1889 / 104 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 01 May 1889 18:00:01 GMT) scan diff

use 1233 zugegangen, 164 sind zur Erörterung im lenum für nicht geeignet erahtet, 52 sind durch Uebergang fet Tag erledigt, 376 der Regierung überwiesen, O Annahme von Gesegentwürfen für erledigt erklärt. Ueber 152 Petitionen haben die Kommissionen sich noch {lüssig gemacht. 180 sind zum Theil wegen verspäteten Einganges unerledigt. gebliebén. Erledigt ist zur Zeit ein Mandat für den 13. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Kassel.

Abg. Dr. ord: Es sei ein unerwartet waldes Ende, welches dem Hause bereitet zu werden scheine. Er glaube aber, daß es fih dadur nicht abhalten lassen könne, den Gefühlen des Dankes Ausdruck zu geben, welchèr dem verehrten Präsi- denten gebühre. Der selbs habe in d Rlistigkeit die Ge- [ te des Hausés mit einer Umsiht und Unparteilichkeit zu

n verstanden, daß er (Redner) überzeugt sei, Niemand im Hause werde ihm darin widersprehen. Er glaube, den Gefühlen Aller zu entsprechen, wenn er bitte, dem Dank Aus- druck zu geben und zum Zeichen dessen aufzustehen.

Die Mitglieder des Hauses erhoben sich von ihren Pläßen.

Präsident von Köller: Er danke Allen für das Wohl- wollen, welches sie ihm auch in dieser Sihung wieder hätten zu Theil werden lassen, und womit sie ihm die Aufgabe feiner Geschäfte so wesentlich erleichtert hätten. Dann danke er ins- besondere seinen beiden Kollegen im Präsidium, den Schriftführern und den Quästoren für die bereitwillige Unterstüßung bei Ordnung der Geschäfte, die er alle Zeit von AO erfahren habe. Er fordere nun das Haus auf, zum

chluß, wie immer beim Beginn und Schluß der Ver- handlúüngen, einzustimmen in den Ruf: Se. Majestät der Kaiser und Se unser Allergnädigster Herr, lebe hoch!

Die Mitglieder des Hauses stimmten dreimal lebhaft in diesen Ruf ein.

Schluß 2 Uhr 55 Minuten.

Die gestern Abend in dem Sißungssaale des Hauses der Abgeordneten abgehaltene vereinigte Sißung der beiden Häuser des Landtages, welcher der Vize-:Präsi- dent des Staats-Ministeriums, Staats-Minister von Boetticher, déx Minister der öffentlihen Arbeiten, von Maybach, der De Au für Landwirthschast, Domänen und Forsten, Dr. Freiherr Lucius von Ballhausen, der Minister der geist- lihen 2c. Angelegenheiten, Dr. von Goßler, der Finanz- Minister, Pr. von Scholz, der Minister des Fnnern, Herrfurth, der Justiz-Minister, Dr, von Schelling und der Kriegs-Minister, General der Jnfanterie von Verdy du Vernois, beiwohnten, eröffnete der Präsident des Herrenhauses, Herzog von Ratibor, um- 8 Uhr.

Der Präsident ertheilte sofort dem S Min des Staats-Ministeriums, Staats-Minister von VBoettiher, das Wort zur Verlesung einer Allerhöchsten Botschaft.

Die Mitglieder des Hauses erhoben sih von ihren Siten.

Vize-Präsident des Staats-Ministeriums, Staats-Minister von Boetticher:

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen, haben auf Grund des Artikels 77 der Verfassungsurkunde vom 31, Januar 1850 den Vize-Präsidenten Unseres Staats-Ministeriums, Staats-Minister von Boetticher, beauftragt, die gegenwärtige Sitzung der beiden Häuser des Landtages der Monarhie am 30. April d. J. in Unserem Namen zu \{hließen.

Gegeben Wartburg, 29. April 1889.

gez. Wilhelm. agez. Das gesammte Staats-Ministerium.

Auf Grund des mir ertheilten Allerhöchsten Auftrages erkläre ih die Sigungen der beiden Häuser des Landtages hiermit für geschlossen.

Der De, erzog von Ratibor, {loß hierauf mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, König von Preußen, in welches die Mitglieder dreimal begeistert einstimmten, um 81/, Uhr die Sitzung.

Statistische Nachrichten. Gemäß den Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesund- beitsamts sind in der Zeit vom 14. bis 20, April cr. von je 1000 Einwohnern, auf den Jahresdur{schnitt berehnet, als estorben gemeldet: in Berlin 21,2, in Breslau 24,1, in Königs- erg 24,6, in Köln —, in Frankfurt a. M. 24,6, in Wiesbaden 17,6, in Hannover 16,8, in Kassel 15,2, in Magdeburg 25,5, in Stettin 22,3, in Altona 23,2, in Straßburg 31,0, in Mey 19,9, in München 32,1, in Nürnberg 26,0, in Augsburg 27,8, in Dresden 21,3, in Leipzig 17,1, in Stuttgart 26,6, in Karlsruhe 27,4, in Braun- \chweig 21,4, in Hamburg 23,0, in Wien 29,3, in Pest 35,4, in rag 34,4, in Triest 26,6, in Krakau 29,7, in Amsterdam 19,9, in Brüssel 222, in Paris 22,4, in Basel —, in London 17,1, in Glasgow 29,5, in Liverpool 21,0, in Dublin 23,5, in Edinburg 20,1, in Kopenhagen 23,2, in Stockholm 20,9, in Christiania 16,9, in St. Petersburg 33,3, in Warschau 27,5, in Odessa 20,6, in Rom 28,5, in Turin —, in Venedig 25,2, in Alexandria 52,5. Ferncr in der Zeit vom 31. März bis 6. April cr. in New-York 29,0, in Philadelphia 19,5, in Baltimore 16,3, in Kalkutta —, in Bombay 96,0, in Madras 47,7.

