1889 / 176 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Jul 1889 18:00:01 GMT) scan diff

und Tiefe entstanden if. Nur dem Umftande, daß in Folge des Frlerianes e P eingefahren waren, -ift es zuzushreiben, daß eine Menschenleben verloren gingen. :

Fm Riesengebirge wurde namentlich in Gotshdorf bei Hirschberg von der Ueberschwemmung arg gehaust, ferner nördlih der Hohen Eule, besonders in Steinseiffersdorf, Kashbach und Heinrichau, indem der sonst ganz barmlose Klaumißbah si plöblih in ein Wildwafser verwandelte, das Brücken und Häuscr fortriß. :

Von im Ganzen 44 Ortschaften wurde wolkenbrucartiger Regen gemeldet, von 74 Hagel, die Mehrzahl der lepteren in Slesien. Eine allerdings nit auf Vollkommenheit Anspruch erhebende Unfall- statistik durch Blißschläge liefert folgende Zablen: Getödtet wurden 6, aeclähmt oder verwundet 3 Personen. 2 Stück Vieb wurden er- \&lagen, 11 Gebäude (Scheunen, Wohnbäusfer, Windmüblen) bra: n- ten nieder, 47 wurden von sogenannten falten Schlägen getroffen, davon allein je 7 in Naumburg und Erfurt, 56 Bäume und mehrere Telegrapbenleitungen mebr oder weniger beschädigt.

Um duch von den gefallenen Wafsermengen, welche wohl den empfindlichsten-Schaden brachten, etne Vorftellung zu geben, mögen no einige Angaben folgen, zu deren rihtigem Verftändniß jedo ein paar Worte vorausgesickt werden sollen. : : :

Die Menge der gefallenen Niederschläge drüdt man in der Weise aus, daß man angiebt, wie hoch dieselben den Boden überdeckt hätten, wenn er undurchläisig gewesen und auch sonst keine Verluste eingetreten wären. Diese Höben giebt man in Millimeter an, und nennt sie furzweg die Niedershlagshöhen. Bei dieser Art zu verfahren ergiebt ch z. B für Berlin nah langjährigen Beobachtungen eine mittlere jährlide Regenböhe von 596 mm, für den Monat Mai eine folche von 51 mm, d. i. nit ganz der zwölste Theil der im ganzen Jahre fallenden. : Ï A E L:

Dies vorausgeschickt, soll nun in Kürze die Nieders{blagsverthei- lung an dem untersubten Tage geschildert werden, und zwar wollen wir zunächst jene Gebiete ins Auge fassen, in welchen am 1s. Mai mebr als 25 mm Regenhöhe, d. b. mehr als die Hälfte der dur(- sÓnittlih im ganzen Mai in Berlin niedergebenden Regenmenge zur Au'zeihnung kamen. Hält man diese Grenze feft, so ergiebt f, daß sie folgende Gegenden einshloß: das Flußgebiet der Fulda und des S§walm, den Kamm des Thüringer Waldes in der Um- gebung des Inselsberges, ein kleines Gebiet südlich von Erfurt. Das bei Weitem auêsgedehnteste Gebiet reiht vom Nordabbang des Harzes bis in die Prignit, von kleineren Gebieten, welche die Lüneburger Haide sowie den unteren Lauf der Oder und die Ucktermarr bedecken, flankirt. Weiterhin zeigen sich Gebiete von mehr als 25 mm in der Umgebung von ‘Liegniß, wo in 34 Minuten 45 mm fielen, auf den Landshuter Bergen, und in einem Streifen von der Hohen Eule über den O bis Bohrau bin, endli an der polnishen Grenze in der Gegend von Kreuzburg.

Das Hauptniederschlagsgebiet liegt in Form einer Ellipfe nördli vom Huy-Walde, ziemlich genau mit dem westlichen Zipfel des Kreises Gr.-Oscberäleben zusammenfallend, mit einer Regenböhe von 100 mm, wovon in Hamersleben 75 mm in 1} Stunden fielen, während in Sélanstedt 153 mm in der Zeit von 3—8 Ubr Nachmittags nieder- gingen.

Es fielen demnach am leßtgenannten Orte während weniger Stunden Wassermengen, wie sie sonst etwa innerhalb zweier Monate beoba&tet werden, und ist leiht einzusehen, daß sich folhen Massen gegenüber die vorhandenen Wafserläufe als vollkommen unzureichend erweisen mußten. Einen Begriff von dieser Wafsermenge giebt fol- gende Éleine Rechnung. Nehmen wir das Gebiet von mehr als 1C0 mm Niederschlagshöhe zu 200 gkm an, was eber zu niedrig als zu boch geschägt sein dürfte, so steht auf jedem Quadratmeter eine Wassershit von 1 dm Höbe, also 1/10 cbm. Auf 200 gkm steben demna 20 000 000 cbm Waffer. Damit können wir aber einen See von 2 m Tiefe und 10000000 qm = 10 gkm Fläwe füllen, also etwa von der Oberfläche des Müggelsees bei Berlin. Die Wafsfermengen, mit welchen die vom Wolkenbruche betroffenen Gegenden überschüttet wurden, waren demna ebenso groß, als wenn man die Hälfte des eben geschilderten Sees über eine Fläche von der Größe Berlins au3gegossen hätte. Welche Zerstörungen jolche Maffen befonders in Thälern, wo si s{ließlich alles in enge Rinnsale zusammendrängt, bervorbringen müßen, ist hiernah unshwer zu übersehen.

Berlin, den 25. Juli 1889.

Die Glasindustrie im Hirschberger Thale.

Die von Gustav Schmoller herausgegebenen „Staat83- und sozialwifsenshaftliven Forshungen“ veröffentlihen eine Spezial- untersubung über die „Glasindustrie im Hirschberger Thale“ von Gustav Lange.®*) An der Hand dieser verdienftliden Arbeit wollen wir in Folgendem versuWen, unseren Lesern über die wirth- \hafts- und sozialpolitishe Seite der Glasindustrie einen Ueberblick zu gewähren.

