1909 / 228 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Sep 1909 18:00:01 GMT) scan diff

: - Bekanntmachung, betreffend Erweitexung des Fernsprehverkehrs.

Der ane zwischen Berlin und

A. dem österreichischen Orte ase :

B. den im Reichstelegraphengebiet belegenen Orten Catlenburg, Glinde, Kr. Kalbe Saale, Grabow “bei Blumenthal, Krögis, Münstereifel und Prödel ist eröffnet worden. Die Me für B ui nlihes Gespräh bis zur Dauer von 3 Minuten

eträgt: ' 2) im Verkehr mit E 3 b,

2 im Verkehr mit Münstereifel 1 46 50

4 im Verkehr mit den übrigen Orten je 1 M.

Berlin C., den 25. September 1909. Kaiserliche i rana

Ritter.

Bekanntmachung. i

Der Vereinigten Fenner Glashütte und Glas- fabrik Dreibrunnen Hirsh und Hammel Aktien- gesellschaft zu Dreibrunnen bei Saarburg i. Lothr. ist auf Grund des 8 795 B. G.-B. die staatliche Genehmigung erteilt worden zur Ausgabe von Schuldverschreibungen auf „den Jnhaber "im Gesamtbetrage von 1500 000 1, einc. eilt in 3000 Stück zu je 500 #..

Die Schuldverschreibungen sind verzinslich“ zu 41/y vom Hundert und „rückzahlbar innerhalb 30 Jahren vom Jahre 1913 ab, erstmalig am 1. Juli-1913, auf Grund von Verlosung.

Vom Jahre 1918 ab ist raschere Tilaung und Kündigung des Gesamtbetrags der Anleihe zulässig.

Straßburg, den 23. September 1909.

Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung für Finanzen, Handel und Domänen. Der Unterstaatssekretär :

Koehler.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: auf Grund des 8 28 des Landesverwaltungsgeseßes vom 30. Juli 1883 (Geseßsamml. S. 195) den Verwaltungsgerichts- direktor Dr. Sarre in Marienwerder zum Mitglied des Bezirksausschusses in Breslau und zum Stellvertreter des RNegierungsprästdenten im Vorsiße dieser Behörde auf Lebens- zeit sowie | L den Regierungsrat Dr. Schlutius in Düsseldorf zum Mitglied des Bezirksausschusses in Marienwerder und zum Stellvertreter des Regierungspräsidenten im Vorsitze dieser Behörde mit dem Titel Verwaltungsgerichtsdirektor auf Lebens- zeit und ferner den Pfarrer und Dechanten Nikolaus Sellen in Rhein- böllen zum Ehrendomherrn bei der Kathedralkirche in Trier zu ernennen. E Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den in der Königlichen Hausfideikommißforstverwaltung an- estellten Oberförstern Ludwig ? S aris Schroeder zu Klein-Wasserburg den Charakter als Forstmeister mit dem Nange der Räte vierter Klasse zu verleihen.

Finanzministerium.

Dem bisherigen Bureauvorsteher bei der Etats- und Kassenabteilung des Finanzministeriums, Geheimen Rechnungs- rat Mischek ist die Zentralbureauvorsteherstelle beim Finanz- ministerium und

dem bisherigen Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator, Geheimen Rechnungsrat Hendrich ist die Bureau- vorsteherstelle bei der Etats- und Kassenabteilung des“ Finanz- ministeriums verliehen worden.

Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Frißlar, Regierungsbezirk Cassel, ist zu beseßen.

Ministerium des Jnnern.

Durch Allerhöchsten Erlaß vom 17. September cr. ist der Regierungspräsident von Schwerin in Frankfurt a. O. zum Mitgliede der Jmmediatkommission zur Vorbereitung der Ver- waltungsreform berufen worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Der bisherige Oberlehrer an dem in der Entwicklung be- griffenen Progymnasium My Werl Dr. Theodor Brandt aus Werl ist zum Kreisschulinspektor in St. Wendel ernannt worden.

Das Diphtherieheilserum mit der Kontrollnummer 137,

En „„Sinhundertsiebenunddreißig“, aus dem Serum-

* oratorium Ruete-Enoch in Hamburg ist wegen Abschwächung zur Einziehung bestimmt.

Evangelischer Oberkirchenrat.

Zum Pfarrer der deutschen evangelishen Gemeinde zu orto in Portugal ist der Pastor Friy Olbricht aus Coes- eld in Westfalen berufen worden.

Angekommen:

Seine Erge ens der Staatsminister und Minister der öffentlihen Arbeiten von Breitenbach, von Dienstreisen.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 27. September.

Die in Nr. 265 des „Reichsanzeigers““ vom 9. November v. J. veröffentlichten A Bestimmungen der britischen Transvaalkolonie, betreffend die Entschädigung von Beamten der ehemaligen Südafrikanischen Republik, für den durch die Einverleibung der Republik bewirkten Verlust

, , . S a. D “7 R en L «i122 Noybahe. Bis -Grabow-bei- BlaivathAl 50 S, M

Junike zu Bischdorf und

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ihrer Stellung, ) im Kapitel 7 des Public Service and nsíons Act ‘ransvaalkolonie von 1908 finden, sind gee Paublic Service and Pensions ct, 1909, erweitert worden.

en für die Zahlung einer Entschädigung und Waisen, sondern auch andere ener Beamten der ehemaligen Süd- afrikanischen Re in Betracht, die von . dem Verstorbenen abhängig waren, insofern dieser nicht etwa eine Witwe oder

minde lge A rx hinterlassen hat. Nach giner Bekanntrnachuaig der zur Prüfung dieser An-

| Hierna niht nur Wit Verwakdte v

sprüche eingeseßten N. Haben. diejenige - Nexfonen,.

