1868 / 246 p. 10 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Daß Jedermann Tf zu Lande und zu Wasser, wie über- haupt für den Verkehr, so insbesondere für den Gütertransport offen seien, dafür ist dur die Regalität der Land- und Heer- Streliß. i firaßen §. 7. 11. 15. —, so wie durch die der öffentlichen 1. Mecklenburg-Schwerin. Flüsse und Mecreshäfen §. 47 ih. gesorgt. Das Land- | .,. Land- und Forstwirthschaft. Les fennt hon Chausseen und Dammstraßen. Der posimäßige &lüsse und Teiche) beträgt 231,89 Q.-M., die Scen U. \. w. 12/23 Q.-M Verkehr ist Regal §§. 141 ff. II 15. —, dagegen aber auch die Post zur Leistung dieses VerkehrS®dienstes “verpflichtet

, 161 ib. Neben der Post Ave sih Schiffergilden . 48 ib. und privilegirte Land utscher §. 2452. 11. 8, | Gewä

Ueber Stapel- und Umschlagsreht s{chweigt das A. L. R. i Dees des Uebergangs von Gütern in Masse von ciner Person auf die andere sind das Erbrecht und die eheliche Güter- gemeinschaft, für den Erwerb des Nießbrauchsrehts an einem ganzen fremden Vermögen die Rechte des Ehemanns bei Güter-

fonderung und die väterlice Gewalt die Hauptfaktoren. Aus

der Großherzogthümer Medcklénburg- Schwerin und

Großh. Haushaltsgüter, vermessen ist, sind a) zur Ackerkultur 193,127,186/5 Q.-R., b) Forstgrund 44,977,951 Q-R, ©) nughee

infl. der einen Theil ihres Einkommens aus Ländereien bezie

Offizianten , 33/204 als ackerbautreibend , 4530 als Hot bend, 900 als beiden Kategorieen angchörig bezeihnen. Zahl der Pachthöfe im Domanium: 243 (wovon 66 im Haushaltsgute), der Erbpächter 1417, der Büdner (kleinere Erbzinsleute) 7332, der Zeit:

dem Erbrecht interessirt hier besonders der Psflichttheil, weil MOMern 4104, der Häusler (ohne Acker) 2892. Zahl der ritter. L

chaftlichen Hauptgüter inkl. der infamerirten , Kloster-; Kämmecrei- 2c. Y Güter: 1008 (6172 Lehen, 3905 Allodien), ohne dieselben 813; in ! leßteren ca. 1300 Erbpächter unt Bauern. Zahl der Wohnhäuser E in den Städten: 20,935, im Domanium extl. Ludwigslust (1863) F

er bei eincr zu hohen Normirung die Erhaltu

Grund und Boden in derselben Tamilie ésdivert, i wn niht unmöglich macht —, und die elterlicbe Zucht gefährdet. Das A. L. N. hat die A8scendenten §. 502. 11. 2 und den Ehegatten §. 631. II. 1 den Pflichttheil auf # der Intestat- N erbportion, für DesScendenten auf +, 7, 5 derselben Portion bestimmt, je nachdem ihrer 1 und 2, oder 3 und 4, oder mehr als 4 lonfurriren §. 392. 11, 2 —, In Betreff des ehelichen Güterrechts ist zu bemerken, daß das A. L. R. die eheliche Gütergemeinschaft nicht begünstigt, indem es dieselbe nur aner: | Schafe

lennt, wenn sie einen Vertrag oder statutarisches oder provin- | Schweine. gielles Reht zu ihrem Fundament hat. Das Nießbrauchs- | Ziegen ret des Vaters is de jure kein Hinderniß für die Verhei, en E der Töchter, für die wirthschaftlihe Selbstständigfeit | - #0000 Thlr. 1 Gypswerk, 1 Braunfkohlenwerk.

der Söhne oder Töchter, weil die Ebe d i „Handel und Jndu separata oeconomia die väterliche Gewalt u fLeERRE S Gle&en, die wichtigeren Gewerbe ünftig.

