1932 / 223 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Sep 1932 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs-

er Landtag stimmt diesem Antrage zu.

Aba. VLieck (Komm.): Jn Anbetracht der Tatsache, daß mein Freund Kasper lediglih auf Grund, eines Wortspiels vom Prajsi- denten von der ganzen Sißung auêgeshlossen worden ist, erhebt die stishe Fraktion i{härfsten Protest

t Ker Eine Kritik an meiner Geschäftsführung Tai DULOC

Aba. P1lecck (Komm verliest dann einen Antrag seiner Fraktion, wonach der Landtag icine eigene Auflösung zum 5, No0=s vember und die Ansebung von Neuwahlen sür den Tag del Reichstagswahlen, spätestens für den 6. Novembver, beshließen. soll,

bei den Kommunisten.) Er verianat, daß über ohne Besprehung abgestimmt werde, weil die

ei, daß selbst durch cinen solhen Rüdckzug, der Sißuna an-

(Lebhafter Veisall diesen Antrag }1o0;ort Tatsache

ottentundia

wie ihn die Natioualsozialisten heute bei Beginn

getreten hätten, die Papen-Regierung fich nicht abhalten lassen Verde, ihre Diktatur aud agcacnüber diesem Landtag fortzuseben. Das preukishe Volk müsse aljo entscheiden, ob es m1 dieser O F451

einverstanden ¡Ci

Gegen die sofortige Abstimmung erhebt sih kein Wider- {pruch. Für den Antrag stimmen nur die Kommunisten, die Deutschnationalen und die beiden Staatsparteiler, Der An- traq ist also abgelehnt. (Lachen bei den übrigen Parteien.)

Abg. Steinfsurth (Komm.) verliest solgenden Antrag: mtlihe Verbote von ‘Zeitungez und Zeitshristen werden mit ortiger Wirkung aufgehoben. Alle die sreie Meinungsäuße- ung beschränkenden Bestimmungen siud außer Kraft zu seßen bzw. ürfen in Preußen niht angewendet werden. Der Berliner Polizeipräsident Dr. Melchex wird sofort seines Postens enthoben. Die Stelle wird nicht wieder beseßt und eingezogen; die im Haus- halt voraeschenen Mittel werden gesperrt.

Dieser Antrag wird verbunden mit dex Beratung der Vexordnung über den Haushaltsplan.

Abg. Steinfurth (Komm.) beantragt weiter folgende Aenderung der Strafvollzugsordnung: Hat ein Gefangener die S1rastat überwiegend aus Veweggründen begangen, die in der politischen odex sittlihen Ueberzeugung des Angeklagten wurzeln, ïo sind ihm alle sür Ueberzeugungstäter vorgesehenen Vergünsti- aungen ohue Einshränkungen zu gewähren.

Diesex Antrag wird dem Rechtsausschuß überwiesen.

Das Haus tritt dann in die Tagesordnung ein und er- ledigt zunächst cine große Anzahl von Eingaben.

Der kommunistishe Antrag über die Strafunterbrechung für politische Gefangene wird auf Vorschlag des Aeltestenrats von dex Tagesordnung abgeseßt.

3ahlreihe Uranträge aller Parteien werden ohne Aus- {prache den zuständigen Ausschüssen überwiesen.

Berichte des Geschästsordnungsausschusses über Anträge auf Aufhebung der Jmmunität verschiedener Abgeordneter werden ohne Aussprache erledigt, die Abstimmungen sollen am Donnerstag nichi vox 2 Uhr stattfinden. Unter diesen An- irägen befindet sich auch einer des Rechtsanwalts Frank 11, München, auf Genchmigung zur Durchführung einer Privat- klage und zux Strafverfolgung des früheren Ministerpräsi- denten Abg. Dr. Braun wegen Beleidigung Adolf Hitlers, Dex Geschäftsordnungsausschuß beantragt, in diesem Fall die Fmmunität aufzuheben, während exr das in allen anderen Fällen ablehnt.

Die zweite Lesung des nationalsozialistischen Urantrages über die Neuwahlen der Vertretungen der Gemeinden und Gemcindeverbände wird im Einverständnis mit dem Acltestenrat von der Tagesordnung abgeseßt.

Die in dex lebten Tagungsperiode des Landtags noch richt beendete Beratung von Anträgen und Großen Anfragen über Bergwerks-Angelegenheiten wird nun- nohrx fortgeseßt.

4 11111

Abg. Ligendza (Komm.) spriht von unzureichenden Löhnen im Bergbau, Die arbeitslosen Bergarbeiterfamilien tönnten mit den Unterstüvbungen kaum ihre Miete bezahlen,

Leute die 50 Jahre im Bergbau tätig seien, könnten mit den ab gebauten Renten niht mehx ihr Leben fristen. Der neu ange- kündigte Lohnabbau müsse die Avbeiterschast zur Verzweiflung treiben. Von den Nationalsozialisten könnten die Arbeiter keine Hilfe erwarten. Der Rednex tritt für eine Verkürzung der Arbeitszeit im Bergbau und cine internationale Verständigung 1n dieser Frage ein.

Präs. Kexxl teilt mit, daß ex nah Einsichtnahme in das Stenogramm den Ausschluß des tommunistishen Abg. Kasper zurücknehme, zumal ihm mitgeteilt worden jei, daß der Ausdruck nicht böse gemeint gewesen sei. |

Abg. Kreker (Ztr.) unterstüßt die vorliegenden Auträge und hebt hervor, daß besonders Oberschlesien durch die unselige Grenzziechung schwer betrosfen worden sei. Die Brenze müsse wiedex so festgelegt werden, daß die auseinandergerissenen Be- triebe wieder wirtschaftlich verbunden jeten.

Ohne weitere Aussprache werden die Abstimmungen auf später vertagt.

Es folgt die Beratung der Notverordnung vom 14. Juli 1932 über die Feststellung des Haushaltsplans sür das Rech- nungsjahr 1932, die noch von der Regierung Braun erlassen worden ist.

