1868 / 282 p. 12 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

lenderschwertern, meisterhaft gravirt und schr wohl erhalten. Ueber den Schwertern finden wir einen Rondelschild, cinen Morian und Partisanen, außerdem cine Sammlung von Schuß- waffen wie am zweiten Pfeiler, aber zum Theil noch vollkom- mener gearbeitet als jene, ferner Jagdgeräthschaften, unter diesen cin Trink- und ein Hifthorn aus Elfenbein von hohem Alter.

Der vierte Pfeiler zeigt eine Sammlung von Pistolen, Gewehren , merkwürdigen Nondelschilden, Dolchen und Schwer- tern mit gravirten Klingen, Partisanen , Ronceurs , spanischen und italienischen Schwertern aus dem 14. Jahrhundert , Arm- brüsten, Pfeilköchern , Luntenspießen und ähnlichen Geräthen.

Wenden wir uns schließlih zu der Orientalischen Ab- theilung der Waffenhalle, so fällt zwar die nicht selten über- reiche Ausstattung und Pracht der morgenländischen Waffen ins Auge, dagegen ist in den Formen eine weit geringere Mannig- faltigkeit wahrnehmbar, als bei den abendländischen. Unter der großen Menge von persischen, türkischen, chinesischen und ma- layischen Schwertern, Dolchen und Säbeln, sind viele schon durch ihre Ausftattung von hohem Werth, da Edelsteine und Edelmetalle oft mit Ueberladung daran angebracht sind. In den Ecken und den Pfeilern gegenüber stehen verschiedene Gruppen von Waffen, Sattelzeugen und indischen Harnischen. Ferner kostbare Pan- zerhemden, Feuerwaffen und eine Pyramide von reichverzierten Hiebwassen, Scymytare, Yatagane und Handjars vom kleinsten Dolch bis zum s{chwersten Säbel. Verschiedene Timarifahnen und Roßschweife bilden den Hintergrund dieser Gruppen.

Die gegenwärtige Norddeutsche Kriegsflotte.

Wie bei allen modernen Kriegsflotten, hat man auch in der Nord- deutschen Flotte vier verschiedene Bestandtheile zu unterschciden, welche als Repräsentanten der vier leßten Entwickelungs-Perioden des Krieg8-Sceewesens anzusehen \ind.

Der erste dieser Bestandtheile ist die Klasse der Segelschiffe, welche noch im ersten Drittel dieses Jahrhunderts aus\chließlich die Kriegsflotten bildeten, und nach der Verschiedenheit der Tafkelagen ein- getheilt wurden und noch werden. Bekanntlich führen Zweimaster, wenn sie nur am vorderen Mast Naasegel führen, den Namen Scho0oo- ner (romanish Goelette), wenn sie an beiden Masten solche führen, den Namen Brigg (romanisch Brigantine); dagegen heißen Dreimaster mit Raasegeln nur am vordersten Mast Dreimast-Schooner, mit solchen an den -beiden ersten Masten Barks (Sloops), und wenn sie an allen drei Masten Raaen führen , Vollschiffe. Größere Kriegsschiffe ( von Panzerschiffen abgesehen) haben nur die leßtere Takelung und bekommen dann ihre Namen nach der Zahl ihrer Batterien, ihrer mit Kanonen beseßten Etagen. Vollshiffe mit Kanonen blos auf dem Oberdeck, unter freiem Himmel, sind Korvetten ( Glattdes- Korvetten); solche mit einer Batterie (einer Geshüßreihe unter Deck, außer den Oberdecks- Geschüßen ) heißen &regatten ( gedeckte Korvelkten ); solhe mit zwei oder drei Batterien (außer den Oberdecks - Geschüßen) heißen Zweidecker und Dreidecker , zusam- men unker dem Namen der Linienschiffe begriffen , weil sle früher die Schlachtlinie zu bilden bestimmt waren. Dabei sind die einzelnen Batterien gewöhnli außen am Schiff durch je cinen weißen Streifen marfkirt, aus dem si die dunkelen Geschübßpforten scharf abheben.

