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Ret av fter: R E E E
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Am 1. Juni treten auf
d. I. :
lichén Eisenbahn-Direktion Berlin die diéser Dieselben be
i i, bo läñe) und von d S
Das hiesi
Wolkekbru@ an den Ge: | yo
Reibnig—Hirschberg verursahten Be- Festes ausgegeben, — Die Orgel ‘d
G R: Dp B n nun Preise ps Oh rlib, 1 a
mat bekannt:
bete auf Strecke
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„ Trojan“ {}st heute auf dér Ausr
R At tete m von Madeira abgeg G m7, Mai. (W. T. B) D
u haben. / i, , T. B: ie dur
er Castle-Dampfer „Norham in Capetown ange-
Castle“ ist heute auf der Ausreise
kommen. Theater und. Musik.
Deutsches Theater.
21: „Der Compagnon"; Mittwo
Maria: Teresina Freitag, 24: „Doktor Klaus“; Sonnabend, 25.:
a. 26.: „R d Julia®. esellschaft* ; Sonntag, me endli sich wiederholende
a t la des S(chwanks „Fifi“ dürfte Hrn. Direktor Hase- O Li fhrten Viler der S me veranofen, das mArnate tûckd dem abwelsclungsreichen Reise-Repertoire etnzuverleiven, m Seitdem das A des Wallner- Theaters demnächst ein Gastspiel am Hamburger Thalia-Theater absolviren wird. Die tref-
Wallner-Theater.
mann, den bèw
f den Strecken
e von Southampton ab
g d seit‘ heute Nachmittag 4 Uhr beseitigt. n Db 15 Mei T “ er Union-Dampfer retoria* ist heute auf der
Morgen ¿ Sountap j mich "t Pfarrer von Kirchfeld" und am ontag „Faust® gegeben. a ist folgendermahßzen festgestellt : Dienstag, weitere Repertoire der. Woche i f b Be Gig von Beritdia e
; veritag, 23, „Wer eri s Son Die Stützen der
esttag
gramm des agnifikat®* von S Gott ie Höh vorgetragen ; des, Mozax Eisenbahn» | von i
er Köni , mmer beî- allen Stätions-
- Concert von eethoven; im
von Sauer in Frankfurta. alie (foger anute A L von der Firma J. Wilki
allen eingehenden Best
kommission. de
Compagnon“ ;
Sr. im Schacht zu ertrinken oder vers mann eine außerordentlih große,
tung, Berlin 1889, a
auf Mittel zu sinnen, wel
könnten. sein in dem
lien Leistungen der Hrrn. Gimnig, Guthery, Meißner, Müller, | fahe Vortheile mit sich bringt.
\owie der
nimmt.
rianne Oper „Euryanthe“.
Erscheinen mit minutenlang anbaltendem Applaus entfaltete im Lauf des Abents alle ihre längft anerkannten geei künstlerishen Eigenschaften als dramatishe Sängerin ersten
Maße als jemals früher.
Blumenspenden und Kränze sowie der ce Beifall bei offener
fast in noch glänzenderem
Scene und besonders am S@hluß des Stücks
allseitige Anerkennung für die Leistungen der genialen Künstlerin. Die Aufführung des bochinteressanten, aber niht eben dankbar zu nennenden Werks war unter Leitung des Kapellmeisters Ruthardt und adinger (Euryanthe) sowie der Herren as (Lysfiart) eine aub im | ret wohlgelungene und beifallêwerthe. — Morgen singt Frl. Brandt,
unter Mitwirkung der Fr. Pi@ler (Adolar) und Pr.
wie schon angezeigt, den „Fidelio“. Görliß,
bestimmt zugesagt haben:
Lehrer-Gesangverein, Görlißer Chor: Gesangverein, Laubaner i x Grünberger Quartettverein, Waldenburger Gesangverein,
verein ,
Oppelner Sing-Akademie, Neisser Sing - Akademie, E eleaceercin, Freiburger Sé
uartettverein, Glogauer Damen-Gesangverein, Freiburger Ge}ang- S Außerdem Vit auch der Sänger-Abtheilun 0 Sa „L, die Mit-
Sing - Akademie, Hirsberger
verein.
lien Schullehrer - Seminars n Reichenbah O
wirkung gestattet worden. Die Zahl der
einshlicßlich des Orchesters, wird diesmal über 900 betragen. — Als Solisten für die Festaufführungen sind gewonnen: ie Kgl Hof-Opernsängerin Frl. Elisabeth Leis inger (Sopran), Fr. Amalie Joachim (Alt), der Kgl. Kammersänger Hr. Heinri rn st Hr. Paul Bulß (Bariton), Hans Schinkel (Baß), der Kal. Ahna (Violine) und
n der Kgl. Kammersänger der Kgl. Hof-Opernsänger Hr. Professor und Concertmeister Hr. de
iht vom 18. Mai, r Morgens.
e
Wind. | Wetter.
in Celsius 59C.=4°R,
Bar. auf0 Gr. u. d, Meerés\p Temperatur
red. in Millim.
| i
Lo P I O O N P
halb bed. bededckt
halb bed. halb bed. wolfkenlo8 wolkenlos bededt
wolkenlos
heiter Regen halb bed. |
Mullaghmore | 759 Aberdeen . . | 760 Christiansund | 766 Kopenhagen. | 766 Stockholm . 764
A . | 768 t. Petersbrg| 764 Moskau .
763
Cork, Queens- town 761 Cherbourg . | 761 dex .…. | 761 v... .. | #82 burg . . | 762 winemünde | 765 Neufahrwafser| 766 Memel .…. | 768 760 761 760 762 761 763 760 763 13
757 20
1) Thau. 2) Starker Thau. 3) Thau. 4) Ge-
witter und Regen. Vebersiht der Witterung. |
Die Luftdruckvertheilung ist auf dem ganzen Gebiet anhaltend gleiWmäßig und daher dic Luftbewegung allenthalben \chwach. Ueber Central-Europa ift das Wétter im Westen trübe, im Often heiter, ohne nennenswerthe Niederschläge. Die Temperatur ist in Deutschland an den Küsten dur{schnittlich nahezu normal, im Binnenlande liegt sie über der normalen. Wien und Hermannstadt hatten Gewitter. Legteres
meldet 59 mm Regen. Deutsckche Seewarte.