‘weithè’ auf Grund dèr erwähnten Bestimmung Entschädigungs- ansprüche erheben zu können glauben, ihre Anträge dem Secretary to the South African Republic Officials Pensions Commissïon, Herrn H. R. Sloan in Pretoria, P. O. Box 515, einzureichen.

Antragsformulare gibt der bezeihnete Beamte aus, bei

dem auch alle weiteren Auskünfte einzuholen sind.

Alle Ansprüche, die bisher zurückgewiesen worden sind, aber jeßt unter die erweiterte Bestimmung fallen, werden von der Kommission von Amts wegen geprüft werden, Biad es einer weiteren Eingabe seitens der abschlägig beschiedenen Personen nicht mehr bedarf. -

Anlage C zur Eisenbahnverkehrsordnung.

Auf Grund der Schlußbestimmung in der Anlage C zur Eisenbahnverkehrsordnung hat das Reichseisenbahnamt unterm 10. d. M. zwei Ergänzungen dieser Anlage vérfügt:

Unter die Ammoniaksalpetersprengstoffe der Nr. T a: A1. Gruppe a ist „Gelatine-Donarit“ nachgetragen. ft

În der Nr. 1d hat die ers der Eingangsbestimmungen eine erweiterte Fassung erhalten, wonah auch As Chlormethyl (Lance-parfum) unter den für reines Chlormethyl vorgesehenen Bedingungen befördert“ werden darf.

Näheres ist aus Nr. 52 des Reichsgeseßbl. vom 22. d. M. zu ersehen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M.SS. „Viktoria Luije“, „Her Dresden“ und „Bremen“ am 24. September in New York eingetroffen. ;

S. M. S. „Jaguar“ ist vorgestern in Ts\ingtau ein- getroffen.

S. M. S. „Freya“ ist am 24. September in Tanger angekommen und geht am 30. September nach Cagliari (auf Sardinien) in See.

Sachsen.

Nach amtlicher Meldung ist der Zusammentritt des neu- gewählten Landtags für den 9. November, die Feier der Eröffnung für den 11. November in Aussicht genommen.

Bremen.

Die in Bremen tagende Jnternationale Seerechts-

konferenz hat ihre Beratungen vorgestern beendet.

i H N Qt: Hefterr -Ungarn.

Der ungarische Ministerpräsident Dr. Wekerle ist vor- gestern vom König Franz Joseph in Audienz empfangen worden und hat, „W. T. B.“ zufolge, die Demission des Kabinetts überreicht.

Das ungarische Amtsblatt veröffentliht die Ernennung des Justizministers Dr. Günther zum Präsidenten des Obersten Gerichtshofes. Der Ministerpräsident Dr. Wekerle hat das Portefeuille des Justizministers provisorish übernommen.

Serbien.

Der König Peter hat nah einer Meldung des „W. T. B.“ im Einvernehmen mit der Regierung und ent- sprechend den bezüglichen Bestimmungen der Verfassung ein Hausgeseßz erlassen, das eine Hausordnung für das König- liche Haus festsezt und die Rechte und Pflichten des Königs gegen die Mitglieder seines Hauses regelt.

Asien.

Nach Meldungen des „W. T. B.“ ist es bei Akiar zu einem Zusammenstoß zwischen Christen und magh rebinischen Arabern gekommen, wobei viele Personen getötet und ver- wundet worden sind. Unter den Getöteten befindet sih auch M hristliher Priester. Der Wali von Beirut ist nach Akiar abgereist.

Wie der Mutessarif von Assyr meldet, haben die türkischen Truppen im Yemen einen heftigen Angriff der Aufständischen zurückgeschlagen. Die Araber erlitten große Verluste.

Afrika.

Jn der Antwortnote des Sultans Muleÿ Hafid auf die Einsprüche der Mächte gegen die über die gefangenen Aufständischen verhängten Strafen, die den Mitgliedern des diplomatischen Korps gestern zugestellt worden ist, gibt der Sultan, „W. T. B.“ zufolge, seinen schon in früheren Briefen ausgesprochenen Gesinnungen Ausdruck und erklärt dann, er habe Milde walten lassen, soweit das religiöse Geseß, das “pas ur Anwendung kommen müssen, es gestattete. Weiter erklärt

er Sultan, er hoffe, daß die Wiederkehr normaler Zustände in Marokko ihm gestatten werde, nicht wieder zu ähnlichen Maßregeln greifen zu müssen.

Nach Meldungen des „W. T. B.“ aus Melilla haben die spanischen Truppen vorgestern nah leichtem Feuergefecht und einem Kavallerieangriff die Position Tanina genommen, die südlich von Mar Chica am linken Ufer des Ued Seluan und nahe dessen Mündung liegt. Die Verluste der Spanier waren gering, die des Feindes bedeutend. Die wichtige Position Tanina wurde verstärkt und wird künftigen Operationen zur Basis dienen. Wie ferner amtlih gemeldet wird, haben ie Spanier Nador und die umliegenden Anhöhen besegt. Zahl- reie Mauren haben sich unterworfen und 60 Gewehre aus- geliefert.

6 4 Statistik und Volkswirtschaft.

Arbeitslohn und Arbeitszeit der Gemeindearbeiter in deutschen Städten.

