1868 / 302 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Die Ueberschüsse der Staatseisenbahnen beliefen sih in den alten Pro- vinzen nach Abzug der zur Deckung von Ausgaberücsständen zurück- behaltenen Reserven, sowie der zur Verzinsung und Amortisation er- forderlichen Beträge auf 2,474,099 Thlr., in den neuen Provinzen auf 4,258,030 Tblr., zusammen auf 6,732,129 Thlr. Die Privatbahnen, bei welchen der Staat betheiligt ist, hatten theils 2,362,788 Thlr. Ueber- {uß gegeben, theils 1,057,512 Thlr. Zuschüsse erfordert, im Ganzen also 1,305,276 Thlr. Ueberschuß, 359,405 Thlr. weniger als der Etat angenommen hatte, und 467,548 Thlr. weniger als im Jahre 1866 ergeben. Dagegen überstieg der Ueberschuß der Staatseisenbahnen den im Etat veranschlagten Betrag um 1,062,343 Thlr.

Das »Amtsblatt der Norddeutschen Posiverwaltung« Nr. 76 enthält Generalverfügungen : 1) vom 4. Dezember: Abzweigung der Postverwaltung8geschäfte für die Landdrosteien Aurich und Osnabrück von dem Geschästsbereiche der Ober-Postdirektion in Hannover und Zulegung derselben zu dem Geschäftsbereiche der Ober-Postdirektion in Oldenburg ; 2) vom 12. Dezember: Postdampfschiffverbindung zwischen Antwerpen und Rio-Janeiro resp. Montevideo und Buenos-Ayres ; 2 L 12. Dezember: Ausgabe neuer Noten der preußischen Vank zu

9 Thalern.

Die »Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnver- waltungen «e Nr. 51 enthält: Aufsäße: Zur Frage der sekundären Eisen- bahnen. -—— Oeffentliche und Privatwege in Kollision mit den Eisenbahnen. Zur Frage von der Organisation der Arbeiterverhältnisse bei Eisen- bahnbauten. Grundzüge cines neuen Lokomotivsystems für Gebirgs- bahnen mit Bezugnahme auf die \{chweizerische Alpenbahnfrage. Offizielle Mittheilungen über neu eröffnete Vereinsbahnen: St. Michael- Leoben (Kronprinz-Rudolfs-Bahn), Rastenburg-Lyck (Ostpreußische Süd- bahn) und Mülheim a. Rh. - Bergisch - Gladbach (Bergisch-Märkische Eisenbahn) eröffnet.

_____ Statistis{we Nachrichten.

Die Einnahmen des Zollvereins an Salzsteuer im 1.— 3. Quartal 1868 Die Einnahme des Zollvereins an Steuer von dem im Jnlande produzirten Salze hat nach der vom Centralbureau des Zollvereins aufgestellten provisori- {hen Abrechnung im 1. bis 3. Quartal d. J. überhaupt 6,985,549 Thaler betragen. Es sind davon aufgekommen in Preußen mit den einrechnenden Gebietstheilen 4,274,241 Thlr. oder 61,2 pCt. der Gesammteinnahme, außerdem: in Hohenzollern 23,542 Thlr. oder 0,3 pCt., in Lauenburg 450 Thlr. und beim vereinslän- dischen Haupt-Zollamt zu Lübeck 643 Thlr. oder 0,01 pCt., ferner im Königreich Sachsen 300,784 Thlr. oder 4,3 pCt., in Hessen (Provinz Oberhessen) (103,429 Thlr. oder 1,5 pCt., in Thüringen 299,455 Tblr.

oder 4,3 pCt., in Mecklenburg 2383 Thlr. oder 0,03 pCt., in Braun- schweig 75,199 Thlr. oder 1,1 pCt.,, in Oldenburg 27,936 Thlr. oder 0,4 pCt., überhaupt also in den. zum Norddeutschen Bunde gehören- den Staaten 5,108,061 Thlr. oder 73,1 pCt.; sodann: in Bayern 1,136,677 Thlr. oder 16,3 pCt, fn Württemberg 334,326 Thlr. oder 4,8 pCt., in Baden 243,089 Thlr. oder 3,5 pCt. und in Hessen (Prov. Starkenburg und Rheinhessen) 163,396 Thlr. oder 2,3 pCt.

