1869 / 10 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Pesth, 12. Januar. (W. T. B.) Jn die Wahlaus\f{üsse für den Reichstag find in mehreren größeren Komitaten durch- weg Deakisten gewählt. i

Prag, 11. Januar. Alle hier wohnenden Offiziere außer Afktivität erhielten Aufforderung, \si{ch für den Landwehrdienst anzumelden. N :

Die Abhaltung des nah Raudniß einberufenen czecischen Meetin gs is} von der Statthalterei untersagt worden.

Agram, 11, Januar. Jn der gestrigen Sihung der Banalkonferenz wurde der modifizirte Gesegentwurf voll- inhaltlich vorgelesen. Für die Reorganisirung der Munizipien und die Trennung der Justiz von der Verwaltung wurden heut auf Antrag des Banus zwei Aus\{üsse gewählt.

Sehweiz. Bern, 11. Januar. Nachdem Seitens der österreichischen Regierung die Bestimmungen des Handels- vertrages vom 14. Juli 1868 mit dem 1., diesseits mit dem 2. Januar in Kraft geseßt worden und die Au®Lwechselung der Ratifikations8urkunden am 5. d. stattgefunden, hat der Bundes- rath beschlossen, den Regierungen der übrigen Staaten , mit welchen die Schweiz Handelsverträge abgeschlossen oder, wie egenüber dem Zollverein, im Genuß des Konventionaltarifs

eht, Anzeige zu machen, daß vermöge des Vertrags mit Oester- reich der s{weizerische Transitzoll mit 1. Januar 1869 zu be- stehen aufgehört habe.

Belgien. Brüssel, 12. Januar. Nach der »Ingd. belgee hat die belgische Regierung am 5. Dezember mit den Vereinig- ten Staaten von Nordamerika eine Konvention über die Rechte der Konsularagenten abgeschlossen, welche der Legislatur zur Genehmigung vorgelegt werden joll. M

Nach demselben Blatt sind Portugal und Rumänien der zu Wien am 21. und 22. Juli 1868 abgeschlossenen Telegraphenkonvention beigetreten.

Großbritannien und Jrland. London, 11. Januar. Seit gestern ist der Earl of Clarendon von seinem Besuche bei der Königin in Osborne zurückgekehrt. :

Der Admiral James Alexander Gordon, seit 1840 stellvertretender Gouverneur, und seit 1853 Gouverneur des Hospitals für kranke Seeleute und der Königlichen Marinec- \{ule in Greenwich, ist in dem Alter von 86 Jahren gestorben.

Frankreich. Paris, 13. Januar. Das » Journal offi- ciel« meldet, daß die Konferenz gestern ihre zweite Sitzung gehalten und sih alsdann bis Donnerstag vertagt hat.

Spanien. Madrid, 10. Januar. Der neue Stadtrath von Valencia zeigt an, er habe den besten Willen, Reformen einzuführen, allein nah Abschaffung der Konsumsteuer fehle es ihm an Geld. Die Stadt habe über 14 Millionen Schulden.

Ein berathendes Ober-Tarifkollegium ist eingeseßt wor- den, an dessen Spiße der aag inter steht. Vizepräsident ist der Departements-Direktor, Mitglieder : sünf höhere Staats- beamte und 20 Private. Gleichzeitig hat der Kolonial-Minister den Zolltarif für die philippinischen Jnseln durch eine Verfügung vom 29. Dezember v. J. wesentlih modifizirt.

12. Januar. (W. T. B.) Die provisorische Regierung hat ein Manifest erlassen, in welhem es heißt: »Wir hoffen, daß die Wähler unsere Haltung billigen werden. Wir sind ent- schlossen, den Wahlkampf frei von allen unlauteren Einflüssen zu halten. Die Regierung ruft zu ihrer Unterstüßung den Patriotismus jedes Einzelnen auf. Die unerwartete Heftigkeit, mit welcher gewisse Jdeen proklamirt wurden, verpflichtet die Regierung, ihren eigenen Gedanken mit Energie einen erneuten Aus®sdruck zu geben. Die Regierung wünscht aufrichtig, daß die Vertreter der Nation einen Thron errichten, der, umgeben von dem nothwendigen Glanze, mit solchen naturgemäßen Präro- gativen ausgestattet werde, welche die Rivalitäten unmöglich und die Ordnung leicht machen und gleichzeitig die sichere dauer- hafte Säule unserer Freiheiten bilden. « i

Der amtliche Bericht über die Vorfälle in Malaga ps die Verluste der Armee auf 40 Todte und 174 Verwun-

ete an.

