1869 / 13 p. 11 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

c) bei Nr. 240 des Prokurenregisters, daß die Prokura, welche der mehrbesagte Eduard von Garßen bis dahin für die Firma Apotheker von Garßen gemäß Ermächtigung seines Vaters ge- führt hat, erloschen ist.

Crefeld, den 14. Januar 1869. Der Handelsgerichts-Sekretär Scheidges.

Gemäß Anmeldung der Kaufleute Friedrih Wilhelm Deußen jr° in Gladba, und Carl Pelßer, in Rheydt wohnend, ist die zwischen ihnen bestandene Handel8gesellschaft unter der Firma Deußen & Pelzer in Rheydt dur Uebereinkunft am 31. Dezember 1868 aufgelöst worden und das gemeinschaftlih gewesene Handelsgeschäft mit allen Aktiven und Passiven auf genannten Carl Pelßer übergegangen, welcher dasselbe unter der Firma* Carl Pelßer in Rheydt fortführt. Demnach ift v in das Handelsregister des hiesigen Königlichen Handelsgerichts, und zwar

a) bei Nr. 277 des Gesellschaftsregisters die erfolgte Auflösung ge- dachter Handelsgesellschaft, und b) sub num. 1013 des Firmenregisters die besagte Firma Carl Pelßker eingetragen worden. Gladbach, am 12. Januar 1869. Der Handelsgerichts - Sekretär, Kanzlei -Rath Kreiß.

In das Handels- (Gesellschafts-) Register des hiesigen Königlichen Handelsgerichts is heute cingetragen worden sub num. 484: die Han- delsgesellschaft unter der Firma Boltendahl & Schweden in Gladbach. Gesellschafter sind: die Kaufleute Heinrich Boltendahl, in Crefeld, und Johann Heinrih Schweden, in Gladbach wohnend. Die Gesell- schaft hat begonnen am 1. Januar dieses Jahres.

Gladbad), am 13. Januar 1869.

Der Handelsgerichts-Sekretär , Kanzlei-Rath Kreiß.

In das Handels- (Firmen -) Register des hiesigen Königlichen Handelsgerichts is heute eingetragen worden sub num. 1014: Kauf- mann Wilhelm Heck, in Rheydt wohnend, mit - der Handelsnieder- lassung unter der Firma Wilhelm He daselbst.

Gladbach, am 13. Januar 1869.

Der Handelsgerichts-Sekretär, Kanzlei-Rath Kreiß.

Der zu Roden wohnende Gerber Daniel Joseph Müller hat daselbst ein Handelsgeschäft unter der Firma »D. J. Müller-Sen- zig« eröffnet, welhe auf Anmeldung unter Nr, 618 des Firmen- registers eingetragen worden ist.

Saarbrücken, am 5. Januar 1869.

Der Landgerichts - Sekretär, Binger.

Die zu Saarlouis unter der Firma »Silberg & Rofen- stein« bestandene Handelsgesellschaft hat ihr Geschäft am 15. Dezein- ber v. J. nah Frankfurt a. M. verlegt und is deshalb auf deren Ta die gedachte Firma in dem hiesigen Gesellschaftsregister gelöscht worden. ;

Saarbrücken, am 5. Januar 1869.

Der Landgerichts-Sekretär, Binger.

Die Ladenbesißerin Margaretha S. Schubert zu Ueberherrn hat daselbst ein Handelsgeschäft eröffnet, welches sie unter der Firma »M. Schubert « betreibt. Diese Firma i} unter Nr. 619 des Firmen- registers eingetragen.

Saarbrücken, am 5. Januar 1869.

Der Landgerichts-Sekretär, Binger.

Auf die Anmeldung der Theilhaber der zu Trier unter der Firma »Gebr. Maas et Comp.« bestehenden Handels8gesellschaft , nämlich: 1) Albert Maas, 2) Ferdinand Maas, beide Kaufleute wohnhaft in Trier , und 3) Adolph Mayer, Kaufmann, früher zu St. Louis in Nordamerika, jebt ebenfalls zu Trier wohnhaft, ist heute unter Nr. 108 des Gesellschaftsregisters des hiesigen Königlichen Handelsgerichts ein- getragen worden, daß dem Theilhaber Adolph Mayer, welcher bisher von der Befugniß, die Gesellschaft f vertreten und die Firma zu zeichnen, ausgeschlossen war, diese Befugniß vom ersten Januar dieses Jahres ab ebenfalls ertheilt worden ist.