Wichtige Arten der Singular-Succesflon, M has ta Gewerbtreibenden in den 40 Städten, exkl. Gesellen und Lehrlinge,

A. L. R. dahin wirken sollen, daß ein Vermögensre i

Familie erhalten bleibe, find die lehn- und die inie fidels Tommiß-rechtliche. Zum Schuß der wirthschaftlichen Volksinter- essen aber sollen künftig Landgüter nicht der Successions-Ordnung des Seniorats unterworfen werden dürfen, §. 140. 11. 4, Denn die Wahrscheinlichkeit baldigen Todes läßt den Eifer für Melio- rationen des Bodens leicht erkalten. amit nicht ein zu

Summe aller Gebäude in leßterem 46,724. Viehzucht. Anzahl. 1860. | 1864. 84/467 255,661

1860. | 1864.

Pferde Rindvieh

182,404

14,166} 14,356| 58 99| 26

Lehrlinge 1331. J

Der Handelsbetrieb ist auf Städte und Flecken beschränkt ; Zahl der

großer Theil des Grund und Bodens dem Verk und Rechtsnormen untergeben werde, welche die Berens

ände 649,097 (1863: 612,588), b , e, 2,478,910) ; 1908) b) Rohstoffe und Halbfabrikate 1,905,461

von Kapitalien zur Bodenverbesserung erschwer « | (1863: 215/834); S 7 L herrliche Genehmigung erforderlich ia, Vin Aa S 5097 (1863: 2086); ad L 59 einem Reinertrage Über 10,000 Thlr. für - dieselbe Familie zu einem Fideikommiß §. 56, Il. 4 oder zu einem neuen O Faris A “1äft N A wird. (Tat-QUtern läßt das A. L. R. überall da der Besißer sich im Nexus der Unterthänigkeit befindet n einen Erben zur Succession zu §F§. 268. 272. 11. 7 und A sa ale u f 108. Erbtaxe §§. 270. 280. ib. As §5 66 E N nur Einer als Nachfolger eintre- 9 ein Hauptmotiv für Zulassung der Ebe i

and ist angegeben §. 839. T, 1 —, e dure ie ues andesmäßige Heirath das den Kindern erster Ehe bestimmte E permbgen zu sehr belastet oder geschmälert werden Der Erwerb von abre steten, besonders von Grund-

§0. 1078 f durch die todte Hand ist landrechtlich erschwert

307,332). Ausfuhr

ad c: 42/176 (1863: 36,838)

Unter der ¡ Summa 2,485,053 (1863: 21739,404),

Einfubr 1863: Bier 16,837, Kaffce 27,130,

165,844, Reis 18/747; Kodsalz 65/831, Syrup 31,73, Spirituosen

Materialien 351,509 i 7 i T offe 16,718, Guan s E200 Be 1,372,914, Eisen 118,888, Farbe- gteas 14,/94/, Papier 11,223 Ctr. Unt sfuhr :

