elmshöhe. — Se. Durchlaucht der ohenzollern ift behufs Ueber- r 22. Division hier angekommen.
Jhre Majestäten
stellung, Nahmittags Wil Prinz Friedri nahme des Kommandos de
Sigmaringen, 4. Juli. (W. T. B.) Königin von Rumänien
der König und die siße des Fürsten Leopold,
Umkirh bei Freiburg, dem Land
(W. T. B.)
Kissingen, 5. Juli. heute Vormittag nah Coburg
Herzog von Edinburg ist
. Stuttgart, 4. Juli. Jhre Majestäten e Königin haben sich heute Vormitta zum Sommeraufenhalt na
Höchstdieselben sind begleitet
Württemberg der König und di 9 Uhr mittelst Friedrichshafen der Staatsdame Krusenstiern, Rath Dr. utanten General-Lieutenant Freiherrn von M Ersten Stallmeister Grafen von Gronsfeld, dem lichen Reisemarshall Freiherrn von Brusselle, dem Ge- ath vou Jackson und den Königlichen berst-Lieutenant Grafen von Scheler und Lieutenant Freiherrn von Reischach.
Geheimen Griesinger ,
General: Adj
heimen Hofr Adjutanten O
Kammer
Zuschlags zur Hunde- abgabe durh die Gemeinden in der aus der Ber in der Abgeordnetenkammer hervorgegangenen Fassung an- Die Abstimmung über den Kommissionsantrag, zu bitten, einen Geseßentwurf einzubringen, liche Hundeabgabe von 7. ganz den Gemeinden überlassen werden und der Staatskasse nur der Zuschlag von 1 4 verbleiben solle, wurde bis zur Berathung des Steuergeseßes zurü- gestellt. Bei der hierauf folgenden Berathung über die Beschlüsse der Kammer der Abgeordneten zu dem Haupt-Finanz- Etat sprach sich der Fürst zu Hohenlohe-Langenburg für eine größere Shuldentilgung, für feste, ges Zuwendungen an die Gemeinden statt der Staatsbeiträge, deren Wiederverwilligung im folgenden Jahre die Gemeinde- verwaltungen nicht siher rehnen könnten, und für eine fub- sidiäre Einkommensteuer aus.
Am 14. und 15, Juni berieth di kammer den Gesetzentwurf, schaffung von Geldmitteln für den Eisenbahnbau und für außerordentlihe Bedürfnisse der Eisen- bahnverwaltung in 1889/91. gefordert zur Vollendung der im Bau be linien: Leutkirh bis zur württemberg-bayerishen Grenze Memmingen, bayerishen Grenze gegen Hergayß und Sigmaringen lingen 3078 840 4 und für eine normalspurige, 8,8 km nah Schramberg, für welche (. in voriger Etatsperiode verwilligt wurden (wozu noch 80 000 # Junteressentenbeiträge kommen), wegen Aenderung des ursprünglichen Projekts der bestehenden Staatsstraße in eine von dieser ge Bahn, weitere 120 000 4/4 Der Artikel wurde angenommen. rdert für eine 15,5 km lange Bahn Nagold nah Altensteig 471 000 (weiter erforderlihe 125 000 # werden durch Jnt beiträge gedeckt) und für die 10,7 km lange normalspurig zu Strecke Reutlingen — Honau , Reutlingen nah Münsingen korporation Reutlingen übernimmt die auf 264 000 A ver- anshlagten Grunderwerbungskosten). Jn der Begründung zu dem Artikel ist ausgeführt, daß bei der Besserung der Finanz- lage es zulässig und angezeigt erscheine an die Ausführung von Bahnen von mehr lokaler und untergeordneter Be- deutung heranzutreten. stehenden Staatsbahnsystem werde der Staat in der Regel den Bau und Betrieb jolher Bahnen zu übernehmen und die betheiligten Gemeinden zu Leistungen heranzuziehen haben. Des Weiteren ist als Grundsay ausgesprochen, daß nur derjenige Theil des Anlagekapitals solcher Bahnen für den eine ent- sprechende Verzinsung in Ausficht genommen werden kann, aus Anlehensmitteln bestritten werden dürfe, für den Mehr- nteressentenbeiträgen, die Mittel aus der erwaltung verfügbar zu machen. — sich mit den
é‘ sih gehen; dürfe der Bau nicht
StandeSsherrn
genommen. die Regierun wonach die ge
ezlih fixirte
e Abgeordneten- betreffend die Be-
Durch Art. 1 werden riffenen Bahn-
württemberg-
lange Bahn von Schiltah bereits 685 000 S
ührung auf der traße unabhän-
ach Art. 2 werden gefo mit 1 m Spurweite von eressenten-
einer Bahn von
1 236 000 (die Amts-
Württemberg be-
betrag aber seien neben Rest- oder laufenden Der Berichterstatter aufgestellten von Lokalbahnen solle keine Restmittel da seien, stoŒen, man dürfe vor der Deckung der Kosten durch chredcken, zumal der Zinsfuß für der staatliche Kredit ein sehr Der Berichterstatter wies dabei auf dasjenige hin, ders in Preußen, für den Bau solcher aus, daß jährlich bahnen verwendet
Leibbrand Grundsäßen einverstanden ,
niht stoßweise vor
Anlehnsmittel niht zurüdcks Staatsanlehen ein niedriger, großer sei. was anderswo, beson Bahnen geschehen sei, und sprach sih dafür für den Bau von Lokal würden, dann werde man in 20 Jahren 600 km Lokalbahnen Staats: Ministeriums
1,5 Mill. Mark
Präsident Dr. Freiherr von Mittnacht eine Vergleichung der Eisenbahnrente Württem- mit derjenigen von Bayern
bergs (1887/88 — 3,34 Pro roz.), Sachsen
(4,04 Proz.), Baden (4,10 und von Preußen (5,80 P 1888/89 erstmals wieder einen Eisenbahnertrag über den Zinsenbedarf für die Eisenbahnshuld hatte von 790 000 M, trat Preußen mit einem solchen 130 Mill. Mark auf. Da sei es leiht, 50 bis 60 Millionen jährlih für Lokalbahnen auszugeben. Der Minister-Präsident machte weiter darauf aufmerksam, 1883/88 die Mehrablieferungen der Eisenbahnverwaltung über den Étatssay 5,9 Mill. Mark betragen hätten, um welche Summe die Restmittel vermehrt worden seien, während von diesen Mitteln nur 560 000 für Zwedte der Eisenbahnverwaltung zurüdflössen. Für 1888/89 werde die Eisenbahnverwaltung wieder gegen 3 Mill. Mark zum Restvermögen liefern. Jm Staats-Ministerium herrsche Einverständniß darüber, daß die' Restmittel aus 1888/89 in erster Linie zum Bau von Lokal- bahnen zu verwenden seien, und zwar zur Fortseßung des Bahnbaus von Honau nah Münsingen und zu einer Eisen- bahnverbindung sei damit nicht einverstanden, daß die Regierung in dieser