Die Sterblichkeit hat in dieser Berihtswoche in den meisten Großstädten Europas cine weitere Abnahme erfahren, und wurden vielfah, namentlich aus deutschen Städten, kleinere Sterbli(hkeits- iffern mitgetheilt. Einer sehr geringen Sterblichkeit (bis 15,0 pro Mille und Jahr) erfreuten sich Dortmund und Lübcck. Günstig (bis 20,0 pro ÑRille und Jahr) war die Sterblichkeit in Kassel, Wies- baden, Hannover, Düsseldorf, Barmen, Aachen, Leipzig, Mey, Amsterdam, London, Christiania. Mäßig hoch (etwas über 20,0 pro Mille) blieb dieselbe in Berlin, Dresden, Bremen,

Elberfeld, Stettin, Braunshweig, Darmstadt, Brüssel, Paris, Liverpool; indu, p Erholm, )dessa. ohe Sterbl leits- ziffern (über ‘85,0 Pro Mille und Jaßr) wurden von den deutschen Städten nur aus Mülhausen i. G. gemeldet. Unter den Todes- ursachen haben akute Entzündungen der Athmungsorgane ziemlih all- in Gacommen und weniger Sterbefälle hervorgerufen. Auch äarmkatarrhe und. Brehdurchfälle der Kinder zeigten sih seltener und führten in Berlin, ‘Magdeburg, Wien, Paris, St. Petersburg weniger, in Münchén, Breslau, Straßburg, Pest etwas häufiger zum Tode als in der Vorwo@e. Die eilnahme des Säuglingsalters an der Stéerbli{keit war im Algetneinen eine kleinere als in der vorhergegangenen Woche.: Von je 10000 Lebenden starben, aufs. Jahr berechnet, in Berlin 68, in München 100 Säuglinge. Von den Infektionskrankheiten wurden von Masern, Scharlach und typhöscn Fiebern vielfach weniger, von Diphtherie, Keuchhusten und Poden dagegen mehr Sterbefälle als in der Vorwoche mitgetheilt. as ern haben in Berlin, Hamburg, München, Wien, Paris, London, Liverpool, Dublin weniger, in Frankfurt a. M., Nürnberg und Amster- dam mehr Todedôfälle veranlaßt. Neue Erkrankungen wurden aus den meisten Orten, aus denen Berichte vorliegen, in geringer gobl gemeldet. Auh das Sarlachfieber wurde in erlin, München, Ma London, Liverpool nur in wenigen, in St. Petersburg in zahlreicheren Fällen Lodesveranlassung, neue Erkrankungen waren in Stockholm zahlreicher, in Wien und St. Peters- burg seltener, in Berlin und Hamburg in fast gleicher Zahl, wie in der Vorwoche zur Anzeige gekommen. Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war in Berlin, Dresden, Stuttgart, Pest nahezu die gleich größe, in Breslau, Hamburg, Kiel, München, Stettin, Paris, London, arschau eine verminderte, ‘in Königsberg, Braunschweig, Wien, Prag, Rom, Kopenhagen, St. Petersburg eine etwas gegen die Vorwoche gesteigerte. Neue Erkrankungen wurden aber nur aus Stocktholm, Christiania und St. PaterButo in ver- mehrter Zahl zur Anzeige gebraht. Die Zahl der Todesfälle an Unterleibstyphus war in Verlin und Pest eine größere, in Paris, London und St. Petersburg eine kleinere als in der Vor- woche. Neue Erkrankungen gelangten aus Pest und Sk. Petersburg in geringerer, aus Berlin in gleih beschränkter Zahl wie in der Vor- woche zur Meldung. An Flecktyphus kamen aus Warschau und Odessa je 1 Todesfall, aus Wien und S je 1, aus St. Wr E: 2 Erkrankungen, und an epidemisher Genid- tarre aus Berlin 1, aus Prag 2 Todesfälle zur Mit- theilung. Erkrankungen an rosenartigen Entzün- dungen des Zellgewebes der Haut waren in Wien niht selten. Der Keuchhusten forderte in. Berlin, Paris und Liverpool etwas Es in Breslau, London, Kopenhagen, St. Petersburg mehr Opfer. Neue Erkrankungen haben in Hamburg etwas ab-, in Wien und Kopenhagen etwas zugenommen. LCodesfälle an Pocken kamen aus Berlin und den Vororten Wiens je 1, aus Brünn, St. Petersburg und Venedig je 2, aus Rom 4, aus Lemberg, Warschau und Lyon je 5, aus Paris 7, aus Prag 9 zur Berichterstattung; neue Erkrankungen aus den Regierungsbezirken Königsberg, Marienwerder und Schleswig je 1, aus Berlin und Wien je 2, aus Pest 3 und aus St. Petersburg 9. Die fanitären Verhältnisse in Berlin gestalteten sch in der Berichtswoche wieder günstiger und auch die Sterblichkeit nahm ab. Wesentlich seltener kamen akute Entzündungen der Athmungsorgane zum Vorschein und nahmen meist einen milderen Verlauf. Auch das Vorkommen von Darmkatarrhen und Brechdurchsällen der Kinder ¡eigte cine weitere erheblihere Abnahme, sodaß nur noch 44 Kinder gegen 82 der Vorwoche diesen Krankheitsformen erlagen und die Be- C des Säuglingsalters an der Sterblichkeit eine geringere wurde. Auch das Vorkommen der meisten Jnfektionskrankheites war ein selteneres als in der Vorwoche. Erkrankungen an Masern kamen nur wenige, an Scharlah und an typhösen Fiebern in gels beschränkter Zahl wie in der Vorwoche zur Anzeige. rkrankungen an Diphtherie, die sich in der Tempelhofer Vorstadt am häufigsten zeigten, wurden weniger zur Anzeige gebraht. Er- krankungen an Keuchhusten sowie die Zahl der durch fie bedingten Sterbefälle waren eine geringere als in der Vorwohe. Erkrankungen im Wodchenbett zeigten keine wesentlihe Veränderung, rosenartige Ent- zündungen des Zellgewebes der Haut waren selten. Dagegen kamen 2 Erkrankungen an Pocken (beide aus dem Stralauer Viertel) zur Anzeige, sowie je 1 Todesfall an Pocken und an epidemisher Genik- ]starre. Rheumatishe Beschwerden aller Art zeigten gegen die Vor- woche keine wesentliche Veränderung in ihrem Vorkommen.

