1868 / 304 p. 12 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

den sie vorfanden, in folgenden Worten: »Ohne Bebauen lag das mit Wald bedeckte Land da und das dort angesessene Volk war blutarm, da es erzfaul war. Mit dem hölzernen Hakenpfluge ohne Eisen, den zwei Kühe oder Ochsen ziehen, reißt es den Sand etwas auf. Eine ordentliche Stadt ab es im ganzen Lande nicht, sondern nur Burgen, bei denen fd cine Schänke und eine Kapelle befand, und bei denen ein Markt für die Bedürfnisse der Bauern stattfand. Das arme Volk hatte kein Salz, kein Eisen, keine Münzen, kein Metall, keine brauchbaren Kleidungsstücke und Schuhwerk , es trieb allein Viehzucht. « i Mau

Im Posenschen war schon früher das Cistercienserkloster Lekno entstanden, das später nah Wongrowiß verlegt wurde. Es war von Altenbergen aus beseßt worden; seine Insassen blieben Jahrhunderte lang deutsh unter polnischer Umgebung. Von diesem Kloster ging die Mission unter den Preußen aus. Der Abt Gottfried ließ fich dazu 1206 vom Papste bevollmäch- tigen. Ihm {loß sich der Mönch Christian aus Oliva an, der mit glücklihbem Erfolg bis 1215 missionirte und in diesem Jahre wegen seiner Verdienste zum Bischof von Preußen ernannt wurde. Als Bischof war Christian weniger glücElich ; er fing an sich auf den Herzog Konrad von Masovien zu stüßen, ließ sich in kriegerische Unternehmungen ein und dadurch verfeindete er sih mit dem Preußenvolke. Durch die Ankunft des deutschen Ritterordens, von ihm selbst mit herbeigeführt, verlor er zuleßt seinen Einfluß ganz.

Die Organisation der Kunstgewerbe-Industrie in Verbindung mit dem S Gewerbemuseum zu erlin,

Nach nunmehr fast einjährigem Bestehen is die Organisa- tion des »Deutschen Gewerbemuseums®« zu Berlin, über dessen Einrichtung und Zwecke wir auf den in Nr. 127 d. Bl. (Bes. Beil.) enthaltenen Aufsaß verweisen, so weit konsolidirt und die Entwickelung desselben so weit vorgeschritten, daß man über die Bemühungen, die Existenz zu begründen und zu sichern, hinaus auf die weiteren und allgemeineren Ziele den Blick richten kann.

Ueber diese Ziele und die dahin führenden Wege giebt eine auf oen nOA des Vorstandes des deutschen Gewerbemuseums

soeben erschienene Schrift *) nähere Auskunft.

Die Broschüre zerfällt in vier Abschnitte. Der erste be- handelt »die Lehren der pariser Ausstellung für Deutschland«. Am Anfange und in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts, weist die Schrift nah, was die {hon lange vorbereitete Trennung von Kunst und Handwerk zur vollstän- digen Kluft geworden, während die Maschine durch ihre Kon- kurrenz die Produkte der Jndustrie vom künstlerischen Stand- punkte verschlehterte. Diesen Zustand brachte die erste allgemeine Industrie - Ausstellung zu London im Jahre 1851 zum Bewußtsein, was England zu der Gründung eines umfassenden kunstgewerblichen Lehrinstituts, aus dessen Anfän- gen sih in raschem Aufshwunge das South -Kensington- Museum in London entwickelte, und andere Staaten zu glei- chen Bestrebungen veranlaßte. Die Schrift zeigt nun, sich an die Übereinstimmenden Urtheile der berufensten Autoritäten des Faches anlehnend, daß auf der allgemeinen pariser Ausstellung von 1867 die einzelnen Staaten in demselben Maße in den verschie- denen Zweigen der Kunstindustrie hervortraten, als sie an diesen Bestrebungen Antheil genommen hatten. Die aus diesen Be-

obachtungen zu ziehenden Lehren werden so zusammengefaßt :