Von den gegenwärtig im Hirschberger Thale vorhandenen drei Glashütten, welwe sämmtli in der Gemarkung von Schreiberhau liegen, ift die Hoffnungsthaler Hütte niht im Betriebe. Die beiden anderen, die Hütte ¡u Karlsthal und die Josephinenbütte sind da- gegen vollauf mit Aufträgen beschäftigt und werden regelmäßig be- trieben. Alle drei Etablissements unterftehen der Gräflih Schaff- got\&@’shen Verwaltung. Zwei derselben, die Josephinenhütte und die geschlofene Hütte zu Hoffnungsthal, sind im Besiß des Grafen Scaffgotich, während die Glasfabrik zu Karlsthal von demselben gepa@tet ist. j j

Üeber den gegerwärtigen Umfang des Shaffgotihen Glas- büttenbetriebes geben folgende Zablen Auskunft. Die Gesammtzabl der beschäftigten Personen betrug im Jahre 1882 417, wovon 41 oder 9,8 % auf das weibliche Geschleht entfielen, im Jahre 1888 350. Die Letzteren zerfielen außer den Leitern und dem Bureau- personal in 30 Glasmacher mit 27 Abtragejungen, 9 Hüttenmeifter und Schmelzer, 7 Shürer, 7 Formenmacher, 3 Hafenmachec, 39 Ar- beiter aller Art, 19 Arbeiterinnen, 144 Glaës@&leifer, 12 Glasschnei- der und 47 Glaëmaler und Vergolder. Die Abtragejungen stehen im Alter von 12 bis 14 Jahren und sind meist Böhmen, weil die Kin- der der einheimishen Bevölkerung zu lange die S(ule besuchen müfsen und dann nicht mehr die Gewandtheit erwerben, die jene Jungen besißen müssen. i

Die in JIosephinenbütte und Karlsthal erzeugte und veredelte Mafe wird für 1887 mit 5052 Centner im Werthe von 360 540 angegeben ; von der leßtgenannten Summe entfallen ca. 150 000 auf das erzeugte Robglas. Da die vereinigten Hütten in farbigen dekorirten Glaswaaren mit den böhmishen Fabrikaten theils wegen der billigeren Arbeitslöbne in Böhmen, tbeils wegen der ungünstigen Coursverbältuifse jeßt nur {wer konkurriren können, so hat si die Verwaltung in neuester Zeit von dem auss{ließlihen Betriebe der Kunst- und Buntglasfabrikation befreit und stellt au andere Artikel ber; dazu gebört z. B. die Fabrikation von Sten für Torpedo- Dampfkefsel, welche von der Kaiserlihen Werft îin Wilhelmshaven in Beftellung gegeben sind. ; ? :

Die neuefte Erfindung des zeitigen technischen Leiters der Josephinenbütte, die Herstellung massiven Kupferrubinglases, welches selbft von einem Fahmann von assiv-Goldrubin kaum unter- \hieden werden kann, dürfte bei dem Interefse, welches dieser neuen, zur Patentirung angemeldeten Erfindung bei Fahmännern bereits entgegengebraht worden ist, vielleiht für die weitere Gntwickelung der Gräflih Schaffgotsch'shen Hütten von wesentlicher Bedeutung sein.

Unter den in neuerer Zeit aus der Josephinenhütte hervorgegan-

enen Kunstwerken nimmt das für 24 Pêrsonen berechnete Trink- ervice, welches die vinz S@lesien Sr. Majestät dem Kaiser bei Seiner Vermählung |chenkte, einen hervorragenden Plaß ein. Die ver- schiedenen Tcinkgläser, Karaffen u. \. w. zeigen die edelften Formen;

E O E T FmT g e vou v Leipzig. Verlag von Duncker u. Humblot. 1889. Preis 320 f

der Séliff und namentli die Gravirung sind wabrbaft künstlerisch ausgeführt. Die Entwürfe zu diesem kostbaren Geschenk, das der Streiberhauer Slasindustrie zu hoher Ehre gereiht, rübren von dem Maler Grafen Harra her. S :

“In Josepbinenhütte und Karlsthal wird Sonntags im _Allge- meinen weder ges{molzen noch Glas gemaht. Diese Durchführung der Sonntagsruhe ift ein besonderer Vorzug der Sthreiberhauer Ditten und sonst weder in der deutshen Glasinduftrie no im

uslande übli, weil damit nicht nur eine geringere Verwerthung der Anlage, sondern durch die theilweise unnüge Feuerung am Sonntage eine Vertheuerung der Fabrikate verbunden ift, he billige Massenartikel nicht zu tragen vermögen. Der legytgenannte Umitand ift bei der Schreiberbauer Glasfabrikation von geringerm Einflusse als anderwärts, da bei den dur die veredelnde Bearbeitung der Gegenstände verhältnißmäßig sehr boben Preisen die Kosten für die Feuerung einen nur geringen Bru@theil derselben darstellen.

Die für die im Hirschberger Thale betriebene Fabrikation und Veredelung nötbigen Glasarbeiter können nur dur langjährige, möalift in früher Jugend beginnende Uebung die zu ihrem Berufe er- forderlihe Geschicklihkeit und Fertigkeit erwerben und find deshalb bei eintretendem Arbeitermangel bezw. in Zeiten geschäftlihen Auf- \{wungs nicht so leiht zu ersezen wie in vielen anderen Induftrie- zweigen, au in einigen Spezialzweigen der Glaßsindustrie. Diese Schwierigkeit des Ersatzes ift zugleih mit der größern oder gertngern Tüchtigkeit beftimmend für die Höhe des Lohnes wie für die dauernde Beschäftigung der meisten Glasarbeiter. Es darf des- halb nicht überraschen, daß die dort gezahlten Löhne häufig tig der Handwerker und Fabrikarbeiter in großen Städten nicht bloß erreichen, sondern auch übertreffen. Der durchschnittlibe Lobnsaß pro Woche beträgt: für Glaëmaher 21—24 (hödfter Lobnsay 30) s, für Glatshleifer 11—14 (15—20) 4, für Glasschneider 2c. 15—18 (20) 4, für Glasmaler 2c. 12—15 (18—25) 4, für Arbeiter ver- schiedener Art 10 (12 —13) A und für Arbeiterinnen 4,50 (6) Selbstrerständlih kommen die höchften Lobnsäße nur ausnahmêweise vor. Namentli& zilt dies von den Glasschneidern und Glasmalern, bei denen nur wirklihe Künstler die Maxima erreichen, während die bödbften Lohnsäße bei den Glaëmachern und besonders bei den Glas- \chleifern häufiger vertreten sind. e : :

Verschiedene Zweige der Glasinduitrie, namentli& die Glas- veredlung, gehören zu den gesundbeitss&ädlichen Beschäftigungen, da- gegen ist die Glaëmalerei mit besonderen, dem Gewerbebetriebe eigent*ümlihen Krankheiten nit verbunden. Diejenigen Organe, welche bei den Elasarbeitern bhauptfählich und dauernd ungunitig beeinflußt werden, sind die Athmungsorgane und die Augen. Chronishe Erkrankungen der ersteren kommen namentli bei den Glasschneidern und -s{leifern sehr häufig vor, am bâufigsten bei denen, wmtlche glei nach Beendigung der Schulpflicht, mit dem 19. Lebens- jahr, ibren Beruf ergriffen haben. Den Keim dazu tragen fie ge- wöhnlih \chon von Kindheit an in si, da der Sohn meist mit dem Gewerbe au die Gewerbekrankheiten des Vaters bezw. die günstige Disposition dazu ererbt. Man kann annebmen, daß unter 100 kranken Glasshleifern 70 an Brustkrankheiten aller Art leiden. Die Sterb- liGkeit an Lungenkrankbeiten aller Art ift denn au sehr groß.