Gewerbe und Handel.

Bei der Berlinischen Lebens-Versiherungs8-Gesell- \{chaft gingen im Jahre 1888 eins{hließlih der im Vorjahre unerledigt gebliebenen Anträge ein: 3255 Anträge über 13 534 200 Kavital und 24 442 Rente; es wurden abgeschlossen 2413 Ver- derungen mit 9 362 700 Æ Kapital und 24442 Rente. Nacþ Berücksichtigung der Sterbefälle 2c. war der Bestand ultimo Dezember 1888 929 057 Versicherungen mit 131 118 284 A Kapital und 285 862 Rente. Nach dem Statut erfolgt im Jahre 1889 die Ver- theilung des im Jahre 1884 erzielten Reingewinnes. Die Gesammt- summe der für das Jahr 1884 von Versicherungen mit Anspruch auf Dividende eingegangenen Prämicn beträgt, nah Abzug der Prämien für die inzwischen ausgeschiedenen Versicherungen, 2 048 600 A und der reine Gewinn pro 1884 stellt sih nach Abzug der Tantièmen, unter Hinzurechnung des aus dem Gewinn der Vorjahre unvertheilt ge- bliebenen Betrages, auf 826 233 4 Indem hiervon der Betrag von 181 zur \pätèren Vertheilung reservirt bleibt, gelangen jetzt zur Vertheilung 826 052 M und zwar a an die Versilherten F ded leßteren Betrages mit 550 701 Æ; hierzu die Hälfte des für die Aktionäre pro 1883 ermittelten Gewinnes, soweit derselbe 20 9/0 rèsp. 25 9/0 übersteigt, 115 094 4, in Summa 665 795 M odcr 322 9% der von den Versicherten entrihtcten Prämien (Modus 1) und 39% der in Summa gezahlten JIabresprämien (Modus 11); b. an die Aktionäre § des Ge- winnes 275 350 K nah Abzug der dem Gewinnantbeil der Ver- sitherten des nächsten Jahres zuzuschreibenden Beträge: 1) der Hälfte des Uecbershusses über 20% 92675 #, 2) der Hälfte des Ueber- {usses über 259% 31338 Æ = 124 013 A mit noch 151337 oder 151,50 # pro Aktie. Einschließlich der bereits am 1. Januar cr. gezahlten 30 f Zinsen stellt fich der Gesammtertrag der Aktie

auf 181,50 M

Die „Rbein.-Westf. Ztg.“ berihtet vom rbheinischG-wefst- fälishen Eisen- und Stahlmarkt: Der rheinisch-westfälische Eisenmarkt hat in jeder Beziehung seine günstige Pbysioanomie auh in der vorigen Woche beibehalten. Der Absatz ift ein recht befriedi- gender und der Bedarf \chceint für die meisten Artikel eher ab- als zuzunechmen. Das einheimis%e Erzgeschäft hat sich in scinem feitherigen Umfange erhalten. Bei

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Aeu gingen dtihee A zu den früher mitgetheilten uu V ande,

chlank a anzen find unsere Gruben noch nicht im den starken Bedarf zu deckden; es dauert daher die ftabe fort. Die Nachfrage nah Roheisen ist im lebhafte geblieben. D D ete en ist im Inlande du ear gi bu der Stahlwerke sehr gesucht, während die Ausfuhr noch wesentli me sein könnte; die Preise sind sehr fest. Puddelroheisen ist anhaltend lebhaft gefragt und‘findet troß der er- böhten Preise, welche übrigens \{lank bewilligt wekden, flotten Absaß. Qualitätspuddelroheisen wird unter 58 4 pro Tonne nicht abgegeben und selbst zu diesem Preise sind nur Abschlüsse auf kurze Lieferfrist von Seiten der Erzeuger erwünscht. Gießereiroheisen findet flotten Absay zu den bisher notirten Preisen, die si{ im Gänzen und Großen fest behaupten. Der Bedarf in dieser Sorte ist im Allgemeinen ein viel gleihmäßigerer wie in den übrigen Roheisensorten. Thomaseisen ist lebhaft begehrt und zeigt Aud in seinen Preisen noh keine Ver- änderung; man notirt anhaltend 47 A Im Verhältniß zu den übrigen Roheisensorten ist Bessemereisen, obglei in leuteree Zeit etwas mehr abgeieht wird, noch immer vernachlässigt. Die Meni wurden jedoch im leßten Monate durchschnittlich höher gehalten. uxemburger Roheisen ist unverändert. Die Lage des Stabeisen- geschästes ist im wesentlichen ziemli dieselbe geblieben, Die inländische Nachfrage ist sehr lebhast und das Ausland \cheint, wie Buri avs dem vorigen Berichte hervorgeht, allmählich aus seiner früheren

die gute

urückhaltung herauszutreten, doch ist die nah dieser Seite hin emerkte Besserung vorläufig nur eine sehr geringe. Jm Uebrigen verharrt das Stabeisengeschäft in fester Lage. Su ormeisen herrs{t lebhafte Thätigkeit, namentlich is für Bauträger starker Be- darf. Die Grobblechwalzwerke bezeihnen ihre Geschäftslage als befriedigend, und auch das Ergebniß des leßten Monats sowobl Versandt anbelangt ist nah Verbandes ein günstiges. Die Preise sind fest und nußenbringend. Die Feinblech- walzwerke sind mit ihrer Thätigkeit na zufrieden, und im Ganzen herrs{cht noch Arbeitsbedürfniß, doch \cheint fi die Lage mit dem Herannaßzn des Frühlings langsam zu bessern. Jn Bandeisen sind weder in Preis- noch in Absayverhältnissen Ver- änderungen zu verzeihnen. Walzdraht, gezogene Drähte, Draht- stifte sind noch immer vernachlässigt und die Preise gedrückt. Die Ausfuhr, worauf dies Geschäft zum größten Theil beruht, hat ih noch nicht lebhafter gestaltet, Die Maschinenfabriken sowie die G reren und Waggonfabriken sind aubaltend gut eshäftigt.

was Erzeugung, als was

den Mittheilungen des

Verkehrs - Anstalten.

