1889 / 169 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 19 Jul 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Tunis, warb Geheimagenten, intriguirte gegen den Residenten, ckdte Hegartikel an Pariser Blätter. Um Geld verabredete er mit einem s Trinkgeld von 210 000 Fr. dafür, daß er in seiner Division Kaffee in Täfel- chen versuchen ließ, desgleichen traf er eine Abmahung auf ein Trink von 20 Cent. für jede Epaulette von einem protegirten Fabrikanten. Brieflihe Beweise dieser Durchstehereien liegen vor. Boulanger als Kriegs-Minister betrieb die Kabalen und tie Propaganda im Großen. 44 verschiedene Porträts sind in den Akten gesammelt, mebrere von populäâren „Heldensagen“® begleitet, theilweise wurden fie in Wandsbeck bei Hamburg gedruckt.

Boulanger wendete 242 693 Fr. für Zeitu::gsreklamen auf, warb 4 an, durchweg vielbestraftes Gesindel; einen derselben, der vor die empfahl er dringend : / ft zog feine Jnformationen durch Frauenzimmer ein. Dann heißt es weiter : f

Boulanger verbrauchte nit nur die Gebeimfonds des laufenden Jahres, sondern theilweise auch die von seinen Vorgängern für den Kriegsfall gesparten Fonds, ohne dem Präsidenten der Republik den Zweck anzugeben. 279 000 Fr, verschwanden dieserseits, 140 000 Fr. gab er für einen Offiziersklub, welcher als Mittel der politishen Propaganda dienen sollte. Beim Verlassen des Ministeriums steckte er noch 30000 Fr. ein; man weiß, daß er 60 000 Fr. Schulden abtrug, sich zwei Wob- nungen möblirte, seine Kreaturean gut bezahlte. Der Anklageakt er- wähnt dies rur zur Information, denn die Entwendungen im Ministerium, sowie die Trinkgelder für Kaffee und Epauletten sollen nit vor dem Senatsgeriht, sondern noch vor einem anderen Gerichtshofe zur Als Boulanger das Miristerium verließ, war das Sein Helfershelfer Dillon,

chsen - Weimar - Eisenah. Wetmar, 18. Zuli. (Th. C.) Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin ge- denkt, nah den bis jeßt getro i August sih zum Kurgebrauch nah Gastein zu

Elsaß-L i . St burg, 18. es ürst rang

nen Bestimmu ühlerei zu

li. (W. T: B.) eute einen

Der Statthalter, begiebt ih zunächst

vierwöchentlihen Urlaub angetreten und nach Kassel zum Besuch der Ausstellung und von dort nah Alt-Aufsee.

seines Ministeriums neue Gekteimagenten

Wien, 18. Juli. (W. T. B.) den Rittern.

Oesterreihch-Ungarn. , j chtpolizei fam, Nach den nunmehr ‘getroffenen Dispositionen wird Se. Ma- ranz Joseph am 10. August Abends mit großem Gefolge von Wien aus die Reise Berlin über Dresden antreten. die Ankunft wird dort

um 2 Uhr die Reise na

jestät der Kaiser

Dresden erfolgt der Kaiser abstatten und Berlin fortseßen. Die Ankunft in Berlin findet um 4 Uhr Nachmittags statt. Der Aufenthalt in Berlin ist auf vier Tage bemessen. l der Kaiser über Passau nah Fs{l zurückreisen.

Laibach, 16. Juli.

11. August Vormittags;

dem Könige einen Besuch

Am 15. August wird

Bei den Landtagswahlen in Krain sind 25 Slovenen und 11 Deutsche gewählt worden,

ein den nationalen Verhältnissen des Landes entsprechendes | Klage kommen.

Komplot gegen die Staatsgewalt fertig. f ein Atenteurer, der sich fälshlich „Graf“ nennt und während des Krieges niht bei dem Regiment erschien, wo er Offizier war, sondern fi an der Küste versteckt hielt, hat eine Reibe unsauberer als journalistischer Spiefgefelle, 100 000 Fr. von Boulanger erhalten haben; dieses ist aber niht be- edoch aus Mangel an Beweisen un- isten Soudey und Morpby

London, 18. Juli. arnelliten von der Unter- uhung der wider sie von der „Times“ erhobenen Anklagen wird von den unionistishen Zeitungen als ein falsher Sthrilt bezeihnet. So schreibt der „Standard“: „Parnell's Nücktritt, jet in der elstenStunde, wird nicht als einProtest gegen die beschränkte Natur der Untersuhung gedeutet worden, sondern als eine zornige Einräumung der Erfolglosigkeit der eifrigen Anstren- gungen, die er gemacht hat, sih rein zu waschen.“ Die „Daily News“ glaubt jedo, daß die irishen Abgeordneten eine gesunde Diskretion ausgeübt haben, welche sie mit Vor- theil schon eher ausgeübt haben dürften.

Der Schah von P

Großbritannien und

A. C.) Der Rücktritt der dem Kerbholz.

Fernere Genofsen, die beklagt blieben, waren die Anar

Boulanger nahm Geld vom Auslande an und wollte di: Diktatur aufrihten und sh zum „Konsul auf Lebenszeit“ ernennen lafsen. fragte bei den Kanzleien des Auslandes an, ob man ihn als Herrscher Er dankte den Korrespondenten, welch2 von einem künftigen Staatsstreich \chrieben, und empfing Briefe von Geistlichen, die sich seine getreuesten Unterthanen nannten,

Nah dem Rücktritt vom Ministerium begann. Boulanger die Am 28. Mai und 31. Mai und 21, Juni waren Straßenkrawalle, wobei man die Hand seiner Agenten ent- deckte, obwohl er selbft die Verantwortung ablehnte. er, wenn er jemals einen GewaltstreiG gewollt, ihn während seines / Doch ift dies fals, damals konnte er dies nit, weil der Gouverneur von Paris, General Saussier, unbestehlich die Republik behütete. Boulangec versuhte umsonst, diesem Posten Staatsan valts liegen drei ausgespro zene Versuche des Attentats auf die Sicherheit des Staates vor: Erstens am Tage der Abreise Boulanger's nah Clermont, 8. Juli 1887. Der Krawall auf dem von Agenten des Generals veranstaltet,

Er soll nicht abreisen, auf zum Elysée! Boulanger ermuthigte die Meuterer; einer jeiner Agenten leitete die Bewegungen gedungener Banden, 1 rührerisch zum Elysée. Die Untersuhung beweift angeblich, daß die Ausführung des Attentats nur an der Abtrünnigkeit der Anarchisten scheiterte. Boulanger reiste erst ab, als durch Vorrüdcken der Polizei seine Hoffnung, sich im Triumph zum Elysée tra Zweitens: Attentat vom 14. Juli 188 waren eifrig bearbeitct worden, bei der Revue am Nationalfest sollten fie durch Volksgeschrei für Voulanger hingerissen werden, der Wagen- zug des Präsidenten der Republik wurde Angesibts der Armee be- \himpft und mit Steinen beworfen. Boulanger war im Geheimen nach Paris gekommen und wartete

Streich mißlang.

anerkennen würde.