Daß die bâäufig an mehr oder weniger s{chweren Krankheiten leidenden Glasarbeiter auch großentheils franke und elende, kaum lebensfähige Kinder erzeugen, ersheint von vornherein einleuchtend. Folgende Verbältnißzablen bringen die exakten Beweise dafür. Von je 1000 im Durchschnitt der Jahre 1875—82 überbaupt geborenen ehelihen Kindern find todtgeboren bezw. gestorben vor Vollendung des ersten Lebensjahres: im preußishen Staat 37,8 bezw. 224,7, in der Provinz Swlesien 41,3 bezw. 274,0, im Regierungsbezirk Liegniß 53,6 bezw. 317,1, im Kreise Hirschberg 64,0 bezw. 407,0, und von Berufsthätigen in der Industrie der Steine und Erden des genannten Kreises 77,7 bezw. 3512. Daß es hierbei nit die Thätigkeit in der Glasindustrie an sich{, fondern die im Hirschberger Thale ausgeübte besondere Art der Arbeit, nämli die Glasveredelung ist, wel@e eine so hohe Todt- eborenenziffer und eine so große Säuglingssterblichkeit verursacht, olgt aus der Thatsache, daß von je 1090 überhaupt geborenen ehe- lichen Kindern, deren Eltern in derselben Berichts8periode im Land- kreise Görlitz in der Industrie der Steine und Erden (ebenfalls faft aus\chließlich Glasindustrie) thätig waren, nur 42,5 todtgeboren wurden und 255,7 vor Vollendung des erften Lebentjahres ftarben.

Da die Bedeutung der Glasinduftrie für die ganze Provinz Sé(lesien, sowie besonders die vielfahen Wehselbeziebungen zu dem angrenzenden Böhmen, defsen gesammte wirtbshaftlihe Verbältnifse durch die Glasindustrie von altersher ganz bedeutend beeinflußt wurden, es wünschenswerth ersheinen lasten, die Entwickelung jenes Industriezweiges aub für die Übrigen Theile Schlesiens zu verfolgen, so hat Gustav Lange die nöthigen Vorarbeiten bereits gemaht und hofft, in niht allzu ferner Zeit die vorliegende Ab- bandlung in jener Richtung fortsezen zu können.

Gewerbe und Handel.

Berlin, 26. Juli. Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz. Butter: Hof- und Genofsen- \chaftsbutter Ia. 107—116 A, ITa. 103—106 A, IIsla. 99—102 #, do. abfallende 90—95 Æ, Land-, Preußise 90—95 #, Nepbrücher 85—88 #, Pommersche 85—88 #, Polnische 85—88 #Æ, Bayerische Sennbutter —&, do. Landbutter #, Slesishe 90—95 „6, Galizis&e 75—78 #4 Margarine 45—70 # Käse: Schweizer Emmenthaler 85—90 #, Bayerischer 65—75 K, do. Ost- und West- preußisher Ia. 65—70 Æ#, do. Ia. 55—65 Æ#, Holländer 75—85 #6, Limburger 35—42 #, Quadratmagerkäse 20—26 „4 Schmalz : Prima Western 17 °/o Ta. 42,90 #, reines, in Deutsche land raffinirt 46,00 4, Berliner Bratenscmalz 48,00—51,00 #4 Fett, in Amerika raffinirt 42,00 #, in Deutschland raffinirt 44,00— 46,00 A Tendenz: Butter: Bei s{chwahem Verbrauch haben si Preise behauptet.

In der geftern stattgehabten außerordentlichen Generalversamm- lung der Deutschen Bank, in welher ein Aktienkapital von 12 338 600 A mit 5089 Stimmen vertreten war, wurden die vor- geschlagenen Statutenänderungen gemäß dem Antrage des Verrealtungs- raths und der Direktion sämmtlih einstimmig angenommen. Die Direktion mate der Versammlung die Mittheilung, daß die leute am 15. d. M. fällige Rate auf junge Deutsche Bank-Aktien nunmehr voll eingezahlt sei. Damit ift die Kapitalserhöhung der Deutschen Bank beendigt und arbeitet dieselbe also vom 16. Juli cr. ab mit einem voll eingezahlten Aktienkapital von 75 000 000 A Diese Mit- theilung wurde von der Versammlung zur Kenntniß genommen.

_— Vom obershlesishen Cisen- und Metallmarkt berihtet die „Schles. Ztg.“ : Der Betrieb der \{melzenden Hohöfen wurde mit der bisherigen Anzahl fortgeführt. Das Ausbringen von Robeisen bat sh während mehrerer regnerisher Tage vorüber- gebend wechselvoller gestaltet und wurde deshalb ftellenweise mehr

rennmaterial gebrauht. Das Einsaßzmaterial für die Puddel- werke batte regen Absaß; ähnlih verbielt es s|ch mit dem Aufgang von Robeisen bei dem Befsemer- und Thomas-Hütten- betrieb, Weiches Gießerei-Robeisen war fortgeseßt gut begehrt. Ueber die Landesgrenze hinaus sind in leßter Zeit mebr- fahe Versendungen in vershiedenen Robeisensorten erfolgt. Die

reise find zum größten Theil nach au gerihtet. Die isengießereien find bei ihrem jetzigen Beschäftigungspensum ur Fortführung eines intensiven Betriebs sowohl der Kupol- als ammöfen genöthigt, und nur deshalb in etwas s{wieriger Lage, weil es an den erforderlichen Arbeitskräften mangelt. Die neueren Ablieferungen von Gußftücken weisen bei der flotten Fortsetzung ver- schiedener bergbaulicher Unternehmungen, Konftruktionsarbeiten über Tage, infolge der Ausbauten auf und der Neueinrich- tun in mebreren industriellen Etablissements eine größere

gen Mannigfaltigkeit gegen die leßte auf. D [3° T TE bebielt seine eig feste Drliung “bei, Die

auf gröôbere Eisensorten eingerihteten Walzeisenstraßen find allent- halben stark besezt. Für Flacheisen in diverfem Kaliber und unter: \chiedlihen Breiten ift der Begehr ein äußerft vielseitiger; au die anderen, aus den Mittelftrecken der Eisenwalzwerke hervorgehenden E nisse finden eine au8gedehntere Verwendung. Im engeren Lokalverkehr wie im Versandt nah S{lefien und den Nahbar- provinzen ging es recht lebhaft zu. Die Zuführung von gewalztem Eisen nah den Oderbâfen erfolgte ausgiebiger. Profilirte Fabrikate beshäftiaten die betreffenden Walzstrecken fortdauernd angespannt. Von Swiffswerften wurden weitere Bestellungen aufgegeben, deren Effektuirung einen längeren Zeitraum in Anspru nehmen wird. Der Bedarf in Blechen fährt fort, ein recht lebhafter zu sein. Die Abnehmer fügen sih demnach willfährig in die Seitens der