A Getreide 1,784,160 (Weizen 1,155,819) f E 81100 el 62,730, Spiritus 19,372, Baumaterialien 29,319, Brenn- A ¿ 864, Gy s 50,045, Bau- und Nußholz 74,334, Lumpen 33,662 A leöl 24/424, Rübsaamen 261,018, Schafwolle 32,337 Ctnr. Vieh! pusfuhr nah Stückzahl 1859—63 durscnittlich : Pferde 2067, Rink, Peck O Kälber 1068 Schafe 66,711, Schweine 58,334; Einfuhr: e 2766, übriges Vieh zusammen 4019 Stü. | | Land- und Forsiwirtpsgurs Stre Les lihen Domaniums im Herzo tum Strelit ab S ae 12 E ff. I. 11, 6g. 37—39. 239 I 12 §. 83 11. 6, C§. 194 ffffl, A0 ven, die im Fürstenthum A, O A 1152,919 . Davon sind nur Schulen §. 58 1 19 Und Armen „Ruthen Lübish. Zahl der Gebäude (1851) im Herzogthum anstalten §. 44 11. 19 ausgenommen 2846 Wobnummanium 3249, b) Ritterschaft 1458, e) Städte 3323 Die Boben theilung iff prinzipiell nit untersagt. Es hen Haupigütee ie cou Raßeburg 1788. Zahl der fes sid aber bedeutende 1 1Pränfungen derselben. Die wich- | ri ; un Saeoum Streliß (inkl. 23 inkame- nabrungen Var Ls Gespann haltende Bauer- E I. S, O 1 eneumigung in gespannlose ver- A : Z ; a werden dürfen. Ferner joll ein Lehn n mit (antes: 16154 M 327 M g zen O Genehmigung naturaliter getheilt und diese nicht er- 421904 867 431 war te werden dürfen, wenn die Dismembration zum Schaden 230/980 4667 2318 1e dene allzu kleine Theile ergebe F§. 481. 482 t A E A Gute “hne landesherrlichen Konsens is Naîturaltheilung Handel und Gewerbe. ehnliche Einri 40 L trennten Besiß se ; ulaffen M de I, ie Frbarg - Schwerin. In den Städten und Bleen aats L S ache zu sein §. 479 4 Endlich sollen nid léjeLbe n Besor andelSleute, Und ca. 3200 Gewerbtreibende exkl. Gehül- von Ps ¿ c efo hlenen niemals wegen A Eg A uier N dh 2 Und Lehrlinge, 5 Buch- und Kunsthandlungen, 6 Buch- ) agen werden §, 562 11, 18 —. Ge- i ; ; meinheitstheilungen sind begünstigt ls & 311 F 1 15 Die Gas-Anstalten im Gebiete des Norddeutschen Milit auch die sich daraus ergebenden Bodentheilungen. Bundes.

ZUr Mi i i i Pur mungen gelrofsen “4 1197 E ie Be- Die erste Gas-Anstalt in Deutsland hat der Kommi er f. g. Ausweisung des utfreien Drittels führten. iZa O E Wobn L T A gahre 1819 für sein Atelier l ng angelegl. Oeffentliche Gas-A [t den in Deutschland zuerst von der Imperi UIa, ir- k , lal - s zu London begründet, zunächst 1825 n E, dann 1826

Dedé. ....... Rindvieh

Die landwirthshaftlichen und industriellen Verhältnisse |

Die trockene Fläche (ink[, À Unter den 253,440,192,9 Q.-R., zu welchen das Domanium, inkl. der 1

| nu : Genter 10,004,336/,5 Q.-N., d) unbrauchbar, inkl. der nicht n a :

er 5/330/718,9 Q.-R. (Haushaltsgüter 20,032,931 Q.-R. : ad a: 16,272,798; ad b: 3,259,422; ad c: 309,732; add: 19L,Olg 0 - Unter den 38,234 Haushaltungen des Domaniums (1863) lassen sid, |

[Auf 1 Q. M. 000 Einw. | . | 1864. | 88,615) 346) 8363| 154/ 160 L : 261,684] 1048] 1072| 468| 474 E 1/,237,014/1,229,949| 5070| 5041| 2263| 996 L 195,644 748| 802! 334| 354 f

: N ; 2% A 1 Saline (1842—52 jährlicher Ertrag des Fabrikats F

ndustrie. Gewerbebetrieb vorwiegend in den | Zahl der |

circa 15/000, in den 5 Domanial-Flecken gegen 1100. Zahl der G. werbtreibenden im Domanium exkl. leder, (1863) a0 Werds ! Maurer- und Zimmergesellen ebendaselbst 1245, übrige Gesellen und n manchen Gegenden ist die Hauswebcrei verbreitet. [

Kaufleute exkl. Gehülfen in den Städten ca. 2500 (intl. 4—5(0 Höter,

ausirer und ähnl. Kleinhändler), in den 5 Dornänialilectan 111. H l C u- und Kunsthandlungen; 28 Buchdruckereien. Einfuhr nach Zoll- | entnern 1859—63 jährlich im Durchschnitt: a) Verzehrungs-Gegen- | c) Tndustric- und Manufakturwaaren 181,580 :

ad a: 1,885,557 (1863: 2,048,665); ad b: 557,320 (1863: 653,901); '

laorienwurzeln 21,718, Häringe 54,485, Südfrüchte 6180, Getreide | Mit Tabak und Cigarren 23,775, Wein 42/827, Zuer 63,250, Bau: | au- und S 388/430, Leder 6863, i