New-York, 19, April 1889, (New-Yorker Hd1s.-Zta.) Die leßten drei Jahre am wenigsten davon noch das Jahr 1888 find Zeuge einer außergewöhnlichen Thätigkeit im Eisenbahnbau gewesen, und wir glauben nicht fehlzugreifen, wenn wir die Zahl der innerhalb dieser Zeit neu gebauten Eisenbahnen auf ca. 35000 Meilen anschlagen. In Anbetracht der zunehmenden Bevölkerung sowie der Mäßigung, welhe sich hbinsihtlih des Baues von neuen Eisenbahnen in den Jahren 1882/1885 inklusive doku- mentirt hatte, wollen wir diese Vergrößerung des Schienennetes der Union, wenn auh an und für sich ganz außerordentlich groß, rubig hinnehmen, zumal die Konstruktion dieser 35 000 Meilen zum großen Theile Seitens alt etablirter und reiher Korporationen vor- genommen worden. Troßdem hat sih vielfah die Ansicht Bahn gebrochen und die Course der meisten Eisenbahn- Aktien beweisen leider die Richtigkeit derselben —, daß der Cisenbahnbau über- trieben werde und zu nichts utem führen könne; man hoffte jedoch, daß fsich im laufenden Jahre cine gesunde Reaktion einstellen werde, und ging somit über den Eisenbahn- bau der leyten drei Jahre zur Tagesordnung über. Da kommt wie ein Bliy aus heiterem Himmel das bekannte Eisenbahn- Fachblatt „Railway Age“ und konstatirt, daß in den Vereinigten Staaten während des am 31, März cr. beendeten Quartals 666 neue Eisen- bahnlinien mit 53436 Meilen neuer Eisenbahn ivs Leben gerufen 0: davon haben die Bauarbeiten an 14818 Meilen bereits egonnen, 9617 Meilen sind im Stadium der Vermessung und für 29001 Meilen sind ers die Inkorporationspapiere beshafft worden. Zum Schluß seiner Zusammenstellung sagt das „Railway Age“, „daß die Ausfidten für 1889 be- trefffs des Baus neuer Eisenbahnen derartige sind, daß, Alles in Allem, in 1889 ca. 150 000 Meilen neuer Eisenbahnen genau so viel wie das jetzige Eisenbahnney der Vereinigten Staaten beträgt theils gebaut, theils vermessen oder doch wenigstens projektirt werden dürften. * Der Eisenbahnbau in den Vereinigten Staaten befindet ih mithin in cinem Stadium, das alles bisher Dagewesene weit hinter sih läßt. Aller Wahrscheinlichkeit nah wird man im Laufe dieses Jahres noch Hunderte von Millionen Dollars Bonds das Aktienkapital gar nit zu erwähnen zur Zeicbnung Seitens des lieben dummen Publikums auflegen müssen, wobei die Thatsache nicht außer Acht zu lassen ift, daß dieser neue Eisenbahnbau meistens ein rein spekulativer ist, indem die alten, lang ctablirten Eisenbahn- klorporationen, wenn sie überhaupt h mit dem Bau neuer Zweig- linien oder der Verbesserung ihrer alten Linien, durch Hinzufügung eines neuen Geleises 2c., befassen, in konservativster, durch die aller- \trikteste Nothwendigkeit gebotener Weise vorgehen. Dieses Faktum macht die Sache nur um so ernster. Der Eisenbahnbau, so wie er jetzt liegt, entbehrt ciner gesunden Basis, und wir zweifeln keinen Augenblick daran, daß viele der bereits ins Leben gerufenen, bercits aebentéen oder noch im Bau begriffenen Eisenbahnlinien binnen einigen Jahren in Receivers Hände kommen werden. Wir müssen somit bedauernd konstatiren, daß, während das legitime Geschäft in vielen Branchen, wie wir oft lobend hervorgehoben haben, sih hierzulande auf eine durchaus fkonservativ-gesunde Basis gehoben hat, von dem Eisenbahnbau Gleiches nicht gesagt werden kann im Gegentheil; diese Manie für den angeblich legitimen, in Wirklichkeit abér spekulativen Eisenbahnbau ist in einer Weise aus- geartet, daß wir die \{limmsten Konsequenzen prophezeien, wenn nicht noch und das ift unsere Hoffnung diesen verwegenen und tollkfühnen Spekulanten im leßten Augenblick das Handwerk gelegt wird. Das ift aber nur mögli, indem Banken und Banquiers beim Abs{luß neuer Eisenbahnanleihen in vor- sichtigster, reellster und ehrenhaftester Weise verfahren und indem das große Publikum beim Ankauf reip. der Zeichnung auf dergleichen neue Anleihen fehr kritisch und gewissermaßen mit der Lupe bewaffnet zu Werke geht. Hiervon abgesehen, und wenn ferner die beständigen Warn- und Alarmrufe der Presse nicht aufhören, wissen wir kein Mittel, dieses berrlihe Land vor endlosem Jammer und finanziellem

andauernd flotter | Ungemach zu bewahren.

1. Steckbricfe und Unterfuhung8-Sacen. 2. Zwangsvollftreckungen, Ee, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlihen Papieren,

Deffentlicher Anzeiger.

5, Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch. 6. Beruf3-Genofsenschasten.

7. Wochen-Ausweise der deutshen Zettelbanken.

8, Verschiedene Bekanntmachungen.

U ann:

H) Stebriefe und Untersuchungs - Sachen.

[6475] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen den Reisenden Alexander Richard Eiscnack wegen \{werer Urkundenfälshung unter dem _ 11. April 1889 in den Akten U. R. II. 119. 89 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Verlin, Alt-Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 26. April 1889.

Der Untersuchungsri{hter beim NLt Een O I, Johbl.

[6473

geben.