rage vornehmlich finanzielle Rücksichten als ausschlaggebend Seiner — des Ministers — Meinung nach sei i 1-Min der solhe Rücksihten nicht nehme, eine Gefahr sür die Ordnung und Solidität des Staatshaus-
5,39 Proz.) ürttemberg
ebershuß von
Künzelsau. Berichterstatter
ein Eisenbahn-Minister,
halts. So lange er flott baue, sei er allerdings populär, aber nachher pflege sich das Blatt zu wenden. Der Bericht- erstatter wünsche, daß in jeder Etatsperiode 3 Millionen Mark verbaut würden- Die Regierung fordere diesmal 2 507 000 ‘und stelle im kommenden Winter die Einbringung eines Geseß- entwurfs in Aussicht, durch welhen 3 Millionen Mark verlangt werden sollen für den Weiterbau von Honau nah Münsingen und für eine Os nah Künzelsau; in der laufenden Etatsperiode sollten also 5,5 Mill. Mark für Lokalbahnen verwendet werden. Der Berichterstatter könne wohl auch nicht E, daß sein Bauplan 20 Jahre lang ohne Unter- rehung und Störung ausgeführt werde. — Bei der Einzel- berathung wurde der Bau der Lokalbahn Nagold—Alten- steig mit 471 000 #4 Staatsaufwand, wovon 221 000 durch Anlehnsmittel aufzubringen, 250000 F# aus Restmitteln zu decken seien, genehmigt. — Bezüglich der Strecke Reutlingen—Honau einer Bahn Reutlingen— Münsingen beantragte die Kommission Genehmigung und die Bitte an die Regierung, zu erwägen, wie ohne unverhältniß- mäßige Opfer Seitens des Staats die Nachtheile, welche der Privatbahn Metzingen—Urach (Ermsthalbahn) durch die Bahn Honau—Münsingen drohen, thunlichst beseitigt werden könnten. — Der Minister-Präsident mahte darauf aufmerksam, daß die Ermsthalbahngesellschaft jedenfalls keinen Rechtsanspruch auf Entschädigung für einen „Eingriff in ihr Verkehrsgebiet“ habe, daß über die Nachtheile für die betr. Bahn ein Urtheil erst gefällt werden könne, wenn beide Bahnen einige Zeit lang neben einander in Betrieb ständen, und daß er feststelle, daß vom Regierungstish dem betr. Kommissionsantrage ein Vor- \{hub nicht geleistet worden sei. — Der Kommissionsantrag wurde mit Stimmenmehrheit angenommen. — Nach An- nahme der Regierungsforderungen für Erweiterungen und Verbesserungen an im Betriebe befindlihen Eisen- bahnen (5,4 Mill. Mark) und für Vermehrung und Ver- besserung des Fahrbetriebsmaterials (1,7 Mill. Mark) wurde der Geseßentwurf mit allen abgegebenen Stimmen angenommen. Bei der folgenden Berathung von Petitionen in Eisenbahn- A wurden der Regierung Eingaben um Erbauung einer ahn von Neuenstein, bezw. Waldenburg nah Künzelsau zur Erwägung, und eine Eingabe um eine Bahn Ebingen— Thailfingen—Onstmettingen zur Kenntnißnahme mitgetheilt. Schließlich äußerte sich der Minister - Präsident noch über die von dem Abg. von Weber in Anregung gebrahie direkte Eisenbahnverbindung zwischen Tübingen und Stuttgart dahin, daß dieselbe wohl nicht in naher Zeit zur A fommen werde. Es würde aller- dings bei einem Anshluß in Böblingen eine Abkürzung von 17 km erzielt und der Fahrpreis sür die III. Klasse um 60 4 billiger werden ; allein der Bauaufwand würde sich auf 7,6 Millionen Mark stellen, und die Bahn vorauss\ichtlih nicht einmal die Betriebskosten decken. — Bei der folgenden Berathung über denEinnahme-Titel Antheil an dem Ertrag der Zölle, der Tabacksteuer, der Branntweinsteuer und der Reihs-Stempelabgaben im Voran\schlag von 11 984530 M4 im Jahr wurden Wünsche wegen Ermäßigung der Steuer aus Kirschen (zur Herstellung von Kirschengeist) und bezüglich Herabsezung des Ausbeuteverhältnisses und des Steueransayes bei den kleineren Brennern vorgebraht. Der Staats-Minister der Finanzen erklärte, daß er die ihm bekannt gewordenen Beschwerden habe untersuchen lassen, die- selben hätten sich als unrichtig erwiesen und beruhten meist auf Unkenntniß des Geseges. Das Etats-Kapitel wurde a nehmigt und die vorliegenden, die Branntweinsteuer be- treffenden Eingaben der Regierung zur Kenntnißnahme mit- getheilt. Anhalt. Ballenstedt, 3. Juli. (Anh. St.-A.) Se. Hoheit- der Herzog ist heute Morgen aus Karlsruhe wieder hier eingetroffen.
Oesterreich-Ungarn. Wien, 4. Juli. (W. T. B.) Fn der heutigen Sißung nahm der Budget-Ausschuß der österreihishen Delegation die noch nicht erledigten Titel des Extra--Ordinariums des Heeres an. Hierauf begann die Berathung des Ordinarium der Armee; bei dem Titel betreffend Errichtung von vierzehn {hweren Batterien erklärte der Kriegs-Minister, es sei nothwendig, die Zahl der Geschüße auf ein entsprechendes Höhenverhältniß mit der Artillerie anderer Länder zu bringen; gerade auf diesem Gebiete dürste man ohne ernste Gefahr niht zurückbleiben. Jm Weiteren betont der Kriegs-Minister die Aufstellung eines dritten Bataillons beim Eisenbahn-Telegra- phen-Regiment. Dies sei das Wenigste, was er verlangen müsse. Bei der Berathung der Militär-Strafprozeß- Ordnung beständen zwishen den Ministerien noch vielfach Meinungsverschiedenheiten, so daß der Kriegsminister nicht im Stande sei, eine Lösung dieser Frage für die nächste Zeit in Aussicht zu stellen.