au bezüglich der höheren Preise gestellten Bedingungen.— Der Metallmarkt rerfolgte weiter eine günstige Richtung. Die größeren Verbraucsftätten von Zink und Blei entlaften in Folge ihrer regen Besäftigung die Shmelzwerke mehr als bisher. Der Auslandsbedarf ift an den Entnahmen ebenfalls stärker wie sonft betheiligt. Dur die vielseitigeren Anforderungen der Abnehmer wurde der Geschäftsgang natur- gemäß lebhaft erhalten. Die Schmelzwerke konnten fih somit ibrer Eneugnifse leicht entledigen und auf höhere Preise balten; ein gleiches gilt von den Feftseßzungen für Ganzerzeugnifse. Das Zinkwalzwerk Hobenlobebütte befindet sich gegenwärtig in recht flottem Betriebe ; es wird in demselben Tag und Naht gearbeitet, um den Bedarf zu decken. Notirungen: W. H Zink von Gieshes Erbea 40,90 Æ; \{lesishe Vereinsmarke 38,20 4, au böber; Spezialmarken 38,40 Ia. Blodblei 27,00 bis 27,50 M :

Im Jahre 1888 hat die Säcbsifche Rentenversi®e- rungs-Anfstalt zu Dresden sih wiederum einer schr lebbaften Betbeiligung zu erfreuen gehabt. Die 1888er Jahresgesellshaft ift die atundrierzigste der biéher überbaupt begründeten und insgesammt noch bestehenden Iabres8gesellschaften. In derselben sind _— abge- sehen von drei im vergangenen Jahre eingetretenen, vor dessen Ablauf jedoch verstorbenen Personen 1659 verschiedene Personen mittelst Baarzablungen im Gesammtbetrage von 470857 #, beziehentli durch 244 Volleinlagen mit 283 200 4 und 2245 Stüdeinlagen mit 187657 Æ oder überhaupt 3189 Einlagen im Nennwerthe von 956 700 4 versichert worden. Die Jabresgesellshaft 1888 ¿äblt sonach eben so wie seit 1882 jede neue Jahreëge]ellschaft mebr als 3000 Ein- lagen. Bei solcher andauernd zablreihen Betheiligung hat das Wachsthum der Anstalt in den leßten Fahren sehr rajhe Fortschritte gemacht und es ift ¿z. B. die Summe der vorhandenen Renten- tapitalien, welche Ende 1876 5 121660 4 nah 36jährigem Beftehen der Anstalt betragen batte und bis Ende 1884 auf 9 624657 , d. i. um rund 4 500 000 Æ in 8 Jahren, gestiegen war. bis Ende 1888 auf 12593612 Æ, d. i. um rund 30-0000 Æ allein in den leßten 4 Jahren angewasen. Die Stückeinlagen aller bestehenden FIahresgesellshaften find im Sammeljahre 1888 um 230964 baare Naczablungen und 143239 # dur Rentengutschrift vermittelte Nahzablungen gewachsen. _ Der zu Gunftea von 65345 Voll- und Stückeinlagen angelegte Kassenbestand der Anstalt E am 31. Dezember 1888 13955550 Æ Die Nrungen der Anftalt im Jahre 1888 haben nach Deckung sämmt- liber Jahresrenten, S{blußabfertigungen, Verwaltungskoften, Steuern u. f. w. cinen Uebers{uß von 98192 Æ ergeben, welcher nah S. 34 der Statuten als Zuschuß zu den, den einzelnen Mitgliedern gebüb- renden Zinsrenten in den Jabresbezügen für das Iahr 1889 Ver- wendung gefunden hat. Bis Ende 1588 sind überhaupt 2394276 M an JIahrezübershüfsen verwendet worden.

Baußgner Tuchfabrik und Kunstmühle (vormals C. G. E. Mörbit). In der Generalversammlung, welche von 7 Aktio- nâren mit 1005 Aktien und ebensoviel Stimmen befucht war, wurde einftimmig die vorgelegte Bilanz pro 1888/89 genebmigt, die Ent- lastung der Verwaltung ertheilt und die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsraths, Stadtrath Bösenberg (Dresden) und Kaufmann Grabowéfy (Berlin) wieder gewäslt.

Lüttich-Limburger Eisenbahn-Gesellschaft. Na dem von der Generalversammlung am 17. d. M. vorgelegten Ge- \chäftsberihte {loß die Bilanz per 31. Dezember 1888 mit einem Gewinn von 125 183 Fr. ab, welcher zum ersten Male seit Gründung der Gesellschaft die Vertheilung einer Dividende ermöglit. sollen 2,25 är: pro Aktie vertheilt werden, wobei indeß zu bemerken ist, daß die - ilanz die Uebershüfse der beiden Jahre 1887 und 1888 enthält. Die Auszahlung der erwähnten Dividende findet laut Be- {luß d E am 1. August cr. ftatt, und zwar in Berlin bei der Direktion der Diskonto-Gesellscaft.

Transport von Benzin nah Italien. Die Straß- burger Handelskammer lenkt die Aufmerksamkeit der in Frage kommenden Handelskreise auf nachfolgenden Gegenftand: „Von dem Kaiserlihen Konsul in Livorno war seiner Zeit mit Rücksicht auf die auf den deutschen Eisenbabnen für die Beförderung von Benzin bestehenden Bestimmungen beklagt worden, daß bei Versendung dieses Artikels keine Cisternenwagen zur Verwendung gelangten. Auf Mittbeilung des Berichts des Konsuls in Livorno äußerte sich der Chef des Reichsamts in Berlin für die Verwaltung der Reichs - Eisenbahnen dabin, daß durh die auf den deutshen übrigens au auf den öfterreiisch-ungarishen Bahnen in Geltung befindlichen Bestimmungen über die Annabme und den Transport von Benzin keineswegs die Benußung von Basfin- (Cisternen-) Wagen zur Beförderung dieses Artikels ausgeschloffen würde. Vielmehr sei diese Transportart ausdrüdcklih als zulässig zu bezeihnen. Der hiervon in Kenntniß geseßte Konsul in Livorno hat nun in neuerer Zeit nochmals die Benugzung von Cifternen-Wagen für die Versendung von Benzin, wie solhe namentli in Oesterreich gesGebe, anempfoblen. Diese Versendung2art führe eine nit unbedeutende Ersparniß in der Fracht und in den Kosten für Fäfser, sowie eine Zollersparniß mit nd. Been sei die Waare tem Entfteben von Untergewicht, wie bei der Versendung in Fäfsern, riht ausgeseßt. Bei Einführung der vortheilhafteren Versendungéart ließe sch eine Hebung des deutschen Handels8verkehrs in diesem Artikel erboffen. In Folge dieser neuer- lihen Anregung gewinnt es den Anschein, als ob die betreffenden Transportvorschriften in den betheiligten deutshen Interessentenkreisen niht genügend bekannt seien.“ 5

W ien, 26. Juli. (W. T. B.) Bei den sowobl in diesem wie im Vorjahre im Betriebe geftandenen 177 km langen Lokalbahnen der Desterreichishen Lokal-Eisenbahn-Gesellschaft be- trugen die provisorisch ermittelten Einnabmen im Monat Juni d. I. 62 068 Bl., und in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Juni 1889 461 174 Fl, während die definitiven Einnahmen in der glei@en

eriode des Vorjahres 66 707 Sl, bezw. 406 978 Fl. betragen haben.

ie provisorisch ermittelten, oben nit inbegriffenen Einnahmen der 57 km langen Lokalbahn Hannsdorf—Ziegenhals betrugen in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Juni 1889 83 660 Fl.

