, Nr. 7 Ser. 321, Nr. 33 Ser. 1932, Nr. 26 Ser. 2005, Nr. 16 Ser. 5212, Nr. 30 Ser. 5676, Nr. 17 Ser. 5807, Nr. 5 Ser. 6592, Nr. 39 Ser. 7525, Nr. 5 Ser. 9148, je 240 (4 Nr. 9 Ser. 4056, Nr. 32 Ser, 5212, Nr. 43 Ser. 6152, Nr. 36 Ser. 9148, Nr. 11 Ser. 9272, Nr. 45 Ser. 9889. Wien, 30. April. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Lemberg-Czernowiß-Jassyer Eisenbahn nahm den Be- trieb8beriht über das Geschäftsjahr 1888 zur Kenntniß, sowie den Bericht über die zu Ende geführten Verhandlungen mit Rumänien in Betreff der Betriebsübernahme des rumänischen Bahntheiles. Der Antrag des Verwaltungsrathes auf Vertheilung einer Gefammt- dividende von 134 Fl. E Der am 1. Mai fällige oupon wird mit 8 Fl. eingelöît. s est, 1, Mai. Gs, T. B.) Nah einer Bekanntmachung des Finanz-Ministers werden alle bisher unverloosten_ 9 9/0 ungarischen Grundentlastungs-ODbligationen eins{ließlih der Siebenbürger und Temeser zur Rückzahlung für den 1, November d. J,., R hinfihtlih der Siebenbürger für den 1. Januar 1890 gekündigt. 7 / ta 30. April. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizens ladungen angeboten, Wollauktion. Preise fest, unverändert. Manchester, 30. April. (W. T. B.) 12r Water Taylor 7, 30r Water Taylor 94, 20r Water Leigh 84, 30r Water Clayton 8E 397 Mock Brooke 87, 40r Mayoll 94, 40r Medio Wilkinson 102, 39r Warpcops Lees 88, 36r Warpcops Rowland 92, 40r Double Weston 9F, 60r Double courante Qualität 134, 32° 116 yds 16 X 16 grey Printers aus 32r/46 169, Stramm. ; Madrid, 1. Mai. (W. T. B.) Der bekannte Banquier Urquizo ist gestorben. /

New E Yort, 99, April. (W. T. B.) Weizen - Ver- \chiffungen der leßten Woche von den atlantischen Hâfen der Vereinigten Staaten nah Großbritannien 22600, do. nah Frankreih —, do. nah anderen Häfen des Kontinents 11 000, do. von Kalifornien und Oregon na Großbritannien 64 000, do. na anderen Häfen des Kontinents Qrts.

Verkehrs - Anftalten.

Von dem „Reichs-Kurs buch, Uebersiht der Eisenbahn-, Post- und Dampfschiffverbindungen in Deutschland, Desterreih- Üngarn, Schweiz, sowie der bedeutenderen Verbindungen der übrigen Theile Europas und der Dampfschiff verbindungen mit außereuropâi- hen Ländern; bearbeitei im Kursbureau des C S (mit einer Karte von Deutschland und Skizzen fremder Länder) erschien soeben die 3. Ausgabe für 1889, Mai (Berlin,

Juli inger; Pr. 2 M). : i ite er Eb T R (W. T. B.) Der Postdampfer

ta der Hamburg- Amerikanischen Padcketfahrt- Eee d or ells Mt ist, von New-York kommend, gestern Abend

L aitvolten auf der Elbe eingetroffen (W. T. B.) Nat einem bei Lloyds ein-

London, 30. April. : d M: gegangenen Telegramm aus Montevideo ist der der Pacific-

D \chiffahrts-Gesellschaft gehörige Dampfer „Coto-

p a len in der Magelhaensstraße untergegangen. Pasjagiere

und Mannschaften bn et Un A „Aconcagua" aufgenommen ttet; die Postbeutel sind verloren gegangen.

E 190, p (B. T. B.) Der Castle-Dompfer eMethven

Castle“ ist heute auf der Ausreise in Cap etown angekommen.

Theater und Musik.

Wallner-Theater. Drei Debüts werden in der morgen, Donnerstag, in Scene gehenden Novität „Fifi* stattfinden. Außer den bewährten ersten Mitgliedern des Wallner-Theaters, den Damen Lehmann, v. Hausen, Schwarz, Seemann und den Hrrn. Guthery, Meißner, Gimnig treten morgen Hr. Leichert vom Hoftheater zu Dresden, sowie die Hrrn. Th. Müller vom Breslauer Lobe-Theater und Haneld vom Residenz-Theater zu Hannover jun ersten Male auf. Die letzteren Beiden sind in kleineren Rollen beschäftigt.

Kroll’'s Theater. Der Abschied nehmenden italienischen Operngesellschaft hat am Sonntag das Berliner Publikum zahlreiche Ovationen dargebraht. Das Haus war ausverkauft, und alle Hauptnummern Ravelli's, D'Andrade’s und der Sgra. Rolla, dazu die Ensembles in Verdi's „Maskenball“ wurden enth da capo verlangt. Am nähsten Sonnabend beginnt mit dem Gastspiel der Ft: Marcella Sembrich iîn der „Traviata die Sommersaison. Die gefeierte Künstlerin ist bereits in Berlin eingetroffen, um an den Proben Theil zu nehmen. Wie in den früheren Jahren, so werden auh diesmal die Doppel-Concerte im arf von den ersten preußischen Garde-Kapellen sowie von dem Kroll')\hen Ortester ausgeführt werden. Dem Publikum dürfte der Modus

Verlag von

3e\chäftsberihten der meisten Aktiengesellschaften der Gifen A fa Uebrigen aber zu entnehmen, daß das Jahr

\wichte bis 1866" (Prof. Dr. Koser) und „Geschihte des Großen Kur- türifen“ De Neat Königliche UniversitätGreifswald: e af he

ver Abonnementbillets sehr willkommen sein, da hierdurch der Eintritts- preis wesentli ermäßigt ist.