1868 / 252 p. 12 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Verwaliungs - Sachen der ständischen Institute und bereitet die Erledigung der ständischen Angelegenheiten durch Erstattung von Berichten an den Landtag vor.

2) Die Direktorial - Kommission der Irren - Anstalt zu Sorau, sie besteht aus zwei Königlichen Kommissarien, welche | brauch befindlichen Gesangbuches.

Neumark verbunden ist.

die Königliche Regierung ernennt, aus dem Land-Syndikus und 7) Das Hebammen- Institut, welches auf ständische Kosten errichtet und erhalten, die Hebammen für die Nieder-Lausiß aus- .

noch einem ständischen Mitgliede. e 5) Die Verwaltungs - Kommission der Straf- und | bildet. Besserungs-Anstalt zu Luckau, die ebenso wie die ad 2 gedachte

4) Die Deputation zur Beiwohnung der Revision und Prüfungen in dem Institutzu Neuzelle, aus dem Land-Syndikus und einem ständischen Mitgliede bestehend.

D Die Rechnungs - Abna hme - Kommission , weiche all- S E U und unter Vorsiß eines Mit- gUedes der Herrenta el und Hinzutritt des Land-Syn- Korrektions- und Armen-Anfstalt

dikus fich aus zwei Mitgliedern der Rittertafel , zwei 11) Die Verwaltun: ai Stivendien

ieder 1 : tafel, le Derwalkung mehrerer Stipendienfonds.

Mitglicdern der Ständetafel und einem Mitgliede der 12) Die vor 3 Jahre 8 ständische j

S A N IDELAN inem E 12 vor 3 Jahren aus ständischen Mitteln und durch andgemeinden bildet, die gelegten und revidirten Jahres-Rech- freiwillige Beiträge errichtete Militär - Jubelstiftung welche nungen einer Prüfung unterwirft , sich gutachtlich über diesel- Erinnerung der ö0jährigen Vereinigung der Nieder-Lausiß Bit ben äußert und damit die endgültige Entscheidung des Land- der Krone Preußen errichtet, den Zweck. verfolgt im Krieg, tages vorbereitet. Invalide gewordene Niederlausißer, oder die bedürftigen Hinter:

Zur Bearbeitung der Geschäfte sind verschiedene Beamte | dliebenen im Kriege Gefallener, zu unterstüßen, und welche im größtentheils lebenslänglich und mil festem Gehalte angestellt, | laufenden Jahre 54 Individuen mit größeren oder geringeren die die Landes - Deputation als ihre nächst vorgeseßte Behörde | Unterstügungen versehen konnte. anzuschen haben, und zwar namentlich: Die Mittel, welche alle diese Berwaltnng8zweige erfordern, S e S welcher Besißer eines unmittelbaren Pu P Y E von ebrae C geMteLle Kriegs8-

i e ) L “a, ckUldarmensteuer aufgebracht, während alle übri

2) der Landesbestallte, welcher Nichterqualität haben muß, | neben den Zinsen aus den ständischen Fonds, ihre Deckung durch als juristischer Rathgeber und Beistand in allen Stände-An- | cinen Betrag von mehr als 14,000 Thlrn. fanden, welche den Stän- gelegenheiten fungirt und das Protckoll beim Landtage führt ; ' den nach Abführung eines ein für allemal festgestellten Be-

städtische Grundstücke Bfandbrief - Kredit gewährt.

und der Stadt Frankfurt a. O. benußt wird.

