Die Ausstellung der Cartons von Cornelius, (S. die Bes. Beilage zu Nr. 26 d. Bl.) IL,

Wir wenden uns wieder zur zurü, zu den drei Hauptbildern des welches das olympische Reich des mit Recht den obersten Plag gegeben. Gruppe des halbkreis8runden Raums, nebeneinander thronend, hinter ihren Sesseln vor der ges{chmüd- ten Rückwand die Grazien. Here hat fich etwas widerwillig fortgewendet, denn eben ist Herakles in die Götterversammlung eingetreten, dem Hebe zum Willkommen die Nektarschale kre- denzt. Am Boden kniend reiht Ganymed dem Adler den Göt- tertrank. Die Hauptgottheiten, — zur Linken vom Beschauer Po- seidon, Pallas, Selene und Phöôbos, neben diesen die singenden Musen, zur Rechten Ceres, Hermes, Ares, Afrodite, Hephästos, und mehr nach dem Vorgrund zu Bacchos, mit Ariadne, Silen und dem Gefolge von Faunen , Bacchanten und Pan- thern — umgeben den Thron, den übrigen Raum allseitig er- füllend. — Unter diesem Carton zur Rechten das Reich des Poseidon. Der Meerbeherrscher fährt mit Amphitrite, deren Schultern sein Arm umfaßt hält, im Muschelwagen, von phan- tastishen Seedrachen gezogen , welche der auf ihrem Rücken stehende Eros bändigt und lenkt, durch die belebte Fluth. R ‘{chts am Meeresstrande lagert die Gruppe der s{önen und tückischen Sirenen, links umdrängen die Okeaniden, Tritonen und die anderen Geshöpfe und Bewohner dieses feuchten Reichs __den Delphin, welcher, Arion auf seinem Rücken tra-

rg die Salzfluth dur{chs{wimmt. In dem Bilde vom eih des finsteren Ha des gruppirt sich die ganze Darstel- lung um das thronende Herrscherpaar des Schattenreichs, vor dessen Thron Orpheus singend, zum Klang der Lyra in seiner Hand, um Eurydice wirbt, die in freudiger Erwartung zur Seite des Sizes der trüb in sih versunkenen Persephone steht, Die Erynnien selbst und die Danaiden lauschen dem Gesange, wäh- rend tiefer im Bilde zur Rechten Sisyphos seine Last bergauf- wärts wälzt, und auf der andern Seite des Throns Radaman- thos, Minos und UAecakos die von Charon herangeführten Schat- ten richten. Von den drei kleineren Bildern aus der »Vor hall e« 1st -das erfte (zwischen denen des Heldensaals placirt) die H och- a des Peleus und der Thetis, dies in einen Kreis hinein omponirt. Eros löst der Braut die Sandalen und Eris wirft den verhängnißvollen Apfel auf das bräutliche Lager, auf wel- chem die Jungfrau neben dem Geliebten sit. Es folgt das halbkreisförmige Bild: Epimetheus und Pandora, welche den Deckel de Gefäßes hebt, aus dem sich bereits das Unheil rauchend hervordrängt. Âls drittes Bild \ch{ließt \sich daran das (wieder kreisrunde) des Prometheus, dessen Thongebilde Pal- las mit Leben beseelt.

Die zum Göttersaal gehörigen Plafondbilder suchen wir nunmehr im Korridor auf. Abgesehen von einigen kleineren Einzelgestalten, Gruppen und Detailzeichnungen von Arabesken- streifen, Blumen - und Fruchtguirlanden gliedert ih ihre Ge- sammtheit in vier große, in si zusammengehörige Massen, Jede aus einer kleineren giebelförmigen Lünette, einem großen M d zwei auf den Inhalt der lehteren oder vielmehr

Gottheit bezüglichen, Seitenbildern,

; chtwinkligen Dreiecken , in welcher fie

fich an das mittlere anlehnen ; das Ganze nach unten hin ab-

ges{lossen von einem gleihsam den Sockel bildenden, bezüg- lichen Arabeskenfries. s

