1868 / 276 p. 10 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

sind die Kaufleute Gebrüder Gustav und Friedrih Wilhelm Stock zu Scheidt bei Solingen in der Gemeinde Wald wohnend, von denen Jeder befugt ist, die Gesellschaft zu vertreten und die Firma zu zeichnen ; E | 2) Nr. 1103 des Gesellschafts - Registers. Die Handels - Gesellschaft untcr dcr Firma Olfenius et Reimann in Elberfeld, welche am 1. November 18€8 begonnen hat; die Gesellschafter sind die Kaufleute Diedrich Olfenius und Gustav Reimann in Elber- feld, von denen Jeder die Befugniß hat, die Gesellschaft zu ver- treten und die Firma zu zeichnen. Elberfeld, den 17. November 1868. Der Handelsgerichts-Sekretär Mink.

In das Genossenschafts - Negister bei dem Königlichen Handels- gerichte dahier ist heute auf Anmeldung eingetragen worden Nr. 3 die Genossenschaft unter der Firma : Elberfelder Gewerbebank, eingetragene Genossenschaft, mit dem Siße in Elberfeld; die Rechts-Verhältnisse der Genossenschaft sind folgende:

1) das der Genossenschaft zu Grunde liegende Statut (der Gesell-

schafts-Vertrag} datirt vom 15. November 1868,

2) die Firma der Genossenschaft ist: Elberfelder Gewerbebank, cin-

getragene Genossenschaft, und ist ihr Siß in Elberfeld,

3) der Gegenstand des Unternehmens is der Betrieb eines Bank- geschäfts behufs Beschaffung der in Gewerbe und Wirthschaft nöthigen Geldmittel, die Zeitdauer der Genossenschaft is unbestimmt , die zeitigen Vorstands-Mitglieder sind: Wilhelm von Guerard, Kaufmann, Julius Mittelstraß, Kurzwaarenhändler, Hermann Buckesfeld, Graveur, und Johannes Dieß, Lithograph, alle in Elberfeld wohnend, und zwar von Guerard als Geschäftsführer und die drei Anderen als Controleure,

6) die Bekanntmachungen der Genossenschaft erfolgen durch die Elberfelder Zeitung und den Täglicheu Anzeiger in Elberfeld ; die Berufungen zu den General - Versammlungen, welche vom Verwaltungsrathe ausgehen, müssen mindestens Acht Tage vor dem Zusammentritte geschehen, die desfallsige zweimal zu ver- öffentlichende Bekanntmachung muß Ort, Tag und Stunde der Zusammenkunft enthalten und sämmtliche von der General- Versammlung zu berathenden Gegenstände genau angeben,

7) die Genossenschaft wird durch ihren Vorstand vertreten. Die Zeichnung des Vorstandes für die Genossenschaft geschieht in der Weise, daß die Zeichnenden zu der Firma der Genossenschaft ihre Namens-Unterschrift hinzufügen; rehtliche Wirkung für die Ge- nossenschaft hat die Zeichnung, wenn sie mindestens von zwei Vorstands-Mitgliedern geschehen ist. Ausnahmen davon bilden Anterims-Quittungen und Quittungen über geleistete Monats- Beiträge (Stamm-Antheile), so wie die Empfangs-Bescheinigun- gen über alle mit der Post oder vom Gerichte ankommenden Geld- und andere Sendungen, für welche Fälle die alleinige Unterschrift des Geschäftsführers genügt.

Das Verzeichniß der Genossenschafter kann jederzeit auf dem C nd des Königlichen Handelsgerichts hierselbst eingesehen werden.

Elberfeld, den 19. November 1868.

Der Handelsgerichts-Sekretär Mink.

C p ——— R

Die sub Nr. 334 des Firmen-Registers eingetragene Firma »Jacob Graff« dahier «ist auf den Bierbrauer Carl Friedenreich dahier über- gegangen und Nr. 411 des Firmen-Registers eingetragen.

Neuwied, den 17. November 1868.

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

E E Ü E É m I I

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[3872] Konkurs-Eröffnung.

Königliches Kreisgericht zu Gnesen, Erste Abtheilung, den 17. November 1868, Mittags 12 Uhr.