Gegen den Schuhmacher Carl Heinrih Friedrich Holst, genaunt Heller, geboren am 28. Mai 1848 zu Stade, welcher sh verborgen bält, ift die Unter- | ag. uhungshaft wegen Betruges und Diebstahls ver- hängt. Es wird ersuct, denselben zu verhasten und in das näâbste Geriht8gefängniß abzutiefern, au hierher zu den Akten T. 1. 262/89 Nathriht zu E, Kreis Waldenburg,

ielan, Kr. Reichenbach, am (. März 1864,

sind dur vollstreckbares Urtheil der Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgericht hier vom 19. März erleßung der Wehrpflicht zu einer

Altona, den 12. Februar 1889. Königliche Staat3anwaltschaft.

Stekbrief. [6474)

Nachstehende Personen :

1889 wegen

Offenes Strafvollftreckungsersuchen.

Ernst Moriy Julius Kühnaft, zuleßt in Wüstewaltersdorf, Kreis Waldenburg, Winzig, Kr. Wohlau, am 15. Februar 1861,

b. Oskar Benjamin Hübner, zuleßt in Wüste- geboren zu Langen-

Geldstrafe von je 160 #4, im Unvermögensfalle zu 16 Tagen Gefängniß verurtheilt worden.

Die Polizeibehörden werden um Mittheilung des Aufenthaltsorts der Verurtheilten, die Gerichte und Staatsanwaltschaften aber ersucht, im Betretungs- falle die Strafe an ihnen zu vollstrecken und hier- von zu den Akten M II. 101/88 Mittheilung zu machen.

Waldeuburg i. Schl., den 18. April 1889,

Der Staatsanwalt.

geboren zu

A ländischer, besonders \panisher Erze noch immer in grö erem Maß:

j w Carl Friedrich zu Ugemeinen eine

[64383] Oeffentliche Ladung. Die naGgenannten Fer onen t echuer, am 9. März 1866 orgast, Kreis Lebus, yeboren, zuleßt in Gorgast aufhaltsam gewesen,

2) Emil Rudolf Henschke, am 19. Februar 1866 zu Gorgast, Kreis Lebus, geboren, zuleßt in Gorgast aufhaltsam gewesen, n

3) August Albert Trautow, am 15, September 1866 zu Zechin, Kreis Lebus, geboren, zuleßt in Pammin, Kreis Arnswalde, aushaltsam gewesen,

werden beschuldigt , als Wehrpflihtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des \tehen- den Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Er- laubuiß das Bundesgebiet verlassen zu haben, oder nah erreihtem wilitärpflichtigen Alter ih außer- halb des Bundesgebiets aufzuhalten Vergehen gegen §. 140 Nr. 1 Str.-G.-B. Dieselben werden auf den 6. Juni 1889, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgericht zu Küstrin zur Hauptverhandlung geladen. Bei un- entshuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah §. 472 der Strafprozeß-Ordnung von dem Herrn Civil-Vorsißenden der Kreis-Ersaßz- Kommission zu Seelow über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärun- gen verurtheilt werden. M? 8/89,

Landsberg a. W., den 5. März 1889.

Königliche Staatsanwaltschaft.

[5037] Oeffentliche R

1) Der Seefahrer Berthold Georg Magnus Bunge, geboren am 7. Januar 1866 zu Stralsund, zuleßt wohnhaft daselbst,

9) der Seefahrer Georg Carl Johann Clemens, eboren am 28. November 1865 zu Stralsund, zu- eßt wohnhaft daselbst,

3) der Seefahrer Hermann Ludwig Anton Glaue, geboren am 18. September 1865 zu Stralsund, zu- letzt wohnhaft daselbst, S

4) der Seefahrer Carl Heinri Johann Fritz Hanne, geboren am 20, April 1865 zu Stralsund, zuleßt wohnhaft daselbst,

5H) der Barbier Robert Carl Gustav Köppen, geboren am 10. Februar 1865 zu Stralsund, zuleßt wohnhaft daselbst, A : |

6) der Scefahrer Paul Friedrih Wilhelm Julius Kühl, geboren am 27, Juni 1865 zu Stralsund, zuleyt wohnhaft daselbst, :

7) der Seefahrer Johann Joachim Christoph Pahnke, geboren am 20. Juni 1865 zu Stralsund, zuleßt wohnhaft daselbst, :

8) der Seefahrer Friedrih Magnus Christian Schwerin, geboren am e 1865 zu Stral- fund, zulegt wohnhaft daselbst,

9) der Seefahrer Gottfried Hermann Siebert,

geboren am 23. Juli 1865 zu Straisund, zuletzt wohnhaft daselbst, )

10) der Scefahrer Bernhard Ernst Carl Friedrich Schult, geboren am 24. Juli 1865 zu Stralsund, zuleyt wohnhaft daselbst, /

11) der Seefahrer Johann Franz Albert Christian Schultz, geboren am 17, März 1865 zu Stralsund, zulegt wohnhaft daselbft,

12) der Seefahrer Heinrih Carl Johann Zitzow,'

geboren am 21. April 1865 zu Stralsund, zuleßt wohnhaft daselbst,

13) der Seefahrer Carl Johann Theodor Christian Pieritz, geboren am 10. Juli 1863 zu Stralsund, zuleßt wohnhaft daselbst,

werden beschuldigt E

als Wehrpflichtige in der Absicht, sh dem Ein- tritte in den Dienst des stehenden ues oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah erreichtem militärpflichtigen Alter sih außerhalb des Bundes- gebiets aufgehalten zu haben,

Vergehen gegen §. 140 Absay 1 St.-G.-B.

Dieselben werden auf deu 17. Juni d. J-, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Stralsund zur Haupt- verhandlung geladen. j

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Civil-Vorsißenden der Ersaß- oten des Stadtkreises Stralsund über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen aus8ge- stellten Erklärung verurtheilt werden.

Das Vermögen der Angeschuldigten ist zur Deckung der sie möglicherweise treffenden Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Höhe von je 300 46 dur Beschluß der 111. Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald mit Beschlag belegt worden. L

Greifswald, den 29. März 1889.

Königliche Staatsanwaltschaft.