Der Besoldungs8aufwand E die bei den Salzämtern angestellten Beamten hat 42,633 Thlr. odex 0,6 pCt. der Brutto-Einnahme bc- tragen, nach Abzug desselben sind 6,942,916 Thlr. zur gemeinschaft- lichen Theilung gestellt und haben hiervon nach dem Verhältnisse ihrer Bevölkerung erhalten: der Norddeutshe Bund 5,313,947 Thlr. oder 76/5 pCt. , Luxemburg , welches keine eigene Einnchme nachge- wiesen, 37,941 Thlr. oder 0,6 pCt., Bayern 893,803 Thlr. oder 12,6 pCt. Württemberg 326/810 oder 4,7 pCt., Baden 266,179 Thlr. oder 3,8 pCt. und Hessen für seine südlich des Mains gelegenen Gebietstheile 104/236 Thlr. oder 1/5 pCt. Von ihren Einnahmen haben daher Bayern 238/939 Thlr., Württemberg 3444 Thlr. und Hessen 57,781 Thlr. herauszahlen müssen, von welchen Beträgen der Norddeutsche Bund 237/091 Thlr. / Luxemburg 37,941 Thlr. und Baden 25,132 Thlr. erhalten haben, um welche Beträge die eigenen Einnahmen derselben hinter ihren Antheilen zurückgeblieben sind.

__ Es sind im 1—3. Quartal d. J. überhaupt 3,498,524 Ctr. inlän- dishes Salz versteuert resp. auf privative Rechnung steuerfrei verab- folgt worden.

Die Menge des vom Auslande in das Zollvereinsgebiet im 1. bis 3. Quartal 1868 eingeführten und verzollken Salzes hat circa 589,000 Ctr. betragen , so also überhaupt 4,087,524 Ctr. oder etwas Über 11 Pfund für jeden Kopf der Bevölkerung zur Kon- sumtion gekommen sind; selbÄverständlich ist hierunter das zu gewerb- lien und landwirthschaftlihen Zwecken steuerfrei verabfolgte Salz nicht mit begriffen.

Nat der neuesten Volkszählung enthält der Nord deutsche Bund 7 Großstädte mit über 100,000 Einwohnern und 12 Mittel- städte mit mehr als 50,000 Einwohnern. Die Reihenfolge der Groß- städte nach ihrer Bevölkerungszahl i} folgende: Berlin 703,000, Ham- burg 218,000, Breslau 167,000, Dresden 156,000, Cöln 120,000, Königsberg 106,000, Magdeburg (der ganze Magdeburger Stadtkomplex) 104,000 Einwohner. Die 12 Mittelstädte sind: Leipzig 92,000 (ohne die Vorstadtsdörfer), Danzig 88,000, Frankfurt a. M. 78,000, Han- nover 74,000, Stettin 74,000, Aachen 68,000, Bremen und Altona 1e 67,000, Barmen und Elberfeld je 65,000, Düsseldorf 63,000, Chem- niß 59/000, Crefeld 54,000 Einwohner. Der Stadt Halle fehlten bei der Zählung ca. 500 an 50,000 Einwohnern. Am raschesten von allen diesen Städten ist Crefeld gewachsen. Dasselbe zählte im Jahre 1806 erst 6000 Einwohner, hat also seine Bewohnerzahl scit- dem um das Neunfache vermehrt; in Berlin hat sich dieselbe seitdem mehr als vervierfacht.

Na der im Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Gum-

binnen veröffentlichten Uebersicht des Shullehrer-Witt :

Waisen-Unterstüßungsfonds im Reg-Bez. Gumbine d für das Jahr 1867 beliefen sih die Einahmen dieses Fonds im Tala 1867 auf 11/163 Thlr. , darunter 2247 Thlr. Zinsen von Kapig(e 3409 Thlr. Beiträge der Lehrer , 5000 Thlr. “aus dem Erlös U Hypothefenobligation. Die Ausgaben betrugen 2822 Thlr. an Unt stüßungen und 5100 Thlr. für Kapitalanlage. Die Kasse behielt i Jahres\{lusse 3240 Thlr. 23 Sgr. 7 Pf. Bestand und besaß aug dem 48,319 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf. Vermögen , welches in Hypoth n angelegt gar. t : n