_ Ueber das Vermögen der Handlung Gebrüder Brock zu Gnesen

ist der faufmännische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungs-

Einstellung auf den 12. November cer. festgeseßt worden.

_ Zum einstweiligen Verwalter der Masse 1} der Kaufmann Emil

Wollenberg hier bestellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden

aufgefordert, in dem

i auf den 9. Dezember cr., Mittags 12 Uhr,

in unserem Justruktionszimmer vor dem Kommissar, Kreisrichter

Herrn Busse, anberaumten Termin die Erklärungen nnd Vorschläge

Uber die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung cines

anderen einstweiligen Verwalters abzugeben.

Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besiß oder Gewahrsam haben , oder welche an ihn etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besiß der Gegenstände

_bis zum 8. Dezember cer. einschließlich dem Gericht „oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen und Alles, mil Borbehalt ihrer etwaigen Rechte, ebendahin zur Konkurs- masse abzuliefern. Pfand - Tnhaber und andere mit denselben gleich- berechtigte Gläubiger des Gemeinschuldners- haben von den in ihrem Besive befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen.

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[3874] Konkurseröffnungs - Anzeige un Cane,

, Nachdem der Mühlenbesißer Heinrich Lüddecke zur Neustadtmühl dahier wegen Ueberschuldung sein Vermögen seinen Gläubigern abge treten, i} der Konkurs der Gläubiger eröffnet und werden demna Alle, welche Behuf ihrer Befriedigung Ansprüche an die Konkursmass machen; bei Androhung des Ausschlusses von derselben aufgefordert ihre Ansprüche, unter Vorlegung der betreffenden Urkunden und An: gabe etwaiger Vorzugsrechte, im Termin vom

Donnerstage, den 14. Januar 1869, Morgens 10 Uhr, hier anzumelden. i,

Dem Gemeinschuldner ist das Verfügungsreht über das abge: tretene Vermögen entzogen, die wider denselben anhängigen Zwangs. vollstreckungen sind sistirt, für Sicherheit der Masse ist Sorge getragev und der hiesige Dr. jur, Fürst als interimistischer Kurator bestellt.

Die Veröffentlichung des Aus\chluyßbescheides erfolgt demnächst nu1 durch die Peiner Zeitung und Gerichkstafel. |

Peine, den 13. November 1868. ;

Königliches Amtsgericht 1].

[3513] Subhastations-Patent. Nothwendiger Verkauf Schulden halber.

Der der verehelichten Landwirth Lemke, Adelheid Emilie, geb Tlügge, gehörige, in Hammelspring belegene, im Hypothekenbuche von Hamumelspring Band I. Nr. 17. Blatt 97 verzeichnete Bauerhof nebsi Zubehör, gerichtlih abgeshäßt auf 8220 Thlr. 27 Sgr., soll

den 13. Mai 1869, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, vor dem Deputirten , Herrn Kreisrichter Loyke, öffentlih an den Meistbietenden verkauft werden.

Taxe und Hypothekenschein, sowie die Kaufbedingungen, sind in unserm Bureau 111, einzuschen.

Diejenigen Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypotheken: buche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedi: gung suchen, haben sich mit ihrem Anspruch bei dem Gericht zu melden.

Templin, den 9. September 1868.

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

Nothwendiger Verkauf.

Königliches Kreisgericht zu Elbing,

den 5. Kovember 1868.

Die dem Rentier Johann Gottlieb Ehmke, welcher mit seiner Ehefrau Caroline Dorothea, geb. Bundt, in Gütergemeinschaft lebt, gehörigen Grundstücke :

a) Elbing I. Nr. 201, abgeschäßt auf. ................ 27,240 Thlr.

b) Elbing I. Nr. 602a, abgeschäßt auf .…............... 400 Thlr.

c) Elbing 1. Nr. 704, sog. Bleichergraben, abgeshäßtauf 100 Tblr.) zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Regi- \sttratur einzuschenden Taxen, sollen am 25. Mai 1869, Vormit- tags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypothekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihre Ansprüche bei dem Subhastations-Gerichte anzumelden.