— 5. Juli. (W. T. B.) Die amtliche „Wiener Zeitung“ meldet, daß der Statthalter von Triest, von Pretis- Cagnodo, auf seine Bitte unter voller Anerkennung seiner dem Staate in verschiedenen sehr wichtigen Stellungen mit treuer Hingebung geleisteten ausgezeihneten Dienste seines Postens enthoben und in den dauernden Ruhestand ver- segt und gleichzeitig auf Lebenszeit in das Herrenhaus berufen worden ist. Die Leitung der Statthalterei ist bis auf Weiteres dem Vize: Präsidenten der Statthalterei, Rinaldini, übertragen worden.
Laibach, 4. Juli. (W. T. B.) Sämmtliche von den Landgemeinden gewählten Landtags-Abgeordneten ge- hören der slovenish-nationalen Partei an.
Großbritannien und Jrland. London, 4. Juli.
S T. B.) Die Hochzeit der Prinzessin Louise von
ales wird am 27. d. M. in der Kapelle des Buckingham- Palastes stattfinden. ;
Das Unterhaus erledigte in seiner gestrigen Sißzung die Einzelberathung der Paragraphen der Vorlage zur Ver- hinderung einer grausamen Behandlung von Kindern. Ferner wurde die Vorlage, betreffend die Ab- ¡eee der Steuer auf die in London einge- führten Kohlen, durch die Einzelberathung gefördert.
Jn der heutigen Sißung erklärte der Unter-Staats- sekretär Fergusson, daß bei der deutshen Regie- rung Erkundigungen betreffs der Verhaftung des Königs Eyo durch ein deutsches Kriegsschiff in Alt-Calabar eingezogen worden seien. Die Correspondenz dauere noh fort. — Der Schaßsekretär Smith beantragte, die König- lichen Botschaften, betreffend die Apanagen des Prinzen
Albert Victor und der Prinzessin Louise von Wales, zu überweisen zur Bericht- über die allgemeinen Grundsäße, welche in kunft betreffs solher Dotationen zu befolgen seien. Bradlaugh beantragte ein Amendement, die Untersuchungen des Ausschusses auf die Königlihhe Civilliste auszudehnen. Das Amendement wurde mit 312 gegen 125 Stimmen verworfen und der Antrag Smith's ohne Abstimmung angenommen.
Frankreich. Paris, 4. Juli. der Deputirtenkammer wurde auf eine Anfrage wegen der Katastrophe in den Gruben bei St. Etienne Seitens der Regierung mitgetheilt, daß nah den zuleßt eingelaufenen Nachrihhten die Zahl der dabei Umgekommenen sih auf 196 Die Kammer seßzte sodann die Berathung des Budgets fort und beshloß, morgen Vormittag eine Sißung abzuhalten, um das Budget zu erledigen.
Die Minister Constans und Guyot haben sich heute Abend nah St. Etienne begeben.
5 Juli,
einem Sonderaus\huß§ß erstattun
, (W. T. B.) der Deputirtenkammer wurde von Cavalotti eine Fnterpellation darüber eingebraht, ob und welche Erklä- Regierung Zwischenfall tunesischen altenen ; i ob und welche Regierung ertheilt worden sei über die Verhaftung zweier italienisher Staats8angehörigen in Triest, von welchen einer ausgewiesen worden sei, während der andere sich noch in Haft und Untersuhung befinde, endlich darüber, welche Anschauungen und Absichten die Regierung betreffs sämmt: liher jüngst in Triest, Fiume, Trient und anderen Orten vorgekommenen Zwischenfälle hege, ingleihen 6 österreihishen Kundgebungen : ziehungen Ftaliens zu Oesterreih-Ungarn und über die vom Grafen Kálnoky in der Budgetkommission der österreichishen Delegation bezüglih Jtaliens abgegebe- | Minister-Präsident Crispi erklärte, daß er di? Jnterpellation am Dienstag beantworten werde.
__ Schweiz. Bern, 4. Juli. (W. T. B.) Jn der heutigen Sizung der Delegirten zur Berathung des Vorschlages wegen des Simplon-Tunnels wurde beschlossen, daß die italienishen Abgeordneten vor der Fortsegung der Unterhandiungen neue Fnstruktionen wegen threr Stellung: nahme zu den verschiedenen Traces einholen sollten.
Konstantinopel, 4. Juli. Der Sultan empfing heute den neuernannten amerikanischen Gesandten H irsch, welcher seine Kreditive überreichte. — Nachrichten aus Erzerum melden die Verhaftung einiger Armenier wegen Verdachhtes der Betheiligung an gen die Regierung. — Wie versichert wird, forte den in Armenien sehr populären und verehrten Erzbischof von Van, Krimian, nah Arm enien zu senden, um die aufgeregten Gemüther zu beshwichtigen.
(W. T. B.)
Zollwächtern
betreffs der über die B
nen Erklärungen.
(W. T. B)
Komplotten beabsichtigt die
Rumänien. Bukarest, Abwesenheit des Königs richtete der Ministerrath dur den Minister des Auswärtigen die Bitte an die serbischen anläßlich der Salbung des Königs den wärmsten Glückwünschen und aufrihtigsten Wünschen für das Gedeihen Serbiens sowie für die Aufrechterhaltung der aus- gezeichneten Yeziehungen beider Länder, deren Freundschaft niemals unterbrohen worden sei, Ausdruck zu geben. Der ehemalige Gesandte Balatchano ist zum rumänischen Delegirten bei der Donau - Kommission designirt.
