ments zu einem Reserve-Regiment mit korrespondirender Num- mer zusammensiießen, das 1. Reserve-Regiment also ein Osft- preußisches, das 2. ein Pommersches U. s. w. war. Als Linien- Regimenter also haben vom preußischen Heere nur jene 12 den Krieg von 1813—1814 mitgemacht; daher die Auszeichnung, welche ihnen später in Bezug auf ihre Ausrüstung (der König- liche Namens8zug FWZ am Czakot; derselbe Namenszug jeßt in einem Schilde auf dem heraldischen Adler des Helmes) und von des jeßtregierenden Königs Majestät durch Beilegung des Namens »Grenadier-Regimenter« zu Theil geworden ist.
Die kurze Zeit zwischen dem Ende des Feldzuges von 1814 und dem Wiederbeginn des Kampfes im Jahre 1815 wurde benußt, um den festen Grund für die Heeresverfassung zu legen, wie sie sih seitdem entwickelt bat. Die Vergrößerung des Staates durch theils wiedereroberte, theils neuerworbene Landes- theile gestattete und forderte die Vermehrung des Heeres; so wurden denn aus Abgeben der alten Regimenter, durch Um- formung der während des Krieges neu errichteten Truppen- Törper, sowie aus den Mannschaften, welche aus fremden Diensten zugleich mit ihrer Heimath übernommen wurden, folgende Or- ganisationen herbeigeführt.
Die 6 Grenadier-Bataillone der Linien-Regimenter wurden zu 2 Grenadier-Regimenter, dem Kaiser-Alerxander- und dem Kaiser-Franz-Grenadier-Regiment , vereinigt. Aus, Neufchatel ward ein Garde-Schüten-Bataillon rekrutirt.
Die 12 Reserve-Regimenter verloren die Bezeichnung »Re- | serve« und crhielten als Linien-Regimenter die Stamm-Num- mern 13—24. (Statt des Königlichen Namens8zuges bekommen
dieselben cine Art von Agraffe, die breite messingne Lite, am Czakot ; sie tragen jeßt
dem Corps-Verbande die um 12 höher numerirten Regimenter mit den betreffenden alten zusammen, also Nr. 14 und 21 mit Nr. 2 und 9, 18 und 19 mit Nr. 6 und 7, Nr. 20 und 24 mit Nr. 8 und 12, Nr. 22 und 23 mit Nr. 10 und 11; nur Nr. 13, 15, 16, 17 wurden für Rekrutirung und Standquar- tier den wesilihen Provinzen zugetheilt. Umagcfort wurden die Infanterie des Lüßowschen Freicorps zum 25 Infanterie- Regiment, — das Elb-Infanterice-Regiment zum 2., — die Infanterie des Hellwigschen Freicorps mit dem Reicbeschen aus- ländischen Jäger-Bataillon und anderen Bestandtbeilen zum 27. — aus der bergiscen Infanterie cntstanden dice Regimenter Nr. 28 und 29, — aus der Deutschen Legion, welche jeit 1812 in russischen Diensten gefochten hatte, das 30. und 31, — aus
Magdeburgischen und anderen Landwehren das 32. Linien-In- fanterie-Regiment. — Bei der Kavallerie wurde das Leichte Garde-Kavallerie-Regiment wieder ' in seine einzelnen Bestand- theile zerlegt und aus je 1—2 Escadrons desselben in Verbin- dung mit dem Pommerschen National-Kavallerie-Regiment ein Garde-Dragoner- (jeßt 1. Garde-Dragoner-), mit dem Preußi- hen National-Kavalleric-Regiment das Garde-Husaren-, mit dem Schlesischen National-Husaren-Regiment ein Garde-Ulanen- (jeßt Garde-Kürassier-) Regiment gemacht. Die Kürassier-Regi- menter wurden, zum Theil aus sächsishen Kürassieren, um eins vermehrt (jeßt Nr. 7), damals Nr. 4, da seit dem Aus-
scheiden des Regiments Gardes du Corps aus der Stamm- nummerreihe das 4. (Brandenburgische) Kürassier-Regiment zum . geworden war. Zu den 6 Dragoner-Regimentern trat ein 7. (jeßt Nr. 4) und ein 8. (jeßt Kürassier-Regiment Nr. 8) hinzu; zu den 6 Husaren-Regimentern durch Abgeben das 7, 8, und 9, aus dem jüngst errichteten Elb- National-Husaren-Regiment das 10. , aus bergischen Husaren das 11., aus sächsischen das 12. An Ulanen-Regimentern erbi-lt die Armee das 4., das 5., aus der Kavallerie des Lüßow schen &reicorps das 6., aus der des Hellwigschen das 7. und aus der der Russisch-Deutschen Legion das 8.