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Theater - Auzeigenu. Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern- haus. 129. Vorstellung. Der Trompeter von } Oper in 4 Akien nebft einem Vorspicl von Victor E. Neßler. Dichtung mit
Damen S{wart, Lehmann und Hausner lassen diese Maßnahme vollauf creGtfectigt ersheinen. Die morgige Vorstellung lassen und ist übrigens die vorleßte Sonntagsvorstellung des Schwanks „Fifi“, da am 1. Iuni bcreits das Gastspiel in Hamburg seinen Anfang | und frei von
— In der Kroll’\chen Oper begann gestern Frl. Ma- Die hogeshäßte Künstlerin wurde bei ihrem | Arbe
17. Moi. Zehntes Sw@lesishes Musikfe fst.
Die Eee E den Ba, werden s ieten ; i usammensezen, welche 1hre irku
E nota Labn: Görlißer Sing - Akademie, Görlißer
ermöglicht
Seiten- und überflüssig, bei
begrüßt und ares den Aggregatzustand überführt.
anges Köstliche
bekundeten die
[Mon en ist.
Nebrigen
Gebirge baucn, wenn dur gehemmt würde.
Gesang-
Schweidniyer Hirschberger
des König- Q diht verschlossen
Mitwirkenden,
E oder überhaupt unter 0
der Kgl. Musikdi os Le. fl as Ä e t (Orgel). — Zum Pro- G eb. Bad ein Or
hr’*) von Hrn. t u Vi lin dritten Besttag r Btaf L berg ge 5 olin - Conc n dem asen d : ge- Min eet Fabian Rehfeld und B S0 nze Y Uebrigen wird das fogramm der Solisten- träge für den dritten Tag, Mags üblich, während des r die fiella liefert, die r. Tonfolge c, a, g, e) aus Birmingham | hier! zur
iy 5 Sons, nee das atent fü I w f ge R: 2 er
D Ti0, N je N D ten beiden Tages fehr flott entwickelt ; die Gesrierportabtens hat die Poetsch.- Tiesbau - Zahl der vorhandenen Flave ist jedoch groß genug, um aug noch S é ellungen entsprechen zu können, welche au auswärts an E Aen Mu Mng von Fiedler (Jakobstr.) , ) zu richten E T E e tiugébendes Festblatt wird in drei
Nummern am 30, Mai, 2. und 4. Juni erscheinen.
Mannigfaltiges.
ceutsche Allgemeine Ausstellung für Unfallver-
ena \ unter dem Allerhöchsten nere estät des Kaisers und Königs. — Die
chüttet zu werden, ist für den Verg- roh ns L C Ui und pee
ässe für scine Gesundheit {ädlich. er Gedanke lag daher nahe, itel | elde ihn vor diesen Nachtheilen {hüten Eine glückliche Lösung dieser Aufgabe {eint gefunden zu oetsch’\chen Gefrier-Apparat, welcher mannig- Derselbe hat den Zweck, das Erd- rei bis zu ciner Breite und Tiefe von vielen Metern gefrieren zu auf diese Art die Schaht- und Fundamentirarbeiten selbs unter Wasser, trocken
Schachtabteufungen das l Baugrube zu dig d umgert E N A ONe S lesA
i ine“ ber' von gernauerten oder cifernen Chlindern und gestatte? etn gesahrlo]e randt ein furzes Gassglel al S o dei ibrem itèn auch in thonigen und felsigen Gebirgen, wo auch die Senk- mauern niht mehr widerstehen, indem er das Wasser im Gebirge in
Gefrierröhren so tief, wie man dieselben in die Erde senkte, gefroren, so ist alles Wasser zu einem trockenen festen Körper erstarrt. Der Kapitalist hat somit die Garantie, Tunnel 2c. in einer vorher zu bestimmenden Ze er demnach zu einer zu bestimmenden Zeit Renten aus dem Unter- nehmen beziehen kann und cin Mißerfolg seines Unternehmens ausge- Der Bergmann hat außer der Sicherstellung von Un- ällen, die Garantie, daß seine Ausshahtung sicher und. regelmäßig mit jedem Tagewerk cine bestimmte Mafßeinheit fortshreitet und daß er in angenehmer Temperatur arbeitet | h i ch bequem unterhalb des Grundwasserspiegels und in Slüfsen einen Lire, Baugrund suchen und unter den Flüssen Tunnel im trockenen ch Ueberbrückung des Flusses die Schiffahrt In großen Städten kann er unterirdische Eisen- bahnen anlegen und beim Umbau alter Häuser die benachkarten Ge- bäude dur Frostmauern unterstüßen, wenn das mittelst Einrammen von Pfäblen niht mögli ist. Das Gefrierverfahren wird auf fol- gende Weise erzielt: Im Kreise um den auszushachtenden Raum herum werden zunähst Bohrrbhren — hier in der Ausstellung sind es 10 — in das Erdreih ibe 8 E E Tiefe eingeführt und dann dur die eigentlihen Gefrierrohre er]eßt. ny l sind, führt ein offenes Einfallrohr; durch dieses t 1 umpt man nun mittelst einer Kälteerzeugungsmashine erkaltete Flüs- groftin Objektivglases stets unvermeidlich sind, machen die definitive gkeiten (Chlörmagnesium oder Chlorcalcium oder andere Haloid- u Flüssigkeiten, deren Gefrierpunkt tief rad Celsius, z. B. bei — 35 Grad Celsius liegt oder cir- fulirende kalte Luft) in das Gefrierrohr cin, in welhem sie in Fi des Drucks wieder aufsteigen und dur ein Steigrohr in die Kälte- k ) erzeugungsmaschine zurückgeführt werden, Die aufsteigende Flüssig- ören, wird tres keit oder Luft bewirkt dann die Eisbildung an den Säulenröhren und
rei
u daß vor dem rae (Melis: alie gi dd Stelle, | soll; wird nun chiedenén
und Kälte ver
di des. Raums. as u de ErdoiE gefriert allmähli
d, und, E Be: Yat i Q L U
Zristrumenten i 6 ber bleibt immer. ‘die Frostmauér stehen, die je nah ihrer Stärke und R deut Druck ausbält.” Die N ae kann so
stark eingerihte
oden für den „Pa fal*
r. dieses
etverkauï | demnächst
hacht
von
sind. — Ein von der Preß-
Gefahr,
überzogen.