[3876] Moe Beau Königliches Kreisgericht zu Elbing, l den 5. November 1868. : Die dem Rentier Johann Gottlieb Ehmke, welcher mit seiner Ehefrau Caroline Dorothea, geb. Bundt, in Güter-Gemeinschaft lebt, gehörigen Grundstücke :

[3877]

a) Elbing I. Nr. 201, abgeschäßt auf ................. 27,240 Thlr. b) Elbing 1. Nr. 602a., abgeschäßt auf .….............. 440 Thlr., c) Elbing 1. Nr. 704, sog. Bleichergraben, abgeschäßt auf 100 Thlr.,

zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxen, sollen am 25. Mai 1869, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. : Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypothekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern E suchen, haben ihre Ansprüche bei dem Subhastationsgerichte anzumelden.

[3510] Nothwendiger Verkauf. Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung. Bütow, den 11. Oktober 1868.

Das dem Gutsbesißer Scheunemann gehörige, zu Louisenhoff be- legene, im Hypothekenbuch Nr. 46 verzeichnete Vorwerk, geschäßt auf 46/240 Thlr, soll

| am 12. Mai 1869, Vormittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle subhastirt werden.

Taxe Und Hypothekenschein , sowie die Verkaufsbedingungen sind in unserem Prozeß-Bureau IIl. einzusehen. :

_ Gläubiger, welche wegen ciner aus dem Hypothekenbuch nicht er- sihtlichen Nealforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihre Ansprüche bei dem Gericht anzumelden.

[2488] _ Nothwendiger Verkauf. i Die dem Glas-Fabrikanten Heinrich Franke gehörige, zu Breiten- stein sub Nr. 129 belegene, Vol. 111. Pag. 479 des Hypothekenbuhs eingetragene Glashütte nebst Zubehör , abgeschäßt auf 8493 Thlr. 24 Sagr., zufolge der nebst Hypothekenschein in unserer Registratur ein- zusechenden Taxe, soll am 1. Februar 1869, von Vormittags 11 Uhr ab, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst subhastirt werden. j Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypothekenbuche nit er- sichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem Subhastationsgerichte anzumelden. Stolberg, den 10. Juli 1868.

Königliche und Gräfliche Kreisgerichts -Kommission. Zweite Beilage

z Vesondere Beilage des Königlich Preußischen Staats - Anzeigers. :

Zu A?

276 vom 21. November 1868.

T nhalts-Verzeichniß: Vaterländische Bildwerke im Neuen Palais bei Potsdam. Der Boden und die landwirthschaftlichen Verhält-

nisse des preußischen Staates. (U.) Preußische Städtewappen. Paris. (Monats-Chronik.)

E

Vaterländische Bildwerke im Neuen Palais bei Pot8dam.

Nach dem Frieden von Hubertsburg, am 15. Februar 1763, unternahm König Friedrich 11. am Westende der großen Park-Allee von Sanssouci den Bau des Neuen Palais. Jn Erwartung des baldigen Friedens war schon im Herbst 1762 der Befehl ergangen, Materialien zu dem Schlosse herbel- zuschaffen, so daß schon am 20. Juni 1763 der Grundstein ge- legt und der Bau so beschleunigt werden konnte, daß dies größte der Lustschlösser des preußischen Königs8hauses bereits im Jahre 1770 vollendet dastand. Nach eigenen Skizzen König Friedrich 11. hatte Manger den Plan dazu entworfen und die Ausführung geleitet. Das Scbloþ wurde in holländischer Weise von rothen Ziegeln ohne Puß erbaut und erhielt an der ostwärts gerich- teten Hauptfront 680 Fuß Länge. Ueber der 64 Fuß hohen Mitte steigt zu 176 Fuß Höhe eine 40 Fuß im Durchmesser haltende, völlig geschlossene Kuppel auf , welche von den drei Grazien , die gemeinsam eine Krone emporhalten, überragt wird. Das Neue Palais ist äußerlich mit zahlreichen, meist dem Per- seus-Mythus angehörigen Statuen geschmückt und innerlich mit besonderem Glanze ausgestattet. Jedoch ließ der König seine eigenen Zimmer, welche in dem südlichen der beiden , nur ein Geschoß hohen Trianon-Seitenflügel sich befanden und noch heute ganz in der Weise, wie er sie benußt hat, erhalten sind, hmucklos und in jeder Beziehung einfach herstellen. Die höchsie Pracht ist in dem Grottensaal und in dem darüber be- findlichen, durch zwei Geschosse reichenden Hauptsaal von 96 Fuß Länge, 60 Fuß Breite und 30 Fuß Höhe entfaltet. Vor dem Neuen Palais liegt gegen Osten ein weites Garten-Halbrund, durch welches fich die Verbindung mit dem Park von Sans- souci vermittelt, und westlich grenzen der Haupthof und die beiden Nebenhöfe des Schlosses an den großen freien Plaß, jenseits dessen sihch die von 1766 bis 1769 er- bauten beiden kleineren Schlösser: die Communs , erheben, welche durch ihre Kuppelthürme und ihre freigeschwungenen, zu Säulenvorhallen emporführenden Treppen , vor allem aber durch die sie verbindende ausgedehnte, halbrunde Kolonnade einen ansprechenden An- und Abschluß des Neuen Palais bilden.

