1889 / 156 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 04 Jul 1889 18:00:01 GMT) scan diff

5076 (4735) Kinder unter 6 Jahren und 8492 (8403) Personen über 6 Jahre, wurden unter Mitwirkung evangelischer Geistlicher 10184 (9930), darunter 2112 (1933) Kinder unter 6 und 8072 (7997) Personen über 6 Jahre, ohne Mitwirkung 3384 (3208), darunter 2964 (2802) Kinder unter 6 und 420 (406) Personen über 6 Jahre, beerdigt. Von je 100 Beerdigungen über 6 Jahre alter E also 4,9 (4,6) ohne Mitwirkung evangelischer Geist- er statt.

8) Die Zahl der Ebescheidungen betrug 50 (39), von welchen 35 (31) auf rein evangelische Eben, 15 (8) auf Mischehen kamen und zwar 7 (3) auf solhe, bei welchen der Mann und 8 (5), bei wel hen die Frau evangelish war. :

Zur Frage der Wechselwirkung vom Brod- und Getreide- preis liegt aus Bäckerkreisen eine interefsante Mittheilung vor. Der Jahresberiht der Leipziger Gewerbekammer bemerkt nämli: Es lag uns bauptsäcbli daran, von den Vertretern des Bäkergewerbes ein Urtbeil darüber zu erbalten, ob die vielverbreitete Annahme, daß die gestiegenen Preise des Brodes den erhöhten Getreidezöllen zuzu- \creiben sind, wirkli begründet ist, Wir laffen die urs bierüber

ertheilte Auskunft auszugsweise folgen: „Als vor einigen Jahren die ersten dieser Zölle eingefuhrt wurden, waren dieselben

nit im Stande, das stctige Fallen der Getreidepreise aufzuhalten, so daß bis furz vor Einfübrung der neuesten Zölle Roggen- mchl mit 8,50—8,75 Æ pro Ctr. gekauft wurde und der Brodpreis durchgängig bis auf 9 & pro Pfund 8 S an Wiederverkäufer berunterging. Die neuesten Zölle hätten nun wohl ein weiteres Sinken der Getreidepreise aufgehalten, würden aber nach eingetretener Berubigung der Börse eine direkte Erhöhung dieser Preise niht be- wirft haben. Daß die Börse die Zollgerüchte und Zollverhandlungen zu einem Haufsedruck von wenig Güte ausnütßte, übte auf die Preise des Brodes gar keinen Einfluß. Eine wirkliche Stc«igerung der)elben trat erst dann cin, als nah allen Berichten niht mehr daran zu zweifeln war, daß die JIahresernte hinter einer sogenannten Mittelernte wescntlih zurückgeblieben war.“ Uebrigens haben wir führt der Bericht an wohl etwas erhöhte, aber keineswe2s wirkli bohe Brodpreise, da hier und in der Umgegend 114 - pro Pfund als Ausnabme zu betraten is, wegegen 11 und 10f 4 pro Ptund die gewöhnlihen Säße bilden. Die finanzielle Stellung der Bâdcker gegen- über den höheren Brodpreisen anlan gend, so wird weiter betont, Taß diese ih geaenwärtig wesentli ungünstiger gestaltet als früher, wo das Pfund Brod um 2 4 billiger verkauft werden konnte. Es ist dies aber, wie {hon ermähnt, nicht den Zöllen, sondern in der Hauptsahe der geringeren Grnte zuzuschreiben.

Literatur.

Die deutswben Kaiser Zwischenreih von 1806—1871. brau der Jugend von Joh. Mühlheim. Bildni} Gotba, Friedr Andr. Perthes, 1889. (Preis 4 #4.) Dieses Kaiser- bub, ein Seitenstück der im gleiweu Verlage erschienenen sehr werth- vollen Pobbammer'|chen Arbeit und mit denselben Bildnissen wie jene ge|chmüdt, stellt sih die Aufgabe, unsere Kinder in die Ge- ichidhte des deutshen Vaterlandes allmäbhlih einzufübren, damit he später im Stande sind, die herrlidben Werke unserer großen Ge- \chihtssdreiber zu verstehen und zu genießen. Der Verfasser hat somit sein Werk für eine etwas elementarere Bilduntsftufe bestimmt, als es bei dem der deutschenJugend gewidmeten Pochhammer- ichen Kaiserbuh der Fall ist, und hat daher feine Mittheilungen kürzer, einfacher, sozusagen s{ulmäßiger gehalten als jener. Gleich- wobl wird seine Darstellung si als geeignet erweisen, Kinder der verschiedensten Alters\tufen mit Begeisterung für unsere vaterländische Gesdichte und mit warmer Liebe für Kaiser und Reich zu erfüllen, Bei der \{öônen Ausstattung und dem reihen volksthümlichen Inhalt wird es dem Buche leit werden, si bei der strebsamen Jugend der gebildeten Stände einzuführen.

Katebismus der Mechanik. Von Ph. Huber, Rektor der Gewerbeschule in Pforzheim. Mit 181 in den Text gedruckten Abbildungen. Vierte, wesentlich vermebrte und verbesserte Auflage. In Leinwand gebunden. (Preis 2 4 50 S.) Verlag von S D: Weber in Leipzig. Das vorliegende Werkchen behandelt die Lehr- säße der Mechanik nebst deren Anwendung auf die einfachen und zu- sammengeseßten Maschinen, als: Hebelverbindungen, Kolben- und Flaschenzüge, die verschiedenen Arten von Wagen, Räderwerken, Winden, Haspeln und Krabnen, Keil- und Sgraubenprefssen 2c., fowie au die Wasserräder, Turbinen und Wafsserdruckmotoren, die bydraulishen Pressen, die Pumpwerke und Gebläse, Feuer- sprißzen, Dampfmaschinen, Heißluft-, Gas- und Petrolecmmotoren, Obgleich überall, wo es anging, die erforderlichen Bere{nungen ein- geflohten sind, wurde dabei doch der elementare Standpunkt streng eingehalten, sodaß zum Verständniß nicht mehr als Geläufigkeit im elcmentaren Rechnen vorausgeseßt ift. Damit aber auch derjenige Leser, dem die ersten Sätze der Geometrie, das Quadratwurzelauê- zieben und äbnlihe mathematishe Operationen bekannt sind, bei der Lektüre dieser Schrift seine Befriediaung finde, sind in einzelnen Kapiteln lcichtverständliche Formeln für die vorkommenden Be- rechnungen mit den Ausrechnungen in Noten neben dem Haupttext beigefügt worden. Die neue Auflage hat mancherlei Erweiterungen erhalten, die- felben betreffen u. A. namentli das Kapitel über Pumpwerke, in welchem neuere Konstruktionen von Strahlpumpen und Pulsometern beschrieben sint, dann die Kapitel über Dampsmaschinen, Heißluft-, Gas-, Berzin- und Petroleummotoren. Nit nur der Anfänger wird diesen Katechismus mit Nutzen gebrauchen können, sondern auch dem Fortgeschrittenen wird er als willkommenes Hülfebuch zum Nach- {chlagen und zur rasen Orientirung über früher Gelerntes dienen. Bewäbhrter Inhalt, gute Ausstattung, bequemes Format und billiger Preis find Vorzüge, welche ohne Zweifel auch dieser neuen Auflage die gleiche geneigte Aufnahme zu Theil werden lafsen, wie den vor- angegangenen.