_Während von diesen Segelschiffen, die sich nur mit Hülfe des Windes bewegen können, und deshalb für die Kämpfe der Gegenwart wenig zu brauchen sind, andere ältere Marinen eine bedeutende Anzahl aufzuweisen haben, besißt unsere Flotte nur \o viel Segelschiffe, als ibr für die Zwecke der Griedens - Ausbildung wünschenswerth sind. Die Norddeutsche Flotte hat gegenwärtig nur 3 Segelfregatten und 3 Segelbriggs, während eine vierte Brigg augenblicklich auf der danziger Werft im Bau begriffen ist.

Die Segelfregatte »Gefion« hat 26 Kanonen (früher 42, 46, 44 zu verschiedenen Zeiten) und war ursprünglich Kriegsschiff der Dänen, aus deren Händen sie durch Eroberung in deutschen Besiß kam. Sie hat 1360 Tons (englis), 160 Fuß Länge, 42 F. Breite (in der Wasserlinie, rheinländisch Maß), 18% F. mittleren Tiefgang, Und ist von Holz gebaut. Die zweite Segelfregatte ist die »Thetis« mit 31 Kanonen und 1524 Tons (engl.), ford 160% Fuß Länge, 45 F. Breite, 197 F. mittleren Tiefgang und ebenso von Holz. Sie is von England gegen die beiden Rad - Aviso - Dampfer »Nix« und »Sala- mander« von je 8 Kanonen eingetausht worden, Und dient als Artillerieshul\{chif zur Ausbildung der Matrosen am Geshüß, während

die »Gefion« Stationêwachtschiff in Kiel ist; »Gefion« und »Thetis«

haben, vorzugsweise zur Ausbildung von Personal und um die &lagge der jungen preußischen Marine zu zeigen, bevor sie ihre jeßige Be- stimmung erhielten, mehrfach Reisen über den Ocean und nach dem Mittelmeer gemacht, die »Thetis« auch namentlich mit »Arcona« und »Elbe« zusammen die erste Expedition nach Japan. Die dritte hölzerne Segelfregatte, »Niobe«, die von England vor sechs oren fäuflih er- worben wurde, ist bei weitem leichter und nur zu Uebungsfahrten der Kadetten bestimmt, die gewöhnlich nach Westindien unternommen werden. Sie ist auf 28 Kanonen gebohrt, führt aber der Erleichterung halber gewöhnlich nur 26 solche, und besißt eine Tragfähigkeit von 1052 Tons, etne Länge von 136 Fuß, cine Breite von 403 F. und einen mittlern Tiefgang von 165 F. Jm Frübjahr 1864 diente sie während des E Krieges als Depotshiff für die Ersaßmannschaften der Marine.

Die beiden Kriegsbriggs »Rover«, 16 Kanonen, und »Mos- kito«, 16 Kanonen, sind gleichzeitig mit »Niobe« von England käuflich erworben: sie dienen als Uebungsschiffe für die scemännische Ausbildung

Y

der Schiffsjungen, mit denen sie während des Winters Uebun nach dem Atlantischen Ocean in der Breite Spaniens oder au Mittellandssce unternehmen, gewöhnlich mit c reduzirten Armirung von 12 statt 16 G benuzen für Ausbildung ihrer boys mit

iner der Leichtigkeit eshüßen. Auch dic E Vorliebe Briggs (training weil dieselben eine für junge Leute genügend leichte Takelage f als Segelschiffe, ohne Dampfkraft, nöthigen ; allein durch se rtigfeit das Schiff s{wierigen Lagen zu entziehen. riggs sind von Holz, haben je 551

Tons Tragfähigkeit; 105 Länge, 335 F. Breite und 142 F.

1 mittleren Tiíefgang. Die »Hela«, 6 Kanoncn, 274 Tons, war früher cin Kanonen (Schwesterschiff des »Frauenlob«) einiger Zeit Raaen an den Masten erhalten und i} Brigg geworden. Sie i| ganz von Holz und hat 89 Fu Als sicbentes Segelfahrzeug ist no malige Rad-Dampsftorvette »y Barbarossa « zu nennen, der nommen und eine Brigg-Takelage Sie lag früher permanent in Danzig , jeßt in Kiel u als Kasernenschiff (Wohnung der nicht auf den aktiven Krie befindlichen Seeleute) benußt, ist von Holz, hat Endlich wird cine neue Segelbrigg als drittes die Schiffsjungen jeßt in Danzig t haben die genannten Segelschiffe »Gefion« 420 Mann inkl. O »Thetis« 392 Mann inkl. Offiziere, »Niobe« Die Briggs 160 Mann inkl. Offiziere.

