Justiz-Ministerium.
nd: der Amt ts-Rath Scholl in Neu- Mga B, Amtsgericht in Koblenz, der Amtsgerihts-Rath Riefenstahl in Bünde an das Amtsgeriht in Bonn, der Amtsgerihts-Rath Friedberg in a als Landgerichts- Rath an das E in lin, der Landgerichts- Raib Alexander îin Braunsberg als Amtsgerihhts-Rath an das s t in Ma i. Pr. , der Amts- s - Rath Nausester in Berlin als Landgerichts- Gr der Amtsrichter Rabe in Lenzen und der Amtsrichter Henry in Berlin als Landrichter an das Land- geriht T in Berlin, der Amtsgerihts-Rath Hohenstein in Battenberg an das Amt t in Bockenheim, der Amtsgerichts-Rath Friese in Halberstadt als Landgerichts- Rath an das Landgeriht daselbst, der Amtsgerihts-Rath Mauß in Köln als Landgerihts-Rath, der Amtsrichter Schhaafhausen in Euskirhen als Landrihter und der Landrihter Dpfergelt in Elberfeld an das Land- geriht in Köln, der Amtsgerihts-Rath Embs in Trier, der Amtsrichter Kreußwald in Mayen, der Amtsrichter Reiff in Braunfels, der Amtsrihhter Diergardt in Alden- hoven an das Amtsgeriht in Köln, der Amtsrichter von Ee LIE in Goch an das Amtsge-icht in Krefeld, der Amtsrichter A in Jhehoe als Landrichter an das Land- eriht in Frankfurt a. M., der Amtsrichter Becker in Ronen a. Rh. an das Amtsgericht in Düsseldorf, der Amts- rihter Bartelt in Jacobshagen an das Amtsgericht in Nörenberg, der Amtsrihter Rempe in Willenberg an das Amtsgericht in Soldau, der Amtsrihter Pohle in Erxleben und der Amtsrihter Senst in Burg an das Amtsgeriht in Magdeburg, der Amtsrichter Halle in Labiau und der Amts- rihter Danielcik in Heiligenbeil als Landrichter an das E in Allenstein, der O Bünin Aa Zeven an das Amtsgeriht in Leer, der Amtsrichter Rohde in Angerburg an das Amtsgericht iy Allenstein, der Amtsrichter Burdach in Sensburg an das Amtsgericht in Lyck. : Dem Landgerichts-Rath Bischoff in Elbing is die nach- genen Entlassung aus dem Justizdienst ertheilt. : erseßt sind: der Staatsanwalt Richard in Köln an die Ober-Staatsanwaltschaft in Köln, der Staatsanwalt Leggemann in Saarbrücken an das Landgeriht in Düssel- dorf, der Staatsanwalt Dr. Sperling in Memel an das Landgericht in Danzig, der Staatsanwalt Dr. Benedix in Ratibor und der Siactdanwalt von Jaraczewski in Köslin an das Landgericht 1 in Berlin. |
Der Rechtsanwalt Timm in Köslin ist zum Notar für den Bezirk des Ober-Landesgerichts zu Stettin, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Köslin, und A
der Rechtsanwalt Hein in Schleswig zum Notar für den Bezirk des Ober-Landesgerichts zu Kiel, mit Anweisung seines Wohnsizes in Schleswig, ernannt worden.
Jn der Liste der Rehisanwälte find gelöscht: der Rechts- anwalt, Justiz-Rath Seiffert in Groß:Strehliz bei dem Landgericht in Oppeln, der Rechtsanwalt Triepcke in E bei dem Landgeriht in Bromberg und der
y v Dr. Kober bei der Kammer für Handelssachen
die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: - der ihts-Asessor Rosenberg bei dem Daon A der R E De Be S Meyer, der | richt : fessor. raenkel und der Gerichts-Aßessor Willy Leyser bei, dem T in Berlin, der walt Krauthofer aus
Gnesen bei dem iht in Labischin, der Gerichts-A cler Fronzig bei dem Lan in Liegnig, der Gerichts-Afefjor . Auerbach bei dem Landgeriht in Frankfurt a. M. und der Gerihts-:Afessor Palm bei dem Amtsgericht in Harburg. Der Landgerichts - Rath Voigt T. in Neu-Ruppin, der Amt®gerichts-Rath Klein in Rheinsberg, der Rechtsanwalt und Notar, JustizRath Potthoff in Vlotho und der Rechts-
anwalt Gromadzinski in Finsterwalde find gestorben.
in
BekanntmacGung.
Aus Arlaf des am 21. d M., Vormittags 10 Ubr, ftattfindenden feierliden Einzuges Sr. Majestät des Königs von Jtalien wird zur Siterung des Verkzhrs Folgendes angeordnet:
Von 9 Ubr Vormittags bis zur Aufhebung der polizeilichen Ab- sperrungSmaßregein werden gesperrt:
a. Für alles Fubrwer?k, Reiter und Fußgänger:
p Die Méternfsiraße von der Halleschenfirase tis zum Asfkanischen lag,
g M Fahrdawm und der öftlice Bürgersteig der Königgrätzer- ftraße von der Möckernftraße bis zum Play am Brandenburger Thor, einsließlih desselben,
die südliche Hälfte des Pariser Plagyes,
der südliche Bürgerficig, der aëphaltirie Fahrweg, der daneben belegene Weg für Laftfehrwer? und die Mittelpromenade der Straße E Ovpernhar! Zeughause, die S(hlotbrüde, der
at am O e, am je, die S&loßsbrüde, Lrfigarten und die Schleffreiheit. b. Nur für Fahrwerk und Reiter: Pl Die Nerdseite der Strafe Unter den Linden und des Pariser
Ì es,
Sämmtliche Querfiraßen der Kéniggrägzerfiraße von der Mödkern- ftraße bis zum Brandenburger Ther und ter Stra5e Unter den Linden 2c. vom Brandenburger Thor tis zum Königliccen Sloë, mit Ansnahme d«r Kreuzungépunkte Askarisher Play, Potédamer Dad, Fiheimiiarhe und Friedrihfiraze, welde für den Verkehr
Dem loyalen und patriotishen Sinne des Puélikfums wird ver- traut, daß es bei der Feftlichfeit bemüht fein werte, jede Störung fernzuhalten und den Anordnur und Mahnungen der Aufsihté- beamten überall willig Folge zu leiften.