3) an Subaltern-Beamten: a) der Landes-Ober-Steuer- | trages an den Staat , aus dem Grundsteuer-Aufkommen ver- As Ran sämmtlicher Landeskassen, mit Ausnahme e G O A 5 neuen Grundsteuer-Gesetes ist erlemgen der Sorauer und Luckauer Institute), b) der Con- | dne sorlgefallen. Jn den leßten Jahren mußten filaiénie 9 an Bidtar fer ‘als Setrtie ‘un’ Ctclatoe | ede Bear ober" gus van f eines der nabe tor), e) cin- Diätar, d Sekretär und Kalkulator j r au Dwecte des Insiitutes ent- fungirt; O At | behrlichen Ueberschüssen der Sparkasse entnommei werden, E 4) die Beamten der Ständischen Sparkasse, namentlich: E aue O de ae b) E Neben- Ueber die Aufnahme der Marienburg Ta}jen - Rendanten , von „HEnen nur elner definitiv und A 4 E : U E ist, A alle übrigen ihx Amt als | v Quar E aas Geheimen Regierungs - Raths Ne :chäftiqi »1 i 2 Sgeful Den Ut, enth | . munceration Veo, n? gegen eine ihnen gewähête Re | zeitung« einen Bericht, ei qut Folgs O a 5) die Unterbedienten. | Die Marienburg hat die mannigfaltigsten Schicksale ge- Die in der erforderlichen Zahl bei der Verwaltung des | habt und ihre Herren vielfach geweselt. Jn älterer Zeit Irrenhauses zu Sorau und des Queht- und Armenhauses in aber scheinen dieselben, außer etwa an den Befestigungswerken vudau angestellten Beamten und Unterbedienten stehen zunächst | Leine wesentlichen Veränderungen vorgenommen zu haben. Nur Tedachien Gori andes-Deputation, sondern unter den oben E bd o E Sol, August dem , | Slarien, d al V hier sein Hoflager bielt, sind as Feld: tändif@tr Tr&Hata j größere Umgestaltungen ausgeführt, die sich inde} i Cr act Fnd vente ven Zet 0 Ja fe d pur de im sogen ten M7 fene Wle ie Goldes e D j d ! l [Wrantten. Jm Jahre 17 ‘de dat - E E M N E E E E chloß zu einer Kaserne, der Toi Konvents-Nemter ine ges a Uéborgatae des Markgraftbums Nieder: Lausitz | {losse zum Ererzierhause eingerichtet und neun Jahre darauf Preußen , das von ersterer bis dabin gus übt Ste an | in der chemaligen Hochmeisterwohnung eine Baumivollenwebon! bewilligungs-Recht, sowie in neuerer Je bid Ver) alt A unkergebracht, Qu diesen Zwecken wurden die hohen Geschosse Grundsteuer selbs auf den Staat übergegan A g 3 durch eingeshobene Balkenlagen getheilt, Wände eingezogen andererseits die Sparkasse und das durch Beschluß der hrend a L he merly aber doc die herrlichen Ge- Beemaliung ege fen Medi Insu unter ein Rndiser | paurde das Sto) els Siye, fesdont, Im Uebrigen ate j O S der Gegend benußten die Qie elsteine, Granitvfe! i E E N Thätigkeit sind außer den all- | ibnen sonst passend E / Un Si Gee O i g f A M Las M 2 ngelegenheiten, sowie solchen, die von | Wirthschafts8gebäude. Die Zerstörung der Marienbur ' be R O / 7 N e nen Ständen oder Einsassen gelegentlich mit dem Anfang dieses Jahrhunderts, als man die Ae g e e P R um Hocschlosse aufgab Und dieses, ‘wie einen Theil des e N M e den, aus den Jahren 1813 bis 1815 her- Miittelschlosses, zu einem Kriegs - Magazine einrichtete Hier- f re D diese en haben eine Höhe von 262,200 Thlrn, deren | zu bedurfte es gründlicher Umgestaltungen, namentlich 1 08 A Amortisation neben einem Beitrage Seitens | die hinderlichen Gewölbe sämmtlich eingeschia en 4 d bié C L f Adr e A A en Öast der ganze | meen Qwishenwände berau8gebrochen Mit dem E ; zu 35 pEt,. zu M l | nen Material verfüllte nan enth¿hnlids in es 4 a Das Landarmen-Wesen, mit welchem die Stände frei- | Gänge in den n des jun Vei A Ane N willig die Fürsorge für Ausbildung taubstummer Kinder ver- | V © noch beute lagert

bunden haben. und die Untersuchung hindert.

Währ i ieser Wei S 5 D De Berwaltung der Haupt-Sparkasse mit ihren Über A E, Le Los Jerstörte, die ganze Nieder-Lausiß verbreiteten 15 Neben - Sparkassen, Der Gesammtbestand der Haupt-Sparkasse betrug am Schluß des vorigen Jahres etwas mehr als 3 Millionen, worunter der Reservefond, also ein erworbenes eigenes ständisches Ver-

begannen Kunsikenner die Schönhei 7 Mt : 2 -chönbeiten desselben 2 als der erste / elben zu würdigen,

der jüngere Gilly.