London, 26. Iuli. (W. T. B.) An der Küfte 3 Weizen- ladungen angeboten.

Manchester, 26. Iuli. (W. T. B.) 12r Water Taylor 7, 30r Water Taylor 9, 20r Water Leigh 8, 30r Water Clayton 8, 32r Mock Brooke 84, 40r Mavoll 9, 40r Medio Wilkinson 10, 32r Warpcops Lees 84, 36r Warpcops Rowland 9, 40r Double Weston 95, 60r Double courante Qualität 134, 32“ 116 yds 16 K 16 grey Printers aus 32r/46r 174. Stetig.

Verkehrs - Anftalteu.

Hamburg, 26. Juli. (W. T. B.) Der Póstdampfer Gellert“ der Hamburg-Amerikanishen Padcketfahrt' Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, beute 5 Uhr Morgens in New-York eingetroffen.

ondon, 2%. Juli. (W. T. B.) Der Casile-Dampfer eDrummond Caftie* ift auf der Ausreise in Capetown angekommen

1. Steckbriefe und UntersuGungs-Sahen. 2. ang oval reTungen, Bulgrvole, 3. aufe, Verpachtungen, Verdingungen 2.

4. Verloosung, Zinszahlung 2. von öffentlichen Papieren.

orladungen u. dergl.

Deffentlicher Anzeiger.

. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\{. . Berufs-Genofsenschaften. _

. Wocben-Ausweise der deutshen Zettelbanken.

. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe uud Untersuchungs - Sachen.

[23420] Oeffentliche Ladung.

Die nabbenannten Personen :

L Peter Misera (Stand unbekannt), zuleßt in Weisolla, Krcis Pleß, wohnhaft, geboren am 18. Fe- bruar 1865 zu Wessolla, i

2) Paul Max, zulegt in Wessolla, Kreis leß, wobnbaft, geboren am 16. Juli 1865 zu Wessoüla,

3) Iakob Cierpitz, zuleßt in Groß-Chelm, Kreis lel wobnhaft, geboren am 13. Juli 1865 zu Groß-

elm,

4) der Arbeiter Johann Figura, zuleßt in Zmielin, Kreis Pleß, wohnhaft, geboren am 20. August 1864 zu Imielin,

5) der Kne&t Ignay Niedziella, zuleßt in Stol- larzowit, Kreis Tarnowitz, geboren am 830. Juli 1862 zu Slupséko, a i

6) Jobann Lehnert, Wt in Hanufsek, Kreis Tarnowiß, geboren am 12. Mai 1886 zu Hanussek,

7) Iulius Poloczek, zuleßt in Potempa, Kreis Gleiwig, geboren am 3. Januar 1866 zu Potempa,

8) Iosef Kurda, zuleßt in Brynnek, Kreis Elei- wiß, geboren am 18. Februar 1866 zu Brynnek,

) Rudolf Panitz, geboren am 3. Juni 1864 zu Antonienbütte,

10) Johann Pelka, geboren am 9. Dezember 1864 zu Antonienbütte,

11) Iosef Paucherz, geboren am 13, März 1864 zu Vittkow, Kreis Kattowiß,

12) Karl Anton Cyba, geboren am 24. Februar 1864 zu Bogutschüß, Kreis Kattowiß, :

13) Frarz Gurunieczek, geboren am 27. April 1864 zu Bogutsbüt, Kreis Kattowitz,

14) Franz Friedrih Holzheimer, geboren am 30. März 1864 zu Bogxtshüß, Kreis Kattowiß,

15) Philipp Kubosch, geboren am 1. Mai 1864 ebenda,

16) Alexander Johann Kaluza, 12. Juli 1864 ebenda, i

17) S&6leprer Peter Leks8, zuleßt zu Myslowiß wohnkaft, geboren am 26. Juni 1864 zu Boguts{chÜt,

18) Paul Kaspar Schmety, geboren am 4. Januar 1864 ebenda,

19) Johann Dubiel, geboren am 24. Juli 1864 zu Brzenskowit, Kreis Kattowiß, i

ea Theofil Duda, geboren am 8. April 1864 ebenda,

21) Karl Paul Veit, geboren am 23. Januar 1864 zu Slupna, Kreis Kattowiß, L

22) Reinhold Anton Scholz, geboren am 26. August 1864 zu Chorzow, Kreis Kattowitz,

23) Paul Iobann Skrzypietz, aeboren am 19, Ok- tober 1864 zu Chorzow, Kreis Kattowiß, :

24) Iohann Karl Kozub, geboren am 10. August 1864 zu Domb, Kreis Kattowiß, s

25) Franz Golombowsfi, geboren am 23. März 1864 zu Klein-Dombrowka, Kreis Kattowiß,

26) Johann Heyduk, geboren am 21. Okiober 1864 zu Klein-Dombrowka,

27) Karl Kalla, geboren am 24. Februar 1864 zu Klein-Dombrowka,

28) Franz Mazur, geboren am 30, Januar 1864 zu Klein-Dombrowka,

29) Albert Nierychlo, geboren am 1. Februar 1864 zu Klein-Dombrowka, :

30) Lorenz Ignayß Radlik, geboren am 27. Juli 1864 zu Klein-Dombrowka, -

31) der Gewerbeschüler Karl Anaftasius Siedlak, geboren am 8. September 1864 zu Klein-Dombrowka,

32) Iakob Dudek, geboren am 17. Juli 1864 zu Georgshütte, Kreis Kattowitz,

33) Viktor Grysczik, geboren am 17. September 1864 zu Georgébütte,

34) Franz Mrozik, geboren am 6. März 1864 zu Georgsbütte, :

35) Paul Soika, geboren am 20. März 1864 zu Georgshütte, :

36) der S{hlepper Iohann Josef Made, zuleßt in Iosefsdorf, Kreis Kattowiß, wohnhaft, geboren am 12. Dezember 1864 ebenda, | :

37) der Kommis David Vöhm, zuleßt in Kattowiß wobnhaft, geboren am 20. Februar 1864 ebenda,