_Nußland und Polen. Das Königlich äcchsis{he Mini- sterium der Justiz veröffentlicht im »Dresd. J.« eine auf Mit- theilungen des Kaiserlich russischen Ministeriums der ausw. Ang. beruhende Bekanntmachung in Betreff der seit dem Jahre 1864 in cinigen Theilen des russishen Reichs ins Leben getretenen neuen GerichtS8organisation und des Verfahrens vor den Gerichten. Wir entnehmen dieser Bekanntmachung Folgendes:

1) Die Gouvernements, in denen die neue Gericht8organisation bereits durhgeführt worden i} , umfassen die Bezirke der Gerichte T) Petersburg, Nowgorod, Plosfkau, mit dem Obergerichte (Palate) u St. Petersburg , 2) Moskau, Wladimir, Kaluga, Rjäsan, Ter; Tula, Jarcslaw, mit dem Obergerichte zu Moskau, und 3) Charkow, Jekaterinoslaw, Kursk, ‘Orel, Tambow und Woronesch{ch, mit dem

Obergerichte zu Charkow. Nach der neuen Gerichtsorganisation ist die Justiz von der Verwaltung auch in der untersten Instanz völlig ge- tretint. Leßteres ist Übrigens auch im Großherzogthum Finnland und den Ostseeprovinzen der Fall. :

Bei Beschreitung des Rechtsweges hat sih der Kläger mit seinem Anspruche an den Friedensrichter zu wenden , wenn die Gorderung 500 Rubel oder weniger beträgt, und an das Bezirksgericht; wenn sie Über diese Summe hinausgcht. Die Appellation geht von den Frie- densrichtern an die Friedensrichter-Versammlungen, von den Bezirks. gerihten an die Gerichts-PYalate; die dritte und leßte Instanz für das ganze Reich bildet der Senat. Die Verhandlung vor dein Friedensrichter ist mündlih und summarisch, der Sptuch er- folgt in der Regel sofort nah der Verhandlung. Die Parteien können sich sowohl bei den Verhandlungen vor dem Friedensrichter, als auc bei denen vor dem Bezirksgerichte , durch Bevollmächtigte vertreten lassen. Daß der Vertreter ein immatrikulirter Advokat sei, is nit unbedingt erforderlich; vielmehr fann die Vertretung von Jcdem über- nommen werden, welcher die Fähigkeit besißt, seine eigenen Rechte vor Gericht in Person zu verfolgen. n A

2) Andere Grundfäße in Betreff der Zuständigkeit und des Ver- fahrens der Gerichte gelten in den Gouvernemeuts, in denen die Ge- richtsverfassung unverändert geblieben ist.

Hier ist bei liquiden Forderungen eine vorläufige summarische Prozedur dur die Polizei nachgelassen; zur Vermittelung eines \ol- chen Verfahrens is das Kaiserlich russishe Ministerium des Aeußeren auch jeßt noch auf gesandtschaftliche Verwendung bereit. Soll diese Ver- mittelung aber einen Erfolg haben, so muß der Ar\pruch durch eite vom Schuldner vollzogene Urkunde liquid gemacht werden, wozu allenfalls auch eine, die Unterschrift des Schuldners tragende Rechnung genügt. Mit einfahen, vom Schuldner nit unterschriebenen Fakturen ift in der Regel nur dann etwas auszurichten, wenn der Schuldner bei deren Vorlegung die Forderung fofort als richtig anerkennt. Läugnet er folcher einfachen Faktura gegenüber scine Verbindlichkeit ab oder crhebt er gegen das von ihm unterschriebene Dokument eine Einwendung, so wird der Kläger auf den Rechtsweg verwiesen. Die Sache geht dann in erster Jnstanz an das Kreisgericht und in zweiter an ein ivilpalat. Im gerichtlichen Versahren is jedoch mittelst einfacher Fakturen, fobald der Schuldner seine Verbindlichkeiten in Abrede stellt, so wenig wie im admi- nistrativen Wege etwas auszurihten, da na russischem Prozeßrechte der Eidebantrag nicht zulässig, vielmehr der Beweis durch Urkunden und Zeugen zu führen ist. Als erstere gelten u. A. beglaubigte Auê- zUge aus den kaufmännischen Büchern ; jedoch nur russischen Kauf- leuten 1, und 2. Gilde gegenüber. Der Schuldner wird solchenfalls ur Edition seiner eigenen Bücher veranlaßt. Leistet er, wozu er an 1ih übrigens nicht verpflichtet is, dieser Aufforderung Folge und stim- men seine Einträge mit denen in den Büchern des Klägers Überein, so gilt der Beweis für erbracht. ;