3; Das nach Zei Gilly, Rabe und Frit von Gn Zeichnungen von

| | t : : Lehterem herausgegebene | R U „die p f, merksamkeit weiterer Kreise auf

E A vord : Mc ind gab so die erste Î E R Mo L E AUEO. nh besindck | Schinkel angeregten Restauration ‘dic 1% lRUN bish e uit Stände freibleibend? Uebetpo asse, deren zur Disposition der | auf das Müttellthloß erstreckte und auch bier T e Bus Stände freibleibende Ueberschüsse von ihnen verwendet werden, | übrig ließ. Jeßt ist V 8 a A noch viel zu thun t n dere Wob lib ou der O entgegen zu treten | geräumt und voi “der M ; Bebörhe VlGloß g Ae E lgrettszwecke zu fördern. ier Danzia als ©& 2 ; “U

D) Die © iliar-BRry ; A R A | NRerung zu Danzig als Schlok -N- Uri

s Nieder-Lau sig qute Brandversicberung, rücksichtlich welcher | Dle hohe fun tgescbichtliche Bedeutung dee Marie N B, das platte Land angeht, mit der ruht überhaupt in ihrer allmählichen Entstehung aus einem feinen

Kurmark, in Bezug auf die Städte aber mit der Kur- un

6) Der Verlag und Debit des auf Veranlassung der Stände herau8gegebenen, im größesften Theil der Nieder-Lausiz im Ge-

n 8) Das Kredit-Jastitut für Ober- und Nieder-Lausig 2 ckÎ 42 j i E " - 5 wel- Kommission zusammengeseßt wird. hes jeit ctwa 2 Jahren ins Leben getreten, auf ländliche und

9) Das Irren - Institut zu Sorau, welches auf Grund be- stehender Verträge auch von der Neumark, dem Cottbuser Kreise

10) Die Straf- und Besserungs-Anstalt zu Luckau, zugleich

Kern zu einer großartigen Baumasse, die nicht sowohl eine Burg als eine Festung genannt zu werden verdient. Sie bietet hierdurch ein treues Bild dar von der Ausdehnung des deut- schen Ritterordens von einem unscheinbaren Anfange bis zu jener gewaltigen Macht, auf deren Trümmern das preußische Königreich erwachsen ist. Die Bauzeit der Marienburg um- faßt die ganze Periode des gothishen Baustiles von seiner ersten Entwickelung bis zum Beginn des Verfalls und dies eine Bauwerk spiegelt ihren gesammten Formenkreis um so vollständiger wieder, als es auch eine Anwendung. der ver- schiedensten Balimaterialien zeigt, zu einem harmonischen Gan- zen sie vereinigend. A E

Das Hauptmaterial ist vorzüglicher Bakstein, der in den ältesten Theilen des Baues fast 600 Jahre lang dem Wetter Troß bietel. Der gebrannte Thon ist zu wahrhaften Kunst- werken gestaltet, besonders an dem Eingange zur Schloßkirche, der sogenannten goldenen Pforte, deren Pflanzenornamente die größten Aechnlichkeiten mit den Details der Elisabeth - Kirche zu Marburg, dem chemaligen Siße der Hocbmeister, haben und deren Skulpturen dem Besten an die Seite geseßt, wer- den können, was mittelalterliche Bildkunsi geschasfen. Aber auch Werkstein i} reichlich verwendet: Granit und cin hell- grauer sc{wedischer Kalkstein , ersterer, außer zu den Fun- damenten, zu freien Stüßen, Gewänden der äußeren Thore, und wo cs sonst noch auf besondere &estigkeit ankam ; der leßtere zu den kunstireicheren Baustücken , Kapitälen , Konsolen, Portalen u. st. w.7 und zwar findet er sich in den jüngeren Theilen des Gebäudes reichlicher verwendet, als in den älteren, während in den Bauwerken Vommerns das Umgekehrîe Statt findet, cin Umstand, der für die Frage nach dem Ursprung des Materials von Bedeutung ist. Aber noch ein weiteres, im Mittelalter selten vorkommendes Baumaterial schufen sich die deutschen Ritter, einen Stuck von eigenthümlicher ZU- sammensezung und einer so bewundernswürdigen Härte und Weiterbeständigkeit, daß er vom Stein oft nur durch YZer- schlagen unterschieden werden kann. Durch einen Zusatz von Koßblensiaub gab man ihm eine hellgraue Färbung, dem Kalkstein ähnlich, zu dessen Ersaß im Junern und Aeußern er vielfach diente. Aus diesem Stuck besteht auch der Kern der verühmten , in der Kunstgeschichte einzig dastehenden Mosaik- Statue der Maria mit dem Kinde, welche an der Außenseite der Schloßkirche in einer die Stelle des östlichen Mittelfensters einnehmenden Nische sicht. Diese Figur ist 26/ hoch, ein hohes Nelief, fast ein Nundwerk zu nennen und dabei ganz mit Wür- felchen von farbigem und vergoidetem Glasfluß Überdeckt. Die Arbeit entspricht der besten Zeit der mittelalterlichen Bildhauer- kunst. Das Werk ist 500 Jadre alt und im Ganzen wohl er- halten. Wie fi bei einer genauen Untersuchung ergeben hat, sind indessen schon in früherer Zeit Reparaturen daran vor- genommen und eine weitere ist nothwendig geworden , welche im Laufe des nächsten Jahres durch Salviati in Venedig für den Preis von 1100 Thlrn. zur Ausführung gebracht wer- den soll. / i Ö