Die Gas-Anstalten im Gebiete des Norddeutschen Bundes.
(S. die Bes. Beilage zu Nr. 252 d. Bl.)
TII,
Im Königreich Sachsen sind 34 Städte vorhanden, in welchen sich Gas- Anstalten befinden. Diejenigen zu Leipzig und Freiberg stammen bereits aus den vierziger, 19 andere aus den fünfziger Jahren. 12 der Anstalten sind städtische. Die größten sind die zu Dresden (180 Mill. Kbf. Jahresprod., 38,861 Ol.) und Leipzig (155 Mill. Kbf. Jahresprod., 44,560 Fl.), zu Chemniß,
lauen, Glauchau, Zittau, Zwikaw. Der Betrieb geschieht meistentheils mit sächsischen, theilweis aber auch mit \{lesischen und englischen Koblen, auch mit Holz. Sachsen hat 22 Städte 4 mehr al8 7500 Einw. Dieselben sind, nach unserer Quelle, is auf cine (Zschoppau) sämmtlich mit Gasbeleuchtung ver-
&riedberg, den kleineren hessischen Städten im Gebiete des Norddeutschen | Bundes fehlt nur Alsfeld (3633) im Anlagen versehenen Städte.
2
schen. Auf die kleinen Städte unter 7500 Einw. entfally 13 Gas - Anstalten. Aber auch mehrere Dörfer, sowie Viel industrielle Etablissements in Sachsen besißen besondere Gag. Anstalten.
In Mecklenburg-Schwerin befinden sich in 15 Städten Gas-Anstalten , meist Privatunternehmungen. Die älteste zy Güstrow datirt aus dem Jahre 1851, 4 andere ebenfalls au den fünfziger Jahren. Von Bedeutung sind nur die Etabliss ments zu Rostock (20 Millionen Kbf. J. 1856) und Schwerin (12 Mill. Kbf. Jahresprod. und 6400 T1) Das Großherzogthum besißt 40 Städte, von denen 37/5 Pt mit GasSbeleuhtung verschen sind. Die 4 Städte mit mch
Mecklenburg geschieht mit englischen Kohlen.
|_ In Sachsen-Weimar- Eisenach besißen die Städte, Weimar (seit 1855), Eisenah und Apolda Gas8beleuh f tung, wozu sächsische Kohlen verwendet werden. | 0000 Einw. findet sich keine Gasöfabrik.
__ In Oldenburg sind die Städte Oldenbur Barel und von den Städten mit weniger als 5000 Eutin mit Gatbeleuchtung versehen.