Trier, den 12, Januar 1869.

Der Handelsgerichts -Sefretär, Hasbron.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[1] “MHRTUC o EL0 ff Als

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Mathias Grand (Firma: M. Grand) zu Bischofsburg ist am 30. Dezember 1868, Vormittags 11 Uhr , der kaufmännische Konkurs eröffnet und der Tag dér Zah- lungseinstellung auf den 21. Dezember 1868 festgeseßt.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Rehtsanwalt Niedt, in Bischofsburg wohnhaft, bestellt.

Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in

dem auf

den 9. Januar 1869, Mittags 12 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 3, vor dem Kommissar, S Kreisrichter Lieber, anberaumten Termin ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines anderen einstweiligen Verwalters abzugeben.

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Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papier oder anderen Sachen in Besiß oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschulden , wird aufgegeben , nes an denselben :

verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besiß der Gegen | bis zum 15. Februar 1869 einschließlich genstände dem Gericht oder dem Verwakter der Masse Anzeige zu machen und Alle mit Vorbehalt ihrer etwaigen Rechte, ebendahin zur Konkurs, masse abzuliefern. M LRIa er und andere mit iti Us leich, berehtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in threm Besiß befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen. ugleih werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als E machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre An, sprüche, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis zum 10. Februar 1869 einschließli ch bei uns schriftli oder zu Protofoll anzumelden und demnächst zur O Una der sämmtlichen innerhalb der gedachten Frist angemeldeten orderungen, sowie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Ver, waltungspersonals : am 26. Februar 1869, Vormittags 11 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 3, vor dem genannten Kommissar zu erscheinen.

Nach Abhaltung dieses Termins wird geeignetenfalls mit der Ver, handlung über den Afford verfahren werden.

Wer seine Un schriftli einreicht, hat eine Abschrift der selben und ihrer Anlagen beizufügen.

Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Gerichtsbezirke wohnt, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berehtigten auswärtigen Bevoll, mächtigten bestellen und zu den Akten aegen, Denjenigen , welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwalte v. Oberniß und Stöckel zu Roessel , Justiz-Rath Erler und Loeffke zu Rastenburg zu Sachwaltern vorgeschlagen.

Roessel, den 30. Dezember 1868.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

[145] P.r0C daa,

Die verwittwete Frau Dr. Grundmann, Hedwig geb. Mendheim, in Vordamm hat am 14. August 1865 bei der hiesigen Königlichen Bank-Kommandite verschiedene Silber- und Goldsachen im Taxwerthe von sl E 9 Sgr. gegen Empfang eines Darlehns von 300 Thlr, verpfändet.

Der ihr darüber von der hiesigen Königlichen Bank-Kommandite ausgefertigte Pfandschein Nr. 1363 d, d, Landsberg a. W., den 14. August 1865, is verloren gegangen, das Darlehn selbst unterm 13. Mai 1868 zurückgezahlt. : y

Auf den Antrag der Frau Dr. Grundmann, geb. Mendheim,

jeßt wieder verehelihten Berginspektor Degenhardt, zu Obernkirchen | werden alle Diejenigen, welche als Eigenthümer, Pfand- oder sonstige | Inhaber Ansprüche an den oben bezeichneten Pfandschein zu haben |

vermeinen, aufgefordert, solche in dem auf

i den 19, Apriler, Vormittags 11 Uhr, an au Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 2 oben vor dem Herrn Kreis richter Beleites anberaumten Termine anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls sie damit präkludirt und dex Pfandschein für amortisirt erklärt werden wird.

Landsberg a. W., den 7. Januar 1869.