_Sce Kraljewo, 5. Juli. Mittheilung der „Politishen Correspondenz“ gab König Alexander von Serbien am Tage der Salbung ein Galadiner zu Ehren des russishen Gesandten Persiani hierbei folgenden Toast aus: das Glas auf das Wohl meines geliebten Pathen, des Kaisers Alexander III, von Rußland, der mir die Ehre zu Theil werden ließ, sich -bei meiner Salbung dur seinen Gesandten Persiani vertreten zu lassen. Hoch Kaiser Alexander!“ Persiani dankte hierauf, indem er den König der wohlwollendsten und freundschaftlihsten Gefühle des russishen Monarchen versicherte. — Der König reist morgen dann über Gornji Milanowat, Takowo und Arandjelovay nach Belgrad zurückzukehren, wo er am 9. Juli einzutreffen gedenkt.
Schweden und Norwegen. König Oscar begiebt sich_ in Veranlassung der Minister krisis am Donnerstag nah Christiania ; die Königin, Prinz Carl sowie der Herzog Adolf von Nassau und Prinz Wilhelm von Nassau werden ihn dorthin begleiten.
Christiania, 2. dem leßten, mit dem 30.
Regenten,
Serbien. (W. T. B.) Nah
und brate „Jh erhebe
nach Tschatschak,
Stockholm,
Zolleinnahmen in uni cr. endenden Finanzjahr haben 20 458 246 Kronen betragen gegen 20 547 970 Kronen und 19 495 270 Kronen in den beiden Vorjahren. drei lezten Finanzjahre waren diese Einnahmen zu 19300 000 Der in vorstehenden Summen ein ll auf Holz ergab gleichzeitig 410 359,
Für jedes der
Kronen veranschlagt gerehnete Ausfuhrzo 375 892 und 455 302 Kronen.
Dänemark. Kopenhagen, 3. Juli. Die Ein nahmen der Staatseisenbahnen im Finanzjahre 1888/89 betrugen 14 845 098 13 436 117 Kronen im vorher
gehenden Finanzjahre.
Egypten. Kairo, 4. Juli. (W. T. B, (Telegramm des „Reuter' schen Bureaus“.) Laut eingegangene! Depeschen von Oberst Woodhouse sind die Derwische noŸ in den Bergen, wo sie gestern angegriffen wurden und Mehr als hundert derselben, wel:
große Verluste erlitten. um Wasser zu holen, wurden
den Fluß zu erreichen versuchten, getödtet. Jm englishen Lager angekommene Deserteure an großem Wassermangel leiden,
funden, daß die Derwische d Kavallerie sie verhindert, Wasser
da CEYNIOe Jnfanterie un
Australien. Sydney, 5. Juli.
Í (W. T. B.) Neuesten aus Apia vom 25. Juni eingetroffenen Nachrichten zuf verhalten sih die Eingeborenen auf Samoa dauernd ruhig. Das deutsche Kanonenboot „W olf“ hat Befehl erhalten, naŸ den Marschall-Jnseln zu gehen und den früheren K Malietoa nah Apia zurückzubringen.
Zeitungsftimmen.
Die „Nationalliberale Correspondenz“ entnimmt dem Jahresbericht der Gewerbekammer für die Provinz Schleswig-Holstein folgende Mittheilungen über die Wirkung des Kranken- und Unfallversiherungs- geseßes, insbesondere für die landwirthschaftlichen Arbeiter :
„Ein Grundbesißer aus dem Kreise Hadersleben schreibt : „Die Erfahrungen, welche bisher mit der landwirthshaftlihen Unfall- und Krankenversiberung gemacht werden konnten, sind nach meiner Meinung ganz besonders günstig, Erstaunte, frohe Blicke werden Einem zu Theil von der Mutter einer größeren Zahl kleiner Kinder, deren Vater durch einen {weren Unglüdcksfall aufs Lager geworfen ist, wenn man, wie es der Einsender Dieses zu erleben Gelegenheit gehabt, die s{chöône Pflicht hat, der Frau zu erôffnen: Die Koften des Heilverfahrens übernimmt die Gemeinde, und Falls der Versorger für einen längeren Zeit- raum arbeitzunfähig wird oder mit dem Tode abgeht, ist für sie und ihre Kinder gesorgt. Ein \{öneres Denkmal als die Einführung der Unfall- und Krankenversiherungsgeseßgebung hätte si der große Wiederaufrihter des Deutschen Reichs am Abend seines Lebens im Herzen des deutschen Volks nihcht seßen können.“ Aus dem Kreise Norderdithmarschen liegt folgende Einsendung vor: „Kranken- und Unfallversiherung funktioniren wohl erst zu furze Zeit, um ein leweisfähiges Urtheil daraus her- zuleiten; daß damit indch traurige Zustände unzähliger armer Haushaltungen beseitigt, jedenfalls gemildert werden, darf wobl als feststehend hinzustellen fein.“ Aus dem Kreise Pinneberg {reibt man: „Mit der Krankenversicherung befreunden sich sowohl die Arbeitnehmer, als auch die Arbeitgeber mehr und mehr, nament- li da, wo von Seiten der Gemeindebebörden und der Aerzte eine vernünftige Kontrole ausgeübt wird. Die Unfallversicherung ist noch wenig zur Wirksamkeit gelangt. Jedenfalls werden die Beiträge der Betriebsunternehmer vorläufig sehr geringfügig sein. Es unter- liegt feinem Zweifel, daß beide Geseßze si auch für die landwirth\chaftlîihe Bevölkerung als eine große Wohlthat erweisen werden.“ Diese günstigen Urtheile finden, wie der Gewerbekammerberiht hinzufügt, ihre Bestätigung und Ergänzung in einer Angabe des Berichts über die Verwaltung des Armenwesens in Kiel im Rechnungsjahre 1887/88. Darin wird nach- gewiesen, daß trog der sehr bedeutenden Vermehrung der Einwohner- zahl die Armenlasten des Jahres nur um ein Geringes höher sind, als diejenigen des Jahres 1882/83 (derzeit 149 394 F, jeßt 151 303 ) und wörtlich hinzugefügt: „Die günstigen Resultate find zum großen Theile die Wirkungen der Geseße, betreffend die Kranken- und Ünfallversicherung der Arbeiter.“ Auch die auf einem verwandten Gebiete thätige Helferkommission der Gesellschaft frei- williger Ärmenfreunde in Kiel hat die gleihe Beobachtung gemacht.“