(seit 1853, f Einw. nuf
Braunschweig hat in den Städten Braunschweig (seil
: l aber auch in i Éleineren Städten Gasbeleuhtung. Dagegen sind Helmstedt und Schöningen, obwohl sie mehr als 5000 Einw. h 8 mit Gasbeleuchtung verschen. Jm Braunschweigschen existiren? auch in einigen Dörfern und auf vielen Zuckerfabriken Gag. |! Anstalten. Zum Betriebe dient meist westfälische Kohle. In Sachsen-Meiningen besißen von den Städten mit! mehr als 5000 Einw. Meiningen (seit 1857) und Sonneberg, nid aber Saalfeld Gas-Anstalten, außerdem 3 der kleineren Städte E _In Sachsen-Altenburg befinden sich in den beiden / Städten mit mehr als 5000 Einw., Altenburg (seit 1855) und} Ronneburg Gasfabriken, außerdem in 2 kleineren Städten. | Das Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotha hat in dreien l
von seinen 4 Städten mit mehr als 3800 Einw., in Gotha (1855) Coburg (1854) und Waltershausen Gas-Anstalten, von denen dit L zu Gotha (10 Mill. Kubikfuß Jahresprod., 5100 Fl, 134,000 Thlr. Anlagekapital) die bedeutendste ist. V In den sächsischen Herzogthümern wird sächsische Kohle zum s?
E:
Betriebe verwendet, daneben aber auch westfälische, Saar- und böhmische Kohle. i
In Anhalt sind in den dort belegenen 4 Städten mi! mehr als 10,000 Einw. Gas-Anstalten ; außerdem in Nienbur( a. d. Saale und in mehreren Fabriken. ‘
In den Fürstenthümern Schwarzburg haben in Rudol: H sta dt die gleichnamige Stadt (6436 Einw.), außerdem eine Fabrik f in Ilm, in Sondershausen die beiden größeren Städte Arnstadt und Sondershausen Gasbeleuhtung. Jn Walde
L (8
ist nur Pyrmont mit Gasbeleuchtung versehen. In Reuß ä. L| ist in Schillings Statistik keine Gas-Anstalt nachgewiesen, obwohl Greiz über 11,000 Einw. zählt. (seit 1852) und Schleiz Gasbeleuchfung. : Lippe ist die Gasbeleuchtung für Bückeburg nur erst Projekt. | In Lippe hat außer
In Reuß j. L. haben Ger} In Schaumburg-|
„Detmold auch Lemgo Gasbeleuchtung. | In den freien Städten bestebt die Gas-Anstalt in Hamburg |
seit 1846, die in LÜ beck und Bremen seit 1854. Die beiden leßten gehören den Städten, die zu Hamburg einer Gesellschaft. Die Anstalt in Hamburg hat eine Jahresproduktion von 492 Millionen Kbf. und unterhält 107,450 Ol. , die zu Lübeck pro- F duzirt 42 Mill. Kbf. für 52,100 Fl.
dorf, im bremischen auch Bremerhafen mit Gasbeleuchtung | versehen.
Kbf. für 11,690 Fl., die zu Bremen 84 Mill.
Im hamburgischen Gebiet is auch Berge: | Im Großherzogthum Hessen besitzen Offenbach, Gießen, | Nauheim und Kastel öffentliche Gas-Anstalten. Von
Verzeichniß der mit Gas
Das Gesammtresultat der vorstehenden Uebersicht stellt sich,
soweit es die eigentlihen Städte betrifft, wie folgt, beraus: Die Zahl der Städte, ltia DateO beträgt in Preußen 285, Lauenburg 3, Königreih Sachsen 34, Mecklenburg 17, den sächsischen Herzogthümern 15, Oldenburg 3, Braunschweig 5, Anhalt 5,
welche mit Gasbeleuchtung verschen sind,
Séhwarzburg 3, Waldect 1, Reuß 2, |
Jahre8prod., 7100 Fl. inf
als 10,000 Einwohnern haben sämmtlich Gas-Anstalten , eben! die 4 Städte mit 5—10,000 Einw. Auf die übrigen 32 kleine Städte fallen 7 Gas-Anstalten oder auf 100 : 22. /