Bayerishe Gewerbe-Zeitung. Redigirt von Dr. I, Stockbauer, herausgegeben vom Bayerischen Gewerbe-Museum in Nürnberg. 11. Jahrgang. Kunst und Gewerbe. 23. Jahrgang, Nürn- berg; Verlagsanstalt des Bayerishen Gewerbe-Museums, C. Schrag. Die uns vorliegende Nummer dieser werthvollen Zeitschrift hat folgenden Inkbalt: Indische Arbeiten mit Drahteinlagen, P it- theilungen aus dem Bayerishen Gewerbe-Museum. Aus dem Ge- werbeleben : Zur Lage des Kieingewerbes. (Fortsegung.) Gutachten über den Unterricht in der Knabenhandarbeit. Konkurrenz-Aus- \chreibung für das zu errihtende Kaiser Joseph 11. Derkmal in Brünn. Literatur : Japanischer Formenshaß. Aigentliche Ab- bildung des gangen Gewerbs der Kauffmannschaft sambt etslicher der Nambaft vnd fürnebmsten Handelestatt Signatur und Wappen. Der Städtebau nach feinen fkünstlerishen Grund- säßen. Praktishes Maschinenrechnen. Die Anfertigung der Zeich- nungen für Maschinenfabriken. Vom Fels zum Meer. Vorlagen für den Zeichenunterriht an gewerblihen Fortbildungs\chulen. Aufgaben aus der Flächen- und Körperberechnung u. #. w. Das Feuilleton beschäftigt sh mit der Chemnitzer Textilindustrie. Zwei Slustrationen sind dem Heft beigegeben und cine Probetafel aus Bing's: „Iapanischer Formenshaz*. Die „Bayerische Gewerbe- zeitung* ist das Organ des bayeris@cn Gewerbe-Museums und des Verbandes bayerisher Gewerbivereine, zugleich Ankündigungsblatt des Berbandes deutscher Kunstgcwerbevereine. Abonnementépreis pro Jahr 16 4, für Mitglieder des bayerischen Gewerbe-Museums 10 46

Anläßlih der hundertjährigen Wiederkehr der französischen Revolutionscpoche hat die Firma F. A. Brockhaus eine zweite Auf- lage des aus dem Englischen von P. Feddersen überscßten Geschichts- werks: „Die französfishe Revolution“ von Thomas Carlyle herausgegeben, Dasselbe besteht aus rrei Theilen, welche in zwölf Lieferungen ersheinen. Die Feddersen'sche Uebersetzung ift von C. Erman umgearbeitet worden. Von diesem Werke sind soeben drei weitere Lieferungen ershiènen und zwar 3—v. Dasselbe dürfte also bald zum Abschluß gelangen.

Oberbayerishes Archiv für vaterländishe Ge- \chichte. Herausgegeben von dem Historishen Verein in Ober-

und ihre Zeit mit dem Kurz zusammengefaßt für den Ge- Mit 54 Bildnissen.

bayern. Fünfundvierzigster Band. Erstes urd zweites Heft. München, Königlihe Hof- und Universitäts - Buchdruckerei von Dr. C. Wolf u. Sobn. Das erste Heft bringt einen Beitrag zur Geschichte Oberbayverns vor dem Gebirg, nämlich die Geschihte des Slofses Hobenashau und seiner Herren. Karl Primbs, der Verfasser dieser Arbeit, berihtet in. der ersten Abtheilung derselben über die Ashauer, Mautner und von Freyberg. Faft sieben Jahrhunderte sind ver- flofsen, seitdem Urkunden des Geshlechts gedenken, welches unweit Bernau einen Bau errichtete oder von ibm den Namen erhielt, fünf, seitdem die Burg selbst in die Geschichte eintritt; in diesem langen Zeit- raum weselt diese nur einmal die Herren. Groß war die Herrschaft nicht, welbe von der Burg den Namen hat, ihr Erträgniß dem Umfang und der Bodenbeschaffenheit entsprehend; dennoch hatte sie für Alt- bavern, insbesondere für Oberbayern insofern Werth, als sie ein bis in dieses Jahrbundert hinein meist bewährtes Bollwerk gegen Tyrol war. Gegenwärtig birgt das Schloß in seinen Räumen nur noch die Ueberbleibsel einer ein umfangrei@en Waffensammlvng. Als die Aschauer, die zu Hobenaschau saßen, genöthigt waren, Stük um Stück der alten Herrschaft an die versippten Mautner von Burghausfen zu veräußern, zogen sie fort aus der Heimath; unbekannt wo und wann nabm diese Linie ibren Ausgang. Kurz dauerte die Herrclihkeit Derer aus dem Holz, meist nur die Mautner von Burghaufen genannt, und wieder war es eine Tochter, welche einen Sohn aus dem Geschlechte der Freyberg mit den Sternen im Swilde an die alte Burg fefselte. Nach mebr als zwei Jahrhunderten versenkte man 1603 mit Wilhelm den leßten dieses Geschlechtes zu pohenaschau in die Gruft der Pfarrkirhe zu Niederaschau, welhe {on zwei Geschle{btern und feinen Vorgängern als lette Rubestätte gedient hat. An der Hand der einen von Wilhelms Erbtöhtern hielt nun ein Preising feinen Einzug ins Hochsch{loß ob der Prien, und erst gegen die Mitte dieses Jabrhunderts endigte au die Herrschaft der Preising-Hohenaschauer Linie. In rascher Folge tauhen nun Namen um Namen auf, bis jeßt wieder dem Wechsel Halt geboten scheint. Vier altbayerische Geschlechter, meist wohlverdient um das Fürstenhaus wie um das Land, hausten durch sieben Jahrhunderte in dieser Grenzburg Bayerns, eine große Anzahl von Räthen wie Kämpen stellend. So Manches voll- zog fich in diesem Thal und seiner Umgebung, wohl werth, der Vergessenheit entrissen zu werden, und dennoch fand ih bisher feine Feder, welhe Land und Leuten gerecht werden wollte Langjährige Bescäftigung mit der Geschichte dieser Burg und ihrer Herren, Uebernahme und Ordnung des einst in ihren Mauern verwahrten reichen Archivs wurden nun für den erausgeber die Veranlassung zu vorliegender Arbeit, deren zweite btheilung die von Prevysing und ihre Na&folger behandelt. Starmm- bäume der erwähnten Geschlechter sind der Abhandlung beigefügt. Der weitere Text des Heftes bringt cinen Aufsaß über die Musik des baiwarishen Landvolkes, vorzugéweise im Königreich Bayern, von äohannes Fressl. Im Schlußheft werden einige altbayerishe Stadtrechte von dem Königlichen Arciv-Rath Dr. Chr. Haentle, 2. Vor- stand des bistcrischen Vereins von Oberbayern mitgetheilt. In Betracht kommen: Das Stadtcecht von Burghausen, das Stadtreht von Dinaolfing, ferner von Landau an der Isar, Neuburg an der Donau. Den Beschluß des Heftes mat ein Vortrag über die Fresfen Robert von Langer's in der Swhloßwirthschaft von Haidhausen von Mar Fürst. In einem Nachtrag bringt Dr. Tb. Haentle einige bio- graphische Mittheilungen über die Familie von Langer. :

