1868 / 289 p. 8 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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scheidung über Berufüngen, die aufschende Thätigkeit und die erste Entscheidung. Das sind die Felder, auf denen sich unsere Regierungen auch zu bewegen haben, und es ist, glaube ich, falsch, wenn man die hannoverschen Landdrosteien so darstellen will, als seien sie blos aufsehende Behörden, blos Rekurs-Jnstanzen. Sie find wirlich Regierungen in unserem Sinne, so weit sie auch eine große Reihe von Sachen in erster Jnstanz zu bearbeiten haben, ich sage nicht, zu entscheiden, sondern den ersten An- griff zu nehmen haben in Angelegenheiten , die über den Wir- ïfungsfreis der Aemter hinausgehen. Und wenn diese Wirksam- keit für ganz Hannover in einer Hand konzentrirt werden sollte, so würden alle diejenigen Folgen daraus entstehen , auf die ich glaube nicht zurückkommen zu müssen. Für Jeden , der da weiß, was eine Verwaltung leisten soll und leisten kann ist der Begr1ff einer Regierung für die Provinz Hannover elne Un- möglichkeit, und aus diesem Grunde muß die Regierung fort- gee E bleiben, daß sie auf den Plan ciner Regierung nicht eingeht. S

Nun aber eine Bemerkung auf dasjenige, was Hr. von Bennigsen im Allgemeinen über die Stellung der Regierung zu dieser Frage und speziell über meine Stellung anführte. Was ih jeßt sage, hat nicht einen Augenbli eine heebalithe Beziehung auf Hrn. v. Bennigsen; es ist ganz sachlich. Hr. v. Bennigsen sagte, in dieser ganzen Organisationsfrage habe die Regierung keinen festen Plan, keine Energie an den Tag gelegt; hätte sie dieselbe an den Tag gelegt, so wäre es besser gewesen. Ja , meine Herren , wem zu Liebe hat die Regierung keinen festen Plan an den Tag gelegt? Wem zu Liebe in der Welt, als den hannoverschen Abgeordneten —- um niht noch mehr zu sagen! Von dem Augenblicke an, wo die Vertrauens8maän- ner zusammengekommen sind , dann hinterher, als die Ab- geordneten aus der Provinz Hannover in diesem Hause erschienen sind, hat die Regierung bei jeder Gelegenheit willig dem Gehör gegeben, was diese Abgeordneten als ihre Wünsche und berechtigten Hoffnungen, al€ das für die Provinz Angemessene dem Ministerium erklärt haben und das Ministe- rium is} s{chwacch und energielos genug gewesen, zu sagen: ja, meine Herren, es mag wohl eine Berechtigung haben, ich kenne die Verhältnisse noch zu wenig, ih will einmal schen, ob ih darauf nicht eingehen läßt, Von diesem Gesichts- punkte aus habe ich in der vorigen Sißung vorgeschlagen, es in Beziehung auf die Landdrosteien einsiweilen beim Alten zu lassen, bis ich besser informirt wäre und auch dieses Haus besser informirt wäre. Darauf, nachdem man mir gesagt hat: die 6 Landdrosteien dürfen nicht bestehen, das geht nicht mehr, wir bewilligen nur ein Pauschquantum, ist die Regierung so shwach und energielos® gewesen, 3 Regierun- gen vorzuschlagen, und darauf sagen die Herren wieder: nein, drei Negierungen, das geht nicht; entweder eine oder die alten Landdrosteien. Darauf sagt die Regierung: nun gut, wenn ihr durchaus die drei Regierungen nicht wollt, dann kann ich vielleicht mit 6 Landdrosteien , falls ihr mir die definitiv be- willigt, vorlieb nehmen ; so energielos i} sie wieder. Wenn die hannoverschen Abgeordneten das energielos und planlos nennen, dann mögen sie es thun.

Ih möchte aber dazu blos Eines sagen. Meine Herren! Die Stellung der hannoverschen Abgeordneten hier in diesem Hause seit ungefähr einem Jahre unterliegt vielleicht einer \shärferen Beurtheilung, als die Herren es glauben. Sie sagen der Regierung jedesmal, wo sie Etwas von ihr wollen: wir gehen mit dir, das versteht sih. Sowie aber die Regierung Etwas von ihnen will, sagen sie: Gott bewahre! und wenn cs 1000 Thaler sind.