Nach einem kürzlih veröffentlichten amtlichen Beri 1

die Ergebnisse des Bergbaues in Großbritannien e ibe ahre 1867 Kohlen und Erze im Gesammtwerthe von 34,169,797 Pfd t. oder rund 227,800,000 Thlr. preuß. gefördert worden. Beinahe 77 pCt. dieses Betrages lieferten die Kohlengruben, deren Förde 104,500,430 Tons à 20 Ctr. im Werthe von 26,125,145 Pfd, S4 0 tragen hat. Die Kohlenförderung is in den leßten Jahren in fort. währendem Zunehmen gewesen; sie belief sich im Jahre 1863 auf 88/292/915 T, 1864 auf 92,787,873 T., 1865 auf 98,150,787 T., 1866 auf 101,630,543 T. 1867 auf 104,500,480 , ist also in den lebten vier Jahren um 16,207,965 T. oder ctwas über 18 pCt. gestiegen. Es sind in Jahre 1867 beim L überhaupt 1190 Menschen 294 weni. ger als in 1866 verunglüt, so daß also auf 88,000 T. geförderter Kohlen ein Todter trifft. An Eisenerzen lieferte Großbritanniens Bergbau 10,021,058 T. im Werthe von 3,210,098 Pfd. St, sodann’ 13,649 T. Sinnerze im Werthe von 694,734 Pfd St, Kupfererze 158,044 ‘T. Werth 699,693 Pfd. St, Bleierze 94,432 T, Werth 1/158/,066 Pfd. St , Zinkerze 13,489 T, Werth 41,340 Pfd. St Eisenkies 116,889 T, Werth 67,453 Pfd. St,, Arsenik-, Niel., Man. an- 2c. Erze, Goldquarz, Schwerspath 2c. 59,905 T., Werth 95,675 fd. St., Salz 1,394,939 T., Werth 836,963 Pfd. St, Thon 1,179,300 D. Werth 589,650 Pfd. St., endlich für 650,000 Pfd. St. verschiedene nicht metallische Mineralien. Aus den geförderten Erzen sind Me talle im Werth von 15,187,000 Pfd. St. (ca. 101,200,600 Thlr. preuß.) hergestellt worden, darunter namentlich 4,761,320 T. Noheisen, Werth 11,902,057 Pfd. St., 68,437 T. Blei, 10,233 T. Kupfer, 8700 T. Zinn, -— Die Roheisenproduftion, für welche 563 Hohöfen im Betriebe \tan- den, ist gegen das Jahr 1866, in welchem sie sich nur auf 4,530,051 T. belief, um 231,269 T. oder etwas Über 5 pCt. gestiegen. Kunst und Wissenschaft.

Nr. 19 und 20 der »Nachrichten von der Königlichen Gesell- haft der Wissenschaften und der G. A. Universität zu Göttingene (vom 18. und 25. November 1868) enthalten folgende Abhandlungen: Die Wohnsißke und Wanderungen der arabischen Stämme von T. Wüstenfeld. Ueber das Leben und dic Schriften des Professors der Zoologie und der vergleichenden Anatomie an der Universität Leiden, Jan van der Höôven, von W. Keferstcin. Beitrag zur Ent- wielung8geschichte der Tunicaten, von Professor A. Kowalewsky qus Kasan. 1. Entwickelungsgeschichte der Pyrosama. Ucber galvanise Widerstandsbestimmung flüssiger Leiter, insbesondere über die von A. Nippold im physikalischen Institute zu Göttingen ausgeführte Messung des Widerstandes der vrerdünnten Schwefelsäure, von Y. Kohlrausch. —— Erweiterung des Gauß’schen Fundamentalsaßes für Dreeiecke in stetig gekrümmten Flächen, von E. Schering. Ana- ytisch-geometrische Untersuchungen v.cn A. Enne per.