H

2) Zwangsvollstreckungeu, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[676] Swwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstrekung soll das im Grundbuche von der_Louisenstadt Band 1 Nr. 40 auf den Namen des Schriftstellers Georg Burchardi u Charlottenburg eingetragene, in der Köpnicker- tale Nr. 62 hierselbst belegene Grundstück am 26. Juni 1889, Vormittags 105 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an_Gerichts- stelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., arterre, Saal 49, versteigert werden. Das Grund- tüd ist mit 18 790,46 Nutungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrist des Grundbuchblatts, etwaige Abshäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, fowie besondere ‘ebenda, {lügel können în der

Gerichtss\hreiberei, ebenda, Flügel D.,, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die nicht vou selbst auf den Erstcher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden- [B oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit er Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging , insbesondere derartige Forderungen von Kapital, D wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des gering ten Gebots nicht berücsihtigt werden und bei Ber- theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtig- ten M pene im Range zurücktreten. Diejenti- gen, welhe das Eigenthum des Grundstücks bean-

spruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver- eigerungstermins die Einstellung des Verfahrens erbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstüds tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 26. Juni 1889, Nachmittags 1223 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.

Verlin, den 27. April 1889.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.

(6635) RBywvangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstrekung soll dat im Grund- buche von Alt:Köln Band 6 Nr. 502 auf den Namen des Maurermeisters Karl Friedrih Wilhelm Graf hier eingetragene in der Grünstr. Nr. 21 belégene Grundstück am 21. Juni 1889, Vormittags 10F Uhr, vor dem unterzeichneten Geriht an Gerichts- stelle Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C,

arterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grund- tüd ist mit 40 000 Nuyzungswerth zur Gebäude- steuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau- bigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab- \{häbßungen und andere das Grundstü betreffende Nach- weisungen, sowte besondere M gena in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D, Zimmer 41, eingeschen werden. Alle Realberechtigten werden Me fordert, die nit von selbst auf den Ersteher über- T Ansprüche, deren Vorhandensein oder

etrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks niht hervorging, ins- besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder e späiestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab- gabe von Geboten anzumelden und, falls der be- treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte laubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei

eststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüctsihtigten Ansprüche iun Range zurücktreten. Diejenigen, welhe das Eigenthum des Schluß ded

beanspruchen, werden gu pee, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 21. Juni 1889, Nachmittags 122} Uhr, an obenbezeich- neter Gerichtsstelle verkündet werden. Gerlin, den 26. April 1889, Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52.

[6488]

In Sachen der Ehefrau des Arbeitsmanns Carl Braun, Amalie, geb. Voß, früher in Kreiensen, z. Zt. in Greene, Klägerin, wider dèn Schlachter Christian Kopper in Kreiensen, Beklagten, wegen Hypothekforderung zu 750 nebst 4%/ Zinsen seit dem 3. Januar 1889 und Kosten, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, zu Kreiensen sub No. ass. 79 belegenen Unbauerwesens zum Zwecke der Zwangs- versteigerung durch Beschluß vom 20. d. Mts. ver- fügt, au die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Dienstag, den 18. Juni 1889, N Iags 3 Uhr, vor Derzogzitem Amtsgerichte in der Schelm' schen Gast- wirthschaft zu Kreiensen angeseßt, in welchem die

APO N Uge die Hypothekenbriefe zu Überreichen aben.

Gandersheim, den 26. April 1889.

Herzogliches Amtsgericht. gez. D. Orth. Zur Beglaubigung : (L. 8.) Bremer, Sekretär, als Gerichtsschreiber.

[6486]

In dem Verfahren, betreffend die Zwangsversteige- rung der zum Nachlasse des vor mehreren Jahren verstorbenen Arbeitsmanns Johann Friedrich Christoph Kas) zu Rostock früher gehörigen, allhier an der Grapengießerstraße auf der Ostseite sub Nr. 1670 belegenen Wohnbude, ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über. den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung ein Termin auf Freitag, den 10. Mai 1889, Vormittags 117 Uhr, im Amtsgerichtsgebäude, Zimmer Nr. 7, hierselbst anberaumt, und werden die bei der Zwangsversteigerung Betheiligten dazu mit dem Bemerken geladen, daß der Theilungsplan zu ihrer Cinsiht auf der Gerichtsschreiberei nieder- gelegt ist: :

Rostock, den 26. April 1889.

Großherzoglihes Amtsgericht. chroeder. [6314] Aufgebot. - Die Kinder und Erbeu des zu Poppelsdorf ver- storbenen emeritirten Lehrers und Rentners Kaspar Wiel, nämlich: 1) Katharina Wiel, ohne Gewerbe, 2) Dr. Wilhelm Wiel, Ee a, D., Beide zu Poppelsdorf wohnhaft, 2 Dr. Josef Wiel, Gymnasiallehrer a. D., 4 dg Wiel, Chefrau von Rektor Srzanen- erg, die beiden leßteren in Köln wohnhaft, vertreten dur die Rechtsanwälte Dr. Falker und Dr. Lucius in Maivz, haben das Aufgebot der Stammaktien der Hess. Ludwigs-Cisenbahn-Gesellshaft Nr. 50856 und 54 217 à 600 M beantragt. Der Inhaber der Ur- kunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr, Saal 35, vor dem unterzeihneten Gerichte anbe- raumten Aufgebotstermine seine Rehte anzumelden und die Urkunden ieeden, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Mainz, den 18. April 1888, Großherzoglihes Amtsgerihi. ___ gez. Stephan. j Für richtige Ausfertigung : Mainz, den 25. April 1888, Der Gerichts\hreiber Gr. Amtsgerichts : (L. 8.) Roosen.

[67566] Aúfgebot.