Ausführung von
Er macht es
Soblendruck. Wasser aus der
Sonne, Kg der Raum innerhalb der
daß sein Schacht, Brückenpfeiler, | mit demselben.
cit vollendet wird, daß
Der Bauunternehmer kann experimente
musterun werden
keiten
e in Folge
Aufführungen. ift wieder | an Festigkeit bedeutend übertrifft. Vor der letzteren ung Oa Maß sie nicht geschichtet, sondern aus Atschauung park, wird 3 m dick sein, beginnen
bis jeßt bis zu einer Tiefe von 80 m her vollendet des ‘Gefrierverfahrens die : ' in England wird die oben genannte Gesellschaft die Erde | in zwei len bis. 400 m Tiefe ausftieren lassen.
efrierverfahren ein Schacht von 400 m Tiefe und 5m Durchmesser: 18 Millionen Mark gekostet hat und erst nach-30 Jahren vollendet wurde, kann man einen Schacht von 400 m Tiefe im gefahrvollsten Gebirge, mittels des Gefrierverfahrens für 3 Millionen Mark in 3 bid 4 Jahren vollendet haben. — Der Poetsch’\che Gesrierapparat ist in einem Pavillon zur Rechten der großen Freitreppe unterge der Schahht, zu welchem einige Stufen hinabführen, ist angenehm firhl, die Röhren sind mit blendend weißen krystallishen Elsgebilden
Die Vollendun l \{reitet rüsttq vorwärts. Alle BVeelenigen, welche bisher bereits Zu- tritt zu denselben erhielten, sind höchl dehnung der Räumlichkeiten, die eine viel bedeutendere ist, als der äußere Anblick es vermuthen läßt. Ganz besonders macht der in reihem malerischen Shmuck ausgeführte Theaterraum, in welchem vor einigen Tagen die ersten elektrischen Lichtproben O cinen ungemein behaglihen Eindruck. Die Dekorationen h Schnürboden dieses ei , Mond und Sterne thun die, ersten Schritte auf dieser L ühne, welche die Welt im wahren Sinne bedeuten soll. Auch der sehr werthvolle Projektionsapparat, welchen die Gesellschaft von einem berühmten Optiker argen ließ und dessen elektrishes Licht mit einer Stärke von 6000 9 in außerordenilich starken Vergrößerungen auf eine weiße Fläche malen wird, ist bereits aufgestellt, und es beginnen die Proben
fert Aeeans des i
urhmesser und 5 m Brennweite stehen noch einige
entgegen. )
In diese, die unten luft- | durch astronomishe Beo 9Gung geprüft und nur Korrektionen ei
von O Kleinheit, die
stellung an Ort und nur einen oberflählichen Einblick in alle diese Veranstaltungen ger winnt, so muß man anerkennen, daß hier in der Zeit von nicht v el mehr als 8—9 Monaten außerordentlih viel zu \hafffen war, was ch dur bloße Energie und Eile niht erzwingen läßt. Wie wir
m ein solches Gefrierrohr - herum La e r ader dee U ét aus es hatet werden je nach: der B én eit des E s mit ver-
berausgescha m dn [raum herum'
e eine entsprehende Sandsteinmauer hat sie den stallisirt ist. Die: kommende Mauer im Ausstellungs der Schacht, dessen Lugo wird, ca. 7 m med. Miitel\t, des tiengesellshaft die
efrieren lassen und den & D usGland wird gegenwärtig mittelst rde bis ca. 180 m tief ausgefroren un
werden, da
Während früher ohne
rat;
der vielartigen Einrichtungen der „Urania“ ch verwundert über die Aus-
ngen bereits im eigenartigen wissenschaftlihen Lheaters, und
ormalkerzen die mikroskopishen Wunder
Mit besonders vielem Vergnügen wird das
Publikum die physikalishe Abtheilung durchwandern, in - welcher es Jedem ermöglicht ist, eine größere Anzahl der dort aufzustellenden Apparate selbst în Bewegung zu seten, Wirkungen der i komplizirt gestaltet sih zu diesem Zwceck das elektrische Leitungsneh_ ‘ im Gebäude, das mit dem Nervensystem eines lebendigen zu vergleichen ist. ) drähte, welde von Akkumulatoren-Batterien ausgehen und es ge- statten, an ag Stelle cine beliebige Stromstärke oder Spannung zu en Zwelken unabhängig von der elektrischen Lichtleitung zu verwenden. Auch auf der Sternwarte wird fleißig gearbeitet. Das zweitgrößste Baue ist fertig montirt und steht des H ; n den nächsten Tagen angeliefert.
um die betreffenden
agirenden Naturkräfte zu konstatiren, Höchst
Organismus So gehen u. A. dur alle Räume 11 Leitungs-
ur Durch-
mmels bereit. Die übrigen kleineren Instrumente Nur der definitiven
großen Fernrohrs von 34 cm Objektivglas- dchwierig- Das Pren wird bereits in Friedenau der Ausführung eines derartig
Stelle noch unmögli. Wenn man auch
alledem an der Absicht, die „Ürania“ in wenigen
Wochen zu eröffnen, festgehalten.
autorisirter theilweiser Benußung der Idee und | Ballet in 5 Akten und 15 Bildern von D'Ennery
einiger Original-Lieder aus I. Victor von Scheffel's Dichtung, pon R. Bunge. Ballet von Charles ep 2ep A Me IERE Regisseur :
r. Salomon. Anfang r. H v Sóauspielhaus. 132. Vorstellung. Die Quitzows. Vaterländishes Drama in 4 Akten von Ernft von E In Scene geseßt vom Direktor Anno. Anfan r. /
Montag : Opernhaus. 130. Vorstellung. Die Zauberflöte. Oper in 2 Akten von Mozart. Dichtung von Swikaneder. Anfang 7 Uhr.