Die in- dem Hauptbilde dargestellte Gottheit ist immer so gewählt, daß sie zugleich eine der vier Tageszeiten in sich und ihren Attributen symbolisch verkörpert zeigt. Die Reihe beginnt mit dem Bilde der Morgenröthe. Darüber als Krönung ist Eros, den neptunischen Delphin bändigend und reitend darge- stellt. Jn dem Mittelbilde schen wir Aurora in ibrem, von den bäumenden Roffen gezogenen, Wagen ausfsteigen, welchem

die Horen Blumen \treuend vorauf eilen. Das Bild zur Rechten zeigt die Göttin knieend mit Tithon vor Zeus, um für den Geliebten das zweifelhafte Glück der Unsterblichkeit zu erflehen. Im linken Seitenbilde erhebt sich Aurora vom Lager, auf dem sie den greisen Gatten \blafend zurükläßt; vor ibr am Boden ruht die Gestalt des jungen Memnon. Der Arabesken- fries darunter behandelt in phantastif Weise in reicher reizend vershlungner Gestaltenfülle das Thema des Erwachens der Natur. Die Bilder der folgenden Gruppe veranschaulichen den hohen Mittag. Oberhalb ein Eros auf dem Adler des Zeus; im Mittelbilde Phöbos im Wagen vom Viergespann gezogen, vom Ning des Thierkreises umgeben, von den Horen begleitet, dem Beschauer gleihsam aus dem Bilde heraus direkt entgegenlenkend. Das linke Seitenbild zeigt die Gestalten der Leucothea, der Clythia und des Hyacinth in s{höner, aneinander

»Göttersaals.«

Zeus darstellt, hat man

gegenüberliegenden Wand Dem,

In der Mitte, als höchste sicht man Zeus und Here

4

die abendlichen | Im Seitenfelde zur Linken

und Beute, Geflügel und Hasen, endlich gehört der Nacbt, das Eros, umwallte Nacht , dem Schoß tragend , zogenen Wagen , oren shwebend- führen und begleiten. temesis und Hekate bei einander sißend, mit ausgeschüttetem &Tüllhorn Harpokrates. Parzen, Atropos den Faden abs{ne In dem Friese aber ty1 i launenhafte

nd Menschenformen zwischen ebens und Blattgewinden. — Die bereits den genannten, placirten kleineren Bilder sind: Vertreterin des und Aehrenkranz, Häupten; dann Bacchos, zwei stalteter Wölbung

W

Linken die beiden anderen spinnen. wunderlichsten Traumzgestalten, Thier- u

volle

des A lih von der Und Gliederung unterscheiden. der noch durch tien getrennt,

und »Auerbachs Keller« ) Faust, finden wir außerdem die in Contouren gezeichneten Ent- lebenden Bildern aus he danach am König- stellt worden find, und aren) Umriß-Komposi- der »Welts{chöpfun g- der romantischen Sage , eine

würfe. Tasso's befreitem Jer lichen Hofe ehedem bei cin außer einigen (zum Theil tionen der heiligen Ges in der Ludwigskirche größere nackten

Perioden ausgeführ

geshmiegter Gruppe; das rechte Armen selbst sich die Verwandlu

fries ist vorwiegend bacchischen Charakters, welche des Mittags Gluth in prächtig vershlungenen versinnlichend.

Vertreterin

fau der Here liebkosend. Die fährt herauf, mit der Fak der Abenddämmerung Horen sie ums{chwebend ihre Fahrt

die Mächte, | erzeugt, wieder in schen- und Thiergestalten dem Abend, als dessen darüber Eros den P

über fich die halbfreisförmige Sicbel, Hirschkühen gezogen ,

s{hwebt, während die Genien

s{hönen Schläfer Im Arabeskenfriese ist

Keule gegen Bär und

welcher selbst den Cerberus

thront den - die

Sommers, halb am

Amorinen ; die nate

Die großen

chill, und von den drei

später in den großen

zwei seitliche, breite

Ganzen ohne

l schen , gegenüberliegenden Sch

elden, Ju einigen von diesen, zu Auszug aus

Eben dergleichen

—- und gen von Naturstudien

denen Hesperus

sieht Endymion herabgestie Schlummer liebend uUmarmt; in dem zur Re ibren Nymphen im Ba t E schon auch die Strafe der rächende eilt hat. Jagd veranschaulicht, Jäger und Nymphe käm Eber, andere tra

lachend davon

ihre Söhne ,

Träume

Fuß einen Pansherm

ausgeführten Zeichnun Blumenguirlanden an dieser Wand überra olle Naturnachbildung im Einzelnen. diesem Raum aufgestellten Zeichnungen nenne die durchgepausten Contourkompositionen zum Bilde v Götterreichen,