»Man föôördere durch Errichtung von Kunstshulen in allen wichtigen Städten die Kunstindustrie; die Anstren? gungen in dieser Richtung bestimmen den Rang auf der nächsten Aus{stellung«. : Daß si eine solche Kraftanstrengung der Mühe verlohne, wird in dem zweiten Abschnitt der Schrift, über » die soziale und wirthschaftlihe Bedeutung der Kunst- industric« bewiesen, Zunächst wird ausgeführt, daß die Maschine, neben ihrem verderblichen Einfluß auf die künstlerische Seite der R Thätigkeit, auch die soziale Frage erzeugt hat, deren ern die Arbeiterfrage i}, und deren Lösung p: den versuchten Wegen doch nur zum Theil und nicht ers{höpfend gelungen ist. Nach der Broschüre muß nothwendig jeder Gewerbsbetrieb die soziale Frage lösen helfen, welcher den Arbeiter wieder indivi- dualisirt, seine selbstständige Produktivität ermöglicht und erhöht, und die Maschine bei ihrer {wachen Seite angreift. Beides

®) Staatshülfe Und Selbsthülfe auf dem Gebiete der Kunstin- dustrie. Die Organisation von Kunstgewerbeshulen in Verbindung mit dem deutschen Gewerbemuseum in Berlin. Auf Veranlassung des Vorstandes des deutschen Gewerbemuseums verfaßt von Dr. jur, H. Schwabe. Berlin. Otto Löwenstein. 1868,

leistet die Kunstinduftrie in hohem Grade. »In keiner ander Industrie wird die aufgewendete Arbeitskraft so splendid bezahlt wie in der Kunst und Kunstindustrie, und zwar demjenigen per sönlich, der fie geleistet hat. « d

Bis zu welcher Höhe sich, Schritt haltend mit der Ver vollkommnung der künstlerischen Produktion, die intensive und extensive Steigerung dieser Werthe erhebt, und wie auch dey Staat direkt davon Vortheil zieht, wird alsdann durch Zahlen, beláge aus den englischen Ausfuhrlisten in der Zeit von der Grün. dung des Kensington-Museums an bis zur Gegenwart dargcthan Hier einige der Hauptdaten: an Flintglasgefäßen aller Art wurden 1555 39,295 Centner, 1865 “aber {hon 110,476 Centner exportirt. »Wer die hohen Preise der englischen Luxus. gläser kennt, der wird wissen, was diese Steigerung zu sagen hat.« In Porzellan und Fayencen ergiebt si für zehn Tahre eine Steigerung der Ausfuhr um den Werth von 4,545,000 Thalern. Die Leinenwebereien allein weisen zwischen 1853 und 1866 eine gatene von weit über eine halbe Mil. lion Thalern auf. Am Augenfälligsten is die Wirkung hej den Wollenteppichen. Dieselben figurirten bis zum Jahre 1857 einschließlich in den Ausfuhrlisten noch unter derselden Rubrik mit Pferdedecken, Flanell u. #. w. 1858 traten sie zum ersten Male selbständig mit einem Ausfuhrwerthe von 529,773 Pfd Sterling auf, und stiegen 1866 bereits auf 1,217,682 Pfd. St, also mehr als das Doppelte, in aht Jahren um 4,843,363 Thaler. Aehnlich erhoben fich die Tapeten, die 1858 gleichfalls

zum ersten Male und zwar mit 74,649 Pfd. St. auftraten,

bis 1866 auf 134,222 Pfd. St. Diese und wenige andere Artikel haben somit das englische Nationalvermögen in einem Zeitraum von durchschnittlich zehn Jahren nach der Berechnung der Broschüre um 96,831,393 Thaler gesteigert , nur ein Tbeil des Resultates, das England durch die kräftige Förderung der Kunstindustrie in kurzer Zeit erreiht hat. Daß aber- diese Stei- gerung der Ausfuhr lediglich auf Rehnung der künstlerischen Verbesserung zu seten is, beweist die bedeutende Erhöhung der Ausfuhr gerade nah Frankrei , welches unbestritten noch als vorzüglih in seinen kunstindustriellen Leistungen dasteht und bis auf diesen Tag tonangebend in Sachen des Geschmateß und der Mode geblieben ist. Die Werthsumme der Ausfuhr von England nah Frankreich hob \ich, für nur wenige Artikel, von 1864 bis 1866 um 2,763,150 Francs.