Abg. Kasper (Komm.) erklärt, die Regierung Braun- Severing-Hirtsiefer hätte mit diesem Haushalt niemals eine Mehrheit im Landtage gefunden. Die Regierung Braun habe dem RKeichskommissar das Bett fertiggemaht. Die Sozialdemo- fratie habe nicht zu verhindern vermocht, daß die Mohren, die ihre Schuldigkeit getan, gehen mußten, Die Nationalsozialisten seien in ihrer Hoffnung, auf dem Wege über den Staatskommissar in die Ministersessel zu gelangen, enttäuscht worden, Der Redner fritisiert besonders die Einsparungen auf kulturellem Gebiet. Die Ausgaben auf dem Gebiet der Volksschulen und Lehrerbildung würden um 138,5 Millionen Mark eingeschränkt, Der Wohl- fahrtsetat wurde um weitere 122 Millionen Mark gekürzt. Von dem Wohlfahrtsetat sei nicht viel mehr übrig geblieben als das Wohlfahrtsministerium mit seinem Beamtenapparat. Die Unter- bewertung und Unterbesoldung der unteren und mittleren Beamten sei unerhört. Die abgeseßten preußischen Minister be- gögen noch immer ihre hohen Gehälter, ohne Arbeit zu leisten. Wenn der Reichskommissar auf dem Wege der Diktatur eine \trafse Organisation der Behörden, der Exekutivgewalt und des polizeilichen Unterdrückungsapparats versuche, um die Diktatur in Deutschland aufzurichten, so sei dies nur möglich, weil die Vorausseßungen hierzu durch die Koalitionsregierung zwischen Sozialdemokraten und Zentrum gegeben worden sei. Es sei Komödie, wenn man es so darzustellen versuche, als seien der Landtag und sein Präsident bereit, diesen Diktaturgelüsten Wider- tand entgegenzuseßen. Die feige Rückzugskomüödie der National- po beweise nur, daß die Herren stärker seien als die Lakaien. Papen wage es, von dem Landtag zu verlangen, einen ordnungsmäßig gelliten Beschluß aufzuheben und drohe ebenso wie im Reichstage mit scharfen Maßnahmen, vielleiht habe er dem Landtagspraäsidenten persönliche Repressalien angedroht. (Heiterkeit.) Der nationalsozialist ische Landtagspräsident, der ih ebenso wie dex nationalsozialistische Reichstagspräsident als Ver- teidiger der Volksvextretung aufspiele, habe in dex Unter- reung mit Hindenburg eine Entschuldigung gestammelt, daß er

und Staatsanzeiger Nr. 223 vom

D920

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bei der Abstimmung über diesen Beschluß niht präsidiert habe und sonst vie Abstimmung nicht zugelassen hätte. Die National- fozialisten seien, wie auch aus ihrer heutigen Erklarung hervor- gehe, fortgeseßt unter der Fuchtel des Herrn von Papen auf dem Rüúüdzuge. Der Ertlärung der Reichsregierung, daß sie die Schwierigkeiten überwinde und die Arbeitslosigkeit vermindern werde, sei kein Wert beizulegen. Unter großer Unruhe und zahl- reichen Zwischenruïen der Nationalsozialisten spriht der Redner von Zersebungsersheinungen in der SA Die Kommunisten riefen die Arbeitershaft zu außerparilamentarischen Klasjen- kämpfen auf, um die heroshende Bande zum Teufel zu jagen. Die Nationalsozialisten, die früher den Kampf gegen das System mit größter Erbitterung geführt hätten, führten jeyt Koalitions- verhandlungen mit dem Zentrum, um das berüchtigte System zu halíen und zu sfestigen, Obgleich die Nationalsozialisten im preußishen Landtage die Schlachtsteuer als staatlichen Diebstahl bezeihnet hätten, habe die nationalsozialistishe Regierung 1n Oldenburg ebenfalls die Schlachtsteuer eingeführt. Die Kom- munisten fürhteten niht die Reihstagswah!, sie wollten auch den Landtaaswahlkampf. Der Redner wendet sih s{chließliÞ an die sozialdemokratishen und christlihen Arbeiter mit der Aufsforde- cung zur Bildung einer Einheitsfront und Führung des außer- parlamentarischen Klassenkampfes.

Abg, Heilmann (Soz.) bezeihnet es als bemerkenswert, daß in diejer großen politishew Ausspcache die größte Partei des Hauses nicht das Wort nehme und daß außer den Kommunisten und dew Sozialdemokraten sihch niemand zum Wort genedet habe. Den jet Regierenden sei es ganz gleichgültig, was dev Landtag beshließe. Die preußische Volksvertretung sei ohne jeden poli- tischen Einfluß. Abg. Kasper hat gemeint, die Feigheit und Schwäche dec Sogialdemokratie habe sich niemals deutlicher geze?gt als am 20. Juli, Jn der „Fnternationale“, dex wissenschaftlichen Zeitschrift des Kommanismus, shæveibt der Reichspräsident]hafis- kandidat dec Kommunisten, Thälmann, daß die große Schwäche der Kommunisten am 20. Juli darin bestanden habe, daß sie mit ihrer Streikparole zwar eine propagandistische Wirkung zur Ent- larvung der Sozialdemokratie erceiht, aber feinen Streik in nennenswertcem Umfang ausgzulösen vermochten (Heiterkeit). Es ist den Konmmunisten niht gelungen, au nux einen einzigen Arbeiter aus den Betrieben zu bekommen, Weiter s{hreibt Thäl- mann, daß die Parteileitung vielfah in den wichtigsten ersten Stunden mit der Sicherung dex Partei und den dasür notwendigen tehnischen organisatocishen Maßnahmen so beschäftigt war, daß der volle Einsay aller Kräfte auf die Kampsmobilisierung der Arbeiterschaft darunter gelitten habe. Die Hercen mußten sih also mit der Sichernng der Aktendecktel beshäftigen und die Welt- revolution ist ins Wasser gefallen (großes Gelächter bei den Sozial- demokraten. Lebhaste Zurufe der Kommunisten). Thälmann bedauert, daß in dew Massen am 20. Juli nichi übevall das voile Verständnis für dew Ernst der Lage vorhanden war. Wie kann mam von den kommunistishen Massen verlangen, daß sie den Ernst der Lage verstehen? Man hat ihnen jahrelang gepredigt, Seve- ring und Braun jeien Vercräter des Proletariats und Anhämger des Faschièmus (Rufe bei den Kommunisten: Sind sie ja auch!), und dann ruft man die Arbeiter zum Generalstreik auf füx Braun und Severing, nachdem mam vorher gemeinsam mit den National- sozialisten gegen sie einen Volksentscheid inszeniert hat (großer Lärm bei den Kommunisten). Thölmanw sagt, die Kritik an Brüning sei übertrieben und überspibt gewesen. Sie war tat- sächlich eine grobe Lüge und damit hat der Kommunismus ver- \chuldet, daß viel s{chlimmere Reaktionäre wie Brüning an die Macht gekommen sind. Daneben besteht aber auch die Verauts- wortung dev Nationalsozialisten für die Regierung Papen fort (Widerspruch bei den Nationalsozialisten). Das i} durch ein- deutige Aeußerungen dex naätionalsozialistischen Pcesse und der Führer erwiesen (Ruse vehts: Die objektive Grundlage haben Sie getcoffen!), Sie dachten, es würde ein Uebergangskabinett jein. Sie kennen die preußishen Funkex schlecht! Nehmen, was man kfriegen kann und gar nichts hergeben, war hon immer ihre Parole in allen Staats- ‘und Privatangelkgenheiten. Solange Sie. (zu den Nationalsozialisten) daran nmitgearbeitei haben, das Zentrum aus seiner Schlüsselstelliung zu ver}agen, waren Sie die lieben Kinder der Deutschnationalen. Nachdem Sie das Ziel erreicht haben, haben sich die Deutschnationalen dex Alleinherrschaft be- mächtigt. Und jeyt verhandeln Sie mit dem Zentrum darULterx, wie man die Bundesgenossen von Harzburg wieder - heraushaut. Um Verhandlungen mit dem Zentrum irgendeinen Menschen zu beneiden, wäre Vermessenheit (stürmische Heiterkeit rechts uud Rufe: Sie sprechen aus Erfahrung!); dazu ist das Zentrum ein viel zu kluger und zähec Verhandlungspariner. Der Redner zitiert Aeußerungen, wie sie noch vor wenigen Monaten vom Zentrum über den Nationalsozialismus gemacht worden seien, Der verstorbene Abg. Dr. Heß habe noch in seinem leuten Actifkel - geschrieben, daß die Nationalsozialisten als Koalitionspartnerx für das Zentrum niemals in Frage kämen. Das Zentrum sei jeßt von seinec Vergangenheit und seinen Grundsäßen abgewichen. Noch arößer sei die Sinnesänderung bei den Nationalsozialisten. Herr Kube habe heute gesagt, daß des Teufels Großmutter eine o ch- achtbare Persow sei. JFch muß es ihm glauben, denn ich bin über die Familienverhältnisse des Teufels niht untecrihtet (große Heiterkeit). Es muß jedem eine Stunde - seliger Schadenfreude bereiten, die leßte Landtagsrede des Abg. Kube über das Zentrum zu lesen (Zuruf rechts: Das galt füx das Zent'cum, als es noch Jhr Koalitionspartner war!). Die Nationalsozialisten sagen heute, sie wollten die Volkêrechte schügen. Auch Herr vow Bapen beruft ih auf den Volkêwillen. Und wenn die Nationalsozialistén in Wahr- heit alle Macht Adolf Hitlex geben wollen, dann nehmen sie dem Volk das Recht und haben kein Recht, sich auf den Volkswillen zu berufen. Dev ganze Unterschied zwischen Fhnen (nah rechts) und der Junkerclique isb nux, daß Sie eimen anderen Diktator wollen. Jm kommenden Wahlkampf wird das Volk Sie nah Jhren Leistungen fragen (Unruhe und lärmende Zurufe bei den Nationalsogialisten), Sie führen den Namen Sozialisten mit Unrecht, denn Sie lehnen die Grundforderungen des Sozialismu1s, die Verstaatlichung dex großen Produktionsstätten und Produk» tionsmittel, ab. Wic. fiüthrew den Kampf für diese Ziele, die aur zu erreichen sind, wénn die Arbeiterschaft ihre Organisationen und ¡hre politishe Vertretung, die Sozialdemokratie, stärkt und mit uns die politishe Macht ecobert. (Beifall bei den Sogzialdemo- fraten. Lärm und Gelächter rechts.)

