1889 / 155 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Jul 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Wirft man einen Blick auf die Titel ter aufgeführten Werke, so be- gegnet man den besten Namen, wie Shakespeare, dessen „Othello“, «Kaufmann von Venedig“ und „Julius Caesar“ \sich als Glanz- nummern des Repertoire erwiesen; von Schiller wurde 39 Mal auf- eführt der {on erwähnte „Demetrius* in der Laube'shen Bearbeitung, fe die , Braut von Messina“, in welcher gleichfalls Fr. Clara Ziegler auftrat. Von Gocthe’\{en Werken sahen wir „Iphigenie von Tauris“ und die „Geicwister“, Lessing war vertreten mit der ewig jugendfrischen „Minna von Barnhelm“, Grillparzer mit der „Medea“. Von anderen namhaften älteren Autoren erwähnen wir Gußkow, Laube, Hebbel, Wilbrandt. Der neuesten Zeit gehören Namen an, wie Richard Voß, dessen „Eva* eine sechzehnmalige Wiederholung erlebte, Fr. von Scönthan, der mit seinem „Cornelius Voß“ ein zugkräftiges Stück lieferte, das 27 Mal autgeführt wurde, A. Wilbrandt, O. Blumen- thal, E. Wichert, L. Fulda, der mit der 30 maligen Wiederholung seiner „Wilden Jagd“ recht zufrieden sein kann, O. Justinus,

M. Bernstein u. a. m. Daß auch Autoren wie Kotebue und Charlotte Birch-Pfeiffer mit ihren veralteten Sachen niht fehlten, hat wohl seinen Grund in der Beseßung be-

stimmter Rollen, welche . in das Repertoire hervorragender Künstler wie Friedrih Haase u. A. gehören. Von französischen Sthriftftellern sehen wir in dem Rükblick genannt Augier, Sandeau, Scribe, Meilhac und Halévy, BVanville und Pailleron. Ein Ueber- blick über die Thätigkeit der einzelnen Mitglieder ergiebt, daß Friedri Haase an 66 Abenden, Ludwig Barnay an 72, Clara Ziegler an 65, Hedwig Niemann an 64, Arthur Krausneck an 208 Abenden auf- getreten sind. Am häufigsten von dem übrigen Personal trat auf der talent volle Le: wig Stahl, nämlich an 242 Abenden. Vom Beginn der Spielzeit bis zum 30. Juni 1889 wurden der Direktion 629 Stüde zur Prüfung eingereiht. Die neue Saison nimmt ihren Anfang am 1. September 1889,

i Victoria- Theater. Frau Louise von Pöllnit, das beliebte Mitglied dcs Residenz-

Theaters, ist vor einigen Tagen zurückgekehrt und eröfnet morgen in der Rolle der Lady Arabella Genarvan ein längeres Gastspiel. Die Künstlerin hat im Vorjahre diese Rolle an derselben Bühne mit großem Erfolge ncu creirt, und wurde vornehmlih ihre elegante und überaus heiter wirkende Darstellung von der Presse und dem Publikum anerkannt. Mit Fr. von Pöllnitz zu- gleih betrilt auch Hr. Direktor Litaschi na fast einjähriger Pause in der von ihm so oft gespielten Rolle des Kapitän Grant die Vühne des Victoria-Theaters,

: Kroll's Theater.

__ Das Gastspiel des Kammersängers Theodor Reichmann fand gestern fein Ende in Verdi'ss „Maskenball“. Des Künstlers Vorzüge traten auch hier in der Rolle des Renato wieder zu voller Gntfaltung und fanden gebührende Anerkennung. Die Gesammt-

aufführung ließ nichts zu wünschen übrig; reichlih eben- soviel Beifall wie Th. Reichmann fanden und verdienten Hr. Piler (Graf Richard), Fr. Heink (Ultika), Frl Schacko

(Oskar); das Quintett im 2. Akt, welches diese drei im Verein mit den Hrrn. Heller und Marx sangen, war in der Ausführung hervor- ragend und mußte da capo gesungen werden. Weniger fprach Fr. Hadinger als Amelia an, da ihre Mittel nit vollkommen für diese Nolle ausreichen.

i Belle - Alliance-Theater.

Die Direktion hat den Schwedishen Studenten-Gesangsverein aus Lund, der sih dur seine Concerte in dex Philharmonie so glänzend eingeführt hat, für ein mehrtägiges Gastspiel gewonnen. Die nordischen Sänger werden nur bis Sonnabend auftreten, da sie Sonntag bereits in Leipzig gastiren.

Mannigfaltiges.

Die Sternwarte der Gesellschaft „Urania“.

Im Landesauëéstellungspark is soeben das Gebäude eröffnet worden, welches die Gesellschaft „Urania“ daselbst aufführen ließ, um dem größeren Publikum Gelegenheit zu geben. ih über die Geheim- nisse des Himmelszelts zu unterrihten, durch Betrachtung der physika- lischen Sammlung seine naturwissenschaftlihen Kenntnisse zu ver- mehren, mikroskopische Beobachtungen zu maten und im wissenschaft- lichen Theater populären Vorträgen beizuwohnen. Der Wunsch, ih über die astronomishen Vorgänge zu unterrichten, is für jeden ge- bildeten Menschen ein sehr nabeliegender, und es ift daher erklärlih, daß in einer Stadt wie Berlin sih Leute genug finden, welhe dieses Be- dürfniß zu befriedigen traten und sich daher an jene Stelle wenden, wo ihnen die zuverlässigste und eingehendste Belehrung möglich ift, nâmlich an die hicsige Königlihe Sternwarte. Der Andrang der Wißbegierigen zu dieser ist aber ein derartiger, daß der Direktor der- selben zu der rihtigen Ansiht kam: ein privates Institut würde dem mehr für populäre Darstellung empfänglichen größeren Publikum die gewünschte Aufklärung in geeigneterer Form geben tönnen, als das