) ; Meuterei zu \{hüren. ersien brachte gestern seinen Besuch in Manchefter zum Abschluß und reiste nah Schottland weiter, wo er für die nähsten Tage Gast des Herzogs von Montrose auf Schloß Buchanan ist. Heute nimmt er die Sehenswürdigkeiten von Glasgow in Augenschein.

Aus Kairo, vom 17. Juli, wird berichtet :

General Sir F. W. Grenfell, der Sirdar, verließ beute §as Lager in Bellana und reiste nah dem Norden ab. General-Major englisGen Ofkapations- angekommen.

find heute Lieutenant Beech nahm heute mit einer Abtheilung Kavallerie eine Rekognoszirung in der Richtung auf das feindli®de Lager vor, und es gelang ihm, 22 D 1 Wad-el-Njumi's Antwort auf die Auf- forderung des Sirdars, die Waffen zu strecken, steht noch aus (\. u.). Die Kriegsgefangenen, welche heute eingebraht wurden, erklären, daß viele seiner Emirs ihn drängen, die Feindseligkeiten einzustellen,

in Tosfki in Vertheidigungszustand. nah dem nâmlihen Ort und wird dort am Freitag Die Stellung des Feirdes ist unverändert. der Absichten und Pläne desfelben sind verschiedene Gerüchte im Umlauf. Einige fagen, Njumi warte Verstärkungen ab; Andere, er habe so viele Kameele verloren, daß er nibt hinreihende Transport- mittel besiße, während wieder Andere erklären, daß er den nächsten der vier Tage in Anspruch nehmen

berrs{ht übereinftim- Derwisch- Horde

a 12 C00 Personen einshließlich der Weiber und Sklaven hatte, von welcher Zahl er t 4000 an Todten, Verwundeten und Gefangenen verloren an glaubt, er kônne unmögli Bimban erreithen, aber, wenn er vordringe, müsse ein Entsheidungstreffen an irgend einem Punkte am Nil, \südlich von Korosko, stattfinden. Der Nil \tieg heute in Bellana um 40 cem, Flufses wird die Operationen in der Richtung auf Korosko wesentlich

(W. T. B.) Jn der heutigen Unterhaus- r Staatssekretär des Krieges, Stanhope,

graphish angezeigt, auf

Er sagte, daß Ministeriums ausgeführt bätte.

der Oberbefehlshaber

ore Rie pyml ( Depeschen eingegangen. 20 enschen \crien :

mehrere Hunderte zogen auf-

wise abzuschneiden.

n zu lassen, vernichtet Die Pariser. Truppen

anzelangt und versegt das Bataillon mar- as Dérou!ède leitete die Meuterei. einem Agenten Doch nun trieb der General von Clermont aus seine Agenten zu neuen Thaten; seine chiffrirten Depeschen Boulanger Crimée, Jeanne oder Emile. Déroulède bieß Mademoiselle l Damals unternahm Boulanger verkappt auc Reise nah Lyon und fuhr in der Richtung der Schwei; wahr- \scheinlih nach Prangins zu Prinz ß er seine Kandidaturcn bei den Wahlen aufstellen. Er leugnete die Mitshuld, doch die Depeschen bewiesen seine Worte als Lüge. Hierauf erfolgte die Absezung. Inzwischen war bei dem dritten Attentatsversuch, geschehen Ende November, die Krisis der Prä- e Boulanger war in Paris anwesend und weigerte sich, dem Befehl des Kriegs-Miristers zu geboren und ) Er arbeitete einen Plan mit seinen Spießgesellen aus; einer seiner geheimen Freunde sollte ein Ministerium bilden, Laguerre Post-Ministec werden. Bourbon follten Soldaten und Polizei ertfernt werden, die Menge follte ftürmen und den Präsidenten fortjagen. Boulanger wolite dann auf den „Wunsch des Volkes“ die Regierung übernehmen. Aber die Losung war im besaaten Sinre aus- gegeben, t aher Déroulède’s auffallende Bemühung, Augenblick zum Bleiben zu bewegen.

Zum Schluß der Anklageakte wird ausgeführt, daß Boulanger vom 25. März 1888 an an die Spize der Koalition der Feinde der Republik trat. Woher er das Geld bekam, ist noch nicht klar. Die Anklage erwähnt das Gerücht, daß cin Prinz-Prätendent ihn sub- ventionirt habe und gewisse Finanzleute und Ariftokcaten ausgebolfen bâtten. Nach amtiicher Statistik emrfing Boulanger 1275 Werthbriefe, davon 118 aus dem Auslande, Oesterreich, 1 auz Deuts{land. Boulanger versuhte fortwährend das Militär zum Treubruh u verleiten. Beispieleweise luden Agenten von ihn zwei Soldaten ins Wirthéhaus ei jedem 20 Fr. und sagten: ciebt*, Boulanger persönlih versuchte,

Wüstenmarsh nach Toski, liegen entziffert

In militärishen Kreisen

unterschätt Iérôme Bonaparte.

Gefolgschaft

sidentschaft eingetreten.

Das rasche Steigen des | ngch Clermont zurüdckzufehren.

18. Juli. Vom Elysée und Palais

sizung theilte de mit: General Grenfell habe tele seine Proklamation an die D forderung, sih zu ergeben, habe Wad-el-Njumi g wortet: „Euere Streitmacht gilt mir nichts, ih bin gesandt, die Welt zu erobern, ih fordere euhch und werde euch schügen. Gordon !“ 19. Juli.

wird der Earl of

Sache kam anders. Grery im leßten

} auf, euch zu ergeben, Erinnert euch an Hicks und

(W. T. B.) Nach einer offiziellen Meldung i } Fife gelegentlih seiner Vermählung mit der Prinzessin Louise von Wales zum Herzog ernannt werden. Bei der Beral1 frage vor der Kommission de die Regierung unter Vorbehalt den der Opposition gemachten Vorschlag an, nah welchem die Apanage des Prinzen von Wales um 40000 Pfd. Sterl. ährlih vermehrt werden soll, anstatt eine besondere Dotation ür jedes seiner Kinder auszusezen. der anderen Enkelkinder der Königin bleibt no

, wird die Opposition dieselbe absolut

seit Anfang 1888 14 aus Italien, 3 aus der Dotations- terhauses nahm

von den Führern n, tranken mit ihnen, gaben

t, wenn es eine Revolution 1 den Chef der Staatëépolizei Dee Untersuhung ergab einen Haufen von Briefen Boulanger

