1869 / 26 p. 7 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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440 [308] Erste Preußische Hypotheken-Aktien-Gesellschaft.

I, Durch Desdtuf des Verwaltungsrathes ist die Dividende für E von Eckardtstein, das Geschäftsjahr 1868 auf 5% pCt. mit 11 Thlr. 15 Sgr. pro rblandmarschall von Pommern von Flemming, Aktie festgeseßt worden. Ueber die statutenmäßige Auszahlung Geh. Kommerzien-Rath A. Hansemann, am 1. Juli e. wird später weitere Bekanntmachung erfolgen. Kaufmann Hardt, . Nach Art. 44 des Statuts machen wir nachstehend die auf den Kaufmann Julius Kauffmann, 31. Dezember 1868 abgeschlossene Mey bekannt Das Pro- Kaufmann Ed. Lampson, tofoll der 5. ordentlichen Generalversammlung vom 28. d. Mts., E O. von Manteuffel, den Verwaltungsbericht enthaltend, kann von den Herren Aktio- &reiherr Eduard von Oppenheim), nären bei uns in Empfang genommen werden. Geh. Ober-Finanz-Rath Scheele / f . Die in Folge der Ausloosung ausscheidenden Mitglieder des Geh. Ober-Finanz-Rath a. D. Wilckens, Verwaltungsraths, die Herren Hardt, v. Bernuth und Kaufmann F. C. Winckelmann. Scheele, wurden wiedergewählt. An Stelle des verstorbenen Justiz- Der Verwaltungsrath hat sich konstituirt und gemäß Art 55 raths Herrn Strohn ist Herr Kaufmann Julius Kauffmann des Statuts gewählt die Herren : : hierselbst in den Verwaltungsrath als Mitglied eingetreten. Geh. Kommerzien-Rath A. Hansemann zum Präsidente Es besteht hiernah der Verwaltungsrath aus den Herren : Geh. Ober - Finanz - Rath Scheele zum ersten Vize - Präs Rentier M. S. Bas w V denten, | aufmann W. Bauendahl, Kaufmann W. Bauendahl zum zweiten Vize-Prä Staats-Minister a. D. v. Bernuth, Berlin, den 28. Januar 1869 z y ge-Prâsidenten, Geh. Kommerzien-Rath Freiherr von Diergardt, Der Vorstand.

Bilanz vom 31. Dezember 1868.

N He Conto der unkündbaren Hypotheken val. p. 31. De- 1,634,706] 5

zember 1868 Conto der fündbaren Hypotheken val, p. 31. Dezem-

ber 1868 288,206 |26 Guthaben bei den Banquiers der Gesellschaft 5/291 |/13 Bestand an eigenen Werthpapieren . 12/10 Mobilien nach Abschreibung von 10 pCt. jährlich. 744 23 Einrichtungskosten (vorräthige Drucksachen 2c.) nach

Abschreibung von 10 pCt. jährlich 4/487 |13 Grundstücksconto 1,400 |

Be | S. P iva, f: Grundkapital 1,000,000 Reserve 23/395 Emittirte 4¿proz. Hypothekenbriefe Thlr. 827,600 nom. En R! schuldigen Zinsen bis 31. Dezem-

/ ; 846,21 Noch nicht abgehobene Zinsen auf 4xproz. Hypothe- E _ fkenbriefe aus 1865, 1866, 1867 und 1868 1,078 28] Diverse Creditoren in laufender Rechnung 21788 /20 Le Fe Verwaltungsraths nach Art. 44 des E T C ; 1 2 Dividende der Aktionaire 5% pCt 57'509 t Bortrag auf nette Rehna... eee epeces s / 21751 126/11

TO318DT S5

[1,934,849] 2] 5 Gewinn- und Verlustconto.