Die Aktiengesellshaft Zellstofffabrik Waldhof in Waldhof bei Mannheim hat das Aufgebot des von Louis Geisler in Les-Chatelles am 30. November 1888 auf Mayer und Compagnie, Banquiers in Mey, an Ordre der Zellstofffabrik Waldhof über den Betrag von 6874 Fr. 25 Ct., zahlbar à vue,

ausgestellten Checks beantragt. Der “Inhaber der Urkunde wird aufgefordert , spätestens in dem auf den 31. Oktober 1889, Vormittags 9 Uhr, vor dem untcrzeihneten Gerichte, ustizpalast 1. Stock, Zimmer Nr. 39, anberaumten Auf- ebotêtermine seine Rehte anzumelden und die Ur- unde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird, Mey, den 14. März 1889, Das Kaiserlihe Amtsgericht. (L 8, gez. Kolping. / Zur Beglaubigung: Alff, Gerichtsschreiber.

[66674] Aufgebot.

Therese Rothe von Heringen. zur Zeit Dienstmagd in Mainz, hat das Aufgebot wegen eines ihr von der Sparkasse zu Gießen am 4. Mai 1881 über 1100 M4 96 S ausgestellten Shuldscheins Nr. 35 754 beantragt. Der Jnhaher der Urkunde wird auf- gefordert, \pätestens in dem auf Samstag, den 5. Oktober 1889, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ur- kunde erfolgen wird.

Gießen, den 14. März 1889. :

Großherzogliches Amtsgericht. (Unterscrift.)

[6533] Ausfertigung. Aufgebot.

Auf Antrag des ledigen großjährigen Heinrih Gabel, Sohn des gewesenen Müllers Anton Gabel in Aschaffenburg, wird hiemit der eben diesem O Gabel Seitens der Aschaffenburger Bolks- ank E. G. Ü"nterm 8. November 1888 ausgestellte Depositalsbein, auf den Namen eben dieses Heinrich Gabel lautend, über hinterlegte 13000 # in 4°/6igen südd. Bodenkreditbank-Pfandbriefen, Serie XXX. Litt. H. Nr. 657591 mit 94, 657833 mit 38 und 657842 mit 44, welchzer Depositalschein angeb- lih verloren worden is, aufgeboten und wird der dermalige Inhaber dieser Urkunde aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 12. März 1890, Vormittags 9 Uhr, vor dem unter- fertigten Amtsgerichte anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und diese Urkunde vorzulegen, widrigenfalls besagter Depositalschein für kraftlos erklärt werden wird. |

Aschaffenburg, den 26. April 1889,

Königliches Amtsgericht. L. v. Loewenich, Kgl. Amtsrichter.

Den Gleichlau1 vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift bestätigt i

Aschaffenburg, den 27. April 1889.

Der Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichts. F. Daschner, Kgl. Sekretär.

[722] Aufgebot. Auf begründet befundenen Antrag: | 1) der vnverehelihten Eleonore Marie Christine Christrey zu Lüneburg als Erbin ihrer ver- storbenen Schwester, der unverehelihten Anna Elisabeth Friederike, genannt Elise Christrey,

daher, 2) der Ehefrau des Schlachters Wilhelm Vick, Katharine, geb. Kohfeld, zu Brietlingen, 3) des Uhrmachers Georg Germann zu Lüne-

urg,

4) des Zimmergesellen Paul Kupfer zu Tespe werden die Inhaber der hierunter beschriebenen vier Sparkassenbücher der früheren Spar- und Leihkasse des Amts Lüncburg, jeßigen Sparkasse des Land- kreises Lüneburg, aufgefordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 19. Oktober 1889, Vor- mittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem unterzeihneten Geriht anzu- melden und die Sparkassenbücher vorzulegen, widrigenfalls auf erneuten mündlichen Antrag der genannten Imploranten die Kraftloserklärung der Sparkassenbücher erfolgen wird. :

Das erste Sparkassenbuch F. Nr. 6 ist ausgestellt auf den Namen „Elise Christrey“ über 210 4

Das zweite trägt das Zeichen U. 515, lautet auf den Namen Katharine Kohfeld und ist über eine Einlage von 55 # 68 «\ ausgestellt.

Das dritte, E. Nr. 860, lautet über 135 A auf den Namen „Germann“.

Das vierte endli T. 363 betrifft ein Gut- haben von 100 A und lautet auf den Namen des unter 4 vorstehend aufgeführten 2c. Kupfer.

Lüneburg, den 26. März 1889.

Königliches Amtsgericht. IILI. Schlüter.

3982] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch Nr. 45 210 der städtischen Sparkasse zu Liegniy über 11,41 Æ ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Eigenthümers, Arbeiters August Kroll zu Maria- N zum Zwecke der neuen Ausfertigung amorti- irt werden. Es wird daher der Inhaber des Buhhes aufgefordert, späteïtens im Aufgebotstermine den S8. November 1889, Vorm. 9 Uhr, bei dem unterzeihneten Gericht seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung desselben erfolgen wird.

Licgnitz, den 9. April 1889.

Königliches Amtsgericht.

[62874] Aufgebot.

Auf dem Anwesen Hs. Nr. 10 in Pettenreuth der Bauerseheleute Mathias und Anna Beer von da ift im Hypothekenbuche für F Bd. 1]. S. 320 für den Müllerssohn Johann Mensch von Heiling- hausen auf Grund gerihtliher Obligation vom 16, November 1824 unterm 7. Mai 1826 ein zu 59/0 verzinslihes Kapital zu 50 Fl. fünfzig Gulden eingetragen.

Auf Antrag der genannten Besitzer ergeht hiermit die Aufforderung, allenfallsige Ansprüche auf die be- zeichnete Forderung innerhalb sech8 Monaten, \päte- stens am Termine vom Montag, den 9. Sep- tember l. Js., Vormitt. 10 Uhr, beim hiesigen Amtsgerihte anzumelden, widrigenfalls die Forde- rung für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht werden wird.

Gegenftani, den 19, Februar 1889. j Gerichtsschreiberei des puigen Amtsgerichts. (L. 8.) Möller, K. Sekretär.