Abg. Lo h \ e (Nat.-Soz.) glaubt feststellen zu können, daß die Reden sowohl des Kommunisten wie des Sozialdemokraten einzig und allein auf den Wahlkampf abgestimmt waren. Dex Redner fährt fort: Wix konnten die Regierung Papen nicht verhindern, aber was hatte Herr Heilmann für eine Veranlassung, zwei Fahre lang Herrn Brüning mit allen Mitteln zu shüßen? Die Sogzial- demokratie hat ihre parlamentarishe Macht mißbraucht. Sie hat nationalsozialistishe Beamte aus 1hren Stellungen heraus- geworfen, ohne Rücksicht auf Recht und Gesetz, sie hat die national- sozialistishe Presse verboten, die nationalsozialistische Propaganda unterdrückt und die nationalsozialistshen Kämpfer ins Gefängnis geworfen. Woher nehmen Sie (zu den Sozialdemokraten) für sich in Anspruch, die Rehte des Volkes verteidigen zu wollen? (Unruhe und Zwischenrufe bei den Sozialdemokraten.) Herv Heilmann und seine Partei haben es verhindert, daß ordnungs- mäßig nah der alten Geschäftsordnung die Regierung gewählt werden konnte. Nur dadur ist verhindert worden, daß wir in Preußen regieren konnten. Die Kommunisten wissen nit, daß augenblicklich beispielsweise in Schlesien fünf Streiks unter nationalsozialistisher Führung durchgeführt werden. (Zuruf der Kommunisten: „So sehen Sie aus“) Fhnen (zu den Kommunisten) glaubt in Deutschland kein Mensch mehr. JFhre lächerlichen Er- folge bei der leßten Reichstagswahl können uns niht impont1eren. (Eine kommunistishe Zwischenruferin wird zur Orduung ge- rufen.) Wix hätten eigentlich erwarten dürfen, daß die neue

provisorishe Regierung in Preußen mit einem neuen Etat her-

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vorgetreten wäre. Sie hat den alten Etat unverändert über- nommen und genau so weitergewurstelt wie die alte Regierung. Auch in sozialer und kultureller Hinsicht is nihts geändert worden. Wir nähern uns langsam aber siher auch unter der Führung dieser Herren dem Abgrund. Wo ist denn ein Wieder- aufstieg in der Landwirtshaft? Die Zwangsvollstreckungen geen unter Führung der reaktionären Papen-Regierung weiter. Die

landwirtschaftlihe Politik der Papen-Regierung ist so s{chlimm, daß selbst der Landbund dagegen Front macht, Die Arbeits- losigkeit steigt weiter. Wir lesen von Tariffündigungen und

auch in staatlihen Betrieben. Das sind die Errungenschafsten des Notetats der * Papen-Regierung, hiex in Preußen vertreten durch den Staatsfkommissar. Es ist ganz selbstverständlih, daß wir diese Politik nicht mitmachen konnen und Sorge dafür treffen, daß Shluß mit ihr gemacht wird. Die Finanzkatastrophe wird immex größer, die Geld- schwierigkeiten werden immer dringender, die Steuerschraube wird weiter angezogen. Die Steuergutscheine sind etwas io Naives, wie man es wohl selten erlebt hat. Die Papen-Regierung macht Propaganda für den freiwilligen Arbeitsdienst, eine Sache, die man uns gestohlen hat. Heute wird gemeldet, wenn aus der Sache etwas werden solle, müsse man in vier Wochen die Arbeits- dienstpfliht einführen. Das ist das Ergebnis der Paven- Regierung. Wix Nationalsozialisten nehmen den Kampf gegen diese Regierung rücksihtslos auf. Die Abrechnung mit dem liberal-kapitalistishen System muß durhgeführt werden. Wir werden sie durchführen. Die Zusammenlegung der Kreise war als eine Sparmaßnahme gedacht, es ist aber große Verwirrung darüber entstanden, weil sie vom grünen Tisch aus erfolgte, und eine wirklihe Exrsparnis ist nicht eingetreten, Es mutet etwas merkwürdig an, wenn die Deutschnationalen für eine N