„Die Sklaverei von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.“ Von Adolf Ebeling. Paderborn. Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh. Der Verfasser beschäftigt ih mit einem Thema, dem si in neuester Zeit wieder in hervorragendem Maße das Interesse der gesammten gebildeten Welt zugewendet hat. Er stellt feine Feder in den Dienst der Humanität, wele mit allen Mitteln gegen den \chmachvollen Menschenhandel ankämpft; fehr richtig bezeihnet er die Sklaverei als das Produkt der Gewalt über die Swäche und, vom ethisben Gesichtépunkte aus betrachtet, als den Triumph des Unrechts über das Recht, des Bösen über das Gute. Ihren Ursprung suht er zunähst in den Kriegen des Alter- thums, wo der Sieger die erbeuteten Gefangenen, wenn sie niht getödtet wurden, für sein Eigenthum erklärte und he zu seinen willenlosfen Dienern, zu Sklaven mate. Er bietet alsdann an der Hand der Gesckdichte einen Ueberblick über die Ertwickelung der Sklaverei, welhe einen erneuten Aufschwung mit der Entdeckung Amerikas nahm. Gleich im ersten Dezennium nah der Besignahme brachten die Spanier ibre maurishen Sklaven hin- über, sowohl zum Feldbau, wie zur fonstigen Ausbeutung der an allen Naturerzeugnissen überreih gesegneten Kolonien. Die Portugiesen folgten alsbald mit ihren afrikanishen Negern, und da der materielle Erfolg sehr günstig ausfiel, so war damit die allgemeine Losung gegeben. Bald war die Sklaverei in den meisten Ländern der Neuen Welt staatli anerkannt, die Sklavenbesiger wurden in ihrem Eigenthum geseßlich geshüßt, auch die Kinder ihrer Sflaven wurden wieder Sklaven. Nachdem dieser beklagenswerthe Lultony mehr als zwei Jahrhunderte angedauert, wurden zu Beginn des 18. Iahrbunderts Stimmen laut, welhe gegen dieses Unwesen protestirten, und gegen Ente desselben war Pennsylvanien der erste Staat, welcher 1780 die Freiheit aller nah der Unabhängig» feitserflärung geborenen Neger aus‘prah; bis 1787 hatten d {on zehn weitere Staaten angeschlossen, welche die Einführung von Negersklaven bei chweren Strafen verboten. Seitdem bat die Ab- schafung der Sflaverei in der neuen Welt rasche Fortschritte gemat, aber ungeschwächt lebt der Menschenhandel fort in dem ]og, \chwarzen Erdtheil, in Afrika, ja, er hat in jenem Welttbeil seit einigen Jahr- zehnten dem Verfasser zufolge eine noch größere Ausdehnung an- genommen, die der sonst überall fortschreitenden Civilisation Troß

bietet. Die neuesten fkriegerisen Bewegungen im Osten Afrikas hängen bekanntlih mit dem Mensenhandel eng zusammen. Für uns in Deutschland richtet si augenblidcklich

das Hauptinteresse auf die unermeßlihen Länderstrecken der großen Seen, weil dieselben einestheils die Grenzen des deutshen Schuß- gebiets berühren und weil andererseiis gerade die dortigen Sklaven- jagden und die Sklaventransporte nah der Küste zur heutigen Anti- Sklavereibewegung wesentli beigetragen haben. Dem anregend und fesselnd geschriebenen Buch is ein Anhang beigefügt, welcher kurze biographishe Notizen über den Kardinal Lavigerie enthält. Die Gbeling'\che Schrift verdient in Anbetraht ihrer humanen Tendenz Berbreitung in weiteren Kreisen.

Wien, 3. Juli. (W. T. B.) Hofrath Weilen, Redakteur des von dem Kronprinzen Rudolph herausgegebenen Werkes „Dester- reih-Ungarn in Wort und Bild“, Präsident des Journalisten- Vereins und des Schriftsteller-Vereins „Concordia“, ist heute Vor- mittag hier gestorben.

Deutsche Gemeinde-Zeitun g. Verlag von P. Stan- fiewicz’ Bucbdruckerei , Berlin 8W. 19. Nr. 26. Inhalt: Ausschreibung und Beseßung von Stellen im Gemeindedtenst, Ministerieller Erlaß, betreffend den deutschen Unterrickt in mittleren und böberen Mädcthenshulen. Einrichtungen eines polizeilichen Nachrichtenverkehrs über Vorbestrafungen. Warnung vor gefälschten Kaffeebohnen. Flußschiffer als Gewerbetreibende. Zuständige Ge- meindebebôörde die des Aufenthaltsorts. Gleichheitlihe Haftung für \traßenpolizeilide Vorschriften bei nach Stolwerken getheiltem

Eigenthum. Verhandlungen des seten braunschweigischen Städtetages. Erträge der direkten Steuern im Königreich Sachsen im Jahre 18855 und 1886. Mädchenheim in

Dreéden. Verbesserung der Gehaltsordnung der Volksschul- lehrer zu Krefeld. Stadtverordnetenwahlen zu Bielefeld. Polizeiverordnung zu Münster, betreffend die Benußung der Zieh- hunde. Armenwesen zu Burtscheid Polizeiverordnung zu Norden, betreffend die Jäteferien. Sgledwid-Nollemn Ser Städtetag zu Schleswig. Beilagen der Nr. 26: 1) Deutscher Gemeinde-Anzeiger und E Ae Nr. 26, 2) Archiv für Verwaltungsrecht, Bd. XV., 3) Ort8gesege, Bd, YRR. j Liesegang’'s photographisches Archiv. (Düfseldorkf.) Nr. 625. Inhalt: Silberdrucke in optishem Kontakt mit Glas. Photolithographishe Umdruccke auf Bromsilber-Gelatinepapier.