Königliches Kreisgericht. 1, Abtheilung

Schwabe, Dr. jur. H, (Staats8hilfe und Selbsthilfe auf dem Gebiete der Kunsftindustrie). Die Organisation von Kunst- Gewerbeshulen in Verbindung mit dem deutschen Ge- werbe-Museum in Berlin. Auf Veranlassung des Vorstandes des deutschen Gewerbe-Museums verfaßt. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. 3% Bg. Gr. 8. Preis 9 Sgr. (Verlag von Otto Loewenstein in Berlin).

Die Zeitschrift für Bauwesen,

herausgegeben unter Mitwirkung der Königl. Technischen Bau-

Deputation und des E N e rodas zu Berlin,

redigirt von G. Erbkam, Baurath im Königl. Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, hat mit den soeben erschienenen Heften I. bis I. ibren nenunzehnten Jahrgang

begonnen.

Der Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit einem Atlas von circa 160 Tafeln in Kupferstich, Lithographie und farbigem Druck, in Folio, Doppelfolio und Quarto (Text in gr. o. mit vielen Holzschnitten) ist 83 Ahr, Pr; Urk

Die bereits erschienenen Hefte I, bis II. enthalten unter andero:

Amtliche Bekanntmachungen Die Land-Irrenanstalt zu Neu- F

stadt- Eberswalde von M. Gropius. Die Portale der khein- brücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen von Durm. Wohngebäude in Berlin von Hitzig. Architektonische Mit- theilungen über Todi vonLaspeyres. Eiserne Dachkonstruk- tionen von Schwedler. Ent- und Bewässerungs-Anlage im südlichen Frankreich von Michaelis. Die Bauwaage und deren Ergebnisse für den Gewölbebau von Heinzerling. Ueber die Unterhaltung der Strassen in Paris von E. Müller ete, Berlin, den 1. Januar 1869. Die Vérleger Ernst «& Ii orn.

Hier folgt die besondere Beilage

Besondere Beilage

des Königlich Preußischen Staats - Anzeigers.

Jnhalts-Verzeicniß:

ZU Ä? 13 vom 16. Januar 1869.

“Vaterländische Bildwerke im Schlosse Babelsberg. (111) 2 Ge Geschichte Lt Sadblés d 0 ivie mit befou- derer Beziehung auf Brandenburg-Preußen. (1) Der Viehbestand in Preußen am 7. Dezember es Vie Menzel, als

Darsteller preußischen Fürsten- und Kriegerlebens. (V.) Die Organisation der amtlichen Statistik in England. (Il)

Vaterländische Bildwerke im Schlosse Babelsberg. (S. die Bes. Beilage zu Nr. 7 d. Bl.)

111

Nun if} noch des Parks von Babelsberg zu gedenken. Jn ihm haben drei plastishe Werke, eins aus älterer Zeit her- rührend und ursprünglih ganz anderem Zwecke diencnd, Aufstellung gefunden und gemahnen an bedeutungsvolUe Ereignisse der neueren Zeit. Da steht unten an dem Wege, welcher sich dem Havelufer entlangzieht, um sich dann zum Schlosse emporzuschwingen, nahe dem sogenannten Damen- häuschen, ein Bildstöckel aus sehr festem röthlichen Stein. Seine ganze Form weist darauf hin, daß cs bestimmt gewesen, gleich vielen ähnlicher Art, ein Heiligenbildchen in den kleinen Schrein, den es oben bildet, aufzunehmen und so bei dem BVor- überwandelnden andächtige Gedanken zu wecken; hier aber ist es ein vaterländisches Denkmal geworden , wie aus den Mit- theilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams , 9. VBer- Cs vom 26. Mai 1863, Band I, S. 37 der Protokolle erhellt :

9 »Der Prinz von Preußen befand sich im Gefechte bei Bisch- weier am 29. Juni 1849. Qwischen diefem Dorfe und dem Dorfe Muggensturm stand dieses Bildstöckel auf ciner Mark- scheide des Feldes. Jm Verlaufe des Gefechtes ward Bisch- weier momentan von den Jnsurgenten beseßt und von dort die Reserve - Kavallerie des preußischen Corps leb- haft beschossen. Da ein Kavallerieangrif wegen des Terrains micht möglih war, so zog si die Reserve-

Kavallerie im Schritt aus dem heftigen Artilleriefeuer zurück.