: E L Credit. Al Abspreibunmee A. 4/475| 7|— || Per Saldo-Vortrag n U, B Des a U Uh G ce | 1,701 f “Or C : » Zinsen ie a) Einrichtungskosten-Conto. Thlr. 793. 24. 6. Y i Olo D) Drandáaa E » 4 n 6. è eor 0Me : A 0 t 4 i : S h 1 s: 1,314 17 Div h: Sue 0 D600 . l Netbogewinn..… 7 Thlr. 65/129, —. —. i E E Hierauf entfallen. gemäß Art. 44 des Statuts 10pCt. auf den Reservefonds 6,513. : bleiben Thlr. 58,616. ab eine Rente bis 4 pCt. für das Grundkapital von Thlr. 1,000,000 für das Jahr 1868 » ls i Der Nest von Dhir: A6: —, —, vertheilt sich: als Tantieme des Verwal- tungsraths (6 pCt. p. a. de Thlr. 18,616.) i

Superdivi- dende dér Aktionaire (IT_PAl, Pi a. de Thlr. 1,000,000) .

18,616 |—

An Saldo-Vortrag 2/751 26 11

73,670]20]11 736702011

Nachdem der Herr Ober-Präsident der Provinz Hessen-9 ie i G ; Genchmigung zur Errichtung einer Apotheke in Deut a n unserm Belage if Geschichte

Ober-Lahnfkreise ertheilt hat, fordern wir diejenigen Apotheker, welche Friedrichs I, von Preußen,

sih um die Konzession zum Betriebe derselben bewerben 1 ierT- mit auf, ihre Gesuche unter Beifügune ihrer Qualifikation s! R

genannt Friedrich der Große,

von Thomas Carlyle.

Führungszeugnisse, eines vollständigen curriculum vitae und eines

: Ra 2 d, é vo! einer öffentlihen Behörde beglaubigten Nachweises des Besibes der s

Deutsch von I. Neuberg, fortgeseßt von F. Al:aus

(Deutsche vom Verfasser autorifirte Uebersebung.)

Anlegung der Apotheke und zum Betriebe des Geschäfts notl i j i l l Iw Mittel innerhalb sechs Wochen bei uns Inde R

Fünfter Band, 45 Bogen, gr. 8., mit 5 Karten. Geheftet Preis 3 Thlr.

23. Januar 1869. Königliche Regierung. Abtheilung des Innern. [. bis IV, Band. Geheftet. Preis 11 Thlr. 74 Sgr.

In unserem Verlage ist s0eben erschienen: (Band VI. (Schluß) befindet sich unter der Presse.)

Statistische Nachrichten von den Preussischen Eisen§ ahnen.

Bolks-Ausgabe.

Fünfter Band, 37 Bogen, 8.,, mit 5 Karten. Gcheftet Preis 1 20 Sqgr., in not Einband 25 Sgr. . bis IV. Band. E E Sqgr., in engl. Einband y Thlr. j Berlin, 29. Januar 1869. 4

Königliche Geheime Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Deer). Hier folgt die besondere Beilage

Bd. XV. Enthaltend die Ergebnisse des Jahres 1867 nebst ej L karte und einem Nivellementsplan. KIl.-Fol. 51 Dabei, * Mir E Berlin, König]. Bi Akaforilo, ; ais

Ernst & Korn.

Vesoudere Beilage

des Königlich Preußischen Staats - Anzeigers. Zu „47 26 vom 30. Januar 1869.

Fnhalts-Verzeichniß: Vaterländische Bildwerke in Charlottenhof und im neuen: Orangeriehaus bei Potsdam. Die Ausstellung der Konkurrenzentwürfe für den Dombau in Berlin. Zur Geschichte des Konkursrechts. (T) Die Mahl- und Schlachtsteuer in Preußen in den Jahren 1865 bis 1867. Die Ausstellung der Cartons von Cornelius im Afademiegebäude. Eine neue

Inscenirung des Don Juan in Schwerin.

Vaterländische Bildwerke in Charlottenhof und im neuen Orangerichaus bei Potsdam.

Am Weihnachtsabend 1825 schenkte Friedrih Wilhelm 11]. seinem Sohne, dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, das Grund- stüdck Charlottenhof. Sofort widmete der Kronprinz dem neuen Besißthum jene, lange Zeit fortgeseßte, Thätigkeit, aus welcher eine von Jahr zu Jahr mannigfaltiger und anmuthiger empor- wachsende Anlage im Styl römischer Villen hervorging. Für die architektonischen Entwürfe wurde Schinkel, für die Garten- anlagen Lenné, für das Technische der Bauten Persius hinzu- gezogen. Die Gebäude sind nicht groß, aber sie tragen durch- weg den Charakter behaglicher A neben dem Stem- pel eines von hohen geistigen Änteressen angeregten Lebens der Bewohner. Einen solchen Sinn bekunden die Nachbildungen der Stanzen, Loggien und anderer Rafaelschen Gemälde von Volpato und anderen Meistern, die wir hier finden. i

Im Schlafgemach des Erbauers, der bis zur Thronbestei-

ung dem Aufenthalt in Charlottenhof seine Vorliebe bewahrte, Reben auf runden Postamenten aus Stuck die Gipsbüsten der Königlichen Eltern nah Rauch’schen Modellen.