Denn dort i

eine für sich bestehende H besondere, ob auch geistig dazu gehörige, der gegenwärtigen einem bunden finden, ausgesprochene Ho lungenliede bier zu An der Fenster des Korridors sind nun zu den bekannten Stichen beisam blatt, welches baus die Hauptscenen des die großen Blätter : | Siegfried die Köche mit dem von ihm gehaltenen Bären ängsti- gend, und Siegfrieds Tod; und

Abschied von Chriemhild, wundbare Stelle des H lastes Shwelle von de kannt. handenen (dem

i räumliche Die neulich in ffnung, auc die

in einzelnen Feldern eines des Heldenliedes z die Begrüßung der

um Kriege : den J

zu jenen sechs usalem, wel er Festlichkeit ge wenig erkennb chichte — auch die

todell und Charafkterköpfe Bleistift ausgeführt. Sie stammen

seines Schaffens; nichrfach [ ten Cartons die Gestalten na

als Studien gedient haben.

Daphne, an der in

ng vollzieht.

man

de, vom Aktäon belau

die F

»Pans S der lebend ornamentalen Das dritte Bild Selene

reude u

Der A

gew

die Göttin gen ,

den

Phöbog

tunde« und lgen Natur

Men-

Jud gil ählt i,

Mondgöttin, von ibren el voran:

und geleiten, zu dem sie im

chten , sie mit iht, welchen im n Gefkränkten ey. nd Gefahr der pfen mit Speer gen die leichtere . Das vierte Bild

leine Giebelfeld darüber dem

bändigt. __Slaf in dem und

Vor

hingestreckt

i den Herb versi und in s{ön ornamentirter, ruhende Gestalt

inters, mit Comus und dem, des Heerdes Flamme zünden- den, Cupido.

Von d

Die von Schleiern und Tod / auf von

Drachen ge: die näctlichen

Im- Seitenbilde links ibnen am Boden Gegenüber zur idend, den die immeln si die Kombinationen von 0 grotesken Ranken- erwähnten, Be

zwischen

l eres, als sißend mit Sichel €/

Zephir ihr zu nnlichend, mit

muschelartig ge-

der Hore des

gen von Frucht- und schen durch die liebe- en übrigen in n wir

zunächst

om Zorn welche sich wesent-

Cartons befolgten Anordnung

st Jedes dieser Bil- Arabeskenstreifen in drei Par- auptgruppe und je zwei Seikenbilder, die wir in Gestalt der großen Cartons zu 46 Unterbrechung einer Anmerkung bereits Zeichnungen zum Nibe-

per-

hat sich inzwischen erfüllt,

men: das

einer,

irmwand nahe dem ersten die Original-Federzeichnungen berühmte Titel- architektonischen Auf- usammenfaßt; dann

beiden Königinnen,

ebenso die kleineren : Siegfricds Chriemhild weist dem Hágen die ver- und dessen Leiche

i an des Pa- r Gattin und ihren Die -

nerinnen er- unter ihnen nicht vor- ) und zum »Spaziergang- ecichnungen zu Goethe's

nah Gewandmotiven, dem

n, meist sehr einfa in aus sehr verschiedenen assen fih in den großen chweisen, zu welchen sie

‘dem Hauptschullehrer und

Jas Abonnement beträgt A Thlr. für das Vierteljat;-

Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 24 Sgr.

——

Königlich Preuftischer

Alle Poft - Anstalten des In- 75 Auslandes nehmen Sestellung an, für Berlin die Expedition des fönigi. Preußischen Staats - Anzeigers: Behren - Straße Nr. La,

Ecke der Wilhelmsstraße.