„Scbießt ni

zu bestehen. Staatsbeamter, lte und ordnete fleißig auch leere Complimente, Scmeicheleien. Ein Brief fängt an; „Ave Caesar Imperator !“

y St. Petersburg, 18. __ Der österreichisch - ungarishe Botschafter, olkenstein-Trostburg ist heute von hier ins Ausland

.“ schreibt: „Jn der O rgani- ation ; hen Militärbezirke sind einige niht unwesentlihe Veränderungen vorgenommen worden, aus welchen, wie aus vielen vorhergehenden Maßregeln, das Bestreben ersichtlich ist, den dortigen Truppentheilen ein festeres Gefüge zu geben. Jn den Militärbezirken Omsk und ZJrkutsk eserve: und Lokaltruppen, ganz wie es im europäi- {hen Rußland der Fall, unter den gemeinsamen Befehl von estelt und zu diesem Zwecke im

Frage der Dotirun

unerledigt. Wie verlautet verweigern.

Frankreihch. Paris, 18, Präsident Carnot telegraphish beglückwünscht, Ausgangs des auf ihn ausgeführte

Der Ankunft des Königs von Grie selb wird zum nächsten Montag wird an einem vom Präsi theilnehmen.

liht das Ge demselben soll jeder Kandidat bezirke auftritt, mit einer S der Wahlaufrufe, solhen Kandidaten Strafe von 1000 bis 5000 Fr. b Der sehr ausführliche er entnimmt der „Hann. Cour.“ nwalt schildert darin die ehrgeizigen Umtriebe des Boulanger, dainals zum General ernannt, phie mit Bild erscheinen und durch Ag

1834 ¡wourde

Rußland uud Polen. (W. T. B) W. T. B

von Brasilien anläßlih des glüdlihen

n Attentates. Die „St. Petersb. Zt

chenland unserer

entgegen gesehen; derselbe denten Carnot gegebenen Diner

estern erschienene „Journal officiel“ veröffent- ÿ gegen die Vielkandidaturen. , der in mehr als einem Wahl- trafe von 10 000 Wahlzettel u. dergl. zu unterzeichnet

wurden die

Brigade-Commandeuren Militärbezirk Omsk die 26., in dem von Jrku brigade errichtet. Die Befehls Rang und die Machtbefugni die ihnen unterstellten Truppen bilden ja riegsfall den Stamm für mindestens eine

26. Playbrigade (Omsk) gehören alle Reserve- truppen der Gouvernements Tobolsk, Tomek und des Be- zirks Akmolinsk sowie die gleichfalls neugebildeten Militär- Ssemipalatinsk und Wjerny. Zur gehören alle Reserve- und Lokal-

r., ein Jeder, unsten eines bezw. verbreitet, mit einer elegt werden.

utsk die 27. Plagz- rigaden haben den sions-Commandeure; atsächlih für ivision. Zur und Lokal-

aber dieser der Divi

olgendes :

Generals seit 188 eine populäre Biogr

Heere verbreiten; bezirksfommandos in Omsk,

Beziehungen 27. Plagbrigade in Jrkutsk

Divisions-General

truppen der Gouvernements Jrkutsk- und Jenisseisk wie die des Bezirks Jakutsk und die neuerrihteten Militärbezirks- kommandos in Jrkutsk, Nishneudinsk, Krassnojarsk, Atshinsk und Kirensk. Die Ernennungen der über jene Bezirke be- fehligenden Kreismilitärhefs sind noch nit erfolgt.“

19. Juli. (W. T. B.) Dem Vernehmen nach hätte der Reichsrath die Berathung des Vorschlages des ver-- storbenen Ministers Tolstoi, betreffend die Einrichtung von Chefstellen für die einzelnen Aroviatiate Distrikte, nunmehr beendet, und stände die Kaiserliche Ge- nehmigung demnächft zu erwarten.

_… Italien. Rom, 18. Juli. (W. T. B.) Der König ist heute Abend nah San Rossore abgereist und begiebt ih ju Anfang August mit dem Kronprinzen nah Apulien. König Humbert hat dem Kaiser von Brasilien anläßlich des glücklihen Ausgangs des Attentats seine Glückwünsche zugehen lassen; ebenso beglückwünschte der Papst den Kaiser. Der Kardinal-Staatssekretär Ram- polla stattete dem brasilianishen Gesandten bei dem Päpstlihen Stuhle einen Besuh ab, um demselben persönlich seine Glückwünsche auszusprechen.

Spanien. Madrid, 18. Juli. (W. T. B.) Jn Folge von Meinungsverschiedenheiten zwishen dem Herzoge von Medina-Sidonia und dem Herzoge von Sesto, Kämmerern der Königin, haben dieselben ihre Ent- lassung eingereiht. “Die Königin hat nur die Entlassung des Leßteren angenonmen.

Schweiz. Zürich, 17. Juli. Die „N. Zürcher Ztg.“ berihtet über den Fortgang der Arbeiten zur f befestigung: „Der Tunnel von der Schöllenen zum Fort- bühl ist nun, wie wir dem „Urner Wochenblatt“ entnehmen, dur{hgeschlagen, und am Urnerloh haben die Arbeiten für das große O begonnen. Ebenso sind auf Furka und Oberalp die Arbeiten für die Met bereits in Angriff genommen. Jndessen is die Zahl der Arbeiter nicht so groß, wie man gemeiniglih meint und gelegentlih auzsgiebt. Ja Andermatt sind es ihrer 130, auf der Oberalp 20 und Furka 16. Sobald die beiden Werke auf dem Bätßberg und Bühl ausgeführt werden, was bald einmal der Fall sein dürfte, {oll die Zahl der Arbeiter um 200 vermehrt werden. Es werden Baraen hergestellt, um sie unterzubringen. Letzten Dienstag, WViittwoh und Donnerstag fand die Besichtigung der Werke und der zu befestigenden Stellen durch die beiden Kommissionen der Bundesversamm- lung statt, welhe über den Gotthard kamen, von Andermatt aus auf den Bäzberg, in die Schöllenen, auf die Oberalp, den Calmot und die Furka gingen. Die Kommissionen haben die Ueberzeugung gewonnen, es seien die Summen, welche für die Landesbefestigung bereits ausgegeben oder doch bewilligt worden, gut angewendet, und es verdienen die bezüglichen An- oreaes der shweizerishen Behörden das volle Vertrauen es Volkes.“

Türkei. Konstantinopel, 18. Zuli. (W. T. B.) Aziz Pascha ist an Stelle Raouf Paschas zum Gouverneur von Beyrut ernannt worden. n der hiesigen britishen Botshaft fand am Dienstag Abend ein Empfangsdiner zu Ehren des Königs Milan statt.