Die Segelschiffe erhielten in dem hunderts in den Raddampfern eine w Krieg, die vor ihnen freie Bewegli e hatten , deren Maschine aber wegen ihrer Lage über fährdet war, eine hohe Takelung unmöglich mach nicht für einen ganz selbstständigen Marine besißt von dieser Kate neter Gattung, die im Kriege finden und für diesen den Geschwindi Das erste diese

Kriegsbri ner mit hat aber seit

dadur) zur Breite und 12 F. Tiefgang.

Maschinen und Räder ausge

1313 ‘Tons. 240 Mann inkl. Offi

zweiten Drittel unseres Jahr, esentliche Unterstüßung für den keit bei jedem Wind Wasser sehr ge: ke und welche daher Kampf bestimmt waren. Unsere orie nur ein paar Schiffe untergeord- r den Depeschen-Dien Zweck wegen der bei ihnen leichter gkeit den Schraubenschiffen häufig vorgezo r Fahrzeuge i} der »Preuß schüßen , 300 Pferdekraft , 830 Breite und 11 Fuß mittleren (nicht gepanzert) früher von Stett den; furz vor de

st Verwendung zu erreien- gen werden, ishe Adler« mit 46e Tons , 180 Fuß Länge, 315 Fuß ein eisernes Stif in deren Dienst Übernommen wor

Tiefgang. und ist von der Postverwaltung, in aus fuhr, in den Marinedienst m lebten dänischen Kriege war der »Adler« mit Kanonenböten nach Konstantinopel gegangen, nung der Feindseligkeite österreichischen Nordsee- ist die »Lorele 330 Tons, Tiefgang, d Rügen Theil nahn Offiziere)

war dann bei der Eröff n zurückgekommen und hatte sih mit dem | Geschwader vereinigt. Der andere Raddampser y«, ein Holz\chiff von 2 Geschüßen , 120 140 Fuß Länge, 21% Fuß Breite und 8: Frühjahr 1864 am Seegefech Ihre Bemannung is auf 51 Mann dließlih seien an dieser Stelle noch die n zu je 2 und die 4 Kanoncen- Jollen zu Nuderfahrzeuge ähnlich wie die Rad da sie keine scehaltenden Fahr nicht zu verwenden sind, son crtheidigung in flachen Gewässern wic uht werden können. *) ptbestandtheil unserer Flotte , zuglei den zahl: ß unseres Seehandels weitaus wichtig der Schraubendampfer. Di Dampfkraft vom Winde unabhängig; er Schraube unter Wasser entzicht diese sse, Und doch führen diese Schiffe auth wie Segelschiffe und vermögen zurückzulegen. in dieselben Klas- N nach Tafkelage Unsere größten Schraubenschiffe sind die gedeck- h. leichte Fregatten ohne andere Oberdeckgeshüße anonen für Verfolgung und Rückzug, von denen ugenblicklih fünf zu 28 Geschüßen »Gazelle« haben jede 28 Geschüße, 376 3 T. Länge, 41% F. Breite und 18; F. beide sind, wie alle unsere Korvetten , Hol üßen in jeder Flanke der Batterie. j Schraubenschiff und machte als solches dic sien mit, wie sie au später, 1864, am Sce auf der Höhe von Rügen) Antheil nahm. Arkona ging die »Gazelle« nach Ostasien, wo ige Kriegsschiffe stationirt sein sollen; genheit, ih am dänischen Krieg »Hertha«, die beiden demnächst haben je 28 Geschüße, 400 Pferdekraft, 1829 Tons F. mittleren Tiefgang , sind Schiffe dieser Art. Dänemark im Frühjahr 1864 s dritte gedeckte Korvette nad en Dampfer wichtige Dienst shen Gewässern starke Havarit sie eine Reise um die Erde gema)! lücklih zurückgekehrt. Dic vorjährigen Kreuzfahrt im die franzôsische Dampfkor nnte in diesem Jahre nichk