38) Johann Bradek, geboren am 6. Februar 1864 zu Kattowiß,

arl Richard Leopold Beier, geboren am 11. April 1864 zu Kattowitz,

40) der Tufabrikarbeiter Karl Johann Vlouke, pra am 26. März 1864 zu Lawitsh, Kreis

etrikau in Polen,

41) Friedri Ernst Franz Guielinsfi, geboren am 11. Juni 1864 zu Kattowiy,

42) Lehrer Alfried Karl Ernst Kuugtze, zuleßt in Kattowiz wohnhaft, geboren am 6. März 1864 ebendaselbft,

43) Iakob Mufiol, zulegt in Kattowiß wohn- haft, geboren am 6. Juli 1864 ebenda,

44) Adam Roschcz, geboren am 14. Februar 1864 zu Kattowiß,

45) Anton Stofsek al. Stoschek, zuleßt in Za- wodzie, Kreis Kattowitz, wohnhaft, geboren am 13. September 1864 zu Ianow in Russish-Polen,

46) Benjamin Wachsmann, geboren am 16. No- vember 1864 zu Kattowiß,

47) Eugen Roseubaum, geboren am 1. Januar 1864 zu Kattowiß,

48) Anton Broll, geboren am 1. Januar 1864 g 45) Domis É Dypezyk ale Dupezyk, geb

omin ypczy . Vupczyt, geboren am 3. August 1864 zu Laurahütte,

50) Herrmann Gora, geboren am 16. November 1864 zu Laurahütte,

51) Iosef Kuechallik, geboren am 16. Mai 1864 zu Laurahütte,

E Seminarist Karl Müller, 16, ust 1864 zu Laurahütte,

53) Eduard Swierzy, geboren am 9. Januar 1864 zu Laurabütte,

54) Paul Wluczka, geboren am 23. Januar 1864 zu Laurahütte,

55) der Knecht Julius Rosczinsky, zuleßt in Migwalkowit, Kreis At, wohnhaft, geboren am 22. Mai 1864 zu Michalkowiß Gut,

56) Stefan Alexander, geboren am 25. Dezember 1864 zu Micalkowiß Gut,

57) Josef Fitzek, geboren am 20. März 1864 zu Micalkowit Gut,

geboren am

geboren am

58) Anton Teuber, geboren am 25. Februar 1864 zu Michalkowiß Gut,

59) Stefan Pietrafsek, geboren am 22. Dezember 1864 zu Michalkowiz Gemeinde,

60) August Adamik, geboren am 23. August 1864 zu Mrslowitz, Kreis Kattowitz,

61) Ernft Herzberg, geboren am 30. Oktober 1864 zu Myslowit,

62) Ignay Janosfst, geboren am 30. Juli 1864 zu Myslowiß,

63) Karl Kubitza, geboren am 39. April 1864 zu Myslowig,

64) Julius Iobann Kislik, geboren am 18. Mai 1864 zu Mys!owit,

65) der Arbeiter Karl Julius Pierek, zuleßt in Trio wohnhaft, geboren daselbst am 12. Äpril

66) Maximilian Viktor Pieprzyca, geboren am 24. September 1864 zu Myslowiß,

67) Franz Theopbil Pieprzyca, 24. September 1864 zu Myslowit,

68) Thomas Sieja, geboren am 12. September 1864 zu Myslowiß,

69) Albert Krupa, geborcn am 28. März 1864 zu Ianow, Kreis Kattowitz, :

70) Stefan Przendziok, geboren am 1. Sep: tewber 1864 zu Ianow,

71) Alexander Smieja, geboren am 29. Mai 1864 zu Janow,

72) JSobann Zylfa, geboren am 29, Juni 1864 zu Janow,

73) Paul Albert Gruner, geboren am 15. Januar 1864 zu Neudorf, Kreis Kattowiß,

74) Johann Tauczyk, geboren am 12. Mai 1894 zu Neudorf,

75) Wilkelm Paul Fruuczek, geboren am 11. Februar 1864 zu Roësdiin, Kreis Kattowiß,

76) Iobann Kuter, geboren am 15. Februar 1864 zu Rosdzin,

77) Simon Gasfa, geboren am 24. Oktober 1864 zu Schoppinit, Kreis Kattowiß,

78) Hugo Kleinwaechter, geboren am 18, Juni 1864 zu Zalenze, Kreis Kattowiß,

79) Johann Paul Sczyrba, geboren am 24. Juni 1864 zu Zalenze,

80) der Cemmis Hieronymus August Blaik, zu- leßt in Beuthen O-S. wohnhaft, geboren am 16. Juli 1864 zu Oppeln,

81) der Fleisher Alexander Karl Golly, zuleßt zu Lagicwnik, Kreis Beuthen O-S., wohnhaft, ge- boren am 26. Februar 1864 zu Oppeln,

werden beschuldigt, als Webrpflichtige in der Ab- sit, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das VBundeëgebiet verlassen oder nach erreihtem mla e Alter sih außerhalb des Bundes- ebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen L 140 Absaß 1 St.-G.-B. Dieselben werden auf Mittwoch, den 30. Oktober 1889, Vor- mittags 9 Uhr, vor die 11. Strafkammer des

geboren am

Königlichen Landgerichts Beuthen O.-S. zur Haupt-

verbandlung geladen. . L

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der na _§. 472 der Strafprozeßordnung von den Civil-Vorsißenden der Königlichen Ersaß- Kommissionen zu Pleß, Gleiwiß, Kattowiß und Oppeln über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatiaben ausaestellten Erklärungen verurthe.lt werden. IV. M. 97. 89. j

Beuthen O.-S., ten 12 Juli 1889

Der Königliche Erste Staatsanwalt.

[23422] Jn der Strafsache gegen den Musketier Ernst Gundermann, geboren zu Halberstadt, wegen Fahnenflucht, wird gegen den Beschuldigten zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens der Arrest auf Höbe von 3000 M in das gesammte bewegliche und unbeweg- lie Vermögen des Beschuldigten angeordnet. Dnrch Hinterlegung von 3000 # (in Bustaben: drei- tausend Mark) wird die Vollziehung dieses Arrestes gehemmt und der Angeschuldigte zu dem Antrage auf Aufhebung des vollzogenen Arrestes berechtigt. Halberstadt, den 10. Juli 1889. Königliches Amtsgericht. Abtbeilung VII. Kramer. L Dieser Beschluß wird hiermit bebufs Zustellung an den Beschuldigten gemäß §&. 40 Reihs-Straf- Prozeß-Ordnung öffentlid bekannt gemacht. Halberstadt, 16. Juli 1889. Königliches Amtsgericht. Abtbeilung VII. Kramer.

2) Zwangsvollftreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[23554 j

Das K. Amtz2geri6t München I. Abtb. A. für Civilsachen hat gestern folgendes Aufgebot erlaffen.