für die ‘rein wissenschaftlihe Ausübung bestimmte amt- lide Institut. Sein Plan, eine populäre Sternwarte cinzurihten, fand die Unterstüßung des Kultus - Ministers

und cin Plaß in dem Landes-Ausstellungspark wurde für diese Zwette zur Verfügung gestellt, Man beschloß, das Projekt zu erweitern und in dem zu errihtenden Gebäude Räume einzurichten, in welchen neben der Astronomie auch die Physik und Elektrizität, sowie die Werke der Präzisionsmechanik und dergl. Beachtung finden

und in einem .wissenshaftlißen Theater Vorstellungen gegeben werden könnten, Dieser glücklihe Gedanke, dessen Verwirk- lihung der anerkennenswerthen Energie des Geheimen Regie-

rungs-Raths Professor Dr. Foerster und des Herrn Dr, Wilhelm Meyer zu verdanken ist, fand in weiteren Kreisen Förderung und so entstand eine Aktiengesellshaft, welhe den Bau übernahm, eine populäre Monats\chrift „Himmel und Erde* herausgab und das Unternehmen in der denkbar günstigsten Weise seiner rashen Vollendung entgegenführte. Der Besucher wird bei seinem Eintritt überra\cht dur die stattlichen Räume, welche er beim ersten Anblick des Gebäudes von außen kaum in folcher Ausdehnung vermuthet haben dürfte. Der Bau hat eine geschmackvolle äußere Form; zwei Seitenflügel mit je drei Senstern Front flankiren cinen rotundenartig gehaltenen Vorbau. Jn dem Erdgeschoß sind die Verwaltungsräume und Werkstätten unter- gebracht; darüber erhebt sich das s{mudcke und freundlih gehaltene erste Stockwerk, welches die physikalishe und mikroskopische Abtheilung, cineAusstellung ronPräzisionsinstrumenten und einen Hörsaal in si birgt ; der große Ausftellungsfaal gefällt durch seine einfahe aber elegante und vor allen Dingen freundlihe Einrihtung. Hier finden wir eine Reibe von wissenshaftlihen Instrumenten, über deren Thätigkeit und Zweck kurz und deutlich abgefaßte Notizen den Besucher informiren. Auf langen Tafeln bemerken wir ca. 50 Mikroskope, welhe in Ver- wendung sind, indem Präparate darunter liegen, so daß das Auge

der Laien hier die wunderbarsten Dinge zu sehen be- kommt. Physikalis&e Apparate der mannigfabsten Art haben hier Aufstellung gefunden, desgleichen elektrishe Instrumente

w In einer Anzahl Vitrinen haben Berliner

U N ; Firmen eine Ausstellung von Erzeugnissen der Mechanik ausgestellt, welhe zum Verkauf stehen. Eine sehr dankenswerthe Einrichtung ist es, daß das Publikum Gelegenheit hat, durch eigene Manipulation die Inftrumente in Thâtigkeit zu seßen, so daß es sich dur praktishe Handhabung einen wirklihen Begriff von ihren Funktionen machen fkann, ftatt sih, wie in anderen Aus- stellungen, mit dem bloßen Anschauen begnügen zu müssen. Im ersten Stock befindet sid auch ein kleines Theater, dessen Parquet 247 Plätze, im ersten Rang 78 Plüschsiße und 52 Balkon- pläße enthält, sodaß also, wie man aus diesen Zahlen sieht, eine ganz stattlihe Anzabl von Zuhörern den Vorstellungen bei- wohnen kann ; feine erste Verwendung fand dies Theater bei der am Freitag vergangener Woche vor geladvenem Publikum stattgehabten ersten Vorstellung. Betreten wir das höher gelegene Stockwerk, \o

gelangen wir auf die Plattform des Hauses, welhe drei Kuppeln trägt, eine mächtige und zu beiden Seiten je cine kleinere. Die große Kuppel hat einen Durchmesser von 8 m,

In ihr wird das jeßt noch nit rollendete Riesen-Fernrohc seinen Plat finden; dasselbe ist ein Refraktor, dessen Linse einen Durh- messer von 12 Zoll hat, während die Länge des Rohrs allein {on 5 m beträgt. Der ciserne Kuppelbau ist beweglih und läßt ih mit leihter Mühe so um sich selbst drebea, bis der in ihrem Dach dur einen Druck erscheinende Ausschnitt genau an der Stelle steht, von wo man durch das Riesenteleskop das Himmelszelt betraten will. Um aber leiht und bequem zum Okular gelangen zu können, wird durch hydraulishe Kraft der Fußboden in die Höhe ge- s{raubt. Dieser Theil der Anstalt ist, wie \{on bemerkt, noch niht in Thätigkeit, bis jeßt ift nur der Unterbau für das Fern- rohr sichtbar, das Fernrohr selbst geht soeben noch seiner Vollendung entgegen. Auch eine der kleineren Kuppxeln, welche vier Meter Durch- messer hat, birgt ein Fernrohr, welches dem eben erwähnten an Größe aber beträchtlich nahiteht und nur \sechs Zoll im Durchmesser hat. In dem obersten Stockwerk, welches eine Reihe von kleineren Räumen enthält, die zu verschiedenen Zwecken dienen, befindet ih außerdem eine vollständige photograpdishe Anstalt untergebracht.