3 in Berlin. Die Gas-Fabrication fand indessen in Deutschland

nur sehr langsam Eingang. Jn den zwanziger Jahren ent- Pes ie Norddeutschland nur noch 2 Anstalten, in Dresden eine Königliche) und in Frankfurt a. M. (eine Privatanstalt), eide 1898 eröffnet. In den dreißiger Jahren kamen nur 2 Fabriken hinzu: in Aachen (1837) und Elberfeld (1839); in den vierziger Jahren erst 16: Cöln (1840), Leipzig (1841), Lennep (1843) , Deuyg (1844), Frankfurt a. M. (die der Imp. Gas-Ass.) 1845, Barmen, Düsseldorf und Hamburg 1846, Ber- lin (die städtische), Freiberg in Sachsen , Coblenz und Wies- baden 1847, Wertheim bei Hameln (eine Papierfabrik daselbst) um 1848, Hanau und Stettin 1848. Von 393 Gas-Anstalten im Gebiete des Norddeutschen Bundes, deren Eröffnungszeit Dr. N. H. Schilling in seinen »statistischen Mittheilungen über die Gas-Anstalten Deutschlands« (München 1868, 2. Auflage) welchem Buche die meisten der in diesem Aufsaß enthaltenen Daten entnommen sind angiebt, wurden mithin nur 4 oder 1 pCt. in den Jahren 1825 1829 , 2 oder 0,5 pCt. in den Jahren 1830 1839, 16 oder 4,5 pCt. in den Jahren 1840 bis 1849, dagegen 133 oder 34 pCt. in den Jahren 1850 bis 1859 und 238 oder 60 pCt. in” den Jahren 1860 bis 1868 eröffnet. :

M den ersten Gasbeleuhtungs8-Anstalten in Deutschland hatte die Imp. Gas-Affsociation sehr wesentlichen Antheil. Von den bis zum J. 1840 in Betrieb geseßten 7 Etablissements ge- hörten 4 (Hannover, Berlin, Aachen und Cöln) dieser Gesell- haft, welche au bald darauf (1844) die Konkurrenz-Anstalt in Frankfurt a. M. begründete. Die Frankfurter (Oeclgas-) Fabrik, mit welcher die Imp. Cont. Gas-Aff. in Konkurrenz trat, war in Norddeutschland das erste Privat-Unternehmen (1828), welches Gas für fremde Konsumenten produzirte. Die im J. 1839 in Elberfeld eröffnete Anstalt war die erste kom- munale in Norddeutschland. Zwar war die Dresdener Gas8- Anstalt schon 1833 in den Betrieb der Gemeinde Übergegangen; die Anstalt war aber, wie bemerkt, vom Könige begründet worden.