Das »Archiv für die Geschichte des Niederrheins«, herausgegeben von Dr. W. Harleß, enthält im 2. Hefte des 1, Bandes der neuen Folge (des 6. Bandes der ganzen Reihe) die im Staats- archive zu Düsseldorf befindlichen, größtentheils noch unbekannten Weisthümer der geistlichen und weltlichen Gerichtsbarfkciten, der Städte und Kirchspiele die Bruch-, Holzgeding- und Waldordnungen aus den Bezirken des alten kurkölnisdhen Staates. Es sind deren 74 nach den chemaligen Aemtern des Ober- und Niederstiftes zusammengestellt. Wir finden hier die Weisthümer der zahlreichen Herrlichkeiten, Ding- stühle und Kirchspiele der Acmter und Städte Andernach, Altenwicd, Linz, Neuerburg, Unkel, Nürburg, Altenahr, Honnef, Woltenburg, Hardt, Rheinbach, Godesberg, Mehlem, Bonn, Zülpich, Lechenich und Brühl, Deuß, Königsdorf, Hülchrath, Erpratlh), Zons, Neuß, Liedberg, Linn, Uerdingen, Kempen und Oedt, Rheinberg. Diese Weisthümcr belehren uns über die alte Hofesverfassung jener Gegenden, sowie übcr die Verhältnisse der kleinen Herrlichkeiten, vor allem über Wald und Bruch mit ihren Rechten und Genossenschaften, und dienen zur Er- ganzung von Jak. Grimm’s Sammlung deutscher Weisthümer.

Ueber die Eröffnung eines Hühnengrabes in der Feldmark Ehenis wird der »Kiel. Ztg.« von der Schlei u. A. berichtet: Der Erdhügel hatte bei einem Durchmesser von 8—9 Fuß eine Höhe von nur 4—5 Fuß. Ungefähr einen Fuß unter dem Niveau der Umge- bung fand si unter der Erdmasse ein Kreis von Steinen (Stein- kammer) mit zwei westwärts streihenden Armen. Außerhalb dieses Steinringes standen 5—6 Urnen, von denen die größeren noch wohl- erhalten waren. Jn eine der leßteren war eine kleinere Urne gesebt die wahrscheinlih ursprünglih als Deckel benußt, später durch den Druck der Erdmassen 2c. hincingesunken ist. In den übrigen Urnen waren Ueberreste verbrannter Leichen. Jn der Steinkiste, die ohne Steinbedeckung, fanden sich zwei Nadeln aus Bronze, die cine ca. die andere ca. 15 Fuß lang, an dem einen Ende mit s{öóön gearbeite- tem Plattknopf und bis zu 5 Zoll von diesem mit feinen Rillen Q einem Schraubengang) versehen. Außer verschiedenen kleinern Dronzetheilen lagen einige eigenthümlich gerne) anscheinend natür- lihe Steine umher, untermischt mit kleinern O: Zoll langen Schneidewaffen aus Flintstein (Feuerstein). Die beiden mit Steinen ausgeseßten Arme des Hünengrabes scheinen Aus- oder Eingang j j wesen zu sein. Die weitere Umgebung is sehr wellig und gehört der zur Schlei geneigten südöstlihen Äbdachung Angelns an, is

zum Theil noch mit Buchenwald bewachsen und zeigt hier und da zerstreut mehrere größtentheils noch ungeöffnete Hühnengräber. Weiter

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= n 13 bis Schleswig, zeigt die Schleiküste bei Pageroe, Lindau sadlie, Brodersbye und Moldenit Denfkstätten alter Zeiten. Ul "Rarlsruhe) 16. Dezember. Jn Wertheim, Buchen; Mannheim, arlsruhe, Baden, Petersthal, Freiburg, Villingen, Höchensch1oand Ke Mecersburg sind, der »Karlsr. Ztg.« zufolge, durch das Handels- inisterium meteorologishe Stationen errichtet worden; deren Beobachtungen alsbald veröffentlibt merden sollen. Die Central- ation au der hiesigen polytehnishen Schule wird zunächst die Aufsicht über die einzelnen meteorologischen Stationen im Lande führen 1 deren Zahl voraussichtlich noch um cinige vermehrt

vird.

B bon; 18. Dezember. Das »Athenäum« meldet den Tod

Porrett, des, Entdeckers der Ferrocyansäure.

Gewerbe und Handel.