Was in eigentlich baulichem Sinne an der Marienburg am Meisten interessirt , ist ihr außerordentlicher Neichthum an Gewölbeformen. Sie besißt s{hwere rundbogige Tonnengewölbe, Kreuzgewölbe im Rundbogen , Spißbogen und um Flachbogen mit möglichst geringer Pfeilhöhe , und Sterngewölbe der ver- schiedensten Art: in der Annalkapelle ein solches, dessen Grund- form ein rundbogiges Tonnengewölbe bildet , und zahlreiche andere, welche aus dem Kreuzgewölbe durch mannigfache Thei- lung der Kappen entstanden sind. Sterngewölbe, deren Rippen auf der Kugelfläche liegen , hat die Marienburg erst bei der Wiederherstellung erhalten und sogenannte Zeilengewölbe sind jeßt nicht mehr erhalten. Den Gipfelpunkt mittelalter- lichen Gewölbebaues aber zeigen die großen Prunksäle, vor Allem in dem herrlichen Fächergewölbe des großen Konvents- Xemters. Von drei in der Mittellinie stehenden schlanken Grani!1pfeilern - steigen die Nippen in hohem Spißbogen nach allen Seiten gleichmäßig auf, mit den auf den Wandkonsolen entspringenden gleichen Rippen sih vereinend und cin wunder- bar reiches Muster bildend. Nicht ganz so edel und von ganz verschiedener Form sind die Gewölbe in den sogenannten »Meisters großem und kleinem Remter«. Diesen liegt nämlich das Kreuzgewölbe zu Grunde, indem um den einen Miktelpfeiler vier dreieckige Ausschnitte eines spißbogigen Tonnengewölbes ge- ordnet sind, auf denen die Rippen aufliegen und in welche die Fensterkappen kreuzgewölbeartig cinshneiden, während diese zur Steigerung des Reichthums noch wie beim Sterngewölbe ge- theilt find. L E l

Eine größere Beachtung, als sie bisher noch gefunden haben, verdienen die ursprünglichen Heizeinrichtungen. Das Schloß zeigt nämlich neben Kaminen, welche nur als Aushülfe gedient zu haben scheinen, in verschiedenen Theilen eine Art von Luftheizung, bei welcher in einem Ofen durch starkes Feuern

zunächst eine Lage von Feldsteinen erhizt wurde, welche als- dann durch Kanäle und Oeffnungen in den Fußböden ihre Wärme allmählich an die Zimmer abgaben. Die Heizungen find zum Theil noch heute in brauchbarem Zustande und haben das Eigenthümliche, daß sie die Wärme außerordentlicz lange bewahren. Sie erfordern allerdings eine bedeutende Menge

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von Brennmaterial und zwar von Holz, da bei anderem Ma- terial zu starker Dunst in die Zimmer dringen würde, aber bei regelmäßiger Heizung, von Beginn des Winters an, würden sie nah den gemachten Versuchen auch für unsere beutigen An- sprüche noch ausreichen. |

Neunte Plenarversammlung der historishen Kommission bei der K. bayer. Akademie dec Wissenschaften.

(Nach der Südd. Presse.)

In den Tagen vom 30. September bis 5. Oktober d. J. hielt die E Kommission in München ihre statutenmäßige Plenarver- ammlung.