So bietet denn das neue Unternehmen des Unterbaltenden und Belehrenden eine reihe Fülle, und das Publikum, welches \ich für Naturwissenshaften interessirt, hat in tägli zweimal stattfindenden Vorstellungen im wissen\shaftlihen Theater Gelegenheit, seinen Wissensdurst zu befriedigen. Im Projektionszimmer werden gleich- falls täglich zwei Vorträge gehalten werden, welhe physikalische Themata behandeln; daran werden sich ch{emishe und optische Experimente {ließen und an der ovtishen Bank Projektionen über Spektralanalyse, über Doppelbrehung und Polarisation des Lichtes ausgefük,rt werden.

Der Eintrittspreis für den Besuh der „Urania" ist auf 1 M pro Person festgestellt; für diejenigen Besucher, welche von der In- validenstraße eintreten, beträgt der Preis 1,30 4, womit zuglei die ung zum Besuh der Unfallverhütungs- Ausstellung ge- geben ist.

Katalog der Bibliothek der Allg. Deutshen Aus- stellung für Unfallverhütung.

Es lag auf der Hand, daß auf dieser Ausstellung auch die Lite- ratur, welche auf das Arbeiterwohl und die Verhütung von Unfällen, Rettung aus Gefahr u. \. w. Bezug hat, einen hervorragenden“ Play einnehmen mußte. So, hat denn in einem der Säle eine Bibliothek Aufstellung gefunden, welche sih aus diesbezlihen Werken und Schriften zusammenseßt und als eine recht stattlihe Sammlung repräsentirt. Um nun dem Interessenten eine klare Uebersicht über die ihm hier zu Gebote stehende Literatur zu geben, erwies cs si als noth- wendig, einen Katalog zu veröffentlihen, und ist die Herausgabe desselben soeben erfolgt. Er ist 51 Seiten stark und hat folgenden

Inhalt: A. Büther. Unter denselben befinden ih Geseye, Ver- ordnungen, Statuten, Fabrik-Ordnungen; Werke über Versihherungs- wesen, Berichte, Entscheidungen, Statistik und Schriften sozialen Inhalts. Die zweite Abtheilung enthält Sthriften über Scuyßmaßregeln zur Unfallverhütung , Rettungswesen, Theatersicherheit, Feuerlös&wesen, Explosionen, Blit, Seewesen, Berg- und Hüttenwesen. Die dritte Abtheilung beschäftigt sih mit Gesundheitspflege, Gewerbe-, Militär- und Schiffshyziene, Hülfe bei Unglücksfällen und Krankheiten; Krankenpflege, Ar eiterwohnungen, Wohlfahrtseinrichtungen u. a. m. B. Artive und Zeitschriften.

Formulare. Den Beschluß macht ein Sachregister, welches das _ Thema des betreffenden Werkes angiebt und mit Zahlen versehen, ist, die auf die Seiten des Katalogs Bezug haben. Der Preis des Katalogs stellt sih auf 1 M

Dortmund, 2. Juli. (W. T. B.) In dem zweitägigen Schwurgerichts-Prozesse gegen die Haupturheber des Bergarbeiterkrawalis auf der Zehe „Schleswig“ ist beute das Urtheil gefällt worden: Bernhard Trautmann wurde zu 95 Jahren, Pfahl und Sthwiel zu je 44 Jahren, Otto Trautmann und Wowries je zu 4 Iahren Zuchthaus, Doringhoff zu 3 Jahren, Generotzky und Schnatmeyer je zu 14 Jahren und Krietenbrink zu 23 Jahren Gefängniß verurtheilt.

München, 27. Juni. Wie schon seit mehreren Jahren im Sommer von Straßburg, Karlsruhe und Stvottgart Vergnügungs- züge nah Berlin abgelassen werden, so hat in diesem Jahre au die General-Direktion der Königlich bayerishen Staats-Eisenbahnen bei Beginn der Schulferien am 2. August einen Vergnügungs- Sonderzug von Mün cen über Probstzella na Berlin in Aussicht genommen.

Karlsrußbee, 1. Juli. (Schw. M) Eine Audienz, welche der Großherzog einer Abordnung des hiesigen Stadtrathes gewährte, batte das Ergebniß, daß das Kaiser-Denkmal nunmebr auf dem Markt plaß errihtet und zu diesem Behufe die Pyramide entfernt werden foll, welche die irdischen Reste des Markgrafen Karl Wilhelm birgt. Da die \tädtische Behörde Bedenken trug, die Anregung hierzu zu geben, obwohl der Marktplatz vermöge seiner Größe und Lage der geeignetste Plaß für ein Reiterstandbild it, so kam der Großherzog in hohherzigster Weise entgegen, indem Höchstderselbe den fraglichen Play zur Verfügung stellte. Wo die Asche des Gründers der Stadt L aus künftig beigeseßt werden soll, wird Höchsten Ortes bestimmt werden.

Eisenah. (M. A. Z) Di? bedeutsamste Versammlung, welche in diesem Jahre hier tagt, dürfte die Generalversammlung des Evangelishen Bundes werden, die vom 1. bis 3. Oktober hier abgehalten werden soll. Die Versammlung erhält noch dadurch eine besondere Auézeichnurg, daß während ihrer Tag:.ng in Eisenach der Grundstein zu dem Luther-Denkmal gelegt wird, zu dem die Fonds jeßt in erfreuliher Weise sih mehren.

London, 2. Juli. (W, T. B.) Der Strike der Pferde- bahnkutscher in Cardiff ift beendet, da den Forderungen der Kutscher stattgegeben ift.

Paris, 2, Juli, (W. T. B.) In der Fabrik von Feuer- werkskörpern in Aubervilliers fand heute eine Explosion statt, wobei 7 Personen getödtet wurden.