Fünf Jahre, nachdem Charlottenhof in den Besiß des Kronprinzen übergegangen, erweiterte der Königliche Vater das Geschenk, indem er einen Pavillon bei der Gärtnerwoohnung aufführen ließ, an welchen fich später die Thermenanlage s{loß. Am westlichen Giebel dieses Pavillons ließ der Schloßherr zwei steinerne Baldachine auf dorischen Säulen und Pilastern er- rihten und darunter auf Marmorpiedestalen die Erzbüsten Friedrich Wilhelm 111, und der Königin Luise aufstellen.

Auf dem Kapital einer korinthischen Säule, welche sich inmitten des am Fuße der Schloßterrasse liegenden Bassins er- hebt, ist eine Bronzebüste der hohen Gemahlin des Schloßherrn, nachmals Jhre Majestät Königin Elisabeth, angebracht. Die Büste ist von Rauch modellirt. : :

Das Schloß öffnet sih gegen die Terrasse mittelst einer dorischen Arkadenhalle. Die Wand zwischen den Durchgängen dieser Halle ist mit Arabesken geziert, in deren Verschlingungen Porzellanmedaillons eingelassen sind, welche Miniaturporträts der Mitglieder des Königlichen Hauses enthalten und außerdem die Porträts verschiedener Persönlichkeiten aus der engeren Umgebung des Kronprinzen. Es finden sich die Bildnisse von Graf Brandenburg, Alexander von Humboldt, von Rochow, Schinkel und andere. Eine Büste Schinkels aus Marmor erhebt sich auf dem Vestibül des Schlosses, die Herme Lenné's aus karrarischem Marmor, von Rauch modellirt, in den Garten- anlagen nordöstlih vom neuen Palais.

Gegenüber der westlichen Schloßfront von Charloitenhof stehen, von dem dunklen Kastanienwäldchen dahinter sih ab- hebend, die Marmorhermenköpfe Göthes , Schillers , Herders und Wielands, auf der östlichen Seite die Hermen von Dante, Petrarca , Ariost , Tasso. E A

In dem Wohnzimmer Jhrer Majestät der Königin Elisa- beth befinden sich zwei in farbiger Tusche ausgeführte Ansichten von der Hand des Königs Friedrich Wilhelm 1V., Erinnerun- gen an die italienische Reise darstellend , welche Friedrich Wil- belm 1V. als Kronprinz unternahm. Das eine Bild giebt den Blick von einer Terrasse bei Neapel über den Golf nach Jschia hin ; das andere Bild zeigt die Festtafel , welche der Kronprinz am 13. November 1828 auf dem Abhange des Vesuv auf- {lagen ließ, nahe der Wohnung des Eremiten , um den Ge- burtstag der Kronprinzessin festlih zu begehen. An einem der beiden Bäume, vor denen die Tafel steht, ist cin aus Rosen zusammengefügtes E angebracht, an dem andern Baum , vor welchem der Eremit sißt, hängt ein Kranz , darunter steht das Verlobungsbildniß, welches den Kronprinzen auf der Reise be- gleitete, gegenüber dem für den Festgeber bestimmten Play.