Berlin, den 18. Mai 1889.
Der Polizei-Präfident. Freiherr von Kiththofen.
; ta ctomenen: Se: Excellenz der Staats-Minisier ifier und Minifier geifil , Unterrichts ée e : heiten, Dr. von Goßler, aus der Provinz T
Deutsches Reih.
Duden. Berlin, 18, Mai. Se. Majestät der aiser und König unternahmen gesiern i von bis T!/; Uhr einen ierritt und arbeiteten Abends von
Ühr mit dem ‘Chef des Civilkabinets,
#.
Heute früh, 71/2 Uhr, begaben Sih Se. Majestät zu
de na dau zu den Besichtigungen der Füsilier- Bataillone des G R Es Y 2: und des 3. Garde- renadier:-:Regiments ( abeth.
Auf dem H ritten Se. Majestät nah dem Schlosse Charlottenburg und legten einen Kranz zur Erinnerung an der Stelle nieder, an welcher Se. Majest vor einem Jahre als Kronprinz die 2. Garde-Jnfanterie-Brigade dem Hoch-
eligen Kaiser Friedri vorbeiführte. Gs i úe bmen Se Metonat nah Berlin zurück.
Um 13/4
Zoll- und Steuerwesen und sür Handel und Verkehr sowie der Auss{huß desselben für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sißungen.
— Der Sehlußbericht über die gestrige Sihung des Reichstages befindet sih in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (70.) Sißung des Reichstaaes, welcher der Staatssekretär, Staats-Minister von Boetticher, sowie andere Bevollmächtigte zum Bundesrath nebst Kom- missarien desselben beiwohnten, theilte der Präsident mit, daß der Entwurf eines Gesehes, betreffend die Abänderung des 8. 4 des Strafgeseybuches, eingegangen sei.
Auf der Tagesordnung stand die Fortsezung der dritten Berathung des Entwurfs eines Geseßes, betreffend die Jnvaliditäts- und Altersversiherung, auf Grund Baal A der in zweiter Berathung gefaßten
eshlüsse.
Ju der unan wieder tus enommenen Generaldiskufsion nahm der Y p. Gebhard das Wort: Der Einwand des Abg. Barth gegen das Gesetz, daß dasselbe eine Jnvaliditätsversor- gung und keine Jnvaliditätsversicherung sei, sei ohne Belang, denn es komme nur darauf an, das Ziel zu E der Weg zu demselben fei gleichgültig. Der ReiHszuschuß habe keine andere Natur wie die Staatsbeiträge zu Flußregulirun- jen u. dergl., die auch nur einem beschränkten Kreise von
etheiligten zu Gute kämen. Die Behauptung des Abg. Barth: der Arbeiter werde s{ließlich den Beitragstheil der Arbeitgeber, der von diesen auf die Produktionskosten angerechnet werden würde, ebenfalls bezahlen müssen, treffe deshalb niht zu, weil es doch außer den Arbeitern noch viele Millionen anderer Konsumenten gebe. Die große Aufgabe dés Geseßes könne nur dur den Staat gelöst werden; die freiwillige Thätigkeit sei dazu nicht im Stande. Daß die Landwirthshast niht zu s{hwer belastet werde, sei wiederholt nachgewiesen. Der Zug der Arbeiter- bevölkerung nah dem Westen werde durch das Geseß nicht gesteigert werden; denn der Aussicht auf höhere Renten stehe die sofortige Pflicht zu höheren Beiträgen gegenüber. Die Gleichstellung der freien Hülfskassen mit den Ortskranken- kassen, wie sie von freisinniger und sozialdemokratischer Seite verlangt werde, rehtfertige si niht; diese gewährten jeßt und namentlih für die Zukunft nicht die ge- nügende Sicherheit. Die Armenpflege habe sih bisher in der Hauptsahe mit dex Unterstüßung der Wittwen und Waisen beschäftigt, invaliden Arbeitern habe sie ihre Fürsorge nur in geringem Maße zugewendet; es sei also völlig unbegründet, daß dieses Gesed, nur ‘eine verbesserte Armenpflege Fei: die freie Liebesthätigkeit werde durch das Gesez keineswegs be- einträhtigt, es bleibe für dieselbe noch ein weiter Raum. Daß das Geseß große Schwierigkeiten biete, sei ja niht zu leugnen, aber um der großen und wohlthätigen Wirkungen desselben sei zu wünschen, daß sie glüdlich überwunden würden.
Bei Sthluß des Blattes nahm der Abg. Freiherr Langwerth von Simmern das Wort.
— An der Spiße der heutigen Zweiten Beilage bringen wir eine ausführlihe Darstellung des bisherigen Verlaufs der Strike-Bewegung im Waldenburger Kohlen- revier.
— S. M. Fahrzeug „Loreley“, unter Kommando des I. Dffiziers, Lieutenants zur See von Bassewitz, ist am 14. Mai cr. in Jaffa eingetroffen und beabsichtigt, am 18. desselben Monats wieder in See zu gehen.