. New-York Nach den leßten Nachrihten aus Johnstown fängt man dort an, wieder Hoffnung zu \{chöpfen. Die Zahl der Todten wird nie crmittelt werden. In Johnstown selbst sind etwa 4000 Personen umgekommen, von denen bis jeßt 2500 gefunden und beerdigt worden sind. Unter den Verstorbenen befinden \ich viele Deutsche. Johastown hatte mehrere gute deutsche Kirhen, Schulen, Anstalten, einen deutschen Turnverein, mehrere deutshe Gesangvereine und Logen der verschiedenen Orden, Große Shwierigkeiten verursaht das Sprengen und Fortshaffen der Trümmer, welche die Fluth an der Eisenbahn- brüde in Johnstown angestaut hat. Unter diesem riesigen Trümmer- haufen dürften noch viele der umgekommenen Personen begraben liegen, Das Säubern der Unglücksstätte von Ruinen und Trümmern haben die Staatsbehörden in die Hand genommen. Die von letteren an- gestellten Arbeiter werden bei ihrem Werke von dem Pionier-Corps der Bundeêarmee sowie von Miliz;soldaten des Staates Pennsylvania unter- stügt. Der Gouverneur wird zu diesen Arbeiten 10.0 060 Doll. aus dem Staatsschaye hergeben; der betreffende Betrag ift vorläufig dem Staate von einer Anzahl Kapitalisten in Philadelphia vor- geschossen worden, Die Befürhtung, daß in dem überflutheten Distrikt Epidemien ausbrehen würden, hat fich Dank der umfassenden, Seitens des Staates getroffenen sanitären Vorsihtsmaßregeln nit verwirkliht. Die Ueberreste von Johnstown befinden sich unter Be- wacung einer Abtheilung Milizsoldaten, welhe dafür zu sorgen hat, daß kein Unberufener den Plaß betritt, daß die Vertheilung der

Lebensmittel in gehöriger Weise von Statten geht, und daß über-

haupt die Ordnung daselbst aufrechterhalten wird. Die Zahl dec in Johnstown und Umgegend zu unterstütßenden Personen beziffert si noch immer auf 22 000,

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

„W 15S

Berlin, Mittwoch, den Z. Juli

1889,

S

Königreich Preußen.

Privilegium wegen Ausfertigung auf den Jnhaber lautender An-

leihesheine der Stadt Duisburg im Betrage von Ds 4 060000 M vom 12. Suni 1889,

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.

Nachdem die Vertretung der Stadtgemeinde Duisburg in ihrer Sigung vom 8. Februar 1889 beschlossen hat, die zur Tilgung der bei der Erwerbung des Rbein-Ruhr-Kanals übernommenen Schulden sowie für die beschlossene Erwirkung desselben und für weitere noth- wendige Verbesserungen der gegenwärtigen Anlagen, namentli Schleusen und Brüen, erforderlihen Mittel im Wege einer Anleihe zu beshaffen, wollen Wir auf den Antrag der gedahten Gemeinde- vertretung: i: i

A diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen

versehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine

im Betrage von 4 000 000 Æ ausstellen zu dürfen“, da si hiergegen weder im Interesse der Gläubiger, noch der Schuldnerin etwas zu erinnern gefunden hat, gemäß des §. 2 des Geseßes vom 17. Juni 1833 zur Ausftellung von Anleihesheinen zum Betrage von 4 000 000 Æ, in Buchstaben :

„Vier Millionen Mark“, i

welche in Abschnitten von je 1000 A nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit drei und ein halb Prozent jährlich zu verzinsen und mittels Verloosung jährlich vom Jahre 1889 ab mit weniastens Einem Prozent des Kapitalbetrages der ausgegebenen Anleihescheine unter Zuwachs der dur die allmählice Tilgung ersparten Zinsen zu tilgen find, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung ertbeilen. : :

Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlihen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihesheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise des Cigenthums verpflichtet zu sein. i :

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleibescheine eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über- nommen. :

Urkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. :

Gegeben Neues Palais, den 12. Juni 1889.

(L. 8) Wilhelm R. von Swholz. Herrfurth.

Regierungsbezirk Düsseldorf. Anleiheschein der Stadt Duisburg der Anleihe von 4 000 000 46 vom Jahre 1889. (Stadtwappen.)

Rheinprovinz.

über : Eintausend Mark Reichswährung.

Ausgefertigt gemäß des landesherrlihen Privilegiums vom 12. Juni 1889 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf Vom r a Nr... . Seite... und Gescßsammlung für 1889 Seite . . . laufende Nummer).

Auf Grund des Beschlus)es der Stadtverordneten-Versammlung zu Duisburg vom 8. Februar 1889 wegen Aufnahme einer Schuld von 4 000 000 M bekennen si der unterzeihnete Ober-Bürgermeister und die von der Stadtverordneten-Versammlung hierzu ermächtigte

\tädtishe Anleihe- und Schuldentilgungs-Kommission Namens der Stadt durch diese, für jeden Inhaber gültige, Seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Darlehns\{chuld von „Eintausend Mark“, welche an die Stadt baar gezahlt worden, und mit drei und ein ‘halb Prozent jährlich zu verzinsen ift.

Die Rückzaklung der ganzen Schuld von 4 000000 #4 erfolgt mittels Verloosung der Anleihesheine in den Jahren 1889 bis spätestens 1932 einf{ließlich aus einem Tilgungsstocke, welcher mit wenigstens Einem Prozent des Kapitalbetrages „der ausgegebenen An- leibescheine jährli unter Zuwachs der dur die allmählihe Tilgung ersparten Zinsen gebildet wird. j

Die Ausloosung geschieht im Monat Dezember jeden Jahres.