Die gedachte Correspondenz bemerkt hierzu:
„Besonders erfreulih erscheint, daß nah und nah au das Ver- ständniß für den großen Werth der Sozialgeseßgebung in den arbeiten- den Klassen Play zu greifen scheint. Ganz unleugbar und von Beobatern der praktiswen Verhältnisse eft genug konstatirt ist die Thatsache, daß, wenngleih die industriellen Arbeiter, dur sozial- demokratishe Einflüsse beherrscht, in ihrer Mehrheit dieser Gesetzgebung anscheinend sehr kühl gegenüberstehen, sie in Wahrheit recht wohl wissen. welches Gut sie in derselben besißen. Diese Thatjahe kann gegenüber den häufigen unbegründeten Ier - Tleinerungen der Gesetzgebung niht oft genug zum Ausdruck gebracht werden. Die Mängel der genannten Gesetze scheinen nit derart \chwerwiegend zu sein, daß sie niht theils dur die Praxis, theils Ls gelegentlih leiht auszuführende Aenderungen beseitigt werden önnten.“
Zu der gegenwärtig in der Presse vielfa ventilirten Frage des Arbeitershußes schreibt das „Kasseler Journal“:
„Wie schon früher bei den über diejea Gegenstand verhandelten Anträgen des Neichstages, so wird au jeßt allenthalbea der Auf- fassung Verschub zu leisten gesuht, daß sich die ablehnende Haltung der Regierung und ihre geringe Geneigtheit, sofort auf alle- möglichen und unmöglihen Vorschläge einzugehen, nur auf einen Mangel an — Arbeiterfreandlihkeit zurückführen lasse. Mit einem solchen Stand- punkt glaubt man eine höchst günstige Position gefunden und N die Anwartschckaft auf große politishe Erfolge verschafft zu haben, und da dies von den Parteien immer als das höchste der Ziele an- gesehen wird, so heut man sih auch nit, für einen solhen Zweck alle möglihen Mittel in Anwendung zu bringen. So sehen wir denn jeßt in der Presse wie in Versammlungen die Arbeitershußfrage besonders erörtern und zwar unter dem Gesichtspunkt, als ob in Deutschland in diesem Punkt noch nichts geschehen sei und noch Alles gethan werden müsse. Da wird über die völlige „Schutßlosigkeit“
des Arbeiters, zumal seit dem Kohlenarbeiter-Strike, geklagt,.
da wird „die Anerkennung des Rechts der Arbeiter auf cine menschen- würdige Behandlung“ gefordert! Und das geschieht in Deutschland, dem Lande der sozialen Reform, in welchem in dieser Beziehung weit mehr als in irgend einem anderen Staat geleistet worden ist! Heute suht man sogar die sozialpolitishen Reformgeseße, mit denen wir allen Ländern vorangegangen sind, als eine Kleinigkeit zu behandeln und nah Möglichkeit herabzuseßen, und vertritt die Meinung, daß erst dann von einer wirklichen Berücksitigung der Interessen der Arbeiter die Rede sein könne, wenn endlih die große Frage des Ar- beitershußzes gelöst sei. /
Einer folchen Agitation liegt, wenn nicht eine gewisse Unehrlich- keit, so do ein völliger Mangel an Verständniß zu Grunde, Eine so arbeiterfreundlihe Regierung wie die unsrige bedarf wirklich nah dieser Richtung keinen Ansporn. Diejenigen aber, die_ dies für nöthig halten, \{einen ih keine Vorstellung über die Schwierigkeit zu machen, welche mit der Regelung solcher Fragen, sowie mit den daraus hervorgehenden Konsequenzen verbunden find. Für sie hat cben nur die politisbe Parole als solhe Werth, von einem Eingchen auf die praktische Durchführung der Einzelheiten ist niht die Rede.“
Die „Kölnische Zeitung“ erinnert, ungeachtet der län- geren Frist, die uns noch von den Neuwahlen trenne, daran, man solle sih bewußt bleiben, ;
„daß Wakhlorganisationen von langer Hand vorbereitet sein müssen, wenn sie ordentlih wirken sollen, daß sie nicht erst in den leßten Wochen hastig und übereilt in Angriff genommen werden dürfen. Unsere Parteigenossen werden den besonderen Ernst der bevorstehenden Wahlen nicht verkennen und frühzeitig die ent- \sprehenden Vorbereitungen treffen, um gute Erfolge zu erzielen. Gleichwohl muß stets von Neuem die Wichtigkeit der Aufgabe betont werden, namentli die örtlihen Organisationen immer auf der Höhe der Leistungsfähigkeit zu erhalten, sie auszubilden und zu vervoll- fommnen. In den kleinen örtlichen Verbänden liegt der Shwerpunkt der ganzen Wahlthätigkeit und die beste Gewähr des Erfolges viel mehr als in umfassenden Parteiveranstaltungen. Allein gerade diee Kleinarbeit einer Partei muß lange sorgsam und unverdrossen
epflegt werden, wenn sie in der entscheidenden Stunde ihre Sruchte tragen sol. In diesem Sinne können wir uns auch die von einem _ konservativen Blatte aufgefrischte Erinnerung an einen Aus\spruch Theodor Körner's aneignen: „JIch weiß wohl, daß ih den Ausschlag nicht geben würde; aber wenn Jeder so denkt, so muß das Ganze untergehen.“ Diese Worte, welche Theodor Körner an seinen Vater schrieb, bevor er in die Freiheitskriege 30g, mögen den Wählern vorgehalten werden, welche meinen, an einer Slimme liege ja doch nichts, und diese Worte mögen dazu anspornen, das Ney der Vertrauensmänner au in den jeßigen „Friedenszeiten“ i en und in steter Fühlung mit den Gesinnunes8genossen zu eiben, *
Amtsblatt des Reichb3-Poftamts. Nr. 28. — Inkhalt: Verfügung vom 830. Juni 1889: Ermäßigung der Wortgebühren
für Telegramme nach Westindien, Mexiko, Mittel- und Süd-Amerika.