___ Meine Herren! Wenn Sie etwas wollen, so wenden Sie sih heue an die konservative Partei und sagen: {üyÿt, was wir haben, und die sagen: ja ; und morgen appelliren Sie an eine ultraliberale Partei und sagen: befreit uns von dem, was wir nicht haben wollen. Das wechselt, je nahdem es Ihnen gerade paßt. Mit der Zeit sagt jede Partei : wo gehören denn die Hannoveraner hin? Sind das konservative Leute oder sind cs liberale Leute oder sind es Hannoveraner?

Meine Herren! Jch kann das am Ersten sagen, da mir sehr oft der Vorwurf und zuweilen auch von dieser Seite (links) die Anerkennung geworden ist, daß ih mi für die hannover- schen Verhältnisse speziell interessire, daß ich mich ihrer mit besonderer Wärme angenommen habe, daß ih Ihnen einen großen Theil Ihrer Jnstitutionen zu Ihrer Freude konservirt habe. Jch bin vielleicht zu mancher Ihnen erfreulichen Maß- regel mehr Veranlassung gewesen, als Sie es glauben und wissen; doch das sind interiora, Aber daß mir der Vorwurf gemacht wird von hannoverscher Seite, ih sei schwach und energielos, das war mir allerdings überraschend. Wenn ich geas CPU Me ERETU 0A En Sie nicht eine einzige

/ alle ie abgeworfen, entweder mit dexr Seite (rechts) oder mit der Seite ling) Sie wären mit

keiner Forderung durhgekommen. Dem Umstande, daß

ih, wie Sie sih ausdrücken, shwach und energielos gewesen

bin, dem verdanken Sie die Position, die Sie immerhin noch als eine ziemlich tolerable ansehen können. Welche Fol- gerung soll ih daraus ziehen? Soll ih, weil Sie mich angrei- fen, daß ih mich zu viel mit Jhnen beschäftigt habe, nun dafür sagen: von heute ab werde ich eine ganz besondere Energie ent- wickeln und alle Kräfte zusammennehmen, um immer nur durchzuseßzen, was ih will? Nein, meine Herren, ih werde gerade so bleiben, wie ih gewesen bin, und ich werde so han- deln, wie ih es dem Jnteresse des Staates, der Provinz Han- nover und meinem Gewissen schuldig bin.

Statistische Nachrichten.

Côln, 5. Dezember. Der Entwurf des Budgets der Stadtgemeinde Cöln für 1869 {ließt in Einnahme und Aus- gabe ab mit 592,977 Thlr. 26 Sgr. 6 Pf., gegen (09,593 Thlr. 19 Sgr 3 Pf. für 1868.

Während des vergangenen Jahres wurden in Großbritannien, und Irland 10,021,058 Tonnen Eisenerz in einem Werthe von 3,210,098 Pfd. St. zu Tage gefördert. Davon kommen auf North Riding in Yorkshire 2,739,039 Tonnen, West-Riding 579,000, North Staffordshire 794,509, South Staffcrdshire 525,000, Cumberland 890,566, Lancashire 667,356, Süd-Wales 501,186, Monmouthshire 341,057, Nortbamptonshire 416,765, Derbyshire 350,000, Shropsbire 250,000, Schottland 1,264,800 und Jrland 42,016 Tonnen. 86,568 Tounen Eisenerz wurden importirt, hauptsächlich aus Spanien. Jm Ganzen wurden während des Jahres 1867 10,107,626 Tonnen Erz in 4,761,023 Tonnen Roheisen zu einem Werthe von 11,902,557 Pfd. Sterl. verwandelt.

Kunft und Wissenschaft.