Súauspielhaus. 133. Vorstellung. Lady Tar- tuffe. Schauspiel in 5 Akten, nah dem Franzs- fishen der Madame de Girardin, von Eduard Jerr- many. Anfang 7 Uhr.
Dienstag: Opernhaus. 134. Vorstellung. Rieuzi, der Letzte der Tribunen. Große tragische Oper in 5 Akten von Richard Wagner. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7 Ubr.
Mhauspielhaus. 134. Vorstellung. Egmont. Trauerspiel in 5 Akten von Goethe. Musik von L van Beethoven. Anfang 7 Uhr.
Deutsches Theater. Sonntag: Der Pfarrer von Kirchfeld.
Montag: Faust.
Dienstag: Der Compaguon.
Mittwo{: Göt von Verlichingen.
Berliner Theater. Sonntag: Die Nibe- lungen.
Montag: Othello.
Dienstag: Die Nibelungen.
Anfang 7ck Uhr.
Tessing-Theater. Sonntag: Der Fall Clé- menceau. Swbauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d’Artois. / :
Montag: Der Meineidbauer. Schauspiel in 4 Akten von Ludw. Anzengrvber.
Dienstag: Der Clémenceau. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d'’Artois.
Anfang 7F Uhr.
Wallner-Theater. Sonntag: Zum 17. Male:
ifi. Schwank in 4 Akten von H. Meilhac und L. Palóvn,
nfang 7+ Uhr. /
Montag und die folgenden Tage: Fifi.
Pictoria-Theater. Sonniag: Halbe Preise, um 704. Male: Die Reise um die Welt in Tagen, nebst einem Vorspiel: Die Wette um eine Million. Großes Ausstattungs\tück mit
Deutsch von H. Osten und G. Davis, -
und Iules Verne. Anfang 7 Uhr. Montag: Die Reise um die Welt.
Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater.
Sonntag: Mit großer Ausstattung, neu ein- studirt, zum 153. M.: Der Grofmogul. Operette in 3 Akten von Chivot und Duru. Deutsch von Ed. Jacobson. Musik von Audran. Anfang 7 Uhr.
Um 5 Uhr: Im Concerct-Park: Großes Elite- Doppel - Concert. Auftreten der Gesangs- und JInstrumental-Künstler.
Montag: Theater: Der Grofßmogul. Im Park: Großes N Contre Auf- treten sämmtlicher Gesangs- u. Instrumental-Künstler.
—
Residenz-Theater. Sonntag: Zum 45. Male: Firma RNondinot. (La Securité des familles.) Schwark in 3 Akten von Albin Valabrègue. An- fang 7+ Uhr.
. Montag: Firma Nondinot.
Anfang 74 Ubr.
Kroll's Theater. Sonntag: Gastspiel der Kgl. preuß. Kammersängerin Frl. Marianne Brandt. Fidelio. (Leonore: Frl. Brandt.)
Montag: Zaar und Zimmermanu.
Bei günstigem Wetter vor und nach- der Vor- stellung, Abends bei brillanter elektr. Beleuchtung des Sommergartens, großes Doppel-Concert. Anfang Sonntag 4, Montag t, der Vorstellung 7 Uhx.
Dienstag: Die Jüdin, i:
Mittwoh: Gasft]piel von Marcella Sembrich. Der Barbier von Sevilla.
Belle-Alliance-Theater. Sonntag: Zum 2, Male: Kabinet Piperlin. Schwank in 3 Akten von Hippolyte Raymond und Paul Burani.
Im Sommergarten: Großes Doppel - Concert. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten. Anfang des Concerts 44 Uhr, des Theaters 74 Uhr.
Montag: Dieselbe Vorstellung.
Ceniral - Theater. Sonntag : Vorlegte Sonntags - Vorstellung. Zum - 51, Male: Leute vou heute. Gesangspofse in 4 Akten - von F. Kren und F. Brentano. Couplets von Alfred Bender, Musik von G. Steffens. Anfang 74 Uhr,
Montag; Dieselbe Vorstellung.
j Mittwoch; Benefiz für Anna Hocke. Leute vou eute.
Adolph Ernfst-Theater. Dresdenerstraße 73, Sonntag: Zum 114. Male: Die junge Garde. G-:sangsposse in 4 Alten von Ed. Jacobson und
Leop. Ely. Ausangattpte theilweise von Gust, Görß.
Musik von Fr. Roth. Anfang 7# Uhr. Der Sommergarten ift eröffnet. Montag: Dieselbe Vorstellung. Mittwoch: Benefiz für Rosa Lid.
E:
Familien-Nachrichten.
Verlobt: Frl. Klara Sulz mit Hrn. Sec.- Lieut. Hans Sterzel (Berlin—Straßburg i. E.). — Frl. Elisabeth Joblokoff mit Hrn. Marx Dietri (Potsdam—Berlin). — Frl. Hedwig von Bardeleben mit Hrn. Felix Woldeck von Arne- burg (Lauenburg i. P.). — Frl. Hedwig Freiin von Müffling mit Hrn. Reg.-Assessor Dr, Dyes (Erfurt —S@leswig). — Frl. Marie Syberberg mit Hrn. Dr. med. Emmo Legal (Hattingen— Berlin). — Frl. Anna Glaser mit Hrn. Fabri- kanten Alexander Knof | (Zerbst). — Frl. Rosa Peine mit Hrn. Rehtsanwalt Dr. Bartels (Kassel).
Verehelicht: Hk. Johannes Oerder mit Frl. Anni Birkèn (Krefeld). — Hr. Dr. med. Emil Böhmer mit Frl. Elisabeth ‘von Brandis (Hildes- beim). — Hr. Ingenieur Wilhelm Beermann mit H Anna Hubaleck (Aahea—Neuwied). — Hr.
ieut. Hans Frhr. von Eberstein mit Frl. Bertha Ebmeier (Wiesbaden). — Hr. General-Major von Lignit mit F:l. Milly Schönian (Kassel).