neuen Massenentlassungen

Neuwahl des Landtags stimmten und mit derx bisherigen Papen-Politik einen Erfolg für sih zu erringen glaubten. Ein kleiner Erfolg fann allerdings daraus entstehen, daß wohl die Juden bei ber nächsten Wahl deutshnational wählen. Mit welhem Recht ver- langt dex Herrenklub heute in Deutshland die Führung d°s Staates? Heute, wo sie keinen Einfluß mehr besißen, s{himpfen die Deutschnationalen auf das Parlament, und als große Par- lamentsparteci saßen sie doh recht gern an den Fleishtövfen der Weimarer Republik und sprachen niht von der Ausschaltung des Parlaments. Mit welchem Recht reden Sie (zu den Deutsch- nationalen) von einer shwarz-braunen Koalition? Sie laufen selbst hinter einem Mann her, dex noch vor vier Monaten Zeu- irumsabgeordneter dieses Hauses war. Mit welchem Recht fritisieren Sie den Nationalsozialismus Von Jhrer großen Partei ist als Erfolg ihrer Arbeit ein Trümmerhausen übrig geblieben. Hätten Sie vor dem Kriege das Werk Bismarcks besser verwaltet, wäre 1918 die Revolution niht zum Durhbruch gekommen, Sie nennen sich Monarchisten und haben mit der Zustimmung zum Republikshubgeses die Rückehr des Kaisers aus Doorn vers hindert. Wenn Sie den Kampf von uns haben wollen Sie

sollen ihn haben! (Stürmisher Beifall bei den National- sozialisten.) Wenn. auch die Endabrehnung mit dem Bolsche-

wismus ausgetragen werden muß, so muß doch erst die Reaktion niedergekämpft werden, wenn ein neues Reich erstehen soll, (Leb- hafter Beifall bei den Nationalsozialisten.)

Abg. Ku be (Nat. Soz.) erinnert den Abg. Heilmann daran daß der zur Beratung stehende Haushalt von sozialdemokratischen Ministern notverordnet sei. Die shönen theoretischen Vorträge, so crflärt er, die der Abg. Heilmann über Sozialismus gehaltew hat, hatten eine prafktishe Bedeutung nicht. Praktische Vedeutung hat der Nothaushalt, den Severing mit seinem Namen gezeichnet hat. Darum wixd auch der Reichstagswahlkampf_ nicht so geführt werden, wie sich die SPD. es vorstellt, daß sie nämli auf einmal sozialistishe Opposition mimt, nachdem sie 13 Jahre lang eine fapitalistishe Politik betrieben hat. Die Sozialdemokratie ließ noch schnell das Ei dieser Notverordnung fallen, das der große Staatëmann Bracht dann konserviert hat. Herr Heilmann hat es mit mädchenhafter Scheu vermieden, zur Tagesordnung git spxehen. Aus- seinen s{merzensreihen Rufen an das Zentrum hóre ich allerdings nur die tief enttäushte Liebe eines Liebhabers heraus, der feststellen muß, daß sich bei seiner ehemaligen Ge- liebten Möglichkeiten zur Anknüpfung eines neuen Verhälts nisses ergeben. (Große Heiterkeit, Zuruf von den Kom- munisten: Sie machen sih ganz gut als Nebenbuhler!) Ja, Sie schen, es kommt auch in der Politik auf Kraft an. (Erneute Heiters

keit.) Die ganze jüdische Presse hat sih wieder zusamuien- gefunden. Es herrsht Freude in Fsraels Hütten. Wie“ lange

diese Freude dauert, steht allerdings dahin. Ich nehme an, e sie mit dem Verschwinden der jeßigen Regierungsmethoden au

wieder verschwindet. Wann=- hätte je das „Berliner Tageblatt“ da gestanden, wo die Juteressen des arbeitenden Volks sind, wo ein zum Deutshtum erwachter Staat vorhanden war? Das ist der große Jrrtum des Herrn von Papen, daß ex glaubte „Berliner Tageblatt“, „B. Z.“ und andere Blätter eventuell du rch Subventionierungen aus dem Etat, der der Volksvertretung nicht mehx vorgelegt wird, und die andere Presse duxch Auflagenach- rihten benußen zu können. Das ist eine gradlinige Fortsezung dèr Unterdrückung der Meinungsfreiheit von Severing bis Dr. Bracht. Wo blieb bei Dr. Bracht die Staatsautoritàt, als er sih vou der „DAZ“ und auderen Zeitungen Staatsstreich und Verfassungsbruch nachjagen ließe? Darum werden Dr. Bracht und Papen im deutshen Volke kein Zutrauen haben, weil sie gegen den Teil der Opposition, der sih nit ihren Lockungen fügt, mit den gleichen Mitteln wie Severing arbeiten. _Das Ver- bot der „Berliner Volkszeitung“ und des „Alarm“ ist verkürzt worden, weil die Herren hoffen, daß der Geist dieser Kreise den Herrenklub nähersteht als wir, Man redet von Ritterlichkeit und zat die Schamlosigkeit, Adolf Hitler einen feigen Lumpen zu nennen. (Pfui-Rufe und Lärm bei den Nationalsozialisten.) Wenn es eine Möglichkeit für die Reaktion gäbe, wieder zur Macht zu kommen, wäre das der Anfang vom Ende. Herr von Papen, Sie irren sich, wenn Sie glouben, wir wollen das- selve wie Sie. Wir denken nicht daran, Jhre arbeiter- und bauernfeindlihe Politik mitzumachen. Wenn Sie glauben, die olizishe Gewalt in Deutschland zu handhaben, wenn Sie Jhre charfmacherishe Presse ins Land hinausjsenden, wenn Zie 1w diesem Wahlkampf nicht die Freiheit geben wollen wie im leßten Wahlkamvf und von vornherein zum Ausdruck bringen, daß Sie die Rechte des Volks einshränken wollen, mit Ausflagenachrichtew und mit Jhcer Rundfunkpolitik, wenn Sie glauben, damit die deutsche Nation beeinflussen zu können, irren Sie sich, Wir haben den Kampf gegen den Marxismus nicht geführt, damit an Stelle der sozialdemokratishen Landräte Jhre Landräte treten. Glauben Sie, Sie können auf unsere Gefühle wirken, wenn Die bei Nacht und Nebel in den Reichstag eindringen und unter dem Vorwand einer Sprengstoffsuche die politishe Konkurrenz einer unbequemen Partei beschlagnahmen? Dieses leihtfertige Spiel ist geeignet, den deutshen Staat dem Bolschewismus zu übers liefern. Unser Kampf geht niht gegen Sie (zu den Kommunisten) als Menschen, nicht gegen den fommunistischen Avbeiter Deutsch- lands, unser Kampf geht gegen den Mißbrauch, den eine aus- wärtige Macht mit diesem Kampf gegen Deutschlands Jnter- Gle Führt. (Boifall bei den Nationalsozialisten.) Fn dex deutschen Vergangenheit haben wix Beispiele für die heutigen Geschehnisse in den ahtziger Jahren, als Dr. Stoecker den Versuch unternahm, den Marxismus in den großen Städten zu überwinden. Der katholische Teil des Volkes hatte damals die Bedeutung der so- ialen Frage erkannt, Die maßgebenden Kreise ließen Dr. Stoecker fallen. Vir sehen auch heute die Verständnislosigkeit gewisser Kreise, die sozialen Dinge überhaupt begreifen zu können. Die Folge war, daß ein Widerstand gegen den Marxismus über- haupt nicht mehr vorhanden war. Die guten Ansäße wurden be» seitigt. Jch möchte Herrn von Papen raten, sih an die politische Entwicklung der neunziger Jahre zu erinnern, damit er erkennt, daß ex heute die Rolle spielt, die damals die Kreise um Bleich-