Das Dezemberheft der Militärishen Blätter (Berlin Redakteur G. v. Glasenapp), mit welchem der XX. Band dieses Werkes \ch{ließt, veröffentlicht unter den größeren taktischen und friti- hen Aufsäßen den Entwurf des österreichischen Landwthr- und Land- sturmgeseßes, welches auch in den kleinen Mittheilungen besprochen ist. Die lebten bringen außerdem viele Nachrichten Über die mili- tärischen Verhältnisse Süddeutschlands, Frankreichs, namentlich in Betreff der jeßt dort eingeführten Civilanstellung ausgedienter Mili- tärs, sowie des für die Garde angeordneten neuen Rekrutirungs8modus, Englands, dessen Versuchen mit gezogenen Feuerwaffen au ein größerer Artikel gewidmet ist, Rußlands und Schwedens. Wie ge- wöhnlich sind die neusten militär-literarischen Erscheinungen be- sprochen, bezw. angekündigt. Von den militärischen Biographien des Offiziercorps der preußischen Armee sind Bogen 16 und 17 dem De- zemberhefte beigefügt; ebenso das Jnhaltsverzeichniß des XX. Bandes,

Düsseldorf, 3. Dezember. Der Kunstverein für Rhein- land-Westfalen .hat in leßter Zeit um 280 Mitglieder zugenommen,

Die Einnahme des abgelaufenen Geschäftsjahres betrug 22,413 Thaler 14 ae Der Fonds A. (für öffentliche Zwecke) hatte eine Einnahme von 18,441 Thlr. 11 Sar. und eine Ausgabe von 1883 Thlr. 13 Sgr. 6 Pf., Bestand 16/557 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. Fonds B. (Ankauf für die Verloosung) hatte eine Einnahme von 10,471 Thlr. 12 Sgr. 2 Pf. und eine Ausgabe von 9483 Thlr., Bestand 988 Thlr, 12 Sgr. 2 Pf. Fonds C. (Vereinsblätter, Kupferstiche 2c.) hatte eine Einnahme von 5621 Thlr. 8 Sgr. 11 Pf, und eine Ausgabe von 4577 Thlr. 3 Sgr. 1 Pf., Bestand 1044 Thlr. 5 Sgr. 10 Pf.

___ Der Gesammtbestand beträgt 23,815 Thlr. 15 Sgr. 6 Pf., welche in Staatspapieren, Depositen in Baar, in Vorshüssen auf künftig zu vertheilende Nietenblätter 2c. vorhanden sind.

-— Von dem Dom zu Cöln, gezeichnet und herausgegeben von &ranz Schmiß, sind die vier ersten Lieferungen erschienen. Die- selben enthalten außer dem mit größter Genauigkeit der Maße und Verhältnisse ausgeführten Grundriß cine Anzahl Details. Maßwerke , Baldachine , Pfeilerentwickelungen , Portale, Thürme, Lang- und Querschiffswände. Das ganze Werk is} auf Stein gravirt und auf hundertfünfzig Tafeln in Royalfolio be- rechnet. Für die nächsten Lieferungen werden angekündigt die westliche

Hauptansicht, die Strebewand des südlichen Querschiffs und verschie-

dene Details. Der Grundriß widerlegt die allgemeine Ansicht , daß der Cölner Dom in seinem Grundplane die strenge Widerholung des Plans der etwa zwanzig Jahre älteren Kathedrale von Amiens sei. Zwischen beiden Bauten existirt blos eine A Achnlichkeit, die aber durch die Verschiedenheit von beiden Kathedralen abgeschwächt wird. Noch geringer ist die Verwandtschaft des Cölner Doms mit den Kathe- dralen von Paris, Rouen und Reims. ] _ Für die Winteraus stellung in der Dudley-Galeric in London sind 344 Gemälde eingeschickt worden, vón denen das »Athenäums« zehn als bewunderungswürdig, zehn als vortrefflih und zehn als erwähnenswerth bezeichnet. Als die besten Bilder bezeichnet die englische Zeitschrift u. A: Les Demoiselles du Mois de Marie von Legros: Junge Mädchen üben unter der Leitung eines Mönches in einer düstern normännischen Kirche cinen Gesang ein. Marks hat in seinem »Ermattet« sein bestes Bild geliefert. Ein alter Herr \{chlum- mert in seinem Lehnstuhl, ohne durch das Tien der Uhr an der Wand und durch einige neugierige Enten gestört zu werden. Durch die offene Thür, welche die Enten eingelassen, sicht man in den Hof, den die Mittagssone erhellî. Das Vollendetste auf der Ausstellung ist Masons kleine »Skizze nach der Natur.« Hauptgegenstände der Darstellung sind ein Hemd und ein blauer Rock die zum Trocknen in einem ver-

alässigten Garten hängen.