Geboren: EinSohn: Hrn. Hauptmann G. von Sagwit (Eisena). — Hrn: Pfarrer Karl Schieber (Machtolsheim). — Hrn. Apotheker Armin Geibel (Freiburg i. Br.). — Hrn. Albert Voraß (Berlin). — Eine Tochter: Hrn. O. Rothe (Charlotten- burg). — Hrn, Eduard Dieg (Braunschweig).
Gestorben: Hr. Hauptmann z. D. v. Bresler
Dresden). — Hr. Prof. Friedrih Karl Hermann Berlin). — Hr. Amtsgerichtsrath Julius Liß- mann Nranenvira a. H.) — Hr. Kommissions- rath Ludw. Alb. Behr (Lubwigeeitte), — Hr. Affessor Dr. jur, Robert Knaetsh (Berlin).
E
Redacteur: J, V.: Siemenroth.
Berlin: Verlag der Expedition (DE L, ; Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- "Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage),
und die Sommer - Fahrpläne für die Vezirke der S acper r h e - Direktionen Berlin und Bromberg, sowie der Nachtra zum Fahrplan der Berliner Stadt- un
Ringbahn.
Erste Beilage
zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischeu Staats-Anzeiger.
M 118,
Berlin, Sonnabend, den 18. Mai
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Jm aktiven Heere. Berlin, 11, Mai. Blümner, Pr. Lt. von der Arbeiter-Abth. in Königsberg i. Pr., zum Festungsgesängniß in Köln verseyt. v. Wernsdorff, Sec. Lt. vom Hannov üs, Regt. Nr. 73, zur Dienstleistung bei der Arbeiter-Abtheil. in Königs- berg i. Pr., v. Vahl, Sec, Lt. vom Inf. Regt. Derzos Friedri Wilhelm von Braunschweig (Ostfries.) Nr. 78, zur Dienstleistung bei dem Mesunglgeltnan d in Spandau kommandirt.
erlin, 14. Mai. v. Weise, Major vom Großen General- stabe, unter Entbindung von dem Kommando bei der Gesandtschaft in Bern und unter Stelluna à la suite des Generalstabes der Armee, zum Abtheil. Chef im Militärkabinet ernannt, Frhr. v. Ka p- herr 1, Sec. Lt. vom Leib-Garde-Hus. Regt., dessen Kommando bei der Botschaft in Wien bis zum 1. Oktober d. J. verlängert.
XIIL (Königlich Württembergisches) Armec-Corps.
Ernennungen, Beförderungen und Verseyungen. &m aktiven Heere. 9, Mai, Bödicker, Hauptm. und Comp. Chef im 3. Inf. Negt. Nr. 121, unter Stellung zur Disp. mit Pension, im Landw. Bezirk Ludwigsburg, Blattmacher, Haupt- mann und Compagnie-Chef im Infanterie-Regiment König Wil- helm Nr. 124, unter Stellung zur Disposition mit Pension, im Landwehr - Bezirk Gmünd, zu Bezirksoffizieren ernannt. Meer, Pr. Lt. im 3. Inf. Regt. Nr. 121, unter Stellung zur
isp. mit Pension und Verleihung des Charakters als Hauptm, im Landw. Bezirk Stuttgart, Majer, Major z, D,, zuleßt Comp. Chef im 4. Inf. Regt. Nr. 122, im Landw. Bezirk Reutlingen, Köberle, Major ¿. D.,, zuleßt Comp. Chef im 3, Inf. Regt. Nr. 121, im LUndw. Bezirk Heilbronn, zu Bezirks-Offizieren ernannt. Alber, Hauptm. und Comp. Chef im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, in gleiher Eigenschaft in das 3, Inf. Negt. Nr. 121 verseßt. Boßer t, Pr, Lt. im Gren, Regt. König Karl Nr. 123, Gagstätter I, Pr, Lt, im Inf. Negt. König Wilhelm Nr. 124, zu Hauptleuten und Comp. Chefs befördert, Hirzel, Hauptm. und Comp. Chef im 8. Inf. Regt. Nr. 126, 8wald, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. Kaiser Friedri König von Preußen Nr. 125, ein Patent ihrer Glkarge verliehen. Bockshammer, Pr. Lt. im Inf. Regt. Kaiser Friedrich König von Preußen Nr. 125, unter Beförderung zum Hauptm. und Ron, Chef, in das 3. Inf. Regt. Nr. 121 versetzt. Mauch, Sec. Lt. im Gren. Negt. Königin Olga Nr. 119, zum überzähligen Pr. Lt. befördert. Krauß, Sec. Lt. in dems. Regt., unter e e zum Pr. Lt.,, in das Gren. Regt. König Karl Nr. 123 verseßt. Schmid, Sec. Lt. im Gren. Regt. Könia Karl Nr. 123, zum Pr. Lt, Immanuel, Sec. Lt. im 8. Inf. Negt. Nr. 126, Frhr. v. Ellrich hausen, Sec, Lt, im 4. Inf. Reat. Nr. 122, Hummel, Sec. Lt. im 3. Inf. Negt. Nr. 121, zu überzähligen Pr. Lts, Schelling, Sec. Lt, im Inf. Regt. König Wilhelm Nr. 124, zum Pr. Lt,, befördert. Ezel, Rittm. u. Escadr. Chef im Drag. Regt. Königin Olga Nr. 2d, à la suite des Regts. gestellt. Frhr. v. Gemmingen-Guzttenberg, Pr. Lt. im Ulan, Negt. König Karl Nr. 19, zum überzähl. Rittmeister. Frhr. v. Noeder, Pr. Lt. im Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25, zum Rittmstr , u. Escadr. Chef, Köyle, Sec. Lt. im Pion. Bat, Nr. 13, zum üterzähligen Pr. Lt., befördert.
Im Beutrlaubtenstande. 7. Mai. Eifert, Sec. Lt. von der Feld-Art. 1. Aufgebots des. Landw. Bezirks Stuttgart, zum
. Pr. Lt, befördert.
Ubschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. 7. Mai. Haag, Hauptm. und Comp. Chef im 3. Inf, Regt. Nr. 121, mit Pension der Abschied bewilligt, Miller, Pr. Lt. im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, in Genebmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension und mit ter Negts. Uniform zur Disp. gestelt. Müller, Sec. Lt. im Inf. Negt. König Wilhelm Nr. 124, Behufs Ueber- tritts in Königlich preuß. Dienste der Abschied bewilligt.
Im Beurlaubtenstande, 7. Mai. Boleg, Hauptm. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Gmünd, mit der Gr- laubniß zum Tragen der Landw. Armee-Uniform, Erhard [., Schmidt, Pr. Lts, von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Gmünd, Steudel, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landi. Bezirks Ravensburg, Napp, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots tes Landw. Bezirks Biberah, Schaffert, Sec. Li. von ter Fuß-Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Hall, der Abschied bewilligt.
Nichtamtliches.
Preuszen. Berlin, 18. Mai. Jm weiteren Verlauf der gestrigen (69.) Sigung des Reichstages bemerkte bei fortgeseßter dritter Berathung des Gesezentwurfs, betreffend die Jnvaliditäts- und Altersversiche- rung der Abg. Singer: Der Vorredner habe einen warmen Appell an seine Freunde für nothwendig gehalten. Es müsse also mit der Annahme dieses Gesezes Seitens der Konserva- tiven ret böse aussehen; den Nachweis, daß dieses Geseß wirklich die „große soziale That“ enthalte, sei der Vorredner \huldig geblieben. Stelle es eine soziale Reform dar, so würden die Sozialdemokraten am ersten dafür stimmen. Die halboffizióse „Post“ schrieb vor einigen Tagen, die Sozialdemokra- ten hätten in der zweiten Lesung ihre restirenden Anträge fallen lassen, die esen gestredt und würden es sich wohl überlegen, ob sie {ließlich niht doch für das Geseß stimmen würden. Hier sei wieder einmal der Wunsh der Vater des Gedankens a E Ueber das Votum der Sozialdemokraten könne nah er Gestaltung der zweiten Lesung kein Zweifel sein. Furcht vor den Wahlen hätten sie niht. Vom Bekanntwerden der Grundzüge an hätten sie in öffentlichen Versammlungen ihre Bedenken ausgesprohen und betont, daß das hier gebotene Maß der Fürsorge den Arbeitern niht genüge. Der Herr Staatssekretär habe wiederholt gesagt, die Sozialdemokratie ürhte dieses Geseß und stelle Verbesserungsanträge nur eswegen, damit die Arbeiter sähen, daß sie sih überhaupt mit dieser Frage beschäftige. Der Herr Staatssekretär hätte sh aus den Akten des S utea überzeugen können, daß, so lange überhaupt Sozialdemokraten im Hause seien, sie die Frage des Arbeitershußes und der E po Ren Geseß- gebung überhaupt mit dem allerlebha teten Interesse nicht nur, sondern geradezu zuerst hier betont hätten. Fürst Bis- marck habe den Sozialdemokraten selbst das Zeugniß ausge- stellt, daß es ohne Sozialdemokratie keine joziale Reform gene, Glaube man mit diesem Gesey die Sozialdemokratie ekämpfen zu können, so wünsche er dazu alles Glück, Es werde aber Jeder mit gutem Recht bemerken: was jene da böten, sei keine Sozialreform, keine Alters- und Jnvaliden= versicherung, sondern eine Bankerottercklärung der ganzen
Sozialreform. Diese Antwort würden jene bekommen, ohne daß die Sozialdemokraten dafür agitirten, denn dieselbe entspreche den Gefühlen der Arbeiter. Die Agitation gegen das Gesey mache man den Sozialdemokraten allerdings sehr leiht. Mache man eine vernünftige Sozialreform, so würden die Sozialdemokraten niht zu agitiren brauen. Aber - gegen diese Art von Sozialreform zu agitiren, sei eine ehrenvolle und nügliche Aufgabe, denn dem Volk müsse der Humbug, der mit ihm getrieben werde, klargemacht werden. Wenn der Vorredner meine, die meisten Bedenken gegen das Geseg entsprängen der Un- kenntniß über dasselbe, so würden die Sozialdemokraten den Arbeitern die Kenntniß desselben Gren, Die Hauptbedenken der Sozialdemokraten gegen das Gefeß singen mit dem 8.1 an, der die Kategorien enthalte, auf welhe die Versicherungspflicht ausgedehnt sei. Auch die kleinen Gewerbetreibenden, Handwerker U. st. w., deren Einkommen 2000 # nicht übersteigt, müssen hinein- gezogen werden; der deutsche Landwirthschastsrath hat die Aus- dehnung der Versicherung auf die Kleinbauern für durchaus noth- wendig erachtet. Der Vorredner hat letzteres seinerseits nicht hervor- gehoben. Jn den Familien der Kleinbauern, Handwerker, leinen Gewerbetreibenden und auch der kleinen, nicht pen- sionsberehtigten Beamten i} die Noth und das soziale Elend ebenso vorhanden wie bei den Arbeitern. Aber man schließt sie von diesem Geseg niht nur aus, sondern läßt sie auch Beiträge für ihre Gehülfen und Dienstboten bezahlen. Der Grundjat „gleiches Recht für Alle“ is {on im 8. 