Von einer umfangreichen Veröffentlichung des Kaiserlichen Statistischen Amts über „die Regelung des Arbeitsverhältnisses der

Gemeindearbeiter in deutshen Städten“ liegt seit einiger Zeit der erste Teil yor, der die Ergebnisse von Erhébungen über den Arbeits- lohn und die Arbeitszeit in „den Jahren 1902 und 1907 enthält („Beiträge zur Arbeiterstatistik“ Band-9; Karl Heyanzs Verlag, Berlin). Der noch d indi zweite Teil soll eine Darstellung des Arbeitsverhältnisses au Grund der Arbeitsordnungen « und Fon- tigen Verordnungen der Städte für ihre Arbeiter, wie d. B. über

lters- und Me Une, bringen. Diese Arbeiten seßen die Darstellung einiger wichtigen Gebiete der städtischen Sozial- politik e die mit den im „Neichs- und Staatsanzeiger“ besprochenen Abhandlurgen über die Regelung der Notstandsarbeiten in deutschen Städten (Band 2 der „Beiträge zur Aweiterstatistik“) und über die

Eine Erhebung über Arbeitslohn und Arbeitszeit städtischer Arbeiter wurde auf Beschluß der N deutscher Städtestatistiker für das „Statistische Jahrbuch deutsher Städte" nach dem Stande vom 1, März 1902 vorgenommen; sie erstreckte sich auf 54 Städte. Wegen der Res Schwierigkeiten, die die Bearbeitung bot, wurde auf Anerbieten des Kaiserlichen Statistischen Amtes diesem durch Beschluß dexr Konferenz deutscher Staädtestatistiker im Mai 1907 die Bearbeitung, Ergänzung bis zur Gegenwart und Veröffentlihung übertragen. Pas Kaiserliche Statistische Amt ver- anstaltete eine Nacherhebung über den Stand am 1. Juli 1907, die sih jedoch nur auf 34 Städte mit eigenen Statistischen Aemtern erstreckte. Der Vergleichbarkeit wegen wurden 1907, abgesehen von unbedeutenden Aenderungen, dieselben Fragebogen wie 1902 benutzt. Es waren für jede einzelne Betriebsabteilung getrennte Fragebogen „für ungelernte und für gelernte Zeitlohnarbeiter und für Akkordlohn. arbeiter auszufüllen ; im allgemeinen follten nur städtische gewerbliche Unternehmungen, die „eine Mehrzahl von Arbeitern beschäftigen, berücksihtigt werden. Nicht in die Erhebung einbezogen werden sollten die jugendlichen (unter 16 Jahre alten) Axbeiter und die Lehrlinge sowie sämtlihe weibliche Arbeitskräfte, ferner die mit Notstandsarbeiten Sa Hale Personen; dagegen waren die nicht mehr voll leistungsfähigen Arbeiter, die aus Gründen vorbeugender Armenpflege beshäâftigt werden, aufzunehmen. Den gelernten Arbeitern sollten die angelerüten zugezählt werden.

In den (33) Städten mit eigenen Statistishen Aemtern ohne Magdeburg, auf das sih die Erhebung von 1902 nicht erstreckt hat, wurden in den bei der Erhebung berüsihtigten Betrieben am 1. März 1902 37 663, am 1. Juli 1907 52 529 männliche Arbeiter gezählt; einshließlich von Magdeburg waren es 1907 53 965. Läßt man Magdeburg unberücksichtigt, fo ist die Arbeiterzahl von 1902 bis 1907 um 39,5 9/9 gestiegen. Die Zahl der ungelernten Zeitlöhner er- höhte sich in dieser Zeit von 25 165 auf 30088 (einfchließlich von Magdeburg waren es 1907 31 004), die der gelernten Zeitlöhner von 10 114 auf 19 872 (20 266); die Zahl der Affkordlöhner sank dagegen von 1837 auf 1786 (eins{ließlich von Magdeburg waren es 1907: 1893); die der zum Aufsichtsper)onal gehörenden Arbeiter stieg von 547 auf 783 (797).

Das Zahlverhältnis der gelernten zu den ungelernten Arbeitern wechselt von Stadt zu Stadt: es hängt dies hauptsächlich davon ab, welcher Art die städtishen Betriebe sind; bei Gas-, Wasser-, Elektrizitätswerken usw. finden sich viel gelernte, bei Straßen reinigung, Fuhrpark, Kanalisation überwiegen die ungelernten Arbeiter. Die Zahl der gelernten Arbeiter hat von 1902 bis 1907 stärker zu genommen als die Zahl der ungelernten; während 1902 die ungelernten Arbeiter 71,3 %, die gelernten 28,7 9/9 aller Zeitlohnarbeiter aus machten, waren diese Zahlen 1907 60,29%, bezw. 398%. Die ungelernten Arbeiter sind aber unter der städtishen Arbeiterschaft immer noch sehr viel stärker vertreten als in der Arbeiterschaft der Privatindustrie; bei einem Vergleiche der Lohnverhältnisse der Arbeiter in städtischen und in privaten Betrieben darf dies niht außer acht elassen werden. Die Zahl der Akkordlöhner ist für die städtischen Betriebe von ganz geringer Bedeutung; 1902 machte sie 4,9 9/6, 1907 nur 3,4 9% der gesamten erfaßten Arbeiterschaft aus. An Aufsichts-

{ persfonal kamen 1902 wie 1907 auf 100 städtische Arbeiter 1,55 Perfonen- Persolin mit Beamteneigenschaft sind von der Erhebung nit erfaßt.