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F S P E 3 K SOAPC A E B Por A E U 4 ) rur bj Ö “M - g A4 u L H c C [N p O 7 N m " E . S Ó 2 B p f, f p? f 1 Ri A Cl De T5 d F bie — is B R En s E E am 1547 S r E P SPT A 5 QDO Tra V I M T f E d “, / 764 \UTRS Ref E d 9 A /1 F M A a d I D E p [3 Pei T S1 p A — 1 f 4 h ì E p 4 / , F E, E E, l f / ch4 I G j i q i b 3 9 s / F. - A, F L) I r T tirt “Mein; ¡»0220 C 0 SCTA C T - I 4 LA

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Berlin,

Montag den 8. Februar Abends

1869.

Se, Majestät der König baben Allergnädigst geruht: G Dem Er LIAU an Professor Dr. Eberty an der Universität zu Breslau und dem Steuer-Rezeptor Graß zu Freystadt im Kreise Rosenberg i. Westpr. den Rothen Adler- Orden vierter Klasse; dem Navigationslehrer a. D: Oren holdt zu Elbing den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse; Küster Meyn zu Krummendeich im Stader-Marschkreise das Allgemeine Ehrenzeichen, sowie dem Zimmermeister Kop s zu Merseburg und dem Bureaugehülfen Grischow zu Berent die Rettungs-Medaille am Bande zu verleihen ;

Den Srblimin Medizinal-Rath und Professor Dr. Barde- leben zum ordentlichen Mitglied und den außerordentlichen Professor Dr. Skrzeczka zum außerordentlichen Mitglied der wissenschaftlichen Deputation: für das Medizinalwesen ;

Den A p außerordentlichen Professor Dr. Ernst Neumann in Königsberg i. Pr. zum ordentlichen Professor in der medizinischen Fakulkät ‘der dortigen Universität; sowie

Den Rittergutsbesißer, Regierungs-Rath a. D. vo n Knebel- Döberiß auf Zülshagen zum Landrathe des Kreises Dram-

burg im Regierungsbezirk Cöslin zu ernennen.

Ihre Majestät die Königin haben Allergnädigst ge- ruht, dem Tapetenhändler Sebastian Hoffmann zu Coblenz das Prädikat Allerhöchstibres Hofliefcranten zu verleihen.

Jhre Majestät die Königin haben Allergnädigst geruht, der Teppich- und Möbelstoffhändlerin Wittwe Caroline Hansel zu Coblenz das Prädikat Allerhöchstihrer Höf-Lieferantin zu verleihen. ;

Norddeutscher Bund,

Der Ober-Post-Kommifsarius Amdohr in Frankfurt a. O. ist zum Rendanten der Ober-Post-Kasse daselbst ernannt worden,

inisterium der geistlichen, Unterrichts - und B Medizinal - Nngelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent Dr. Carl Friedrich Otto Westphal beriibA ist zum außerordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der hiesigen Königlichen Universität er-

annt worden. O ' N pf Dem Oberlehrer am Gymnasium in Fulda, Dr, Gies ist

das Prädikat »Professor« beigelegt worden.

Tagesordnung. . Plenarsißung des Hauses der Abgeordneten n Bee n. % tbeuer 1869, Vormittags 10 Uhr. |

1) Fortsezung der Berathung des Berichts der vereinigten Kommissionen für Finanzen und Jölle und für A Und Gewerbe über den Geseyentwurf , betressend- die Verwendung der verfallenen Kaution für das Cöln-Soester CEisenbahnunter- nehmen und der hierauf bezüglichen Petitionen. 2) Berlesung der Interpellation des Abgeordneten Braun (Hersfeld), betreffend das Civilprozeßverfahren 2. im Bezirke des Appellationsger es zu Cassel. 3) Abstimmung über den Geseßentwurf, betreffend die Ber- fassung und Verwaltung der Städte und Flecken in der Provinz Schleswig-Holstein und über die zu §. 44 desselben vorbehalten Resolution. 4) Zusammenstellung des von der Königlichen Staatsregierung vorgelegten Entwurfs cines Geseßes, belrefsend die fernere Geltung der Verordnung vom 30. Mai 1849 (Ge- sez-Sammlung Seite 205), für die Wahlen zum Hause der Ab-