Die zahlreichen Prachtsäle und Zimmer des Neuen Palais sind mit vielen und zum Theil sehr werthvollen Gemälden gesclbmückt, aber ihren Gegenständen nah gehören fie fasi alle, weil fie von italienischen , niederländischen oder fran- zösischen Malern meist des 16. und 17. Jahrhunderts« gemalt wurden , theils der heiligen Geschichte, theils der Mytho- logie oder dem Genre an und keins von ihnen hat Bezug auf vaterländische Vorgänge. Zwei der vier 21 Fuß hohen und 22 Fuß breiten Gemälde, welche den schon erwähnten Hauptsaal des oberen Geschosses s{chmücken, sind von den Malern Karl Amade Vanloo und Antoine Pesne gefertigt; jener hat das Opfer der Jphigenie und dieser den Raub der Helena gemalt, wenigstens begonnen, vollendet ist das Bild von Bern- hard Rode ; die anderen beiden, Bachus und Ariadne und das Urtheil des Paris darstellend, sind von Restout und Pierre. Von Vanloo rührt das Deckengemälde: eine Zusammenkunft it e bei welcher Hebe den Ganymed dem Jupiter vor-

ellt, her.

Diejenigen Bilder und Bildwerke, welche zur Geschichte des Vaterlandes in Beziehung stehen, sind vorzugsweise Bildnisse. Zunächst stehen in Nr. 92, dem Wohnzimmer König Friedrich 11., zwei kleine Bildchen auf Stühlen, gegen die Lehne derselben ge- legt; das eine stellt Kaiser Joseph 11. dar, ein Kniestück, auf Stein gemalt, das andere die Kurfürstin Maria Antonie von Sachsen , eine Tochter Kaiser Karls V1. und jüngere Schwester der Kaiserin Maria Theresia, Mutter zuglei des 1827 gestor- benen Königs Friedrih August von Sachsen. Das legte Bild ist von der Kurfürstin selbst in Pastell gemalt und dem König O IIL geschenkt worden. Beide Bilder hatten schon bei

ebzeiten dieses Königs den Plaß, den sie noch jeßt innehaben. Im oberen Geschoß , südlich der dortigen Galerie, in einem der Yimmer, welche zu König Friedrichs Zeiten die Wohnung des Prinzen von Preußen, nahmaligen Königs FriedriÞh Wil- helm II., bildeten, befinden sich ebenfalls einige Bildnisse von historischer Bedeutung , nämlich die / Kaiserin Maria

Theresia und ihr Sohn, der Kaiser Joseph 1I., gemalt von Hikel, ferner ein wohlgetroffenes Bild des Königs Friedrich 1]. und weiter Königs Gustav Adolph von Schweden, auch des Königs Adolph Friedrih von Schweden und seiner Gemahlin Luise Ulrike, einer jüngeren Schwester König Friedrich 11. Die leßteren Bilder rühren von Lundbþerg , einem schwedischen Porträtmaler und Aufseher der Königl. s{wedishen Galerie zu Stockholm, woselbst er um 1750 arbeitete, her.