Abdrücke auf japanesishem Papier. Ueber das Hervorrufen der Gelatinetrockenplatten. Mittheilungen aus der Pra:is für die Praxis. Von E. Kiewning. Photographishes Mosaik. Erinnerungen eines alten Praktikers. Von Abraham Bogardus. Das Sonnen- liht und die Farben „Weiß“ und „Schwarz“. Für Photographen und Maler. Von Adolf Schwarz in Brandenburg. TIT. Rezepte.

Land- und Forftwirthschaft.

Ueber den Stand der Weinrebe liegen im „Weinmarkt“ folgende Mittheilungen vor: -

Aus dem Rheingau, 29. Juni. Der Traubenstand ift ein guter, und baben dieselben theilweise die Größe einer Erbse erreicht. Ein großer Theil ift leider in diesem Jahre vom Heuwurm befallen, und fann man jeßt so recht sehen, was für einen großen Schaden dieses Insekt verursat. Bei der schon für s geringen Anzahl von Trauben dürfte durch dieses Insekt ein grover Theil der Ernte eingebüßt wer- den, insofern man nit eifrig bestrebt ist, dasselbe zu vernißten.

Von der Nabe, 25. Juni. Die Blüthe bat jeßt überall ihr Ende erreicht. Durch das starke Auftreten des Heuwurms dürfte die {on ohnehin geringe Quantität noch um ein Bedeutendes vermindert

werden.

Ober- Ingelheim, 25. Juni. Die Blüthe des Weinstocks ist hier und in der Umgegend beendet. Die Trauben kaben sih sehr gut ent- wickelt, und hofft man allerseits gutes Wetter natürlich voraus- geseßt einen guten Wein zuk erzielen. Was die Quantität betrifft, so läßt diese etwas zu wünschen übrig. L

Von der Haardt, 27. Juni. Die Aussi{t auf reihe Ernte ist bei der jetzigen großen Verheerung, welche der Sauerwurm anrihtet, eine sehr zweifelhafte. Durch die shlechte Witterung, welche hier einige Tage herrschte, blieben die Trauben etwas in ihrer Entwickelung zurúck, während das Aufleben des Heuwurmes ungemein gefördert wurde. In einigen Weinbergen ist man vorläufig mit dem Ausrotten der Motten sehr eifrig beshäftigt. und auch mit Recht.

Wenn auch das amerikanishe Cedernbolz da und dort bei uns in Deutschland als Zierstrauh oder als Zierbaum seit vielen Jahren existirt, so ist do, wie einer Mittheilung des „AUgemeinen Holz- und Forstanzeigers*“ zu entnehmen, der Cedernwald auf der Besizung des Bleiftiftfabrikanten Baron » von Faber zu Stein, welcher jetzt 15 Tagewerk (etwas über 5 ha) umfaßt, der erste und einzige jeiner Art in Deutschland, in Europa, wohl auf der ganzen Erdez denn selbs in Florida und Alabama kommt Cedernbolz in den Urwaldungen nur s\poradisch, aber nirgends in reinen Beständen als Cedernwald vor. Faber unterhält bereits seit vielen Jahren auf seinen Besitzungen in Bayern Cedernholz-Saat- \chulen, wozu sich derselbe Saaten aus Florida kommen läßt, um fortgeseßt auf seinen Besizungen Cedernholz anzupflanzen, und die Kulturen versprehen allenthalben eine erwünshte Zukunft. Der 15 Tagewerke große Cedernwald steht in voller Frische. Er hat selbst den äußerst strengen Winter 1879/1880 unbeschadet üÜberdauert, als in der Gegend das Thermometer bis auf 26 Gr. R. herabgirg. Da nun die Kultur der Ceder derjenigen der Tanne, Fichte und Kiefer vollständig entspricht, so liegt es um so mehr in unjerem Iateresse, auch dieses feine und wohlriehende Nutßholz, dessen Ver- wendung no eine vielfahe zu werden berechtigte Aussicht hat, in unseren Waldungen überall in reinen Beständen anzubauen und damit den Nutzen des Waldes zu erhöhen. - |

Pest, 3. Juli. (W. T. B.) Die Weizenernte ist quantitativ mittelmäßig, qualitativ nicht überall mittelmäßig, da vielfach Körner gedrückt und leiht. Der Export wird kaum die Hälfte der vor- jährigen Ausfuhr ausmachen. Ein glei ungünstiges Ergebniß wird au für Roggen und Gerste gemeldet.

Gewerbe und Handel.

Nah den monatlichen Veröffentlihungen des Kaiserlichen Statistishen Amtes stellten sch die Preise für deutsches Roh- eisen in Dortmund und Düsseldorf, sowie für englisches Roheisen in Berlin und Hamburg (per 1000 kg in Mark) seit Beginn dieses Jahres folgendermaßen: Deutsches Bessemer- Roheisen in Dortmund: Januar 55, Februar 56, März 57, April 58, Mai 58, westfälishes Puddeleisen 1. in Dortmund: Jas nuar 53, Februar 54, März 55, April 56.50, Mai 57; bestes Puddel- eisen in Düsseldorf : Januar 53, Februar 54,50, März 57, April 57,90, Mai 57,50; bestes Gießerei-Eisen in Düsseldorf: Januar 61, Februar 61,50, März 63, April 63, Mai 63. Enal. bestes shottisches Giefßerei-Eisen 1. in Berlin: Januar 73,62, Februar 71,50, März 76, April 77,50, Mai 76,75, engl. (Middlesbrough) 3. in Berlin: Januar 58, Februar 56,25, März 58,90, April 60,88, Mai 599,88; \chottishes 1. verzollt in Hamburg: Jañuar 68, Februar 70,20, Marz 75, Avril 74,50, Mai 73,59; Middlesbrough 1. inHamburg: Januar 55,50, Februar 57,10, März 61, April 61, Mai 59,90.