In dem dritten Abschnitt der Schrift wird » das deutsche

Gewerbemuseum in Berlin als Ausgangspunkt für weitere Bestrebungen« in dieser Richtung betrachtet, Es wird eine gedrängte Uebersicht über die Organisation der An- stalt, Rechenschaft von ihren Zwecken und Mitteln gegeben, wie dieselben in dem obenerwähnten Aufsay in Nr. 127 d. Vl. zusammengestellt sind. ' »Wie läßt sih nun, im Anschluß an das deutsche Gewerbemuseum als Centralinstitut, dic Kunst- industrie in den einzelnen Jndustriestädten am besten fördern?« Diese Frage wird in dem vierten und leßten Abschnitte der Broschüre behandelt. Die allgemeine Ant- wort ist bereits gegeben: durch Begründung von Kunst- gewerbeschulen. Es stellt sih als nothwendig heraus, eine Ver- bindung des kunstindustriellen Centralinstitutes mit den wih- tigsten Jndustriestädten anzuknüpfen, um dem Einfluß der dort gepflegten Prinzipien die Herrschaft über die gesammte Kunst- industrie des Landes zu sichern. Dabei werden aber je länger je mehr Staats- und Kommunalbehörden, Korporationen und Private in das Interesse dieser Bestrebungen gezogen werden müssen, um die dem Werke gewidmeten Kräfte zu vervielfachen und schon bestehende Sammlungen, Kunst- und Gewerbeschulen der Förderung der Kunstindustrie im Sinne des deutschen Ge- werbemuseums dienstbar zu machen. ;

Es werden nun folgende Mittel zur Durchführung einer systematischen und planmäßigen Pflege der Kunstindustrie im ganzen Lande in Vorschlag gebracbt:

1) Veranstaltung von Wanderausstellungen. Die Statistik der englishen Wanderausstellungen ist be- friedigend: in niht ganz zehn Jahren is das »Travelling Museum« in 38 Städten ausgestellt und von 735,856 Personen besucht worden ; 2442 Gegenstände wurden kopirt, 35,519 Ka- taloge verkauft, und 133,000 Thaler Einnahmen erzielt, was einen beträchtlichen Reingewinn ergab. ä L

2) Einrichtung eines Seminars für E von Provinzial - Kunstshulen im Anschluß an da deutsche Gewerbemuseum als Centralinstitut. Auch diese Einrichtung hat sich in England bereits bewährt.

3) Mittheilung von mustergültigen Modellen, Zeichenvorlagen, Abgüssen u. st. w. an die Provin zial-Kunstgewerbeshulen. Mit Hülfe einer Gypsgießere cines photographischen und galvanoplastischen Ateliers me bei Ausnußgung des Leihsystems und gegenseitigem Austau/® mit ähnlichen Jnstituten die Mutteranstalt in den Besiß einé

en Anzahl von Reproduktionen und Vorbildern, denen ar blich aus der eigenen Praxis und Uebung des Unter- richtes cin niht zu unterschäßendes Material zuwächst. Dieses soll fatalogisirt und den Filialanstalten nach Wunsch und Bedarf zum Selbsikostenpreise oder erforderlichen Falles gratis überlassen und als erprobtes Unterrichtsmaterial zugeführt werden. Um diese Zwecke zu fördern, ist im vorigen Jahre

Paris von den Vorständen der namhaftesten derartigen nstitute eine Konvention zu allgemeiner Reproduktion ceig- neter Gegenstände und gegenseitigem Austausch der Nach- bildungen unter den Museen aller Länder abgeschlossen und yon den Thronfoigern und Prinzen verschiedener Länder, be- sonders auch von Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen von Preußen und dem Prinzen von Wales unterzeichnet worden. Es wird auch hier das englische System zur allgemeinen Annahme empfohlen,

4) Begründung einer Zeitschrift für die gemcin- shaftlihen Zwecke und den gegenseitigen Verkehr.

5) Aufstellung eines Normallehrplan es für die ilialen. : j 0 Die Schrift {ließt mit der a daß das deutsche Gewerbemuseum am 31. Dezember 867 mit einem Ver- mögensbestande von 13,300 Thalern abgeschlossen hat ; im Verhältniß zu den vorhanden gewesenen Mitteln ist bereits viel erreiht und in Anbetracht dieser Verhältnisse und in Er- wägung der Wichtigkeit der Sache sind dem Museum {on mehrfach erhebliche Zuschüsse von Seiten des Staates gewährt

worden.

Adolf Menzel

als Darsteller preußischen Fürsten- und Kriegerlebens. (S. die Bes. Beilage zu Nr. 300 d. Bl.)