Mecklenburg-Strelig hat seit 1858 resp. 1867 in scinq|! beiden größten Städten, Neu-Streliy (8301 Einw.) und Neu-Bray|! denburg (7320 Einw.), Gas8beleuhtung. Jn den 7 kleineren Städ ten (unter 6000 Einw.) fehlt dieselbe. Der Betrieb in beide
3 größten
: | e Kohle Die Anstal ' zu Eisenach is allein städtish. Jn den kleineren Städten unters
| In den Anstalten an denk | | beiden erstgenannten Städten wird westfälische und englis en heraldischen Adler mit dem Na- Kohle verwendet. E mens8zuge F. R.) Jhrer Entstehung gemäß gehören daber im |
Großen und Ganzen heute noch nach ihrem Ersaße und nach | 1852), Wolfenbüttel , Holzminden, außerdem zwei
aben, nid
3 Lippe 2, den freien Städten 4, Hessen 4, zusammen 383. Der
rddeutshe Bund zählt nah den in Dr, Böttchers Handbuch A Geographie enthaltenen Verzeichnissen , nach Hinzurechnung der oberhessischen Städte, 152 Städte mit mehr als 10,000 Ein-
| wohnern; von diesen Städten fehlen nur 5 (2 PCE) in ‘dex
Nachweisung der Gas-Anstalten. Die Zahi der Städte von
0 bis 7500 Einwohnern beträgt im Gebiete des Norddeut- (Us Bund 66; von diesen Städten haben 50 (77 pCt.) Gas- beeuchtung; die übrigen 184 Gas-Anstalten fallen auf die 672 Stidte im Gebiete des Norddeutschen Bundes, welche zwischen 7500 und 2500 Einwohner zählen; also etwa 28 pCt. dieser Skidte find mit Gas-Einrichtung versehen.
Das Museum für Bergbau und Hüttenwesen
in Berlin. (S. die Bes. Beilage zu Nr. 252 d. Bl.) II.
Der Hauptsammlung von Bergwerksprodukten und nuß- bara Sitten aben sich mehrere Spezialsammlungen an, welce theils zur Erläuterung cinzelner Gruppen der ersteren dienn, theils die Verarbeitung gewisser Mineralien betreffen. So chchließt sich an die Gruppe der Salze von Staßfurth eine Reih der chemischen Fabrikate, welche - die großartige Staß- furthr Industrie aus den dortigen Rohsalzen erzeugt: Chlor- falinn, Salpeter, Glaubersalz, Bittersalz, Düngesalz, Brom u. s. \ Die wichtigsten Pflanzen, welche das Material zur Bil- dungder Steinkohlenflöße geliefert haben, sind in einer durch den Pofessor Goeppert in Breslau zusammengestellten Samm- lung on Originalstücken und nach denselben aufgenommenen Photcraphien an die Kohlensammlung angeschlossen. Mehrere Grup)n von Mineralfarben erläutern die Verwendung der Ocheraten und anderer mineralischer Rohmaterialien in der Erd- farbenzabrikation. Das Vorkommen der metallischen Erze in den Erzängen des Oberharzes ist durch eine zahlreiche Samm- lung vn Belagstücken in großem Format und sorgfältig aus- geführtildliche Darstellungen veranschaulicht U. |. f.
Nen diesen Sammlungen enthält der obere Stockwerk des Musceuw und das Treppenhaus zahlreiche Karten, theils Spe- zialdarstlungen besonders wichtiger Lagerstätten, wie z. B. der Steinkohnbecken Westfalens, der Saar, Schlesiens, des Worm -Dviers bei Aachen, theils Uebersichtskarten Über das Vorkomnn nußbarer Lagerstätten in großen Gebieten , wie in Oberschlesn und in den sächsischen Ober-Bergamtsbezirk , theils geognostise Uebersichtskarten der Bergbauprovinzen. Unker leßteren sid die große Karte der Rheinprovinz und Westfalens, die Kartenvon Niederschlesien und von Oberschlesien und die- gen N Provinz de zwischen Magdeburg und dem