In den Erbebungsbogen E die Zeitlohnarbeiter war nah den einzelnen Tagelohn- bezw. Wochen- und Monatslobn- säßen gefragt, niht auh nach der Zahl der Arbeitstage während eines bestimmten Zeitraums, sodaß die Statistik nicht eine solche des Arbeitsverdienstes, sondern lediglich eine solche der Lohnsäte ift. Von sämtlichen Zeitlohnarbeitern waren

Tagelöhner | Wochenlöhner| Monatslöhner

abe A ab- | ab j

solut | 9 | solut | % } folut | %o 1907 ohne Magdeburg 139 436). 78,9 | 2620| 5,3 | 7904| 15, O2 L 00.609] 87,3 1 1761| 50 A T, Wenn die Zahl der Tagelöhner, zu denen au die Stundenlöbner ge- rechnet sind, von 1902 bis 1907 auch im Verhältnis zurückgegangen ist, so überwiegt sie do bei weitem die übrigen. Der Wochenlohn ist nur ganz s{hwach vertreten. , Die längeren Löhnungsfristen, denen wohl auch längere Kündigungsfristen entsprechen, finden sich meist in den Betrieben mit alei@bleibenbem Arbeiterbedarf, z. B. bei den Straßenbahnen, der Straßenreinigung und den Marställen, bei der Straßenbeleuhtung, den Badeanstalten usw. Bei vielen Stadtver waltungen und in weiten Kreisen der Arbeiter findet ih das Be- streben, ein möglich#t dauerndes, gesichertes, dem Beamtentum sich näherndes Dienstverhältnis heranzubilden, wie es besonders durch lange Kündigungsfristen erreiht wird; andererseits wollen viele Arbeiter fih móöglihst kurze Frist binden, um größte Bewegungsfreiheit zu haben.

Um die Lohnsäße miteinander vergleichen zu können, sind in der Veröffentlichung des Kaiserlichen Statistischen Amts die Wochen- und Monatslöhne in Tagelöhne umgerehnet. Zur Darstellung in den Tabellen find Tagelohngruppen gebildet, die in den mittleren Lagen Stufen von 25 -, in den unteren und oberen folche von 50 -\ und 1 #4 umfassen; für jede dieser Lohngruppen ist die Zahl der auf sie entfallenden Arbeiter angegeben. Durchshnittslöhne sind niht ermittelt, nur zum Zweck eines allgemeinsten Vergleiches ist der Durchschnittslohn sämtlicher städtishen Arbeiter für 1902 auf 3,28 MÆ, für 1907 auf 3,76 M berechnet. Danach betrug die Steigerung in dem fünfjährigen Zeitraum 0,48 A oder 146 v. H. Die Î bellen, auch die zusammenfassenden, sind zu umfangreich, als daß einige davon Lie wiedergegeben werden könnten. Nur die pro zentuale Verteilung der ungelernten und der gelernten Arbeiter auf die wichtigsten Lohngruppen in der Gesamtheit der Städte folge hier:

3 C:

gelernte Arbeiter

1907 _|° 1902

ungelernte Arbeiter

Lohnsäte in Pfennigen 1907 1902

von: unter 200 200 bis unter 250 200 275 O 300 300 325 325 350 350 375 375 400 400 450 450 500 500 550 000, ¿5000 600 und mehr .

Ueberhaupt . . | 100 | 100 100

Lohngruppen

pak o Go

DO DO F O U O O

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Bei den Ungelernten war hiernah 1902 die am stärksten t Gruppe die von 3 M bis unter 3,25 M, 1907 die von 3,50 4 bis

* der Löhne ist bei den Ungeleraten grö

Regelung des Arbeitsverhältnisses bei Vergebung öffentlicher Arbeiten ““(Warid- bckder-7Brtiaute ga Avbeiitistätistit*9 Vegonnen worden is

unter 3,75 M. Bei den Gelernten war 4902 wie 1907 die Gruppe von 4 4 b unter 4,50 46 am ftär sten beseßt. Die Steigerung L L „Ur n gewesen als bei den Ge-

lernten. Ein überschläglicher Vergleich der einzelnen Städte unter- einánder ergibt, daß in 28 Städten die am stärksten beseßte Lohn- gruppe um 1 oder mehrere Stufen von 1902 bis 1907 gestiegen ist; in 4 Städten (Braunschweig, Freiburg i. B., Hannover, Nürnberg) war sie in beiden Jahren die aleidhe, und in 1 Stadt (Essen) war sie 1907 E G et i y et etner Vergleichung der Höhe der Lohnsäße in den einzelnen Städten ist zu beachten, daß die e A etriebe bei jeder Stadt und auch in den zwei Erhebungsjahren verschieden find,

„wodur die. Lobuhöhs-beeiirtußt“i8ird. m Ueceltenwerke, der amt: lichen Veröffentlichung sind daher die Lohngruppen für die Uñgelérnten

und die gelernten Zeitlohnarbeiter sowie die Zahl der Tage-, Wochen-

Maschinisten, Bob ngruUvp en Heizer usw.

Lohnsäßze in Pfennigen 1907 | 1902

und Monatslöhner innerhalb jeder Stadt für jeden einzelnen Betrieb angegeben; dies ermöglicht ein Eingehen auf (Finzelheiten, insbesondere auch darauf, wie die Legen der Betriebe die Lohnhöhe beein- flußt. Neben den Lohnsägen der Akkordarbeiter ist die Art des in Akkord s rbeit angegeben. Die Akkordarkeit hat in den städtischen Betrieben ein sehr beschränktes Anwendungsgebiet.

Neben der Gliederung der Löhne nach gelernten und ungelernten ‘Arbeitern in den einzelnen städtischen Betrieben finden fich {ließlich noch besondere Auszählungen für vier wichtige Gruppen von gelernten Arbeitern und für das Aufsichtspersonal. Die vier Arbeitergruppen find: 1) die Maschinisten, Maschinenwärter, Kesselwärter, Heizer und dergl., 2) die Schlosser, 3) die Feuerhaus-, Ofen- und Retorten-