— Der hiefige Magisirat hat folgendes Schreiben erlaffen :
„Am 21. d. M. Vormittags will Se. Majestät der König von Jtalien in Berlin eintreffen. Die Gemeinde- behörden haben beschloffen, die Straßenzüge, welche von der Einfahrt berührt werden, ‘nämlich die Königgräßer Straße vom Anhalter Bahnhof bis zum Brandenburger Thor und die Straße Unter den Linden fefilich zu \{chmüdcken. Sie hoffen, daß die Anwohner dieser Straßenzüge durch Auss{müdckung der Huuser ebenfalls dazu beitragen werden, daß dem Hohen Ver- bündeten unseres Kaisers und Königs, dem Herrscher des be- freundeten italienishen Volks, sogleih bei seinem Eintritt das Gefühl der Verehrung entgegengetragen wird, welches das deutshe Vaterland und die deutsche Hauptstadt für ihn empfinden.“
Vayern. München, 17. Mai. Die „Allg. Ztg.“ schreibt: „Die tiefbetrübende, aber leider seit vielen“ Tagen drohende Nachricht von dem Hin scheiden Jhrer Majestät dèr Königin-Mutter wurde unserm Publikum Vor- mitiags durch einen Anshlag am Gebäude der Königlichen Polizei-Direktion, demnächst dur das Trauergeläute vom Dom, befannt und erwedckte allenthalben erfihtliche Antheilnahme. — oute. Naimittag 4 Uhr werden sich die Königlichen Staats-
inifier Freiherren von Lug, von Crailsheim und von Feilißsch, der Obersi-Hosmeister Graf Castell und andere offizielle Per- jonen mit einer Escorie der Königlichen Leibgarde der Hartschiere mittelst Ca nach Hohenshwangau begeben, bie lehien Borlchrungen Jr Uebels der Katie Cte ngen zur ng der sterblichen e Ihrer Majestät nah M treffen. Die Ueberführung wird gus nagelassenem Wunsch der Königin-Mutter in aller erfolgen. ärztliche Sektion der Leiche wird morgen früh zurch Ober-Mewizinal-Rath Prof. Dr, Bollinger vorgenommen. 2 der Königlichen Residenz wird die sterb- liche e gevahrt und dem Publikum der Zutritt radebett gestattet werden. Das feierliche iß wird E nächsten Dienstag Nach- mittag stattfinden. Eini t “Mes ß der Trauer- feierlichteiten wird bas ed ae Her der A Entschlafenen in feierlicher Weise nah übergeführt werden, — Die lichen Bestimmungen zur Trauer für die verwittwete ; in find denjenigen für das Ableben eines
— Die ruerwesen Aus\hüsse des Bundesraths für
Landesherrn konform. Hiernach wird der Königliche Hof dreimonatlihe Trauer anlegen und allgemeine Landestrauer in Kraft treten. Demzufolge sind bis nach vollzogenen Exequien die sämmtlichen Lustbarkeiten, Schauspiel und Musik einzustellen, und bleiben die Hoftheater 14 Tage lang ge- \{lossen. 6 Wochen lang hat kirhlihes Trauergeläute von 12—1 Uhr Mittags stattzufinden. — Aus Anlaß des Ablebens hrer Majestät der Königin-Mutter sind die auf den 26. und 7. d. festgeseßt gewesenen Rennen des T. Münchener Renn- vereins bis auf Weiteres verschoben worden.“
— 18. ai, (W. T. B.) Die feierlihe Auf- bahrung der Leihe der Königin-Mutter findet in der Allerheiligen - Hofkirhe stat. Dem Publikum ist der
utritt am Sonntag von 8 Uhr früh bis 9 Uhr Abends und s von*5 Uhr früh bis 8 Uhr Abends gestattet. Am Tage der Beisezung seßt sich der Leichenzug vom Brunnenhofe unter dem Thronsaale in Bewegung und geht durch die Residenzstraße, Dienerstraße, über den Marien- plaß, durch die Wein- und A UGtIe R nach der Caje- tans-Hofkirhe, Die Beisezungsfeierlichkeit findet am Dienstag um 1 Uhr unter 101 Kanonenschüssen und Glockengeläute statt. Die Ordnung des Trauerzuges, welhe heute Abend publizirt wird, ist ähnlich derjenigen König Ludwig's T1, — Sämmtliche regierenden Fürsten, auch die Kaiserinnen:Witlwen Augusta und Friedrih sandten dem Prinz-Regenten herzliche Beileidstelegramme.
Vaden. Karlsruhe, 16. Mai. Die „Karlsruher Ztg.“ meldet: „Während des gestrigen Tages konnte bei Jhrer Königlichen Hoheit der Kr Dubeinzetsin von Schweden und Norwegen eine Abnahme des Fiebers festgestellt werden ; die Nacht war ruhig. Heule ist die Temperatur der hohen Kranken normal und die A ist niht fort- geschritten. Die gleiche Vorsicht wie bisher ist auch für den weiteren Verlauf der Krankheit angeordnet worden.
Hessen. Darmstadt, 17. Mai. (Darmst. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Großherzog und Jhre Großherzog- liche Hoheit die Prin E Alix sind heute Vormittag von Kiel hierher zurückgekehrt und von Jhren Großherzoglichen Joheiten den Prinzen Heinrich und Wilhelm am Bahnhof empfangen worden.
Die Abgeordneten Dsann und Gen. haben bei der Zweiten Kammer der Stände folgenden Antrag ein- gebracht :
Die hobe Kammer der Stände wolle die Großherzoglihe Regie- rung ersuchen, wegen der Erwerbung dex betreffenden Linien der Hessischen Ludwigsbahn im Einvernehmen mit der Königlich preußischen Regierung die erforderlichen Verhand- lungen einzuleiten, au wegen demnächstiger Herbeiführung eines ge- deiblihen Betriebes der hessiscen Bahnen überhaupt mit der Könige lih preußischen Regierung in Verhandlung zu treten und den Ständen demnächst cine geeignete Vorlage zu machen.
Jhre
Sachsen - Altenburg. Altenburg, 16. Mai. Hoheiten der Herzog und die Frau Herzogin wurden am 13. d. M. in Baden-Baden von Jhrer Majestät der Kaiserin Augusta empfangen. Am Tage der Ankunft erhielten Höchstdieselben den Vesuch Jhrer Königlichen Hoheiten des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin von Baden, welche von Freiburg i. B., dox Garz:isonstadt des Erbgroßherzoas, nah Baden-Baden gekommen waren. — Am 14. d. M. hat Se. Hoheit der Herzog die Kur begonnen. Frau Gräfin Festetic, Tochter der verstorbenen Herzogin von Hamilton, hat den Höchsten Herrschaften für die Dauer ihres Aufenthalts am Kurort ihren, dem Hôtel d'Angleterre
’genüberliegenden Park zur Verfügung gestellt. — A ist Kre Hoheit die Prinzessin Therese zum Sommer- aufenthalt nah Schloß Fröhlichenwiederkunft gereist.