Gestern fand die leßte Generalversammlung der Berliner Kammgarn-Spinnerei Schwendy u. Co., Afktiengesell- schaft in Lig., statt. Dieselbe genehmigte auf Grund des Berichts der Revisoren die Schlußrehnung und ertheilte dem Aufsichtsrath und dem Liquidator Decharge Als Endergebniß der Liquidation ver- bleibt ein Betrag von 101,60 9% gleih 304,80 G pro Aktie à 300 M4, welcher vom 6. Juli c. ab zur Auszahlung gelangt.

Die Generalversammlung der Dresdner Baugesell- \chaft beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals um 1 Million, auf 4 956 000 4

Der Geschäftsberiht der Zuckerfabrik Körbisdorf be- merkt, daß die verarbeiteten Rüben im abgelaufenen Jahre nur 13,08 9/0 reinen Zuckergehalt hatten gegen 14,62 9/0 in der vorangegangenen Campagne. Dadurch sei das Ergebniß der Fabrik von 299 567 4 auf 181 493 M zurüdckgegangen. Angesichts der besseren Ernte und höherer Getreidepreise ist dennoch das gesammte Bruttoergebniß von 429 471 #4 auf 478 468 M gestiegen. Nah Abzug der Zinsen und Unkosten bleibt ein Reingewinn von 312 118 M gegen 264 755 4A im Vorjahre. Da- von sollen 50000 A für Neubauten zurückgestelt und 5 2/9 (wie 1887/88) Dividende auf 2 700 000 46 Aktienkapital vertheilt werden. Bei den projektirten Neubauten handelt es sich bauptfählich um Ein- rihtung einer Anlage für das Schnitel-Trocknungsverfahren nach dem Patent Büttner u. Meyer. Zu Abschreibungen wurden 89 734 M verwendet, davon 32824 4 auf die Fabrik, 20044 4 auf die Ste 31451 M auf die Kohlengrube und 5414 # auf die

iegelei. :

Lien, 3. Juli (W. T. B.) Ausweis der Karl-Ludwigs- bahn (gesammtes Net) vom 21. bis 30. Juni: 265 496 Fl., Minder- einnahme 4719 Fl., die Einnahmen des alten “eepes betrugen in derselben Zeit 198 279 Fl., Mindercinnahme 7230 Fl. :

London, 3. Juli. (W. T. B.) An der Küste 10 W eizen- ladungen angeboten. Wollauktion. Fest, unverändert.

Verkehrs - Anstalten.

Hamburg, 4. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rhenania“ der Hamburg - Amerikanischen Packetfahrt- Ss t hat, von Westindien kommend, heute Lizard passirt.

London, 3. Iuli. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Mexican* ist heute von Madeira auf der Ausreise abgegangen-

4. Juli. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer „Drum- mond Castle“ ist gestern von hier auf der Ausreise abgegangen.

Brüssel, 3. Juli. (W. T. B.) Der General-Gouver- neur des Congostaats telegraphirt, daß der Dampfer „Lualaba* von 1860 t, der am 18. Mai von Antwerpen abge gangen, den Congo aufwärts bis Matadi gefahren sei. Der lett-

enannte Ort dürfte somit als Ausgangspunkt der neueu Cong0° ahn anzusehen sein.

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

erkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

1. 2. 3. 4.

FvangollreFungen, Eee, Vorladungen U. dergl. ä Verloo}ung, Zinszahlung 2. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit-Gesellshaften auf Akti Aktien- L e a ries s Ba GAMS 7. Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken.

8. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[19305] ._ Steckbrief.

Gegen den Käthner und Schuhmacher Gustav Veudig aus Poln. Dombrowken, zur Zeit un- bekannten Aufenthalts, ist die Untersuhungshaft wegen s{chweren Diebstahls und Bedrohung mit der Begehung eines Verbrechens beschlofsen.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Justizgefängniß zu Lyck abzuliefern. Akten- zeichen: V. L1. 36/89.

Lyck, den 28. Juni 1889.

Der Erste Staats-Anwalt.

19120] Stebrief.

Gegen die Bauunternehmerfrau Urte Brandies, geb. Druskus, aus S(wmalleningken, welche flüchtig it, ist die Untersuhungshaft wegen fahrlässigen Meineides verhängt. Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Justizgefängniß zu Tilsit abzu- liefern und zu den Akten M. 111. 40/88 sofort hierher Anzeige zu machen.

Tilfit, den 28. Juni 1889.

Der Erfte Staatsanwalt. (Unterschrift.)

[19118] Strafbefehl.

Auf den Antrag der Königlihen Staatsanwalt- {aft wird gegen Sie wegen der Beschuldigung, im Monat April d. I. zu Altona in einer zur Anfer- tigung von Cigarren bestimmten Anlage, 3 nicht zu Shren Familienmitgliedern gehörende Personen in einem niht 3 m hohen Arbeitsraum troy speziellen Verbots der Königlichen Regierung in Schleswig beschäftigt und damit den durch Bekanntmachung des Bundesraths auf Grund §. 120 Gew.-Ordnung erlassenen Vorschriften vom 9. Mai 1888 zuwider gehandelt zu haben, Vergehen gegen §. 1474 der Gew.-Ordnung, wofür als Beweismittel bezeihnet sind: Geständniß, eine der Staatskasse gebührende Geldstrafe von 9 #, und im Falle dieselbe nit beigetrieben werden fann, eine Haftstrafe von 3 Tagen festgeseßt. Zugleich werden Ihnen die Kosten mit 1,20 #4 auferlegt. Dieser Strafbefehl wird voll streckbar, wenn Sie niht biunen ciner Woche nach der Zusteliuug desselben bei dem unterzeihneten Gerichte \chriftlich oder zu Protofoll des Gerichtéshreibers Einspruch erheben. Die Geld- strafe und die unten berehneten Kosten sind an die hiesige Gerichtsfasse, Zimmer Nr. 20, binnen einer Woche nach dem Eintritt der Vollstreckbarkeit bei Vermeidung der Zwangezvollstreckung zu zahlen Bei der Zahlung ist diejer Strafbefehl vorzulegen oder durch Angabe Ihres Namens und der Geschäfts- nummer genau zu bezeihnen.

Altona, den 10. Mai 1889,

Königliches Amtsgericht. 4 a. __ Kostenberehnung.

1) Gebühr für den Strafbefehl (§. 63 des

Gerichtsfkoftengeseßes) , 1,00 2) Schreibaeb A 0,20 : : zusammen 1,20 Æ Vorstehender Strafbefehl wird hiermit zum

Zwecke der öffentlihen Zustellung an den Cigarren- arbeiter Theod. Bohnsftädt aus Altona bekannt gemacht. Altona, den 29. Juni 1889, : __ Wickbold, Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts. 4a.