»ckch-

und das Aufsichtspersonal stellte sih die Beseßung der Lohngruppen

Von den gelernten Arbèitern, und zwar Schlosser 4 arbeiter usw. | Schaffner der

entfallen auf die Lohngruppen 1907 | 1902 | 1907 | 1902 | 1907 | 1902 | 1907 | 1902 | 1907 | 1902

folgendermaßen: Bon“‘den Personen des Feuerhaus- | Fahrer und | ) f ( ungelernten | gelernten der Gaswerke | Straßenbahn _ |Auffsihtsperfonals entfallen auf die Lohngruppen

unter 200 R 200 bis unter 250 4 ZOO S 210 3 279 300 26 300 325 93

| | | A | |

325 L R

j | |

D é 9

l 350 375 317 375 400 200 | 400 450 307 | 40 500 | 500 550 | 550 600 600 , D E E 18 O D A E L

128 65 a1

|

| D D

9206 186 | 491 | 224 | 440 | 565 | 57 424 | 105 | 488 | 236 | 141 | 176/29 P 910 a

a L A l N

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1! 40 A e = 8 101 997. 108 40119 | 187 169 | 280 | 285 180) 56 07

4 9 41 | 49 |

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zusammen

Bei den Schlossern und bei dem gelernten Aufsichtspersonale sind die am stärksten besetzten Lohngruppen in beiden Jahren dieselben, bei den anderen find sie 1907 in höheren Stufen als 1902. Weiter wird über Lohnzuschläge für Nachtarbeit, Sonntagsarbeit und besonders unangenehme Arbeit sowie über die Bezahlung der Wochenfeiertage berichtet.

Die Arbeitszeit war in den Fragebogen getrennt für Sommer und Winter unter Abzug der Pausen erfragt, außerdem die Bemessung der Pausen. Das Tabellenwerk gibt auch diese Angaben getrennt für die ungelernten und gelernten Arbeiter der einzelnen Betriebe für jede Stadt. Im allgemeinen liegt der Schwerpunkt in beiden Erhebungs- jahren bei der zehnstündigen Arbeitszeit; während aber 1902 da- neben die zehn- bis elfstündige Arbeitszeit am stärksten vertreten ist, ist es 1907 die neun- bis zehnstündige. Es läßt ih also eine Verkürzung der Arbeitszeit von 1902 bis 1907 erkennen. Bemerkenswert is die Zunahme der achtstündigen und kürzeren Arbeitszeit: während 1902 nur in 9 Städten diese kurze Arbeitszeit für einen Teil der städtischen Arbeiter, meist für die Feuerhausarbeiter der Gaswerke, in Betracht kam, war sie 1907 in 19 Städten zu finden. Diese Arbeitszeit galt 1902 für 0,6 9/0, 1907 für 2,4 9/6 der gesamten Zeitlohnarbeiter. In der Ver- öffentlichung des Kaiserlichen Statistishen Amts finden sich noch Mitteilungen über die Arbeitszeit der verschiedenen Betriebe, die Acht- stundenshicht der Gasofenarbeiter und die Verschiedenheit der Sommer- und Winterarbeitszeit, die von 1902 auf 1907 teilweise beseitigt ist. Das Tabellenwerk enthält näheres au über die Pausen.

Zur Arbetterbewegung.

Die Badeangestellten und Handwerker bei den städtischen Badean stalten Berlins haben, wie die „Voß. Ztg.“ berichtet, den Arbeiteraus\huß beauftragt, die nachstehenden Wünsche der Ver- waltung zur Bewilligung zu unterbreiten: „Verkürzung der Arbeits- zeit für das Badepersonal auf 10 Stunden täglih, bezw. auf ein Marimum von 60 Stunden die Woche. Eine drei- stüundige Mittagspause. Jn jeder Woche ein freier Tag. Arbeitszeit für Handwerker und Arbeiter, aus\{ließlich Pausen, 9 Stunden. In den kontinuierlichen Betriebszweigen 8 Stunden (Dreischicht- system). Anfangslohn für Badewärter monatlih 115 , jährlich um 5 M steigend bis zum Höchstlohn von 140 Æ, Heizer und Schlosser, Anfangslohn monatlich 135 Æ, jährlich um 5 M steigend bis zum Höchstlohn von 160 Æ. Badewärterinnen, Anfangslohn monatlich 70 4, jährlih steigend um 4 4 bis zum Höchstlohn von 110 F, Ueberstunden 50 4, Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit 100 v. H. Zuschlag. Im Dreischichtsystem der konti- nuierlichhen Betriebszweige zählt, wenn sieben Schichten in eine Woche fallen, die siebente Schiht als Sonntagsarbeit. Sommerurlaub nah einjähriger Dienstzeit 7 Tage, nah fünfjähriger Dienstzeit 14 Tage usw.

Gemäß dem fkürzlih gefaßten Beschluß der organisierten Gol d- und Silberarbeiter von Hanau und Umgegend ist, der „Frkf. Ztg.“ zufolge, am Sonnabend bei Arbeits\{luß in sämtlichen Gold- und Silberwarenfabriken von Hanau und Kesselstadt die Arbeit aufgekündigt worden. da

Aus Triest wird dem „W. T. B.“ telegraphiert: Die Hand- nieter der dem Stabilimento Tecnico Triestino gehörigen Werft für Handels\chiffbau in San Nocco hatten vor ungefähr 14 Tagen die Arbeit niedergelegt. Da die Bemühungen der Werft- leitung, Ersaß zu finden, erfolglos geblieben sind und infolgedessen die Arbeit für die übrigen Kategorien der Werfthandwerker ausgegangen ist, ist die gesamte Arbeiterschaft, 880 an Zahl, entlassen und der Betrieb eingestellt worden.

Kunst und Wissenschaft.