Der Stadt bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungs\tock zu verstärken oder auch sämmtliche Anleihescheine auf einmal zu kündigen. Die dur die verstärkte Tilzung ersparten Zinsen wachsen ebenfalls dem Tilgungsstock zu. ,

Die ausgeloosten sowie die gekündigten Schuldverschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen foll, öffentlih bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt ses, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermin in dem in Berlin erscheinenden „Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger“, in dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf, dem amtlichen Kreisblatt des Stadkkreises Duisburg und in der „Kölnischen Zeitung“ zu Köln. Gehc eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von der Stadtverordneten-Versammlung mit Genehmigung des Königlichen Regierungs-Präfidenten zu Düssel- dorf ein anderes Blatt bestimmt. Bis zu dem Tage, wo solcer- gestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährigen Terminen am 30, Juni und 31. Dezember mit drei und ein halb Prozent jähbr- lih verzinst. i :

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, beziehungsweise dieser Schuldverschreibung bei der städtishen Hafenkasse zu Duisburg oder den fonst näher zu bestimmenden Zahlstellen, und zwar auch in der nah dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit.

Mit der zur Empfangnahme des Kapitals eingereihten Schuld- verschreibung find die dazu gehörigen Zins\ceine der späteren Fällig- keitstermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. - i

Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rücfzahlungêstermine niht erhoben werden, sowie die inner- halb vier Jahren nah Ablauf des Kalenderjahres, in welhem sie fällig geworden, nit erbobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der städtishen Armenkasse zu Duisburg. L

Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder ver- nihteter Schuldverschreibungen erfolgt nah Vorschrift der §8. 838 u. ff. der Civilprozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 O e Seite 83) beziehungsweise nach §. 20 des Ausführung8geseßes zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24, März 1879 (Geseg-Samml. Seite 281). : L

Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden, doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Stadtverwaltung anmeldet und den stattgehabten Besiß der Zins\ceine durch Vor- zeigung der Schuldverschreibung oder sonst in glaubhafter Weise dar- thut, nah Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung aus- gezahlt werden. : E :

Mit dieser Schuldverschreibung sind halbjährige Zinsscheine bis zum Schlusse des Jahres 1898 ausgegeben; die ferneren Zinsscheine werden für zehnjährige Zeiträunie ausgegeben werden. i

Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der

städtischen Hafenkasse in Duisburg gegen Ablieferung der der älteren Zinsscheinreihe beigedruckten Anweisung. i E Beim Verluste der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Fsyeinreie an den Inhaber der Schuldverschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist. : Zur Siwerheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt mit ihrem Vermögen und ihrer Steuerkraft. Defsen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. Duisburg, den n... 1889, Der Ober-Bürgermeister. Die städtishe Anleihe- und Schuldentilgungs-Kommission. (Eigenhändig zu vollziehen.) (Trockener Stempel der Stadt Duisburg.) : Eingetragen Kontrolbuch Hierzu ist die Zins\cheinreihe Blatt. Nr. .., bis Nr... . . nebst An- Der Kontrol-Beamte. weisung ausgereicht. : Der \tädtishe Hafenkassen-Rendant. (Eigenhändig zu vollziehen.)

Rheinprovinz. Regierungsbezirk Düsseldorf. Reihe .. M 17,50. ._. Zinsschein. ins\chein

D zu der Schuldverschreibung der Stadt Duisburg der Anleihe von 4 000 000 A vom Jahre 1889 Nr. . . . über „Eintausend Mark“ zu 34 Prozent Zinsen über 17 4 50 S,

Der Inhaber dieses Zins\heins empfängt gegen dessen Rückgabe

Lon. 18 ,. ab die Zinsen der vorbenannten Sculdver- \chreibung für das Halbjahr vom .…...,... S... mt 17 AMÆ 50 S bei der städtishen Hafenkafse in Duisburg. Due S Der Ober-Bürgermeister. Die \tädtishe Anleihe- und (Facsimile.) Schuldentilgungs-Kommission.

Ï (Facsimile.) (Trockener Zins\chein-Stempel.) Eingetragen Blatt . . . der Kontrole. S Der Kontrol-Beamte. : Der Hafenkassen-Rendant. (Wenigstens eine Unterschrift eigenhändig zu vollziehen.)

Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nit innerhalb vier Jahren nah Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird.

Regierungsbezirk Düsseldorf. Anweisung zum Anleibeshein der Stadt Duisburg der Anleihe von 4 000 000 4 vom Jahre 1889 Nr. . , , über „Eintausend Mark“.

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu der obigen Schuldverschreibung die . . . . Reihe von Zinsscheinen für die zehn Jahre 18 . . bis 18 . . bei der städtishon Hafenkasse zu Duisburg, sofern niht rechtzeitig von dem als solhen ih ausweisen- den Inhaber der Schuldverschreibung dagegen Widerspru er- hoben wird.

Dun /

Der Ober-Bürgermeister. Die s\tädtishe Anleihe- und (Facsimile.) Schuldentilgungs-Kommission. (Facsimile.) (Trockener Zins\cheinstempel.) Eingetragen Blatt . . . . der Kontrole. : Der Kontrolbeamte. Der Hafenkassen-Rendant. (Eigenhändig zu vollziehen.)

Rheinprovinz.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2, Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3, Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4, Verloojung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\ch. 6. Berufs-Genossenschaften.