Oer »Aktionär« enthält folgende statistische Uebersicht des in Deutschland cirkulirenden Papiergeldes. Soweit dasselbe vom Staate ‘mittirt bez. garantirt is sind in Umlauf : in Preußen 18,250,000 Thlr. Kassenanweisungen und 2/228,000 Thlr. Darlehenskassenscheine, Sachsen 9,000,000 Thlr, Braunschweig 600,000 Thlr.,, Weimar 600,000 Thlr., Meiningen 1,049,996 Thlr., Gotha 400,000 Thlr., Coburg 200,000 Thlr.,_ Altenburg 418,000 Thlr., Reuß-Greiz 130,000 Thlr. ,_ Reuß-Schleiz 320,000 Thlr. , Anhalt - Bernburg 500000 Thlr , Schwarzburg-Sondershausen 500,000 Thlr ; Shwarz- burg - Ruoolstadt 114,285 Thlr., im Ganzen 834,310,281 Thlr. Jn Süddeutschland hat Bayern 18,000,000 Fl., Württemberg 3000,000 Fl., () Baden 6,500,000 Fl. und Hessen - Darm- adt 4,300,000 Fl, zusammen 31,800,000 Fl. = 18/160,000 Thlr. ausgegeben. Der Notenumlauf der Monats°ausweise publizirenden deutschen Zettelbanken betrug Ende November d. J. ca. 212,000,000 Thlr. Hierzu kommen noch die Rostocker Bank mit 2,100,000 Thlr., die Bückeburger Bank mit 500,000 Thlr. , die Chemnißer Stadtbank mit 220,000 Tblr. , die Oberlausißer landständische Bank mit 550,000 Thlr, die Leipzig-Dresdener E.-B. mit 500,000 Thlr., zus. 3,870,000 Thlr., weiter die Nassauische Landesbank mit 10,000,000 Fl, die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank mit 12,000,000 Fl., zus. 22,000,000 Fl. = 12,560,000 Thlr. An Staats- und Privat-Papier- geld cirfulirt sonach dermalen in ganz Deutschland eine Summe von ca. 281,000,000 Thir. Da nach der Zählung vom Jahre 1867 die Bevölkerung 38,713,000 betrug, so fällt auf den Kopf ein Betrag von 7,35 Thlr. i j s 2 den Vereinigten Staaten von Nordamerika hat sich im Jahre 1867 cin Verein , Nationalassociation von Baumyvollen- Fabrikanten und Pflanzern, gebildet, welcher sich die Verschmelzung der Interessen der amerikanischen Baumwollenproduzenten mit denen der Pflanzer zur Aufgabe gestellt hat, ein Verein, der besonders dahin wirkt, daß die Pflanzer den amerikanischen Fabrikanten als ihren natürlichen und besten Konsumenten betrachten sollen. Die National- association hat über die Baumwollenfabrikation in den Ver- einigten Staaten statistishe Aufnahmen veranlaßt, welhe nah der »New - Yorker Handels - Zeitung« folgende Resultate ergeben haben. Nah dem Census vom Jahre 1860 waren in den Vereinig- ten Staaten 1091 Spinnereien im Betriebe, welche jährli, auf 5,235,727 Spindeln, 422,704,975 Pfd. oder c. 920,000 Ballen Baum- wolle verspannen. Am 1. Oktober 1868 lagen der Association die Be- richte erst von 565 Spinnereien vor; diese hatten 6,048,249 Spindeln im Gange, produzirten durchschnittlich Garn Nr. 275 und verarbeiteten jährli 376,003,390 Pfd. oder 817,379 Ballen Baumwolle, d. h. (2,17 Pfd. pro Spindel. Diese 565 Spinnereien verarbeiteten daher beinahe eben so viel Baumwolle wie die 1041 Spinnereien vor Aus- bruch des Krieges. Außerdem hatte aber die Association am 1. Ofkto- ber 1868 noch die Berichte von 535 Spinnereien zu gewärtigen. Aus den der Association zugegangenen Notizen ergiebt sich, daß in den Nordstaaten durch\{nittlih 59,97 Pfd. per Spindel jährlich verbraucht wurden, durchschnittlich zu Garn Nr. 275; in den Südstaaten verbrauchte die Spindel durchschnittlich jährlich 140,37 Pf. zu Garn Nr. 125. Die Baunnvollenfabrikation in den Vereinigten Staaten verarbeitete nah ziemlich en Schäßung 1861 558,600 Ball, 1864 303,800 B., 1863 312,200 B. 1864 337,400 B., 1865 554,400 B., 1866 655,200 B., 1867 865,200 B., 1868 949,800 B. Die Fabrikation hat indessen nicht in demselben Verhältniß wie die Einwohnerzahl, die sich in den leßten 8 Jahren um 30 pCt. vermehrt hat, zugenommen. Der Bericht der Association versichert, daß sich unter dem Baumwollenvorrath von 300,000 B. in Liverpool nur 30,000 B. amerikanischer Baumwolle befinden und daß unter den auf Liverpool schwimmenden 400,000 B.