Später haben viele Gemeinden , selbst einzelne Flecken und Dörfer sih entschlossen, die Gasbeleuchtung aus Kommunal- mitteln oder als Kommunaleinrichtung herstellen zu lassen. Von denjenigen 361 öffentlichen Ga8-Anstalten in Gemeinden Norddeutschlands, von welchen sich die Eigenthums- und Be- trieb8verhältnisse aus Schilling's statistishen Mittheilungen er- sehen lassen, sind 144 (40 pCt.) Gemeinde - Eigenthum und werden für Rechnung der Gemeinde betrieben, während 217 (60 pCt.) Eigenthum von Privatpersonen oder von Gesellschaf- ten sind, mit denen die Gemeinde meist in einem Kontrafts- verhältniß steht, nah welchem ihr in der Regel auch der An- fall des Etablissements nah einer gewissen Reihe von Jahren zugesichert is. Jn vielen Städten bestehen besondere Actien- Gesellschaften, welhe fich zum QJweck der lokalen Gas- beleuchtung eigends gebildet haben, und denen dann auch häufig die Stadtgemeinde als Actionair angehört. Jn anderen Städten haben größere, nah dem Vorbilde der JTmp.- Gas- Assoc. gebildete Aktien- oder Kommandit-Gesellschaften die Gas- Anstalten begründet und in Betrieb genommen. - Diese Gesell- schaften sind, außer der Jmperial-Gas-Association: die Deutsche Kontinental-Ga®-Gesellshaft zu Dessau , 1854 gestiftet , welche im Gebiet des Norddeutshen Bundes 10 Anstalten besißt: zu Frankfurt a. O., Mülheim a. d. Ruhr, E Dessau, Luckenwalde, Gladbach-Rheydt-Odenkirchen, Hagen-Herdecke, Er- furt, Nordhausen und Gotha, außerdem aber noch für War- shau-Praga, Krakau-Podgorze, Lemberg, und in Gemeinschaft mit der Oesterreichishen Gasbeleuhtungs-Aktien-Gesellshaft für Gaudenzdorf , Preßburg und Temesvar die Gasbeleuchtung übernommen hat. Ferner gehört hierhin die Allgemeine Gas- Aktien-Gesellschaft zu Magdeburg, Allerhöchst genehmigt am 16ten März 1857 ; sie besißt 5 Anstalten: zu Calbe, Landsberg a. W., Lüne- burg, Prenzlau und Ratibor. Jn Berlin trat demnächst im Jahre 1864 die Neue Gas-Gesellshaft, Kommanditgesellschaft Wilh. Nolte u. Comp., zusammen, welche 11 Anstalten in Be- trieb hat, zu Altwasser, Hausdorf, Wüste-Waltersdorf, Neusalz a. O., Limbach, Nienburg a. d, Saale, Peiß, Schneeberg, Neu- städtel, Marienburg, Marienwerder und Gardelegen. Jn Gotha konstituirte sih 1866 die Thüringer Gas8-Gesellschaft, welche An- stalten in Aschersleben und Bitterfeld betreibt. Endlich ist noch die Rheinische Gas-Gesellschaft J. F. Richter u. Comp. in Eupen zu erwähnen, welche Anstalten in Eupen, Montjoie, Ruhrort und Uerdingen besißt. Außer der Imperial Gas-Association

aben auch noh einzelne ausländische Gesellshaften Gas-An- Gal in Deutschland im Betriebe, so zu Bonn und Chemniß die compagnie générale pour Pléclairage x. in Brüffel, zu Coblenz eine Aktien-Gesellschaft in Lyon, zu Flen8burg die eng- lische Danish-Gas-Compagnie. Die Gas-Anstalt zu Sigmaringen ist Eigenthum der Gesellschaft für Gas8-Jndustrie in Augsburg. Unter den zahlreichen einzelnen Privatunternehmern, welche

öffentlihe Gas-Anstalten eingerichtet haben und betreiben, sind einige, die solche Unternehmungen auf mehrere Städte aus- sedeynt haben. Andererseits bilden verschiedene einander nahe elegene Städte mitunter einen Gasbeleuchtungs-Bezirk.

__ Der Betrieb der Gas-Anstalten geschieht im Allgemeinen mit Kohlen, und zwar je nah der Lage mit englischen, Saar-, Ruhr-, westphälischen, sächsishen, au en oder \{chlesi- hen Kohlen. Viele Fabriken mischen verschiedene Kohlen mit einander. Einzelne Anstalten, wie die zu Fürstenwalde, Schwie- bus, Annaberg, Sigmaringen, verwenden Holz zum Betriebe ; andere Fabriken sind erst in neuerer Zeit vom Holz zum Kohlenbetriebe übergegangen. Jn neuester Zeit hat das Petro- leumgas mit dem Apparat des Prof. Dr, Hirzel in viele kleine Fabriken Zingaug gefunden. Jn solchen kleinen Anstalten werden auch Schaswolle, Braunkohlen-Theer, Kreosot zur Gas- erzeugung benußt. Torf wird zum Betriebe nur noch in wenig Etablissements angewendet.