Gs ist angeblich zu Verlust gegangen die Lebens- versicherungspolice der bayer. Hypotheken- und Wechselbank in München, Generalagentur Berlin, A. 3b. Nr. 2883/6064 d. d. München, 28. Juni 1886, unterzeihnet von den Direktoren Sendtner und ppr. Krüll und dem Generalbevollmächtigten für Preußen, Großmann, inhaltlich deren das Leben des Auguft Christian Heinrih Schmalfeld, Bäckermeisters in Berlin, für die Summe von 10 000 4 versichert ift, welhe Summe gezablt wird, wenn Genannter den 13. Mai 1913 erlebt. Auf Antrag des K. Advokaten und Rechtsanwal:8 Schuster hier als be- vollmähtigten Vertreters des Kaufmanns A. W. T. Conradi in Berlin, Konkursverwalters in dem Kon- kursverfahren über das Vermögen des obigen Shmal- feld vom 20./24. If. Mts. wird nun der Inbaber dieser Lebensversiherungsurkunde aufgefordert, #pä- testens im Aufgebotstermine am Montag, den 24. Februar 1890, Vorm. 9 Uhr, im dies- erihtliben Sigungssaale Nr. 18/1 (Augusftinerftock) seine Re@te bei dem gefertigten Gerichte anzumelden und die LebenEversiherungsurkunde vorzulegen, widrigenfalls diese für kr erklärt würde.

München, den 25. Juli 1889.

Der ges{ä|tsleitende Kgl. Gerichtsschreiber. (L. 8.) Hagenauer.

[68886] Aufgebot. Der Flaschnermeister Christof Kern zu Schw.- Le in Württemberg hat das Aufgebot der von der reußishen Lebens-Versicherurgé-Actien-Gesellschaft zu Berlin unterm 24. Mai 1871 für seine Towter Katharine autgestellten Police Nr. 21772 über 6090 Gulden (zahlbar am 1. Juni 1896) beantragt. Der Inbaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Oktober 1889, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part. Saal 32, anberaumten Aufgebotêtermine feine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. Berlin, den 20. März 1889. Das Königliche Amtsgericht 1. Abtheilung 48.

[13435] Aufgebot. ;

Der Justiz-Rath von Eicken für die Geschwister Mors{bach aus Dakhle:

a. Johanna Antonie Friederike Agnes, jeßt Ebe-

frau Oberförster August Gericke zu Hambach, b. E Wilhelmine Friederike Emma Eli- 1abetb,

c. Charlotte Louise Justine Marie Wilbelmine,

d. August Eduard Friedri Johann Simeon, hat das Aufgebot des über die auf den Namen des Predigers Peter August Mors{bach im Gewerken: bude der Zee Gottessegen zu Löttringhausen pag. 36 eingetragenen 9 Kuxe der Zee Gotteëssegen gebildeten Kurscheins vom 12. Dezember 1879 beantragt. Der äFnhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Dezember 1889, Vor- mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotétermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Krast- loëerflärung der Urkunde erfolgen wird.

Dortmund, den 21. Mai 1889,

Königliches Amtsgericht.

[22944]

Das Kgl. Amtsgeriht Müncheu L., Ai- theilung A. für Civilsachen, hat am 19. Jul 1889 folgendes Aufgebot erla}en: /

Es ist angeblich auf unerflärliße Weise zu Verlust gegangen ein dahier unterm 3. August 1887 von Atbille Castellanri auf Michael und Therese Meyer dahier Obstkalle gezogener am 1. No- vember 1888 zahlbarer Primawehsel.

Auf Antrag des Kal. Advokaten und Rechts- anwalts Prenner dabier als bevollmächtigten Ver- treters des Früchtenhändlers Achilles Castellani dabier wird nun der Inhaber dieses Wechsels aufge- fordert, seine Rechte spätestens im Aufgebotstermine am Freitag, den 14. März 1890, Vor: mittags 9 Uhr, im diezgerichtlicen Sißzung®- faale Nr. 18/1. Augustinerstock anzumelden und den Wechsel eventuell auch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen würde.

München, den 20. Juli 1889. s

Der geschäftsleitende Kgl. Gerichtsschreiber. (L. 8.) Hagenauer.

[23556]

Kgl. Amtsgerihr München I., Abtheilung A.

für Civilsachen.

In Sachen des Redakteur Karl Luß in Rofen- beim, vertreten dur Rechtsanwalt Angstwurm bier, Klägers, klagend im Weselprozeß, gegen den Rentier Johann Heizmann, früber hier, nun unbekannten Aufenthaltes, Beklagten, wird Leßterer zur münd- lichen anle über den flägerishen Antrag, den Beklagten als Acceptanten eines von dem Kläger auf denselben gezogenen, am 7. Mai 1889 fälligen, am 8. Mai 1889 mangels Zahlung protestirten Wechsels d. d. Münten, den 7. März 1889, über 84 Æ 40 A foftenfällig zu verartheilen, an den Kläger 84 40 4 Hauptsache nebst 5 9/0 Zinsen seit dem Tage der Protesterhebung, sowie 3 25 S Protestkosten und 1 6 20 4 § Porto und Spesen zu bezahlen und das Urtbeil für vorläufig vollftreckbar zu erklären, in die öffentlibe Sigung des vorbezeichneten Prozeßgerihts vom Mittwoch, den 11. September 1889, Vorm. 9 Uhr, Sitzungszimmer 16, geladen, nachdem die öffentliche Zuîtellung der Klage bewilligt wurde.

München, den 24. Juli 1889. S

Der geschäftsleitende Kgl. Gerichtsschreiber : (L. 8.) Hagenauer.

[23555] Aufgebot.

Die Urkunde: /

Sculdschein vom 23. Juni 1860 über 80 Fl. = 137 14 S Heirathskaution für die Gemeinde Patersbolz auf Werner Iosef und Walburga von Patersholz als Gläubiger und die Sparkafja Hil- voltstein als Schuldnerin lautend, eingetragen in deren Hauptbuch sub Nr. 1572 Tagebuch Nr. 5167, ift zu Verluft gegangen.

Auf Antrag der Hirtenswittwe Walburga Werner von Patersbolz, nun in Allersberg, wurde mit Ver- fügung des k. Amtsgerichts Hilpoltftein vom Heu- tigen Aufgebotstermin anberaumt auf Mittwoch, deu 26. Februar 1890, Vorm. 9 Uhr, im Sigzungéfaale des k. Amtsgerichts Hilpoltflein, und wird der Inhaber der bezeichneten Schuldurkunde aufgefordert, seine G Rechte an dieselbe spätestens im vorerwähnten Aufgebotstermine unter Vorlage der Urkunde anzumelden und naczuweisen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird.

Hilpoltstein, den 22. Juli 1889.

Gerichtss{reiberei am Königlichen Amtsgerihte.

(L. 8) Hierbolzer, k. Sekretär.