_ In der ersten Sißung des zehnten Tages für Denkmal- vslege in Trier (vergl. Nr. 227 d. Bl.) sprachen noch der Geheime Dberbaurat Hofmann -Darmstadt und der Bar Hôgg- Bremen über den Wiederaufbau der St. Michaelskirhe in Ham- burg. Ueber die Erhaltung des römishen Kaiserpalastes in Trier sprachen der Professor Gary -Berlin und der Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Lö\ chke-Bonn. Am Abend des ersten Sißungstages (am 23) fand im großen Saale der Treviris eine emeinsame öffentlihe Sizung des Tages für Denkmalpflege und des Bundes Heimatschußz statt, in der der Stadtbaurat Schilling über Trier und seine Bauten und der Oberbaurat Schmidt - Dresden E die Formgebung der O Bauweise in wirt- \haftliher Beleuchtung sprachen.

In der zweiten Sißung des Tages für Denkmalpflege am 24. d. M. wurde als Ort für die nächste Tagung Danzig gewählt. Dann hielt der Geheime Oberbaurat Hofmann - Darmstadt cinen Vortrag über die Ausgestaltung des Plaßes an der Südseite des Wormser Domes. Einen zweiten Vortrag hielt der Professor Veber- Danzig über die Stilfrage bei Wiederherstellung alter Baulichkeiten. Der Redner steht auf dem historischen Standpunkt und vertrat in der Hauptsache folgende Ansichten: Tote )auwerke, die weder ihrem ursprünglichen noh einem anderen Zweck dienen, soll man, wenn sie wertvolle Denkmäler vergangener Zeiten sind, als solhe in ihrem Bestande erhalten. Ruinen, die einen in der Landschaft malerischen Wert besitzen, läßt man als solche be-

sehen. .Tote Bauwerke, die noch unter Dah und Fach sind, beschützt man, damit sie keine Ruinen werden. Bauwerke, wie den Otto-

1853 | 1329 | 1647 | | 1304 | 1296

| 48 1432 | 1030 199 | 168 | 510]: 362.

Heinrichs-Bau am Heidelberger Schloß bringt man unter Dach und Fach. Das Schloß habe durch Schäfers Wiederberstellungsarbeit sehr ‘gewonnen, ebenso die Marienburg und die Hohkömgsburg. Lebende Bauten, die heute noch ihrem Zwee dienen, follen gemäß ihrem historischen Stil restauriert werden und auch nötig werdende Zu- taten und Anbauten sollen in diesem Stil gehalten fein. Denn wir können nit modern bauen, weil wir nah Ansicht des Nedners keinen modernen Stil haben. Die Ansicht, die alten Architekten hätten stets im Geiste ihrer Zeit an- und weitergebaut, sei nicht durchweg zutreffend, auh ließen die Zu- und Anbauten aus alter Zeit oft künstlerishes Feingefühl vermissen, und wenn man aus alten Kirchen spätere Einbauten, Altäre usw. entferne, die im Maßstab völlig ver- griffen seien, so sei dies eine fünstlerishe Tat. Jeder Stil fei ein Organismus, den man durch fremdartigë Zutaten nicht stören dürfe. Unter den vielges{mähten MRestaurierungsarbeiten des 19. Jahrhunderts seien auch Glanzleistungen wie solche von Essen- wein, Tornow und Schäfer. Bezeichneten die Gegner die historish Schaffenden als Fälscher, deren Werke täuschen können, \o gäben sie damit zu, daß wir fähig seien, in den historishen Stilen zu hafen. Dagegen sei ein moderner Stil unmöglich, weil er nur aus einer einheitlichen Geisteskultur und Weltanshauung entstehen könne und wir eine solche nicht hätten. Die Versuche moderner Stilbildung kennzeichneten sich durch Willkürlichkeiten, dur absolute Naktheit oder durch Ver- gewaltigung der Tektonik. Ansäße zu einem neuen Stil seien nur vorhanden in Beleuchtungskörpern und in Versuchen zu neuer Orna- mentik. Doch handle es sich dabei um Experimente. Mit alten Bauten aber dürfe man nicht erperimentieren. Der Redner bekämpfte weiter folhe Versuche moderner Architektur an alten Bauten, rühmte die Taten Schäfers (Meißner Dom) und {loß mit den Worten: Alte Kunstwerke dürfen niht der Spielball künstlerisher Launen sein.