7. Wochen-Ausweise der deutshen Zettelbanken.

8. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen,

[18893] Steckbriefs-Erledigung. Der gegen den Schuhmacher Edmund Eugen Alexander Thomsen in den Akten T. IVe. 422. 88

Absicht,

14) der Brauereibesizers\ohn Max Heinrih Wil- helm Schmidt, geboren am 23. September 1866 zu Schwiebus, zuleßt zu Spremberg wohnhaft,

werden beschuldigt, sich dem Eintritte stehenden Heeres oder der Flotte zu

Schrimm,

10) der Kommis Michael Zimmt, am 9. April 1859 zu Schrimm geboren, mosaisch, zuleßt in

30) Ladislaus Sikorskfi, am 26. Juni 1866 zu Kurnik geboren, katholis, zuleßt in Kurnik, 31) Feibush Schöps, am 13. September 1866

als Wehrpflichtige in der 11) Sigismund Spiro, am 28. Juni 1861 zu | zu Kurnik geboren, mosais, zuleßt in Kurnik. in den Dienst des | Kurnik geboren, mosaish, zuleßt in Xions, 32) Joseph Ulewicz, am 19. Februar 1866 zu entziehen, 12) Anton Andrzejewski , am 9. Januar 1862 | Kurnik geboren, katholi], zuleßt in Kurnik, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder | zu Bnin geboren, katholis, zuleßt in Bnin, 33) Michael Ciefielski, am 26. Oktober (Sep-

Wetterbericht vom 3. Juli,

8 Uhr Morgens. normalen, in

außer in den westliGen Küstengebieten unter der

München und Neufahrwasser um

Belie-Alliance-Theater. Donnerstag: Zum 4. Male: Gefährliche Mädchen. Lustspiel in

3 Grad. Stellenweise ist Regen gefallen, am SZE 525 meisten 15 mm in Friedrihskafen. Grünberg hatte Bera Ls Schalt. In Scene geseßt vom S S S4 | Gewitter. Obere Wolken ziehen über Norddeut|ch- ; | ; 1437 Stati ZSES ; 2m länd ans Nob Im herrlihen Sommergarten: Großes Militär- ionen. S2 Wind. | Wetter, |2S I : Beate Eldwarti Doppel-Concert. Auftreten sämmtliher Speziali- E L S _—___ | tâten. Brillante Jllumination des ganzen Garten- D L A M E C E O C E Saales 71 Ub Anfang des Concerts 6 Uhr, des : S 7 : : eater r. E T8 E a A ea E E een A rgarten: Gr , Christiansund 772 \WNW 1 Nebel 12 Victoria-Theater. Donnerstag: Die Kinder sämmtlicher Spezialittten, E idt Stegen ce i G F des Kapitän Grant. Ausstattungs\tück in 12 Bil- aranda . | 764 |\NO Elbededt 14 | dern von d'Ennery und Jules Verne. Anf. 74 Uhr. | Urania. 1. Eingang: Invalidenstraße 57/62. osfau. …. | 7566 NW 1/bedeckt 14 i è E 2. Eincang : Landesausftellungspark, Täglich geöffnet Cork, Queens- | Friedrich - Wilhelmfstädtishes Theater. | von 10 Morgens bis 10 Uhr Abends. Sternwarte, town ... | 768 O 3'heiter 18 Donnerstag : Zum 167 Male: Der Mikado oder: | physikalishe Sammlung, mifkroskopische Cherbourg . | 767 |NO zlbedeckt 14 | Ein Tag in Titipu. Burleske Operette in | Sammlung, Ausftellung von Präzisions- elder ... | 767 |\NO 1/halb bed. | 18 |2Aften von W. S. Gilbert. Deutsch von I. Frigshe. | Justrumenten, wifsenschaftlihes Theater. vlt .….:| 9886 still wolkenlos | 18 | Musik von A. Sullivan. Eintrittspreis vom Ausstellungspark her 1 #4, von amburg .. | 767 |\WNW 1wolkig 18 Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Großes Elite- | der Invalidenstraße her, gleichzeitig zum Besuch der winemünde | 764 |ONO 3 lbedeckt 19 | Doppel-Concerr. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten. | Ausstellung für Unfallverhütung berehtigend, 1,30 4 Neufahrwasser| 763 |WSW 1 bedeckt 14 Anfang der Vorstellung 7 Uhr. An allen Freitagen bleibt der Eingang vom Aus- Memel . .. | 762 \NNW 3/beiter 15 Freitag: Im Theater: Die Fledermaus. | stellungspark her geshlossen. Der Eintrittspreis be- Münster . . | 767 [NNW 1 beiter 15 | Komische Operette in 3 Akten von Johann Strauß. | trägt an diesen Tagen von der Invalidenstraße Karlôrube . - | 766 |D 4/beiter 17 | Im prachtvollen Park : Großes Elite- Doppel-Concert. | aus 1 M Näheres ergeben die Tkeaterzettel an den Wiesbaden . 767 \NO 3 wolkig 18 E T Mesanghs und Instrumental-Künstler | Säulen. München .. | 767 |\N 4 wolki 2 ar EEt ——————— Chemnis N 766 N 1 bede i Sonnabend: Großes Park: Fest. l N eln 65 |NW 3\wolkig 17 ——— ilien- Wien .…., | 764 \W 2hbalb bed. | 18 j : Familien-Nachrichten, Breslau . 764 |[WNW 3\|bedeckt 15 Kroll's Theater. Donnerstag: Gastspiel von | Verlobt: Frl. Jeanne Motard mit Hrn. Fabrik- Triest... | 763 |ONO 3|bedeckt 90 Etelka Gerster. Der Barbier von Sevilla. besiger Otto Jagenberg (Berlin—Solingen).

Uebersicht der Witterung.

Unter der Wetselwirkung des barometrishen Marximums im Nordwesten und einer Depression im Nordosten dauert über Deutschland die \{chwachche vorwiegend nördliche Luftströmung bei ziemli trüber Witterurg fort, Die Temperatur liegt daselbft

(Rosine: Fr. Gerster),

Freitag: Gastspiel der Kgl. Bayer, Hofopern-

fängerin Fr. Pauline Schöller. Läglih: Bei günstigem Wetter vor und nach der

illanter elektr. Beleuchtung

großes Doppel-Concert. Anfang

Die Hugenotten.