[19119] Offene Strafvollftreckungs-Requifition.

Die nachgenannten Personen :

1) Gerbergeselle Friedrich Wilhelm Lange aus Landsberg a. W., am 8. April 1865 zu Arendsee, Kreis Osterburg, geboren,

2) Kunstgärtner Franz Robert Otto Matthes aus Tobelbof bei Soldin, am 14. Januar 1867 zu Frankfurt a. D. geboren,

3) August Friedrich Vürger aus S{hönrade, am N Mai 1865 zu Profsekel-Mühle, Kreis Filehne, geboren,

4) Johann Friedrih Gustav Klatte, am 15. Juli E zu Egloffstein, Kreis Landsberg a. W, ge-

oren,

5) Hugo Marimilian Ossig, am 24. Dezember 1865 zu Landsberg a. W. geboren,

6) Otto Friedrich Wilhelm Senunheiser aus Landsberg a. W,, am 14. Juni 1865 zu Landsberg a. W. geboren,

7) David Oscar Paul Gußhle, ain 30. Dezember 1865 zu Landsberg a. W. geboren,

8) Julius Paul Gotthardt, am 30. Mai 1865 zu Kladow, Kreis Landsberg a. W,, geboren,

9) Max Albert Jordan, am 11. August 1865 iu O Shneidemühle, Kreis Landsberg a. W,., eboren,

10) Otto Albert Pankopf, am 14. Dezember 1866 zu Kladow, Kreis Landsberg a. W., geboren,

11) Carl August Robert Perschke, am 20. Ok- Ls 1866 zu Beyersdorf, Kreis Landsberg a. W., eboren,

12) FriedriG August Scchönfish, am 20. De- pa 1866 zu Beyersdorf, Kreis Landsberg a. W, eboren,

13) Adolf Conrad Friedrich Unrath, am 6. Ja“ nuar 1866 zu Landsberg a. W. geboren,

14) Friedrich Paul Otto Buchholz, am 17. Ok- a 1866 zu Lorenzdorf, Kreis Landsberg a. W.,

oren

15) Otto Paul Bernard von Hedrichow, am 20, Dezember 1866 zu Landsberg a. W. geboren,

16) Carl Ludwig Gottlieb Märten, am 2. Ja- uar 1866 zu Kladow, Kreis Landsberg a. W.,, ge-

en,

17) August Wilhelm Otto Müller, am 3. Juni 1866 zu Landsberg a. L. geboren,

18) Hermann Friedrich Markowsky, am 8. Fe- bruar 1866 zu Landsberg a. W. c eboren,

19) Paul Max Bruno Kodalle, am 20. Februar 1866 zu Landsberg a. W. geboren, :

20) Albert Gustav Adolf Wendt, am 17. Juni 1866 zu Landsberg a. W. dres

21) Carl Theodor Schüler, am 22. April 1866 zu Landsberg a. W. geboren,

22) Gustav Adolf Köhler, am 6. April 1866 zu Landsberg a. W. geboren,

23) Carl Friedrich Wilhelm Schroeter, am 28. März 1866 zu Landsberg a. W. geboren,

24) Carl August Emil Willing, am 1. Januar 1866 zu Viet, Kreis Landsberg a. W, geboren,

25) Otto Gustav Reinbold Werner, am 25. Sep- tons 1866 zu Viet, Kreis Landsberg a. W, ge- oren,

26) Reinhold Emil Franz Paul, am 20. Juni e zu Johanneswunsh, Kreis Landsberg a. W., geboren,

sind durch vollstreckbares Urtheil der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Landsberg a. W. am 17. Mai 1889 wegen L der Wehrpflicht, eines Vergehens wider die öffentlihe Ordnung, ein Jeder zu einer Geldstrafe von einhundert achtzig Mark, an deren Stelle im Unvermögensfalle eine Gefängnißstrafe von 30 dreißig Tagen tritt, verurtheilt worden. - Es wird um Strafvollstreckung und Nachricht zu den Akten M1 15/89 ersucht.

Landsberg a. W., den 17. Juni 1889,

Königl. Erster Staatsanwalt.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[19151] E

Nach heute erlaffenem, feinem ganzen Inhalte nah dur Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Meg&lenburgishen Anzeigen bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung der dem Zimmergesellen Friedrih Wendelborn ge- bôrigen Büdnerei Nr. 137 in Doberan mit Zubehör

Termine: :

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regulirung der Verkaufsbedingungen am Sonuabenud, den 28. September 1889, Vormittags 11 Uhr,

2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 30. Of- tober 1889, Vormittags 11 Uhr,

3) zur Anmeldung dingliher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliar- masse desselben gehörenden Gegenstände am Sonnabend, deu 28. September 1889,

____ Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Amtsgerichtégebäude statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 13. Sep- tember an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Rentner W. von Schack in Doberan, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.

Doberan, den 22. Juni 1889,

Großberzogl. Mecklenburg-Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung : Der Gerichts\chreiber: Uktuar Kroll.

[19140]

In Saen, betreffend die Zwangsversteigerung der dem Müller Wilhelm Rindfleisch zuge]ch{riebenen Büdnerei Nr. VIII. zu Neuburg ist zur Abnahme der Rehnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan und zur Vornahme der Verthei- lung der Termin auf Freitag, deu 26. Juli 1889, Vormittags 11 Uhr, (Zimmer Nr. 8) bestimmt, zu welchem der Sequester, die betbeiligten Gläubiger und der Schuldner Rindfleisch geladen werden.

Wismar, den 29. Juni 1889,

Großberzoglihes Amtsgericht.

[134771 Aufgebot.

Der auf dem Rittergut Bonswiy biesigen Kreises eingetragene Pfandschein der Pommerschen Landschaft Nr. 18 über 50 Thaler, zu 3F ?/o verzinslich, vom 25, Dezember 1801, außer Cours geseyt dur die Königliche Regierung zu Köslin am 29. April 1865, ist angebli gestohlen worden.

Auf den Antrag der Körliner Spnodal-Wittwen- fasse als leßter Inhaberin des Pfandbriefes werden alle Diejenigen, welhe Ansprühe oder Rechte an diesem Pfandbrief zu haben vermeinen, aufgefordert, diese spätestens in dem auf den 22. Februar 1890, Vorm. 11 Uhr, anberaumten Termine bei dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden, widrigen- falls sie mit denselben ausgeschloffen und der Pfand- brief für kraftlos erklärt werden wird.

Lauenburg i. Pomm., den 21. Mai 1889.

Königliches Amtsgericht.