: 19. Juli. (W. T. B.) Der bisherige Gouverneur von Beyrut, Raouf Pascha, ist zum Gouverneur von Bidliß im Vilajet Erzerum ernannt worden.

Serbien. Belgrad, 17. Juli. Der „Pol. Corr.“ zufolge hat König Milan seine Abreise von onstantinope! auf nähsten Montag verschoben.

Afrika. Egypten. Kairo, 18. Juli. (Reuter's Bureau.) Der Finanz-Minister Riaz Pascha richtete abermals eine Note an die französische Regierung, in welcher er dieselbe dringend aufforderte, der beabsichtigten Konvertirung zuzustimmen, da ein definitives Ablehnen der Zustimmung eine jährliche Einbuße von 200 000 Pfd. Ster!. für Egypten zur Folge haben würde.

Zeitungsstimmen.

Ueber den Anarchismus und die Sozialdemokratie

schreibt der „Hamburgische Correspondent“:

„Nach den Berikten über die zweite Sitzung des Marxisten- Kongresjes in Paris befinden sih unter den fremden Delegirten auth solde, welche beauftragt sind, den Anarismus zu vertreten Das kann nit weiter Wunder nehmen ; der Unterschied zwischen beiden Richtungen ist ja, wie man vom St. Gallener Tage her authentisch weiß, nur rein theoretish und betrifft bloß die Frage der Taktik. Selbst auf dem Londoner Gewerkschaftékongreß der Trades Unions (November 1888) batten sich halbe Anartiftea eingefunden, und ein solcher fagte damals, internationaler Arbeiterschuß, geseßliher Normalarbeitstag und der- gleichen sei alles Quadsalberei ; nur internationale Revolution könne helfen Ein französisher Sozialist, André Eély, segte es dur, daß gegen die Stimmen der (Engländer teshlossen wurde, die Organisation der Arbeiter müfse eine politishe sein, eine Organisation des Klafsen- kampfes gegen das Kapital. Derselbe Grundton klingt durch die letzte Pariser Rede Liebkneht's bindurh, wo er ron der politishen Macht des Proletariats und dem leßten Verzweiflungskampf der alten Ge- sellschaft spriht, ganz wie es sein Meifter Marx s\ch{oun vor 29 und 30 Jahren gethan hat.“

Die mwirthschaftlihe Schädlihkeit der Fachvereine be- leuchtet die „Hallishe Zeitung“ an folgendem Beispiel : „In Bremerhaven legten am 11. d M. die von den Fachvereinlern aufgcbeßzten Arbeiter des Norddeutschen Lloyd ohne ftihhaltizen Grund die Arbeit nieder aber nur, um sbon_ nach kaum zwei Tagen zu der Erkenntniß zu kom- men, daß sie gewissenlosen Agitatoren in tie Hânde ge- fallen waren. Gleih nah dem Ausbruch des Strikes meldeten ih eiwa 100 Arbeiter aus der näbften Umgebung. welche vereint mit den Nichtvereinlern das Lösen und Laden der Lloyddampfer bewerk- ftelligten und dies, wie Augenzeugen beriten, rascher noch wie bisher die. eingeacbeiteten Schauer- und Stauerleute. Eine Stockung im Betriebe des Norddeutschen Llovd konnte aber auch \ch{en deshalb nicht leiht eintreten, weil der Verkehr zur Zeit nit sehr lebhaft ist und man sih mit den vorbandenen Arbeitskräften gut helfen konnte. Die Ausständigen „sahen dies alles wohl ein und gaben daher nah; faft Alle erklärten ihren sofortigen Austritt aus dem achverein, viele aber haben sich troßdem um die lohnende und sichere Arbeit gebracht, da der Lloyd jeßt nur die tüchtigsten seiner früheren Arbeiter wieder aufnimmt und vor allem Andern keine der [eitenden und treibenden Kräfte des Fachvereins in die Reiben seiner Leute treten lassen will. Wie der „Weserzeitung“ von unterrichteter Seite mitgetheilt wird, werden die bisherigen Löhne vorläufig bei- behalten und sollen sih später donn nach dem jeweiligen Stande des Betriebes rihten. Fest entshlossen aber sei der Norddeutsche Llovd, gegen jeden ferneren Versuch einer Bevormundung durch Fachvereine und dergl. energisch Stellung zu nehmen, ohne Rücksicht auf etwaige ihm dadur erwachsende materielle Schäden.

landes mag vor Allem die abschließende | in andern Ländern der Fall sein dürfte. Beiläufig baben von den taaten jenen Ausfall herbeigeführt haben. . dankbarer Anerkennung wollen wir erwähnen, daß Seitens der Reichsregierung alles geschieht, um Handel und Gewerbe in ihrer ge- zu fördern. Durch Vervollständigung und onsulatswesens ift fie bestrebt, Deutschlands iehungen zu fremden Staaten zu festigen und dieselben auf Sie ift bemüht, durch Verbefse- rung der Verkehrsmittel der gewerblihen Thätigkeit die geeignetste Stüße zu geben, wodurh Schwierigkeiten, wie sie sich im verflofsenen Jahre bei Geftellung von Wagen für die Eisenbahnverwaltungen ergaben, vermieden werden.“ . j Der JIahresberiht der Handelskammer für Elberfeld beginnt mit folgenden Betrachtungen: i Ee _ sBei einem Rüblick auf das Jahr 1888 ift es unmögli, die \{bmerzlihen Schicksalsschläge unerwähnt zu lassen, welche in der ersten Folge unser Kaiserhaus trafen. doh der Heimgang Kaiser Wilhelm's I., des ehrwürdigen Neubegrün- ders unserer Reichseinheit, des Förderers unserer wirth|4Laftlihen und fozialen Wohlfahrt, des mächtigen Schüßers des Weltfriedens, sowie der kaum 3 Monate später sih vollziehende tragisbe Abschluß der einst mit den hôöchften Hoffnungen begrüßten Herrs riedrih's II1., des hechsinnigen Dulders, eine tiefgehende und nah- altige Bewegung nicht nur im gesammten deutshen Volke, fondern au in allen übrigen Nationen des Erdkreises hervor. Die Ruh mit der fich diefer von so ershütternden Verhältnissen begleitete zweimalige Thronwesel vollzog, die Feftigkeit, welhe unser verhält: nißmäßig noch fo junges Reichsgefüge | Proben zeigte, die siwere Entschlofsenheit, t Wilhelm 1I. das große Friedenserbe seiner Vorgänger angetreten und troy der kurzen Zeit seiner bisherigen _be ausgekaut hat, sind von woblthuentfter Wirkung auf die Geftalturg der allgemeinen politisÉen und damit auch der wirth\schaftlihen Ver- Die Spannung, welche noch zu Anfang des Jahres 1888 über ganz Europa lag, ersheint gemindert, und an die Stelle derselben ift die Hoffnung auf längere Dauer der gegenwärtigen Unter diesen Umständen konnte eine weitere Belebung von Handel urd Industrie in DeutsEland nicht auébleiben, und auch für unseren Bezirk ist eine solhe im Allgemeinen wahrzunehmen gewesen, wenn auh manche Industrien zu lohnenden Abschlüssen richt gelangt sind.“