Hamburg, 17. Mai. (W. T. B.) Den „Hamburger Nalhrichten“ zufolge ist der Dampfer „Vesuv“ der Wiß- mann’shen Expedition am 9. Mai in Gibraltar angekommen und hat am 11. Mai die Weiterreise nah Malta fortgeseßt. Ungünstiger Witterungsverhältnisse wegen konnte der „Vesuv“ erst am 2. Mai von Plymouth in See gehen, mußte aber bis zum 4. Mai unter der englischen Küste bleiben. Am 4. Mai passirte er Lizard, konnte des \{hlechten Wetters wegen bis zum 5. nur langsam fähren und erst vom 5. Mai voll Dampf gehen.
Oesterreich-Ungarn. Wien, 17. Mai. (W. T. B.) Der Kaiser stattete gestern Abend dem König und der Königin vonDänemark in Penzing einen halbstündigen Besuch ab, und empfing heute Mittag den Fürsten sowie den Prinzen Danilo von Montenegro in besonderer Audienz. ZU Ehren der Seen findet heute Nachmittag 5 Uhr in Schönbrunn Galadiner statt. Der Fürst von Montenegro empfing heute den Besuch des russishen Militär- Attachés, Obersten Zuieff. :
Im Herrenhause erklärte heute im Auftrage des Kaisers der Minister-Präsident Graf Taaffe den Reichs- rath für vertagt.
— 18. Mai. (W. T. B.) Der Kaiser hat den bisher mit der Leitung der Kaiserlihen Militärkanzlei beauf- tragten General-Major Bolfras von Ahnenburg zum General-Adjutanten und Vorstand der Militärkanzlei ernannt.
Pest, 17. Mai. (W. T. B.) Jn der heutigen Kon- ferenz des Klubs der liberalen Partei wurde das E Is des Landesvertheidigungs-Ministeriums durchberathen. Der Minister Fejervary stellte die Streihung von 900 000 Fl. in Aussicht, da die Vermehrung der Cadres voraussihtlich erst am 1. Juli ins Leben trete.
SLLIEE tain und Jrland. London, 18, Mai. (W. T. B) Das Unterhaus hat den Antrag La- bouchère's auf Abschaffung des Oberhauses mit 201 gegen 160 Stimmen abarlobnt,
Franfreich. Paris, 17, Mai. (W. T. B) Jm Senat gelangte fa Art. 23 des T Eu Lung GI Ned, betreffend die Befreiung vom Militärdienst, zur Berathung. Der Minister-Präsident Tirard bezeihnete die Befreiung der Studirenden und der Theologen als ein Privilegium und forderte den Senat auf, das Gesey nah dem von der Kammer gebilligten Texte zu genehmigen, Doch gebe die Regierung e Zustimmung M aß im Falle einer Mobilisation
Studirenden der Medizin und der Pharmacie sowie die Seminaristen in dem Sanitätsdienste verwendet würden. {ules Simon erhob gegen das Wort „Privilegium“
rotest, Der erste Paragraph des Artikels 23, mit dem Jn- alte, daß bder Senat dér Befreiung der Studirenden und der Theologen nach einem Dienstjahre zuslimmt, wurde mit 184
egen 82 Stimmen angenommen und die Fortsezung der erathung auf Montag vertagt.
Der TLIINSNEo) verwarf die Appellation Numa Gilly's LEs der anderen Verurtheilten gegen den Beschluß des Assisengerihtshofes der Gironde, welcher die- laren E Verleumdung des Deputirten Reynal verur- theilt hatte.
Rußlaud und Polen. St. Petersburg, 18. Mai. W. T. B.) Durch Kaiserliche Erlasse ist der Groß- ürsi-Thronfolger zum Mitglied des Reichsraths und des Minister-Comités, der Großfürst Kon- stantin Konstantinowitsch zum Präsidenten der Akademie der Wissenschaften, an Stelle des kürzlih verstorbenen Ministers des Jnnern, Grafen Tolstoi, und der Wirkl. Geh. Rath Durnowo definitiv gun Minister des nnern ernannt worden. — Der (C F ULA I -ALIa1- Pilger hat seit kurzer Zeit in Zarskoje-Sselo Residenz genommen, wo derselbe gegenwärtig im Leibgarde-Husaren- Regiment Dienst thut.
Moskau, 17. Mai. (W. T. B.) Der Npete serbische Metropolit Michael ist heute Mittag nah Kiew abgereist, von wo sih derselbe nah Serbien zurückbegiebt.
Aus Tiflis, vom 17. Mai, wird telegraphirt: Der Schah von Pérsien reiste heute Vormittag zu Wagen nah Wladikawkas, woselbst derselbe festlich empfangen wurde.
Jtalien. Rom, 17. Mai. (W. T. B.) Das „Amtliche Blatt“ E den Handelsvertrag mit Griechen- land. — Das nächste geheime Konsistorium soll am 24. d., das öffentliche am 27. d. stattfinden.
Rumänien. Bukarest, 17, Mai, (W. T. B.) Die „Agence Roumaine“’ meldet : Nahdem die Budgetkommission die Arbeiten mit der Annahme sámmtliher Anträge des Pa O beendigt hat, erscheint das Gleichgewicht des Voranschlags in Folge der Ersparungen und der Er- höhung der präliminirten Einnahmen unter CNGgei tiger Me seßung der Einfuhrzölle des autonomen Tarifs hergestellt.
Einer weiteren Meldung der „Agence Noumaine“ zufolge werden anläßlih des für den 22. d. M. bevorstehenden Nationalfestes große Vorbereitungen getroffen. Bei der Statue des Helden Michael werden die Schüler der höheren Unterrichtsanstalten sowie die Garnison vor den Majestäten defiliren. Der König wird an dem Festtage eine Anzahl Auszeichnungen verleihen.
Zeitungsftimmen.