Pferdekraft Fuß mittleren t auf der Höhe von

normirt. S Kanonen-Schaluppe je 1 Geschüß angeführt, dampfer vom Winde unabhängi zeuge sind, gleichfalls für ein Seegefecht dern blos bei lokaler Küstenv schwimmende Batterien gebra Den dritten Hau reichsten und den für sten Theil, bildet die Klasse Schiffe sind einmal durch die die Lage ihrer Maschine und d der Wirkung feindlicher Gescho noch eine vollständige die weitesten Reisen ohne Kohle die Schrauben - Kriegsschiffe Segelschiffe , und Batterienzahl. ten Korvetten, d. als ein Paar Pivotk die Norddeutsche Kri »Arkona« und (386) Pferdekraft; mittleren Tiefgang: iffe, mit 13 Gesh war das erste preußische erste Expedition nach Osta gefechte von Jasmund ( Nach der Rückkehr der » fortan regelmäßig ein cben deshalb feine gen. »yVineta« und deten Korvetten, 205 F. Länge ,

den Schu

Takelage nverbrauch

ebenfalls

egêmarinc a 1715 Tons, 197

»Arkonac

îe hatte aber ; zu betheill- erbauten g

427 &. Breite und 18: also etwas größer als die beiden ersten war während der Feindseligkeiten gegen Danzig stationirt und ging später al Ostasîen, wo sic cinem stark havarirt leistete, aber au selbst in den japani erlitt. Doch ist sie jeßt nachdem und drei Jahre auswärts »Hertha«, welche c

gewesen ist g ben so gelegentlich ihrer Mittelmeer an der fkleinasiatischen Küste vette »Roland« vom Scheitern rettete, ko

*#) Von den kleineren Fahrzeugen für den Hafendienst sehen wir

3

/ igt war , als viertes Schiff nah Ostasien gehen , da sie on E Wand beschädigt worden war. In Folge dessen hat einst- durch die vor Kurzem abgesegelte »Medusa« diese Aufgabe übernom- weilen welcher eine gedeckte Korvette wahrscheinli im Anfang fom- men den Jahres nachfolgen wird. Die fünfte gedeckte Korvette, »El i - me th«, die am 18. Oktober d. J. von Stapel licf, ist die größte 9e en; sie is auf 288 Ges&üße gebohrt , wird aber nur 22 oder t ler ‘führen ; dafür sind diese aber viel \{werere und leistungs- M jo {üße, lauter gezogene 24-Pfünder (68 Pfd. Geschoßgewicht).

e Lragfähigfeit beträgt 2016 Tons, ihre Maschinenstärke 400 Pferde-

ihre Länge 224% F., die Breite 424 F. und der Tiefgang 18 F. ta V emannung B gedeckten Korvetten beträgt: 390 Mann inkl.

Offiziere. lasse der Schraubenschiffe bilden die Glattdeck - Kor-

N eiber Veschühe Si auf dem Oberdeck führen. Die beiden vetfen/ Schiffe dieser Art »ckNymphe« und »Medusa« sind es auf 17 Kanonen gebohrt, führen aber seit einiger Zeit

ür aber {werere Geschüße. Sie haben Maschinen von

0 Nl bchafi, 956 t Tragfähigkeit, 1805 Fuß Länge, 324 Fuß Breite und 14% F. mittleren Tiefgang. Die »Nymphe« nahm 1864 j Seegefeht auf der Höhe von Nügen rühmlichen Antheil.