ven Kaufkraft des

Eine Ausführung über die Mittel gegen Arbeits- llpolitifk der fremden

einstelungen \{hließen die „Hamburger Nachrichten

egen die Strikes giebt es bei der heutigen Stimmung der deutschen Arbeiter überhaupt nicht. einer Einschränkung des Uebels aber dürfte neben der Bereitwillig- Arbeitgeber, begründete Forderungen fceiwillig zu erfüllen, und Bekanntma®bung der \{ädlihen olgen, welche Strikes selbs bei einem gewissen ävßeren Grfolge Arbeiter haben, erheblih beitragen können. In dieser Be- ziebung geschieht jeßt faft nihts zur Bekämpfung der Agitatoren; die wirklihen oder angeblihen im Strike errungenen „S auéposaunt ; die Kriegskoften aber, die in der Gestalt o loser Verschuldung zahlreiher Familien und fonsftigen ökonomischen Verfalls getragen werden, bleiben geheim. Auch hier ift ein Feld für die überhaupt viel zu sehr vernaclässigte unmittelbare Gegenagitation wider die Sozialdemokratie unter den Arbeitern.“

Jn einem die „wirklihen“ Ursachen der Verbrechen überschriebenen Artikel weist die „Danziger All Zeitung“ an der Hand eines amerikanis die Theorie der Sozialdemokraten hin, wona | von Haus aus gut seien und nur durch die schlechten sozialen Verhältnisse zur Verlegung der Geseße getrieben würden:

„Für diese heillos verblendete Theorie ist natürlich ein Beweis willkommen, aus dem si ergiebt, daß ein ] b der Sträflir-g8zahl und den wirths{haftlihen Krisen besteht. That ist ja auch ein solcher Beispiele aus der i lehcreih: „Im Jahre 1857 brah der allgemeine dem ein großer geshäftlicher Niedergang folgte. D stieg binnen drei Jahren von 210 auf

aus und rershlana Bestand des Gefängnisses fank im Jahre 1863 auf 135. Aber dann geht es mit eirem Riesensprung in die Héhe. Die vom Kriege zurück- fehrerden Soldaten konnten so {nell keine Beschäftigung finden; der Arbeitsmarkt war überfüllt, und die Zahl der Sträflinge ftieg binnen auf 366 Vom Jahre Ziffer beständig bis 1873,

früheren Krisis \chnellte die Zabl der Gefangenen bis sie im Jahre 1877 auf 560 angekommen üt. die Geschäfte wieder, der Bestand des Gefängnisses sinkt im Jahre 1882 auf 420 Da kam abermals eine Wendung nach abwärts im industriellen Leben, die ungefähr mit dem Attentat auf Garfield begann und mit den New-Yorker Bankbrücben ihren tiefsten Stand Die Zahl der Sträflinge folgte der Krisis aanz genau, sie erreichte in der Mitte des Jahrzebnts die Ziffer von 569. Im letten Sahre scheint ein kleiner Abfall fiattgefunden zu haben.“ i

Gewiß gebt hieraus hervor, daß der Stand der Erwerbsverhält- rifse auf die Zahl der Verbrehen von Einfluß ist. j l die s{lechthin soziale Natur des Verbrehens überbaupt im mindesten bewiesen? Nach dem amerikanishen Blatte hatte in den sogenannten \chlechten Zeiten die Zahl der Vermögensvergchen si beträchtlich erhöht, und beruh! fast aus\{ließlih hierauf der ZuwaÞs in der Gesammtzahl Die Verleiturg zu Diebstählen is naturgemäß in Zeiten von Verdienstnoth viel größer; allein das erklärt „nur tas Mehr oder Weniger in der Gesammtzahl der Diektftahlsfälle, nicht aber au, daß Diebstähle überhaupt vorkommen und daß Menscen, die keine Nahrungsforgen haben, verbrecerisher Habgier verfallen. Wie fteht es ferner mit den Verbrechen wider Staat, Religion, Sitt- lihkeit, Leib und Leben? Hier offenbart si ein verbrecherischer Trieb, der vom wirthschaftlihen Leben unberührt bleibt, sodaß selbs in eiten gesteigerter industrieller Thätigkeit eine Vermehrung der Ver- ehen wider die Person und wider Staat, Religion und öffentliche Ordrung vorkommen kann.

Die Sozialdemokraten brauchen niht bis Amerika zu gehen, um die Beobachtung eines gewissen Zusammenharges zwischen der Zahl der Vermögensverbrehen und dem Stande ter êékonomischen Verhält- nisse bestätigt zu finden. Im Deutscben Reich ift in jener Klasse von Vergehen von 1882—1888 die Zahl der Verurtheilungen von 169 300 auf 154 700 zurüdgegangen; allein die Diebftahlsfälle ver- minderten fih von 79000 auf 65000 Wokl ift diese erfreuliche Erscheinung mit eine Folge der reickeren Entfaltung der industriellen Thätigkeit und des gewerblihen Verdienstes. | Sozialdemokratie nit, weil sie ihren Klagen von der fteigenden Verdienstnoth der Arbeiter widerspriht und si zur Erregung von Unzufriedenheit niht verwerthen läßt. i die Verbrechen, deren Triebfedern Uebermuth, Gewaltikßätigkeit, fitt- lie Entarturg sind, nicht zurückgegangen, sondern gestiegen. Ursachen hierfür befangen untersucen! Aber es ist eben kein bequemes Thema für eine Partei, welche in einer nur der Erde und ihren Gütern zugewandten Theorie die bestehenden ftaatlihen und religiösen Ordnungen miß- awtet und mit dem Versuche, die sittlihe Verschuldung des Einzelnen auf äußere Verhältnisse abzuwälzen, selbst zur Verwilderung der Ge- sinnung beiträgt.“

untersuhten Arbeiterausftänden in Frankreih 27 9% mit einem Siege , während 16 %

und 57%/ mit einem Mißerfolge der Arbeiter geendet durch gegen\eitige Zugeständnifse beigelegt wurden.

des Statistishen Amts der Stadt en Standesämtern in der Woche vom gekommen: 28 Todtgeborene,

mit folgendem Rathschlag:

„Ein gründliches Mittel deihlihen Entwickelun weiteren Ausbau des Na Mittbeil

Berlin sind bei den h

260 Ebeschlicßungen , 929 906 Sterbefälle.

ere Gebiete auszudehnen.

eine systematische Feststellun Lebendgeborene ,

Kunst und Wissenschaft.