nur der neunte Theil aus Amerika stammt.

von

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 23, Dezember. Im Schauspielhause. (265. Ab.- Vorst.) Eine alte Schachtel. Lusispiel in 1 Akt von G. zu Putliß. Hierauf: Kanonenfutter. Scherzspiel in 3 Akten von A A A au Vorstellung. 4. Sinfonie-Soirée

m Opernhause. Keine Vorstellung. 4. Sinfonle- :

Donne tag, 24. Dezember , sind die Königlichen Theater geschlossen. 2 f

Freitag, 25. Dezember. Jm Opernhause. (250. Vorst.) NRo- bert der Teufel. Oper in 5 Abth. nah dem ranzösischen von

cribe und Delavigne, übertragen von Th. Hell. Musik vou eyerbeer. Ballet von Paul Taglioni. Gast: Frl. Aglaja A gent: R Alice : Il Grün. Helene: Frl. Q Î 0- t Hr. Woworsky. Bertram: Hr. Fricke. Anfang hr. «Pr. / m Schauspielhause. (266ste Ab.-Vorst.) Gög von Ber-

lichingen mit der eisernen Hand. Schauspiel in 5 Abtheilungen von Goethe. Nach der Bearbeitung des Dichters. M.-Pr. Sonnabend , 26. Dezember. Jm Opernhause. (251. Vorst.) Auf Begehren: Don Parasol. Phantastisches Ballet in 3 Akten und 5 Bildern von Paul Taglioni. Musik von P. Hertel, Tiorellina : &rl. Girod. Rosenknospe: Frl, David. Amato: Hr. C. Müller. Vorher: Ein anonymer Kuß. Lustspiel in M6 von Albèric Second und Blerzy, deutsch von A. Winter. .- Pr. __ Im Schauspielhause. (267. Ab.-Vorst.) Rosenmüller und A Original-Lustspiel in 5 Aufzügen von Dr. Carl Töpfer. .- Pr.

Telegraphische Witterungsbheriehte v. 21. Dezember.

Bar. |Abwr 4 emp, Aba! 7 | Allcremeine E K n d Gröningen . 336.0] 7 0.2/ ¡080., schwach. |Nebel, Helder... .4335,5| 2,5| —- |S0S,, schwach. |heiter. Helsingfors |337,9| |— 4,2| |rubig. 22. Dezember. 934,8|—2,5|— 2,5|—1,9 0., müssig. bedeckt. Königsberg 334,4|—2,8'— 1,2 —0,1/0., schwach. bedeckt. Danzig 334 6/—2,7 —- 0,4/—0,s/8S0., s, Schwach. bedeckt, Nebel, Cöslin ».... 391,7 /—9,4 0,4/+0/9|80., mässig. trübe. Stettin... ./350,8—6,9 0,7 +1,2/S0., stark. bedeckt. 329,4|—6,7 2,6'+3,1/80., schwach. [ganz trübe, Reg. .+/331,3/—3,7| 0,7, +2,4/8, müssig. bed., gest. Reg. Ratibor .../326,2/—4,6} 02 +4,2|S., müssig. wolkig. Breslau 1328 0|—4 9) 0,2 +2 3/S0., müssig. trübe. 1) Torgau ...|327,7—7,1| 4,3 +5 s|S., lebhaft. bedeckt. 2?) Münster ..1327,3—8,1| 9,2! 10 1|8., mässig. zieml. heiter. Ö 329,5 —5,5 8 6 +8,1 W., schwach, heiter. 329,3,—T7,5! 10,1|+9,8 S., stürmisch, s|trübe, Regen. Flensburg .|328 4| 2,8| |80., schwach. [trübe. 2) Brüssel ...1330,3} 8,6 0., stark. bewölkt.4) Haparanda. |339,€ 8,3 NO., schwach. bedeckt. Riga 336,2 2,6 8S0., s8chwach. |bedeckt. Stockhelm .|335 1 13 0S0., schwach. |bedeckt. 5) Skudesenäs . [327,2 35 0S0., s. stark. [bedeckt.56) Gröningen .|328 5 6,4 S., Schwach. bewölkt. Helder . .../328,3 7,2 SW , schwach. |bewölkt. Hernösand.|336,0 2,1 0S0., schwach. |bedeckt, Christians. .|329,8 0,6 0S0., massìig. |bew., gewöhnl, 1) Gestern Schneefall. ?) Nachts und gestern Regen. ®) Regen, Nachts stürmisch. 4) In Zwizchenräumen Regen. S) Gestern Schnee, gestern Abend Wind NNO. schwach und Schnee, am 21. Max. + 0.2, Min. 2,2. °) Unrubig, O0SO. friseh.