Eins der bedeutendsten von Friedri Wilhelm 1V. errichte- ten Bauwerke ist das Orangeriehaus bei Sanssouci. Der Königliche Erbauer beauftragte mit dem Entwurf den Geh. Ober-Hofbaurath Hesse, unter dessen ung auch die Aus- führung in dem Jahrzehend von 1851-—1861 erfolgte. Die

Mitte des Baues nimmt der Rafaelsaal ein, in welchem eine Sammlung von Kopien der bedeutendsten Werke Rafael San- zio’s au geleh! ist. An den Rafaelsaal stoßen von beiden Seiten Königliche Wohnzimmer, die mit Gemälden und Skulp- turen moderner Meister geschmückt sind. Jn dem Bou- doir, welches zu dem östlich legenen Malachitzimmer gehört, befindet sih ein Oelbild, von Theodor von Oer gemalt, welches Friedrich I…. zeigt, wie er als Kronprinz in Gesellschaft seines rheinsberger Kreises eine Lustfahrt auf dem dortigen See unter- nimmt. Vor diesem Gemälde erblickt man eine Statuette Friedrih Wilhelm IV., von E. Cauer in karrarischem Marmor ausgeführt. i

Die westlichen Zimmer des Orangeriegebäudes enthalten namentlih Abbildungen der heiligen Stätten des gelobten Lan- des di ba Eduard Hildebrand nah eigenen Aufnahmen her- gestellt hat.

Die Ausstellung der Konkurrenzentwürfe für den Dombau in Berlin.

Seit Montag, den 25. d. M., sind in den Räumen der Kunstakademie zwei Ausstellungen eröffnet, welche sich auf eine der bedeutendsten Kunstunternehmungen der neueren Zeit be- ziehen und deshalb das Interesse auch des größeren Publikums in hohem Grade erregen. Es find nämlich in den Sälen und Korridoren an der Universitätsstraße die in Folge des Kon- furrenzausschreibens vom 12. August 1867 eingesandten Pläne zum Bau eines neuen Domes für Berlin, und in den an den Linden belegenen Hauptsälen die von dem verewigten Cornelius entworfenen Cartons zu den Fresken für das im Anschluß an den Dom zu erbauende Camposanto ausgestellt worden. Ueber die erstere dieser Ausstellungen soll an dieser Stelle ein kurzer Bericht erstattet werden, doch erscheint es nöthig, demselben einige Worte über das Geschichtliche der ganzen Angelegenheit voraus-

zuschicken.

Der Plan, Berlin mit einer der Größe der Stadt und der Bedeutung des Staates entsprechenden Haupt- kirhe zu s{chmücken , ist so alt wie das preußishe König- thum, denn bereits Andreas Schlüter, der geniale Baumeister König Friedrich 1, fertigte im Auftrage desselben und im Qusammenhange mit dem Bau des Königschlosses Entwürfe zu einem großen evangelischen Dom. Der Plan kam nicht zur Ausführung und ruhte gänzlih, bis mit dem Wieder- aufblühen der Baukunst unter Schinkel und der Erhebung Deutschlands das Verlangen erwachte, ein Denkmal für die Befreiung des Vaterlandes zu errichten, bestehend in einer mächtigen Kathedrale, die zugleih bestimmt war, durch räumliche Ausdehnung und reichen Kunstschmuck als die ersie Kirche der evangelischen Christenheit zu erscheinen. Schinkel war mit mannigfachen Ideen zu einem solchen Bauwerk bereits beschäftigt, als er von dem Könige Friedrich Wilhelm Il]. den Auftrag erhielt, einen vollständigen Plan aus8zuarbeiten. Für seine Gedanken war aber der Play des gegenwärtigen Domes viel zu beschränkt und er wollte deshalb für seinen ge- waltigen Entwurf einen ausreichenden Bauplay auf der Stelle des Leipziger Plaßes und westlich vor demselben neu schaffen. Aber der eben erst wieder erstarkende Staat war zu beengt in den Mitteln, als daß auch nur cin kleinerer Ent- wurf hätte zur Ausführung gelangen können, und an die Verwirklihung jenes großen wurde niemals ernsthaft ge- dacht. Indessen genügte die alte Domkirche im Lustgarten dem Könige so wenig, daß er einen Umbau derselben beschloß und zur Ausführung brachte, welcher dem Dome seine gegen- wärtige Gestalt gab. Seine geringen Abmessungen inbelen, wie seine Ausstattung genügten auch so nur einstweilen,

Es war deshalb einer der ersten Gedanken Friedrich Wilhelm 1V. beim Antritt seiner Regierung, an Stelle des alten Domes einen großartigen Neubau zu seßen und damit einen Begräbnißplaß für das König®geschleht nah Art des Camposanto zu Pisa zu verbinden. Fast alle namhaften