geordneten in den durch die Gesche vom 20. September und 24. Dezember 1866 mit der preußischen Monarchie vereinigten Landestheilen mit den bei der Borberathung über diesen in Plenum gefaßten Beschlüssen. 5) Bericht Uber den Gesezent- wurf , betreffend die Einführung des allgemeinen Berggeseßes vom 24. Juni 1865 in das Gebiet der Herzogthümer Schleëwig und Holstein. 6) Bericht der verstärkten Kommission für das Unterricht8wesen über den Entwurf eines Gesetzes , betreffend die Aufhebung der leßten Bestimmung des Art. 25 der Ver- fassungs-Urkunde vom 31. Januar 1850. 7) Petitionen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 8. Februar. hre Majestät die Königin war am Sonnabend in der 6. Borlesung des Wissen- schaftlihen Vereins anwesend und besichtigte nach derselben mit Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Admiral die Modelle der Rettungsboote für den Norddeutschen , Verein zur Rettung Schiffbrüchiger. Abends waren beide Königliche Majestäten bei dem Maskenfest Jhrer Königlichen Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinzessin anwesend. L

Gestern wohnte Jhre Majestät die Königin dem Gottes- dienste in der St. Marienkirche bei. — Das Familiendiner fand bei den Königlichen Majestäten im Palais statt.

/ — Se. Königliche Hoheit der Kronprinz nahm am Sonnabend Vormittag militärische Mäldungen entgegen und be- suchte eine Vorlesung in der KriegSakademie. Abends fand im Kronprinzlichen Palais ein Maskenball statt, zu dem etwa 450

Einladungen ergangen waren. e Gestern wohnteSe. Königl. Hoheit dem Gottesdienst im Dome

bei und empfing im Laufe des Vormittags den Hauptmann Jacob des 5. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 53 und den Gymnasialdirektor Techow aus Rastenburg. Um 5 Uhr fand das Familiendiner bei Ihren Königlichen Majestäten statt und Abends begab sih Se. Königliche Hoheit der Kronprinz zu einem Ball bei dem Offiziercorps des 1. Garde-Regiments zu Fuß nach Potsdam.

—- Das Staats-Ministerium trat gestern unter Borfiß des Minister - Präsidenten Grafen von BiBma rck-S chön- hausen zu einer Sibung zusammen.

— Die heutige (13.) Plenarsfizung des He rrenhauses wurde um 11 Uhr durch den Präsidenten Eberhard Grafen zu Stolberg- Wernigerode eröffnet. Der aus dem Abgeordnetenhause herüber- gekommene Gesehentwurf, betreffend die Eide der Juden, wurde der Justizkommission zur Borberathung Überwiesen. Hierauf trat das Haus in den ersten Gegenftand der Tagesordnung, | mündlicher Bericht der XI. Kommisfion über den Gesezèntwurf, betreffend die Theilnahme der Staatsdiener in Neu-Vorpommern und Rügen an den Kommunallasten und dem Gemeindeverbande. Berichterstatter: Herr Denhard. Der Antrag der Kommission ging dahin: j i: L : F

»dem vorangeführten Gesckentwurf in der vorgeschlagenen Fassung die verfassungsmäßige Zustimmunz zu ertheilen.« :

Der Referent Herr Denhard empfahl die Annabme des | Kommissionsantrages. Bei der Generaldebatte nahm Niemand das Wort. Jn- der Spezialdebatte zu -§. 1 beantragte der Referent über eine nachträglich eingegangene Petition zur Tages§- ordnung überzugehen ; dasselbe wurde auch von dem Regierungs- Kommissar Geheimen Ober-Regierungs-Rath Ribbeck beantragt. §. 1 wurde unverändert angenommen ; ebenso die §§. 2 und 3. Ueber §. 4 entspann sich eine längere Debatte; an welcher sich

betheiligten : Der NRegierungs-Kommifsar Geh. Ober-Regierungs- T