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röder spielten. Es lag nihi an Stoecker, daß die preußische Königskrone 1918 in den Sand rollte, sondern an denen, die seinen Kampf niht anerkannten, weil ex ihnen persönlih un- bequem war und sie von ihrer hohen Steliung niht herunter- gehen wollten. Aber die Zeiten sind vorüber, wo man das deutshe Volk mit einer angeblihen Ueberlegenheit bevormunden konnte. Gegenüber dem Herrenklub halte ih es als deutscher Nationalsozialist für meine Pflicht, den Teil des deutshen Adels in Schutz zu nehmen, der sich bereitwillig neben den Arbeiter und Bauern stellt, um im braunen Ehrenkleid Adolf Hitlers als Na:ionalsozialist seine Pflicht zu tun. (Lebhafter Beifall bei den Nationalsozialisten.) Der Teil des deutschen Adels, der scin Blut auber erhalten hat, steht auch heute da, wo das Volk steht. Wir ehen in dem Herrenklub deshalb eine sehr gefährlihe Erschei- nung, weil er es sich herausnimnit, die von Hitler geschaffene nationaldeutshe Gesinnung in unsecem Vaterlande für sih wahl- tehnisch auszubeuten. (Sehr wahr! bei den Nationalsozialisten.) Wir denken nit daran, die Beamten zu einer Pflichtvergessenheit auszufordern. Ein sauberes Veamtentum is füx den Staot ab solute Notwendigkeit. Aber wix sehen niht darin eine Ent- giitung von der Politik, daß Sie durch Fhre Personalpolitik Wasser auf die Mühlen des Kommunismus treiben. Wenn Sie es wagen sollten, uns gegenüber die Verfassung außer Kraft zu seßen, dann müßten Sie sih jelbst dasür verantwortlich machen, wenn Repressalien von irgendeiner Seite ins Auge gefaßt werden. Vie will Herx von Papen nah dex Reichstagsauflöjung und nach Neuwahl gesebßlich weiterregieren in Deutshland? Glaubt man, daß Deutschnationale und Deuishe Volkspartei im neuen Reichs- 1ag die Mehrheit hinter sich bekommen? (Lachen rets.) Aber die Deutschnationalen würden schon jederzeit bereit sein, in eine neue Koalition einzutreten. Warum ziehen sie nicht in Württemberg die Koalition mit dem Finanzminister zurück? Es soll niht mo- ralisch sein, daß wir mit dem Zentrum verhandeln? Aber es ist wohl moralisch, wenn die Deutschnationalen mit dem Zentrum regieren? Der Sinn des 6. November ist, Zentrum und National- (tet n soweit zu shwächen, daß die Deutschnationalen einge chaltet werden können. Das mag vom parteipolitishen Stand Bunt aus gut sein, aber dann ziehe man auch die Toga des um

eutschland besorgten Staatësmannes aus. Glauben die Deutsch nationalen, daß ein so erfahrener Kommunalpolitiker wie dev Oberbürgermeister von Essen als Reichskommissax allem ab- chwört, was ex bishex angebetet hat? Was die Harzburger «Front anlangt, so wollte man uns mit dem Marxismus abrehnen lassen, aber die führenden Köpfe sollten die Deutschnationalen, wie auf einem Kohlkopfwagen, in Massen heranbringen (Heitere Zu-

sbimmung bei den Nationalsozialisten.) Von diesem Köpfeangebot aus einem wohlassortiexten Lager haben wir allerdings feinen Gebrauch gemacht. Seither

sind die Deutschnationalen in die FJrre der Zsolierung gegangen. Wix wollen unser Erstgeburtsrecht nicht preisgeben. Wir denken niht daran, uns von unserem Nationalismus oder von unserem Sozialismus 1rgend etwas abhandeln zu lassen. Hätte Adolf Hitler den bärgerlichen Parteien das Erbe derx Nation über- lassen, hätte er sih beiseitegestellt, dann würde (zu den Kom munisten) Jhr Weizen blühen, Das Wort behält Wahrheit: Wo das Bürgertum oder die Reaktion herrschen, gedeiht der Marxis- mus, und wo der Marxismus gedeiht, gehen Volk und Staat zu

grunde. Das nationale Wollen der 14 Millionen National- Ee fann die Regierung von Papen unter keinen Um- tänden dem Ausland gegenüber zum Ausdruck bringen. Wir

werden außenpolitish alles stüßen, was Deutschland txe Möglich- keit gibt, die Ketten zu lösen, aber Junen- und Außenpolitik gehen aus ciner Quelle hervor. Das offizielle Deutshland muß die Machtstellung des Nationalsozialismus anerkennen. Der 6. November wird kein wesentlich anderes Bild zeigen als der 31. Juli. (Zuruf dec Kommunisten.) Mit Jhnen (zu den Kom- P fahren wix noch allezeit Schlitten. Wir wollen, daß Deutschland lebt und vorwärtskommt. Jch halte es für fals, wénn Papen den Namen“ des Reichspräsidenten für reine Partei- politik im Wahlkampf ausschlachtet. Es entspricht das nicht unserer Auffassung von der Größe des Amtes, der geschichtlichen Bedeutung und der Persönlichkeit des Generalfeldmarschalls, ihn als Deckschild zu nehmen. Hindenburg hat gezeigt, daß er nicht

rteipolitisch entscheidet. Er entließ Brüning und berief Papen, er wird eines Tages auch Papen entlassen und eint anderen berufen, Der Nationalsozialismus verdankt seine Stärke, seine politishe Aftionsfähigkeit, seine staatspolitishe Be- deutung lediglih sich selbst. Wir werden sehen, ob am 7, vembex Herx von Papen wieder mit einer Handbewegung das Votum dex deutshen Nation beiseiteshiebt, Eine verfassungs mäßige Vorausseßung für eine Auflösung des Landtages durch Herrn von Papen gibt es niht. Jch möchte ihm ohne weiteres E ‘daß erx Uber die Zwirnsfäden der preußischen Ver- assung nicht stolpert, aber der nationalsozialistishe Landtags präsident wird niht von seinem Poften weihen. FJhr mögt uns gegenüber machen, was Fhr wollt, wir gehen mit der Losung „Für Deutschland und Hitler“ zum Sieg am 6. November. (Leb- hafter Beifall bei ‘den Nationalsozialisten.) Das Haus vertagt sich auf Donnerstag 12 Uhr: Anträge übex den Konflikt mit der kommissarischen Regierung, sozial- demokratischer Mißbilligungsantrag gegen den Landtagspräsiz denten Kerrl, Antrag über Strafunterbrehung, Antrag über Vorverlegang dexr Gemeindewahlcn, zurückgestellte Abstim- mungen.