[19145] Aufgebot.

Auf Antrag des Oberkirhenraths hieselbst, welcher glaubbaft angeieigt hat, daß aus der Depositenkiste desfelben die nacbezeihneten, dem Oberkirchenrath gehörigen und mit Ausnahme der Eisenbahnshuld- verschreibungen von 1870 Lätt. C. Nr. 5029 und 8225 für den Fisfus desselben außer Cours geseßten Wertbpapiere, nämli:

1) Die Obligationen der Großherzoglichß Medcklen- burg - Shwerinshen Eifenbahnschuld von 1870 Litt. A. Nr. 703 und 704 zu je 3000 #, Litt. C. Nr. 1800, 2057, 3701, 4362, 5029, 5500, 6375, 6376, 6377, 6378, 8225, 8993, 9836 zu je 600 M,

2) Die Dbligationen der Großherzogli Medlen- burg-Schwerinschen konsolidirten 3 prozentigen An- leibe von 1886 Litt. B. Nr. 5 über 1000 4 und Litt. C. Nr. 6 über 500 mit dazu gebörigen Talons und Coupons in der Zeit vom 2. Januar bis 21. Juni d. Js. wahrscheinli durch Gntwendung abhanden gekommen sind, werden die Inbaber der bezeihneten Werthpapiere, Talons und Coupons aufgefordert, ihre Rechte an denselben unter Vor- legung der Urkunden |pätestens in den nachfolgend bestimmten Aufgebotsterminen, nämlich

a. für die Obligation c. a. der Mecklenburgischen Eisenbabnschuld Litt. C. Nr. 2057

am 30. Januar 1890, Mittags 12 Uhr,

b. für die E der Großkberzoglih Mecklenburg-S{hwerin\chen konsolidirten Anleihe e. a.

von 1886 am 28. Januar 1891, Mittags 12 Uhr, c. für alle anderen obenbezeihneten Obliga- tionen c. a.

am 29. Januar 1894, Mittags 12 Uhr,

unter dem Nachtheil anzumelden, daß die Urkunden für kraftlos werden erklärt werden. Schwerin, den 28. Juni 1889, j Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: (L. S8.) Fr. Heitmann, Gerichts\chreiber.

[19141] Aufgebot.

Im Gewerkenbuhe der Mansfeld'shen Kupfer- shiefer bauenden Gewerkschaft is der Wechselfensal Heinrih Gustav Otto zu Leipzig als Eigenthümer von 51 Kuren eingetragen.

Ueber diesen Besiß sind 4 Kurscheine

Kurxschein Nr. 26 über 1 Kur,

Kuxschein Nr. 6 über 15 Kure,

Kuxschein Nr. 10 über 15 Kuxe,

Kuxshein Nr. 7 über 20 Kure, ausgefertigt.

Die drei leßteren Kuxscheine sind angebli ver-

loren gegangen und hat der leßte Besiger, Rentier I. Platschek zu Berlin, in den Zelten Nr. 23, vertreten durch den Rechtsanwalt Koffka zu Berlin, das Auf- gebot dersilben beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 31. Januar 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeineten Ge- richte, Zimmer Nr. 19, anberaumten Aufgebots- termine seine Nehte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. (F. 15/89.)

Eisleben, den 1. Juli 1889.

Königliches Amtsgericht.

[1252] Aufgebot.

Auf den Antrag des Schlähtermeisters R. Meyer zu Berlin, vertreten durch den Rechtsanwalt S. Cohn daselbst, wird der Inhaber des angeblich ver- loren gegangenen Wechses d. d. Weißensee, den 1, Dezember 1888 über 270 , zahlbar am 1. März 1889, ausgestellt von Th. Guth und angenommen von Carl Graap, aufgefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel spätestens im Aufgebotstermin am 28. Oktober 1889, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Halle1ches Ufer 29—31, Zimmer Nr. 8, anzumelden und den WeWsel vor- zulegen, widrigenfalls die Kraftlosertlärung desselben erfolgen wird.

Berlin, den 30, März 1889.

Königliches Amtsgericht IT. Abtheilung 9.

[13437] Aufgebot. E

Die Quittungsbücher der Sparkasse des Kreises Labiau:

a. Nr. 870 über 55,01 4, ausgefertigt für

Christian Luschnat, : b. Nr. 871 über 55,01 #, ausgefertigt für Emilie Luschnat, c. Nr. 872 über 55,01 , Martin Luschnat, 5 e angeblich verloren gegangen und follen auf ntrag der Eigenthümer, der Geschwister Christian, Emilie und Martin Luschnat, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.

Es werden daher die Inhaber der Bücher auf- gefordert, spätestens im Aufgebotstermin, den 10. Januar 1890, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Gericht, Zimmer Nr. 2, ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Labiau, den 25, Mai 1889,

Königliches Amtsgericht.

[725 1 Aufgebot.

Auf den Antrag der unverehelihten Emilie Kinze zu Sagan wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Sparkafsenbuches Nr. 17 813 der Spar- fasse der Stadt Sagan, ausgestellt auf den Namen der 2c. Kinze und zur Zeit des Verlustes über 356 36 S lautend, aufgefordert, spätestens in dem Auf- gebotstermine am 20. November 1889, Vor- mittags 11 Uhr, seine Rechte bei dem unterzeich- neten Gericht anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Sagan, den 26. April 1889.

Königliches Amtsgericht.

ausgefertigt für

[7254] Aufgebot. Es haben 1) der Lehrer Iohann Ollendorf in Kleinzerbft das Aufgebot des Pfandscheines der Kreis- Sparkafse zu Cöthen vom 22. Dezember 1880, betreffend die Verpfändung eines 5 ©/o unkünd- baren Hypothekenbriefs der Preuß, Boden- Credit - Actienbank Ser. III. Litt. D. Nr. 20 258 über 300 nebst Ausloosungs- \{ein, Talon und Coupons von pro 1. April 1881 bis 1, Oktober 1884 wegen eines Dar- lehns von 200 M, 2) der Stationsaufseher Albert Pfeiffer in Annaburg das Aufgebot des auf Albert Pfeiffer in Cöthen lautenden Quittungsbuches der Kreis-Sparkasse zu Cöthen Nr. 15 836 über 269 M 4 „S beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf- gefordert, spätestens in dem auf deu 7. November 1889, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter- zeihneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzu- legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkun- den erfolgen wird. Cöthen, den 30. April 1889. : Herzoglih Anhaltishes Amtsgericht. Scchwencke. Ausgefertigt : Cöthen, den 1. Mai 1889. L. 8.) Donat, E : Gerichtsschreiber Herzoglihen Amtsgerichts, i. V.