Jn der „Magdeburgischen Zeitung“ lesen wir:
Vie Antworten, welche der Kaiser den Abordnungen der Kohlen- arbeiter und der Grubenbesißer hat zu Theil werden lassen, werden überall mit Freuden gelesen werden, wo man eine rafche Beendigung des unseligen Lohnkampfes wünscht, der nicht nur materielle Opfer fordert, sondern auch an dem sittlihen Kapital unseres Volks zehrt. Jeder Hader ruft Erbitterung wah und die Erbitterung weckt die s{chlimmen Leidenschaften, die in des Menschen Brust gelegt sind. Darum hat der Kaiser seine Mahnung zur Versöhnlichkeit und Friedfertigkeit an beide Theile gerich- tet, die Arbeitgeber wie die Arbeiter. Er hat den Arbeitern mit strengen Worten den Vorwurf gea! daß sie durch ihr un- geseßlihes Vorgehen eine an si vielleiht gerehte Sache ins Unrecht geseht, aber er hat troßdem eine Prüfung ihrer Va en zuge- sihert. Cs ift ungerecht, in diesen Worten eine Parteinahme gegen die Arbeiter finden zu wollen. Denn die Thatsache, daß die Arbeiter si eineu Kontraktbruh haben zu Schulden kommen lassen, steht fest, und wer dieselbe vertheidigen oder entschuldigen will, seßt sich selbst mit dem Gesetz in Widerspruch __ Wie weit der Kaiser entfernt war, die Forderungen der Arbeiter einfah zurückzuweisen, geht aus der Thatsache hervor, daß er eine Prüfung derselben zugesichert, vor Allem aber aus den Worten, die er an die Arbeitgeber gerichtet hat. Auch hier fehlt es an ernsten, eindringlihen strengen Mahnungen niht. „Jh möchte Sie bitten“, so äußerte sich der hohe Herr, „daß den Arbeitern Gelegenheit gegeben werde, ihre Wünsche zu formuliren, und sih- vor allen Dingen immer vor Augen. zu halten, daß diejenigen Gesellshaften, welche einen axopen Theil Meiner Unterthanen beschäftigen und bei si arbeiten lassen, auch die Pflicht dem Staat und den be- theiligten Gemeinden gegenüber haben, für das Wohl ihrer Arbeiter nah besten Kräften zu sorgen und vor allen Dingen vorzubeugen, daß die Bevölkerung einer ganzen Provinz wiederum in solche Stwierigkeiten verwickelt werde Ich betrachte es als Meine Königliche Pflicht, den Betheiligten, den Arbeitgebern wie den Arbeitern, Meine Unterstüßung bei vorkommenden Meinungsverschiedenheiten in dem Maße zuzuwenden, in welchem sie ihrerseits bemüht sind, die Interessen ihrer gesammten Mitbürger durch Pflege ihrer Einigkeit untereinander zu fördern und vor Erschütterungen wie diese zu bewahren." Das sind wahrhaft Königliche Worte, die des Ein- drucks nicht verfehlen werden, weder auf die Arbeiter noch auf die Arbeitgeber.
Die Arbeitervertreter sind in ihre Heimath abgereist mit dem festen Entschluß, zwar an den Forderungen, die sie in den Ver- handlungen mit dem Abg. Dr. Hammacher formulirt, festzu- halten, aber zugleich in versöhnlihem Sinne auf die hinter ihnen stehenden Arbeiter einzuwirken. Da zu gleicher Zeit
Abg. Dr. Hammadher in das Strikegebiet begeben hat, um dort persönlich auf die Grubenbesißer einzuwirken und ihre Zustim- mung zu den von ihm gebilligten Forderungen der Arbeitervertreter zu erlangen, so ist zu hoffen, daß mit der nächsten Woche der Strike sein Ende erreicht hat, der neben großen Verlusten an Kapital leider auch Menschenleben zum Opfer aron hat.
,_ Eine bemerkenswerthe Rolle hat bei diesen Vorgängen wieder einmal die Sozialdemokratie gespielt. Sie hat niht ohne Geschick ihre Nee auéëgeworfen, um die Führer des Ausstands für ihre Zwette einzufangen. Aber nun, da an dem geraden, gesunden Sinn der Berg- leute ihre Verführungskünste gescheitert sind, wendet sie sih in ihrer Presse mit gebässigen Angriffen gegen die Antwort, welche der Kaiser den Arbeitervertretern hat zu Theil werden lassen, und gegen das Urtheil, das er bei dieser Gelegenheit über die Sozial- demokratie gefällt hat. Es ist ein kartes, aber ein ge- rechtes Urtheil, das niht die Verführten, sondern die Ver- führer trifft, die mit Cynismus alle die Bande zu lösen bemüht sind,
„welche das arbeitende Volk mit dem Vaterlande verbinden, und die
nit \heuen, mit unseren ärgsten Widersahern im Bunde unsere glorreihsten Erinnerungen in den Staub zu ziehen. Noch haben diese Bemühungen niht den erwünschten Erfolg gehabt, und darum die artung über ein Urtheil. für das die Liebknecht und Bebel doch nur ein kühles, \pöttishes Läheln haben werden. Darum darf man aber auch hoffen, daß auch die Arbeiter, die jezt noch dem Banner der Sozialdemokratie folgen, { fragen werden, ob es nicht besser sei, so Rue 4 ay jeßt es gethan, den sozialistishen Verführern den
en zu kehren.
— Jn dem „Hannoverschen Courier“ heißt es:
“ Die Ansyrache des Kaisers an die Vertreter der. Grubenverwal- tungen ist niht minder nachdrucksvoll gewesen, wie die an die rbeitervertretung. . . . . Die Arbeitgeber mögen die Kaiserliche Worte beberzigen und ih vor allen Dingen vor Augen halten, “daß sie dem Staat und den betheiligten Gemeinden gegenüber die Pflicht
haben, für das Wohl der Arbeiter na besten Kräften zu sorgen und vor allen Dingen dem vorzubeugen, E die Bevölkerung einer dies Provinz wiederum in solche Pie verwidelt werde.“ Der Kaiser betrahtet es als seine egte iht, Arbeitgebern wie Arbeitern seine Unterstüßung bei nungs- verschiedenheiten in dem Maße zuzuwenden, in welchem sie ihrerseits bemüht sind, die Interessen der gesammten Mitbürger dur die Pflege der Einigkeit unter einander zu fördern und vor SrlEntie, rungen zu bewahren. Das sind goldene Worte, die noh bei den spätesten Geschlehtern Widerhall finden werden. So Prie der König als erster Diener des Staats, 4 das Oberhaupt, welches über den Parteien steht ; so repräsentirt sich das soziale Königthum gegen- über dem unbeschränkten Königthum der Selbftherrlihkeit, das für die Armen und Elenden kein Ohr hatte.