Se. Königliche Hoheit der Höchstkommandirende befand sich in der Nähe, und während rings umher die Kugeln ein- schlugen, äußerte Höchstderselbe zu dem Oberst-Lieutenant Grafen von Pückler vom 3. Bataillon (Havelberg) 24. Landwehr-Negi- ments, Hofmarschall Sr. Königl. Hoheit, jcßt General-Major und Ober - Haus - und Hofmarschall des Königs, weicher da- neben ritt, indem Beide bei dem Bildstöckel anhielten :

»Vor meiner Abreise habe ih für die Stelle am Havel- ufer meines Parks von Babelsberg ein Bildwerk bestellt, das sich dort sehr gut ausnehmen wird. Hat dics »Bildstöckel« nicht ungefähr die Form, wie ih jene Verzierung wünsche ? «

Der Graf von Pückler bejahte dies. Die in der Nähe vorüberziehende Kavallerie bemerkte mit Besorgniß, wie der Prinz und der Oberst-Lieutenant Graf von Püclec troÿ der überall einschlagèênden Kugeln längere Zeit hielten und das Vild- stöckel so genau betrachteten.

Diese Gleichgültigkeit im feindlichen Feuer wurde mit Stolz und Freude unter den Truppen weiter erzählt, und so kam der Vorfall zu den Ohren des Großherzog§8 Leopold von Baden, welcher das Vildstöckel als cine Erinnerung an Baden mit einer steinernen Platte versehen ließ, auf welcher das Eiserne Kreuz und das Datum: 29. Juni 1249 eingegraben ist , und nah Babelsberg Übersendete. An dem Plaß, wo es bei E und Muggensturm gestanden , sicht jeßt eine Kopie avon.

Das zweite hierher gehörige Bildwerk ist cine monumentale Erinnerung an denselben unter dem Oberbefehl des da- maligen Prinzen von Preußen , jeßt Se. Majestät König Wilhelm von Preußen, beendeten badischen Feldzug. König Friedrich Wilhelm IV. ließ den in diesem Kampfe gefallenen Preußen auf dem Gottes8ater zu Karlsruhe ein Denkmal errich- ten, dessen Haupltheil ein Werk dcs Professor August Kiß (ge- boren am 11. Oktober 1802 zu,„Pleß in Schlesien, gestorben am 24. März 1865 zu Berlin ) ist, nämlich ein Erzengel Michael als Drachentödter. Eine Wiederholung diescs Werkes in Bronze ist es, durch welche der König den prinzlihen Feldherrn zu chren beschloß , allerdings gegen den Willen und gegen die dringenden Vorstellungen desselben, so daß endlih dur cinen bestimmten Königlichen Befehl die Bedenken des Schloßherrn gegen eine solche Anerkennung der von diesem geleisteten Dienste gehoben wurden. Das Denkmal, unter. cinem in

gothischer Form aus rothem Sandstein errichteten Bogen an- gemessen aufgestellt, erhielt seinen Play unmittelbar hinter dem größeren polygonen Saal des Schlosses an dem Abhange der dahinter sanft anfteigenden waldigen Hügelwand,