w S o S

bedeckt.

G e... e E I E «x O IN—ISI

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TProdukten- und Waaren- Börse.

Berlin, 22. Dezember. (Marktpr. nach Ermitt, des K. Polizei-Präs. :

Von Bis | Mittel Von | Bis [Mitte thr |eg. |pf.[thr 8g. |pf.[thr | sg. pf. sg. |pf.]sg. |pf.[sg. |pf. Weizen SchiL| 212 6] 2/28 9/ 2/117/10/Bohnen Metze| &8—[10|—[ 811 Roggen 2 2 6/2 7 6] 2 5 —|Kartoffeln i 9116

| 1/3 gr. Gerste 125— 2 76 RindfleischPfd.} 4 —| 6— D zu W.| 1 4 5 115— |

Hafer | zu L. 6l 6 6] 510

M9 | 9|Schweine- |

6} fleisch | P Heu Centner | 5—|/ 4 7 Stroh Schek. —|Kalbfleisch 60143

6

6

1 9 3 D | 5 7 8

lol a s O) fri

Hammelfleisch :

Erbsen Metze|— 1 -— Butter Pfd.| 9 6/12 —|10 9 Likres. i 8— | 8 6|Eier Mandell 6—| 8—| 7/5 Berlin, 22 Dezember. (Niehtamtlicher Getreidebericht.) Weizen loco 60 70 Thlr. pr. 2100 Pfd. nach Qualität, pr. Dezem- ber 62% Thlr. bez., April-Mai 627 Thlr. bez., Mai Juni 63 Thlr. Br., 214 G. 8 Roggen loco 51—52 Thlr, pr. 2000 Pfd, ab Bahn bez., zwei hier stehende Ladungen 83 84pfd, 517 Thlr. bez., pr. Dezember 52 —51 bis 52—-51% Thlr. bez., Dezember - Januar 505 50% 91 Thlr. bez, Januar-Februar 504 Thlr. bez., April-Mai 505—#—{—§# Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine, à 43—55 Thir. per 1750 Pfd. t

Hafer loco 29 —344 Thlr., warthebruech. 31;—325 Thler., galizisch. 30—2 Thlr., poln. 305—31% Thlr, fein. pomm. 305 Thle. bez., pr. De- zember, Dezember Januar u. Januar-Februar 315—3 Thlr. bez., April-

i 312 Thlr. bez. e Va nas 64 70 Thir., Fuiterwaare 52 —57 Thlr.

Winterraps 79—82 Thlr.

Winterrübsen 76—81 Thlr.

Rüböl loco 955 Thlr. Br., Thlr. bez., Januar-Februar 95

Iai-Juni 92-—% Thlr. bez. L A loco 7% Thlr. bez., pr. Dezember 75 Thlr. , Dezember-

Januar 75 Thlc., Januar-Februar 754 Thlr. bez.

inöl loco 10% Thlr.

Sviritus loco Ls Fass 15% Thlr. bez., pr. Dezember ¿ Dezember- Januar u. Jan.-Februar 155—#—% Thlr. bez., April-Mai 15%—16% bis 16 Thir. bez. u. Br., 1545 G., Mai - Juni 165 Thlr. bez., Juni - Juli 16:—; Thlr. bez., Juli-August 165—% Thlr, bez.

* Weizen loco obne Handel, Termine gut behauptet. Roggen auf Termine eröffneten gleich mit wesentlich billigeren Coursen, als solche

r. Dezember u. Dezember - Januar 97; ble. bez. , April-Mai 95—ck Thlr. bez.,