M

Während der leßten vierziger und ersten fünfziger Jahre, in welche die Arbeit an den bisher genannten cyklishen Werken des Künstlers fällt, hatte Menzel gleichzeitig zuerst begonnen, Stoffe aus König Friedrichs 11. Leben in Frieden und Krieg in völlig durchgeführten und abgeschlossenen Oeclbildern künstlerisch zu be- arbeiten. Das erste derselben, das auf den Ausstellungen erschien, datirt aus dem Jahre 1849: »Ein Spazierritt Friedrichs des Großen.« Man sieht den König, in einiger Entfernung vom Adjutanten gefolgt, auf seinem Schimmel in flacher mär- fischer Gegend mitten in der von tiefen Wagenspuren durch- furhten lehmigen , von Weiden eingefaßten Landstraße daher- reiten. Hier im nächsten Vordergrund an dem ersten Weiden- stamm hat sich ein junger Bauer aufgestellt, um dem Monarchen cine Bittschrift zu überreichen , von deren Aufnahme des Pe- tenten Wohl und Wehe abzuhängen scheint. Als er nun den König auf fich zu reiten sicht und dessen Auge fra- gend auf sih ruhen fühlt, sinkt ihm der Muth und, fürchtend, daß der unwiederbringlihe Moment ungenußt vorübergehe, bemüht sih des Bauern, für die Erhörung der Bitte ebenso wie er interessirte junge Begleitexin, ihn aus seiner Angst und Entschlußlosigkeit aufzurütteln. Dies kleine episodische Bild war nur das -Vorspiel zu der Reihe der bekannten umfang-, e und inhaltreichern »Fricdrichsbilder «, welche vom Jahre h ab in kaum unterbrochener Folge auf den Ausstellungeu erschienen.

Bevor dieselben hier im Zusammenhang betrachtet wer- de, sei noch einer neuen cyklischen Bilderschöpfung gedacht, die der Künstler im Lauf des Jahres 1854 ausführte: des Pracht- albums zum Geschenk für die Kaiserliche Schwester König Friedrich Wilhelms 1V,, jener 10 Aquarell- und Gouachebilder, in denen das am Königlichen Hof zu Potsdam vor 30 Jahren gefeierte

_»Fest der weißen Rose« dargestellt werden sollte, wie es

das begleitende Gedicht von Scherenberg schilderte. Die Vor- gänge dieser Festlichleit selbst , auf welcher die hohe Frau als »Prinzessin Blancheflour« die Hauptrolle in dem romantischen Spiele durchgeführt hatte, würde für sich allein nicht den aus- reichenden Stoff zu einer solchen Bilderreihe gegeben haben. Der Künstler bediente sich daher der ihm gegebenen Freiheit, umgleichsam rüdblickend in die halb sagenhafte und in die historische Bergan- genheit, als Einleitung dazu die Bilder einiger frühern weiter und näher zurüliegenden verwandten Festlichkeiten hinzustellen, welhe ehedem von hohen Herren auf preußischem Boden ver- anstaltet worden waren. Jedes Bild aber umgab er mit éner phantastischen Umrahmung, in Farben, Gold und Silber ausgeführt, welche durch den Stylcharakter ihrer Archi- leltur und ihrer Ornamente den der dargestellten geschichtlichen Periode spiegeln, oder (wie bei den Bildern des eigentlichen Nosenfestes selbst) durch kleine, dabei verwendete Geniengestalten in unmittelbare Beziehung zu den geschilderten einzelnen sest- hen Scenen gesetzt sind.

Das Titelblatt zeigt, mit der poetischen Widmun an die hohe Empfängerin des von den Theilnehmern jener S cier in Sas ae A Sraedeaten Oen: die Geltalt der

age, res Gewebes goldenen i des uralten Stammes spinnt N Beitr: E wird, S i Ss ;

as 1m Jahre 928 y ser Heinrich I. bei Magdeburg veranstal- e wurde, Der Kaiser, seine Gemahlin, Îétara Und Edle A

efolges zeigen sich auf der Tribüne zur Rechten ; vor ihnen, unten auf dem Wiesenplan, erblickt man die Reikergruppen im Lanzen- und Schwertkampf. Die Umrahmung, phantastisch verschlun- que Arabesken, ist im Ton und Charakter alter romanischer lfenbeinschniyerei gehalten. Das zweite Bild malt eine Hof- festlichkeit unter dem Kurfürsten Johann Georg von Branden- burg zur Feier einer prinzlichen Taufe, die zu Berlin abgehal- n wurde. Es ist ein Mummenfschanz in der Manier, wie ihn das 6, Jahrhundert liebte, ein Festzug mit seltsam herausgepugzten, zum Theil in grotesken Thiergestalten vermummten Musikanten an der Spitze, im Zuge ein großes Schiff mit allegorischen Fi- guren, Hellebardiere zur Seite, eine lustige Maskerade, die von rechts aus der Tiefe des Bildes her an der Tribüne des Kur- fürstlichen Hofes vorüberzieht; das ganze Bild, umrahmt von