In der Königlichen Kunstakademie sind gegenwärtig die Studienarbeiten der Künfte aus dem lezten Unterrichtéjahre ausgestellt ) vertheilung hatte am Mittwoch im früßeren Abend-Aktsaal statt- gefunden, woselbst das Lehrerkollegium und die Studirenden versammelt Wie der Direktor Prof. Anton von Wer Rückblick auf das vergangene Studienjahr mittheilte,

Hochschule bildenden Die Preis-

Hälfte desselben in rascher

etras ver- mindert, doch sei das höheren Orts beabsihtigt worden, da bei der Aufnahme Gewickt darauf gelegt werden soll, daß nur ganz befähigte l ( Dem Jahresbericht ufolge, welchen der Direktorial-Assistent Professor Teschendorff verlas, ift in Folge seiner Krankheit Professor Hellgvist als Lehrer der Malklasse aus- diese wird jeßt von dem Maler Vogel geleitet, welcher, glei den Malern Teschendorf, Brausewetter, Friedrich und dem Kupferfteher Hars Meyer, zum Professor ernannt worden ist.

_ Die Ausítellung nimmt mehrere Säle ein und weist eine stattliche Fülle von recht achtbaren Leistungen auf, unter denen die mit Preisen ausgezeihneten besonders fkenntlih gemacht sind. balten: Die Studirenden Hansche (erster Preis der Landschaftsklafse), Mar Uht und Lemm, aus ter Thierklasse: die Maler Hans Krause, H. Behrens und Thomas; aus dem Maler-Aktsaal: Horte, Lugan und Wilhelm Müller J der Modelirklasse Stark und Wandschneider; aus dem Bildkauer-Aktsaal Heinemann, Abele und Künzler ; ferner theils für Klafsenleiftungen, theils für selbständige Studien oder Kompositionen : Binde, Westphalen, Kraus, Kurth, A. Behrens, Ernst Berger, Frig und Hermann Klims\ch, Bildhauer Wolf, Elze (zwei Preise), Fahrenkrog, Greve, Wilhelm Sulz, Schiff, von Wensierski, Posa. sky, Kullrih, Wincelmann, Susdorff, Seegert ; aus der Radirklasse: Uht und Wilhelm Feld- mann. Die Preise bestehen in Geldbeträgen, Medaillen, Kunstwerken Die Auéstellung findet unentgeltlih statt und Wir werden auf dicselbe noch zurück-

attes auf

die Menschen Herrscerlaufbahn Kaiser

Leute in die Akademie eintreten.

Zusammenkbang zwischen handen, und folgende bei R fu de

, mit wel%her Kaiser hiladelphiaer Gefangener. statistik find immerhin VBankkrah aus,

Die Zahl der

ufsammenhang vor

Regierung bereits weiter Preise haben er-

eine Menge bältnifie gewcsen. Malklafse:

Friedenéperiode getreten. und Melchior

225 tketrägt Dann kam noch größerem Ruck als in die Höbe, Dann hoben si E E l Die Güterbewegung auf deutshen Eisenbahnen im Jahre 1888, verglichen mit den drei vorhergehenden Jahren, bezifferte s, nah einer im neuesten Heft 4 (Juli und August 1889) des „Archivs für Eisenbahnwesen“ veröffentlihten Arbeit von C. Thamer folgender- f esammte Güterverkehr umfaßte (die Zahlen in Millionen Tonnen abgckürzt) 1888 134,9 gegen 122,2 im Jahre 1887, 113,6 im Jahre 1886 und 111,2 im Jahre 1885, bat sih also sit 1885 um 23,7 Millionen Tonnen vermehrt. Au) kamen davon im Jahre 1888 113,7 Millionen Tonnen gegen 103,3, 96,6 und 93,5 in den Vorjahren, d. \. 20,2 Millionen Tonnen Zunahme seit 1885 ; auf den Verkehr mit dem Auélande: 1888 21,3, gegen 18,9, 17,0, 17,7 in den Vorjahren, d. #. 3,6 Millionen Tonnen mehr als 1885. Von dem Inlandeverkehr blieben 1888 im engeren Lokal- verkehr der cinzelnen Verkeh1sbezirke 45,1 gegen 41,0, 35,5 und 37,4 Millionen Tonnen in den Vorjahren; im gegenseitigen Austausch der Verkehrsbezirke wurden befördert 68,9 gegen 62,3, 58,1 und 56,0 in Vom Auslandsverkehr kamen : auf den direkten Ver- kehr zwishen Deutschland und dem Auélande 19,3 gegen 17,1, 15,5 und 16,2, auf die Durchfuhr von Auéland zu Ausland 1,9 gegen 1,8, 1,5 und 1,5 in den Vorjahren. Aus Deutschland autgeführt wurden 1888 10,2 gegen 9,5, 9,5 und 9,8, nach Deutschland eingeführt 9,0 gegen 7,4, 5,96 und 6,5 Millionen Tonnen in den Jahren 1887, 1886 und 1885. Berücksichtigt man den Umstand, daß der Verkehr mit den Seehäfen zu einem großen Theil den Verkehr mit dem überseeishen Auslande der nahgewiesene Empfan uhr aus Deutschland, der mi bahn aber fih als Einfuhr nah Deutschland charakterisirt, fo betrug der Wewselverkehr zwischen den deutshen Verkehrsbezirken (mit Aus- {luß der Seehäfen) 61,2 Mill. Tonnen (56,0, 52,0, 50,3 in den Vorjahren), der Verkehr der deutschen Verkehrsbezirke (aus\chließlich der See- (einsckließlich | a. Versandt des deutschen Binnenlandes b. Empfang der See-

und Anerkennungen. dauert bis zum 25. d. M.

