1889 / 155 p. 21 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Jul 1889 18:00:01 GMT) scan diff

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Die Restitutionsklage entspridt den Erfordernissen des §. dd1 Civilprozefiordnung. Die Restitutionskläger behaupten, der Amts- vorsteher Cz. habe beim zufälligen Durhblättern von Akten, welche die gräflih S."\che Forstinspektion zu E. als für sie ohne Belang an die gräflich T.'\{he Verwaltung geschidt_ habe, die Urkunden “auf- gefunden urd sie ihnen am 15. März 1888 zugeschickt. Sie über- reichen eine cidesslattlihe Versicherung des Cz. über den Hergang und bezieh-n sich auf dessen Zeugniß. Da die Klage, wie zugestanden wird, am 10, April 1888 behändigt ist, so haben sie nab diesec Darstellung die Nothsrist des §. 549 Absaß 1 Civilprozeßordnung eingehalten, Sie suchen ferner, gemäß §. 545 daselbst, darzulegen, daß sie ohne ihr Verschulden außer Stande waren, den MRestitutiontgrund in dem früheren Verfahren geltend zu machen.

Der Restitutionsbeklagte hat, abgesehen von den erwähnten Zu- geständnifsen, die in der Klage behaupteten Thatsachen bestritten. Er ist der Ansicht, daß die Restitutionskläger ein Verschulden treffe.,

Seitens der Kläger sind die Behauptungen des Beklagten be- stritten. Sie baben in dem Verkandlunastermin den pv. Cz. behufs seiner Vernehmung als Zeuge gestellt. Die Vernehmung ist jedoch vom Berufungsrichtec abgelehnt, und das Urtheil von ihm dahin er- lassen, daß die Restitutionsklage geacn das Urtheil erster Instanz zurückgewiesen, dagegen die Urtheile der zweiten und driiten Instanz aufgehoben werden, und daß die Berufung des Berufungésklägers K. gegen das Urtheil erster Instanz zurückgewiesen ist. In den Ent- scheidungsgründen führt der Berufungsrichter aus, die Nothfrist von einem Monat (§. 549 Absatz 1 Civilprozeßordnung) sei eingehalten. Er nimmt an, daß es zufolge §. 552 Absatz 2 Civilpcozeßordnung nur einer Glaubhaftmahung bedürfe, daß die Restitutionskläger erst am 15, März 1888 Kenntniß von dem Vorktandersein der Urkunden er- halten haben; diese Glaubhaftmabung sei durch die cidesstattliche Versicherung des pp. Cz. erbracht, zumal der Biklagte leinen früheren Zeitpunkt der Kenntniß der Kläger behauptet habe. (Hinsichtlich des Tages der Klagezustellung 10. April 1888 herrscht kein Streit.) Gr stellt wciter fest, daß die Restitutiorskläger kein Verschulden treffe, : :

Ueber dieses Urtheil beschwert sich der Restitutionsbéklagte 1) weil der Berufungsriter zur Erfüllung der Bedingung des §. 549 Absaß 1 Civilprozeßordnung cs für ausreichend erachtet hat, daß die Be- hauptung der Kläger, sie bätten erft am 15. März 1888 Kenntniß von dem Vorhandensein der fraalichen Urkunden erlangt, nur glaubhaft gemacht werde. Er führt avs: Da diese Thatsache bestritten sei, wäre der Beru*ungêrichter verpflichtet gewesen, Beweis über sie zu erheben ; die Vorschrift des §. 552 Absatz 2 Civilprozeßordnung beziehe sih nur auf die Einleitung des Restituttonsverfahrens und die dem Richter im Absatz 1 zur Pflicht gemachte Prüfung der Klage von Amtswegen; der G.setßgeber könne nit beabsichtigt haben, einer Partei den dur rehtsfräftiges Urtheil erworbenen Anspruh ohne vollen Beweis der die Aufbebung des!elben bedingenden Thatsachen zu nehmen.