Zu demselben Thema \prach dann der Landesbaurat a. D. Nehorst-Cöln. Er vertrat zunächst die Ansicht, daß man dann im alten Stil restaurierèn solle, wenn man einzelne Teile eines alten Bauwerks wiederherzustellen hat, deren alte Form unzweifelhaft bekannt ist (z. B. am Cölner oder Weßlarer Dom). Es handle sich in solhen Fällen um reproduktive Spezialistenarbeit, die den feinsten Geshmack erfordere. Dagegen sollten Erneuerungen selbständiger Bauteile, alle Vergrößernngen, An- und Aufbauten nicht im Stile des Bauwerks, sondern in freier moderner Stilgebung aus- geführt werden, und \tets, wenn ein Baudenkmal mit bisher nicht VOr- Bibel gewesenen Wandmalereien oder mit gemalten Fenstern oder Einrichtungs|tücken ausgestattet wird, sollten diese gleichfalls nicht in dem Stile des Bauwerks ‘oder betreffenden Bauteils, sondern gleich- falls in modernem Stil ausgeführt werden. Dies sei der Standpunkt des weitaus größten Teils der jüngeren nicht bloß der jüngsten deutshen Architekten. Gerade die Ehrfurcht vor unseren alten Baudenkmälern solle uns von dem Versuch abhalten, ihnen Bauteile anzufügen, die iun besten Falle mehr oder minder gelungene Nachahmungen und geeignet \eien, den ur- sprünglichen Baugedanken zu verwischen. So verhältnismäßig wenige Künstler es noch gebe, die fähig seien, größere Bau- und Wieder- herstellungsarbeiten in moderner Formengebung gut zu lösen, so wenige Architekten gebe es, die die Formensprahe früherer Jahrhunderte so beherrschen, daß sie wirklih künstlerishe Leistungen damit zustande brächten. Die Mehrzahl der in altem Stile restaurierten Bauten könne man nur mit dem Ausdruck des Bedauerns betrachten; die Nachahmung neben dem Alten habe eine ungewollte Dissonanz ergeben (z. B. an der Marienticche in Mühlhausen und bei der Nestaurierung des Braunschweiger Gewandhauses). Es sei kein Unglück, daß die Marienburg und die Hohkönigsburg hergestellt worden sind, aber es sei lebhaft zu bedauern, wenn jeßt mehr und mehr rheinische Burgen stilrein restauriert würden. Verkehrt fei es, alle Nestaurierungsarbeiten des 19. Jahrhunderts in Bausch und Bogen zu_ verdammen, einzelne folcher Bauten von Schmidt, Un- gewitter, Heideloff, Essenwein, Schäfer verdienten Anerkennung, aber im ganzen fei uns die alte Formensprahe zu wenig vertraut, als daß da Éünstlerish einwandfreie Leistungen möglich wären. Der Kernpunkt sei die Frage: was ist Stil. Sei Stil nah Semper die Uebereinstimmun einer Kunstersheinung mit ihrer Entstehungsgeschichte, mit allen Vorbedingungen und Umständen ihres Werdens, so dürften wir von einem modernen Stil \prehen. Es sei keine Phrase, wenn wir sagen: unsere Bauten sollen das Kunstempfinden unserer Zeit Mere, als Dokumente der \{öpferishen Kraft unserer Zeit auf die Nachwelt kommen. Möge auch das Kunstempfinden unserer Tage etwas schnell we{seln, so fehle unserer modernen Kunst- entwicklung doch nicht die Kontinuität. Wir wollen genaues Studium des Alten, wollen aber frei werden vom Stil; wir wollen über dem Stil stehen und ihn nah dem Empfinden unserer Zeit umgestalten, weiterbilden. Solche Werke besäßen wir; den archaistishen Werken Schäfers dem Universitätsbau zu Marburg und der Kirche zu Karlsruhe —, ständen als moderne Bauten in Formen unserer Zeit Theodor Fischers Universität zu Jena und DAN zu Schwabing gegenüber, glänzende Beispiele von Werken eines Meisters, der über den Stilen stehe. Und noch könnte man eine ganze Reihe \ äßens- werter Leistungen moderner Architekten nennen, die das Jahrhundert überdauern würden, wie Martin Dülfers Theater zu Dortmund, die protestantische Kirhe Friy Schumachers in der 3. deutschen Kunst- Ss Dresden, Olbrihhs Warenhaus gig A in Düsfsel- dorf, Werke von C Billing, Hoffmann u. a. iese Bauten eien Vertreter der Richtung, die wir modern nennen. Wie in der Architektur gehe auch durch die moderne Plastik und Malerei ein frischer lebendiger Zug. Männer wie Otto Gußmann in Dresden

seien den Aufgaben der Denkmalpflege durdhaus gewacfen. Wir seien

L „arheiter, 4)» dier StraßriSthüfdhtti und -Thaffner. de ariteer

also auf gutem Wege und hätten Leistungen hinter uns, die ns be-s re Ae auf dem Gebiete der Denkmalpflege mitzuwirken. Mam solle deshalb den modern empfindenden ug h ern auch die Gelegen- heit geben, ihre Kräfte zu erproben ‘und zu betätigen.

An beide Vorträge {loß \ich eine lebhafte Besprechung. Es , wurde dann folgender Antrag einstimmig angenommen :

„Der Denkmalstag wolle erklären, es sei notwendig, daß in umfassendster Weise an Bauten und Kunstwerken aus neuerer und neuester Zeit Herstellungsinschriften, besonders Jahreszahlen, ange- bracht werden

und er wolle den Auss{uß bitten, in diesem Sinne die einfluß=

reichsten Beþördev, , zunächst -Bie-Keituvg des Neichspostwesens und, ...-==- [Las Preußische Kultusministerium, anzugehen. i Es

Ua §2 e-r

Die Kommission für die Aufnahme des deutschen Bürger- haufes wurde für aufgelöst erklärt, nahdem der Verband detisther Ingenieur- und Architektenvereine die Aufgabe übernommen hat.

Damit war die Tagesordnung erschöpft und der 10. Tag für Denkmalpflege wurde durch den Vorsißenden, Geheimen Hofrat Dr. von Dechelhäuser geschlossen.

In München ist, wie „W. T. B.“ meldet, der Begründer und Liter der Zoologischen Station in Neapel, Professor Dr. Anton Dohrn nah kurzer Krankheit im 69. Lebensjahre gestorben. Der Verstorbene war in Stettin geboren, studierte in Königsberg, Bonn und Jena, wo er sih 1868 als Privatdozent habilitierte. Im Jahre 1870 begründete er die Zoologische Station in Neapel, die er mit Unterstüßung des Reichs zu dem größten zoologischen Laboratoriunr ausbildete. Seine wissenschaftlißhe Arbeit galt vornehmlih ‘den Insektea und Krebsen.

Verdingungen im Auslande.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs- und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Ühr eingesehén werden.) Türkei.

Kriegsministerium in Konstantinopel: Die Vergebung der Lieferung von Munitionswagen, Feldschnellfeuergeshüßen sowie Ge- schossen für Festungsgeshütße . und Granaten wird von neuem amtlich bekannt gemaht. Die Frist für vorläufige Angebote wird bis zum 4. Oftober 1909, die für endgültige bis zum 19. November 1909 ver- längert. |

Bulgarien.