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Im Hintergrunde sicht man einen

n Hausgiebel und einen dämmernden Moorstreifen. Eine zweite ate nach der Natur desselben Künstlers stellt ein ödes Moor dar, Zfigze { mit Schieferfelsen und mit den Stummeln abgestorbener

záume, die sh von ciner

zart gefärbten Luft abheben. Eines der

(sen Figurenbilder ist Boughtons »Bußc«, eine Noune, die in einer

Gneenacht zu

r Strafe an der Außenthür cines Klosters fniet.

»Die

ter des Pikars« von Leslie zeigt cine junge Dame, einen Bauer- E fatechisirend, der in einem altmodischen Garten auf dem

qul ,

interbau einer fin Farbe / E (hwarzgefleideten Brüder

Ctraßen

Sonnenuhr \sißt. Beleuchtung und Charakter ziehen in von Chatenay und vor eine Büste Voltaire's, die sein »Tägliche Beschäftigungen «

rt dem Dichter aufgestellt hat. ] ines nennt sich ein Bild worauf eine junge Dame, die cinen Brief send und mit einem Blumenkorbe zu den Füßen vor einer Thür | toore’s »Penmaen Bach und Great Orme's Head« ist eines

9 | iesen Landschaftsbilder.

langer

Landwirthschaft. _— Uebersicht über die Weizen - und Roggenpreise auf den

qupt-Getreidemärkten der Monarchie.

gleich Linie

Crowns »Frères Ignorantins«

gut. Die durch die

Um die Vergleichung zu er-

lichtern, sind die in den Börsenberichten notirten Preise, der berliner

Usance entsprechend

Weizen: gönigsberg Qanzig Ca 080

744,—78 _612/,—78

591— 69% 60—74 60—69

u Bresla 66 682/,

Magdeburg . - -

707—T73% n 14. Novbr.

Roggen. gónigsberg Qanzig -+-+-. +*

99— 974 545—97

56—57L 544—557 M Magdeburg 503 Cöln 562;—60

°) Nach dem Wochenbericht. Wien, 3. Dezember. (W. Z.)

66—74%

61/,—76%

56—68®) 60— 69 62—74

62;—70

69%— 67

71%

21. Novbr.

554 —561 54—56% 49-—55*) 52-—55 55—555 50—54 56— 59

55%

28. Novbr.

69—74% 58—7le

54—66*)

561661 58 —73 643/

621, —64L

63—735

28. Novbr.

53—959 o90{—914

46—51®)

50—514 54—55Ó 491— 59 56—58 55— 581

auf 2100 Pfd. Weizen und 2000 Pfd. Roggen (loco und ohne Säcke) in Thalern berechnet. 14. Novbr. 21. Novbr.

5, Dezbr. 574— 664 60—71 52— 65*) 57 00% 57—70 54-— 685 59—62"/, 6 6827—705 5. Dezbr. 50—52 485—50% 44 48%) 50—525 49—51 435—46% 593—56 562,—585

Die Rinderpest ist in Nieder-

desterreich im Markte Guntramsdorf der Bezirkshauptmannschaft Baden

Gewerbe und Handel. S (Fr. T.) Nach dem vor Kurzem veröffentlichten jährlichen

ausgebrochen.

Gandels- und Geschäftsberichte des hiesige Konsulats belief ih der Export aus Frankfu nah den Vereinigten Staaten von Amerika,

n amcrifanischen General-

ffurt und Umgegend

während des Ge-

häftsjahres vom 1. Oktober 1867 bis 1. Oftober 1868 auf Fl. 3,700,715.

5% während er für dieselbe Periode des 46, betrug, also für das gegenwärtige Die Hauptau

haaren zum fakturirten Werthe von Fl. 54 Wein, Branntwein),

419901, 6. ausweist.