1 dieses Gesetzes verlassen. Ferner sind gegenüber der Bestimmung, daß zum Beweise dec dauernden arie bewi die Thatsache gehört, daß Jemand seinen geistigen und körperlihen Fähigkeiten nach nicht mehr 1/6 des durch- schniltlichen Zahresarbeitsverdienstes seiner Lohnklasse und 1/7, des ortsüblihen Tagelohnes des Beschäftigungs- ortes verdienen kann, die Klagen über die Belastung des Landes durch dieses Geset ganz haltlos, denn nach dieser Vestimmung wird von Jnoalidenrente im großen Maßstabe keine Rede sein, da man sich immer dahinter verstecken wird, daß niht nachgewiesen ist, daß dieses Minimum der Erwerbs3- fähigkeit nicht e vorhanden isi. Auch sozialpolitishe Be- denken hat diese Bestimmung. Wenn die Arbeiter auf FFn- validenrente verzichten müssen, weil das Minimum der Er- werbsfähigkeit noch vorhanden ist, werden sie aus ihrem Berufe, in dem sie nicht mehr leistungsfähig sind, in andere Berufsarten gedrängt, in welchen fie dann den gesunden Ar- beitern Konkurrenz machen und die Löhne herabdrücken. Da- durh werden die etwaigen guten Wirkungen des Gesetzes wieder - aufgehoben. Erhalten solche Arbeiter aber keine Arbeit, so werden sie auch von den Versicherungsanstalten zurüdgewiesen werden, weil diese keine Arbeitsnachweiseämter sind, und sie bekommen auch keine Renten, weil sie das Minimum der Erwerbsfähigkeit noH haben. So fallen fie \hließzlich der Armenpflege anheim troy ihrer jahrelangen Versicherungsbeiträge. Die Abänderungsanträge der Sozial- demokraten in dieser Richtung habe das Haus aber abgelehnt. Daß die Wartezeit bei der Altersrente zu hoh, bei der 7Jn- validenrente an sich ungerecht und daß das Beitragsjahr von 47 Wochen zu hoh gegriffen sei, hätien die Sozialdemokraten bereits in zweiter Lesung ausgeführt. Die Lohnklassen sind an sich eine Verbesserung gegen die Ortsklassen, aber der Ab- {luß der Lohnklassen mit 850 # entspriht nicht den that- jächlihen Verhältnissen. Glücklicherweise verdient noch eine große Zahl von Arbeitern 1000 und mehr Mark, und für diese müßte eine besondere Lohnklasse mit höherer Rente ge- schaffen werden. Der Vorredner hat alle diese wichtigsten Punkte nicht berührt. Bezüglich der freiwilligen Versicherung stehe die sozialdemokratishe Partei dem Abg. Schmidt (Elberfeld) und seiner Partei gegenüber. Nah den Erfahrungen mit der- selben, namentlich unter den Haftpflihtgeseß, können die Arbeiter dieselbe niht übermäßig poussiren. Fmmerhin aber sind die Leistungen der freiwilligen Versicherung höher als die des Geseßes. Hr. von Boetticher hält die Buchdrucerkasse für bankerott, und doch ‘hat dieje freie Organisation wesentlich mehr geleistet, als was hier vorgeshlagen wird. Bei 12000 Mitgliedern mit einem wöchentlichen Beitrag von 20 Z ahlt die Buchdruckerkasse nach fsünfjähriger Wartezeit eine tente von 365 4, sobald der Betreffende ein Jahr lang Krankengeld bezogen hat und nicht mehr in seinem Beruf thätig sein kann. Die Annahme der Erwerbsunsfähiakeit in dem eigenen Beruf ist der einzig rihtige Grundsaß. Die Zahl der Jnvaliden der Buchdrudlerkasje s sich im lezten Jahre von 178 auf 200 vermehrt, und doch is das Ver- mögen der Kasse auf 800 000 gestiegen. Die Forderung der Arbeiter, daß die Rente dieses Geseßes mindestens die Höhe der Rente der freiwilligen Versicherung erreicht, ist nicht erfüllt. Troß der Vorwürfe des Herrn Staatssekretärs müsse er (Nedner) immer wiéder behaupten, daß die Rentenempfänger der öffentlichen Armenpflege nicht entzogen werden, und des- halb auch ihre politishen Rechte verlieren. Die Arbeiter wollen, daß die Nente dem entspricht, was zu ihren Lebens- bedürfnissen powaa ist. Die dadurch E Kosten tönnte die heutige Wirthschaftsform sehr wohl tragen. Er berufe sih dabei auf ein autoritatives Wort, das, allerdings \herzhafst, aber doch mit ernster Bedeutung, zu den Arbeitgebern aus Westfalen dieser Tage gesagt ist: „Thut doch den Beutel auf!“ Sie hätten immer gesagt, mit leeren Taschen sei die Sozialreform nicht zu machen. Das hier ist keine Sozialreform, weil man sie durch die indirekten Steuern aus der Tasche der Besißlosen machen will. Den Antrag der Sozialdemokraten auf Aufbringung der sämmtlichen Kosten durch eine Reichs- Einkommensteuer habe man abgelehnt, weil er den Stempel der Unmöglichkeit an der Stirn trüge und sie keine Berech- nungen über die Gesammtkosten va hätten. Wäre der Reichstag geneigt gewesen, auf den Antrag einzugehen, so hätten wir die Berechnungen angestellt. 500 Millionen jähr- lih, wie der Abg. Hennig meinte, wären sicherlich nicht heraus- ekommen, aber selbst recht hohe Summen könnte man lieber ür folhe Zwecke auegeben, als zur Deemehcang des Militärs und zur Schaffung immer neuer Mord- waffen. Gegen die Reichs-Einkommensteuer wird weseut- lih eingewendet, daß dann das vorliegende Gesetz bis
1889,
in alle Ewigkeit vershoben werden müßte. Das be- kannte Wehrsteuergesey hat aber gezeigt, daß die Einführung ciner Reichs-Einkommensteuer so große Schwierigkeiten nicht bietet; jedenfalls würde bis zum 1. Januar 1891, wo Organisation des ibt rg ior A es beendigl sein foll, auch das Einkommensteuergeseß fertiggestellt sein können. Eigen- lhümlih ist au, daß die einzige, wenn auch minimale Ver- besserung des Gesetzes in der zweiten Lesung, die Beseitigun der Möglichkeit der Zahlung der Rente in Naturalien na dem Kommissionsantrag, wieder aufgehoben werden soll. Die Landwirthschaft klagt über die schwere Belastung durch dieses Gesey; wenn aber irgend eine Klasse der Bevölkerung einen Vortheil davon hat, so ist es die Landwirthschast. Die Alters- rente wird allein die Landwirthschaft entlasten, denn in der O sind die Leute über 70 Be seltener als ein weißer Rabe. Ferner werden die industriellen Arbeiter mit ihrer Fnvaliden- rente auf das platte Land hinausgehen, dessen Kaufkraft er- höhen und