“Medusa« machte im vorigen Jahre cine Kreuzfahrt in der Mittellandsec d d ist gegenwärtig auf dem Wege nach Ostasien. Die beiden nächsten Flattdeck - Korvetten sind ebenfalls Schwesterschiffe, d. b. nach gleichen Plänen und. in gleicher Größe erbaut und ebenfalls Holzschiffe , die sich übrigens besonders durch ihre bedeutende Schnelligkeit auszeichnen. Sie wurden während des amerikanischen Krieges auf der Werft von Armand in Bordeaux unter den Namen »Yeddo« und »Osakka« für eine fremde Regierung gebaut, dann aber während des dänischen Krieges für die preußische Marine erworben , in der sie die Namen »Augusta« und „Victoria« erhielten. Beide haben je/14 Geschüße, 400 (350) Pferde- fraft, 1543 Tons, 2375 F. Länge, 355 F. Breite, 16 F. mittleren Tief- ang, und nähern sich in Bau und Takelage sehr der bekannten merikanischen »Alabama-Klasse«a. »Augusta« fliecß noch während des Krieges 1864 zum österreichischen Nordsce-Geschwader ! fand aber keine Gelegenheit zum Eingreifen; in leßter Zeit war sie in Westindien, wohin jeßt statt ihrer die »Victoria« abgegangen is, Die fünfte Glattdeck- Korvette ist »yAriadne«, deren Bau jevt in Danzig in Angriff genommen ist, wie denn alle unsere Korvetten außer »Augusta« und »Victoria« auf der Königlichen Werft zu Danzig gebaut sind. „Sie soll eine Maschine von 350 Pferdekraft und 6 Geschüße (wovon 2 ge- zogene 72-Pfünder* mit 200 Pfund Geschoßgewicht) erhalten. Für die Plattdeck-Korvetten, wie z. B. »Medusa«, ist die Besaßung auf 190 Mann inkl. 7 Offiziere normirt. i

Als Aviso, d.-h. für Adjutantendienst zur See, wird event. die Königliche Yacht »yGrille« (hölzernes Schraubenschiff) benußt, ein Gahr- zeug von ganz vorzüglichem Bau, das auf der Werft von Normand in Havre hergestellt worden is und sich besonders durch ganz außerordent- lihe Schnelligkeit auszeihnet. Es hat 160 Pferdekraft 445 Tons, 168% F. Länge, 237 F. Breite, 9 F. mittleren Tiefgang und leistete, mit 2 gezogenen 12-Pfündern bewaffnet, wegen seiner großen Schnellig- keit während des Krieg8jahres 1864 beträchtliche Dienste. .

Als Transport\chiff "ist seit Kurzem durch die Aktiengesell- {haft Vulcan in Stettin der ciserne Schraubendampfer »Rhein« erbaut worden , cin Schiff von 50 Pferdekraft, 280 Tons, 140 F. Linge, 19 F. Breite und 85 F. mittleren Tiefgang. :

Für die Küstenvertheidigung besißt die Norddeutsck{e Marine 22 Shrauben-Kanonenboote (Holz). Die größeren Fahrzeuge dieser Art, sämmtlich Schwesterschiffe, sind als Dreimast-S h 0 oner etakelt und eignen sich au für Reisen nach der Mittellandsce. Sie führen je 3 Geschüße und haben je 80 Pferdekraft, 300 Tons, 1215 F. inge, dos Fuß Breite und 75 Fuß mittleren Tiefgang. Sie wurden in folgender Reihenfolge auf der danziger Werft erbaut: »Chamä- leon«, »yComet«, »Cyclop«, »Delphin«, »yBlip«, »Basi- lisf«, »Drache«; »yMetecor«. »Delphin«e, »Bliß« und »Basilisk« laren zeitweise an den Donaumündungen stationirt, die leßteren béi» den nahmen am Seegefecht von Helgoland wirksamen Antheil, der »Bliß« bewirkte bald darauf die Gefangennahme des bekannten däni- hen Kapitäns Hammer, wie cr später gelegentlih des Aufstandes a8 Kreta thätige Hülfe leistete. Die Besaßung is auf 62 Mann inkl. 2 Offiziere normirt. |

Die 14 Schrauben - Kanonenboote 1l. Klasse, gleich den vorigen getakelt, werden nur an den heimischen Küsten ge- braucht und im Frieden vielfach größeren Schiffen oder auch Werften und Depots als sogenannte Tender d. h. um den Verkehr mit dem Lande zu vermitteln, zu Transport- und ähnlichen N beigegeben. Sie haben sämmtlih je 2 Kanonen, 60 Pferde- fraft, 247 Tons, 106 Fuß Länge, 2154 Fuß Breite, 65 Fuß mittleren Tefga ibren die Namen »Fuchs«, »Hai«, »yHabicht«,

fgang und führ Ö ; y »"Hyâne«, »Jäger«, »Natterse, »Pfeil«, »Salaman er«/ »Schwalbe«, »ySkorpion«, ySperbera, »Tiger«, »Wespe«, »Wolf«. Jhre Besaßung für Jndienststellung ist auf 44 Mann inkl.

| 4 Offiziere festgeseßt.