Häuten Fl. 639,520. 22;

Jahres 1866/67 Fl. 3,650,814. Jahr einen Mehrbetrag von Fl. sfuhrartifel bestanden aus Hasen- 840,255. 53.7 Leder und Most und Bier 8

93,002. 43.; Gold- und Silberwaaren und Edelsteinen Fl. 277) 27, Linen-, Wollen- und Baumwollenwaaren Fl. 245,106. 27.; Menschenhaaren und Haararbeiten Fl. 116,869. 2./ Lederwaaren Fl.

110,658. 51.; Leim Fl. 101,970. 45. Wenn man den di mit dem vorjährigen vergleicht, irag des Exportes aus der verme

\o stellt sih heraus, } hrten Ausfuhr von Leder, Pretiosen, Menschenhaaren, Leim und

Linen, Wollen- und Baumwollenwaaren, M l l Hopfen hervorgegangen is. Dagegen erscheint auch bei verschiedenen

———_AAAAAAAAÄAAAALL E ———— ———

esjährigen Bericht daß der Mehrbe-

Artikeln, als: Hasenhaaren, Wein und Branntwein, Lederwwaare1t,/ irdenen Pfeifen, Apothekerwaaren, chirurgishen Jnstrumenten 2c. eine Verminderung der Ausfuhr. Bezüglich einiger dieser Artikel scheint dieselbe mit der Beendigung des amerikanischen Krieges zusammen zu hängen, indem während desselben z. B. große Quantitäten von irdenen Pfeifen für den Gebrauch der Soldaten im Felde, sowie von Mineral- wasser, chirurgischen Justrumenten und Apothekerwaaren für den Ge- brauch der Hospitäler ausgeführt wurden. Ein ganz neuer Ausfuhr- artifel ist der Most, der in ziemlich bedeutenden Quantitäten unter Pa e gerer und höchst sorgfältiger Behandlung und Verpackung ver- hit wird.

Zürich, 30. November. Aus den Verhandlungen der Seiden- Jndustrie-Gesellschaft des Kantons Zürich in deren Jahresversamm- lung hebt die »N. Z. Ztg.« die Eröffnung einer kürzlich veranstalteten Statistik über die Ausdehnung der Seidenindustrie des Kantons Zürich in den Jahren 1867 und 1868 hervor. Jm Jahre 1855 waren im Kanton Zürich sammt angrenzenden Kantonen 25/290 Seidenwebstühle mit 32,862 Arbeitern beschäftigt. Jn den Jahren der höchsten Thätig- feit (1858—1860) shäßte man die beschäftigten Stühle auf ca. 28,000 mit 37,000 Arbeitern. Die neueste Zählung ergiebt für 1867 18,276 Stühle mit 22,809 Arbeitern und für 1868 21,627 Stühle mit 26,883 Arbeitern. Während im Jahre 1855 8,291,406 Fr. für Arbeitslöhne verausgabt wurden, erfordert die jeßige Thätigkcit einen Betrag von 7,279,820 Fr. Es haben sich hiernah die Lohnverhältnisse für den Arbeiter um durchschnittlich 8 pCt. gebessert.

Transbaikalien. Die »Jrk, Gouv. Ztg.« berichtet, daß im N Bargusinsk in den Namaminschen Bergen auf zwei rechts und links vom Flüßchen Ofkftonito belegenen Stellen Kupfererze in der Gestalt von Kies, Malachit und Grünspan in Stücken bis zu 15 Pud gefunden sind. Jn Tranösbaikalien, das reih an Gold, Silber, Zinn und Eisen ist, hat man bis jeßt kein Kupfer gewonnen, weil man die Ausbeute der Erze nah den bisher bekannten Anzeichen ihres Vorhandenseins nicht für lohnend genug gehalten hat. Jm Syr- Darja-G ebiet hat man nach den Mittheilungen der russischen geographischen Gesellschaft in dem am Af-tasiy-bulack entdeckten Steinkohlenlager bereits einen Vorrath von 1 Millionen Pud Stein- kohlen berechnet. Die dort eingerichtete Grube hat in diesem Jahre 25,000 Pud für die Aral-Flottille und 5000 Pud für den Ver- fauf geliefert; sie könnte aber 40,000 Pud monatlich liefern, wenn

Nachfrage wäre. Zum Herbst sollten noch 40,000 Pud Kohlen für

die Aral-Flottille geliefert werden. Außerdem sind noch reiche Stein- kohlenlager in der Nähe des“ Dorfes Chodshokend, 70 Werst von Taschkent, und in dem Distirift Kokine-ssaiy 35 Werst von Chodshend, entdeckt worden. Auch im Gebiet Ssemipalatinsk hat A. Sstepanow in der Tschagouwakowskfi’\chen Wolost des Gebiets Ssemipalatinsk auf dem linken Ufer des Jrtysch an zwci verschiedenen Stellen große Lager von guter Steinkohle entdeckt.