Statistische Nachrichren.
i Genossenschaften Oesterrei sprach kürzlih der Anwalt Ziller der österreichishen Er wies darauf hin, daß das Genossenschaftswesen in tend langsamer entwickelt habe, als in Deutschland, eutschland 4821, in Oesterrei nur 1737 Genossen- d daß im Verhältnisse zu der Bevölkerung die n in Deutschland nahezu um die Hälfte größer Die Zahl der Vorschußvereine betrage zwar in Oesterreich 1312, in Deutschland 2200, sodaß verhältnißmäßig im Ver- gleihe zur Bevölkerung in Oesterreich die Zahl here s\ci, was hauptsächlich durch die stärkere wirthe und die nationalen Verhältnisse bedingt sei. die österreihishen Vereine eine geringere Mitgliederzahl und ein ge-
In Betreff der Konsumvereine wies der si Anfangs deren Zahl ungemein rasch ver- Jahre etwa 500 Konsumvereine hen Reih in dieser Hinsicht
Ueber die in Deutschland Genossenschaft. Oesterreich sich bedeu daß Ende 1887 in D schaften bestanden un Zahl der Genofsenschafte sei, als in Oesterreich.
dieser Vereine eine grÖ- Theilnahme der Land- Dagegen besizen
ringeres Betriebskapital. Anwalt darauf hin, daß mehrte, sodaß zu Anfang der siebziger kestanden und Oesterreih dem Deuts weitaus voran war. Allein diese Vereine waren zum größten Theil \{chlecht organisirt und ekten so s{leckt verwaltet; der größte Theil fei den Ende 1887 troß der nicht unbedeutenden 234, während Deutschland deren 712 auf- f diesem Gebiete ein ziemli reges Leben Sodann beiprach der Anwalt die wärtige heftige Befehdung der Konsumvereine und bezeihnete ben als cines der wichtigsten Glieder des genossenschaftlihen ramcntlich den ärmeren Klassen lichen, ohne allzu große Opfer Ersparnisse zu erzielen; wenn aber der Sinn für Sparsamkeit mehr entwickelt würde, so könnten diefe Vereine, wie andernärts, so auch in Oesterreich die Grundlage für und Wohnungsgenossenschaften abgeben. Am meisten zurüd- der Genossenschaften in einzelnen darunter ctwa 50 Rohstceff- und Magazin- Deutschland zählt 349 Produktiv-
eingegangen und es bestan Zahl neubegründeter nur Gegenwärtig sei au in Niederö\terreih bemerkbar.
Produktiv-_ geblieben ist Oesterreih hinsichtlich Gewerbszweigen, deren bis 60 gewerbliche Produktivgenossenschaften ; genossenshaften sind ganz wenig vertreten.
enschaften auf gewerblihem Gebiete, darunter 146 j Auf dem landwirtbs\ch{aftlihen Gebiete sind in Dester- Anfänge bemerkbar, während für Deutscbland der 688 Rohstoffgenossens®bafren, 222 Werk- enshaftea und 532 Produktivgeno}]en:
Zahl sich auf 190 k eläuft,
genossenschaften. reih nur die ersten Jahresberibt für 1887: genossenschaften, 8 Magazingenoss j \chaften, zusammen also 1450 Genossenschaften,
Kunst und Wissenschaft.
Der Staatssekretär des Innern und Vize- Ministeriums von Boetticher ift, wie der , theilt, in Anerkennung seiner Verdienste um das Zustandekommen des
und Invalidenversiherung von der juristischen sität zu Marburg zum Doctor beidcr Rechte
räsident des Staat s- annov. Couricr“ mit-
Gesetzes der Alters- Fakultät der Univer honoris causa promovirt worden.
— Die Akademie der Wissenschaften feierte gestern den Jahrestag ihres Stifters, des Philosophen Leibniz, estsizung im Rothen Saale des A ngêwand prangte die Büste des Gefei wand zu Seiten des Portals - vom Großen Friedrich und Frie
fademiegebtäudes. erten, während an der Schmal- Senatszimmer die Büsten des drich Wilbelm?s 111. ihren Play ge- Nkademikern waren unter anderen die und Dubois-Reymond
Mommsen von Helm-
ständigen Sekretäre fowie die Hrrn. Wattenbah, Schwendener,
hol, Dümmler, Schmoller,
chfeld, Kronecker, Kundt, Beyrich, Weierstraß, Virchow In Vertretung der Regierung hatte si der Staats-Minister von Goßler und Geheimer Rath Althoff eingefunden. hielt der Geheime Regierungs-Rath Curtius, llgemeine Gedanken über Geschicht8- Antrittsreden der neu erwählten R cinleitend auf die That- er seine wissenschaftliche Ausbildung vor Allem Berlin ver- k r gab sodann einen Ueberblick übe Wissenschaft in den leßten Jahrzehnten. nahm Prof. Dubois. beantwortete E. Dümmler Prof. Mommsen. — Die Historishe Kommi bielt ibre 15 Jahresversammlung am 1. und 2 ab. An Stelle des Professors Dr. Dümmler, welcher verlegt hat, jedo in der Kommission Lindner von der Universität Halle zum enden der Kommission ge- Dr. Shum das Schriftführeramt niedergelegt n Privatdozent Dr. L, von Heine- tsquellen ist in dem Jahre Päpstlichen Urkunden und Regesten, die Sawsen und deren Umlande betreffend, Gesammelt sind diese Urkunden und Regesten aus den ehr, bearbeitet von Gymnasial- Kurzem wird sodann der erste Band des Erfurter Urkundenbuhs, herausgegeben von dem Stadt- arcivar Dr. Beyer, zur Ausgabe gelangen. der Druck des Negister \charsky zusammengeste kundenbuchs ron Archiv-Rath Dr. Jacobs. n die von Dr. Gillert in Barmen verfaßte Einleitung zu der längst ge- druckten Correspondenz Mutian's bald veröffentlicht werden können, und ist bestimmte Auésiht vorhanden, daß noch im Laufe des Nifolaus Müller in Kiel bearbeitete Correspon- t Camerarius und die vom Gymnasiallehrer N.-M. übernommene Erfurter Chronik des Ab1chluß gebracht werden. Auch andere Urkundenbuch vom Staatsanwalt Bode
und Kunstdenkmälern ist die Beschreibung stein von Dr. Julius Schmidt fast vollendet. arstellung des Kreises Oschersleben von Vau- hrend die Beschreibungen des Stadt- und Ergänzungen bedürfen. und Baudenkmäler durch den Archi- doch steht ein Abshluß derselben Die von Professor Dr.