Schluß nah 6 Uhr.

No-

Parlamentarische Nachrichten.

_— Dex Aeltestenrat des Preußischen Landtags hielt am Mittwoch mittag eine Sißung ab, in der, nah einem Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins Deutscher Zeitungsverleger, be- schlossen wurde, die heute beginnende Tagung des Landtags bis zur Erledigung der Tagesordnung durhzuführen. Man hofft, damit bis Freitag abend fertig zu werden. Zun dem Landtagsbeschluß vom 30. August übex das Gehorsamsverhältnis der Beamten zur kommissarishen Regierung sind jeßt von fast allen Fraktionen Anträge eingegangen, die am Donnerstag zur Beratung gestellt werden pen Jn der heutigen Sißung will die nationalsozia- listishe Fraktion außerhalb der Tagesordnung eine Erklärung zu dieser Angelegenheit abgeben. Gegen die nah der Tagesordnung far heute vorgesehene zweite und dritte Beratung des national- * ozialistishen Geseßantrages auf Vorverlegung der Gemeinde- ] wahlen wurde von den Sozialdemokraten aus geschäftsordnungs- mäßigen Gründen Widerspruch erhoben. Dieser Gegenstand wird injolgedessen von dex heutigen Tagesordnung abgeseßt werden. Zu der Beratung der Notverordnung übex die Feststellung des preußishen Haushaltsplans, deren Beginn für heute vorgesehen ist, wurde im Aeltestenrat von den Vertretern des Zentrums angeregt, daß den Ministern der Regierung Braun Gelegenheit gegeben werde, sich an den diesbezüglihen Beratungen des Landtags zu beteiligen, da ja die Notverordnung noch von der alten Regierung eïlassen worden sei. Von den Sozialdemokraten wurde diese An- regung unterstüßt. Der Präsident erklärte jedo, ex glaube, ihr aus rehtlihen Gründen nicht entsprechen zu können. Nah Abschluß der Freitagsißung soll der Präsident ermächtigt werden, den Termin der nächsten Landtagssizung nach Bedarf festzuseßen. Wenn nicht außergewöhnlihe Dinge eine f rühere Einberufung des Landtags erforderlich machen, wird der Landtag voraus- sichtlih exst wieder nah der Reichstagswahl, also Mitte November, zusammentreten.

Haudel und Gewerbe. Berlin, den 22. September 1932.

gegen Verpfändung von Wertpapieren und Waren 9 Anzeige im Jnseratenteil dieser Nummer).

F

Telegraphische Auszahlung.

Nom 22. September d. I. ab beträgt bei der Neihbbank der Diskont 4 vH, der Lombardzinsfuß für Darlehen vH. (s. a. die

Jn Verlin festgestellte Notierungen für telegraphisthe Auszahlung, ausländische Seldsorten und Vankuoten,

Buenos-Aires . (1 pap.-Pes-

Canada . . . « | 1 kfanad, §

JIstanbul. . . „1 türk. Pfund apan ....- L Fen

airo . « . « ¿[1 âgypt. Pfd. Siiboi. . «118 P New York . ..|1#§ Nio de Janeiro | 1 Milreis Uruguay . . « «| 1 Goldpefo Amsterdam-

Notterdam . | 100 Gulden Athen .. «-. « | 100 Drachm. Brüssel u. Ant-

werpen « « « | 100 Belga Bucarest. « . « | 100 Lei Budapest « « | 100 Pengò Danzig. . « « . | 100 Gulden Helsingfors , . | 100 Fmk.

talien . « . « [100 Lire Iugoslawien.. . | 100 Dinar Kaunas, Kowno | 100 Litas Kopenhagen . . | 100 Kr. Lissabon und

Oporto . . | 100 Escudos

Me cs «E Paris e. 9. 100 Frs, Draa vas: e100 NI Neykjavik

(Island) . . /100 isl. Kr. Niga . .… .. « [100 Latts Schweiz „. « | 100 Frs. Sofia ..... +100 Lewa Spanien . . « « | 100 Peseten Stockholm und

Gothenburg . | 100 Kr. Tallinn (Reval,

Estland). . „|100 estn. Kr. Wien. .… .. «[ 100 Schilling

Geld 0,906 3,776 2,008 1,009

14 94

14,56 4,209 0,309 1,738

169,23 2,647

58,39 2,518

81,82 6,274 21,61 6,344 41,96 T5,47

13,27 73,23

16/495 12,465

66,68 79,72 81,19 3/057 34/47

74,68 110,59

91,95

22. September

Briej 0,910 3,784 2,012 1011

14,98

14,60 4,217 0,311 1,742

169,57 2,653

98,51 2,924

81,98 6,286 21,65 6,356

42,04

75,63

13,29 73,37 16,535 12,485

65,82 79,88 81,35 3,063 34,53

74,82 110,8L

92,05

Geld 0,908 3,776 2,008 1,019

14,975

14,595 4,209 0,309 1,738

169,23 2,647

58,31 2,518 81,82 6,284 21,61 6,344 41,96 75,67

13,30 73,43 16,49 12,465 65,93 79,72 81,13 3,057 34,42

74,88

110,59

91,99

21. September

Brie} 0,912 3,784 2,012 1,021

15,015

14,635 4,217 0,311 1,742

169,57 2,653

98,43 2,924

81,98 6,296 21,65 6,396 42,04 75,83 13,32 73,57 16,93 12,485

66,07 79/88 81,29 3,063 34,48

p

D)

p C pt t O. n

o S

s

Sovereigns

Belgische. .

éFranzösisckße .

Numänische: 1000 Lei

..

Holländische . Italienische: gr. 100 Lire u. dar. Jugoslawische . Lettländische . . Litauishe ... Norwegische .. Oesterreich.: gr. 100Sck. u. dar.

20 Frcs.-Stüe Gold-Dollars . Amerikanische: 1000—5 Doll, 2 und 1 Doll. Argentinishe . Brasilianische . Canadische . o. Englische: große 1S u. darunter Türkische.

Bulgarische .. Dänische 6 Danziger. « « Estnische . .. Finnische. . .

und neue 500 Li unter 500 Lei Schwedische . Schweizer: gr. 100 Frs. u. dar. Spanische *) Tschecho - |low. 5000 u.1000 K. 500 Kr. u. dar. Ungarische .