Endlich haben die Ereignisse der Jahre 1864 und 1866 noch zur ine aut der von einer Victoria gekrönten hohen Granitsäule auf der Friedrich - Wilhelmshöhe Veranlassung ge- geben, die an sich selbst, wie durch die von ihrem Fuße aus zu genießende Aussicht über die waldigen Hänge und neuen Park- anlagen von Babelsberg hinweg nah Potsdam, das jenseit der Havel liegt, und nach der Kolonie Nowäwes gegenwärtig einen der anzichendsten Punkte des Parkes bildet. Die Säule sammt, wie die große Granitschale vor dem Museum in Berlin, von den RNauenscben Bergen bei Fürstenwalde an der Spree und zwär ist sie mit der ihr an Größe gleihen auf dem Belle- Alliance - Plaß in Berlin aus demselben großen Geschiebe ge- wonnen. Sonach gehört fie ihrer Masse nach zu jenen merk- würdigen, monumentalen Granit- oder rihtiger Gneis8masfsen, welche cinst so zahlreih in der Mark Brandenburg und vielen anderen Gegenden als Findlings§- oder erratishe Blöcke von den skandinavischen Alpen her, mit deren Gestein fie gleiche Zusam- menseßung zeigen, abgelagert wurden. Das Über mehreren Stufen, die von einem leichten und niedrigen Kettengeländer zwischen Lanzenspißen umzogen werden, sich erhebende Granit- Postament trägt auf jeder Seite ein bronzenes Medaillon und zwar an der Vorderseite ein Kreuz mit dem Königlichen Namens8- zug und der Krone, dazu die Worte: »Preußens siegreichen Heere. Gott war mit uns, ihm sei die Ehre«; an der rechten Seite: »Düppel, 18. April 1864« ; an der linken, die ein Boot mit cinem darüber s{hwebenden- Adker zeigt: »Alsen, 29. Juni 1864« , und an der Rückseite endlich: »Königgräß, den 3. Juli 1866«. Das ift das Monument auf dieser Höhe; vor demselben liegt ein mit Steinmosaik gepflastertes Plateau mit Marmor- bänfen an beiden Seiten und wer hier in s{öner sonniger Morgenstunde herkommt, hat im weiten Umkreise ein in mehrere Abschnitte sich theilendes Bild der Gegend mit ihren Höhen, Schlössern und Gärten vor Augen, das sich ticf einprägt. Es verbindet sih dann der Park König Wilhelms, bis zu dem- jenigen reichend, den König Friedrich 11. geschaffen, die Stadt Potsdam mit ihren Thürmen in der Mitte, in ansprechender Weise mit der Erinnerung an die Thaten der neuesten Zeit.

Zur Geschichte des deutshen Postwesens mit beson- derer Beziehung auf Brandenburg-Preußen.

L

Im Mittelalter bildete f{ vor Einrichtung der Posien das Bedürfniß des Botenwesens im Anschluß an den Handel und die Märkte aus. So hatten die Hansestädte einen Boten- verkehr eingerichtet, dessen Knotenpunïte Hamburg, Nürnberg und Cöln waren. Noch besser organisirt war im 14. Jahr- hundert das Botenwesen des Deutschen Ordens, welcher seinen Haupt-»Briefstall« in Marienburg hatte. Andere Botenposten entstanden im Anschluß an den Verkehr der Meßger, der ge- lehrten Schulen und geistlichen Stiftungen. Jm Brandenbur- gischen kommen Botenposten {on im 15. Jahrhundert vor; Kurfürst Albrecht Achilles (1470—1486) unterhielt zwischen der Mark und Franken einen regelmäßigen Korrespondenzdienst durch Boten. In der Geheimra!bs8ordnung des Kurfürsten JIoachim FriedriÞh vom 13./25. Dezember 1604 geschieht chon eines bestellten »Pottenmeister8« Erwähnung. Kurfürst Johann Sigismund erließ unterm 20. Juni 1614 eine Boten- ordnung, nach welcher im Kurfürstlihen Dienste 24 Boten an- gestellt waren, welche feste Besoldung und ein nah der Weite der Reise bemessenes Botenlohn erhielten, Aufträge von Pri- váten aber nur mit besonderer Erlaubniß des Botenmeisters übernehmen durften.

Die Posten als Staat®sanstalten wurden von König Lud- wig X1I. von Frankreich (1461 1483) begründet; unter seinem Nachfolger Karl VIII. (148—1498) findet \ich zuerst der Nus- druck postes, Jn Deutschland wurde das erste Postamt 1611 in Leipzig eingerichtet. Jn Oesterreich stand das Courierwesen zwischen Oesterreich und Jtalien unter Kaiser Friedrich Ul. (1440—1493) unter Aufsicht des Ober-Jägermeisters Roger von Taxis. Francisco de Taxis richtete Anfangs des XV1. Jahr- hunderts im Anschluß an den öftcrreichisch-italienischen Postkurs eine Linie von Brüssel über Mailand nah Rom ein. Nach- dem sein Neffe vom Kaiser Maximilian zum General - Post-