Möbius, Hirsd und Andere erschienen
Die Festrede auf Leibniz welcher an ihren S(hluß einige a forschung anknüpfte. Es folgten sodann die Akademiker. Physiker Kundt verwies r die Entwickelung seiner Die Beantwortung über- des Archäologen Ulrich Curtius, die des Geshichtsforschers
\sion der Provinz Sachsen . Juni 1889 in
Antrittsrede
Halle a. S. feinen Wohnsiß nah Berlin verbleibt, wurde Professor Dr. Mitgliede und zuglei Da Professor hat, wurde mit der Führung desselbe Von den Ges\chi h
ch auch zum Vorsitz
mann betraut. 1888/89 der zweite Band der Gebiete der heutigen Provinz
Sahren 1353—1378 von Dr. Paul K Direktor Dr. G. Smidt.
Sogleich beginnen wird 8 zu den Erfurter Matrikeln, welches Dr. Horu- Ut hat, und demnächst der des Wernigeroder Ur- Hoffentlich wird nun au
Jahres die von Dr. denz Melanchth Reiche in Königsberg Hartung Kammermeister zum Arbeiten, wie das Goslarer Polzminden, den Bau- der Grafschaft Hohn Drudfertig ist die D inspektor Sommer, wmàâ Landkreises Erfurt noch einiger nahmen der Magdeburger Kunst- tekten Modde schreiten vorwärts, für die nächste Ze Klopffleish und S für die vorgeschi öffentlihung vorgeschritten. Dage des Dr. med. Z\ies burgen Thüringens in i die Verwaltung des Provinzial - liber Jahreöberiht des Direktors vom der am 27. Mai abgehal vor, welche die gedeihliche An Geschenken find eingegangen von 13 (über die schon früher in den Z Ankauf sind erworben 328, durch sucht wurde das Museu Die Karten zu dem zu zwei Drittheilen vollen ihr nah dieser Richtung ge kunde in Halle zur Verfügung zu stellen, orshungen vervollständigen Verein für Landeskunde, eine
it noch nicht zu erwarten. anitäts-Rath Dr. Friedri übernommenen Arbeiten chtlihen Alterthümer sind nicht bis zur Ver- en beshloß die Kommission, eine Arbeit urt über die vorges hichtlichen Wall- hren Publikationen ersceinen zu lassen. Ueber Museums lag ein ausführ- 15, Mai und das Protokoll Ausschusses
che aus Er
tenen Sitzung des Verwaltungs- Weiterentwicelung des Museums bezeugen. 0 Personen 497 Nummern Nachricht gegeben ist), durch Ausgrabungen 112 Nummern; b lezten Jahre von 854 Personen. eshichtsatlas der Provinz find det. Die Kommission beschloß, das von sammelte Material dem Verein für Landes- um dasselbe dur öctliGe Zunächst beabsichtigt der umfassende Beschreibung des Saalkreifes
und des Mansfeldshen Seekreises in Angriff zu nehmen. Schließlich wurde der Haushalt der Kommission für 1889/90 festgeseßt und . als Ort der 16. Sißung im Jahre 1890 Quedlinburg gewählt. Tegernsee, 3. Juli. (Allg. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Herzog Karl Theodor in Bavern hat heute Morgen seine 1000. Staar-Dperation mit Erfolg vollzogen. Das Operationszimmer war zu diefem festlichen Akt von den Schwestern des Krankenhauses mit Blumen und Guirlanden ges{müdckt. __— In der soeben eröffneten Jahres- Kunstausstellung in München findet die „Kunst für Alle“ (herausgegeben von Fr. Pecht, München, Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft, vor- mals Friedri Bruckmann) eine willklommene Gelegenheit, um ih aufs Neue als gewissenhafte Berichterstatterin über alle hervorragenden Vorkommnisse auf dem Gebiete der Kunst zu bewähren. Sie eröffnet mit dem 1. Juli (Heft 19) wieder eine Reihe ron fog. „Aus- stellungsheften“, welche sih {on äußerlih von den fonstigen Aus- gaben unterscheiden, indem der Umschlag — welcher uns diesmal jedoch weder in Bezug auf Komposition noch Farbe gefällt — einen besonderen Titel aufweist. Diese Hefte werden ausführliche Berichte aus der Feder des Herausgebers Friedri Pecht bringen, welchen die 100 bis 120 hauptsäclihsten Ausstellungskunstwerke in oriainalgetreuer Re- produktion beigegeben werden sollen. Das erste dieser Ausftellungs- hefte enthält einen einleitenden Bericht über die Münchener Aus- stellung; die allmählicbe Entwickelung der Ausftellungen in der Ifar- stadt wird hier von Fr. Pecht in enthusiastischer Form dargestellt und zugleich auf den Werth derselben für das gesammte fünstlerishe Leben des deutschen Vaterlandes hingewiesen. Für den Wettstreit, welher gegenwärtig zwis{Wen den cinzel- nen Akademien, wie Berlin, München, Düsseldorf u. s. w. entbrannt ist, wird die Müntener Ausstellung nicht obne Bedeutung sein. Das Sonder-Abonnement auf die 10 Ausftellungs- hefte beträgt 6 M, der Preis auf das Abonnement der „Kunst für Alle“ vierteliährlih (6 Hefte) 3,60 4 — In der Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft erschien der illustrirte Katalog der Münchener Fahresausftellung ; derselbe ist dur den Buhhandil zum Preise von 2,60 AMÆ zu bezichen.
Land- und Forstwirthschaft.
Ueber die Vernihtung der Maikäfer auf der Tueler Heide wird berichtet: Die eigentlihe Tucheler Heide umfaßt fech8- zehn Forstbezirke. In jedem derselben sind nah angestellten Er- mittelungen (in einigen weniger, in den meisten aber mebr) 30000 1 Käfer gesammelt, also in der ganzen Hcide 480 000 1 oder 9600 Neuschefffel. 1 1 enthält 450 Käfer und 480 000 1 enthalten deren 216 Millionen. Die Gesammtkosten für die Vertilgung dieser ungejeuren Masse Käfer werden über 70 000 4 betragen, für jeden Käfer 1/30 Pfennig. Doch nicht eben der lebenden Maikäfer balber, sondern hauptsählih wegen deren \{ädliher Brut, d. h. der Engerlinge, hat der Vertilgungskricg stattgefunden. Unter den ge- sammelten Käfern befanden sch im Durchschnitt 50 %/ Weibcen. Kämen nun von den abgese‘ten Eiern cines jeden Weibchens auch nur 40 Stück zur Reife, so entständen daraus 47 Milliarden Engerlinge. Diese Vielfresser leben bis zu ibrer Auébildung vier Jahre in der Erde und zernagen die Wurzeln junger Kiefern. Daher würde denn au der Schaden, den obige Anzahl in ven Schonungen angerichtet haben würde, wohl einst bedeutender geworden sein, als jeßt die Un- kosten betragen.