Den vierten und leßten Hauptbestandtheil unserer Flotte, zugleich den neuesten und für b dere, rangirte Sceschlachten wichtigsten Theil, bilden die Panzersch iffe. Drei der leßteren sind (ganz eiserne) Panzerfregatten, d. h. Schiffe, die in ihrer äußeren Form (außer dem Widderbug, dem flacheren Boden und dem konvexen Heck) von den gewöhnlichen Schraubenschiffen kaum verschicden sind, nur daß die

| Vand von einer cinige Fuß unter Wasser horizontal umlaufenden

inie bis zum Oberdeck mit dicken Panzerplatten beschlagen is auch führen fe volle dreimastige Takelage wie Vollschiffe oder Barks. Um indessen das vordere und hintere Ende des Schiffes im Jnteresse der Seefähigkeit zu erleichtern, hat man bei den neueren Schiffs-Konstruk- lionen, und so auch bei diesen Panzerfregatten, die Geschüße nur im

mittleren Theil der Batterie placirt, diese central box nah vorn und hinten dur gepanzerte Querwände vom Unterdeck bis zum Ohber- deck abgeschlossen und den vorderen und hinteren Theil des Schiffes Über dem Oberdeck nur mit dünnen Eisenplatten (ohne Panzer) verkleidet, 0 daß die Panzerung nur von der Horizontallinie unter Wasser aufwärts bis zum Unterdeck rings um das ganze Schiff als Gürtelpanzer geht, vom Unterdeck aber aufwärts bis zum Oberdeck nur das mittlere Drittel nebs| den Geschüßen deckt die Enden kön- nen ohne Schaden durch{\{ossen werden, da hier feine wesentlichen Theile zu treffen sind. Was die Widerstandsfähigfeit des Panzers an- langt, so ist dieselbe absolut den {wersten Geschüßen gegenüber nicht herzustellen. Jmmerhin aber erreiht man durch den Panzer eine Sicherheit : erstens auf weite Distanzen, zweitens wenn das Geschoß im spiven Winkel den Panzer trifft, drittens dagegen, daß Granaten im unzerbrochenen Zustande in das Jnnere des Schiffes dringen und dort frepiren. Leßteres is äußerst wichtig, weil die Granaten aus den jeßt in Gebrauch fommenden riesigen Geshüßen 20 bis 30 Pfd. Explosions-Ladung aufnehmen und durch Explosion im Innern des gepanzerten, und im Gefecht mit Menschen angefüllten; Schiffstheiles ganz unberechenbaren Schaden anrichten können. Diesem Zwee ent- sprechen auf weitere Distanzen im Allgemeinen 5 zöllige, auf nähere Distanzen aber 7- bis 8 zöllige Panzerplatten. Der englische »Herkules« hat in der Wasserlinie 9-, sons 8- und 7zsllige, »Monarch« und »Captain« wie unser »König Wilhelm« 8zöllige, »Bellerophon« 6zöllige und »Minotaur«, »Northumberland« und »Agincourt« 5zzöllige Platten, alle anderen fertigen englischen Panzerschiffe haben nur 45 Zoll-Platten, ebenso die meisten älteren französischen und des- gleichen die aller anderen Marinen, außer der amcrikanischen, deren Monitors 10 einzöllige Platten übereinander haben. / Somit gehört die Panzerfregatte »König Wilhelm« mit Szölligen Platten zu den stärksten Schiffen sämmtlicher Kriegsflotten, sie befommt 23 Geschüße (gezogene 96-Pfünder mit 308 Pfd. Geschoß- gewit), 1150 Pferdekraft und 5939 Tons, so daß sie alle Panzerschiffe der Welt bis auf 6 englische an Größe übertrifft. Ihre Länge beträgt 3454 T. thre Breite 585 F, ihr Tiefgang 26 Fuß und ihre Schnelligkeit ist auf 14 Knoten (32 deutsche Meilen i der Stunde) veranschlagt. Das Schiff war ursprünglich von der Türkei auf einer englischen Privatwerft bestellt, wurde von der türkischen Marine aber aus Mangel an Geldmitteln niht abgenommen und demnächst für die