Aus dem Bemerkten ergiebt sick, daß Die, welche Bewobnern des russischen Reiches Kredit geben wollen, gut thun, \ich Wechsel oder S@uldscheine vom Schuldner ausstellen zu lassen, oder wenigstens dafür Sorge 4s tragen, daß von demselben die ihm bei Lieferung der Waare mitübersendete Rechnung durch unterschriftlize Vollziehung anerkannt werde. i

Jede in Rußland zu gebrauchende Vollmacht is vor einem hie- sigen Gerichte zu rekognosziren, auch die Recognition mit der üblichen Legalisation zu versehen.

Dánemark. Kopenhagen, 11. Januar. (H. N.) Das Landsthing beschloß heute von Neuem die völlige Befreiung der Geistlichen von der Wehrpflicht. Die Sache geht jeßt an etnen gemeinsamen Ausschuß.

_,_ Bei Vorlegung des Geseßentwurfes , betreffend die Be- willigung einer Appanage von 30,000 Thlrn. jährlich an die Prinzessin Louise von Schweden, in der heutigen Folkething- Sigzung erklärte der Conseilspräsident, daß der Ehekontrakt noch nicht unterzeichnet sei.

Berlin, 12. Januar. Am Sonntag Mittag hielt das »Komite zur Gründung des Militär-Kurhauses zu Warmbrunn als tationaldank an die preußische Armee und &lotte« im »British Hotel« eine öffentliche Versammlung ab, um seinen Bericht über das abge- aufene Geschäftsjahr (1, November 1667—68) zu erstatten. Obwohl die Stiftung im vergangenen Verwaltungsjahre mit ver- schiedenen ungünstigen Umständen zu kämpfen hatte, ermöglichte doch die Unterstüßung, welche von allen Seiten kam, während der Saison, vom 12. Mai bis 3. Oftober, die Aufnahme von 31 Offizieren und Militärbeamten mit 993 Tagen, 167 Mann aus dem sehenden Heere, der Reserve und Landwehr „bis zum Feldwebel aufwärts, welche von der Intendantur des fünften Armee-Corps gegen eine Ver- gütung von 10 Sgr. pro Tag und Mann überwiesen wurden, und 53 unbemittelten Veteranen , Landwehrmännern und Invaliden mit 1690 fostenfreien Verpflegungstagen. Freibetten sind gegenwärtig in der Anstalt 56 begründet, die Anstalt selbst ist aber vollständig zur Aufnahme von 110 Kranken zu gleicher Zeit eingerichtet. Haus und Grundstück sind shuldenfrei und repräsentiren nebst der Einrichtung einen Werth von mindestens 33,000 Thlr. An Einnahmen ivaren zu verzeichnen: Bestand 1403 Thlr. 19 Sgr. 7 Pf., Geschenke und Unterstübungen 837 Thlr. 6 Sgr. 11 Pf., an Beiträgen der Kreis- stände 800 Thlr. 26 Sgr., an Verpflegungsvergütung der Intendantur des 5. Armee-Corps 1617 Thlr. 18 Sgr. u. \. w., in Summa 5062 Thlr. 18 Sgr. Die Ausgaben betrugen dagegen: an Haushaltungs- fosten 3719 Thlr. 4 Sgr. 10 Pf, an Bureaukosten;, Anschaffungen u. \. w. 1238 Thlr. 25 Sgr. 11 Pf, in Summa 4951 Thlr. 9 Pf. so daß also durdscnittlich jeder Kranke täglih 18 Sgr. 1 Pf. kostete. Der Vermögensstand der Stifiung betrug am 1. November 1868 zu- sammen 1505 Thlr. 6 Sgr. 9 Pf.