[19149 Aufgebot. I. &s ist s

die Shuld- und Pfandverschreibung d. d, et conf. Zerbst, den 28/28. März 1877 in Ver- bindung mit der notariellen Verhandlung vom 12. Juli 1877 über 210 4 c. a., welche für den früheren Schneidermeister, jeßigen Gastwirth Guftav Niemann, früher bier, jeßt in Kalbe a. S, auf dem in den Grundakten von Zerbst

Reg. I. 1241 geführten Grundstücke hypotheka- ris aufhaften, abhanden gekommen und hat der Gastwirth Gustav Niemann in Kalbe a. S. die Einleitung des Auf- gebotsverfahrens zum Zwecke der Kraftloserklärung dieser Urkunde beantragt.

II. In gerichtliher Verwahrung befindet sich: Bl. 2646 Nr. 1425 des Hauptbuchs fur Hinter- legung8werthe das Sparkassenbuch Nr. 11 223 über 6 M 85 S, binterlegt für August Sickert

__aus Loburg,

dessen Eigenthümer niht hat ermittelt werden können. II1. Ferner ist das Aufgebot zum Zwecke der Todeserklärung 1) des in unbekannter Abwesenheit lebenden Schneiders Andreas Daniel Christian Arendt, geboren am 22. Mai 1845, 2) des in unbekannter Abwesenheit lebenden Christoph Gottfried Wolf, geboren am 14. Juni 1826 zu Ließo, sowie das Aufgebot der etwaigen unbekannten Erben B E Le S derselben, ad 1. durch den Vater desselben, den Forstaufseher Daniel Arendt in Lindau, s vas ad 2. dur die Erben des 2c. Wolf, nämlich dur: a. den Gastwirth Martin Wolf zu Lieto, b. die Wittwe Friederike Hornemann, geb. Wolf,

von Lindau, Friedrih

c. den Hauss{lächter

Wolf von Buko,

den Shuhmacer Karl Schale von Gommern,

die ledige Friederike Schale daher, den minorennen Karl Schale daher, . die minorenne Sophie Schale daher, . den minorennen Otto Sale daher, . die verehelihte Dorothea Vogt, geb. Wolf, von Lindau,

; taat Elisabeth Wolf, geb. Golze, von Ließo, den Kossathensohn Andreas Wolf von Ließo, den Kofsathensohn Friedrich Wolf von Ließo, à. Z. in Erfurt bei der 9. Batterie des Thür. Beld-Art. Reg. Nr. 19,

n. die verehel. Kofsath Heinrih Wehe, Friederike,

geb. Wolf, von Bublendorf,

beantragt.

Da den gestellten Anträgen zu fügen und Auf- gebotstermin auf Freitag, den 10. Jauuar 1890, früh 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 5, anzuberaumen beschlossen ift, so ergeht : :

zu I. an die etwaigen Inhaber der vorstehend bes

zeichneten Urkunde,

zu TI. an den Eigenthümer oder sonstigen Be- : rehtigten bierdurch die Aufforderung, spätestens in diesem Termine

zu I. ihre Rechte bei dem unterzeihneten Gerichte

anzumelden und die betreffende Urkunde vor- zulegen,

zu TI. ihre Ansprüche geltend zu mahen.

Gleichzeitig werden _

1) der obenaufgeführte Schneider Andreas Daniel

Chriftian Arendt, 2) det ias aufgeführte Christoph Gottfried o und deren unbekannte Erben und Vermähtnißnehmer hierdurch geladen, spätestens in dem anberaumten Aufgebotstermine zu erscheinen und ihre Rehte wahr- zunehmen. :

Für den Fall, daß die Betheiligten der vorstehen- den Aufforderung und Ladung keine Folge geben, haben dieselben zu gewärtigen, daß durch das zu erlassende Ausschlußurtheil auf Kraftloserklärung der betreffenden Urkunde, auf Auss{ließung mit ihren Ansprüchen und Todeserklärung der bezeichneten 2c. Arendt und 2c. Wolf erkannt werden, daß auch die Nachlaßregulirung und die Ausantwortung der Erbschasten, beziehentlich der Vermächtnisse, sowie die Ertheilung von Erblegitimationsattesten an die bekannten legitimirten Erben beziehentlih Ver- mächtnißnehmer des 2c. Arendt und des 2c. Wolf ohne Rüdsiht auf diejenigen, welche sich nicht ge- meldet haben, erfolgen wird.

Zerbst, den 24, Juni 1889,

Herzogli Anhaltisches Amtsgericht. gez. Mayländer. Ausgefertigt :

Zerbst, den 2. Juli 1889.

Der Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts. (L. S8) Heinicke, Sekretär.

und Häusler

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[19152] Proclama.

Auf Antrag des Bauern Johann Gottfried Ribbecke aus Glienick wird das angebli diesem ge- bôrige, im Grunbbuhe von Glienick Band IL. Blatt Nr. 76 verzeichnete Grundstück, bestehend aus Kartenblatt 2 Nr. 315/184, 327/186, 339/188 der Ge- markung Glienick Alt-Glienicker Feld 108 in einer Größe von 39 a 80 qm zum Zwecke der Eintragung des Besißtitels für den Antragsteller im Grund- buche biermit aufgeboten,

Alle unbekannten Eigenthumsprätendenten werden hiermit aufgefordert, ihre Rehte und Ansprüche auf das Grundstück spätestens im Aufgebotstermine den 22. Oktober 1889, Vormittags 9 Uhr, anzumelden, widrigenfalls dieselben mit ihren An- sprüchen und Rechten auf das Grundstück ausge- \hlofsen werden und die Eintragung des Besiztitels für den Antragsteller erfolgt.

Zofsen, den 27, Juni 1889.

Königliches Amtsgericht.

[19144] i Aufgebot. - Behufs seiner Eintragung als Eigenthümer hat Se. Grlaucht der regierende Graf Otto zu Stolberg- Wernigerode, vertreten durch den Forstmeisler Gutt zu Eichorst bei Zawadzki, das Aufgebot des im Grundbu noch auf den Namen des im Jahre 1848 verstorbenen Hammershmieds Simon Smiezkol aus Brzinitzka eingetragenen Grundstücks Nr. 25 Harra- \howska beantragt, welhes unter Artikel 1 der Grunds\teuermutterrolle Kartenblatt 4 Parjellen- nummer 106 a. b. und 107 a. b. verzeihnet ift und aus 82 a 10 q Acker mit einem Reinertrag von 1,06 Thalern besteht.

Es werden daher alle unbekannten Gigenthums-