— Der zur Zeit ih seines \{önsten Blüthenschmuckes erfreuende Oleander, d. i. die Lorberrose, ist von Indien durch ganz Vorder- Asien, ebenso in allen Ländern der Mittelmeer-Region einheimish und tritt dort in frishen Gründen als Vertreter unserer Weiden auf, denen das beliebte Ziergehölz; in der ganzen Tracht, in den shlanken Trieben und lanzettlihen Blättern sehr ähnli ist. In Griechenland findet sh der Oleander als 15 bis 20 m hoher Strau oder Baum häufig an Flußufern, auch an Wasserriefen der Höhenrücken bis etwa 1000 Fuß hinauf. Er ist ein Glied der Familie Hundskohlen- gewächhse (Apocyneen), also ein Verwandter des Sinn- oder Immer- grüns, des in Staudensammlungen nirgends fehlenden Müdenfängers (Apocynum androsaemifolium), in dessen Blüthen man zahlreiche, dur den Honigsaft betäubte kleinere Insekten antr'fft, der Thanginia auf Madagaskar, der Thevetia Ahowai in Brasilien, der Cecrbera in Westindien, Pflanzengattungen, die in allen ihren Theilen namentlich§ in dem Samen ein heftiges narkotisches Gift ent- halten. Aub der an Milchsaft reibe Oleander ist ein Giftgewächs; der starke Geruch der Blüthen wirkt, wiederholt eingeathmet, als Narkose. In allen tropishen und subtropischen Ländern hat sih oft genug die Ausdünstung des ganzen Strauwes als giftiger Hauch erwiesen. Es fei deshalb vor der Aufstellung üppig wacsender Oleander mit reihem Blüthenanhang in Wohnräutnen, besonders in warmen Schlafzimmern, gewarnt.
Gewerbe und ‘Handel.
Vom Berliner Pfandbrief - Institut sind bis 90. Suni 1889 14137200 M 3#°/o ige, 20 592 300 M 40/0 ige, 44 874300 M 449% ige und 9528900 M d9/oige, zusammen 89 132 700 A Pfandbriefe ausgegeben, wovon noch 13 850 700 K 42% ige, 15724500 M 49/0ige, 22098200 M 439/oige und 3 695 200 M d 9/oige, zusammen 5b 298 700 „6 Pfandbriefe Seitens der Grundstückseigentbümer verzinslich sind. — Es sind zugesichert, aber noc nit abgehoben 319 800 A, im Laufe des Monats Juni 1889 angemeldet 1 Grundstück mit einem Feuerversicherung8werth von 142 500 j 7 i
— Die Betriebseinnahmen der Ostpreußishen Südbahn pro Iuni 1889 betrugen nach vorläufiger Feststellung im Personenverkehr 108 274 M4, im Güterverkehr 288 708 e, an Extraordinarien 20 000 M, zusammen 416982 4, darunter auf der Strecke Fishhausen—Palmniten 8840 Æ, im Monat Juni 1888 provisorisch 459 978 #, mithin gegen der. entsprechenden Monat des Vorjahres weniger 42 996 4, im Ganzen vom 1. Januar bis 30. Juni 1889 2565537 # (definitive Cin- nahme aus russishem Verkehr nah russishem Stil), gegen proviforisch 9 536 478 M im Vorjahre, mithin gegen den entsprehenden Zeitraum des Vorjahres mehr 29 059 , gegen definitive 2 626 997 M, mithin weniger 60 560 M i
— Die Landschaft der Provinz Sabsen hatte nach dem Rechenschaftsberiht pro 1888 bis Ende 1387 5 994 I75 M Darlehne in 49/0 Provinzial-Pfandbriefen, 62781 300 H in Central-Pfand- briefen gewährt. Dazu treten vom Jahre 1888 4995 000 (41483 000 M in 34/0, 512000 M in 3°/o Central-Pfandbriefen), fodaz sich cine Gesammtsumme von 73771825 ergiebt. Durch Kündigungen Seitens der Darlehnsnehmer, die Guthaben derselben am Tilgungs- und Sicerheitsfonds, ausgeführte Kon- versionen 2c. haben sich diese Darlehne um 27 901125 M ermäßigt (u. A. um 25673900 M 49/0 Central-Pfandbriefe), fodaß Ende 1888 45870700 #4 zu verzinsen waren. Dafür sind 143 Ritter- und 533 Landgüter verpfändet, die zusammen 82 702 ha 97 a 12 qm Areal umfassen und zu einem Grundsteuer-Reinertrage von 2607 438 M4 eingeshäßt sind. Der Hektar nußbarer Fläche ist somit im Durchscbnitt mit rund 554, d. i. dem 17,59fachen Grund- \teuer-Reinertrage, beliehen. Von der bezeihneten Darlehnsfumme sind bis Ende 1888 amortisirt 1250250 4, sodaß Ende 1888 noch eine Summe von 44620450 4 in Umlauf war. i
— Die Einnahmen des Italienishen Mittelmeer- Eisenbahnnetzes während der dritten Dekade des Monats Juni 1889 betrugen nach provisorischer Ermittelung : im Personenverkehr 1375096 Lire, im Güterverkehr 1720983 Lire, zusammen 3 096 079 Lire gegen 3 085 394 Lire in der gleichen Periode des Vor- jahres, mithin mehr 10 685 Lire. l
Frankfurt a. M., 4. Juli. Getreidemarktbericht von Joseph Strauß. An unserem Markt ist, in Folge der auswärtigen Besserung, Weizen etwas fester geworden; die Umsäße baben indessen nur wenig an Umfang gewonnen, ab Umgegend 18—} 4, Trei hier 184 4, Kurhessisher 184/10 6, Norddeutscher fol mit 18/10 M4 gehandelt sein, russishe Sorte 19}4—203 A4