Vorstellung, Abends bei br des Sommergartens, 53, der Vorstellunge

éxrl. Marie Mau mit Hru. Gerichts-Assessor Georg Dargaß (Berlin—Beeliß). Frl. Klara von Kaitenborn-Stachau mit Hrn. Major a. D. Adolph von Chappius (Halle—Berlin). Frl. Erna Löding mit Hrn. Kreis-Thierarzt Wilhelm Eber (Hannover—Berlin), Frl. Helene Plü-

macher mit Hrn. Apotheker . Hans Scheunemann

Geboren: Ein

(Ohligs). Frl. Jda Meyhoe fer mit Hrn. Amtsrichter Richard Neubauer (Goldap).

Vereuv.eliht: Hr. Forstkandidat Ernst Giesecke

mit Frl. Jda Krabetß (Rittergut Lohne—Burg Pürkliß). Hr. Kammerherr Hugo von Schön- berg-Reichstaedt mit Frl. Marie von Hedemann (Hamburg). Hr. Hauptmann Gustav von Wartenberg mit Frl. Elsbeth Weißhun (Wesel). Sohn: Hrn. Major a. D. von der Osten-Jannewiz (Gr. Jannewiß). Hrn. Prem.-Lieut, Frhrn. von Hofmann (Torgau). Hrn. Richard Gause (Charlottenburg). Hrn. Dr, Karl Meurer jun. (Wicsbaden). Hrn, Amtsrichter Schneider (Finsterwalbe).

rn, Apotheker G. Rißmann (Kostenblut).

rn, Prof. Dr. J. Witte (Bonn). Eine

ochter: Hrn. Pfarrer Hans Me(htersheimer (Carlsberg i. Rheinpf.). Hrn. Ger.-Assessor Siemens (Hann. Münden). Hrn. Hauptmann Paul von Wallenberg (Berlin).

Gestorben: Hr. Prof. Adolf Hoffmann (Nieder-

Sönhausen). Hr. Fabrikant F. Mautner (Nordhausen). Frau Geh. Ober-Finanz-Rath Moelle (Lichterfelde). Hr. Major a. D. Hans O von Oerten (Landeck i. Schl.). Hr. Baron

osef von der Ropp (Mitau in Kurland). Hr. Architekt Georg Werner Narten (Kassel). Hr. Garnison-Verwaltungs-Inspektor Adolf Richter (Hildesheim).

Berlin:

Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee.

Verlag der Expedition (Sol z).

Drutck der Norddeutshen Bulhdruckerei und Verlags-

Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen

(einshließlich Börsen-Beilage), und die Besondere Beilage Nr. 4.

unter dem 16. Oktober 1888 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Verlin, den 28. Juni 1889, : Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht T.

[17740] Ladung.

1) Der Büdnersohn Johann August Nulla, ge- a a 16. November 1866 zu Gosda, zuleßt dort wohnhaft,

2) der Tuhmachersohn Albert Max Curt Schmidt, geboren am 17. Dezember 1866 zu Heinrichsfeld, zuleßt dort wohnhaft,

3) der Miethersohn Johann Gustav Tharan, geboi n am 29, Januar 1866 zu Stradow, zuleßt dort wohnhaft, : i

4) der Tuhmachersohn Friedrich Gustav Finzel- berg, geboren am 13. Juni 1866 zu Spremberg, zuleßt dort wohnhaft, L

5) der Tagearbeitersohn Carl Heinrih Paul Graf, geboren am 1. September 1866 zu Spremberg, zu- legt dort wohnhaft, i

6) der Kupfershmiedesohn Arthur Wilhelm Adolf Innge, geboren am 20. Juni 1866 zu Spremberg, zuleßt dort wohnhaft, i x

7) der Tuchmachersohn Gottfried Julius Carl Klinzmanu, geboren am 4, Februar 1866 zu Spremberg, zuleßt dort wohnhaft,

8) der Tuchmathersohn Friedrich Alfred Noack, geboren am 16. September 1866 zu Spremberg, zuleßt wohnhaft daselbst, i

9) der Tuhmachersohn Carl Emil Otto Petsching, geboren am 27. August 1866 zu Spremberg, zuletzt dort wohnhaft,

10) der Tuhmachersohn Richard Gustav Adolf Wolf, geboren am 22, Januar 1866 zu Spremberg, zuleßt dort wohnhaft, 2

11) der Tuhmathersohn Carl Heinrich Paul Zedler, geboren am 15. Februar 1866 zu Sprem- berg, zuleßt dort wohnhaft,

12) der Tischler Gustav Adolf Richter, geboren A: Iuli 1867 zu Kirchhain, zuleßt dort wohn- ast,

13) Emil Reinhard Harz, geboren am 10. Augnst 1867 zu Münchhausen, zuleßt dort wohnhaft,

nach erreihtem militärpflihtigen Alter sh außer- halb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 des Straf- Geseß-Buhs. Dieselben werden auf den 28. Sep- tember 1889, Aa 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Kottbus zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentshuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah S. 472 der Straf-Prozeßordnung von den Civil- vorsigenden der Ersaß-Kommissionen a. zu Sprem- berg vom 5. März 1889, b. zu Luckau vom 21. März 1889, e. zu Züllihau vom 2. Mai 1889 über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen aus- gestellten Erklärungen verurtheilt werden. Akten- zeichen : M. 69. 89, Kottbus, den 22. Juni 1889. Der Erste Staatsanwalt.