__ An der KöniglihenTecchnishenHochbschule zuBerlin bestehen folgende Abtheilungen: Abtheilung T für Architektur ; Ab- theilung I1 für Bau-Ingenieurwesen; Abtheilung Il für Maschinen- Ingenieurwesen mit Einschluß des Schiffbaues; Abtbeilung IV für Chemie und Hüttenkunde; Abtheilung V für Allgemeine Wissen- für Mathematik und Wätrend des Sommer-Semesters 1889 seßt sch der Lehrkörper zusammen aus 63 etats8mäßig angestellten Professoren resp. selbständigen, aus Staatsmitteln remunerirten Dozenten, aus 28 Privatdozenten resp. zur Abhaltung von Sprachstunden berehtigten Lehrer: und aus 76 zur Unterstüßung der Dozenten bestellten Assistenten Studirende giebt es 112, im 2. Semester Studirende 160, im 3. Semester 69, im 4. Semestec 127, im 5. Semester 54, im 6. Se- mester 101, im 7. Semester 69, im 8. Semester 91, in höheren Semestern 100, im Ganzen 883 Studirende, wovon 187 #ch dem Studium der Architektur, 191 dem Bau-Ingenieurwesen, 296 dem Maschinen-Ingenieurwesen, 97 dem Sciffbau und 112 der Chemie und 1 Für das Sommer-Semester sind 127 neu im- matrifulirt, von fiüher auëgeschiedenen Studenten 5 wieder immatrikulirt worden. Von den 127 neu immatrikulirten Studirenden sind aufgenommen worden: a. auf Grund der Reifezeugnisse von Gymnasien 51, b. auf Grund der Reifezeugnisse von Realgymnasien 35, c. auf Grund der Reifezeugnisse von Ober-Realshulen 9, d. auf Grund der Reifezeug- nifse bezw. Zeugnisse von außerdeuts §. 41 des Verfafsungs-Statuts 11, Summa 127. d_ welhe auf Grund der S8. 35 und 36 des Verfassungs - Statuts zur Annahme von Unterriht bezw. zugelassen é M: S. 34 des Verfassungs - Statuts , diesen hbospitiren im Fachgebict der Abtheilung I Abtheilung II = 6, der Abtheilung 111 = 100 (inkl. 6 Schif- bauer), der Abtheilung IV = 80. Ausländer befinden \ich unter den- selben 6 (1 aus Niederland, 1 aus Rumärien, 1 aus Rußland, 2 aus der Siweiz, 1 aus Süd-Amerika); b. Personen, berehtigt nah F. 35 des Verfassungs-Statuts zur Annahme von Unterricht, 90, und zwar: Königliche Regierungs-Bauführer 7, Studirende der König- lihen Friedrih-Wilhelms-Universität zu Berlin 77, Studirende der Königlichen Berg-Akademie zu Berlin 4, Studirende der Königlichen Landwirtbschaftlihen Hohscbule zu Berlin 2; e. 36 des Verfassungs-Statuts gestattet ist, dem Unterricht bei- en (darunter 5 kommandirte Offiziere t Unter-Ingenieure der Kaiserlichen Marine) 28, Summa 356; hierzu Studirende 883, Gesammtsumme 1239.

Zu beiden Seiten des für Naturkunde in der

maßen : Der

Ist damit aber Auf den Verkehr im Inlande

insbesondere Naturwissenschaften.

der Gefangenen.

Im 1. Semester

den Vorjahren.

Hüttenkunde widmen.

mit der Eisenbahn sich

darstellt, und da S i ersandt mit der Eisen-

vielfah als Aus en Schulen 21, e. auf Grund

Hospitanten und

Aber fie paßt der | Ausfuhr, und zwar Hospitanten, aus dem Auslande 10,0 (9,4, 9,2, 9,5), ; 4 hâäfen aus dem deutschen Binnenlande 4,3 (3,7, 3,6, 3,2), z1 Leider sind in derselben 14,3 (13,2, 12,8, 12,7); und zwar a. Empfang des deutshen Binnenlandes aus dem Auslande 8,1 (6,8, 5,6, 9,8), b. Versandt- der Seehäfen nach dem deutshen Binnenlande 2,9 (2,6, 2,5, 2,4), zusammen 11,0 (9,4, 8,0, 8,2) Millionen Tonnen. Durchfuhr von Ausland und den deutschen von Ausland

Millioaen Tonnen ;

Einfuhr,

sozialistische einmal un- zu Ausiand fowie zwishen dem Aus- ih wie folgt: zu Ausland 1,9 Versandt der Seehäfen nah dem Auslande 0,3 Millionen Tonnen oder genauer 1888 268 892 t (1887 273833,

1886 282 5394, 1885 285 0324 t);

Personen, denen Empfang der Seehäfen aus dem 1,0 Millionen Tonnen oder 995 546 t (628 275 bezw. 405 313 und 711331), zusammen 3,2 (2,7, 2,2, 2,5) Millionen Tabelle über den Versandt des Auslandes fteht an der Spiye Böhmen mit beförderten Mengen im Gesammt- gewicht von 4 129 543 t im Jahre 1888; mit 307 575# t,- die Niederlande mit 762 817t t, 1 Polen mit 734 712} t. ferner Belgien (666 504 t), Oestecreih obne Böhmen, Galizien und Ungarn (503 753), Polen (445 5804), Ga- lizien (310 329), Ungarn (302 7332), Frankrei (153 3084), Schweiz (101 085), Jtalien (60 781), Dänemark (14 056), England (1907t), Schweden (4574). In der anderen Tabelle, über den Empfang des Auslandes, nehmen die Niederlande die erfte Stelle ein mit 2428 945 t. Galizien und Ungarn Schweiz (1 074 060),

Frankreih (872 1024), Luremburg (742 784i),

land ohne Polen (512774), Dänemark (35 903), Schweden (2514). entfielen. auf

und 2 Maschinen-

aupteinganges vom neuen Museum i nvalidenstraße zu Berlin baben jeßt, wie das „Berliner Fremdenblatt* mittheilt, die in Sandstein über- leben8groß gearbeiteten Bildsäulen zweier berühmter Professoren der Naturkunde Aufstellung erbalten. Unter der cinen steht in gol- denen Buchstaben der Name „Johannes Müller“, unter der andecen der Name „Leopold von Buch“. Die Eröffnung der Museumsräume wi:d wahrscheinlich zu Michaelis d. J. erfolgen.

Der Katalog des Märkischen hatte, der „Staatsb. Zig.“ zufolge, im einen Zugang von 3562 1889 59 278 Museumsgegenftände betrug. i 3077 als Geschenke eingegangen, während 485 durch Ankauf für nahezu 2000 M erworben wurden.

Der 50 jährige Gedenktag der Erfindun graphie fiel, dem „Dtsch. Tgbl.“ zufolge, in diesen 17. Juli 1889 waren es rund 50 Jahre, daß Daguerre mit seiner neuen Erfindung,

Statistik uud Volkswirthschaft.

Ueber die Lage des Handels und der Industrie

liegen uns heute zwei wesentlih mit einander übereinstimmende Aeuße- rungen von Handelskammern vor.