Dieser Angriff läßt sih niht als begründet anerkennen.

Die Civilprozcßordnung hat in einer langen Reihe von Fällen die Glaubhaftmachung von Thatsachen für ausreichend erklärt, um

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daraufhin prozessuale Folgen für die Parteien cintrèten zu lassen. Beispielsweise genügt die Glaubhaftmacbung eines UAblehnungsgrundes, um einem Nichter die Befugniß zur Entscheidung der Sache zu cnt- ziehen (§. 44), Der Nebenintervenient wird zugelassen, wenn er sein Interesse glaubhaft mat (8. 638). Fristen werden verlängert oder verkürzt, sobald die Gründe dafür glaubhaft gemacht sind (S§. 202, 203), Editionsanträge zugelassen, wenn der Verpflichtungëgrund zur Vorlage einer Urkunde glaubhaft gemacht ist (8. 389, 9), desgleichen prozeßhindernde oder Kompensationseinreden in Ik. Instanz, wenn die Partei glaubhaft macht, daß sie außer Stande toar, dieselben in erster Instanz vorzubringen (§8. 490, 491). Bei der Zwangsvoüstreckung hängt die Einstellung des Verfahrens, die vorläufige Vollstreckba1 keit der Urtheile, oder die Hinter! egung abgepfändeter Sachen ia vielen Fällen von dcr Glaubhaftmachung der im Gesege angegebenen That- sahen ab (S8. 647, 650, 651, 688, 710). Jm Arrestverfahren sind der Anspruch und der Arrestgrund glaubhaft zu machen (8. #00). Dcr Ausführung des Beklagten, daß die Entziehung von Nechten, welche eine Partei dur das Verfahren erlangt hat, nur “auf Grund des Ueberzeugungsbeweises in Betreff der relevanten Thatsachen stattfinden dürfe, widersprewen insbesondere die Vorschriften über Wieder- cinseßung in den vorigen Stand, §§. 208 ff. Auch hier wird nah S8. 214, 216 nur Glaubhastmahung der die Wiedereinfeßzung be- gründenden Thatsachen erfordert, um der Partei ein bereits de» finitiv (z. B. turch Verfäumung von Nothfristen) cerworbenes Recht zu nehmen, daß dies mit Absicht angeordnet ist, sagen die Motive (Seite 214 zu §. 256 des Entwurfs, jetzt §. 266 Civilprozeßorcdnung) mit den Worten : Einer Beweisaufnabme bedarf es nicht, wenn die Behauptung \chon nach den Umständen des Falles als glaubhaft an- zunehmen ift; L - und ferner (Seite 174 zu 88. 206 bis 208 des Entwurfs, 88. 214 ff. Civilprozeßordnung) : : : Das RNequisit der Glaubhaftmachung der die Wicdereinseßung begründenden Thatsachen entspricht dem geltenden Nechte und den neueren Prozeßgescßentwürfen und dient der Vereinfachung des Verfahrens. i:

(UVebereinstimmend die Kommentare von Seuffert §. 214 Note 14, Struckmann-Koch ibid. Note 2; Gaupp Band I Seite 539; A. M, von Wilmotoski-Levy §. 214 Note 4.)

Daß der Gesetzgeber von ähnlichen Grundsäßen im IV. Buch der Civilprozeßordnung, betreffend die Wiederaufnahme des Verfahrens, ausgegangen ist, dafür bietet zunächst \chon die Entstebungsgeschichte diescs Gesetzes cinen Anhalt.