arz, bejorers hervorzuheben. o y ‘Wenn on die N Mannicfaltigkeit der Mineral-
roduktion Treußens und die Verbreitung derselben auf so äußerst zahliche Gewinnungspunkte in dem ganzen Gebirgs- lande die 2fmerksamkcit des Beschauers dieses Theils der Sammlunge in hohem Grade in Anspruch nimmt, so steigert sih das Intesse noch höher, wenn die in dem Museum durch zahlreiche, leit verständlihe Darstellungen veranschaulichten statistischen Eebnisse des preußischen Bergbaus ins Auge ge- faßt werden. die am meisten in die Augen fallende dieser Darstellungen! diejenige des Gesammtwerthes der Bergwerk8-
Produktion inden leßten drei Decennien vor 1865 und im Jahre 1865 selb Dieselbe ist so ausgeführt, daß vier aus Tom- backplatten gebiete Würfel zu ciner Pyramide übereinander- gestellt sind , der oberster den Geldwerth der ganzen Bergwerks- Produftion für n Jahr im Durchschnitt der 10 Jahre 1835 bis 1844 in der For eines diesen Werth besizenden Würfels von reinem Golde rePlentirt. Der zweite und dritte Würfel stellen in gleicher Weise d-Gesammtwerth für ein Jahr im Durchschnitt der Dezennien 18 bis 1854 und 1855 bis 1864, der unterste ebenso den Werth t Bergwerksproduktion im Jahre 1865 dar. Die außerordentlic Steigerung der Produktion wird schon durch den Anblick dxaschen Vergrößerung der Würfel in hand- greiflichster Weise U\nschaulicht; die Zahlen der Werthe sind überdies auf einer eite derselben angegeben. Nach denselben betrug der durchs{chtliche Jahreswerth der Bergwerkserzeug- nisse — die Hüttenet1gnisse sind dabei ganz ausgeschlossen — in den Jahren 1835—U 6,900,000 Thlr, 1845—1854 12,450,000 Thlr., 1855—1864 300,000 Thlr., im Jahre 1865 48,200,000 Thlr. Der Werth deBergwerksprodukte erreicht demnach im Jahre 1865 das siebeiche von dem durc{hschnittlichen Werthe în dem Dezennium 18. his 1844, eine Steigerung , wie sie kein anderer Bergwerks\it aufzuweisen hat. Daß diese erfreuliche
Entwickelung des Bergus in Preußen eine stetige ist, geht
aus den Resultaten der iden leßten Jahre hervor. Selbst in
dem Kriegs8jahre 1866 haer Werth der geförderten Bergwerkts-
Produkte in den alten Landestheilen 50,550,000 Thlr, also 2% Millionen Thlr. mehr betragen, als im Jahre 1865, und im Jahre 1867 erreichte er für den ganzen Staat in seinem gegenwärtigenUm- fang die Höhe von 59,970,000 Thlr, also fast 60 Millionen, wovon auf die neuen Landestheile nicht ganz 5 Millionen kommen. — Auch über den Antheil, welchen einerseits die Bergwertk®distrikte, anderseits die verschiedenen in den Sammlungen des Museums enthaltenen Bergwerksprodukte, an dem Produktion8werth ge- nommen haben, giebt jene Pyramide eine leichtverständliche Darstellung. Eine der Würfelflächen ist nämlich durch Linien so abgetheilt , daß durch dieselbe gelegte Schnitte den betreffenden Würfel in Scheiben von demselben Verhältniß des Körperinhaltes zerlegen, 1n welchem die Ober-Bergamts-Distrikte an dem Pro- duftionSwerthe theilgenommen haben. Der Würfel für 1865 würde , in dieser Weise zerlegt, ergeben: für den Ober-Berg- amtsbezirk Dortmund 16,200,000 Thlr., Bonn 15,400,000 Thlr, Breslau 11,100,000 Thlr., Halle 5,500,000 Thlr.