Die Ansprachen des Kaisers an die Vertreter der \treitenden Ce werden allgemein als entscheidend für den bevor- tehenden Auegleich betrachtet. Die Vereinbarung des Hrn, Dr, Hammacher mit den Wortführern der ausständigen Berg- leute gilt als Ausgargspunkt für die endliche gütlihe Beilegung der Streitpunkte, und wenn auch einzelne Grubenvorstände nur widerstrebend den Forderungen der Bergleute nachgeben, so müssen sie do eingedenk sein des Wortes: Salus publica suprema lex — das ôffentlihe Wohl soll das höchste Geseg sein. Und Nie- mand wird bestreiten, daß ein solher Massenausstand, wie der gegen- wärtige, die allgemeine Wohlfahrt auf das Schwerste gefährdet. Um einem solchen Zustand ein Ende zu machen, müssen Opfer ge- bracht werden,
— Die d D Zeitung“ schreibt : , Wenn die eifrigen Bemühungen der hervorragend an dem großen sozialen Reformwerk, dessen Schicksal sih in den nächsten aht Tagen entscheiden wird, betheiligten Kommissionsmitglieder den Maßstab für das mehr oder minder glücklihe Gelingen abzugeben hätten, dürften die Freunde des Invaliden- und Altersversorgungsgeseßes ohne Sorge sein. luch die jüngste Berathung im D des Innern, und die in Wirklichkeit niht bloß einen achtstündigen, sondern zehn- stlindigen Arbeitótag, von Morgens 9 bis Abends 7 Uhr, darstellte, ist ein neuer Beweis dafür, wie sehr der weitaus größte Theil der- jenigen L ORM et Tee, welche das umfassentste und reifste Urtheil in der Sache haben, von der Ueberzeugung durchdrungen ift, daß der formale gesetzgeberische ges igl des Reformwerks jetzt vorgenommen werden muß. Es wird damit den verschiedenen Einzelbedenken, welhe im Laufe der Verhandlung geltend gemacht wurden, und namentlih den Besorgnissen, die in betheiligten Kreisen für die spätere Zukunft laut geworden sind, ihre Bedeutung keines- wegs abgesprochen, und die Frage, welhe man häufig in der Er- örterung über den Geseßentwurf hört: „Sind Sie dafür begeistert 7“ hat wohl Niemand mit Ja beantwortet, Begeisterung wäre auch in der That eine \{chlechte Geseßgeberin, und ganz besonders auf einem so schwierigen Gebiet, wo nüchterne Erwägung und ein verstän- diges Durch\cnittsmaß die besten Pfadfinder sind, Nichtsbestoroeniger kann man nit eindringlich genug den Zweiflern und Unschlüssigen die von der großen Mehrkbéit der Reichstagskommission mit Ueber- zeugung getroffene Entscheidung anempþfehlen, jeßt die Vorlage, wie die leßten Vereinbarungen sie gestaltet haben, zur Annahme zu bringen und die Erfahrung, welche auch in diesen Dingen die beste Lehrmeisterin is, zum Worte kommen zu lassen, Würde der Geset- entwurf dur die vereinigten Anstrengungen parteiisher und grund- säßliher Gegner des Geistesvermächtnisses des Kaisers Wilhelm 1. sowie der in Einzelfragen befangenen Urtheiler und engherziger ver- meintliher Interessenvertretung zu Fall gebracht , je wâre eine Wiederaufnahme dieses Reformwerks in eine unabsehbarz Zukunft gerückt und den Weselfällen aller Art, die man nit näher an- zudeuten brauht, preisgegeben, Kommt dagegen die Vorlage in dieser Session zum Abschluß — und dieses Ziel wird sicher erreiht, wenn nicht selbstsühtiger Kleinmuth und persönlihe Vorein- genommenheit die Oberhand gewinnen —,-so wird nah allem mens§- lihen Ermessen ebenso wie es s\einerzeit mit den deutschen Justiz- geseßen geschehen ist, die mehrjährige Pause und Vorbereitungszeit der eigentlihen Geseße8ausführung das Verständniß der neuen Vor- schriften vertiefen, die übertriebenen Besorgnisse mindern und, ab- gesehen von den Unbequemlichkeiten, welhe mit jeder neuen Gesetz- gebung unvermeidlich verbunden sind, mit jedem weiteren Tage die Ausführung erleihtern. Mit Recht hat man wiederholt {hon bervor- ehoben, e bei der Invaliden- und Alterêversilerung Schwiecig- eiten der Vrganisation viel weniger ins Gewicht fallen, als dies bei den zwei anderen großen fozialreformatorishen Werken, mit denen der Name des Kaisers Wilhelm I. in Friedensgtorie auf immerdar verherrliht dastehen wird, der Kranken- und Unfallver- sicherung, der Fall gewesen ist, Wir wünschen und hoffen, daß eine ansehnliche Mehrheit des Reichstages, wenn die dritte ents&eidende Berathung des für die Gegenwart und Zukunft unseres Vaterlandes so hohwihtigen Gesetzes beginnt, sih von der Gesammtibedeutung der Entscheidung und nicht ron den mehr oder minder berechtigten Einzel- bedenken bestimmen läßt und darin den Bundesregierungen, welche zuleßt zu sprehen haben, soweit niht \chon vorher ihrc Einverständniß; erklärt wurde, mit gutem patriotishen Beispiel vorangeht.
Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 20. — Inkalt: Amtliches : Personal-Nachrichten. — Gutachten über den allgemeinen Bauentwurf zu einem neuen Poft- und Telegraphen-Gebäude in Liegniy, — Nichtamtliches: Das Effener Stadt-Theater. — Zur Hausshwammfrage. — Geleisfperre zur Sicherung einzelner Weichen in Hauptgeleisen. — Die Pariser Weltausftellung nah ihrer Er- öffnung. — Elektrishe Hochbahn in St. Paul, Minnesota. — Ver- mishtes: Preisbewerbung für ein Kaiser Wilhelm-Denkmal in Düfel- dorf. — Studien zu den Thüren des Kölner Domes. — Einsturz eines Ringofen-Schornsteins an der Oberbilker Allee in Düfseldorf. — Bücherschau.