Ferner erblickt man die Porträts der Prinzessin Friederike Sophie Wilhelmine, Markgräfin von Ansbach und Bayreuth, König Friedrich 11. älterer Schwester, und des Prinzen Friedrich Heinrich Ludwig , des Königs Bruder. Jn dem Zimmer Nr. 121 trifft man noch einmal ein Bildniß der Königin Luise Ulrike von Schweden und daneben eines der Prinzessin Anna Amalie, des Königs jüngster Schwester. Nr. 148 enthält ein Bild der Tänzerin Barberina. Im ZJimnier 124 befindet sich ein histo- risches Bild: des Feldmarschall von Schwerin Tod in der Schlacht bei Prag am 6. Mai 1757, ein Gemälde, welches aus dem Palais Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm 111. hierher verseßt worden ist. Jn dem unter Nr. 150 verzeichneten Zim- mer stellen fünf Bilder das preußische Militär in seinen nach 1786, also unmittelbar nach der Zeit König Friedrich 11. ein- führten Uniformen -dar ; vier derselben sind von Schwarz, das fünfte, preußische Gardes du Corps darstellend, ist von Meyer- heim und Schulz gemalt. In demselben Zimmer zeigt uns ein Relief in Gips König Friedrih Wilhelm 111. im Kreise seiner sieben Kinder; Zimmer 149 enthält ein Bild der Fürstin von Liegniß. Von besonderem Werth is ein leben8großes Bild König &riedrich Wilhelm 111. in Nr. 44, das von Carl Begas gemalt ist. Der König i} in ganzer Figur dargestellt, er trägt Gene- rals - Uniform und hält den ederhut in der Hand; den Hin- tergrund bildet das berliner Museum.

Ein Porträt rührt von König Friedrich Il, Hand her; es ist eine Bleistiftzeicnung im Bibliothekzimmer und stellt Voltaire dar. i

Unter den Kunstwerken im Neuen Palais ist die prächtige, von der Königlichen Manufaktur zu Berlin in Porzellan aus- geführte Vase hervorzuheben, welche fih in cinem der Säle des Schlosses befindet. Sie erinnert an das Fest der weißen Rose, welches bier am 13. Juli 1829 zu Ehren der Kaiserin Alexan- dra Feodorowna von Rußland gefeiert wurde. Die nach einer Zeichnung des Herzogs Karl von Meklenburg von guten Künstlern ausgeführte Vase vergegenwärtigt in verschiedenen &igurenreihen , sauber gemalten Darstellungen, die Haupt- momente des Festes. Oben sicht man rundum den Turnier- zug, links den Einzug von den Communs her, rechts das Palais mit dem Turniere selbst und auf der Vorderseite die Preisvertheilung durch die Kaiserin; an der Rückseite erblickt man in Hindeutung auf die Bedeutung des ganzen Festes die Pflege der weißen Rose.

Der Boden und die landwirthschaftlichen Verhält- nisse des preußischen Staates.

(S. die Bes. Beilage zu Nr. 270 d. Bl)

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Der sechste Abschnitt. des Werkes *), dem wir folgen, behan- delt die klimatische Lage, die Witterungs-Verhältnisse, deren Einfluß auf die Landwirthschaft in eingehender Weise und liefert eine Menge des belehrenden, zum Theil ganz neuen Materials. Eine Tabelle zeigt, daß troy der großen Schwan- kungen, welchen die Regenmenge in den einzelnen Jahrgängen unterliegt, im mittlen Durchschnitt doch die Gebirg8gegenden,

*) Der Boden und die landwirthschaftlihen Verhältnisse des preußischen Staats. Nach dem Gebiets-Umfange von 1866. Jm Auf- trage Jhrer Excellenzen der Minister der Finanzen und für die land- wirthschaftlihen Angelegenheiten, unter Benußung amtlicher Quellen dargestellt von August Meißen, Dr. phil. , Königl. Regierungs=- Rath, Berlin, 1868.