Verkehrs - Anstalten.

Breslau, 4. Dezember. Auf dem am 2. d. M. in Lauban abgehaltenen Kreistage wurde der Bau einer Chaussee zwischen Lauban und Marklissa auf dem reten Queisufer beschlossen. Der Kosten- anschlag beläuft sih auf 84,000 Thlr. /

Southampton, 3. Dezember. (W. Z.) Das Dampfschiff des Norddeutschen Lloyd »Berlin«, Kapitän C, Undütsch, ist heute 1 Uhr Nachmittags wohlbehalten von Bremen hier angekommen. Dasselbe wurde 7 Stunden durch Nebel im Kanal aufgehalten.

Kopenhagen. Gestern Abend um 115 Uhr war die ganze Länge des am Bord der »Laplata« befindlichen möen-bornholmer Telegraphenkabels ausgelegt. »Laplata« wird heute den Rest des Kabels vom Bord der »Caroline« abholen, um die Auslegung fort- useßen. ;

Me avana, 2. Dezember. (W. Z)- Das Postdampfschiff des Norddeutschen Lloyd » Bremen«, Kapitän H. A. F. Neynaber, welches am 11. November von Bremen abgegangen war, ist heute

Abend wohlbehalten hier angekommen.

Oeffentlicher Anzeiger.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

14057] Bekanntmachung.

In dem über das Vermögen des Kaufmanns Aron Loewy zu Freistadt eröffneten Konkurse ist Herr Landgeshworner Korella zum definitiven Verwalter bestellt.

Rosenberg, den 3. Dezember 1868.

Königliches Kreisgerieht. Konkurs-Eröffnung.

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I. Abtheilung.

Königliches Kreisgericht zu Rosenberg O.-S. Erste Abtheilung,

den 4. Dezember 1868, Mittags 12 Ueber das aen des Kaufmanns Heinrich Pawlas zu Ro-

der S Konkurs en 17. November er.

enberg O. S. ist Zhlungseinstellung auf

An, Dum einstweiligen Verwalter walt Arndt bestellt. Die Gläu

Ufgefordert, in dem

oe «Af den 15. Dezember er. Nr dem Kommissar, Kreisgerichts-Rat r, 6 hier anberaumten Termin ihre È

t

eröffnet und der festgeseßt worden.

der Masse ist der hiesige Rechts- biger des Gemeinschuldners werden

, Vormittags 11 Uhr, Knoll, im Termin®Lzimmer rklärungen und Vorschläge

2 Uhr.

ag der

Über die De dieses Verwalters oder die Bestellung eines e

instweiligen Verwalters abzugeben. ] Ma, e n dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren

eren Sachen in Besiß oder Gewahrsam haben , oder welche ibm E versulden; wird aufgegeben, nichts an denselben qu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besiß der Gegenstände bis zum 31. Dezember er. einschließlich dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen und Alles, mit Vor- behalt ihrer etwaigen Rechte, e endahin zur Konkursmasse apier, Pfandinhaber und andere mit denselben gleihberehtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben e den in ihrem Besiße befindlichen

üden nur Anzeige zu machen. Meta O.-S., den 4. Dezember 1868. 5 Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

A dem Konkurse über das Vermögen des Gutspächters Heinrich

u Groß-Selten hat der Kaufmann S. Hirschfeld zu Sorau i. L. e ial tine Forderung E M Thie 15 Sgr. angemeldet. Der i r Prüfung dieser Forderung 1 ; O hn M aud 1869, Vormittags 11 Ut in unserem Gerichtslokal vor dem unterzeichneten Kommissar anbe-