Eine andere Würfelfläche ergiebt in gleicher Darstellungs- weise die Betheiligung der verschiedenen Bergwerksprodukte an der Gesammtproduktion; für 1865 ist diese: Für die Stein- foble 33,033,000 Thlr., Braunkohle 4,736,000 Thlr, Eisenerze 3/927,000 Thlr., Zinkerze 2,283,000 Thlr., Bleierze 2,780,000 Thlr., Kupfererze 1,052,000 Thlr., sonstige Bergwerksprodukte mit Ausschluß des Steinsalzes 379,000 Thlr, wozu für das Steinsalz 225,000 Thlr. hinzutreten. |
Der Antheil der Steinkohlenproduktion , welcher mehr als ?/, des Gesammtwerthes beträgt, ist demnach ein ganz vorwiegender; er ist auch cin beständiger, indem vorzug®weise die Steinkohlen- förderung in fortwährender blühendster Entwickeclung begriffen ist. Der Werth der Produktion bctrug im Jahre 1866 bei einer Förderung von 372 Millionen Centner 34,913,000 Thlr., im Jahre 1867 in den alten Provinzen bei einer Förderung von 413 Millionen Ctr., etwa 38% Millionen Thlr., in den neuen Provinzen (hannoversche und shaumburgsche Werke) 7% Millionen Ctr. mit fast 1 Million Thlr. Werth. |
Ueber den Steinkohlenverkehr in Preußen geben die von dem Königlichen Handels-Ministerium herausgegebenen Verkehrs- Karten für die Jahre 1860, 1862 und 1865, welcbe sich in dem obern Stockwerk des Museums befinden, cine klare Uebersicht und lassen namentlich die außerordentlich rasche Entwickelung des Kohlenverkchrs auf den Eisenbahnen durch den Vergleich der Verkehrsströme der drei Karten in einem Blick erkennen.
Besondere graphische Darsiellungen sind der Produftions- Statistik einzelner Bergwerksreviere, namentlih Schlesiens, ge- widmet.
Jur rheinishen Provinzial-Geschichte. (S. die Bes. Beilage zu Nr. 240 d. Bl.)
II.
Der Professor Dr. Schneider in Düsseldorf widmete den Mitgliedern des im September d. J. in Bonn versammelten zweiten internationalen Kongresses für Geschichte und Alter- thumsfunde die von ihm verfaßte Schrist : Neue Beiträge zur alten Geschichte und Geographie der Rhetnlande. Zweite Folge: Der Kreis Rees unter den Römern. Düsseldorf, 1000. O
Der Verfasser beschäftigt sich {on seit vier Jahren, mit Unterstüßung des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten , mit Lokal -Uutersuhungen auf der rechten Rheinjeite der Rheinprovinz. Seine Forschungen haben namentlich Bedeutung für die Geschichte der Herrschaft der Römer in diesen Gegenden, und sind die thatsächlichen Ergeb- nisse derselben schon in die Königlich preußischen GeneralstabsKarten eingezeihnet worden. Der Verfasser beginnt mit einer Er- örterung der physischen Beschaffenheit dieser Gegend / giebt den damaligen Lauf der beiden Hauptflüfsse Rhein und Lippe an, entwirft ein Bild der germanischen Alterthü- mer , vorzugsweise der Wohnstätten und der Gräber, und geht sodann zu einer Unterjuchung der römischen Alterthü- mer, der Landwehren, Heerstraßen, Kastelle, Warten und Gräber des Kreises über. Er hat an Ort und Stelle die noch vorhandenen Ueberreste untersucht und, wo er sihch von unsicheren Spuren leiten lassen mußte, durch Erkundigungen bei den Ortsbehörden und Eingesessenen, sowie mit Hülse alter Amtsfkarten einen zuverlässigen Zusammenhang herzustellen vermocht. Seine Mittheilungen suchen die Annahme, nah welcher der römische limes transrhenanus , durch welchen die Römer ihren Befißenden von dem freien Lande der Germanen schieden, in der Gegend des Siebengebirges sein Ende erreiche, zu entkräften und darzuthun, daß er si weiter rheinabwärts durch die Rheinprovinz bis zur niederländischen Grenze hinab ausgedehnt habe. Er soll nah dem Verfasser fich nicht als eine fortlaufende Linie, vom limes rhaeticus in Württemberg beginnend, in einiger Entfernung vom Rheine in einem Quge
rheinabwärts erstreckt und zuleßt dem Strome angeschlossen