Der Jahresberiht der Handelskammer von Wiesbaden äußert sh in seinem allgemeinen Theile wie folgt:

„Bereits in der leßtea Hälfte des Vorjahres (1887) machte si eine langsam steigende Besserung der allgemeinen wirthschaftlichen Lage bemerklich; aber der Aufschwung war kein allgemeiner, die Geschäfts- ergebnifse noch zu wenig befriedigende. Die politishen Verhältnisse, die sih zwar klärten, waren niht derartig, daß sie die Friedens- zuversiht festigten, und so fehlte noch die erste Vorbedingung zu einer durchgehenden Aufbefserung der Handels- und Industriethätigkeit. Auch ¿u Anfang des Berichtsjahres (1888) war die Weltlage noch unficer, und die traurigen bistorisben Ereignisse warfen so manchen Schatten auf das erste Halbjahr. Trauer und Schmerz erfüllte das deutscce Volk, zwei Kaiser, zu deren Heldengestalten es mit Stolz und vollstem Vertrauen aufblidckte, sah es hinscheiden. ) i ortbestehen des Friedens lähmte die Arbeit und die Als der jugendlihe Kaiser Wilhelm II Hand das Szepter Gelöbniß gab,

dann folgen: Luremburg Rußland ohne

rovinzial-Museums erwaltungsjahre 1888/89 ummern, sodaß der Beftand am 31. März Von den Zugängen sind

Oesterrei ohne Böhmen,

Dann folgen : Böhmen (1 222 845),

(1 855 6164), (895 582#§), (351 489t), (217 0714), England (1954 derten Mengen (54 108 918 t), (9 373 951), .

der Photo- Steinkohlen onat, denn am Braunkohlen Roheisen (3 932 2384) 2c. Die verschiedenen Getreidesorten sind mit folgenden Ziffern notirt : Weizen 2165481 t, Roagen 1500781 t, Gerste 1314527 t, Hafer 912385 t. Mehl wurde befördert im Gesammtgewicht von 2165 481 t, Kartoffeln 1341381 t, Salz 937124 t, Rüben 2 844 071 t, roher u unterst in der Lifte sind aufgeführt : ( mit 24 6352 t fkauftishe Soda mit 221084 t und Knowenkohle mit 13 829 t. Pferde wurden befördert 377991 Stück, Rindvieh 3 429 290, Schafe 3 381511, Schweine 6885375 und Geflügel 5780542 Stüdck.

(11 067 146), ' Eisenerze (5 764 4092), i Daguerrotypie g ie Oeffentlichkeit Berliner Kunsthändler Sachse freundeten Daguerre eine Silberplatte fixirte. mit Alexander von Humboldt, wifsershaftlihen Notabilitäten : „Wegen der Daguerrotypie-Angelegenheit haben wir sogleich öffentlihe Anzeige ergehen lassen und rechnen darauf, \hônen Sache guten Erfolg zu haben.“ 50 Jahren bat diese Kunst, nahdem sie in die Lichtbildnerei auf Papier, die Photographie, Übergegangen, die ganze Welt erobert. Die I. vorgeschene umfangreibe photographische Ausftellung in der Kriege-Akademie wird die verschiedenen Stadien, welche diese Kunst durhgemaht, wie ihre modernen Erf-lge in bester Weise zu veranschaulichen suchen.

Durch Zugang von nabezu 5000 „6 innerhalb der leßten en hat sih der Ertrag der diesjährigen Sammlungen für die Gedächtnißkirhe der Protestation von 1529 in Speyer auf nahezu 83 000 4 gehoben. Das Königreich Sachsen mit mebreren preußiscken Provinzen, so namentli Posen, Ostpreußen und Westfalen, nebmen hieran hervorragenden Antheil, ob Wochen mit ihren mehrfahen Wetterschäd rungen an die allgemeine Liebeétthätigkeit stellten. rcchtsrheinishen Bayern sind

Besorgniß und : aus Paris

Am 22. Juli schrieb Sachse, der sofort dem Chemiker Rücksprache

Zweifel an dem Ünternchmungslu = kräftiger

des Friedens zu

durh Wort ein Sirmer Zuder 905 9093 t. das Vertrauen und die f die Erhaltung des Friedens zurück, überall zeigte \sih rege andel und Industrie nahmen einen bedeutenden Auf- enn auch die erzielten Gewinne oft noch erheblich hinter den Erwarturgen zurückbleiben und nit im Verhältniß zur auf- gewendeten Arbeit stehen, wenn noch viele Klagen über allzu ge- ringen Nutzen und kleinen Unternehmergewinn 1aut werden, so ift doch im Allgemeinen das Ergebniß ein zufriedenstellendes, und es ist die offnung berechtigt, daß die gesunde Lage, die sich in so erfreulicher Peise angebahnt hat, von Bestand sein wird und sich weiter fort- bildet. Klagen werden nie verschwinden; geringer Nutzen, schmale Rente schen wir bei allen Kapitalverwendungen, die 7 auf Deutsland und nit auf bestimmte Gebicte beshränken. Der A usfuhrhandel Deutshlands hebt sich mehr und mehr; in allen Meeren kreuzen deutshe Schiffe, in allen Ländern finden „wir deutsche Niederlafsungen, die bestrebt sind, den deutschen Erzeugnissen immer weitere Absaygebiete zu verschaffen. Nach der Reichbstatistik verzeihnen die Eisen- und Tertilwaaren einen erheblihen Ausfall, der aber kaum seine Begründung in einem Rückgang dieser großen Gewerbs- eige hat, da ja die Fabriken flott beshäftigt waren und nirgends über rbeitsmangel getlagt wurde. Reben der sih unverkennbar bessern-

hatte, nah Paris:

wung. W mit dieser In diesen

Zu den Ursachen der Arbeiterausftände in Frankrei.

_ Vor einiger Zeit hat das ftatiftishe Bureau in Paris eine Enquete über die Ursachen der Arbeiteraus\tände in 1885 veranstaltet und über die Ergebnisse dieser Untersuhung im 15. Band der „Statistique annuelle“ ausführlich berihtet, insbeson- dere über die ftatistishen Ergebnisse der unternommenen Erhebungen. Hamb. Corr.* entnehmen, in Frank-

mit Aus\chluß des 815 Arbeiterauéstände vorgekommen, und es hat sih herausgestellt, daß von diesen durch höhere Lohnforderungen , dur Lohnverminderungen, 1% dur verschiedene Bes4werden über die Arbeitsbedingungen, 5# 9% durch Forderungen nach Verminderung der Arbeit8zeit und 172 %/9 dur andere Umstände verursaht worden sind. Es sind demnach in Frankreich auf die Lohnfrage dur{hschnittlih zwei Drittel aller Arbeiterausstände zurückzuführen, was wohl auch

für den 19. August d. Frankreih von 1874 bis

1ch nit nur | Danach sind, wie wir d

reich in der Zeit von 1874 bis 1886 aHyr

in8gesammt

gleich gerade die legten en 2c. erhebliche Anforde- tig Au aus dem ) C ind uns einige dankenswerthe Gaben zuge- kommen. Nicht minder fährt das Ausland, namentlih die Schweiz, England und Amerika, fort, unsere Bestrebungen zu unterstüzen.

Arbeiterausständen 44 2%