Statistische Nachrichten.
Das foeben ershienene Doppelheft 3 und 4 28. Iabrgangs
G E TE 1888) der „Zeitschrift des Königlich reußishenStatistishenBureaus*, herausgegeben von desen
Direktor E. Blenck, hat folgenden Inhalt: Die "Bco: und die Perrot in Preußen während der Jahre 1885 und 1886 owie die Ergebnisse der deutschen Versicherungs-Anstalten im Jahre 1886, mit Rüdwblicken auf frübere Jahre. Von H. Brämer. — Die Geburten, Ebeschließungen und Sterbe*“älle bei der Civil- und Militärbevölkerung des preußi¡/@en Staats im Jahre 1887, nebft einem Anhang, enthaltend Familienstand und Alter der während des Jahres 1886 neuvermählten Personen. — Die Vertheilung der Be- rung nach dem Geschleht, insbesondere im preußishen Staat. Mit 3 LTafeln graphisher Darstellungen. Von A. von Fircks. — Die Viehhaltung im preußishen Staat na den Viebzählungen von 1867, 1873 und 1883. Fon lqueg und S&luß. Von Dr. W. Beuke- mann. — Nekrologe. (Georg Weber. — Simon Visering. — Cesare Correnti. — Freiherr Leopold von Neumann. — Friedri von Jung- Stiläing.) Von E. Blenck. — VBügeranzeigen. — Statistis Correspondenz. i
— Nach Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin sind bei den biefigen StandeLämtern in der Wocde vom 5, Ma 8 inkl. 11. Mai cr. zur Amneldung gekommen: 364 Eheschließungen, 946 Lebendgeborene, N Todtgeborene, 580 Sterbefälle.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
„Goldene Worte der Wettiner.®“ Zum ersten Male gans und systematis geordnet von Pr, Adolph Kodut. resden, 1889, Verlag von gens Hackaratb. (Pr. 60 F). — Der dur seine Schriften: „Goldene Worte der Bibdel*, „Goldene Worte des Kaisers Wilhelm“, „Goldene Worte des Kaisers Friedri"
bietet in dem vorliegenden, elegant aus-
bekannte Verfasser Wettiner Jubi-
gestatteten Büchlein eine ähnlihe Gabe zum läâuwm, nämlich eine chronologisch und {ystematif geordnete Zusammenstellung der \{chönsten Aus- und Sinnsprüche , Devisen und Motti, der werthvollsten Reden und Ansprachen zahlreicher namhafter Fürsten und Fürstinnen dieses erlauhten Herrshergeshlechts. Die dankenswerthe und lehrreihe A ist nach jenen großen Gesichtspunkten zusammengestellt worden, welche noch jezt ein allge- mein menscchlides Interesse haben und die für alle Zeit ihre Gültigkeit bewahren werden; diese Gruppen sind: Gott und Religion — Vorsehung und Glaube — religiöse Duldsamkeit — Staat und K — Lebens- und Regierungs-Grundsäte, — Fürst und Volk — Deutsches Volk und Deutschland — Sprüche und Reflexionen, — Mensch und Leben — Natur und Welt — Liebe, Frauen und Ehe — Wissenschaft, Kunst
und Bildung.
— Die heute erschienene Nr, 2394 dec „JIllufstrirten Zeitung“ (Leipzig, I. J. Weber) enthält u. a. folgende Abbil- dungen; Die Mitglieder der Samoa-Konferenz in Berlin. 9 Ab- bildungen: Geo. H. Bates, — John A. Kasson. — Walter Phelps. —- L r. v. AIS — Graf Herbert v. Bismarck. — Dr. R. Krauel. — TJofeph Archher Crowe. — Sir Edw. Baldwin Malet. — Charles Stewart Scott. — Von der Pariser Weltausstellung: Der Eiffel- Thurm. — Die Katastrophe im Hafen von 2 T 2 Abbildungen ; Wrack des deutschen Kreuzers „Adler“. — Der Hafen von Apia rach der Katastrophe: „Eber“, „Adler“, „Trenton“. — Wiener Bilder : Ein Frühlingsmorgen auf der Ringstraße. — Aus dem deutschen Reichstage. 8 Abbildungen. Originalzeihnungen von E. Limmer. — Die K. K. spanische Hofreitshule in Wien. — Bilder aus Mainz. 24 Abbildungen, — Ingenieur M. Eiffel, der Erbauer des Eiffel-Thurms in Paris. — Ein merkwürdiger Siegelstempel.
Gewerbe und Handel.
Berlin, 17. Mai. Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz. Butter: Hof- und Genossen- \chaftsbutter Ia. 105—110 Æ, Isa, 101—104 A, Ia. 96—100 H, do. abfallende 93 Æ, Land-, Preußishe 92—95 #4, Netbrücher 92——9% Æ#Æ, Pommeriche 92—95 4, Polnishe 92—95 M, Baveri be Sennbutter — H, do. Landbutter — M, Sthlesishe 99—93 4, Galizishe 82—85 M — Margarine 45—70 M —- Käse: Sthwcizer Emmenthaler 85-——90 M, Bayerischer 60—70 M, do. Oft- und West- preußisher Ta. 55—65 M, do. Ila. 45—55 M, Holläánter 79—850 M, Limburger 32—38 M, Quadratmagerktäse 15—23 Æ — Schmalz: Prima Western 17 9% Ta. 44,00 A, reines, in Dextich- land raffinirt 47,590 Ms. Berlinec Bratenshmalz 49,00—53,00 4 — Fett, in Amerika raffinirt 43,50 Æ, in Deutsbl1nd raffinirt 45 50— 47,90 f — Tendenz: Butter: Bei mäßigen Einlicferungen und guter Bedarfsfrage behaupteten sich Preise unverändert fet. Lanrt- butter besonders gefragt. — Schmalz: Bei unverändertiem Geschäfit etwas abgeschwächt.