den Rest ihrer Arbeitskraft der Landwirthschaft widmen, wodur eine Verbilligung der Arbeitslöhne eintreten muß. Die Organisation des Geseges ist zu kostspielig und [chwerfällig und betheiligt nicht alle Jnteressenten in gleihem Maße. Sie hätte an die rae angelehnt werden können; dann wäre das Rechnungswesen vereinfacht und die Verwaltung billiger geworden, die Rente E: dafür aber erhöht werden können. Dann is dem Gese der Vorwurf zu machen, daß die über 700 000 Arbeiter umfassenden freien Hülfskassen lahmgelegt und geschädigt werden, niht nur da- durch, daß sie von der Verwaltung, von dem Necht, in die Schiedsgerichte gewählt zu werden u. st. w. ausgeschlossen sind, jondern auch dadurch, daß sie bei der Berehnung der Rente zu kurz kommen. Die F er freien Hülfekassen wird vielleiht auf diesem ege erreicht werden; aber, wenn man glaube, dann auch jenes intelligente Element in denselben, die Sozialdemokraten, los zu werden, sei man in gewaltigem Jrrthum. Je mehr man dieselben in die Oriskasse hineinzwänge, um jo mehr würden jene in diesen das Heft in die Hände bekommen, namentlich auch in Folge der besseren Kenntniß der Verwaltung, die sie in ihrzn eigenen Kassen gelernt haben. Angesichts dieser mangelhaften Bestimmungen könne feine Partei nicht für das Geseh stimmen. Es heißt dem Volke Sand in die Augen streuen, wenn man ein solches Geseh als eine ernsthafte Sozialreform bezeichnet, die im Stande sei, den berechtigten Ansprüchen der Arbeiter zu genügen. Derartige Behauptungen stehen auch im Wider- pru mit der ablehnenden Haltung der Regierung gegen die Anregungen in Bezug œuf das Verbot der Kinder-, der Sonntagsarbeit, der Schaffung eines Normalarbeitstages ; das wäre die Stelle, wo geseßgeberis Maßnahmen wirksam sein möchten. ia man einer}eits eine große, nach Millionen zählende politi E Partei, die sozialdemokratische, knebelt und mundtodt mat, bei den Wahlen ihr die Vertre- tung ihrer Grundsätze abschneidet, die gewerkschaftlihe Organi- sation der Arbeiter vernichtet, das durch die Gewerbeordnung gewährleistete Koalitionsreckt einshränkt, indem man das Sozialistengeses mißbraucht, um gewerkschaftlihe Versamm- lungen zu verbieten, will man andererseits kommen und be- haupten, daß in der Arbeitershaft Anerkennung und Zustim- mung sich finden werden, wenn ein folches Geseg ins Leben tritt. Nein, wer das von den Arbeitern glaubt, untershäßt die Fähigkeit der Arbeiter, zu denken, und die Ansprüche, die die Arbeiter zu stellen berechtigt sind. Was follen die Arbeiter von dem Ernst der Sozialreform denken, wenn fie sehen, wie eben in Westfalen der Versuch gemacht worden ist, die Versammlungen der Bergleute auf Grund des Sozialisten- gesezes zu verbieten, und wie in himmelfschreiender Weise wehr- lose Frauen und Kinder hingeschossen worden find! Der Staatssekretär von Boetticher hat bei der Eröffnung der Unfallverhütungs-Aussiellung sein Jnteresse für den Arbeiter- {ut betont; er sollte sein Augenmerk darauf richten, Shutz- vorrihtungent zu treffen, die folche Vorkommnisse unmöglich machen. Man hat niht nur in der Preffe, Eden von autoritativster Stelle gemeint, daß jede Einmischung der Sozialdemokratie in die Arbeiterbewegung verderblich fei; es wurde R, daß, wenn nur eine Spur si zeigen würde, daß die Bewegung mit der Sozialdemokratie zusammen- hänge, man die strengsten Maßregeln ergreifen würde. Selbst wenn das Geseg mit den Anträgen der Sozial- demokraten angenommen würde, so würde die wirth- schaftlihe Lage und Organisation der Gesellschafi wesentlich ni®t geändert werden, sondern nur eine Verschiebung gewisser Einkommensverhältnisse und eine Verbesserung bestimmter wirthschaftliher Lebensstellungen eintreten. Die Sozialdemo- kraten hätten von Anfang an keinen Zweifel darüber gelaffen, daß sie, obwohl sie überzeugt seien, daß ihre prinzipielle Auf= fassung durch folhe Reformen nicht zur Geltung kommen könne, es do für ihre Pfliht halten, auf dem Boden der bestehenden Verhältnisse die bessernde Hand anzulegen. Diefer Pflicht stehe aber die andere gegenüber, nicht Maßregeln in das Leben treten zu lassen, die unzulänglich und mangelhaft sind. Diese Auffassung werde sie auch bei der f{ließlichen Abstimmung leiten, wenn fie ihre Zustimmung zu dem Gesetz ver)agten.
Abg. Holz: Er stehe zu seinem Bedauern nicht auf dem Standpunkt der Fraktion, welcher er angehöre. Er habe {wer mit sih gekämpft, bevor er diese Stellung, die er ein- nehme, fest gefaßt habe. Er habe, obwohl er gegen die Grundlage des Gefeßes die s{wersten Bedenken habe, für S. 1 und 8. 14 gestimmt. Er wollte uicht früher ablehnen, als bis er völlig lar mit sich war über die Wirkungen des Gesezes auf seinen Wahlkreis und die östliche Landwirthschaft. Jn den Osterferien habe er Gelegenheit gefunden zu sehen, wie außer- ordentlich geringe Ente in seinem Wahlkreise für das Gesetz vorhanden sei. Wenn in dem Centralverein west- preußisher Landw'rthe die von ihm beantragte Rejsolu: tion gegen das Geseg einstimmig Annahme fand, fo hätte das niht in seinen Ausführungen seinen Grund,“ soadern in den Bestinunungen des Geseges felbst, welche eine klare Sprache reden. Dieses Votum ei ihm um so mehr von Werth, als jene Versammlung zum weitaus größten Theil aus Männern solcher volitisne Richtung bestand, deren vornehmster