[6484 Ae Antrag des Fräulein Ida Greßmann aus - Segrahn werden hiermit Alle und Jede, welhe an den angeblich verloren gegangenen Hypothekenschein über das ad Fol. III. der zwciten Hauptabtheilung des Hypothekenbuchs über die zu Maunhagen sub Nr. 11. belegene Vollstelle und die daselbst sub Nr. X. belegene Halbstelle der Ada Ida Maria Margaretha Greßmann eingetragene Kapital der 15 000 Æ anno Ansprüche und Borderungen haben möchten, hierdurch ausgéfordert, solche spätestens in dem auf Souuabend, den 6. Juli d. J., Vor- mittags 10 Uhr, anberaumten Termin vor unter- zeihnetem Amtsgerichte, unter Vorlegung der bezüg- lihen Urkunden, anzumelden unter dem Rechts- nachtheil, daß die Kraftloserklärung des vorstehend bezeihneten Hypothekensheins erfolgen wird. Schöuberg i. M., den 27. April 1889. _ OGroßherzoglihes Amtsgericht. G. Horn.

n j Aufgebot. Behufs Erlangung der Eintragung als Eigen- thümer im Grundbuch hat dar Ziegeleibesiger Louis Braune in Stadt-Hadmersleben das Aufgebot des im Erundbuch von Stadt-Hadmersleben Band TII. Blatt 149 eingetragenen Grundstücks, eines Gartens vor dem Magdeburger Thore daselbst von 7 sa 20 gam, Kartenblatt 2 Flähenabschnitt 1197, be- antragt. :

Es werden daher alle Eigenthumsprätendenten, namentli der dem Aufenthalt nach unbekannte Max Grosse, Sohn des verstorbenen Oekonomen N Grosse in Hadmersleben, aufgefordert, ihre

nsprüchhe und Rechte auf dies Grundstü spätestens in dem auf den 19. November 1889, Vor- mittags 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht Zimmer Nr. 10 anberaumten Aufgebots- termine anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Ansprüchen ausgeschloffen werden.

Oschersleben, den 17. April 1889. Königliches Amtsgericht.

[6775 Beschlufs. :

Auf Antrag des Parzellenbesizers Valentin Tho- malla zu Deutsh-Probnigt, vertreten durch den Rechts- anwalt Vogt zu Neustadt O-S, wird das in Laß- wit belegene, im Grundbuche von Laßwiy Band I. Blatt Nr. 27 auf den Namen des Gottfried Nowa eingetragene Ackergrundstück (Zustück zum I. Felde) mit einem Flächeninhalte von 22 a 30 qm und einem Reinertrage von 4,74 4 zum Zwecke der Eintragung des Eigenthums aufgeboten. ,

Alle diejenigen, welche Ansprüche und Rechte an das bezeichnete Grundstück geltend machen, werden aufgefordert, dieselben \pätestens in dem auf den 13. Juli 1889, Vormittags 10 Uhr, in unserem Hauptgeschäftsgebäude, Zimmer Nr. 4, anberaumten Termin anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren An- sprüchen ausgeschlossen werden und die Eintragung des Antragstellers als Eigenthümer des bezeichneten Grundstücks erfolgen wird. i

Neustadt O.-S., den 27. April 1889.

Königliches Amtsgericht.

[6534] Aufgebot.

Mittels Recesses Nr. 22384 vom 13./26. März d. Is, ist zwischen Herzogliher Kammer, Direktion der Forsten, zu Braunschweig einerseits, und

a. der Wittwe des Mühlenbesißers Bernhard Gerber, Caroline, geb, Zenker, für sch und als Vormünderin ihrer Kinder Otto, Hermann und Bernhard Gerber, '

b. der volljährigen Marie Gerber andererseits die Ablösung der dem Gehöfte No. ass, 40 bei Hahausen der Pôbbekenmühle :

zustehenden Berechtigung zum Bezuge forstzinsfreien Bauholzes aus den Herzoglihen Forsten gegen eine Kapitalentshädigung von 1819 56 SZ nebst Zinsen zu 4 9/0 seit dem 9. Februar d. Js. vereinbart.

Auf den Antrag der Herzoglihen Kammer werden alle Diejenigen, welche auf die fragliche Bauholz- berechtigung oder auf die an ihre Stelle tretende Kapitalentshädigung Ansprüche machen zu können vermeinen, aufgefordert, solche spätestens in dem zur Auszahlung der fragl. Gelder auf den 13. Juni d. Js., Morgens 10 Uhr, vor Herzogl. Amts- gerihte angeseßten Termine bei Strafe des Aus- \{hlusses anzumelden. i

Lutter a. Bbge., den 20. April 1889.

Herzogliches Amtsgericht. Lutterloh.

[6612] Ausfertigung. Aufgebot.

Die ledigen großjährigen Peter und Christian Schneider, Söhne des Zimmermannes Christian Swhneider in Großostheim, Neffen des am 10. Okto- ber 1831 zu Großostheim geborenen Georg Mathäus Beer, haben den Antrag gestellt, diesen ihren Onkel Georg Mathäus Beer, geboren am 10. Oktober 1831 zu Großostheim, zulegt Gärtner in Konstantinopel, und seit mehr denn 20 Jahren verschollen, für todt zu erklären.

Es ergeht deshalb die Aufforderung :

1) an den vershollenen Georg Mathäus Beer, sich spätestens im Aufgebotstermine, welher am Mittwoch, den 26. März 1890, Vormittags 9 Uhr, im amtsgerihtlihen Sitzungssaal dahier abgehalten werden wird, persönlih oder scriftlich zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt werden würde,

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf- gebotsverfahren zu wahrer und

3) an alle Diejenigen, welche über das Leben des verschollenen Georg Mathäus Becker Kunde geben können, Mittheilung hierüber an das unterfertigte Gericht zu machen. |

Aschaffenburg, den 27. April 1889.

Königliches Amtsgericht. L, v. Loewenich, K. Amtsrichter.

Den Gleichlaut vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift bestätigt.

Aschaffenburg, den 29. April 1889.

Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

(L. 8.) J. Daschner, K. Sekretär.

[6770] Aufgebot.

Die unbekannten Erben der am 1. Juni 1888 verstorbenen, hier wohnyaft gewesenen, am d. De- zember 1832 als Tochter des Ferdinand Zehrer und dessen Ehefrau Marie, gcb. Keilberth, zu Waldeck in der Oberpfalz geborenen Wittwe Eisermann,