*) nur abgestempelte Stücke. f) Nur teilweise ausgeführt.

Notiz für 1 Stüd

+2 e

Pap.-Peso Milreis anad,

-

Uv Uo

1 1 1 L 1 l 1 1

türk. Pfund 100 Belga 100 Lewa 100 Kr.

100 Gulden 100 estn. Kr. 100 Fmfk. 100 Frs.

100 Gulden 100 Lire

100 Lire

100 Dinar 100 Lats

100 Litas 100 Kr.

100 Schilling 100 Schilling

100 Li 100 Lei 100 Kr. 100 Frs, 100 Frs. 100 Peseten

100 100

100 Pengò

22. September

Geld Brie} 20,38 20,46 16,16 16,22

4,185 4,205 4,20 4,22 4,20 4,22 0,87 0,89 3,75 3,77 1452 14,58 1452 14,58 1,99 2,01 58,28 58,47 76,25 75,05 81,64 81,96 6,21 6,25

16,455 16,515 168,86 169,54 21.50: 91,63 21,714) 21,79 6,28 6,32 41,72 41,88 78,09 73,35 2,48 2,50 2,45 2,47 74,90 74,80 81,01 81,33 81,01 81,33 34,33 834,47 12,37 1243 12,97 1243

Ausländische Geldsorten und Banknoten.

21. September

Geld

20,38

16,16 4,185

21,55 21,714) 6,28

41,72 73/25

2,49 2,46 74,70 80,95 80,95 34,28

12,37 12,37

Brie} 90,46 16/22

4,205

21,79 6,32

41,88 73,55

2,91 2,48 75,00 81,27 81,27 34,42

12,43 12,43

Posen

Na Holz- Geno|

Warschau

Kattowiy .….

|

insgesamt 3015 (3687)

in8gesamt 1 346 829 RM 1930, davon Renten an

Ostdevijen.

Auszahlungen. 47,10 47,30 47,10 47,30 47,10 47,30

100 L 100 Zl. 100 ZI.

Notennotierungen, 46,90 47,30 ] 46,90

Polnische . . 100 31, l Der Bericht über die Westfälischen

Verwaltung der Textil - Berussgenossenschaft, M. - Gladba, betreffend das Jahr 1931, verzeihnet für das Jahr 1931: 2573 (2613) Betriebe mit einer durchshnittlihen Ver- E von insgesamt 160 399 (187 095). en Genossenschaftsmitgliedern an Löhnen und Gehältern ins- gesamt 285 691 049 RM nachgewiesen, gegen 349 882 471 RM für 1930. Unfälle wurden 3000 (3667) und 15 (20) Berufskrankheiten, Fälle angezeigt. An Unfallentshädigüungen (Renten, Kosten des Heilverfahrens usw.) wurden im ezahlt, gegen 1 406 305 RM im Jahre erleßte und Erkrankte (eins{chl. Unfall- krankengeldes). 1 057 718 (Vorjahr 1 048 697) RM. Die Ermäßi- gung im ganzen ist vornehmlich auf die geringere Zahl von Renten- abfindungen zurückzuführen.

dem Verwaltungsbericht der

exussgenoslsens senschaft Sektion 1 mit

47,10 47,10 47,10

Rhei

47,30 47/30 47/30

47,30

nisch -

Es wurden von

ahre 1931

Südwestdeutschen aft, Stuttgart (Bezirk der

em Siß in Stuttgart: Baden,

Württemberg und die Hohenzollernshen Lande, Sektion 11 mit

dem Sih în Mainz: Hessen) für 1931 war der Bestand der Ge- nossenshaft am 1, Januar 1931 16 030 Betriebe. Fm Laufe des Berichtsjahres kamen neu hinzu 647 Betriebe. Die Versiche- rungspfliht .erlosch bei 383 Betrieben, so daß am 31. Dezember 1931 inêgesamt 16 292 Betriebe versihert waren. Die Zahl dec

Versicherten betrug 78485, die Lohnsumane 81,95 Millionen Reichsmark. Unfälle wurden im Jahre 1931 angemeldet ins- gesamt 5815 gegen 8084 im Vorjahr; als entschädigungspflichtg

anerkannt wurden 582 gegen 575 im Vorjahr. Die Entschädi- gungszahlungen beliefen sich auf insgesamt 1397 465 RM, dars- unter Renten an Verleßte und Erkrankte 1075628 (19301 1 040 419) RM.

È Wagengestellung für Koble, Koks und Briketts im Nubhrrevier: Am 21. September 1932: Gestellt 15043 Wagen.

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „W. T. B.“ am 22. September auf 58,25 .4 (am 21. September auf 56,50 M) für 100 kg.