23490 ( O

Aufgebot. Häusling Christoph Lütge aus Rethen hat das Aufgebot des Quittungsbues (über Spar- Einlagen) des Vorshuß- und Spar-Vereins zu Gifhorn (eingetragene Genofsenshaft) über eine am

18. Dezember 1879 gemachte Spareinlage von 450 e (vierhundertundfünfzig Mark) Fol. 132 des

ptbu 1V., ausgeftellt für den Häusling hriftoph Lütge in Retben, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird r ir späteftens in dem

auf den 9. April 1890, Vormittags 10 Uhr,

vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Auf-

gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- funde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserkläruns der Urkunde erfolgen wird. Gifhorn, den 11. Juli 1889.

Königliches Amtsgericht. TI.

Beglaubigte Abschrift.

Aufgebot. Auf dem Anwesen der Bauersebeleute Georg und Clara Kindl Haus-Nr. 4 in Weinrieth sind im Hy- potbekenbudbe für Altentreswiz Band IlII. Seite 494 die nahitebenden Hpvothekforderungen eingetragen: a. 28. Februar 1828.

270 Fl. unverzinéliher dem Verkäufer Jo: harn Zimmerer geböriger Kaufscbillingsrest in 6 Nawfristen, wovon die erfte Nachfrist mit 45 Fl. zu Jakobi 1841 verfällt, lt. Verband- lung vom 8. Februar 1828 u. 3. Juni 1841,

b, eodem.

300 Fl. Aversalsumme für die obigem Zim- merer lebenélängliw abzugewährende Nat1ral- qubnehme lt. Austragsbrief vom 20. Januar

Der genannte Iobann Zimmerer ift längft geftor- ben, desen Erben sind nicht_ bekannt und die Na&- forstungen nah denselben sind frutlos geblieben. Zufolge Antrags der Besißer des Pfandobjektes und auf Grund des S. 82 des baver. Hvpy.-Ges. im Zusammenbalt mit Art. 123 Ziff. 3 des b. Ausf.- Ges. z. N.-C.-P.-O. ergeht biemit an alle Diejeni- gen, welche ein Ret auf die vorbezeibneten Hypo? thekforderungen zu haben glauben, die Aufforderung, ibre Ansprüche und Rechte innerbalb fechs Monaten, \pâtestens aber im Aufgebotstermin vom Mittwoch, den 9. Oktober 1889, Vormittags 9 Uhr, bei biesigem Gerichte anzumelden, widrigenfalls die in Frage stebenden Hvpothekforderungen für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche geloscht würden. Vobenstrauß, 21. März 1859. Königliches Amtsgericht. Rattinger. Zur Beglaubigung : Vohenftraufß, 23. März 18893. Keith, K. Geri@téschreiber,

[68304]

[23053]

Auf Antrag der biesigen Pfarre, welche glaubhaft gemabt but, daß dieselbe das Eigenthum des auf Bündbeimer Feldmark belegenen, 1 ha 37 a 59 m = 5 Mrg. 60 Q -Rthn. großen Ackerplanes „der Swchmiedecamp“, welher im Süden von dem Silber- borner Kommunikationswege und Vündhbeimer Inter- eNentscaftsanger, im Westen von demselben Anger und dem Garten des Kleirtkothhofes Nr. 6 zu Bünd- beim, im Norden von diesem Garten und demjenigen des Großkotbhofes No. ass. 5 daselbft und im Diten von den Gärten der Gehöfte No. ass. 4, 124 und 3 daselbst begrenzt wird, inne hat, werden alle Die- jenigen, welche Rehte an das bezeichnete Ackerstück zu haben vermeinen, aufgefordert, folhe späteftens in dem auf den 19. September cr., Morgens 10 Uhr, vor unterzeihnetem Gerichte anberaumten Termine anzumelden und ¿war unter dem Rechts- nachbtbeile, daß nach Ablauf der Frist die Pfarre hierselbst als Eigenthümerin in das Grundbuch ein- getragen werden wird und daß, wer die ibm ob- liegende Anmeldung unterläßt, sein Ret gegen einen Dritten, welber im redliten Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das Grundftück er- worben bat, nicht mehr geltend machen kann.

Harzburg, den 9. Juli 1889.

Herzogliches Amtsgericht, (Unters{rift.)

[22440 :

Die Erben des weiland Böttcermeisters Enno Krull zu Larrelt, als: a. defsen Ebefrau Antje, geb. Ulferts, b. dessen 6 Kinder, Gechard, Helene, Carl, Iobann, Jan und Enno, sämmtli zu Larrelt, be- fißen den Band VI. Blatt 3 (früber Tom. I. Nr. 22) des Grundbuchs von Larrelt als Parzelle 30 Karten- blatts 8, Artikel 18 der Grundfteuermutterrolle, Hofraum im Dorfe, groß 1 ar 34 gm registrirten, zur Zeit noch für Mathias Lebling Chefrau, Bauke Mennen, eingetragenen Grundbesitz, und wollen den- selben auf ihren Namen umsch&reiben laffen.

Auf Antrag der genannten Wittwe Krull, der dur das Testament ibres weiland Ehemannes die freie Disposition über den gesammten Nawllaß ver- macht ist, werden hierdurch Alle, welhe das Eigen- thum an diesem Grundstüde beanspruhen, aufge- fordert, ibre AniprüSe späteftens in dem auf Mitt- woch, den 9. Oktober 1889, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine bei dem unterzeihneten Gerichte anzumelden, widrigenfalls dieselben mit ihren etwaigen Eigenthumsansprüchen ausgeschlofsen werden.

Emden, den 11. Juli 1889,

Königliches Amtsgericht. IL

[20941] Oeffentliche Aufforderung. Zweite Vekanntmachung.

Alle und Jede, welche Ansprüche auf den Genuß des von dem wail. Königlich dänischen Kammerherrn und Landrath Ludwig Christoph v. Thienen durch Teftament vom 10. Juni 1808s gestifteten Fidei- kfommifses zu baben glauben, insbesondere der un- bekannt abwesende Sohn des leßten Nußnießers, Rittmeisters a. D. und Kammerjunkers Ludwig Carl Friedri v. Thienen, Namens Claus Thienen, werden aufgefordert, diese Ansprüche binnen 12 Wochen nach der lezten Bekanutmachung dieses Auf- gebots bei dem unterzeihneten Gerichte anzumelden und zwar Claus Thienen unter der Verwarnung, daß im Falle seines Stillschweigens die etwa ihm ge- bührenden Zinsen bis zum Nachweis seines Todes oder seiner Todeserklärung von dem Fideikommiß- Exekutor in Verwaltung genommen werden.

Kiel, den 28. Juni 1889. e

Königliches Oberlandesgeriht. Civilsenat Il. Chriftensen.

12010] Aufgebot. l Der am 17. Dezember 1851 als eheliher Sohn der Komornik Johann und Marianna,

incl, IJarmuzkiewicz'shen Gheleute fn Klein- ogaczewo, Kreis Kosten, geborene taubstumme