In der Eröffnungsrede wies der Vorsißende, Geh. Regierungs- Rath v. Ranke aus Berlin, auf Janssens jüngst erschienene Schrift : Joh. Friedrih Böhmers Leben und Briefe hin, und legte dar, wie sich dieser um das Studium der deutschen Geschichte hochverdiente Ge- lehrte unter den Einflüssen seiner Zeit entwickelte, indem zugleich der wissenschaftlihe Standpunkt desselben vom Redner einer eingehenden Beurtheilung unterworfen wurde. Ueber die Geschäfte des abgelau- fenen Jahres erstattete sodann Professor v. Giesebrecht als Sekretär den statutenmäßigen Bericht. Nach demselben waren in Laufe des Jahres in den Buchhandel gekommen: 1) K. Hegel, Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis 16. Jahrhundert. Bd. V1, der erste Theil der von L. Hänselmann bearbeiteten Braunschweiger Chroniken. 2) R. v. Liliencron , die historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 14. Jahrhundert. Bd. 111 3) Geschichte der Wissenschaften ia Deutschland, Vierte Lieferung, enthaltend Geschichte der Nesthetik von H. Hobe. 4) Forschungen zur deutschen Geschichte. Bd. VIL Außerdem waren im Druck vollendet, \o daß die Ausgabe in den näch- sten Tagen erfolgen kann: 5) Deutsche Reichstagsakten. Bd. l, ent- haltend: Deutsche Reichstagsakten unter König Wenzei. Erste Abthei- lung 1376—1387. Herausgegeben von J. Weizsäcker. 6) Bayerisches Wörterbuch von J. Andr. Schmeller / zweite, mit des Verfassers Nachträgen vermehrte Ausgabe , bearbeitet von G. K. Frommann. Lieferung1. Von der Geschichte der Wissenschaften ist eine neue Adtheilung, die Geschichte der Sprachwissenschaft von Professor Benfey in Göttingen, unter der Presse. Die Bearbeitung der Geschichte der Rechtswissenschaft hat Professor v. Stinzing in Erlangen, die der Geschichte der Astrono- mie Professor Rud. Wolf, Direktor der Sternwarte in Zürich, Übernonm- men Die Arbeiten für die Herausgabe der deutschen Städte-Chroniken sind nach verschiedenen Seiten fortgeseßt worden. Der Druck der Magdeburger Schöppen- Chronik 1n der Bearbeitung des Archiv-Sekre- târs Dr, Janice is soweit vorgeschritten , daß die Publifation in wenigen Wochen erfolgen kann. Die Straßburger Chroniken von Closener und Königshofen, deren Bearbeitung Professor Hegel übernommen hat, werden voraussihtlich 2 Bände füllen, von denen der erste im Herbst 1869, wie man hofft, erscheinen wird. Professor v. Kern ist mit der Bearbeitung der Nürnbergischen Chronik von Deichsler ununterbrochen beschäftigt, so daß auch der vierte Band der Nürnberger Chroniken bald in die Presse gelangen kann. Ein zweiter Band der Braunschweiger Chroniken wird später folgen, wie die Lübeck- schen Chroniken, für welche Professor Mantels die Arbeiten fortführt. Fr den zweiten Band der Reichstagsakten sind nur noch wenige Nachträge zu machen, um dann auch ihn der Presse zu übergeben. Prof. Weizsäcker is in seinen Arbeiten für dieses Unternehmen dur den Bibliothekar Dr. Kerler in Erlangen und den hiesigen Reichs- archivs-Praftifkanten Dr. Schäffler unterstükt worden.

Von den Jahrbüchern des deutschen Reiches lagen mehrere neue Abtheilungen vor. Pr, Breysig in Kulm hat seine Geschichte Karl Martells zum Abschluß gebracht, welche demnächst zu veröffentlichen ist, Auch die Geschichte K. Pipins von Dr, Oelsner in Frankfurt, wekche nur noch einiger Ergänzungen bedarf, “wird voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres publizirt werden können. „Von den weit vorgeschrittenen Arbeiten des Pr. Steindorff in Göttingen über die Geschichte Kaiser Heinrichs [l], wurde der Kominission Mittheilung gemacht. Die Geschichte Philipps von Schwaben und König Otto’s 1V. ist zur Bearbeitung dem Hofrath Winkelmann in Dorpat übertragen worden. Der Druck des vierten Bandes der historishen Volks- lieder der Deutschen wird demnächst beginnen. Auch der Schlußband der Weisthümer is in der Redaktion so 1weit vorgeschritten , daß dem baldigen Dru kein Hinderniß im Wege steht. Die Heraus- gabe der Hanse-Xezesse hat eine Verzögerung dadurch erlitten , daß Professor Frensdorsf die übernommenen Nedaktionsarbeiten auf- zugeben sich genöthigt sah. Die Kommission hofft jedoch, in Dr, Koppmann zu Hamburg einen geetgneten Gelehrten gewinnen zu können. Die ausgedehnten Arbeiten für die Herausgabe der Wittelsbach- schen Korrespondenz haden zu neuen erwünschten Ergebnissen geführt. Der Druck des zweiten Bandes der Korrespondenz Kurfürst riedrich 1[I, von der Pfalz wird beginnen. _Die Sammlung des Materials für den Briefwechsel H. Albrechts V. aus den Jahren 1550 bis 1555 fann jeßt als abgeschlossen betrachtet und die Publikation des diesen Brief- wechsel umfassenden Bandes vorbereitet werden. Für die jüngere pfälzische Abtheilung hat Dr. Ritter die Arbeiten in den hiesigen Ar- chiven und in Paris fortgeführt, überdies die Einleitung zum ersten