Bezirksfinanzverwaltung in Sofia. 14. Oktober 1909: Lieferung nahtloser Stahlröhren nebst Zubehör. Anschlag 11 000 Fr., Kaution 550 Fr. Nähere Bedingungen sind bei der Generaldirektion der bulgarischen Staatsbahnen einzusehen.

Theater und Musik. Neues Königliches Operntheater.

Die Schlierseer führten am Sonnabend die Bauernposse „Der verkehrte Hof“ von Karl Frey und Konrad Dreher auf, die sie hon gelegentlih früherer Gastspiele hier gegeben haben. Es ist das auf der Bühne [chon viel verwendete Prinzgemahlthema, auf bâuerlihe Verhältnisse übertragen und mit Neminiszenzen aus Shakespeares „Bezähmten Widerspenstigen“ und Anzengrubers „Kreuzel- shreibern“ durhseßt. Terofal spielte, gewandt und humorvoll wie immer, den Bauern, der auf dem seiner Frau gehörigen Hofe „nichts zu sagen“ hat, der allmählich in die Rolle des Petrucchio hinein- wächst und sich zuleßt ausquartiert, bis die Liebesfehnsuht die Frau wieder zu thm führt. In Fräulein Erhardt hatte er eine aus- gezeichnete Partnerin. Herr Vogelsang, das Ehepaar Dirnberger, die Vverren Wengg, Schuller und andere ergänzten das flotte Zusammen- spiel vortrefflih. Gesang, Tanz und Zithervorträge \orgten im übrigen dafür, daß die zahlreichen Zuschauer sich gut unterhielten.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Dienstag, eine Wiederholung von „Lohengrin“, mit Herrn Berger in der Titelrolle, statt. Die Elsa singt Fraulein Nose, die Ortrud Frau Plaichinger, den Telramund Herr Hoffmann, den König Herr Knüpfer, den Heer- rufer Herr Bahmaun. (Anfang 7 Uhr.) Die bereits angekündigte Nachmittagsvorstellung („Hänsel und Gretel“ und „Die Puppenfee“) findet am Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr, zu ermäßigten Preisen statt. Die Damen Dietrich, Parbs, Ober, von Scheele-Müller, Gates, Wichgraf sowie Herr Bachmann sind in der Oper, die Damen Peter, Urbanska, Lucia, Kierschner, die Herren Zorn, Quaritsc, Müller, Mangelsdorf u. A. sind in dem Ballett beschäftigt. Das diesjährige Gastspiel Carusos findet statt: - am 19. Oktober in „Carmen“, am 21. Oktober in „Bohème“ und am 23. Oktober in „Bajazzi“. Das Abonnement, die ständigen Neservate sowie die Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Die Abonnenten können gelegentlißh der Abhebung der Abonnements- billette für Oktober gegen Vorzeigung des Abonnementsvertrages die Karten zu ihren Pläßen zum Kafssenpreise (ein- {ließli} Vorverkaufsgebühr) in der Königlichen Theaterhauptkasse (Schauspielhaus) in Empfang nehmen. Die Me f ervattnBake e haben das Recht, am 3. Oktober, Vormittags zwischen 9 und 10 Uhr, an der Kasse des Königlichen Opernhauses, ebenfalls gegen Zahlung des Kassenpreises 2c., auf ibre Legitimationskarte die Billette abzuheben. Falls die Abhebung seitens der Abonnenten oder Reservatinhaber zu den gedachten Zeitpunkten unterbleibt, wird über die Billette sofort anderweit verfügt. Die Preise der Plätze sind folgende: Fremdenloge 40 4, Orchesterloge 30 Æ, 1. Rang und Parkett 25 Æ, 11. Rang 18 #4, 111. Rang 12 M4, IV. Rang Sitplay 6 F, 1IV. Rang Stehplayß 3 #. Vorbestellungen auf Billette werden nich+t angenommen und bleiben unbeantwortet. Der öffentlihe Verkauf der Billette erfolgt am 11. Oktober 1909 am Schalter 111 des Königlichen Opernhauses für sämtliche Plag- gattungen von 104 Vormittags ab bis 1 Uhr Mittags, an den weiteren Tagen in der gewöhnlihen Weise. /

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Moliòres „Eingebildeter Kranker“, bearbeitet von Paul Undau, in der bekannten Beseßung wiederholt. A

In der Komischen Oper wird als erste Neuheit in dieser Spielzeit die vieraktige Oper „Auferstehung“ von Fr. Alfano auf- eführt. Der Tert is nach dem gleichnamigen Roman von Lo Tolstoi beaxvbeitet.

Die für Sonnabend in der Volksoper angeseßzte Erst- aufführung von Verdis „Maskenball“ mußte wegen plößlih ein- getretener Hindernisse auf den morgigen Dienstag verschoben werden. Das Wochenrepertoire bringt außer dem „Maskenball“ noch die neux einstudierte Oper „Martha“ von Flotow und Wiederholungen von „Traviata“ und „Zar und Zimmermann“. Jn Vorbereitung be- finden sich Meyerbeers „Hugenotten“, Verdis „Rigoletto“ und Rossinis „Tell“.

Emmy Destinn wird vor ihrer Abreise nach Amerika am 29. Oktober im Saal der Philharmonie ein einziges Konzert

veranstalten. Mannigfaltiges.

Berlin, 27. September 1909.

Zum zweiten Male hatte die preußische Regierung hundert Turn - svarte und Vorturner aus Vereinen der Deutschen Turnerschaft an die Landesturnanstalt Berlin zu Fort- bildungskursen zusammenberufen. Diesem Lehrgang liegt zu Grunde, die Teilnehmer in allen Zweigen des deutschen Turnens zu fe tigen, vor allen - Dingen aber fe für den Unterricht der

ulentleonen Jugend zu befäbigen. Während der ga

nzett Zeit wurden die Mitglieder der Kurse sowohl theoretisch wie.

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