Der Entwurf einer Prozeßordnung in bürgerlihen Rechts\treitig- keiten für den preußishen Staat, vom Jahre 1864, enthielt im 8. 692 die Vorschrift, daß die Thatsachen, welche die Wahrung der Nothfrist bei Neslitutionsklagen ergeben, bewiesen werden müssen. Die Motive (Seite 176) rechtfertigen das mit der Erwägung, daß der Nestitutions- kläger cine Begünftigung gegen die Strenge des Rechts beanspruche, also au alle relevanten Thatsachen zu beweisen hake. Auf demselben Standpunkt stand der Entwurf einer Civilprozeßordnung für den

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354 er anführte, daß er, wenn er in dem Prozeß gegen G. unterliegen follte, sie in Anspruch nehmen werde, da sie zur Zeit des Unfalls ein- getragene Eigenthümer der Schneidemühle gewesen seien. Diese Streit- verkündung hat vor Ablauf der Verjährungsfrist stattgefunden. Der Kläger meint, daß hierdurch die Verjährung unterbrochen sei. Das Berufungsgericht verneint \olches, indem es ausführt, daß gegenwärtig auch im Gebiet des Preußischen Landrehts die Streitverkündung die Verjährung nicht unterbre{he, abgesehen hiervon aber auch eine Streit- verkündung im Sinne der Civilprozeßordnung niht vorliege. Der hiergegen gerichtete Angriff der Revision kann niht als begründet an- esehen werden. Wie bereits in dem Urtheil des Reichsgerichts Band 10 Seite 290 ff. der Entscheidungen ausgeführt, ergiebt si aus der Civilprozeßordnung nicht, daß die Klagverjährung dur Streitverkündung unterbrochen werde. Es kann sih daher nur fragen, ob eine solhe Bestimmung aus dem Landesreht zu entnehmen ift. Nun hat allerdings das frühere preußishe Ober-Tribunal angenommen, und das Reichs-Ober-Handelsgeriht hat si dieser Ansicht angeslo}sen, daß nach dem Preußischen Landrecht die Litisdenunziation die Klag- verjährung unterbrehe. Eine dahingehende ausdrücklihe Bestimmung findet sih im Landrecht niht. Das Ober-Tribunal hat vielmehr die Entscheidung auf §. 551 Theil 1 Titel 9 des Allgemeinen Landrechts gestüßt, wona die Klagverjährung dur die gerihtliche Anmeldung der Klage unter- brochen wird, indem es ausgeführt hat, daß, wenn auch die Litis- denunziation in mehrfaher Beziehung etwas Anderes als eine Klag- anmeldung sei, sie do hinsihtlich der Se ea Be Verjährung dasfelbe enthalte, worauf das Gesetz bei der Klagaüneldung Gewicht lege; das Geseg halte für die Unterbrehung der Verjährung dur Klaganmeldung die Manifestation bei dem Richter, den Anspruch geltend machen zu wollen, für ausreihend, um den Vorwurf einer Säumniß in Verfolgung seines Rechts vom Kläger abzuwenden ; unbedenklih sei in der Litisdenunziation mindestens dieselbe Mani- festation der Absicht, zu klagen, dieselbe Beseitigung der die Ver- jährung zur Folge habenden Negligenz zu finden, welche die Klag- anmeldung gewähre; mithin müsse auch der Litisdenunziation die Wirkung der Unterbrehung der Verjährung beigelegt werden. (Entscheidungen Band 25 p. 325 ff.)

Nun hat aber die Civilprozeßordnung im §, 239 die Bestimmung des §. 551 Theil I Titel 9 des Allgemeinen Landrechts, wona die Klaganmeldung die Klagverjährung unterbriht, aufgehoben. Eine derartige „Manifestation der Absicht, zu klagen“, wie sie in der Klag- anmeldung lag, soll niht mehr zur Unterbrechung der Klagverjährung

enügen, vielmehr nur die Erhebung der Klage diese Folge haben.

anach kann die Streitverkündung auch in dem Gebiet des preußischen Landrechts nicht mehr die Verjährung unterbrechen, mag man sie au vielleiht als eine Art der Klaganmeldung des früheren Rechts oder doch als etwas Analoges ansehen können.