_ Berlin, 21. September. Preisnotierungen für Nahrungss mittel, Œinkaufspreise des Lebensmitteleinzels handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Notiert durch öffentlich angestellte beeidete Sachverständige der JIndustrie- und Handelskammer in Berlin. Preise in Reichsmark: Gerstengrauven, grob 32,00 bis 33,00 # Gerstengraupen, mittel 34,00 bis 37,00 #, Gerstengrüße 27,00 bis 28,00 .4, Haferflocken 31,50 bis 32,50 4, Hafergrütze, gefottene 35,00 bis 36,00 4, Roggens mehl 0—70 9/6 26,50 bis 28.00 A, Weizengrieß 40,00 bis 41,00 4, Hartgrieß 42,00 bis 43,00 .4 Weizenmehl 29,00 bis 38,00 M, Weizenauszugmehl in 190 kg-Säcken br.-f.-n. 37,00 bis 41,00 4, Weizenauszugmeb], feinste Marken, alle Packungen 41,00 bis 51,00 #4, Speiseerbsen, Viktoria, gelbe 29,00 bis 33,00, Speiseerbsen, Viktoria Niesen, gelbe 33,00 bis 35,00 #4 Bohnen, weiße, mittel 19,00 bis 21,00 4, Langbohnen, ausl. 25,00 Bis 27,00 4, Linsen, kleine, letzter Ernte 33.00 bis 38,00 4, Linsen, mittel, leßter Ernte 38,00 bis 46,00 Æ, LUnsen, große, leßter Ernte 46,00 bis 62,00 4, Kartoffels mehl, tuperior 33,50 bis 34,50 A, Bruchreis 19,00 bis 20,00 .4, Rangoon - Reis, unglasiert 19,00 bis 20,00 4, Siam Patna-Reis, glasiert 26,00 bis 30,00 4, Neisgrieß, puderfrei 25,00 bis 32,00 M, Ningäpfel, amerikan. extra choice 97,00 bis 101,00 Æ. Amerik, Pflaumen 40/50 in Originalkistenpackœungen 53.00 bis 55,00 M, Sultanas Kiup Caraburnu # Kisten 94,00 bis 100,00 4, Korinthen choice, Amalias 88,00 bis 93,00 .4, Mandeln, !üße, courante, in Ballen 180,00 bis 190,00 .4, Mandeln, bittere, courante, in Ballen 216,00 bis 226,00 4, Zimt (Kassia ganz) ausgewogen 200,00 bis 210,00 .4, Pfeffer, s{chwarz, Lampong, ausgewogen 190,00 bis 200,00 4 Pfeffer, weiß, Muntok, ausgewogen 210,00 bis 230,00 .4, Nohbfkaffee Santos Superior bis Ertra Prime 338,00 bis 348,00 #, Nohkaffee, Zentralamerikaner aller Art 352,00 bis 480,00 4, Nösts kfaffee, Santos Superior bis Extra Prime 428,00 bis 444,00 #, Röstkaffee, Zentralamerikaner aller Art 450,00 bis 630,00 Æ, Nösts roggen, glasiert, in Säckten 33,00 bis 35,00 A, Nöstgerste, glasiert, in Säcken 32,00 bis 34,00 (, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 44,00 bis 48,00 4, Kakao, stark entôlt 160,00 bis 200,00 (6, Kakao, leicht entölt 208,00 bis 260,00 M, Tee, chines. 640,00 bis 740,00 4, Tee, indi}ch 830,00 bié 1060,00 46, Zucker, Melis 69,50 bis 70,50 , Zucter, Raffinade 71,25 bis 72,25 Æ, Zucker, Würfel 76,00 bis 82,00 4, Kunsthonig in } kg-Packungen 76,00 bis 78,00 46, Zuder- siruy, hell, in Eimern 82,00 bis 100,00 4, Speisesirup, dunkel, in Eimern 70,00 bis 80,00 4, Marmelade, Vierfrucht, in Eimern von 123 kg 68.00 bis 72,00 A, Pflaumenktonfiture in Eimern von 12 kg 84,00 bis 88,00 , Erdbeerkonfiture in Eimern von 122 kg 106,00 bis 116,00 ÁÆ, Pflaumenmus, in Eimern von 124 und 15 kg 62,00 bis 70,00 #, Steinsalz in Säcken 19,20 bis 20,20 #4, Steinsalz in Packungen 21,30 bis 25,19 Æ, Siedejalz in Säcken 22,18 bis —,— H, Siedefalz in Packungen 23,30 bis 26,50 4, Bratenschmalz in Tierces 97,00 bis 100,00 #, Bratenschmalz in Kübeln ‘99,00 bis 101,00 F, Purelard in Tierces, nordamerik. 91,00 bis 93,00 4, Purelard in Kisten, nordamerik. 91,00 bis 93,00 .4, Berliner Roh|hmahz 112,00 bis 115,00 .4, Corned Beef 12/6 lbs. per Kiste 85,00 bis 86,00 #, Corned Beef 48/1 lbs. ver Kiste 45,00 bis 47,00 Æ, Margarine, Handelsware, in Kübeln, 1 120,00 bis 124,00 é, 11 102,00 bis 114,00 6, Margarine, Spezialware, in Kübeln, I 140,00 bis —,— M, IT 126,00 bis 138,00 4, Molkereibutter Ia in Tonnen 258,00 bis 262,00 , Molkereibutter la gepackt 268,00 bis 274,90 4, Molkerei- butter ITa in Tonnen 242,00 bis 250,00 #4, Molkereibutter Ila ge» vadt 252,00 bis 260,00 #, Auslandébutter, dänische, 1n Tonnea 300,00 bis 304,00 , Auslandsbutter, dänische, gepackt 310,00 bis 314,00 4, Sped, inl., ger., 150,00 bis 160,00 F, Allgäuer Stangen

20 9/0 82,00 bis 92,00 Æ#, Tilsiter Käse, volfett 130,00 bis 150,00 4, echter Gouda 40 9% 128,00 bis 136,00 #, eter

Edamer 40 9/9 128,00 bis 136,00 6, echter Emmenthaler, vollfett 260,00 bis 288,00 F, Allgäuer Romatour 20 °/9 106,00 his 116,00 4, ungez. Kondensmilch 48/16 per Kiste 18,00 bis 19,00 4, gezuck. Kondensmilh 48/14 per Kiste 28,00 bis 31,00 .. Speiseöl, ausgewogen 68,00 bis 90,00 4.

Speisefette. Vericht der Firma Gust. Shulye & Sohn, Berlin C2. 21. September. Butter: Dex Markt eröffnete auch in diescr Woche wieder mit einem recht ruhigen Geschäft; der Absaß ist durhaus unbefriedigend. Die Anliefe- rungen deutscher Butter zeigen vereinzelt bereits wieder eine Heine Zunahme. Das Ausland tendiert etwas schwächer, wenn auch Dänemark glaubt, die Notierung behaupten zu können. Ver- hältnismäßig preiswert und dringend ist finnishe Butter ange- boten, ohne hier jedoch auf größeres Fnteresse zu stoßen. ie Berliner Notierung blieb auch gestern in allen Qualitäten unver- ändert. Margarine: Keine Preis- Marktlage.

Aenderung der und

Berichte von auswärtigen Devisen- und Wertpapiermärkten.

Devisen.

Danzig, 21. September. (W. T. B.) (Alles in Danziger Gulden.) Banknoten: Polni|he Loko 100 Zloty 57,63 G., 57,74 B, 100 Deutsche Reichsmark —— G, —,— B., Amerikanische (5- bis 100-Stücke) —,— G, —— B. Stwecks: London —,— G,, —,— B. Auszahlungen: Warschau 100 Zloty 57,60 G,, 57,72 B. Telegraphishe: London —,— G, —,— B., Paris 20,14 G.,, 20,18 B.,, New York 5,14,24 G,, ‘5,15,26 B., Berlin Wien, 21. September. (W. T. B.) Amsterdam 284,90, Berlin 168,90, Budapest 124,294, Kopenhagen 125,50, London 24,60, New York 709,20, Paris 27,77, Prag 20,974, Zürich 136,80, Marknoten 168,30, Lirenoten 36,96, Jugoslawishe Noten 11,74, Tschecho- slowakishe Noten 20,954, Polnische Noten 79,25, Dollarnoten 706,50, Ungarische Noten —,—*), Schwedische Noten 122,70, Belgrad 12,516, *) Noten und Devisen für 100 Pengsö. Prag, 21. September. (W. T. B.) Amsterdam 13,57, Berlin 805,25, Zürich 651,00, Oslo 589,00, Kopenhagen 607,00, London 117,10, Madrid 278,00, Mailand 173®/g, New Vork 33,80, Paris 132,30, Stoholm 599,00, Wien 475,00, Marknoten 804,50, Polnische Noten 378,50, Belgrad 59,44, Danzig 664,00. Budapest, 21. September. (W. T. B.) Alles in Pengö. Wien 80,454, Berlin 136,20, Zürich 111,10, Belgrad 8,93. London, 22. September. (W. T. B.) New Bork 346,00, Paris

Amsterdam ——, Brüssel 24,86, Italien 67,37,

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