_Clner architektonischen Einfassung wie aus rothem Marmor

mit Gold, im Geshmack der Renai an Der Gegenstand des dritten Blattes es s Periode des preußischen Türstenhauses an. Am %25 August 1750 feierte König Friedrich 11. den Besuh Seiner Schwester, aub dur ein näcliges Em berliner Hof unter Anderni

(

von 100,000 Lampen erhellten Lustgarten ac T Königlichen Schloß veranstaltet wurde. Vier Quadrillen ritten dabei gegen- einander, vier alte Nationen repräsentirend: die Perser und Griechen, die Karthager und Römer. Prinz Heinrich führte die erstgenannten, Prinz Ferdinand die Griechen, Prinz August Wilhelm die Römer, der Markgraf Karl die Karthager. So auf einander einsprengend, im Bordergrund die beiden leßteren, jenseits die beiden anderen Parteien, im flammenden Licht der Jllumination stellt das Bild Menzels, von reicher Ee e dies et e dar, in der nordnung un en Kostümen, wie sie. das 18e AIaghr- hundert der antiken und orientalischen Welt zu Dien Eg enl n E E tbei et folgend. olgt dann da i er Bertheillung der Preise an die Sieger im Ringelstechen. Ueber der Tribüne, Lan den Hauptraum einnimmt, erhebt sich zur Rechten noch eine höhere, in deren Mitte der König erscheint, seine Gemahlin an einem, die Markgräfin, seine Schwester, am andern Arm, Voltaire (der befanntlih sofort im Anschauen der Scene elegante Verse darüber improvisirte) in seiner Nähe. Die jüngere Königliche Schwester, Prinzessin Amalia, auf der unteren Tribüne, Überreicht dem vor ihr knicenden Ziethen, der in der Qua- drille der Griechen mitgeritten, den in ein Paar Diamant- fnöpfen bestehenden Ehrenpreis, Markgraf Karl, da- neben sichend, trocknet sich den Schweiß von der Stirn. Keith, Graf Arnim und Schwerin sißen als das ab L Dub dund ‘eine reiche Arwiletbac im Sas rahmt wird da i c p geshmack, eine Rustika aus goldverziertem Marmor, an der sich an der Höhe Karyatiden als Träger des Gebälkes erheben. Die übrigen Blätter sind aussc{ließlich dem »Fest der weißen Rose« selbst gewidmet. Als erstes Bild ist das Einreiten des ritterlichen Zuges auf den Schau- und Kampfplaß zwischen den Kommuns und der Hinterseite des Neuen Palais zu Potsdam dar- gestellt. Kronprinz Friedrich Wilhelm, in glänzender Rüstung mit Flügelhelm, Schild und Harnisch, führt, an der Spitze reitend, seine Quadrille an dem Zelt der Allerhöchsten Herrschaften vorbei, das diesseits des Bildes angenommen ist, so daß seine Vorhänge zu beiden Seiten die natürliche Einfassung der leß- tern geben, deren architektonischer Theil, Balustrade u. dgl., noch mit fleinen musizirenden Genien geshmückt und belebt ist. Dann sieht man im folgenden Bilde die anderen Reihen der Ritter erhobnen Schwertes (in die Tiefe der Bildfläche hin- ein perspektivisch verjüngt) gegen einander zum Kampfspiel reiten, Prinz Wilhelm von Preußen der erste der Schaar von der Rechten. Auf dieser Seite bildet die Architektur des Neuen Palais, von dem man die Tribüne sieht, den malerishen Hintergrund, während unten eine Balustrade von buntem Marmor, zu beiden Seiten hohe, mit Flaggen und Festons geshmücckte Säulen die Darstellung einrahmen. Im Schloßtheater desselben Palais zeigt der Künst- ser die hohe Versammlung in nur matt erhelltem Raum, aus dessen Dunkel (wie Schinkel es damals angegeben hatte) die Erscheinung des Bildes der Königin Luise leuchtend hervor- tritt. Weiß mit filbernem Ornament is die Einfassung