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Statistische Nachrichteu. : Nach einer von der Königlichen Regierung zu Coblenz im Amtsblatt veröffentlichten Uebersicht Über den Zustand des Elemen- tarschulwesens im dortigen Regierungsbezirk Ende 1867 waren im Regierungsbezirk 989 öffentlihe Elementarschulen 4 städtische, 918 ländliche) mit 1342 Klassen 1203 Lehrern und 130 Lehrerinnen vorhanden; außerdem 49 Privatschulen (40 städtische, 9 ländliche). Von den öffentlichen Elementarschulen waren 398 evangel., 588 kathol, 8 jüdishe. Die Zahl der schulpflichtigen Kinder belief sich auf 97,097 oder 17 pCt. der Bevölkerung. Von denselben waren 87,376 in die öffentlichen Elementar- und 1723 in die Privatshulen aufgenommen, zusammen 89/099. Von den fehlenden 7998 Kindern besuchten höhere Schulen , erhielten Privatunterriht oder waren auf Grund allge- meiner Anordnungen nach vollendetem 5. Jahre vom Schul- besuche dispensirt 7928 Kinder; der Rest von 70 waren solche Kinder, welche wegen geistiger und körperliher Gebrechen zur Theilnahme an dem öffentlihen Unterricht unfähig sind. Jn den öffentlihen Elementar- \{ulen kamen auf 1 Lehrer 66 und auf 1 Klasse 65 Kinder. Die Lehrergehälter betrugen 280,011 Thlr. oder im DurWschnitt 209 Thlr. jährlich für den Lehrer; von den Lehrergehältern wurden 65,268 Thlr. durch Schulgeld, 193,292 Thlr. durch Gemeinde- und sonstige Leistun- en aufgebracht, 21,451 Thlr. aus Staatsmitteln gewährt, Außerdem bradien die Gemeinden und sonstigen Verpflichteten in den drei Jah- ren 1865 bis 1867 für die Schulen 160,315 Thlr. Baukosten und 108/947 Thlr. andere Leistungen, im Durchschnitt also jhrlich 89,754 Thlr. auf und der Staat {oß für dicse pte 6515 Thlr. zu. Das a der Stadt St. Petersburg pro 1869, wel- ches zur Zeit dem Reihsrath zur Prüfung vorliegt , schlicßt in Ein- nahme und Ausgabe mit 3,102,145 R. Die Haupteinnähmequellen sind das städkische Eigenthum und der Grundzins (358,332 R.), die Steuer von den ansässigen Bewohnern der Stadt (13,096 R.), die mmobilientsteuer (1,245, R.) die Gewerbesteuer (563,688 R.), die téuer von Handels- und Gewcrbeetablissements (429,000 R.) und 347,073 R. ‘indiréckte Steuern. Die F Nfaugguben sind 274,678 R. für die Duma / 1,009,036 R. zur Unterhaltung der äußern und 69,928 R. zur Unterhaltung der innern Polizei, 154,149 R. für die Feuer- wehr, 32,393 R. für die medizinishe Polizei, 147,000 R. Bau- und Miethskosten für Polizeilokale (zusammen 1,412,466 R. Poli cikosten); 226,600 R. für die Friedensrichter-Jnstitution, 519,925 R. für Bau- wesen, 333/201 R. für Beleuchtung, 261,506 R. für Woblthätigkeits- E ür Bezahlung der Schukden sind 24,264 R., fürdas Schul- wesen 27,564 R. ausgeseßt.

Telegraphische Witterungsberichte v. 12. Januar. Sf. Bar. AbwsTemp. Abw i Allgemeine Mg Ort, P. L. jv. M R. jv. M. Wind. [una ena K 8 [Moskau 3351| | 1,6| |§0., schwach. |bedeckt. * » Petershurg.1340,3| |— 0,9| |0., stark. bedeckt, Sehnee, Helsingfors 3402| |— 0,1| j080,, mässig. bedeckt.

13. Januar.

2,4|+6,3/SW., sehwaech. |bedeeckt.

0,8 +5,318W.,, s. schwach,ibedeckt.

Danzig... 342,41+5,2| 1,7 74,0 /8S0,, müseig. |bedeekt.

Cöslin .…….1341,4/+5,3 0,4, 43,48, s. schwach. sbedeckt.

Stettin .…. ./341,7/+4,4| 0,5/+3,4/80., mässig. bedeckt.

Putbus... ./339,2|+4 5 0,0) 1,7/8., schwach. bezogen. 43,5 0,6/+1,9/0., mässig. bedeckt.

+3,91 1,0/+5,2 80., mässig, bedeckt,

+3,4/— 9,0 /+0,5/80., mässig. heiter.

+3,6 3 0/40/9/80, mässig, [heiter, Reif.

+2,9|— 3,0/—0,4/080., zieml. lebh. ganz heit., Reif.

+2,5|— 3,0 —2,5'S0., schwach. |sternhell.

+2,6|— 2,7\—2,78S0., schwach,. [zieml. heiter.

+0,6/— 2,1|—1,9|0., schwach. bed., nebl., Reif.