Ueber die Production der Gas- Anstalten giebt die Schillingsche Schrift kein ausreichendes statistishes Material, da nur bei 299 hier in Betracht kommenden Anstalten das jährliche Productions-Quantum angegeben is, aber auch in diesen Grenzen nicht vollständig, da die Imperial-Kontinental- Gas-Association mit ihrem bedeutenden Betriebe in Berlin und a. O. fehlt. Man kann aber eine Vorstellung von dem Umfang der Gas-Fabrication in Norddeutschland erhalten, wenn man die Kubikfuß Gas zusammenzählt, welches auch nur der statistisch nachweisbare Theil der Gas-Anstalten jährli fabrizirt. Es ergeben sich hierbei nah den neuesten, für jede Anstalt bekann- ten Zahlen , jährlich 4,014,000,000 Kubikfuß Gas, was, die Tonne Kohlen im Durchschnitt zu 1600 Kubikfuß Gas gerechnet, eine Verwendung von jährlich 2,500,000 Tonnen Koblen er- fordert. Ueber die Flammenzahl liegen nur aus 329 Anstalten Norddeutschlands Nachrichten vor. Die von diesen Fabriken gespeisten Flammen belaufen sich auf ca. 5 Millionen, ent- \prechen also, die Lichtstärke einer Gasflamme nur zu 12 Stearin- kerzen gerechnet, in der Lichtstärke ca. 60 Millionen Stearin- kerzen. Das Anlage-Kapital läßt \fich für 267 Gas-Anstalten berechnen; es beläuft sih im Ganzen für diese Fabriken auf 20,598,000 Thlr.

Was die Zahl der Gas-Anstalten und deren Vertheilung über Stadt und Land betrifft, so zählt Schilling 383 Städte in Norddeutschland auf, welche Gas-Anstalten besißen, die für die Straßenbeleuhtung und Privatflammen Gas liefern; da- neben existiren aber noch etwa 150 Anstalten für Dörfer, Bahnhöfe, einzelne Fabriken und Gebäude. Die gesammten Gas -Anstalten im Gebiete des Norddeutschen Bundes belaufen sich mithin auf etwa 533.

E

Die XLVI. Kunstausfstellun der Königlichen Akademie der Künste.

XI, M ythologishes und Phantasie-Genre. Mit der antiken Mythologie beschäftigen sih mehrere Künstler. Die meisten und größten Bilder der Art hat Rudolph von Deutsch in Berlin ausgestellt, nämlich einen Cyklus von sechs Zeichnungen, als Entwürfe zu Wandgemälden (unter einer Nummer, 782, im 1. Korridor); fie stellen dar: die Befreiung des Prometheus; Mars und Venus; Helios, der dem Vulcan die Untreue der Venus offenbart ; Semele und Jeus ; Jasion und Demeter L alle mit der Feder gezeichnet); und Amor, Bachus und Psyche E Ein großer Karton desselben Künstlers Nr. 781 im 9. Saale) hat die Fesselung des Prometheus an den Kaukasus zum Gegenstande. | :

aul Schobelt aus Magdeburg, in Rom, malte in halb- lebens8großen Figuren die Nereïden von Sorrent (Nr. 647 im 2. Korridor) und die Jugend des Bacchus (Nr. 648 ebendaselbst).

Rudolph Schick aus Berlin, gleihfalls in Rom, hat die Scene dargestellt, wo Hermes, bevor er in die Grotte der Nymphe Kalypso eintritt, um ihr den Willen der Götter zu verkünden, daß sie den Odysseus entlassen solle, einige Jeit an- hält, um dem Gesange der Nymphe zu lauschen. (Nr. 635, im 2. Korridor.) | | 8

Louis des Coudres in Karlsruhe hat eine Iphigenia ausgestellt, eine lebens8große sißende Figur, in dem Motive : »und an dem Ufer fiß" ih lange Tage, das Land der Griechen mit der Seele suchend.« (Nr. 144, im 4. Saale.)

Otto Brausewetter in Königsberg in Preußen gehört durch seinen »Nachen des Charon« (Nr. 88, im 2. Korridor) hierher. Die Barke des Todtenschiffers, ganz mit Schatten an- gefüllt, ist in dem Augenblicke aufgefaßt, wo sie aus dem leßten Strahl des Tageslichtes scheidet und in die Nacht der Unterwelt hineinfährt. Die Schatten nehmen von der Oberwelt Abschied.

Unter die antiken Stoffe, wenn auch nicht die mythischen, sondern die den Dichtern entlehnten , gehört ein Bild von dem schon an früherer Stelle erwähnten Paul Kießling in Berlin, » zu Horazens Lob des Landlebens «, eine JUustration zu der