— Im Regierungsbezirk Trier bat der Aufschwung in Handei und Industrie im ersten Quartal d, F. steten Fortgan: genommen und zeigten namentlih der Kohlen- und Eisenmarkt n wie vor eine feste Haltung Das Koblengeshäft hatte während des Frostwetters einen außerordentlißen Umfang angerommen. Aub in der Eisenindustrie war das Geschäft ein sehr flottes. In den Cisenpreisen war ebenfalls eine Aufwärtsbewegung zu verzeinen. Unter diesen Verhältnissen haben die industriellen Arbeiter allentbalten gegen ausreihenden Lohn volle Beschäftigung gefunden. Die 225 des Großfandels war befriedigend, weniger die des Æleinbandels und Handrwoerts.
— VPeber die Arbeitseinftellung im rheiniib-we#- fälishen Koblenrevier liegen folgende neue Meldungen des „W. T. B.* vor:
Dortmund, 17. Mai. Der „Rtein.-Westf.-Ztg.“ zufolge haben bis jegzt 30 296 Mann die Arbeit wieder aufgenommen: es ift dies ein Drittel \ämmtliher Strikenden.
Die „Dortm. Ztg.“ meldet: In der heutigen Versammlung der Grubenarbeiter, in weler die Arbeiter S{röder und Bunte über die Abmachungen in Berlin berichteten, stimmten 5900 Berg- leute den zehn aufgestellten Paragraphen zu. Ferner wurde be- \{lofsen, den Arbeitsausstand fortzuîegzen, falls einer der Paragraphen, besonders §. 4, Seitens des Vereins für die bergbaulihen Intereffen gestrihen werde. Andererseits versiherten die Arbeiterführec, nach erfolgter Annahme sämmtlicher Paragraphen, die Wiederaufnahme der Arbeit auf allen Gruben spätestens am Dienstaz.
Aachen, 17. Mai. Der Strike auf den Gruben des Es &- weiler Bergwerksvereins darf als beigelegt und beendet angesehen werden. Im Wurmrevier dagegen dauert der Strike noch fort. AuêfHreitungen sind nirgends vorgekommen. Für den Sonntag find mehrere Versazmlungen in Auésiht genommen.
Aachen, 18. Mai. Die „Aadener Bg meldet: Die Arbeiter der Gruie „Anna“ in Alsdorf ftriken. Auf dem „Wilhelms- \ch aht" hat die griammte Belexséaft die Arbeit wieder aufgenommen. Der Besiter der Zehe „Nordftern“" hat feinen Arbeitern eine 2chnerbéhung und Metafition der AcbeitSzzit bewillink. Nach Mel- dungen aus Hoengen deut der Stufe dert fert Ja Meorsbach fard beute Vormitiag 10 Uhr cine guf Beritemmünnz fiztt, eler 2am der Negierunos-Pröfidert urid der Laridecch vor G#lE brircóntez — Nab cirer Meldung ans Tortba&# beilofer tir Tefeitez de€ „Wurm-NRevier®" heute wirder arziahren, wonr mez zie Lobnerböbung und rine abtitürtiar Shiäbtdauer bewilligt wied.
— Ueber den Arbeitcr-Anutftand in S&leTîen meldet „W. T. B.* Folgendes:
Breslau, 18. Mai. Nas§ der „Sélesben Ztg * haben die Generalbevollmächtigten in den Gruben des Fürften Pleß den Bergarbeitern bercits vor drei Tagen die Zusage gemacht, eine Erböbung von 10% für die S&i&tarbeiten und die Gedinge- arbeiten zu bewilligen, die Dauer der S&idt am Sonnabend auf 8 Stunden, an den anderen WoZSertagen auf 10 Stunden festzusetzen mit Einrenung des Ar- und Ausfabrens, sowie des Verlesens. Beischichten und Ucberstunden follen tharli&ft beiSränkt, Sonntags- arbeit nur dann verlangt werden, wenn der Betrieb es unbedingt er- fordert. Für Holzschneiden und andere Arbeiten soll den Häuern kcin Abzug gemat werden; Lampenêl und Sprengmaterial wird, wenn nit geliefert, vergütet. Bezügli des Vereinsrechts sollen ledigli die ge)chlichen Vorschriften gelten. Die Marimalböde der zu ver- bängenden Strafe wird von 6 auf 3 „Æ berabgesezt. Diese Bewilli- gungen würden au obne Strike gewährt worden fein, wenn die Berg- leute ihre Wünsche rechtzeitig zum Vortrag gebradbt bâtten, treten aber nur in Kraft, wenn sckätestens am Montag früh die Arbeit wieder aufgencmmen und rubig fortgesegt wird. Der Bergwerks-Direktor Hellih in Neuweißenstein soll dieselben Zugeständnisse gemacht
den; die Bergleute bedarren jedo bei ibren Forderungen. Außer der „Sophiengrube“ in Charlottenbrunn feiern sämmtliche Bergleute, zusammen etwa 16 000.
Aus Kattowiß meldet die „Schles. Zeitung“, der Arbeiter- außftand sei aud auf den bei Königshütte belegenen Gruben
Deuts&land®* und „Matbilde“ erklärt; zum Schuhe der Deamien und Maschinen sei cine Compagnie Soldaten dortbin abgesandt.
Breslau, 18. Mai. Die „Sehlesishe Ztg." meldet aus Beuthen: Auf der Grabe „Deutscland* und in Heiduck sind in Folge des Strikes Unruben drohen; zur Aufrecht- erdaltung der Ordnuyg ift noch eîine zweite Compagnie na den bedrodten Orten abgegangen:
Zwickau, 17. Mai. (W. T. B.) Jy einer gestern stattge- badten Verfammlung der Grubenarbeiter wurde beschlossen, von den Bergwerköverwaltungen eine Lohnerhöhung von 30% und Heradsezung der Scichtzeit von 12 auf 8 Stunden, einschließli der Eine und Audfabrt, zu verlangen. Auf die Antwort der Berg- werkbesizer soll bis Montag Abend 6 Ubr gewartet werden.
Wien, 18. Mai. (W. T. B.) Ausweis der Oesterrei ch-
ungarisGen Staatsbahn in der Wothe vom 7. bis 13. Mai: 684 220 FlU., Mebreinnabme 55 305 Fl.