Flensburg |— 1,1 [8., schwach. trübe.

Brüssgel..., : 0.3 ONO., rubig. bedeckt.

E cat 0.9 SW., mässig. bedeckt,

Stockholm . |2 17 WSW., schwach.|bedeckt.)

Skudesnäs . 459. 19| |0S0., mässig. heiter, lebhaft.

Christians. . |: 2,4 |0S0., frisch. bedeeckt.2)

1) Gestern Abend Wind WSW. schwach, am 12. Max. + 3,3, Min. 2,0. ?) Gewöhnl., SSO. frisch.

Memel... .]342,3/+5 4| Königsberg |342,5/+5,4

[3 L C WO_/AL U NANADN

Königlicze Schauspiele.

Donnerstag, 14. Januar. Jm Opernhause. (10.- Vorst.) Der Maurer. Oper in 3 Akten. Musik von Auber. Hierauf: Das sch{lecht bewachte Mädchen. Pantomimisch - komisches Ballet in 2 Abth. und 4 Bildern nach d’Auberval von Paul Taglioni, Musik von P Hertel. Lisette: Frl. David. M.-Pr.

Im Schauspielhause. (13. Ab.-Vorst.) Der Königslieute- nant. Lustspiel in 4 Aufzügen von Karl Gußkow. Gast: Hr. Friedrich Haase: Graf Thorane. M.-Pr. “00

reitag, 15. Januar. Jm Opernhause. (11. Vorst.) Die Zauberflöte. Oper in 3 Äbtheil. von Schikaneder. Musik von Mozart. Gast: Fr. Linda Röske - Lundh: Königin der Nacht. Pamina. : Frl. Grün. Tamino: Herr Wachtel. Sara- stro: Herr Fricke. Papageno: Hr. Krause. M.-Pr.

Im Schauspielhause. (14. Ab.-Vorst.) Der Kaufmann von Venedig. Schauspiel in 5 Abth. von Shakespeare, Überseßt von A. W. Schlegel. M.-Pr.

Donnerstag, 14. Januar. Jm Saaitheater des Köni lichen spitE R ONE, Achte Vorstellung der französishen Schau- spieler - Gesellschaft. Première représentation de: Le code des femmes, Comédie en 1 acte, Deuxième représentation de: La veuve au camélia, Deuxième représentation de: Quand on attend sa bourse, Comédie en 1 acte.

Sonnabend, 16. Januar. Neunte Vorstellung der franzö- sischen Schauspieler - Gesellschaft. Les projets de ma tante, Midi à quatorze 7 Jan

Sonntag, 17. Januar. Zehnte Vorstelluna der ranzösi- shen Schauspieler - Gesellschaft. Les L S de ie fp a

omédie en 4 actes,

&rcitag, 22. Januar, findet im Köni lien Opernhause der erste diesjährige Subskriptions - Ball satt. Die bente Villets werden den Betreffenden zugesendet.

Produkten- und Waaren-Börse.

Berlin, 13. Januar. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei- Bis | Mittel C e 8. pf. [thr jag. |pf.jthr | sg. |pf. Weizen SehfsL] 2 3| 2| 6 2/2710¡Bohnen Meize Roggen 221 3| 2 7 9|[Kartoffeln gr. Gerste ) 2 T) 6) 2 3 2sRindfleisch Pfd. Hafer | zu W141 5 115 —| 114 5|Schweine- 20 L. | 1112/6] 1116| 3—|— —| fleisch

Heu Centner|— 20/—| 1 ——|—/25 —|Hammelfleisch | 4 | Stroh Sehek. [9 122/6111 ——10/11 3|Kalbfeisch : 6—| 4| 7 Erbuen Metzel | 6/—[—| 8/—|—| 7 —Butter Pfa.) 9/_12/—/10| 8 Linsen i ——| 9/—[-| 8 AEier Mandel | 7! 6165

Berlin, 13. Januar. (Nichtamtlicher Getreideberieht.) Weizen loco 63—73 Thlr. nach Qualität, pr. April-Mai 63% Thlr. bez., Mai-Juni 64 Thlr. bez.

Roggen loco 525—53% Thlr. ab Bahn bez., pr. Januar 525—%—£% Thlr. bez. u. G., Januar-Februar 51%—92 Thlr. bez., April-Mai 51 bis 515 Thlr. bez, Mai-Juni 914—92 Thlr. bez., Juni 52% Thlr. bez., Juni- Juli 52% Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine, à 43—55 Thlr. per 1750 Pfd.