Norddeutsche Kriegsmarine erworben. Binnen Kurzem wird die Panzerfregatte, die übrigens als Vollschiff getakelt ist, nach Kiel Übergeführt werden. Sie kostet 35 Million Thaler und soll 700 Mann aßung bekommen. i j t O a on ist ebenfalls eine ganz eiserne, in Eng- land gebaute, Fregatte nah dem Gürtel - Panzer - Systeny aber kleiner, handliher und als Bark getakelt. Sie führt 16 Geschüße, davon 7 in jeder Flanke der Batterie und hat 5 Zoll Panzer in der Wasserlinie und 45 Zoll in der Batterie, bei 800 Pferdekraft, 3404 Tons Tragfähigkeit, 2/7% F. Länge, 485 F. Breite, 235 F. mittleren Tiefgang und über 14 Knoten Schnelligkeit. 2 A »Friecdrih Karl« ist in Frankreich (La Secyne bei Toulon) erbaut und etwas größer, bei gleicher Tafelung als Bark und gleicher Armirung mit 16 Geschüßen. Seine Maschine hat 950 Pferdekraft, wie die größten neuen französishen Panzerschiffe, und giebt der Fregatte eine sehr bedeutende Schnelligkeit. Die Panzer- Stärke und -Vertheilung in Gürtelpanzer und Mittschiffs-Batterie ist wie beim »Kronprinz« : der Tonnengehalt beträgt aber 4044 Ton}, die Länge 282% F. die Breite 52%; F. und der mittlere Ticfgang 23 F. Jhre Ueberfahrt von Toulon über England nach Kiel war sehr stür- misch und verursachte der Takelage starke Beschädigungen, die aber seitdem vollständig reparirt worden sind. Die Bemannung beträgt wie beim »Kronprinz« 500 Mann inkl. Offizieren. : : Während die beschriebenen drei Panzerfregatten für Gefechte auf hoher See bestimmt sind, haben die beiden bis jeßt vorhandenen Panzerfahrzeuge die Bestimmung der Küstenvertheidigung und der Operationen in flachen Gewässern. Sie haben also_ bedeutend weniger Tiefgang, und sind fleiner und niedriger. Sie führen einen Panzer, der etwa in gleiche Höhe wie bis zum Unter- deck der Fregatten reicht: dieses Deck aber ist bei ihnen gu- gleih Oberdeck, und die N D eigentlich auf diesem, paar- ise durch ciserne Thürme geschüßt. | - Ae N ara, ¿en in England gebauten cisernen Fahr- zeug von 4 Geschüßen, 300 Pferdekraft, 1230 Tons, 45! Panzerdicke; 194F. Länge, 35 F. Breite und 135 F. mittleren Tiefgang sind die Thürme mit sammt den beiden Geschüßen drehbar, und mit ihrem unteren Theil cinige Fuß in das Oberdeck eingesenkt, so daß die Geschüß - A gen dicht Über Dek liegen. Ein Hauptvorzug dieses Sis) namen i: lih gegenüber den amerikanischen und holländischen Thurmschiffen, 2 seine große Schnelligkeit, dic ihm gestattet, die Distanz vom p s beliebig zu verkürzen und den Panzer U E E o Während des dänischen Krieges war er noch im Vau: 1 G x er nahm ‘er durch scine Bootsbesaßungen im Verein mit der »Loreley«

i en von Stade. i | v V im Adalbert«, cinem in Bordeaux von Armand

/ i Geschüßen, nter dem Namen »Cheops« erbauten Holzschiff von 3 i 200 Pferdekraft, 681 Tons, 154 F. Länge, 315 F. Breite op 145 5. mittleren Tiefgang sind dagegen die Thürme auf dem De Bn ri

nur die Kanonen innerhalb dre“bar, o daß sie E A die E n der Thürme feuern können (der vordere Thurm bildet zugleich e Bat). Seine Besaßung is auf 135 Mann inkl. 7 Offizieren bestimm

worden. E ; N A S anzerschiff wird jeßt auf der Königlichen Werft z

Geail O O Reni von 8 shweren gezogenen Ge- \{hüßen und 450 Péerdekraft gebaut, das erste Panzerschil, das im Inlande hergestellt wird, und dem nah Vollendung der Werslhauten în Kiel und an der Jahde noch manche andere folgen werden,