(14916] Ladung. Nachstehende Personen :

L E Sémiedegesele Johann Bergner, am 9, Oktober 1864 zu Grimsleben geboren, katholis, zuleßt in Zaborowo,

2) Franz Sierodzki, am 29, August 1861 zu Krotoschin geboren, katholisch, zuleßt in Schrimm,

3) Amandus Wilhelm John, am 7. Januar 1866 zu Neustadt a. W. geboren, evangelisch, zulegt in Czolowo,

4) Andreas Szczepaniak, am 29. November 1866 zu Jaratshewo geboren, katholisch, zuleßt in Saratichewo,

, Andreas Manczak, am 25. September 1866 zu Chytrowo, Kreis Jarotschin, geboren, katholisch, zuleßt in Chytrowo,

6) Martin Zglinsfi , am 28. Oktober 1866 in Niedzwiady, ‘reis JIarotschin, geboren, katholisch, zuleßt in ie i 5

7) der Käsergehülfe Gottfried Valentin Stürzeu- becher, am 15. Februar 1865 in Wilhelmêswalde geboren, evangelisch, zuleßt in Lowencice,

2 Johann Gustav Grüger, am 10. Dezember (Fe gl Be Sto lin geboren, evangelisch, uleßt in Wojciehowo (Bunin), | 9) Martin Stabrowski, am 27. Oktober 1858 in Leng geboren, katholisch, zulegt in Leng,

n der Arbeiter Carl Friedrich Vegert, am 14, September 1862 zu Bnin geboren, evangelisch, zuleßt in Bnin,

14) der Schubmaher Anton Eltmann, am 12, Mai 1862 zu Kurnik geboren, katholisch, zuleßt in Kurnik,

15) Iohann Sikorski, am 19. Oktober 1862 zu Kurnik geboren, katholisch, zuleßt in Kurnik, :

16) der Tisclergeselle Vinzent Zwieruikowsfki, am 7. Juli 1862 zu Xions geboren, katholisch, zu- leßt in Xions, :

17) der Knecht Johann Sloma, am 5. Mai 1862 zu Pierzchno geboren, katholis, zuletzt in Pierzhno, :

18) Jacob Weichert, am 23. Juli 1862 zu Gorka geboren, katholis, zuleßt in Gorka, i

19) der Knecht Ignaß Matuszewski, am 17. Juli 1862 zu Pyszonca geboren, katholis, zuleßt in Zbrudzewo,

20) der Sattler Franz Bronislaus Jordan, am 3, November 1863 zu Kurnik geboren, katholis, zuleßt in Kurnik,

21) Kasimir Pietrzak, am 29. Februar 1864 zu S UUISIRDER geboren, katholish, zuleßt in Grims-

eben,

“a der Fleischergeselle Alexander Wenzel, am 17. Juli 1864 zu Dolzig geboren, evangelisch, zu- leßt in Dolzig, :

23) Martin Przybylski, am 15. Oktober 1864 zu Dobczyn geboren, katholisch, zulegt in Dobczyn,

24) Anton Klofsowski, am 1. Juni 1865 zu Schrimm geboren, katholis, zuleßt in Schrimm,

25) der Knecht Andreas Madajewski, am 23. November 1865 zu Konarskie geboren, katholisch, s in Konarskie,

26) Anton Döring, am 3. Januar 1865 zu N geboren, katholis, zuleßt in Rogalin,

27) Valentin Fr3ckowiak, am 26. Dezember u zu Nochowo geboren, katholisch, zuleßt in

ochowo,

28) der Tischlergeselle Valentin Vialkowski, am 5. Februar 1866 zu Kurnik geboren, katholis, zuleßt in Kurnik,

29) Titus Dolatkowski, am 20. Dezember 1866 zu Kurnik geboren, katholis, zuleßt in Kurnik,

tember) 1866 zu Schrimm geboren, katholis, zuleßt in Schrimm,

34) Markus Fuchs, am 22. Januar 1866 zu Schrimm geboren, mosaisch, zuleßt in Schrimm,

35) Valentin Nowicki, am 14, Januar 1866 zu S(rimm geboren, katholisch, zuleßt in Schrimm,

36) Franz Olebinski, am 25. Oktober 1866 zu Schrimm geboren, katholis, zuleßt in Schrimm,

37) Selmar Zimmt, am 7. Oktober 1866 zu S(rimm geboren, mosaisch, zuleßt in Schrimm,

38) Franz Koziol, am 4. Oktober 1866 zu Mieczewo geboren, katholis, uet in Mieczewo,

39) Johann Nowak, am 1. Oktober 1866 zu Prusinowo geboren, katholis{, zuleßt in Prusinowo,

40) Stanislaus Rozmiarek, am §8. Mai 1866 zu Prusinowo geboren, katholis, zuleßt in Prusinowo,

41) Carl Reinhold Wißleben, am 13, Mai 1866 zu Radzewo geboren, evangelisch, zuleßt in Radzewo,

42) Gottfried Ferdinand Schubert, am 24. März 1866 zu Schönthal geboren, katholis, zuleßt in Schörthal, I :

43) Wilhelm Ferdinand Döring, am 28. Juni 1866 zu Waldau geboren, evangelisch, zuleßt in Waldau, :

44) Iohann Gottlieb August Schiller, am 7. Juli 1866 zu Waldau geboren, evangelish, zuleßt in Waldau,

45) Stanislaus Krause, am 28. April 1866 zu Lubiatowo geboren, katholis, zuleßt in Lubiatowo,

46) Johann Nepomuk Klayn, am 18. April 1866 zu Grzybno geboren, katholisch, zuleßt in Grzybno,

47) Stanislaus Kwiatkowski, am 18, September 1866 zu Mszczyczyn geboren, katholisch, zuleßt in M3szczyczyn,

43) Michael Gruszczynski, am 6. September 1866 zu Wieszczyczyn geboren, katholis, zuleßt in Wieszezyczyn,

49) Iohann Wilhelm Zugehör, am 23, Dezember e zu Piotrowo geboren, katholish, zuleßt in

iotrowo,

50) Richard Herrmann Marsch, am 20. März at qu Drzonék geboren, evangelish, zuleßt in

rzonek,