Aber auch wenn man annehmen wollte, daß der §. 239 der Civilprozeßordnung auf die Unterbrehung der Klagverjährung dur Litiédenunziation nicht bezogen werden dürfte, so würde die Klag- verjährung jeßt niht dur die Litisdenunziation unterbrochen werden, weil die frühere Litisdenunziation mit dem alten Prozeßverfahren be- seitigt ist. Man kann zugeben, daß der Zwtck der gegenwärtigen

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mögensbes{ädigung eintrat, oder im Falle des Versuchs bätte eintreten müssen, niht möglicher Weise eintreten konnte.

Denn für den subjektiven Thatbestand des Betruges i} neben der Absicht des Thâters, sh oder einem Dritten einen recht8widrigen Vermögensvortheil zu verschaffen, und dem Willen, zu täuschen, nur das Bewußtsein davon, daß die Vermögensbeshädigung eines Anderen in Folge der Täushung eines Anderen eintreten könne, erforderlich, sofern der Thäter nur diese nah seinem Bewußtsein mögliche Be- schädigung au eventuell gewollt hat.

Die Anwendbarkeit des Eventual-Dolus auch auf versuchte Straf- thaten ist vom Reichsgeriht bereits früher anerkannt:

vergl. Urtheile des Reichsgerihts vom 23. März 1880, Recht - \sprechung Band I Seite 499; vom 6. Dezember 1880, Ent- cheidungen Band 111 Seite 142; vom 21. Dezember 1881, Entscheidungen Band V Seite 277; vom 8. Juni 1882, Recht- \prehung Band IV Seite 547; vom 1, Juli 1884, Recht- \sprehung Band VI Seite 493; vom 15./22, Dezember 1884, Entscheidungen Band XII Seite 64,

Es genügt daher, daß die Strafkammer hier festgestellt E daß der Angeklagte O. in der Absicht, sih einen recht8widrigeT Vermögenêvortheil zu verschaffen, durch Vorspiegelung falsher Jahresumsäte den H. zum Kaufabschlusse mit dem Bewußtsein bewogen hat, daß dieser Kaufabschluß zur Herbeiführung einer Vermögensbeshädigung des H. geeignet war, diese Vermögen8- beshädigung herbeiführen konnte.

Denn die Strafkammer geht hierbei offenbar davon aus, daß der Beschwerdeführer die Möglichkeit einer Vermögensbeshädigung des H. niht nur in seine Vorstellung, sondern auch in seinen Willen auf- genommen hatte (dolus eventualis).

Dies geht aus den Urtheilsgründen, insbesondere den Konsta- tirungen hervor : 7

daß der Beshwerdeführer wußte, daß die vorgespiegelten Jahresumsägze die thatsächlihen Umsäße überschritten ;

daß derselbe das Geschäft als ein s{chlecht rentirendes kannte, weles er los sein wollte, um der Möglichkeit späterer Verluste aus dem Wege zu gehen;

daß er die völlige Unbekannt\schaft des H. mit dem Geschäfts- betriebe der Töpferei kannte ; und daß er den schließlichen Nicht- eintritt der Vermögensbeschädizung niht wollte.

Die Strafkammer nimmt eine wirkliche Beschädigung des Ver- mögens des H. und demgemäß einen vollendeten Betrug deshalb nicht an, weil sie niht zu der Ueberzeugung gelangte, daß dem H. zur Zeit des Kaufabschlufses ein objektiv werthloses beziehentlih ein der Diffe- renz zwischen den vorgespiegelten und den thatsählihen Jahresumsäten der beiden Vorjahre entsprehend minderwerthiges Geschäft verkauft fei

i fl die Frage der Vermögensbeshädigung war aber nur zu er- mitteln, welchen Werth das Geschäft (vornehmlich nach Maßgabe der wirklihen Jahresumsäße aus der Besitzzeit des Beschwerdeführers) zur Zeit des Kaufabshlusses hatte, und ob danach H, in dem Geschäft ein genügendes Aequivalent für die von ihm dem Beschwerdeführer gezahlten 15 000 Æ erbielt.