Hafer loco 31—343 Thlr. nach Qualität, galiz. 315—32 Thlr, poln. 31%—32% Thlr., märkischer 33% Thlr. pr. 1200 Pfd. ab Bahn bez., pr. Januar 32—315 Thlr. bez., April-Mai 32 Thlr. bez.

Erbsen, Kochwaare 60—70 Thlr., Futterwaare 593—59 Thlr.

Winterraps 80—85 Thlr.

Winéerrühban T8—83 Thlr.

Rüböl loco 97; Thlr. Br., pr. Januar 9% Thlr. bez., Januar - Fe- bruar 9%—46 Thlr. bez., Februar-März 9£5—4- Thlr. bez., April - Mai 92% Thlr. bez, Mai-Juni 92 Thlr. bez., September-Oktober 10% bis È A Me, bé2,

Leiúöl loco 10% Thlr.

Spiritus loco ohne Fass 1587 Thlr, bez., pr. Januar und Januar- Februar 15%—% Thlr. ‘bez., Februar-März 15-—§ Thlr. bez., April- Mai 154—z—% Thlr. bez., Mai - Juni 153 —2- Thlr. bez., Juni - Juli 167 Thlr. bez., Juli - August 1627¿—§ Thlr. bez., August - September 16% Thlr. nom.

Weizen loco ohne Umsatz, Termine etwas fester. Roggen loco einiger Handel zu unveränderten Preisen, Termine eröffneten in Folge des Frostes in fester Haltung, ermatteten jedoch bald, da die Thei. nahme am Geschäft ganz zurücktrat. Preise haben keine wesentliche Aenderung erfahren. Hafer loco bei guter Frage weniger offerirt, Ter- mine ei altene Gek. 600 Ctr. Kündigungspreis 317 Thlr. Rüböl anfänglich fest, schliesst eine Kleinigkeit matter. Gek. 200 Ctr. Kün- digungspreis 9% Thlr. Preisen, schliesst jedoch gut gefragt und besser bezahlt, Qrt. Kündigungspreis 154 Thlr.

Berlin, 12. Januar. (Amtliche Preisfeststellung von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und Spiritus auf Grund des . 15 der Börsenordnung, unter Zuziehung der vereideten Waaren- und

roduktenmäkler.)

Weizen pr. 2100 Pfd. loco 65— 74 Thlr. na-h Qual., weissbunt poln. 734 bez, pr. 2000 Pfd. pr. April-Mai 634 à 63 bez., Mai-Juni 63K bez., Juni-Juli 644 bez.

Roggen pr. 2000 Pfd. loco 525—534 bez., pr. diesen Monat D254 bez., April-Mai 51 à 50% à 51 bez., Mai-Juni 51S bez., Juni-Juli 927 a 52% bez. Gek. 4000 Ctr. Kündigungspreis 92x Thlr.

Gerste pr. 1750 Pfd., grosse und kleine, 42—54 Thir. nach Qualität.

Hafer pr. 1200 Pfd. loco 30—345 Thlr. nach Qual, 312—34 bez.,

r. diesen Monat 315 Br., Januar-Februar 313 Br., April-Mai 32 bez., Tai-Juni 327 bez. Gek. 1800 Ctr. Kündi ungspreis 31% Thlr.

Erbsen pr. 2250 Pfd., Kochwaare 60 70 Thlr. nach Qualität. Futterwaare 54—58 Thlr. nach Qualität.

Roggenmehl No. 0 u. 1 pro Ctr. unversteuert inkl. Sack pr. diesen Monat 3 Thlr. 18 Sgr. Br., 3 Thlr. 17% Sgr. G., Januar-Februar 3 Thlr. 17% Sgr. Br., Februar - März 3 Thlr. 17 Sgr. Br., März-April 3 Thlr. 167 Sgr. bez., April-Mai 3 Thlr. 167 Sgr. Br., 3 Thle. 16 Sgr. Gld. Gek. 500 Ctr. Kündigungspreis 3 Thlr. 18 Sgr.

Rüböl pr. Ctr. ohne Fass loco 9% Br., pr. diesen Monat 95g à 914; bez., Januar-Februar 94 à 9%; bez., Februar - März 94 Thir, März- April 9% Thlr., April-Mai 93 bez., Mai-Juni 92- à bez., September- Oktober 10% bez. Gek. 100 Ctr. Kündigungspreis §4 Thlr.

Leinöl pr. Ctr. ohne Fass loco 104 Br.

Spiritus eröffnete zu eher etwas Sa

Gek. 10,